Fantasy-Foren
Startseite Registrieren Hilfe Mitgliederliste Kalender
Grafik Grafik
 
Zurück   Fantasy-Foren > Fantasy Foren > Literatur, Lyrik und Kunst

Die Enklave Probelesen

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 19.03.2012, 11:36
Benutzerbild von Weeki
Weeki Weeki ist offline
Reisender aus der Zukunft
 
Registriert seit: 03.2012
Beiträge: 6
Die Enklave Probelesen

Prolog

Sie schien eine zitternde Bewegung zu machen als er sie von der Seite ansah. Eine Strähne hatte sich aus ihrem langen, straff zurückgekämmten, fast weißen Haar gelöst. Ihre hellen Augen blickten blinzelnd in die gleißende Ferne, zwischen den zackigen Erhebungen des Gletschers und dem grauen Granitberg.
„Der Gletscher ist wieder kleiner geworden. Das Eis verschwindet, wenn ich mich nicht täusche“, murmelte sie, den Mund zusammengepresst.
„Du glaubst, die Fremden könnten wiederkommen?“ Auch ihr Begleiter schaute suchend über das Eis.
Seine hohen hellen Brauen zogen sich zu den Schläfen unmerklich in die Höhe. Er sog die Eisluft hörbar ein und mit einem weiß dampfenden Brummen strömte sie wieder zwischen seinen wie drohend gefletschten Zähnen hervor.
Arthe wandte sich ihm zu. „Wir müssen damit rechnen, - wenn das Eis noch weiter zurückgeht, - in den nächsten Sommern, dann werden wir wohl wieder Besuch bekommen – von – von diesen kleinen Teufeln, Gulgs, oder Gulths habt ihr sie genannt.“
„Ja, klein und rotbehaart - und hässlich! Bahh!“ Aarho streckte sich. Ein Mantel vom Fell eines jungen Eisbären umschloss seinen schlanken, sehnig hochaufgeschossenen Körper. Rote Wangen glühten in dem schmalen, elfenbeinernen Gesicht.
„Wir werfen sie hinaus“, zischte er mit einem beinahe zynischen Lächeln.
Arthe fühlte über die glänzenden Zacken ihres gebogenen Beindolches, den sie aus ihrer Weste gezogen hatte. Sie schwang den Dolch, als schnitte sie eine Wolke aus dem Himmelsblau. „Wir werfen euch hinaus!“ gellte sie und das Echo lief zwischen Gletscher und Granit, bis hinunter zum türkisen Wasser des Sees.




