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Was man beim Schreiben falsch machen kann

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  #1  
Alt 17.10.2014, 20:38
Benutzerbild von Artheos
Artheos Artheos ist offline
Dark Lord
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
Registriert seit: 07.2013
Beiträge: 197
Was man beim Schreiben falsch machen kann

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, was man beim Schreiben beachten sollte und da sind mir vor allem die Sachen aufgefallen, die der Lust am Schreiben und der Qualität der Geschichte schaden können. Hier wären einige Fehler, die man machen kann:

Fehlende Lust

Wenn man eine Geschichte nicht wirklich schreiben will dann
muss man gar nicht erst anfangen. Es hat keinen guten Einfluss
auf das Geschriebene, wenn man sich zum Schreiben zwingt.
Ich schreibe inzwischen nur noch, wenn ich die richtige Stimmung
und Inspiration dazu habe.

Übertriebener Perfektionismus

Ein Fehler den ich früher oft gemacht habe. Wer mit der Einstellung
anfängt "Ich schreibe jetzt das Buch aller Bücher" wird mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Die richtige Einstellung ist meiner Meinung nach "Ich schreibe die Geschichte so, wie sie mir gefällt und dann sehe ich weiter."

Oberflächliche Charaktere

Protagonisten die einfach nur nett sind machen einfach keinen Spaß,
zumindest mir nicht. Ich habe lieber etwas weniger "perfekte" Charaktere, die dafür etwas interessanter sind.

Das sind bei weitem nicht alle Fehler, die man machen kann, aber es sind
die, die mir gleich eingefallen sind. Wer will, kann ergänzen.
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  #2  
Alt 17.10.2014, 21:47
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist gerade online
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
Ort: Faerûn
Beiträge: 15.551
- Schreiben wie man spricht
- Rechtschreibfehler (auch wenn das Thema langweilen sollte, aber es ist nach wie vor aktuell und wird's wohl auch noch eine Weile bleiben ^^)
- Aneinanderreihung von Klischees
- Offensichtlich aus Filmen, Serien und/oder anderen Büchern klauen
- Mitten im spannendsten Moment drei Seiten lang beschreiben, wie der Mörder aussieht
- Generell seitenlange Beschreibungen von Personen, was den Lesefluss massiv stört
- Gewollt brutale/erotisch aufgeladene Szenen, die überhaupt nicht in den Kontext passen und nur dazu dienen, den (wie auch immer gearteten) Leser bei der Stange zu halten
- Kein roter Faden, sondern ein Flickenteppich aus diversen Handlungen, die irgendwie nicht zusammenpassen wollen
- Nervötend komplizierte und ewig lange Namen, die sich kein Mensch merken kann
- Zu kurze Sätze lassen den Text holprig daher kommen; zu lange Schachtelsätze nerven beim Lesen

Wenn ich noch länger überlege, fällt mir bestimmt mehr ein, aber andere sollen sich schließlich auch austoben dürfen
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (18.10.2014 um 15:45 Uhr)
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  #3  
Alt 29.10.2014, 10:25
Benutzerbild von Laura
Laura Laura ist offline
Valar Dohaeris
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 09.2012
Ort: Blubb
Beiträge: 2.406
Also das wichtigste wurde ja eigentlich schon gesagt.

Was mir noch einfällt sind Fehler, die darauf hinweisen, dass der Autor sich über seine Geschichte nicht wirklich Gedanken gemacht hat sondern einfach geschrieben hat um naja, etwas zu schreiben.^^

Da wären nicht nachvollziehbare Handlungsweisen.

Geschichten, die wirklich vielversprechend anfangen, jedoch sehr enttäuschend enden weil sich der Autor in etwas verrannt hat. Der verzweifelte Versuch des Autors, da so schnell wie möglich wieder rauszukommen, ist meist nicht zu überlesen. Solche Bücher oder Serien kenne ich zu Genüge.

Eine eigene Welt zu erschaffen und seine Charaktere darin auf die Reise zu schicken, ohne darauf zu achten, dass die Entfernungen auch mit der ungefähr dazu benötigten Zeit übereinstimmt, kann für wirklich aufmerksame Leser auch sehr störend sein.

Genauso wie die Zeit zumindest am Rande durchdacht sein sollte. Nicht, dass man einen Prota am Morgen ins Lokal schickt und fünf Minuten später, wenn er es verlässt, ist es plötzlich dunkel draußen. So verhält es sich auch mit dem Wetter...wobei der April da eine Ausnahme bildet, da weiß man es ja nie so genau. Ich spreche hier natürlich nur von ungewollten Unstimmigkeiten. In einem Science Fiction Roman kann das sehr interessant sein.^^

Hm, vielleicht fällt mir später ja noch mehr ein, das war's vorerst.
__________________
Du ahnst nicht wie kostbar das Leben sein kann, solange du nicht selbst Leben erschaffen hast.
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  #4  
Alt 01.11.2014, 12:23
Benutzerbild von Susanne Gavenis
Susanne Gavenis Susanne Gavenis ist offline
Herausforderer der Weisen
 
Registriert seit: 04.2012
Beiträge: 133
Die Figuren in unglaublich gefährliche und aussichtslose Situationen hineinmanövrieren und sie dann mit irgendeiner billigen deus ex machina-Lösung wieder daraus befreien.

Die Möglichkeiten und Grenzen der Fähigkeiten der Protagonisten nicht für den Leser transparent genug machen, so dass man nie weiß, was die Figuren nun können oder nicht (z.B. magische Fähigkeiten oder geniale Martial Arts-Künste, die zum ersten Mal dann erwähnt werden, wenn das 20 Meter große Monster den Helden fressen will)

Die Protagonisten nicht mit einem interessanten Grundkonflikt versehen, der sich im Laufe der Handlung entwickeln kann, so dass die Figuren langweilig und austauschbar werden und die Handlung beliebig wird.

