Morgen,
da bin ich mal wieder mit einer kurzen, neuen leseprobe. Sie ist nicht ganz so konventionell, wie das andere, was ich reingestellt habe, ist aber einer der wenigen Geschehnisse in diesem Buch, die ich voll und ganz aus eigenem Erfahrungsschatz erzählen kann
[Leseprobe im Spoiler]
Viel Spaß
da bin ich mal wieder mit einer kurzen, neuen leseprobe. Sie ist nicht ganz so konventionell, wie das andere, was ich reingestellt habe, ist aber einer der wenigen Geschehnisse in diesem Buch, die ich voll und ganz aus eigenem Erfahrungsschatz erzählen kann
[Leseprobe im Spoiler]
Viel Spaß
Im ersten Moment wusste sie nicht wo sie war. Ihr Gehirn schien ge-nug damit zu tun zu haben Überlegungen darüber anzustellen wer sie war. Nach einer kurzen Bestandskontrolle atmete sie tief durch. Ihr Hals brannte, verlangte nach mehr Wasser, als ein Fluss zu führen vermochte. Sie legte den Kopf zur Seite, um ihren verspannten Körper etwas zu entlasten, was ihr Kopf für keine gute Idee hielt. Irgendetwas hämmerte mit der Gewalt eines Erdrutsches gegen ihre Schädeldecke und ihr war, als feiere die gesamte Truppe der Klingen der ersten Nacht in ihrem Kopf weiter. Ihre Erinnerungen hingen in Fetzen, die ihr Bewusstsein langsam zusammenzufügen versuchte. Mit mäßigem Erfolg.
Als sie die Lider öffnete, drang viel zu grelles Licht an ihre Augen.
Wieso war sie nur aufgewacht? Alles in ihr schrie nach einem tiefen Schlaf und einem Erwachen ohne all diese Schmerzen.
Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, versuchte sich seines Inhaltes zu entledigen. Cilana schluckte schwer, was bei ihrem trockenen Hals eine beinahe unüberwindbare Hürde zu sein schien.
Einige Minuten lag sie einfach nur ruhig da, bevor sie bemerkte, dass sie nicht in ihrer Hängematte lag und entsetzt die Augen aufschlug.
Das Licht setzte seine Folter unbeirrt fort, aber dieses Mal floh Cilana nicht in die Dunkelheit.
Sie lag in ihrer Kammer, das wurde ihr relativ schnell klar. Ein Stück entfernt hing ihre Hängematte schlaff gen Boden. Sie lag auf dem harten Steinboden, was sie noch nicht bemerkt hatte.
Zu gerne hätte sie gewusst, was sie dazu veranlasst hatte, sich einfach hier nieder zu lassen.
Mit Mühen rappelte sie sich auf, versuchte ihren Kopf zum Schweigen zu bringen und einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatte getrunken.
Die Frage war auch nicht ob, sondern wie viel Alkohol sie zu sich genommen hatte. Offenbar genug um ihren wenig trinkfesten, zierlichen Körper zu überfordern.
Ihr Blick glitt über ihren Leib. Zumindest ihr Kleid trug sie noch, auch wenn diese bestialisch nach Bier stank.
Unsicher versuchte sie sich zu erheben, schaffte es bereits beim dritten Anlauf und schleppte sich zu ihrer Hängematte. Von diesem kurzen Aufbäumen völlig erschöpft, ließ sie sich in den weichen Stoff fallen und noch bevor sie lag, hatte der Schlaf sie bereits wieder eingeholt.
Auch das zweite Erwachen erwies sich nicht als viel angenehmer. Dieses Mal war sie sich sicher, dass sie sich übergeben musste, würgte einen Moment, stellte dann aber fest, dass ihr Magen es sich anders überlegt hatte.
„Ich hasse Alkohol“, grummelte sie vor sich hin, drehte sich auf den Bauch und bereute es sofort, als die Übelkeit sie erneut heimsuchte. So schnell wie möglich drehte sie sich wieder auf den Rücken. Alles um sie herum drehte sich und sie versuchte die Augen starr auf einen Punkt an der Decke zu richten, was sich als unmöglich erwies: Die Decke schien vor ihr zu fliehen, wirbelte über ihr wie Bäume, die der Sturm zum Tanz aufforderte.
Cilana ergab sich in ihr Schicksaal und konzentrierte sich auf das Un-stete Flackern der Fackel an der Wand.
„Einfach nicht daran denken“, brabbelte sie vor sich hin.
Ihre Zunge war ungewöhnlich schwer und ihre Stimme klang fremd. Es war, als habe sie eine Wolldecke im Mund, die jeden Ton bis zur Unkenntlichkeit verzehrte.