Kapitel 1

Die Sammler

Als die Schwäne sich mit singenden Schwingen über den See erhoben, sah Swanah sie.
Schlitten kamen über das Eis, sie erinnerte sich später genau dieses Morgens.
Erst sahen sie aus wie schwarze Bären, die auf dem Schnee liefen. Die wuchsen und wurden zu Schiffen mit hohem Steven. Schließlich, als das Licht nicht mehr so blendete, sah sie, was es wirklich war, — Schlitten und große Hunde!
Swanah, die junge Frau des Alvh-Fürsten stand mit ihrem kleinen Sohn Irekh auf einer grasbewachsenen Anhöhe. Unter ihnen lag eine steinige Mulde, in der ein Gletscherbach bis zum Grunde des Tales plätscherte um sich dort in den „Edelsteinsee“ zu ergießen.
Sie suchte mit Irekh oben auf den Wiesen zwischen den Granitkuppen nach Blumen. Sie wusste die Plätze, an denen man jetzt im dritten Mond, schon wunderschöne Farben fand.
Ihr weißblondes in der Mitte gescheiteltes Haar war zu einem Zopf geflochten. Die Haare fielen, von den Schulterblättern an wieder offen, fast bis zur Taille. Weiße Lederbändchen hielten diesen Zopf zusammen. Sie trug ein kurzes Kleid aus hellem Leder, das an beiden Seiten Schlitze hatte. Ihre Beine steckten in geschnürten Lederstrümpfen.
Auf das Kleid waren weiße Federn, teils aufgenäht, aber auch aufgestickt. Diese kunstvolle Verzierung reichte von den Schultern bis knapp über die Brust.
Swanah´s Sohn war noch klein, erst wenige Frühlinge alt. Nach dem Empfinden der Alvh, die sich nach zehn Dekaden kaum als erwachsen ansehen, war er eben erst auf der Welt angekommen.
Auch sie selbst war noch eine junge Alvh-Mutter, hatte sie doch erst siebzehnmal hundert Frühlinge erlebt. Für sein Alter war Irekh schmal, doch flink wie ein kleines Reh, aber auch ebenso hektisch, wenn ihn etwas aufregte.
Sie erwähnte also nichts von den Dingen, die sie bemerkt hatte, denn er sollte ja hier beim Blumensammeln etwas lernen.
Heute waren sie zum ersten Mal auf der Suche nach Blüten.
Erst vor wenigen Tagen waren sie hier angekommen und die Familie hatte die Lauben der Sommersiedlung in diesem Tal nach der Winterpause schon jetzt, so früh im Jahr, neu bezogen.
Das war möglich, weil hier viel warmes Wasser dampfend aus dem Boden quoll, in dessen Nähe viel Leben gedieh.
Irekh hielt eine gelbe Blüte in seinem Händchen und besah sie träumerisch. „Mutter, warum glaubst du denn, dass in allen Dingen Zaubermacht steckt?“ Fragte er.
Sie kniete sich neben ihn und legte einen Arm um seine kleinen Schultern.
„Die Wundermacht Irdha´s unserer großen Mutter und Ath´s, unseres Gott-Vaters ist in Allem! Ihr Geist ist allgegenwärtig, er hat den Namen und die Gestalt aller heilen Dinge unserer Welt angenommen.“
Ihr Sohn schaute mit großen Augen suchend in die Blüte. „Hier ist er drin?“
„Ja, und weil er in jeder Blüte, jedem Tier und in jedem Ding ist, deshalb hat er genau genommen gar keinen Namen und keine Gestalt“, sprach sie, während ihre Geste die ganze himmlische Umgebung einschloss.
„Dann hat er hundert Namen gleichzeitig?“ wunderte sich Irekh und sein Blick wanderte von Blume zu Blume.

