Das Unendliche Licht von Thomas Finn
Story:
Kai ist ein 15-jähriger Junge, der behütet in einem kleinen Dorf namens Lychtermoor bei seiner Zieh-Großmutter aufwächst. Jeder Tag verläuft in geordneten Bahnen. Die hektische Welt der Großstädte, in denen das Leben pulsiert, und die Geschichten von Abenteuern und Gefahren dringen höchstens als ferne Gerücht an die Ohren der Dörfler heran.
Kais Ausbildung als Irrlichtfänger steht kurz vor dem Abschluss. Die Irrlichter werden von fahrenden Händlern aufgekauft und dann in Metropolen wie etwa dem nahen Hammaburg an der Elbe als Straßenbeleuchtung eingesetzt. Doch um die Wesen einzufangen, bedarf es Ausdauer, Disziplin und Können. Ein Irrlicht, das pro nächtlichem Streifzug durchs Moor gefangen wird, ist bereits eine gute Ausbeute. Groß ist da die Überraschung, als Kai eines Nachts gleich ein Dutzend Irrlichter fängt – sogar ein großes, besonders seltenes Exemplar ist dabei.
Die Großmutter ist erfreut, aber auch nachdenklich. Kai scheint die Wesen im wahrsten Sinne des Wortes magisch anzuziehen. So etwas war noch niemandem vor ihm geglückt.
Während die alte Frau Kais Erfolg nicht an die große Glocke hängen möchte, präsentiert Kai seinen großen Fang sofort auf dem abendlichen Dorffest. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Das Dorf wird von untoten Piraten überfallen, die nicht nur die Irrlichter klauen, sondern auch ganz Lychtermoor verwüsten. Während Kai sich von zwei mysteriösen Gestalten umgeben sieht, die ihm im Kampf gegen die Piraten zur Seite stehen, kommt für seine Großmutter, die dem Fest fern und alleine zu Hause geblieben ist, jede Hilfe zu spät. Mort Eisenhand, der Anführer der Truppe, hat die alte Dame rücksichtslos erschlagen.
Voller Verzweiflung entfesselt Kai seltsame Kräfte, die ihm zunächst das Leben retten ...
Durch den Tod seiner letzten Bezugsperson ändert sich Kais Leben schlagartig. Die Gestalten, die Kai geholfen haben, ein wandernder Elf namens Fi und seine Begleiterin, eine mysteriöse Kapuzengestalt namens Dystariel, nehmen sich seiner an und bringen ihn nach Hammaburg.
Dort wird er erstmal behandelt, denn seine verborgenen Kräfte haben einen unmässigen Hunger in ihm wachgerufen, der durch nichts gestillt werden kann und ihn zusehends schwächt. Erst nachdem er wieder zu Kräften kommt, gibt sich der Hausherr als fingergroßer Däumlingszauberer Eulertin zu erkennen. Er ist ein Beherrscher der elementaren Winde und angesehenes Mitglied im Statdrat. Sein Haus ist über und über mit magischen Ingredienzen voll gestopft und sogar von einem Poltergeist bewohnt.
Eulertin weiht Kai in die Geheimnisse um die Magie ein, bildet ihn in harten Wochen zu einem Adepten aus und klärt ihn schließlich darin auf, dass er der letzte seiner Art sei ( was es ist, müsst ihr schon selber lesen ). Laut einer Prophezeiung ist er der Einzige, der sich gegen das Schattenreich im Norden, das von der Nebelkönigin Morgoya unterjocht wurde, erheben kann. Doch so weit entfernt dieses Reich auch anmutet, Morgoya hat ihre Kräfte längst mobilisiert. Die Piratenüberfälle an den Küsten unter Mort Eisenhand und das Klauen der Irrlichter dienten einem einzigen Zweck: die Stadt Hammaburg zu Fall zu bringen und damit den Fuß auf den Kontinent zu setzen, um ihr Schattenreich auf die Welt auszuweiten.
Review:
Wer kunterbunte Fantasy-Mischungen mag, der ist hier genau richtig!
