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Weltuntergang (beziehungsweise Untergang des ganzen Universums/Existenz) - warum?

PeryRhodan

Member
Registriert
29. Sep. 2017
Beiträge
73
In vielen Fantasy/Scifi-Geschichten muss der Held gegen eine dunkle Bedrohung kämpfen, die die Welt vernichten will. Diese Art von Story dürfte so ziemlich jedem bekannt sein.

Was ich mich aber schon immer gefragt habe, was hat ein Bösewicht vom Untergang der Welt? Ich meine: Klar Weltherrschaft ist schon ein erstrebenswertes Ziel. Keine Gedanken mehr an die Rente, für immer ausgesorgt und Jungfrauen bis zum Abwinken. Der komplette Untergang ist aber gleich was ganz anderes. Danach kommt ja nichts mehr.
Thanos aus dem MCU ist in den Tod (weibliche Erscheinung) verliebt und will das Universum auslöschen, um eben besagten Tod für sich zu gewinnen.
Im >Rad der Zeit Zyklus< geht es aber letztlich auch irgendwie um den Untergang der Welt. Was hat der Antagonist aber davon, wenn hinterher alles weg ist.
Im >Schwert der Wahrheit Zyklus< will der böse Zauberer Rahl die Schwelle zur Unterwelt öffnen und damit die Welt vernichten.

Die Geschichten sind an und für sich toll. Ich frage mich halt nur manchmal, WARUM?
 
Naja, vielleicht hat er großen Hunger und isst das Universum einfach auf.
Vielleicht öffnet ja die Vernichtung der Welt die Möglichkeit etwas, in seinen Augen, besseres zu erschaffen.
Vielleicht hat er ja einfach einen an der Waffel....
 
Na ja, ich vermute mal, dass dieses Phänomen so alt ist wie die Menschheit: Man versucht sich das größtmögliche Schreckensszenario
auszumalen, um sozusagen den gegenteiligen Effekt zu erreichen - nämlich, dass genau das eben nicht passiert.

Wurde schon im alten Rom (so ähnlich gehandhabt): Da mussten z. B. Braut und Bräutigam durch eine Spalier von Männern laufen,
die sie obszön beschimpften usw. Damit sollte bösen Dämonen suggeriert werden, dass dieses Paar schon genug Stress hat und deshalb
nicht heimgesucht werden muss.

Auch ist ein potentieller Weltuntergang immer schon ein viel diskutiertes Thema gewesen. Regelmäßig um die Jahrtausendwende oder zu
anderen "passenden" Daten, haben Priester von den Kanzeln herunter die Gemeinde in Panik versetzt und ob des nahenden Jüngsten
Gerichts zu allgemeiner Bußbereitschaft aufgerufen.

Heutzutage ist es die Angst vor Kometeneinschlägen, weltweiten Erdbebeben und Tsunamis, gigantischen Vulkanausbrüchen, der Klima-
veränderung usw. die ein Weltuntergangsszenario für viele Menschen in den realen Bereich rückt.
Und einer Angst begegnet man am besten, indem man ihr - z. B. in Form eines Romans und Films - ein Gesicht verleiht.

Da diese Romane aber in der Regel eine seitenfüllende Handlung haben sollten und nicht jeder Autor über Kometen & Co. schreiben
möchte, muss eben der allseits beliebte Bösewicht herhalten.
Oft will er ja gar nicht die Welt in dem Sinne komplett zu Glump hauen, sondern einfach verbrannte Erde hinterlassen, weil er das schön
findet. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Oder er ist wie der Werwolf Gmork in "Die Unendliche Geschichte": Es liegt einfach in seiner Natur, zerstören zu wollen - unabhängig von
den Konsequenzen für sich selbst.
Oder es ist ein allgemeiner Hass auf alles und jeden, der sich in einer weitreichenden Zerstörungsorgie Bahn bricht.
Oder: Das Böse als Antithese zum Guten - das Gute erschafft, das Böse vernichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Oberbösewicht könnte ich das noch verstehen - wenn es bei ihm in Richtung Gott oder gottgleiche Entität geht.

Bei einem Menschen (König, Zauberer oder ein Kriegsfürst, Hexer was auch immer) wird es schon schwierig. Da arbeitet besagt Typ jahrelange auf das Ziel hin, alles zu zerstören: und dann, wenn er es geschafft hat ............ Nichts, Leere und das Ende

Richtig Schwierig wird es bei den ganzen Helfern. Der Bösewicht kommt ja auch mal schnell mit einem Heer von 100.000 Mann an. Warum wollen die dann aber die Zerstörung der Welt? Die gewinnen ja nix dadurch.
Manchmal suche ich die tiefere Logik hinter allem ...
 
Bei einem Menschen (König, Zauberer oder ein Kriegsfürst, Hexer was auch immer) wird es schon schwierig. Da arbeitet besagt Typ jahrelange auf das Ziel hin, alles zu zerstören: und dann, wenn er es geschafft hat ............ Nichts, Leere und das Ende

Das war ja dann auch der Grund, warum Raistlin in der Drachenlanze nicht die Götter getötet hat, als er die Zukunft gesehen hatte....
 