Die junge Mutter kümmerte sich nicht weiter um die Ankömmlinge dort in der Ferne. Selbst als sie sicher war, dass dort Fremdlinge waren, forschte sie weiter im Wiesengrün.
Doch Irekh´s Augen entdeckten eigentlich alles, besonders Dinge die sie nicht entdecken sollten. Sie waren dunkelblau und groß, wie die Augen eines Rehs und sie konnten scheinbar genauso verträumt daher schauen. Die Augen halb geschlossen, schaute er jetzt blinzelnd auf den Gletscher hinaus.
„Das Eis ist hell, es ist eine glitzernde Sonne“, sagte Irekh.
-Er konnte sehr seltsame Vergleiche anstellen.-
„Das Eis ist doch keine Sonne“, sagte seine Mutter. „Es ist kalt und aus Wasser.“
„Es ist eine ganz kalte Sonne“, sagte er. „Und vorn auf der Kante gehen ein paar Raben.“
„Raben gehen nicht auf Sonnen. Nicht auf heißen und nicht auf kalten.“
„Dort läuft aber eine ganze Reihe.“
„Auf dem Eis sollen Raben spazieren?“, fragte sie als sie in die Richtung sah, in die Irekh deutete und tat so als sähe sie nichts. „Dort gibt es Schneehasen, Schnee-Eulen, und Füchse, auch Eis-Bären, aber keine Raben.“
„Vielleicht sind es dunkle Eisbären!“
Sie musste lachen.
Als die Schlitten näherkamen, wurde Irekh sehr zappelig. Er wusste nicht, dass es Schlitten waren, denn er hatte noch nie einen gesehen, aber er wollte unbedingt wissen, was das dort war.
Swanah kannte Schlitten nur aus Beschreibungen, auch sie hatte bisher noch nie einen gesehen.
„Was ist schon interessant dort drüben?“ fragte sie, „ich finde hier inzwischen schöne Blüten. Ich werde sie deinem Vater mitbringen, und du hast nichts für ihn.“
Irekh kniff die Augen zusammen. die Schlitten kamen immer näher.
„Hast du denn schon einmal einen schwarzen Eisbären gesehen?“ fragte er.
„Ich weiss nicht, ich weiss nicht“, kam es von ihr.
Er hob den Zeigefinger: „Du weisst aber, die Eisbären auf den Bildern im Haus, sind weiß.“
„Du kennst noch nicht viel von dem, was im Eis lebt.“
Irekh starrte immer noch hinüber. Er hob eine Blume vom Boden auf und wollte sie eben seiner Mutter geben, als er plötzlich in die Luft sprang. „Hunde!“ schrie er. „Das sind Männer und schwarze Hunde. Die will ich sehen!
Ob Eisbär oder Rabe, für Irekh gab es kein Halten mehr. Im nächsten Augenblick hatte er die Blume hinter sich geworfen und war fort gesprungen.
Hell rufend rannte er über die sanft gewölbte Blütenflur.
Swanah suchte weiter, sie war nicht beunruhigt. Aber ihr war klar: Die Situation war neu.
Erst ein einziges Mal waren Fremde hier her gekommen. Davor hatte es nur Nachrichten aus den unteren Ländern gegeben, durch die Boten der Adler, welche die höchsten Eisgipfel überwinden konnten. Jetzt waren die Sommer so warm geworden, dass sich Pässe geöffnet hatten, über die Südvolk sich wagte. Niemand kannte sich mit diesen Menschen aus. Sie taten Dinge die hier nicht üblich waren.
Swanah wusste, dass das dort drüben Fremdlinge waren und Schlitten bedeuteten, dass sie von weit her kamen.
Doch das war für die Familie nicht von größerer Wichtigkeit. Es hätte ebenso gut eine Schar Lemminge sein können die dort vorbeizogen.
Sie sammelte ruhig weiter, Sie war nicht unbeherrscht und auch nicht neugierig, schon gar nicht auf Fremdlinge und – sie suchte nun einmal Blumen!
In der Zeit, da sie ihren Lederbeutel füllte, hatten die Schlitten die hohe Kante des Eises nördlich des Sees erreicht.
Dort begannen nun einige dunkle Gestalten den Abstieg.
Die Nachricht vom Kommen der Fremden war schon längst in die Sommersiedlung hier im „Schwanen-Eissh“, wie die Alvh hier ihre Heimat nannten, gelangt. Man maß dem Erscheinen der Fremden wenig Gewicht zu. Sie würden sehr bald wieder verschwinden, denn sie vertrugen keine Kälte und passten nicht in dieses Land. Fünf Brüder aus Swanah´s Familie kamen mit ihren Stäben von der Siedlung auf der gegenüber liegenden Granitkuppe herab. Die Meisten dort oben ignorierten die Fremden einfach.
Swanah sah von weitem die helle Gestalt ihres Mannes herab schreiten. Sie selbst streifte durch junge, brusthohe Doppelnadeln und ging langsam den Abhang hinunter, bis sie die Weiß-Stämme erreichte. Vor ihr lag der große See. Es war warm, und die Gletscherkante warf das blendende Licht der Sonne zurück.
Die fünf Brüder hatten sich unterdessen auf den Steinplatten am Rande des Wassers versammelt.
Als Swanah dort zwischen den schlanken Birken stand, so nahe, dass sie alles, was am Ufer vorging, sehen und hören konnte, sah sie sechs fremde Männer durch den Kies stapfen.
