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Randar - Die Schattenwelt

Telorion

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Registriert
20. Jan. 2010
Beiträge
302
Hallo und seid gegrüßt!

Ich würde euch gern auf mein neuestes Werk aufmerksam machen: Randar - Die Schattenwelt. Das Buch kann überall bestellt werden, z. B. bei Amazon. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich den ein oder anderen dafür begeistern könnte! :smile:

1.jpg


Die Schattenwelt - der Ort, an dem der Schöpfergott Ranhír einstmals den Schattengott Raloth eingekerkert hat.
Trotz des steinernen Gefängnisses hatte seine dunkle Aura schon bald auf das umliegende Land übergegriffen und den Himmel für immer verfinstert.
Der Deckmantel der Ewigen Nacht verhinderte fortan, dass es jemals richtig hell wurde, nur spärliches Zwielicht trennte den Tag von der Nacht.
So brachte das Land die dunklen Völker hervor: bluttrinkende Vampire, Magie beherrschende Untote,
mysteriöse Geister, kampfstarke Dämonen und naturverbundene Werwölfe.

Fünftausend Jahre lang lebten diese düsteren Völker in ihrer düsteren Welt.
Fünfmal hatten sie die gefährliche Übergangszeit der Jahrtausendwende überstanden.

Ylrana, das Menschenmädchen mit silberweißem Haar, wird als Vampirin
wiedergeboren - und muss die Schattenwelt ins Sechste Jahrtausend führen.


Leseprobe

Auszug aus dem Kapitel:

Wo ist Ylrana!
Jahr 1000 der Sechsten Finsternis
Reich der Vampire: Feste Eri’Riat


Der Vampir Galrim betrat den Saal des Hohen Rates der Feste Eri’Riat mit einem mulmigen Gefühl.
Es war ein prunkvoll eingerichteter Raum mit geradezu verschwenderisch viel Platz. Unzählige
Scharten sowie kreisrunde und eckige Fenster in den Wänden und im Dach ließen das Zwielicht
der Nacht so geschickt einfallen, dass der Raum zwar erhellt, aber immer noch angenehm düster war.
Das Herzstück waren drei kunstvoll gefertigte hohe Lehnstühle aus verdreht gewachsenem, dunklem
Holz. Die außergewöhnlichen Sitzgelegenheiten standen im Halbrund an der Stirnseite des Raumes.
Drei Personen, ein Mann und zwei Frauen, erwarteten Galrim bereits.

Mit gebührend langsamen Schritten näherte sich Galrim dem Rat der Feste. In exakt zehn Schritten
Abstand zu den Sitzen befanden sich drei Symbole auf dem Boden, die mit besonderer Kunstfertigkeit
dereinst in den dunklen Stein geritzt worden waren und nun kalkweiß entgegenstrahlten. Jeder Vampir
kannte sie: Das linke Emblem bestand aus mehreren Blutstropfen und war das Symbol der Ehrung.
Wer sich dorthin aufrecht und mit stolz erhobenem Haupt stellen durfte, hatte sich bewährt, eine
wichtigen Dienst für die Vampire geleistet oder eine schwierige Aufgabe gemeistert. Das rechte Zeichen
war das Gegenstück hierzu: Ein kurzes Schwert zeigte mit der Spitze zum Delinquenten, links und
rechts befanden sich zwei handgroße Kreise, in die derjenige seine Hände zu legen hatte. Auf
diesem Symbol musste man auf beiden Knien hockend verweilen, bis das Urteil gesprochen war.
Das Emblem in der Mitte war ein eineinhalb Schritt durchmessender Kreis mit einem großen
Augenpaar in der Mitte, das Sinnbild der Befragung und Anhörung. Wer vor den Rat zitiert wurde
oder freiwillig mit einem Anliegen vor den Oberhäuptern sprechen wollte, musste in diesen Kreis treten
und auf ein Knie herabsinken. Die Etikette gebot, dass sich Männer auf das rechte, Frauen auf das linke
Knie niederließen.

