Lúthien Yávëtil
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- 26. Dez. 2007
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Hi,
hab vor kurzem ne Idee zu einer Geschichte bekommen und einfach mal angefangen zu schreiben. Es sollte eigentlich nur ne Kurzgeschichte werden, aber irgendwie umfasst allein der Anfang bis jetzt schon 4 Word-Seiten. Die Story ist auch etwas anders geworden, als ich es eigentlich geplant hatte, aber das muss ja alles nicht umbedingt was schlechtes sein.
Irgendwie bräuchte ich mal eine Zwischenmeinung, was ihr so von den ersten zwei Seiten haltet.
Zu abgedreht? Zu durcheinander erzählt? Andere Verbesserungsvorschläge oder Kritik?
Seid ruhig ehrlich, ich verkrafte das
Ach ja: kursiv sind Gedanken und fett sind Erinnerungen
________
Ich bin nackt.
Das war mein erster Gedanke, als die Welt für einige Sekunden aufgehört hatte sich wie verrückt im Kreis zu drehen.
Blinzelnd schlug ich die Augen auf und erlitt einen erneuten Schwindelanfall, jedoch nicht so heftig wie beim ersten Mal. Am Himmel über mir konnte ich tausende tanzende Lichter erkennen.
Glühwürmchen schoss es mir durch den Kopf, aber ich konnte mich nicht entsinnen, was dieser Begriff zu bedeuten hatte. Mit der Zeit schärfte sich mein Blick mehr und mehr, aber in meinem Hirn herrschte weiterhin gähnende Leere. Die tanzenden Lichter nahmen Gestalt an und entpuppten sich als hundertstellige Zahlenreihen, die mit beängstigender Geschwindigkeit über einen gigantischen Bildschirm rasten. Dieser befand sich auch nicht, wie zuerst gedacht, über mir, sondern war an der Wand des runden Turmes angebracht, in dem ich mich befand. Mühsam begab ich mich in eine sitzende Position. Ein tiefes, blubberndes Grollen ertönte und ich brauchte einige volle Sekunden um zu verstehen, dass es aus meinem Magen gekommen war. Hunger dachte ich und es fühlte sich gut an, so vertraut. Ganz im Gegensatz zu all den anderen Dingen in diesem Raum.
Wände wie Decke waren mit vernieteten Edelstahlplatten ausgekleidet, auf denen kleine Kupferdrähte verliefen und komplexe schimmernde Muster bildeten. Hier und da blinkten kleine Dioden auf und von der hohen Decke hingen Kabel so dick wie ein Kinderarm. Ich glaubte ein leises beständiges Summen zu hören, das die Luft zum Vibrieren brachte, und ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut bescherte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.
„Wie kannst du dir so sicher sein, dass ich es schaffe?“, fragte ich mutlos.
„Hab keine Angst“, sagte sie und ihre haselnussfarbenen Augen fixierten die meinen. „Du wirst siegen. Das Schicksal hat dich dazu bestimmt in dem Moment, als es dich von den Sternen zu uns hinab gesandt hat. So besagt es die Prophezeiung. Du bist der Auserwählte.“
„Die Prophezeiung!“, rief ich aus und musste lachen. Ein kaltes, verbittertes Lachen. „An Prophezeiungen glaube ich schon lange nicht mehr.“
Die Bilder waren so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Was war hier los? Wo war ich? Wer war das Mädchen aus meiner Erinnerung?
Und wer bin ICH?
Fröstelnd schlang ich meine Arme um die angewinkelten Knie. Der Boden, auf dem ich saß, war unangenehm kühl und fühlte sich an als sei er aus zusammengepresster Erde. Mit der linken Hand fühlte ich darüber und spürte mehrere kleine Unebenheiten. Was war das? Ein Muster? Nein, das waren Zeichen… Buchstaben.
K I R O
Verwundert kratzte ich mich mit der anderen Hand am Kopf und spürte einen stechenden Schmerz. Neugierig betrachtete ich meinen rechten Zeigefinger. Er war von einer Kruste aus Dreck und etwas Blut bedeckt, anscheinend war der Nagel eingerissen. Ähnliche Spuren fanden sich auch auf der Schrift. Hatte ich etwa…
„Du bist wach, wie ich sehe“, hallte in dem Moment eine krächzende Stimme durch den Raum.
Fast wie von selbst wanderte mein Blick zu dem großen Bildschirm, aber bis auf die schrecklich verwirrenden Zahlenkolonnen konnte ich weiterhin nichts unnatürliches Erkennen, geschweige denn den Ursprung der Stimme ausmachen.
„Ich weiß zwar nicht wer ihr seid, aber ich verlange ein paar Antworten. Und etwas Nahrung“, rief ich irgendwo in Richtung Decke. „Und eine Hose“, fügte ich schnell noch hinzu.