Sie hatten runde Gesichter und ihr gelocktes dunkelrotes Haar war mit Bändern verschnürt. Als sie näher kamen, sah Swanah, dass sie blauschwarze Muster in den Gesichtern und auf den Armen hatten. Es mussten Gulthen aus dem Süden sein.
Vorne ging ein untersetzter, neben den anderen trotz seiner hellen Haut, finster wirkender Mann. Dieser war grösser als die anderen und hatte rabenschwarze Haare, die lang und wellig waren. Von so einem Gulthen hatte sie noch nie gehört. Diese Haare waren unglaublich fremdartig. Athaklas, ihr Mann, der Familienoberhaupt der Schwanen-Alvh war, hatte ihr die Gulthen einmal geschildert, und als sie sah, wie der Kerl da stapfte, breitbeinig, die Arme abgespreizt, den Blick auf das Tal gerichtet, als wollte er jetzt davon Besitz ergreifen, war ihr klar, dass er eine jener Kreaturen aus den Unterländern hinter dem östlichen Eisgebirge war, mit denen ihr Volk nichts zu tun haben wollte. Sie zweifelte nicht mehr an seiner Herkunft, als der Mann durch den Kies heran kam. Seine Stimme klang befehlend. Er rief seinen Leuten etwas zu, das seltsam kehlig und reibend klang. Dann sagte er langsam etwas in der Sprache der Eissh-Alvh.
„Heda, wir sind Gulthen, wir sammeln und wollen mit euch friedlich reden“, sprach er merkwürdig geduckt zu den Alvh auf dem Granit. Von den Brüdern antwortete niemand, doch dann schauten die Fremden zum Hügel, von wo jetzt Swanah´s Mann herabkam.
Er schritt langsam den Weg hinunter und blieb bei den Brüdern stehen.
Dann erhob er seine warme singende Stimme:
„Dass ihr in Frieden kommt, ist wohl nicht mehr als selbstverständlich!“ klang es etwas verächtlich. „Man nennt mich Athaklas, ich bin der Vater dieser Familie im Schwanen-Eissh, und werde euch nur so lange hier dulden wie ihr Anstand zeigt“, sagte er.
Der Gulthe hob grinsend die Hand und machte verständlich, dass er der Anführer „Unklah“ sei.
Athaklas lächelte nicht, er wartete geduldig. - Oder - gelangweilt?
„Ich führe dreißig Leute an“, sagte der Gulthe. „Wir sind hier, um Metall und Steine zu sammeln. Wir wollen uns an eurem See niederlassen, bis sich der Mond wieder rundet.“
Von Swanah´s Gatten kam keine Antwort. Er war schlank und groß, grösser als Unklah, und er kreuzte die Arme vor der Brust, während er wartete. Der laue Wind spielte in seinen offenen weißen Haaren. Er hatte viel Zeit. Er hatte schon einmal Gulthen getroffen, die zum Sammeln gekommen waren. Er erinnerte sich genau, aber nicht mit Freude, an das heiße Jahr, vor zehn Sommern.
„Vielleicht erinnerst du dich ungern an die Sammler, die vor Jahren unten am Fluss waren“, radebrechte Unklah, als Athaklas weiterhin schwieg. „Ich weiß von dem Vorfall. Anführer Klath war damals unterwegs. Er war unbesonnen und ist nicht zurückgekehrt. Aber deine Leute haben ihm das Suchen verwehrt, deshalb war er unzufrieden.“
„Wir zeigten ihnen dort Steine mit viel Kraft“, antwortete Athaklas, dessen blaue Augen stechend wurden, „aber der, den du unbesonnen nennst, hat keine Einsicht gezeigt und keinen Anstand. Er ließ sich nicht davon abbringen heilige Tiere zu jagen.“
„Meine Leute werden nur sammeln“, grunzte Unklah, „und wir werden uns erkenntlich zeigen.“
„Ihr seid hier nicht willkommen“, sagte Athaklas.
Unklah zwinkerte in die Sonne. Er erwiderte: „Wir unterhalten uns später noch darüber.“
Der Himmel war blau, und die Sonne schien mild, doch schien mit diesen Leuten eine finstere Stimmung ins Tal gekommen zu sein. Es gab in der Nähe viel Metall im Wasser und Swanah glaubte zu verstehen, weshalb der Gulthe in ihrer Gegend sammeln wollte.
„Ich denke es wäre besser, wir klärten es jetzt“, kam es ruhig von Athaklas.
Unklah ging einige krumme Schritte zu seinen Leuten, dann drehte er sich um, kam ein Stück zurück und rief:
„Eine Anerkennung für euch wäre doch genug, da wir ja die Arbeit machen!“
Athaklas schüttelte den Kopf. Soviel Dreistigkeit hatte er noch nicht gesehen.
Der Gulthe fuchtelte mit den Händen. „Ihr braucht das Metall nicht. Ich weiß nicht, warum wir euch überhaupt etwas geben sollen.“
„Die Steine gehören weder euch noch uns“, antwortete Athaklas. „Sie gehören unserer Mutter Kajah!“ Er sprach deutlich und langsam.
Unklah kratzte sich am Kopf. „Kajah die Erde!“ Sagte er scheinbar erstaunt. Er sah sich nach seinen Männern um, die hinter ihm standen. Er blickte wieder Athaklas an und dann die Alvh-Brüder, die uninteressiert schauten. Er verzog das Gesicht. Doch dann lächelte er schief.
„Na schön, wir geben euch dann was euch zusteht“, sagte er und ging einfach weg, - ohne Anstand.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.03.2012, 16:22
Benutzerbild von Thariot
Thariot Thariot ist offline
Waldelfe
 
