Die Verlage wehren sich noch gegen Unvermeidliches, durch künstliche Überteuerung der ebook-Versionen ihrer hardcover. Nichts anderes steckt dahinter.
Ist das so? Mit überteuerten Angeboten würden sie potentielle Käufer doch abschrecken. Ich sehe darin eher einen weiteren Versuch, aus einem Bestseller, gleich ob verdient oder gepusht, möglichst viel Geld zu schlagen. Wenn ich die Vermarktungsrechte an einem erfolgreichen Buch habe, kann es mir doch gleich sein, ob ich es als EBook oder als Print verkaufe, wenn ich es denn üerhaupt verkaufe. Wenn das EBook (nur) 10 Euro günstige ist als das Hardcover-Print-Exemplar, dann ist es für den Leser immer noch ein Geschäft und ich als Verleger verdiene trotzdem ein Vielfaches von dem, was mir der Verkauf des Print-Exemplar einbringen würde. Kein Grund, es noch günstiger anzubieten, oder? Wenn die Leser den Bestseller wollen und bereit sind, dafür zu bezahlen, warum sollte ich das Geld nicht nehmen? Woanders her kann der Leser es ja nicht kriegen.
Inzwischen haben viele Verlage nachgezogen und bringen ihre Bücher als Print UND als EBook heraus. So lautet die Alternative für den Autor nicht mehr Print
oder Ebook, sondern Print und EBook
oder nur EBook. Und mir fiele diese Entscheidung überhaupt nicht schwer.
Aber es ist ebenso kläglich wie aussichtslos.
Ist es das? Warum hinkt denn die Entwicklung des EBook-Marktes in Deutschland der in den USA so sehr hinterher? Warum beteuern immer noch so viele Leser, lieber ein Print in die Hand nehmen zu wollen?
Immer mehr Leute haben immer weniger Geld. Simpel und wahr - oder soll das bestritten werden?
Wer sollte das warum bestreiten wollen?
Wesentlich preiswerter kann es sein und trotzdem verdient ein Autor noch etwas.
Solange immer noch die Bestseller von den Marketing-Abteilungen der großen Verlagskonzerne gemacht werden, und solange immer noch Leser bereit sind, für einen dieser Bestseller mehr Geld auszugeben als für ein noch so gutes 99Cent-EBook, werden die teuren Prints und EBooks weiterhin teuer verkauft werden. So ist der Gewinn für Verlag und eventuell den Autor sogar noch größer.
Die Erbsenzähler nennen so was doch winwin-Situation (wie affig).Mir ist also diese höchst zweifelhafte Komfortzone mit der Haptik ein Greuel. Was wiegt denn das gegen die Argumente FÜR ein ebook?
Deine Art zu argumentieren finde ich offen gestanden ziemlich herablassend und agressiv. Ich empfinde sie so, als wolltest Du anderen ihre Meinung zwar nicht absprechen, aber qualitativ abwerten. Wenn Dir auch eine Kompfortzone mit Haptik ein Greuel ist, ich mag sie und werde dabei bleiben. Komfort ist nämlich nichts Schlimmes. Deswegen lese ich ja überhaupt in meiner Freizeit. Die Argumente FÜR ein EBook akzeptiere ich in jeder Hinsicht, aber meine nostalgischen Vorlieben sind mir eben innerhalb meiner Komfortzone wichtiger. Ich reite ja auch, obwohl Autofahren viel schneller geht und nur dann Kraftstoff verbraucht, wenn ich mein "Fortbewegungsmittel" nutze. Aber es ist schön und macht Spaß. Dafür bezahle ich, nicht für den Weg von A nach B. Genauso sehe ich das mit dem Lesen.
Lies Du gerne weiter Deine EBooks.
Alles fein. *Tätschel!*
Bleib so wie Du bist. Mich nervt schlicht nur diese künstliche Modernitäts-Anstrengung.
Ich bleibe bei meiner natürlich gewachsenen Folianten-Romantik. Bin nämlich Romantikerin und schäme mich nicht mal dafür. ^^