Wie gesagt, Wesen/Menschen mit großen (Zerstörungs-)Potential folgen sicherlich einer gewissen, wenn auch individuellen Logik.
Die muss sich nicht zwingend Außenstehenden erschließen.

Zum Beispiel - auch wenn es etwas vom Kontext abrückt: Mandalas. Manche Mönche arbeiten ewig an so einem Bild, bloß um es im
Anschluss zu zerstören. Doch dahinter steht eine ganze Philosophie, die bei näherer Betrachtung durchaus Sinn macht.

Die etwas rohere Fassung wäre, wenn ein König/Magier sein Reich dem Erdboden gleichmacht. Das ist auch ein Werk für die Ewigkeit,
wenn man so will.

Was die Mitläufer angeht: Der König/Magier sagt ja nicht von Anfang an "So, wir zerstören jetzt alles, dann brennen wir die Trümmer
nieder und am Ende töten wir uns selbst". Würde er das tun, würden ihm vermutlich die Wenigsten (bzw. nur die Dümmsten) folgen.
Meistens gehen sie ja subtiler vor, sodass die Gefolgsleute davon ausgehen, es würde schon ein Plan dahinterstecken.

Außerdem kommt es auch ein bisschen darauf an, wessen Geistes Kind die Gefolgsleute sind. Manche leben nur für den Augenblick
und das Morgen interessiert sie nicht. Deshalb haben sie auch keine Probleme, heute alles niederzubrennen und sich erst am nächsten
Tag zu fragen, ob das eine gute Idee war.
 
Das von einem "Bösen" angestrebte Ende er Welt gibt es in verschiedenen Ausprägungen.

Ein sterblicher, an die Existenz seiner (der einzigen) Welt gebundener "Böser" wäre mehr als blöd, den Ast abzusägen, auf dem er sitzt. Das sieht bei einer Entität, die nicht an die "Welt" gebunden ist ganz anders aus, die kann sich nach dem Ende der (bzw einer) Welt anderen Dingen zuwenden.

Das endgültige und tatsächliche Ende der Welt gibt es in den verschiedensten Szenarien. Ob in einem Armageddon/Ragnarök/einer Apokalypse das Ende der Welt einfach gekommen ist und die Guten und Bösen zu einem Endkampf gegeneinander antreten, an deren Ende der Fenriswolf die Welt verschlingt und schließlich, wenn alles weg und alle tot sind, eine neue bessere Welt entsteht,
oder
ob ein Frustrierter seiner eigenen Existenz ein Ende bereiten und dabei gleich alles und jeden anderen mitnehmen möchte (wie ein gewisser Flugkapitän),
bei dieser Variante ist das Ende Selbstzweck. Der "Held", der diesen Verlauf der Dinge aufzuhalten versucht, tut das schon in eigenem Interesse.

Die Version, die mir allerdings viel besser gefällt, einfach weil sie plausibler ist (und darauf lege ich auch in einer Fantasy-Geschichte größten Wert!), ist die, dass ein Antagonist nicht die GANZE Welt, bzw. das ganze Universum vernichten will. Er könnte - sogar ohne es zu wissen und zu wollen - mit seinen eigenen Plänen die Vernichtung der Welt/des Universums als Nebenwirkung verursachen. Die Bestrebungen des Weltenretters könnten sich unter Umständen darauf beschränken, den Bösen über dieses Detail zu informieren.

Oder die Vernichtung der Welt könnte sich darauf beschränken, sie zum Negativen hin zu verändern, wie das zum Beispiel im Herrn der Ringe die schlimmstmögliche Folge gewesen wäre. Der Böse würde aus der bisher bekannten Welt seine eigene Version machen, die von den "Guten" nicht erwünscht ist oder für nicht mehr lebenswert gehalten wird. Diese Variante gefällt mir am Besten. Die negativen Veränderungen könnten sich auf die politischen oder religiösen Verhältnisse beschränken, oder eine Welt schaffen, in der die Guten tatsächlich nicht mehr überleben könnten (z.B. durch Schaffung einer giftigen Atmosphäre). Das würde die Zielsetzung des Bösen nachvollziehbarer und ihn selber damit realistischer machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich denke das liegt daran, dass viele Menschen Macht hungrig sind und die "Dunkle Bedrohung" strebt meistens ja ebenfalls Macht an. Meist über die gesamte Menschheit oder sogar über das Universum. ( Was plausibel klingt wenn man dran denkt das es natürlich ist Macht haben zu wollen)
Ich hab auch schon viele Bücher gelesen wo der Gegner alle Lebewesen auslöschen will anstatt sie zu beherrschen.
Sollte ich mein Buch fertig schreiben würde ich mich allerdings nicht an dieses Klischee von Böse und Gut halten. Davon gibt es ja langsam wirklich genug und die Welt lässt sich meiner Meinung nach nicht in diese Kategorien einteilen.
Ich mach Autoren allerdings keinen Vorwurf die sich an diese Idee halten, unterhaltsam sind die Bücher ja trotzdem ;)
LG
 
Jungfrauen zum Abwinken gibt es nur, wenn keine Jungfrau die Weltherrschaft an sich reißt. Melkor will Amar (Welt, Erde) vernichten, weil er die Dunkelheit mag und das Licht hasst.
 
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