Registriert seit: 07.2011
Beiträge: 30
Leider ist dein Text nicht gerade leicht verdaulich. Das ist Adjektivitis im fortgeschrittenen Stadium. Vermutlich lassen sich 80% Adjektive streichen, ohne Informationen zu verlieren. Probiere es mal. Der Sätze werden besser durch weniger Adjektive.

Der Prolog erschließt sich mir leider auch nicht. Es gibt weder wichtige Informationen zum Verständnis deiner Welt, noch sind die Personen greifbar. Das ist leider nur ein bedeutungsschwangerer Satz nach dem anderen.

Leider geht es im Text so weiter. Ich habe noch nicht mal die Hälfte geschafft. Die Personen sind nicht greifbar. Es gibt NULL Innen-/Gedankensicht. Es sind immer nur Äußerlichkeiten.

Spannung. Ich konnte auch keine Konflikte, oder auch nur den Ansatz einer interessanten Handlung wahrnehmen.

"Ihr weißblondes in der Mitte gescheiteltes Haar war zu einem Zopf geflochten. Die Haare fielen, von den Schulterblättern an wieder offen, fast bis zur Taille. Weiße Lederbändchen hielten diesen Zopf zusammen. Sie trug ein kurzes Kleid aus hellem Leder, das an beiden Seiten Schlitze hatte. Ihre Beine steckten in geschnürten Lederstrümpfen."

Beschreibst du einen Modekatalog?

Zu Abschluss noch etwas Positives, man kann deine schöne klassische Fantasysprache erkennen. Da kannst du mehr daraus machen.