„Du befindest dich nicht in der Position Forderungen zu stellen“, erklärte die Stimme herablassend. „Bis jetzt haben wir dich verschont und das werden wir auch weiterhin tun, falls du unseren Anweisungen Folge leistest. Solltest du jedoch auf die Idee kommen unsere wertvolle Zeit durch Lügen oder ähnliche Sperenzchen zu verschwenden, werden wir die Verbindung kappen und dich hier vergammeln lassen.“
Dieser Kerl war eindeutig wahnsinnig, aber mir blieb nichts anderes übrig als mich auf sein Spiel einzulassen.
„Nun gut, Fremder“, fuhr dieser fort. „Woher kommst du?“
Wenn ich das nur wüsste.
Tatsächlich hatte ich nicht die geringste Ahnung, auf welche Art und Weise ich in diesen Turm gekommen und was davor geschehen war, und so klammerte ich mich an den merkwürdigen Tagtraum, meinen einzigen Anhaltspunkt.
„Ich wurde von den Sternen herabgesandt“, sagte ich und meine Stimme zitterte mehr als es mir lieb war. Der Satz klang seltsam lächerlich, als er einmal ausgesprochen war.
Ein heiseres Kichern entsprang der Kehle des Fremden.
„Wohl war, der große Automat formte unsere Vorfahren aus der Schwärze der Nacht. Von den Sternen kommen wir und zu den Sternen gehen wir. Sehr philosophisch“, sagte er, und ich meinte einen kleinen Funken Anerkennung darin zu hören.
„Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir es mit einem Gelehrten zu tun haben. Zu welchem Zweck bist du hier?“
Er hats gefressen.
Ich beschloss alles auf eine Karte zu setzen.
„Das Schicksal hat es so bestimmt. Ich komme um die Prophezeiung zu erfüllen.“
Lange Zeit blieb es still, sodass ich schon befürchtete, er habe das Interesse verloren. Dann aber ertönte ein Rascheln und Knacken und die Stimme meldete sich erneut.
„Wie ist dein Name?“, fragte sie.
Ich war verunsichert. DAS hatte mir das seltsame Mädchen aus meiner Erinnerung nicht gesagt.
„Mein Name ist…äh….mein Name ist…“, stammelte ich. Mein Blick glitt nervös über meine Umgebung und blieb schließlich an den Einkerbungen vor mir im Boden hängen.
„Kiro. Mein Name ist Kiro. Ich bin der Auserwählte.“
Erneute Stille, diesmal bedeutend länger als zuvor.
Ich hatte keinerlei Zeitgefühl, deswegen konnte ich nicht sagen ob Minuten oder Stunden vergangen waren, als sich plötzlich eine Klappe knapp unter der Decke öffnete und ein riesiger schwarzer Schatten pfeilschnell auf mich herabzustürzen begann.
hab vor kurzem ne Idee zu einer Geschichte bekommen und einfach mal angefangen zu schreiben. Es sollte eigentlich nur ne Kurzgeschichte werden, aber irgendwie umfasst allein der Anfang bis jetzt schon 4 Word-Seiten. Die Story ist auch etwas anders geworden, als ich es eigentlich geplant hatte, aber das muss ja alles nicht umbedingt was schlechtes sein.
Irgendwie bräuchte ich mal eine Zwischenmeinung, was ihr so von den ersten zwei Seiten haltet.
Zu abgedreht? Zu durcheinander erzählt? Andere Verbesserungsvorschläge oder Kritik?
Seid ruhig ehrlich, ich verkrafte das

Ach ja: kursiv sind Gedanken und fett sind Erinnerungen
________
Ich bin nackt.
Das war mein erster Gedanke, als die Welt für einige Sekunden aufgehört hatte sich wie verrückt im Kreis zu drehen.
Blinzelnd schlug ich die Augen auf und erlitt einen erneuten Schwindelanfall, jedoch nicht so heftig wie beim ersten Mal. Am Himmel über mir konnte ich tausende tanzende Lichter erkennen.
Glühwürmchen schoss es mir durch den Kopf, aber ich konnte mich nicht entsinnen, was dieser Begriff zu bedeuten hatte. Mit der Zeit schärfte sich mein Blick mehr und mehr, aber in meinem Hirn herrschte weiterhin gähnende Leere. Die tanzenden Lichter nahmen Gestalt an und entpuppten sich als hundertstellige Zahlenreihen, die mit beängstigender Geschwindigkeit über einen gigantischen Bildschirm rasten. Dieser befand sich auch nicht, wie zuerst gedacht, über mir, sondern war an der Wand des runden Turmes angebracht, in dem ich mich befand. Mühsam begab ich mich in eine sitzende Position. Ein tiefes, blubberndes Grollen ertönte und ich brauchte einige volle Sekunden um zu verstehen, dass es aus meinem Magen gekommen war. Hunger dachte ich und es fühlte sich gut an, so vertraut. Ganz im Gegensatz zu all den anderen Dingen in diesem Raum.
Wände wie Decke waren mit vernieteten Edelstahlplatten ausgekleidet, auf denen kleine Kupferdrähte verliefen und komplexe schimmernde Muster bildeten. Hier und da blinkten kleine Dioden auf und von der hohen Decke hingen Kabel so dick wie ein Kinderarm. Ich glaubte ein leises beständiges Summen zu hören, das die Luft zum Vibrieren brachte, und ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut bescherte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.