Es klopfte.
„Urgha“, machte Cilana unverständlich und die schwere Tür öffnete sich langsam.
Ganz langsam, als sei er zerbrechlich, drehte sie den Kopf in Tyrgarns Richtung, der seinen athletischen Körper vorsichtig durch die Tür schob. Sein dunkelbraunes Haar fiel ihm verstrubbelt ins Gesicht und seinen sonst so lebhaften Augen haftete eine gewisse Melancholie an.
„Guten Morgen“, grüßte er und verbarg seinen Zustand nicht.
Gewissenhaft schloss er die Tür hinter sich, rieb sich mit einer Hand die Augen.
„Morgen.“ Cilana musste sich zwingen möglichst deutlich zu spre-chen.
„Ich wusste nicht, dass du so viel aushältst.“ Der Paladin lachte unge-zwungen auf, trat an den überlasteten Körper der jungen Frau und sah ihr in die verschlafenen Augen.
„Tu ich auch nicht“, gab sie kraftlos zurück.
„Wie geht’s dir?“, fragte er ganz locker und auf seinem Gesicht bilde-ten sich die Überreste eines schelmischen Grinsens.
„Ich hatte schon viele mächtige Gegner“, begann sie. „Aber nun weiß ich, warum es heißt, dass Alkohol selbst den stärksten Mann zerstören kann. Ist das immer so?“
„Wenn man nicht weiß wo seine Grenzen sind schon“, neckte Tyrgarn sie und hielt ihr einen Becher hin. „Hier. Trink das.“
Zögerlich nahm Cilana das Getränk an.
„Was ist das?“, fragte sie, während sie es sich zum Mund führte.
„Bier“, war die schlichte Antwort.
Die Geweihte hatte in der Zwischenzeit an dem Becher genippt und spie die Flüssigkeit, die diese Miesere erst über sie gebracht hatte, wieder aus. Breit gefächert landeten die Tropfen auf dem groben Stein.
Tyrgarn lachte nur. „Ich weiß. Es schmeckt grausam, aber es hilft. Glaub mir.“
Zweifelnd hob Cilana den Becher erneut und trank einen kleinen Schluck. Es schmeckte wahrlich scheußlich und sie verzog angewidert das Gesicht.
„Das wird schon wieder“, lachte Tyrgarn, als sie zwei weitere Züge hinuntergewürgt hatte.
„Ich habe viel durchgemacht“, gestand Cilana. „Aber dieses Zeug rühr ich nie wieder an.“
Nun stahl sich auch auf ihr Gesicht ein dünnes Lächeln. Sie musste ein so armseliges Bild abgeben. Das Kleid verrutscht, das Haar ungeordnet wie das Fell eines Waschbären und das Antlitz von tiefen Augenringen verunstaltet. Das war jedoch alles nichts Neues. Tyrgarn kannte sie fast nur in solchen oder ähnlichen Zuständen.
„An was erinnerst du dich noch?“
Cilana überlegte angestrengt, doch die Fetzen ließen sich nicht so recht zusammenfügen.
Tyrgarns Lachen hallte in dem kleinen Raum wieder. „Das ist aber wirklich nicht viel.“
Als sie die Lider öffnete, drang viel zu grelles Licht an ihre Augen.
Wieso war sie nur aufgewacht? Alles in ihr schrie nach einem tiefen Schlaf und einem Erwachen ohne all diese Schmerzen.
Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, versuchte sich seines Inhaltes zu entledigen. Cilana schluckte schwer, was bei ihrem trockenen Hals eine beinahe unüberwindbare Hürde zu sein schien.
Einige Minuten lag sie einfach nur ruhig da, bevor sie bemerkte, dass sie nicht in ihrer Hängematte lag und entsetzt die Augen aufschlug.
Das Licht setzte seine Folter unbeirrt fort, aber dieses Mal floh Cilana nicht in die Dunkelheit.
Sie lag in ihrer Kammer, das wurde ihr relativ schnell klar. Ein Stück entfernt hing ihre Hängematte schlaff gen Boden. Sie lag auf dem harten Steinboden, was sie noch nicht bemerkt hatte.
Zu gerne hätte sie gewusst, was sie dazu veranlasst hatte, sich einfach hier nieder zu lassen.
Mit Mühen rappelte sie sich auf, versuchte ihren Kopf zum Schweigen zu bringen und einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatte getrunken.
Die Frage war auch nicht ob, sondern wie viel Alkohol sie zu sich genommen hatte. Offenbar genug um ihren wenig trinkfesten, zierlichen Körper zu überfordern.
Ihr Blick glitt über ihren Leib. Zumindest ihr Kleid trug sie noch, auch wenn diese bestialisch nach Bier stank.
