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Wenn Wörter malen können

Baragond

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Registriert
19. Aug. 2014
Beiträge
32
Ort
Lissabon
Wenn Wörter malen können

Ich habe mir mal was ausgedacht. Vielleicht gib es ja den ein oder anderen kreativen :elkgrin:
Wie gut könnt ihr etwas beschreiben? Ein Gesicht oder ein Tier, oder noch besser etwas fiktives. Benuzt alles was ihr habt und lasst uns sehen was ihr seht. Je mehr Wörter desto besser. Schreibt euer Bild :smile:
 
Kaltes Mondlicht durchflutete das Zimmer und zeichnete lebendige Schatten auf sein hageres Gesicht. Die kleinen schwarzen Augen lagen
tief verborgen in ihren dunklen Höhlen und verrieten ihre Existenz lediglich durch ihr bösartiges Funkeln. Als ein Luftzug den kahlen Raum
durchstreifte, flog sein dünnes Haar gleich Spinnenbeinen um seinen Schädel. Verärgert drehte er den Kopf Richtung Fenster, was seine
Halswirbel knacken ließ, als hätte er sich soeben das Genick gebrochen.
Langsam durchquerte er auf stelzenartigen Beinen den Raum, blieb vor dem Fenster stehen und sah in die Nacht hinaus. Einem möglicher-
weise draußen vorbei kommenden Wanderer mochte beim Anblick der dürren nackten Gestalt das Blut gefrieren und er würde umgehend
seine Schritte beschleunigt haben.
Plötzlich breitete sich ein sardonisches Grinsen auf seinem Gesicht aus, gleich einem auf den Kopf gestellten Schrei. Mit einer raschen
Bewegung schoss einer seiner knöchernen Arme aus dem Fenster und seine Hand ergriff eine Fledermaus im Flug. Sofort stopfte er das
zappelnde Tier in seinen stinkenden Schlund, mahlte darauf herum und schluckte den pelzigen Brei mit einem zufriedenen Grunzen hinunter.


So, vermutlich war das nicht unbedingt das, was Du Dir vorgestellt hast, aber ich kann mir beim nächsten Mal ja etwas Netteres ausdenken ... :cool:
Zur Erklärung: Ich bin kein Fan von Beschreibungen, die im Block quasi mit der Tür ins Haus fallen, sondern ich ziehe es vor, wenn sie in
Etappen daherkommen und in die Handlung eingewoben werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wie gesagt: Ich packe ungerne allzu viele Details in ein paar Sätze - das Ganze klingt sonst für mich eher nach Polizeibericht
als nach einer Geschichte.
Zum Beispiel etwas wie: Er kam zur Türe herein, war fast zwei Meter groß, hatte schwarze Haare, dunkle Augen, einen mageren Körper.
An einem golddurchwirkten Gürtel trug er ein massives Schwert. Ein schwerer dunkelblauer Umhang wurde mit einer silbernen Spange
festgehalten. Seine Kleidung war in rot gehalten bis auf das schwarze Wams aus edelstem Leder usw. usw. usw.

Wenn ich in einem Roman über so etwas stolpere, überspringe ich diese Stellen meistens, weil es mich nervt, Aufzählungen wie in
Schulaufsätzen zu lesen. ^^

An was genau hast Du denn gedacht? Die besten Beschreibungen sind übrigens nicht solche, die sich auf Äußerlichkeiten beziehen,
sondern die Handlungen, Äußerungen oder Gedanken der Person/des Wesens einfangen.
 
Aber so ungefähr solls sein. Man soll ja dasselbe sehn und nicht nur n Haufen Dinge die grade der Beschreibung entsprechen
 
Aber es gibt zwei Arten, eine Figur beim Lesen zu "sehen": Man kann ein eindimensionales Bild vor Augen haben, das der Autor en détail
vorgibt, oder man schafft eine eigene, dreidimensionale Version der Figur, wobei das Gelesene lediglich als Vorlage dient.
Gute Autoren lassen der Phantasie des Lesers noch Spielraum zur Eigeninitiative; weniger gute kauen alles vor.

Wobei das in dem Thread hier nicht unbedingt eine Rolle spielt, falls es Dir wirklich nur um die 1 : 1 - Umsetzung von Bild in Schrift geht.

Dann wollen wir mal: Sein hageres Gesicht wurde von einem Geflecht dünner, schwarzer Haare halb verdeckt, sodass man seine Züge mehr
ahnen als sehen konnte. Dennoch kam genug zum Vorschein, um jedem Betrachter kalte Schauer über den Rücken zu jagen: Kleine boshafte
Augen starrten aus ihren tiefen Höhlen und schienen regelrecht zu funkeln. Seine weiße Haut war nicht mehr nur als blass zu bezeichnen,
sondern erinnerte vielmehr an die undeutbare Farbe kalter Fischbäuche.
Die hagere Gestalt war in ein weites durchscheinendes Gewand gekleidet, das unter anderen Umständen lächerlich gewirkt hätte. Doch hier
unterstrich es X geisterhafte Erscheinung. Lange stelzenartige Beine sahen unter dem Stoff hervor und vermittelten in ihrer knöchernen Kahlheit
den Eindruck, seltsame Wurzeln vor sich zu haben.

usw.