„Wie kannst du dir so sicher sein, dass ich es schaffe?“, fragte ich mutlos.
„Hab keine Angst“, sagte sie und ihre haselnussfarbenen Augen fixierten die meinen. „Du wirst siegen. Das Schicksal hat dich dazu bestimmt in dem Moment, als es dich von den Sternen zu uns hinab gesandt hat. So besagt es die Prophezeiung. Du bist der Auserwählte.“
„Die Prophezeiung!“, rief ich aus und musste lachen. Ein kaltes, verbittertes Lachen. „An Prophezeiungen glaube ich schon lange nicht mehr.“
Die Bilder waren so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Was war hier los? Wo war ich? Wer war das Mädchen aus meiner Erinnerung?
Und wer bin ICH?
Fröstelnd schlang ich meine Arme um die angewinkelten Knie. Der Boden, auf dem ich saß, war unangenehm kühl und fühlte sich an als sei er aus zusammengepresster Erde. Mit der linken Hand fühlte ich darüber und spürte mehrere kleine Unebenheiten. Was war das? Ein Muster? Nein, das waren Zeichen… Buchstaben.
K I R O
Verwundert kratzte ich mich mit der anderen Hand am Kopf und spürte einen stechenden Schmerz. Neugierig betrachtete ich meinen rechten Zeigefinger. Er war von einer Kruste aus Dreck und etwas Blut bedeckt, anscheinend war der Nagel eingerissen. Ähnliche Spuren fanden sich auch auf der Schrift. Hatte ich etwa…
„Du bist wach, wie ich sehe“, hallte in dem Moment eine krächzende Stimme durch den Raum.
Fast wie von selbst wanderte mein Blick zu dem großen Bildschirm, aber bis auf die schrecklich verwirrenden Zahlenkolonnen konnte ich weiterhin nichts unnatürliches Erkennen, geschweige denn den Ursprung der Stimme ausmachen.
„Ich weiß zwar nicht wer ihr seid, aber ich verlange ein paar Antworten. Und etwas Nahrung“, rief ich irgendwo in Richtung Decke. „Und eine Hose“, fügte ich schnell noch hinzu.
„Du befindest dich nicht in der Position Forderungen zu stellen“, erklärte die Stimme herablassend. „Bis jetzt haben wir dich verschont und das werden wir auch weiterhin tun, falls du unseren Anweisungen Folge leistest. Solltest du jedoch auf die Idee kommen unsere wertvolle Zeit durch Lügen oder ähnliche Sperenzchen zu verschwenden, werden wir die Verbindung kappen und dich hier vergammeln lassen.“
Dieser Kerl war eindeutig wahnsinnig, aber mir blieb nichts anderes übrig als mich auf sein Spiel einzulassen.
„Nun gut, Fremder“, fuhr dieser fort. „Woher kommst du?“
Wenn ich das nur wüsste.
Tatsächlich hatte ich nicht die geringste Ahnung, auf welche Art und Weise ich in diesen Turm gekommen und was davor geschehen war, und so klammerte ich mich an den merkwürdigen Tagtraum, meinen einzigen Anhaltspunkt.
„Ich wurde von den Sternen herabgesandt“, sagte ich und meine Stimme zitterte mehr als es mir lieb war. Der Satz klang seltsam lächerlich, als er einmal ausgesprochen war.
Ein heiseres Kichern entsprang der Kehle des Fremden.
„Wohl war, der große Automat formte unsere Vorfahren aus der Schwärze der Nacht. Von den Sternen kommen wir und zu den Sternen gehen wir. Sehr philosophisch“, sagte er, und ich meinte einen kleinen Funken Anerkennung darin zu hören.
„Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir es mit einem Gelehrten zu tun haben. Zu welchem Zweck bist du hier?“
Er hats gefressen.
Ich beschloss alles auf eine Karte zu setzen.
„Das Schicksal hat es so bestimmt. Ich komme um die Prophezeiung zu erfüllen.“
Lange Zeit blieb es still, sodass ich schon befürchtete, er habe das Interesse verloren. Dann aber ertönte ein Rascheln und Knacken und die Stimme meldete sich erneut.
„Wie ist dein Name?“, fragte sie.
Ich war verunsichert. DAS hatte mir das seltsame Mädchen aus meiner Erinnerung nicht gesagt.
„Mein Name ist…äh….mein Name ist…“, stammelte ich. Mein Blick glitt nervös über meine Umgebung und blieb schließlich an den Einkerbungen vor mir im Boden hängen.
„Kiro. Mein Name ist Kiro. Ich bin der Auserwählte.“
Erneute Stille, diesmal bedeutend länger als zuvor.
Ich hatte keinerlei Zeitgefühl, deswegen konnte ich nicht sagen ob Minuten oder Stunden vergangen waren, als sich plötzlich eine Klappe knapp unter der Decke öffnete und ein riesiger schwarzer Schatten pfeilschnell auf mich herabzustürzen begann.
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