Der Auftakt zur Trilogie "Die Chroniken der Nebelkriege" bietet eine Fülle an unterschiedlichen Figuren: Irrlichtfänger, Elfen-Gaukler, Zwergen-Schmuggler, Däumlingszauberer, Hexenköniginnen, mächtige Gargoyles, zierliche Feen, Kobolde, Wichtel, Poltergeister, Sylphen, Untote ... merkwürdige Tiere ( z.B. Gewitteregel, Albenschmetterlinge, Seeschlangen, Lyren, etc. ) ... magische Dinge ( z.B. Zauberspiegel, Wünschelruten, Orakeluhren, wandelnde Kammern, etc. ) ... und noch so einige mehr!
So einen schönen und phantasie-vollen Einblick in eine Welt, in der Magie selbstverständlich ist, kenne ich sonst nur von den "Harry Potter"-Büchern. Tatsächlich wirken kleinere Aspekte gleich, wie z.B. die Windmachergasse und die Winkelgasse ( aber das liegt wohl eher an der ähnlichen Thematik - nämlich der eines Zauberlehrlings ).
Hier ist die Geschichte zusätzlich noch in einer altmodischen, pseudo-historischen Umgebung angesiedelt ( wie es so oft bei epischer Fantasy der Fall ist ) und das Zaubereisystem wirkt dementsprechend traditioneller.
Was mir besonders gefallen hat, war die Tatsache, dass die Ausübung der Magie ebenfalls sehr vielfältig ist. Sie beruht v.a. auf der Beherrschung der vier Elemente ( Feuer, Wasser, Luft, Erde ) und deren Energien - unter Verwendung von Zauberformeln/-sprüchen, magischen Symbolen oder Elixieren, etc. Die Auswirkungen der angewendeten Magie sind ebenfalls breit gefächert und reichen von Eier-Schweben-lassen, über Eigen-Schrumpfung bis hin zur Wetterkontrolle.
Die rätselhafte Elfenmagie hingegen ist was völlig Eigenständiges ( und hat zudem auch was mit dem Titel dieses Buches zu tun ).
Der Schauplatz erinnert zudem sehr an Deutschland ... auch topographisch betrachtet! Man betrachte v.a. die Namen und Bezeichnungen, wie z.B. Ham(ma)burg, Albtraum (= Alpen)-Gebirge oder die Feenkönigin Berchtis aus dem Süden ( = Assimilation zu Berchtesgaden ).
Wenn sich Historieninteressierte mal die Kleidermode betrachten, so finden sie gemischte Stile vor z.B. Barock ( Gehröcke, Spangenschuhe ), Renaissance ( abstehende Halskrausen ) oder Mittelalter ( Beinlinge ).
Kurz gesagt, die Handlung des Buches lässt sich nicht wirklich zeitlich einordnen, aber es ist ja eh bloss eine Fantasy-Welt, die der unseren nur ein wenig ähnelt ... also was soll`s? ^_~
Die Charaktere - auch wenn sie auf den ersten Blick klischee-haft erscheinen mögen - sind recht vielschichtig sind und oft auch geheimnisvoll. Deswegen werden den Leser einige kleine Enthüllungen ziemlich überraschen.
Doch da dies der erste Teil einer Trilogie ist, verläuft die Story von "Das unendliche Licht" erstmal verhältnismässig ruhig ( die Ruhe wird unterbrochen durch gelegentliche unheilverkündende Ereignisse ) ... bis zum heftigen Finale, welches jedoch kein endgültiges Ende darstellt.
Im Vordergrund steht erstmal Kais Ausbildung zum Magier.
Erst nach und nach beginnt sich die Bedeutsamkeit des Jungen herauszukristallisieren.
Meisterspruch: Jemand mit magischer Begabung ist noch lange kein Magier ... erst die Kontrolle über seine Kräfte und dessen richtige Anwendung macht ihn dazu!
Den zweiten Band habe ich mir gleich darauf gekauft und schon angelesen. Hier wird die Story etwas düsterer ( und es kommen noch mehr phantastische Gestalten vor, z.B. Drachen ^^ ).
Der dritte Band erscheint dann im September.
FAZIT:
Wer Harry Potter mochte, dem könnte dieses - vor Phantasie nur so übersprudelnde - Buch ebenfalls gefallen.