Unaufgefordert trat Galrim in die Mitte, beugte das rechte Knie und senkte Respekt zollend sein Haupt.
Er vermied es nach rechts zum Symbol der Bestrafung zu blicken, denn bei dem bloßen Gedanken
daran, dort knien zu müssen, erschauderte er. Der Rat von Eri’Riat war für seine knallharten
Bestrafungen bekannt und zögerte nicht, auch kleinste Vergehen unangenehm zu ahnden.
“Galrim, Vampir des 843. Jahres der Sechsten Finsternis, erfahrener Späher und Blutjäger,
dreimaliger Gesandter zum Schattenkonzil und Mitglied der Trat’dôl’mer-Tradition - ist dies richtig?”
Die Worte des Mannes auf dem mittleren Lehnstuhl verklangen bedeutungsschwer in dem Saal.
“Ich bin es”, sprach Galrim und folgte damit dem ritualisierten Ablauf. Zunächst stellte der Rat fest,
wer vor ihm erschienen war, was dieser mit “Ich bin es” zu bestätigen oder mit “Ein anderer bin ich”
zu bestreiten hatte. Normalerweise war es nun erst üblich vom Rat aufgefordert zu werden, auf ein
Symbol zu treten.

“Nur Eurer vergangenen Taten für die Feste wegen will ich verzeihen, dass Ihr schon einen Platz
eingenommen habt. Es ist und bleibt dem Rat vorbehalten, dies zu bestimmen!”
Galrim nickte ergeben. “Ich weiß. Verzeiht.”
Elrom verzog missbilligend das Gesicht und blickte kurz zu seinen Kolleginnen, die ihm knapp zunickten,
fortzufahren. “Wir hörten, dass Ihr eine Begegnung mit einem weißhaarigen Menschen hattet. Ist dies so?”
Der schroffe Tonfall verhieß nichts Gutes.
“Ja.” Galrim verzog kurz sein Gesicht. “Dies ist wahr”, korrigierte er sich schnell, um die formell richtige Antwort
zu geben. Bloß nicht verärgern!
“Ein Menschenweib mit weißem Haar ist ohne Zweifel sonderbar und einzigartig, und dennoch habt Ihr sie
ziehen lassen. Warum?” Elroms Stimme durchschnitt mühelos die stehende Luft. Galrim wurde mulmig,
zunächst jedoch befand er sich nur in Befragung und es war sein Recht, frei zu sprechen.
“Es war eine reine Zufallsbegegnung, Hoher Rat. Wir waren auf Blutjagd und erlegten gerade eine kleine
Gruppe, als diese Mädchen uns entkam.”

“Das ist unmöglich!”, polterte Elrom dazwischen. “Kein Mensch kann einem Vampir entkommen! Sie ist
Euch doch nicht etwa aufgrund von Unachtsamkeit entwischt?!”
Galrim blieb ruhig. Er war erfahren genug, auch einer barschen Befragung durch den Rat stand zu halten.
“Sicherlich nicht, doch dieses Mädchen lief so schnell und ausdauernd, wie ich es noch nie zuvor gesehen
habe. Umgehend verfolgte ich es.” Oridi und Pandana nickten bestätigend. Galrim hatte einen kleinen
Pluspunkt.
“Die Frau lief in atemberaubendem Tempo und versuchte tatsächlich, mich abzuschütteln, doch meine
Erfahrung als Jäger vereitelte dies. Schließlich holte ich sie ein.”
Elrom holte schon wieder zu einer ungehaltenen Aussage an, allerdings kam ihm diesmal Oridi zuvor. Mit
einer dezenten Geste der linken Hand hielt sie Elrom zurück, der daraufhin unwillig schnaubte und schwieg.
Die Anführerin der Trat’dôl’mer-Tradition hielt Galrim fest im Blick. “Hattet Ihr eine Möglichkeit, das Haar zu
betrachten?”

Galrim nickte. “Ja. Es war in der Tat blendend grell und die Farbe stach mir in den Augen. Es war unangenehm
anzuschauen, doch auf eine eigentümliche Art spürte ich, dass dieses Mädchen etwas Besonderes war. Wie
hätte sie sonst vor mir so lange davonlaufen können?”
Elrom lehnte sich mit hämischem Gesichtsausdruck nach vorn. “Vielleicht werdet Ihr alt und langsam, Galrim?”
Der erfahrene Vampir schluckte die bissige Antwort, die ihm auf der Zunge lag, herunter.
“Fahrt fort”, sprach Pandana kühl und ungerührt. “Jetzt kommt der wichtige Teil, denn nur zu gern möchte ich
wissen, weshalb Ihr das Mädchen nicht zu uns gebracht habt!”
Gespannte Stille trat ein und die stechenden Blicke der Ratsmitglieder ruhten auf Galrim. Der Vampir musste
hart schlucken. Jetzt wurde es etwas unangenehm.
 