Besser? ^^
 
Schon seh ich die "Kreatur" deutlicher. Genau in dem Thread geht es nicht um eigeninitiative, eher darum wie man einem blinden ein Bild beschreibt, damit er es sich mehr vostellt wies wirklich ist.
 
Das fliegende Etwas näherte sich rasch dem nahestehenden Baum, der sich erhaben von den umliegenden Landen abhob und in weitem Umkreis der einzige markante Punkt in der Graslandschaft war. Der Junge hörte Flügelschläge, wie sie kräftig auf und ab die Luft aufwirbelten. Nur kurz darauf saß ein stattlicher Vogel auf dem dicksten Ast dieser alten Eiche.
Die Sonne ließ sein pechschwarzes Gefieder erhaben funkeln, die mächtigen Krallen hielten den massigen Leib sicher auf dem Ast und sein Kopf bewegte sich neugierig von einer zur anderen Seite. Deutlich hervor trat der lange, mattschwarze Schnabel. Er war leicht gebogen, aber dadurch nicht etwa unansehnlich oder entstellend, sondern vielmehr ehrfürchtig und bedrohlich wirkend. Der Vogel krächzte und im nächsten Moment verfinsterte sich der Himmel, denn schon bald flogen Tausende seiner Artgenossen über dem Baum und die Sonne vermochte nur noch wenig ihrer Helligkeit zur Erde senden. Dem Jungen wurde bang. Behutsam wich er Schritt für Schritt zurück, doch schon bald war der Weg versperrt. Die tiefschwarzen Vögel hatten ihn eingekesselt und blickten ihn mit ihren schwarzen Knopfaugen durchweg an. Einige klapperten hektisch mit ihren Schnäbeln. Die alte Frau hatte ihn vor Jahren vor einer schwarzen Bedrohung gewarnt, aber das es Vögel sein würden war ihm nie in den Sinn gekommen.
 
Die Sonne verschwand schon hinter den Bergen und tauchte den dunkler werdenden Himmel in gleißend rotes Licht, sodass er zu brennen schien.

Auf einem Vorsprung an einer Klippe regt sich etwas, etwas großes rot schimmernd wie ein Rubin. Es war groß und schuppenartig, sein mit giftgrünen Stacheln besetzter Schwanz hing den Vorsprung hinap und wippte hoch und runter wie der einer Katze.

Sein Rücken war muskulös und ebenfals mit Stacheln besetzt.

Es hob seine mächtigen Klauen langsam unter seinem Haus großen Körper hervor und fuhrt seine langen scharfen Krallen aus, nur um sie wieder zu verbergen und die Klaue neben seinem Kopf zu plazieren. Schließlich erhob es sich, machte einen Buckel, breitete seine imposanten mit Leder überzogenen Schwingen aus und legte sich wieder nieder, es hatte sich nur gestreckt.

Dann öffnete es seine katztenartigen dunkelgrünen Augen und für den Bruchteil einer Sekunde, war noch sein zweites Augenlid zu erkennen, befor
es ganz geöffnet war.

Das Wesen hob den Kopf öffnete sein Maul und entblößte eine reihe Glenzent weißer Zähne in deren Zwischenräumen noch die blutigen Reste seines letzten Opfers hingen, während die Schuppen an seinem langen schlangenartigen Hals im Abendrot glenzten.
Auf seinem Kopf saßen zwei lange gebogene Hörner, seine Ohren spitz wie sie sind legeten sich an, es gähnte.

Die Sonne ging unter und das Wesen rollte sich wieder zusammen, um einen Hundertjährigen Schlaf zu träumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir scheint ihr habt die Aufgabe teilweise verstanden. Es liest sich alles sehr gut, dennoch geht ihr noch zu sehr auf eine Handlung bzw Geschehnisse ein. Stellt euch ein Standbild vor. Nur das Bild , nicht das Ereignis. Aber sonst gefällts mir schon richtig gut
 
Mir scheint ihr habt die Aufgabe teilweise verstanden.

Schön, dass wir Deinen Erwartungen entsprechen.


Es liest sich alles sehr gut, dennoch geht ihr noch zu sehr auf eine Handlung bzw Geschehnisse ein. Stellt euch ein Standbild vor. Nur das Bild , nicht das Ereignis. Aber sonst gefällts mir schon richtig gut

Wieso nur komme ich mir gerade ein bisschen vor wie in der Schule ... Magst Du mir mal verraten, was Sinn und Zweck dieses Thread sind?
Ich hoffe, Du sammelst hier nicht Vorlagen für eigene Geschichten (meine Paranoia lässt grüßen).
Auf jeden Fall könntest Du gerne auch einen eigenen kurzen Text posten - quasi zur Veranschaulichung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe, Du sammelst hier nicht Vorlagen für eigene Geschichten (meine Paranoia lässt grüßen).
Auf jeden Fall könntest Du doch auch mal ein eigenes Beispiel zur Veranschaulichung posten.