Sonst kann ich das Werk all denen empfehlen, die dazu bereit sind, sich auf einen kunterbunten Fantasy-Reigen einzulassen. ^^
Angaben:
Titel: Das unendliche Licht, Der eisige Schatten, Die letzte Flamme
Reihe: Die Chroniken der Nebelkriege
Autor: Thomas Finn
Ausgabe: Gebunden ( 444/505/512 Seiten )
Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473352608, 3473352691, 3473352721
Story:
Kai ist ein 15-jähriger Junge, der behütet in einem kleinen Dorf namens Lychtermoor bei seiner Zieh-Großmutter aufwächst. Jeder Tag verläuft in geordneten Bahnen. Die hektische Welt der Großstädte, in denen das Leben pulsiert, und die Geschichten von Abenteuern und Gefahren dringen höchstens als ferne Gerücht an die Ohren der Dörfler heran.
Kais Ausbildung als Irrlichtfänger steht kurz vor dem Abschluss. Die Irrlichter werden von fahrenden Händlern aufgekauft und dann in Metropolen wie etwa dem nahen Hammaburg an der Elbe als Straßenbeleuchtung eingesetzt. Doch um die Wesen einzufangen, bedarf es Ausdauer, Disziplin und Können. Ein Irrlicht, das pro nächtlichem Streifzug durchs Moor gefangen wird, ist bereits eine gute Ausbeute. Groß ist da die Überraschung, als Kai eines Nachts gleich ein Dutzend Irrlichter fängt – sogar ein großes, besonders seltenes Exemplar ist dabei.
Die Großmutter ist erfreut, aber auch nachdenklich. Kai scheint die Wesen im wahrsten Sinne des Wortes magisch anzuziehen. So etwas war noch niemandem vor ihm geglückt.
Während die alte Frau Kais Erfolg nicht an die große Glocke hängen möchte, präsentiert Kai seinen großen Fang sofort auf dem abendlichen Dorffest. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Das Dorf wird von untoten Piraten überfallen, die nicht nur die Irrlichter klauen, sondern auch ganz Lychtermoor verwüsten. Während Kai sich von zwei mysteriösen Gestalten umgeben sieht, die ihm im Kampf gegen die Piraten zur Seite stehen, kommt für seine Großmutter, die dem Fest fern und alleine zu Hause geblieben ist, jede Hilfe zu spät. Mort Eisenhand, der Anführer der Truppe, hat die alte Dame rücksichtslos erschlagen.
Voller Verzweiflung entfesselt Kai seltsame Kräfte, die ihm zunächst das Leben retten ...
Durch den Tod seiner letzten Bezugsperson ändert sich Kais Leben schlagartig. Die Gestalten, die Kai geholfen haben, ein wandernder Elf namens Fi und seine Begleiterin, eine mysteriöse Kapuzengestalt namens Dystariel, nehmen sich seiner an und bringen ihn nach Hammaburg.
Dort wird er erstmal behandelt, denn seine verborgenen Kräfte haben einen unmässigen Hunger in ihm wachgerufen, der durch nichts gestillt werden kann und ihn zusehends schwächt. Erst nachdem er wieder zu Kräften kommt, gibt sich der Hausherr als fingergroßer Däumlingszauberer Eulertin zu erkennen. Er ist ein Beherrscher der elementaren Winde und angesehenes Mitglied im Statdrat. Sein Haus ist über und über mit magischen Ingredienzen voll gestopft und sogar von einem Poltergeist bewohnt.
Eulertin weiht Kai in die Geheimnisse um die Magie ein, bildet ihn in harten Wochen zu einem Adepten aus und klärt ihn schließlich darin auf, dass er der letzte seiner Art sei ( was es ist, müsst ihr schon selber lesen ). Laut einer Prophezeiung ist er der Einzige, der sich gegen das Schattenreich im Norden, das von der Nebelkönigin Morgoya unterjocht wurde, erheben kann. Doch so weit entfernt dieses Reich auch anmutet, Morgoya hat ihre Kräfte längst mobilisiert. Die Piratenüberfälle an den Küsten unter Mort Eisenhand und das Klauen der Irrlichter dienten einem einzigen Zweck: die Stadt Hammaburg zu Fall zu bringen und damit den Fuß auf den Kontinent zu setzen, um ihr Schattenreich auf die Welt auszuweiten.
Review:
Wer kunterbunte Fantasy-Mischungen mag, der ist hier genau richtig!
Der Auftakt zur Trilogie "Die Chroniken der Nebelkriege" bietet eine Fülle an unterschiedlichen Figuren: Irrlichtfänger, Elfen-Gaukler, Zwergen-Schmuggler, Däumlingszauberer, Hexenköniginnen, mächtige Gargoyles, zierliche Feen, Kobolde, Wichtel, Poltergeister, Sylphen, Untote ... merkwürdige Tiere ( z.B. Gewitteregel, Albenschmetterlinge, Seeschlangen, Lyren, etc. ) ... magische Dinge ( z.B. Zauberspiegel, Wünschelruten, Orakeluhren, wandelnde Kammern, etc. ) ... und noch so einige mehr!