Thariot
__________________
www.thariot.de
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.03.2012, 23:08
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
nach langer Abwesenheit beehre ich das Forum auch Mal wieder
Endlich Mal wieder ein netter Text, der mich gleich in den Bann gezogen hat. Zunächst zu Thariots Kommentaren, denen ich mich teilweise anschließen kann:
Zitat:
Vermutlich lassen sich 80% Adjektive streichen, ohne Informationen zu verlieren. Probiere es mal. Der Sätze werden besser durch weniger Adjektive.
Ja, manche Adjektive lassen sich streichen, allerdings lebt dieser Text von seinen Bildern, daher würde ich nicht so weit gehen. Als Beispiel:
"Als die Schwäne sich mit singenden Schwingen über den See erhoben, sah Swanah sie"...jetzt kann man natürlich daraus machen: "Als die Schwäne sich über den See erhoben, sah Swanah sie.", aber die "Magie" des Satzes und das Liebevolle ist nahezu verloren gegangen. Dieser Text wird jedoch gerade durch die Beschreibungen, die kleinen liebevollen Details, lesenswert. Action, Konflikte oder bahnbrechende Handlungen sind gut, aber auch nicht das Gelbe vom Ei, wenn die Sätze standardisiert und flach sind. Meistens finde ich zu viele Adjektive lästig und auch hier kann man sicher hin und wieder welche streichen, aber ganz sicher nicht 80%. Der Text würde das verlieren was ihn ausmacht. Vielleicht kann man auch hin und wieder die Adjektive umgehen, indem man den Satz in sich anders schreibt.

Zitat:
Der Prolog erschließt sich mir leider auch nicht. Es gibt weder wichtige Informationen zum Verständnis deiner Welt, noch sind die Personen greifbar. Das ist leider nur ein bedeutungsschwangerer Satz nach dem anderen.
Ein Prolog hat nicht unbedingt den Nutzen funktional zu sein. Vielmehr soll er Lust auf das Lesen geben und kann eine kurze Passage abhandeln, die eigentlich nicht direkt zum Anfang der Geschichte passt (z.B. weit in der Vergangenheit liegend etc.). Hier erhält der Leser in dem Fall die Info, dass böse Gestalten, die schoneinmal im Land waren durch das schmelzende Eis wieder die Gelegenheit erhalten einzufallen. Somit weiß der Leser was für eine Bedrohung kommen kann und wahrscheinlich wird. Allerdings muss ich mich deinen Worten soweit anschließen, dass ich den Prolog etwas ausführlicher gestaltet hätte. Eine Erklärung was die "Fremden" sind und wie groß die Gefahr von ihnen ist, sowie einen Nennung der Rasse der beiden Personen im Prolog wären schon einmal gut. Man könnte auch kurz anschneiden, was die Fremden in der Vergangenheit angerichtet haben, dass ihre Rückkehr nun gefürchtet wird.