Unsicher versuchte sie sich zu erheben, schaffte es bereits beim dritten Anlauf und schleppte sich zu ihrer Hängematte. Von diesem kurzen Aufbäumen völlig erschöpft, ließ sie sich in den weichen Stoff fallen und noch bevor sie lag, hatte der Schlaf sie bereits wieder eingeholt.
Auch das zweite Erwachen erwies sich nicht als viel angenehmer. Dieses Mal war sie sich sicher, dass sie sich übergeben musste, würgte einen Moment, stellte dann aber fest, dass ihr Magen es sich anders überlegt hatte.
„Ich hasse Alkohol“, grummelte sie vor sich hin, drehte sich auf den Bauch und bereute es sofort, als die Übelkeit sie erneut heimsuchte. So schnell wie möglich drehte sie sich wieder auf den Rücken. Alles um sie herum drehte sich und sie versuchte die Augen starr auf einen Punkt an der Decke zu richten, was sich als unmöglich erwies: Die Decke schien vor ihr zu fliehen, wirbelte über ihr wie Bäume, die der Sturm zum Tanz aufforderte.
Cilana ergab sich in ihr Schicksaal und konzentrierte sich auf das Un-stete Flackern der Fackel an der Wand.
„Einfach nicht daran denken“, brabbelte sie vor sich hin.
Ihre Zunge war ungewöhnlich schwer und ihre Stimme klang fremd. Es war, als habe sie eine Wolldecke im Mund, die jeden Ton bis zur Unkenntlichkeit verzehrte.
Es klopfte.
„Urgha“, machte Cilana unverständlich und die schwere Tür öffnete sich langsam.
Ganz langsam, als sei er zerbrechlich, drehte sie den Kopf in Tyrgarns Richtung, der seinen athletischen Körper vorsichtig durch die Tür schob. Sein dunkelbraunes Haar fiel ihm verstrubbelt ins Gesicht und seinen sonst so lebhaften Augen haftete eine gewisse Melancholie an.
„Guten Morgen“, grüßte er und verbarg seinen Zustand nicht.
Gewissenhaft schloss er die Tür hinter sich, rieb sich mit einer Hand die Augen.
„Morgen.“ Cilana musste sich zwingen möglichst deutlich zu spre-chen.
„Ich wusste nicht, dass du so viel aushältst.“ Der Paladin lachte unge-zwungen auf, trat an den überlasteten Körper der jungen Frau und sah ihr in die verschlafenen Augen.
„Tu ich auch nicht“, gab sie kraftlos zurück.
„Wie geht’s dir?“, fragte er ganz locker und auf seinem Gesicht bilde-ten sich die Überreste eines schelmischen Grinsens.
„Ich hatte schon viele mächtige Gegner“, begann sie. „Aber nun weiß ich, warum es heißt, dass Alkohol selbst den stärksten Mann zerstören kann. Ist das immer so?“
„Wenn man nicht weiß wo seine Grenzen sind schon“, neckte Tyrgarn sie und hielt ihr einen Becher hin. „Hier. Trink das.“
Zögerlich nahm Cilana das Getränk an.
„Was ist das?“, fragte sie, während sie es sich zum Mund führte.
„Bier“, war die schlichte Antwort.
Die Geweihte hatte in der Zwischenzeit an dem Becher genippt und spie die Flüssigkeit, die diese Miesere erst über sie gebracht hatte, wieder aus. Breit gefächert landeten die Tropfen auf dem groben Stein.
Tyrgarn lachte nur. „Ich weiß. Es schmeckt grausam, aber es hilft. Glaub mir.“
Zweifelnd hob Cilana den Becher erneut und trank einen kleinen Schluck. Es schmeckte wahrlich scheußlich und sie verzog angewidert das Gesicht.
„Das wird schon wieder“, lachte Tyrgarn, als sie zwei weitere Züge hinuntergewürgt hatte.
„Ich habe viel durchgemacht“, gestand Cilana. „Aber dieses Zeug rühr ich nie wieder an.“
Nun stahl sich auch auf ihr Gesicht ein dünnes Lächeln. Sie musste ein so armseliges Bild abgeben. Das Kleid verrutscht, das Haar ungeordnet wie das Fell eines Waschbären und das Antlitz von tiefen Augenringen verunstaltet. Das war jedoch alles nichts Neues. Tyrgarn kannte sie fast nur in solchen oder ähnlichen Zuständen.
„An was erinnerst du dich noch?“
Cilana überlegte angestrengt, doch die Fetzen ließen sich nicht so recht zusammenfügen.
Tyrgarns Lachen hallte in dem kleinen Raum wieder. „Das ist aber wirklich nicht viel.“