So einen schönen und phantasie-vollen Einblick in eine Welt, in der Magie selbstverständlich ist, kenne ich sonst nur von den "Harry Potter"-Büchern. Tatsächlich wirken kleinere Aspekte gleich, wie z.B. die Windmachergasse und die Winkelgasse ( aber das liegt wohl eher an der ähnlichen Thematik - nämlich der eines Zauberlehrlings ).
Hier ist die Geschichte zusätzlich noch in einer altmodischen, pseudo-historischen Umgebung angesiedelt ( wie es so oft bei epischer Fantasy der Fall ist ) und das Zaubereisystem wirkt dementsprechend traditioneller.
Was mir besonders gefallen hat, war die Tatsache, dass die Ausübung der Magie ebenfalls sehr vielfältig ist. Sie beruht v.a. auf der Beherrschung der vier Elemente ( Feuer, Wasser, Luft, Erde ) und deren Energien - unter Verwendung von Zauberformeln/-sprüchen, magischen Symbolen oder Elixieren, etc. Die Auswirkungen der angewendeten Magie sind ebenfalls breit gefächert und reichen von Eier-Schweben-lassen, über Eigen-Schrumpfung bis hin zur Wetterkontrolle.
Die rätselhafte Elfenmagie hingegen ist was völlig Eigenständiges ( und hat zudem auch was mit dem Titel dieses Buches zu tun ).
Der Schauplatz erinnert zudem sehr an Deutschland ... auch topographisch betrachtet! Man betrachte v.a. die Namen und Bezeichnungen, wie z.B. Ham(ma)burg, Albtraum (= Alpen)-Gebirge oder die Feenkönigin Berchtis aus dem Süden ( = Assimilation zu Berchtesgaden ).
Wenn sich Historieninteressierte mal die Kleidermode betrachten, so finden sie gemischte Stile vor z.B. Barock ( Gehröcke, Spangenschuhe ), Renaissance ( abstehende Halskrausen ) oder Mittelalter ( Beinlinge ).
Kurz gesagt, die Handlung des Buches lässt sich nicht wirklich zeitlich einordnen, aber es ist ja eh bloss eine Fantasy-Welt, die der unseren nur ein wenig ähnelt ... also was soll`s? ^_~
Die Charaktere - auch wenn sie auf den ersten Blick klischee-haft erscheinen mögen - sind recht vielschichtig sind und oft auch geheimnisvoll. Deswegen werden den Leser einige kleine Enthüllungen ziemlich überraschen.
Doch da dies der erste Teil einer Trilogie ist, verläuft die Story von "Das unendliche Licht" erstmal verhältnismässig ruhig ( die Ruhe wird unterbrochen durch gelegentliche unheilverkündende Ereignisse ) ... bis zum heftigen Finale, welches jedoch kein endgültiges Ende darstellt.
Im Vordergrund steht erstmal Kais Ausbildung zum Magier.
Erst nach und nach beginnt sich die Bedeutsamkeit des Jungen herauszukristallisieren.
Meisterspruch: Jemand mit magischer Begabung ist noch lange kein Magier ... erst die Kontrolle über seine Kräfte und dessen richtige Anwendung macht ihn dazu!
Den zweiten Band habe ich mir gleich darauf gekauft und schon angelesen. Hier wird die Story etwas düsterer ( und es kommen noch mehr phantastische Gestalten vor, z.B. Drachen ^^ ).
Der dritte Band erscheint dann im September.
FAZIT:
Wer Harry Potter mochte, dem könnte dieses - vor Phantasie nur so übersprudelnde - Buch ebenfalls gefallen.
Sonst kann ich das Werk all denen empfehlen, die dazu bereit sind, sich auf einen kunterbunten Fantasy-Reigen einzulassen. ^^
Angaben:
Titel: Das unendliche Licht, Der eisige Schatten, Die letzte Flamme
Reihe: Die Chroniken der Nebelkriege
Autor: Thomas Finn
Ausgabe: Gebunden ( 444/505/512 Seiten )
Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473352608, 3473352691, 3473352721
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