Kaltes Mondlicht durchflutete das Zimmer und zeichnete lebendige Schatten auf sein hageres Gesicht. Die kleinen schwarzen Augen lagen
tief verborgen in ihren dunklen Höhlen und verrieten ihre Existenz lediglich durch ihr bösartiges Funkeln. Als ein Luftzug den kahlen Raum
durchstreifte, flog sein dünnes Haar gleich Spinnenbeinen um seinen Schädel. Verärgert drehte er den Kopf Richtung Fenster, was seine
Halswirbel knacken ließ, als hätte er sich soeben das Genick gebrochen.
Langsam durchquerte er auf stelzenartigen Beinen den Raum, blieb vor dem Fenster stehen und sah in die Nacht hinaus. Einem möglicher-
weise draußen vorbei kommenden Wanderer mochte beim Anblick der dürren nackten Gestalt das Blut gefrieren und er würde umgehend
seine Schritte beschleunigt haben.
Plötzlich breitete sich ein sardonisches Grinsen auf seinem Gesicht aus, gleich einem auf den Kopf gestellten Schrei. Mit einer raschen
Bewegung schoss einer seiner knöchernen Arme aus dem Fenster und seine Hand ergriff eine Fledermaus im Flug. Sofort stopfte er das
zappelnde Tier in seinen stinkenden Schlund, mahlte darauf herum und schluckte den pelzigen Brei mit einem zufriedenen Grunzen hinunter.
So, vermutlich war das nicht unbedingt das, was Du Dir vorgestellt hast, aber ich kann mir beim nächsten Mal ja etwas Netteres ausdenken ...
Zur Erklärung: Ich bin kein Fan von Beschreibungen, die im Block quasi mit der Tür ins Haus fallen, sondern ich ziehe es vor, wenn sie in
Etappen daherkommen und in die Handlung eingewoben werden.