@Weeki:
Zitat:
Sie schien eine zitternde Bewegung zu machen (Komma) als er sie von der Seite ansah. Eine Strähne hatte sich aus ihrem langen, straff zurückgekämmten, fast weißen Haar (eventuell kannst du hier ein Adjektiv streichen) gelöst. Ihre hellen Augen blickten blinzelnd in die gleißende Ferne, zwischen den zackigen Erhebungen des Gletschers und dem grauen (das wäre auch entbehrlich)Granitberg.
„Der Gletscher ist wieder kleiner geworden. Das Eis verschwindet, wenn ich mich nicht täusche“, murmelte sie, den Mund zusammengepresst.
„Du glaubst, die Fremden (warum Fremde? Später nennen sie die doch Gulgs/ Gulths, also nicht unbekannt) könnten wiederkommen?“ Auch ihr Begleiter schaute suchend über das Eis.
Seine hohen hellen (hier könntest du auch zwischen "hoch" und "hell" wählen, um eines streichen zu können) Brauen zogen sich zu den Schläfen (das kannst du streichen.. zu den Schläfen wäre nämlich genau genommen zur Seite) unmerklich (kannst du auch streichen) in die Höhe. Er sog die Eisluft hörbar ein und mit einem weiß dampfenden Brummen (Brummen ist ein Geräusch. Geräusch mit etwas sichtbarem verbinden ist nicht so schön) strömte sie wieder zwischen seinen wie drohend gefletschten Zähnen hervor.
Arthe wandte sich ihm zu. „Wir müssen damit rechnen, - wenn das Eis noch weiter zurückgeht, - in den nächsten Sommern, dann werden wir wohl wieder Besuch bekommen – von – von diesen kleinen Teufeln, Gulgs, oder Gulths habt ihr sie genannt.“
„Ja, klein und rotbehaart - und hässlich! Bahh!“ Aarho streckte sich. Ein Mantel vom Fell eines jungen Eisbären umschloss seinen schlanken, sehnig hochaufgeschossenen Körper (an deiner Stelle würde ich nur schlank und sehnig wählen... bei schlank stellen sich die meisten Leute eh große Leute vor). Rote Wangen glühten in dem schmalen, elfenbeinernen Gesicht.
„Wir werfen sie hinaus“, zischte er mit einem beinahe zynischen Lächeln.
Arthe fühlte über die glänzenden (kannst du streichen) Zacken ihres gebogenen Beindolches, den sie aus ihrer Weste gezogen hatte. Sie schwang den Dolch, als schnitte sie eine Wolke aus dem Himmelsblau. „Wir werfen euch hinaus!“ gellte sie und das Echo lief zwischen Gletscher und Granit, bis hinunter zum türkisen Wasser des Sees.
An deiner Stelle würde ich die Namen früher nennen und direkt Aufschluss geben, zu wem welcher Name gehört. Ich hab das erst nach dem dritten Lesen geschnallt
Zitat:
Als die Schwäne sich mit singenden Schwingen über den See erhoben, sah Swanah sie (wen sie? Die Schwäne? Darauf bezieht sich das "sie").
Schlitten kamen über das Eis, sie erinnerte sich später genau dieses Morgens.
Erst sahen sie aus wie schwarze Bären, die auf dem Schnee liefen. Die ("Die" Am Anfang ist nicht so schön und hat mich gleich zum Stolpern gebracht. Ich würde zu einem "Sie" wechseln) wuchsen und wurden zu Schiffen mit hohem Steven. Schließlich, als das Licht nicht mehr so blendete, sah sie, was es wirklich war, — Schlitten und große Hunde!(Das ganze danach würde ich an den Anfang setzen...sonst wirkt das kommen der "Besucher" (oder was auch immer) wie ein plötzlicher, nicht zuende gedachter Gedanke)
Swanah, die junge Frau des Alvh-Fürsten stand mit ihrem kleinen Sohn Irekh auf einer grasbewachsenen Anhöhe. Unter ihnen lag eine steinige Mulde, in der ein Gletscherbach bis zum Grunde des Tales plätscherte um sich dort in den „Edelsteinsee“ zu ergießen.
Sie suchte mit Irekh oben auf den Wiesen zwischen den Granitkuppen nach Blumen. Sie wusste die Plätze (sie wusste um die Plätze), an denen man jetzt im dritten Mond, schon wunderschöne Farben fand.
Ihr weißblondes in der Mitte gescheiteltes Haar war zu einem Zopf geflochten. Die Haare fielen, von den Schulterblättern an wieder offen, fast bis zur Taille. Weiße Lederbändchen hielten diesen Zopf zusammen. Sie trug ein kurzes Kleid aus hellem Leder, das an beiden Seiten Schlitze hatte. Ihre Beine steckten in geschnürten Lederstrümpfen.