Das finde ich allerdings auch.Davon abgesehen finde ich es ein wenig...anmaßend, andere zu belehren wenn man - so wie du - selbst noch einiges zu lernen hat, was das Schreiben betrifft.Mag sein dass du es nicht böse meinst, aber hier im Internet fehlen nun mal Mimik und Gestik.
 
Ein rechteckiger Raum. Drei Wände bestehen aus rauem Putz, ursprünglich weiß gestrichen hat die Zeit sie ergrauen lassen. Die vierte Wand besteht nur aus einer Fensterfront. Der Raum ist nicht groß. Nur eine Tür führt herein und der grüne PVC-Boden zeugt ebenfalls vom Alter. Die Lampen an der Decke verlaufen parallel zur den Fenstern. An den Schultischen, die jeweils Platz für zwei Schüler lassen und unten an den Tischplatten von Kaugummi verklebt sind, sitzen jedoch keine normalen Kinder. Ein Drache quetscht sich auf den viel zu kleinen Stuhl und fragt: "Herr Lehrer, warum dürfen wir eigentlich keine Emotionen und Handlungen in unsere Geschichte einfließen lassen."
 
Klein-Tessa sucht Streit, was? Komm' nur her ...
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Klein-Tessa sucht Streit, was? Komm' nur her ...
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Nein ich wollte nur auf charmante Art deutlich machen, dass ich auch etwas verwirrt über diesen Post bin. Ich persönlich finde nämlich reine Beschreibungen total ätzend. Ohne Handlung und Emotionen ist jede Erzählung total ätzend. Ich setz mich gerne neben Dich...

Eine kleine verlotterte Person, deren Kleider nicht zusammenpassen wollen, zieht gelangweilt einen der Kaugummis, der später auch unter dem Tisch kleben wird, mit den Fingern in die Länge und runzelt die Stirn. "Ja Herr Lehrer, warum dürfen wir keine Emotionen in unsere Geschichten einfließen lassen. Was genau soll das bezwecken?"
 
Ach, Du weißt doch, dass Charme bei mir nicht greift - ich ziehe die Amazonen-Nummer vor. :elkgrin:

Ansonsten stimme ich Dir zu und zitiere mich selbst:

Aber es gibt zwei Arten, eine Figur beim Lesen zu "sehen": Man kann ein eindimensionales Bild vor Augen haben, das der Autor en détail
vorgibt, oder man schafft eine eigene, dreidimensionale Version der Figur, wobei das Gelesene lediglich als Vorlage dient.
Gute Autoren lassen der Phantasie des Lesers noch Spielraum zur Eigeninitiative; weniger gute kauen alles vor.
 
*Klein Cliff formt noch einmal die mit Speichel versetzte Papierkugel, legt sie in den hohlen Kugelschreiberschaft und feuert sie dem Drachen direkt in den Nacken. Punktgenau zwischen zwei mächtigen Stacheln, die dem Cliff eigentlich Respekt einflößen sollten, platscht die Kugel auf die schuppige Haut, aber der Drache zuckt nicht einmal mit den verhornten Augenbrauen. Schmollend bereitet der übermütige Cliff bereits die nächste Ladung vor, während sich die Tür öffnet und die Schulleitung in Person von Herrn Valas mit grimmiger Miene das Klassenzimmer betrifft*

Mist! Ich hätte doch gerne getestet, ob Tessa ebenso unempfindlich ist ...
:zwinker:
 
Ich hab gerade eine Lektion der Beschreibung hinter mir. Ich bin auf das Thema eigentlich gar nicht gut zu sprechen. Der Text, den ich analysieren sollte war eine reine Beschreibung und als Beschreibung mag er hervorragend gewesen sein, aber er war totsterbens langweilig.

Mir geht es nicht darum, ob mir der Erzähler die Person en Detail beschreibt, sondern ob ich mich in sie einfühlen kann. Ob ich mich mit ihr freue, mit ihr leide. Wenn das nicht entsteht - und bei einer reinen Beschreibung entsteht das nicht - dann lese ich nicht weiter. Also warum sollte jemand eine reine Beschreibung wollen?
 
Tessa, die realisiert hat, dass von hinten so komische Geschosse angeflogen kommen dreht sich um und schaut Klein-Cliff fragend an. Ihre gerunzelte Stirn und zusammengekniffenen Augen sprechen eine deutliche Sprache...

"Hey, wir hier vorne wollen was lernen, also lass den Unfug bitte..."
 
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