Zu viele Eigenschaften der Protagonisten einfach nur behaupten ("Er hasste seinen Vater und seine Mutter, und jedes Gespräch mit ihnen eskalierte sofort"), statt diese Eigenschaften in Szenen, Handlung und Dialogen darzustellen.

Keine konflikthaften Dialoge, die auch wirklich etwas mit den inneren Grundkonflikten des Protagonisten zu tun haben, sondern stattdessen unstrukturierter Alltagszoff ("Kannst du deine dämliche Zahnpasta-Tube denn NIE zudrehen?").

Zu wenig Indirektheit in Beschreibungen und Dialogen, stattdessen wird alles immer offen ausgesprochen und wirkt dadurch platt.

Zu viele Nebenfiguren, die nichts zur Verschärfung des Grundkonflikts des Protagonisten beitragen, sondern lediglich die Handlung strecken. Dadurch wird die Handlung zerfahren und zerfleddert, und der Leser weiß nicht mehr, um was es eigentlich genau geht.

Die Geschichte ohne eine Prämisse konzipieren (z.B. "Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten führt zum Erfolg" oder "Eifersucht führt in den Untergang"), sondern einfach drauflos schreiben und erst beim Schreiben schauen, wohin sich der Protagonist entwickelt (was dann bestenfalls durch Zufall passiert).

Mitten in der Geschichte die Prämisse und dadurch auch die Entwicklung des Protagonisten ändern (z.B. zuerst beginnen mit einem Eifersuchtsdrama, das sich immer mehr zuspitzt, und dann plötzlich seine Hauptfigur zur Rettung der Pinguine in die Arktis aufbrechen lassen).
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  #5  
Alt 02.11.2014, 09:01
Benutzerbild von Telorion
Telorion Telorion ist offline
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 302
Da wurde schon vieles genannt, was ich so bestätigen und kaum noch ergänzen kann. "Show, don't tell" ist ja einer der bekanntesten Aussagen in der viel drinsteckt. Wichtig ist auch, nicht zu schnell zu erzählen, d. h. die Handlung nicht zu sehr voranpeitschen und durch die Geschichte "hetzen".
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  #6  
Alt 02.11.2014, 09:34
Benutzerbild von Laura
Laura Laura ist offline
Valar Dohaeris
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 09.2012
Ort: Blubb
Beiträge: 2.406
Wortwiederholungen, wurden glaub ich noch nicht genannt oder?
Die stören mich beim lesen extrem.

Was unser lieber Mister Ingwer mal bei mir angemerkt hat war, dass ich sehr oft den Satz " Tut mir leid." verwendet habe.
Als ich dann speziell darauf geachtet habe, bin ich jedes mal zusammengezuckt, wenn der Satz kam...und das war wirklich oft der Fall.
Klingt gleich viel besser, wenn man zur Abwechslung auch so Worte wie "Entschuldige" oder Verzeih mir" verwendet.^^
Darauf hatte ich dazumal gar nicht geachtet. Danke Mister Ingwer und Cass, die mir da auch gute Tipps gegeben hat.
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  #7  
Alt 02.11.2014, 16:31
Benutzerbild von Susanne Gavenis
Susanne Gavenis Susanne Gavenis ist offline
Herausforderer der Weisen
 
Registriert seit: 04.2012
Beiträge: 133
Ich habe noch mal ein wenig nachgedacht, und die eine oder andere Sache, die man beim Schreiben falsch machen kann, ist mir noch eingefallen.

Für die Figuren Namen wählen, die nicht zu ihrem Charakter oder ihrer Rolle in der Geschichte passen und die Assoziationen des Lesers in die falsche Richtung lenken ("Imperator Horst-Detlef fuhr auf seinem Streitwagen im Triumphzug in die eroberte Stadt ein"; oder eine liebe und freundliche Figur, die keiner Fliege was zuleide tun kann, aber Satan heißt).

Innerhalb ein- und derselben Szene zwischen der Perspektive unterschiedlicher Figuren hin- und herspringen (nervt mich extrem!).

Figuren nicht deshalb umbringen, weil es für die Handlung wichtig ist, sondern weil man mit ihnen nichts mehr anzufangen weiß oder lediglich den Leser damit schocken will.

Bei der Konzeption seiner Geschichte oder seiner Figuren zu originell sein wollen und über das Ziel hinausschießen (z.B. Orks in Baströckchen, die über die Geheimnisse der Quantenphysik philosophieren).

Ständig irgendetwas in der Handlung passieren lassen aus Angst, den Leser sonst zu langweilen, und sich dabei nicht fragen, was an Bedrohungen für den Grundkonflikt und die Entwicklung des Protagonisten am meisten Sinn macht (z.B. statt eine Herausforderung zu beschreiben, die nur aufgrund der speziellen Persönlichkeit der Hauptfigur für diese zum Problem wird, lieber einen Kampf mit einem wilden Bären, der zwar mehr oberflächliche Action bietet, aber dafür austauschbar und unpersönlich ist).
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  #8  
Alt 03.11.2014, 12:26
Benutzerbild von Cliff
Cliff Cliff ist offline
Zwerg
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 01.2014
Ort: Emsland
Beiträge: 678
Hilfe ... ich will gar nicht mehr schreiben - Da kann man ja so viel verkehrt machen

... und einige mögliche Fehler erkenne ich bei mir wieder

Aber auf jeden Fall eine sehr schöne Auflistung und kaum noch zu ergänzen - Für viele "Erstschreiber" (wie meine Wenigkeit) durchaus mehr als hiflreich ... Danke
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