Auf das Kleid waren weiße Federn, teils aufgenäht, aber auch aufgestickt. Diese kunstvolle Verzierung reichte von den Schultern bis knapp über die Brust.(hier stimme ich voll und ganz zu, die Beschreibung klingt wie aufgelistet und kann später im Laufe der nächsten Seiten lieber nach und nach eingebracht werden.)
Swanah´s Sohn war noch klein, erst wenige Frühlinge alt. Nach dem Empfinden der Alvh, die sich nach zehn Dekaden kaum als erwachsen ansehen (ansahen), war er eben erst auf der Welt angekommen.
Auch sie selbst war noch eine junge Alvh-Mutter, hatte sie doch erst siebzehnmal hundert Frühlinge erlebt. Für sein Alter war Irekh schmal, doch flink wie ein kleines Reh, aber auch ebenso hektisch, (das doch würde ich streichen, damit das "Aber" besser zur Geltung kommt) wenn ihn etwas aufregte.
Sie erwähnte also nichts von den Dingen(was für DInge? Konkretisieren), die sie bemerkt hatte, denn er sollte ja hier beim Blumensammeln etwas lernen.
Heute waren sie zum ersten Mal auf der Suche nach Blüten.
Erst vor wenigen Tagen waren sie hier angekommen und die Familie hatte die Lauben der Sommersiedlung in diesem Tal nach der Winterpause schon jetzt, so früh im Jahr, neu bezogen (der Satz klingt sehr holprig und schwer verständlich).
Das war möglich, weil hier viel warmes Wasser dampfend aus dem Boden quoll, in dessen Nähe viel Leben gedieh (Vorschlag: Das war möglich, weil dampfendes Wasser aus dem Boden quoll. Mit seiner Wärme gedieh das Leben schon früh im Jahr ).
Irekh hielt eine gelbe Blüte in seinem Händchen und besah sie träumerisch. „Mutter, warum glaubst du denn, dass in allen Dingen Zaubermacht steckt?“ Fragte (klein weiter) er.
Sie kniete sich neben ihn und legte einen Arm um seine kleinen Schultern.
„Die Wundermacht Irdha´s unserer großen Mutter und Ath´s, unseres Gott-Vaters ist in Allem! Ihr Geist ist allgegenwärtig, er hat den Namen und die Gestalt aller heilen Dinge unserer Welt angenommen.“
Ihr Sohn schaute mit großen Augen suchend in die Blüte. „Hier ist er drin?“
„Ja, und weil er in jeder Blüte, jedem Tier und in jedem Ding ist, deshalb hat er genau genommen gar keinen Namen und keine Gestalt“, sprach sie, während ihre Geste die ganze himmlische Umgebung einschloss.
„Dann hat er hundert Namen gleichzeitig?“ wunderte sich Irekh und sein Blick wanderte von Blume zu Blume.
Wie schon mein Vorredner gesagt hat, ist hier kein Konflikt erkennbar. Allerdings ist es grundsätzlich Geschmackssache, was man von einem Buch erwartet. Ich für meinen Teil würde weiterlesen, denn vieles ist sehr liebevoll geschrieben und oft schafft es schon die Art wie etwas geschrieben wurde mich an den Text zu fesseln. Wer hier die große Action sucht ist vielleicht falsch (das kann man jetzt noch nicht sagen) aber dadurch büßt der Text nicht unbedingt das Interessante ein. Natürlich darf man nicht nur bei Beschreibungen oder Erklärungen verbleiben, aber das sie anfangs auftauchen stört mich persönlich nicht. Ich würde jedoch Thariots Hinweis der Innenansicht wahrnehmen. Es könnte helfen noch schneller einen Bezug zur Protagonistin herzustellen.

Soo...weiter lese ich jetzt nicht, ist ja schon spät^^

Viele Grüße
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 22.03.2012, 15:23
Benutzerbild von Weeki
Weeki Weeki ist offline
Reisender aus der Zukunft
 
Registriert seit: 03.2012
Beiträge: 6
Hallo Orendarcil, sehr nett, dass Du Dir gleich soviel Mühe mit meiner Geschichte gemacht hast. Das sind viele gute Tipps.
Auch Thariot möchte ich für seine (ihre) Kritik danken. Ich muss mich wohl doch noch einige Male an dieses Buch setzen. Sind ja "nur" 350 Seiten Text. Bei Interesse stelle ich mehr hier hinein.
Weeki
Mit Zitat antworten
Antwort



Forumregeln
You may not post new threads
You may not post replies
You may not post attachments
You may not edit your posts

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:30 Uhr.

 
Grafik
Powered by vBulletin® Version 3.8.10 Beta 1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright by Fantasy-Foren.de 2005-2017 | Fussball Forum


Grafik