Glückwünsch zum neuen Roman.
Das Cover ist ja so gaanz anders, als das von deinem ersten Buch.

Sag mal, der Leffler Medienverlag schreibt ja auf seiner Homepage, dass man aus sagenumwobenen Gründen für sein erstes Buch bei ihnen bezahlen muss. Musstest du auch für dein zweites Buch was zahlen?

Viel Erfolg auf jeden Fall mit deinem Roman!
 
Glückwünsch zum neuen Roman.
Das Cover ist ja so gaanz anders, als das von deinem ersten Buch.

Sag mal, der Leffler Medienverlag schreibt ja auf seiner Homepage, dass man aus sagenumwobenen Gründen für sein erstes Buch bei ihnen bezahlen muss. Musstest du auch für dein zweites Buch was zahlen?

Viel Erfolg auf jeden Fall mit deinem Roman!
Ich habe in beiden Fällen nur ein bestimmte Stückzahl selbst abgenommen (nein, nicht zwei drittel der Gesamtauflage ...). Der ALMV ist ein Kleinstverlag (1-Mann-Betrieb) und gehört zu den Dienstleisterverlagen.
 
Eine weitere kurze Leseprobe: Die bevorstehende Bedrohung der Schattenwelt nimmt Gestalt an.

Auszug aus Kapitel 15: Die Lichtkreatur
Jahr 1000 der Sechsten Finsternis
Reich der Untoten: Lark-Wald und Gebirge


Nervosität lag in der Luft. Das natürliche Misstrauen zwischen Untoten und Vampiren war sorgenvoller Anspannung gewichen. Jeder spürte die drückende Gefahr, die wie unsichtbarer dichter Nebel zwischen den Bäumen lastete. Die Gruppe drang weiter in den Wald ein und mehrmals ertappte sich Ylrana dabei, Lücken zwischen den Baumkronen zu suchen. Als Vampir war sie in der Lage, sich blitzschnell zu verwandeln und sich über den Wald zu erheben. Aber was würde dann mit den zurückbleibenden Untoten geschehen? Wäre Ylrana wirklich bereit, sie zu opfern? Die Fragen schossen durch ihren Kopf und sie ermahnte sich zur Ruhe.
Konzentrier dich!
Hinter ihr knackte und raschelte es beständig. Die Untoten waren wirklich einfach zu laut! Ohne Scheu fasste sie Muldor am Arm und flüsterte ihm ins Ohr: „Verzeih, aber ihr verursacht zu viel Lärm!“
Der Toten-Fürst hielt an und blickte erst sie und dann die verharrende Gruppe hinter ihm an. Dann nickte er mit ruckender Kopfbewegung.
„Geh voraus“, raunte er gurgelnd. „Wir folgen mit Abstand!“
Galrim lehnte sich mit besorgter Miene nach vorn. „Ylrana, nicht! Das ist zu gefährlich! Solange wir nicht wissen, was …“
Ylrana war verschwunden. In gut und gerne zwanzig Schritten Entfernung tauchten ihre hellen Haare wieder zwischen den Bäumen auf. Galrim fluchte leise und wurde von Muldor mit einem ausdruckslosen Blick bedacht, der ihn wohl zur Ruhe ermahnen sollte.

Ylrana war nervöser, als sie sich eingestehen wollte. Geschmeidig wie eine Katze tauchte sie unter Ästen hindurch, stets mit größter Sorgfalt bedacht, keinen Laut zu verursachen. Das flaue Gefühl in ihrem Magen wurde immer deutlicher. Ylrana hatte es schon länger gespürt, doch nun zog und zerrte es mit aller Deutlichkeit an ihren Eingeweiden. Ein helles, gelbliches Flackern zwischen den schwarzbraunen Baumstämmen vor ihr ließ sie erstarren. Sie wagte kaum zu blinzeln aus Furcht, etwas könnte ihr entgehen. Tief geduckt drehte sie sich um und bedeutete mit Nachdruck den Vampiren und Untoten stehen zu bleiben. Sie durften nicht auf sich aufmerksam machen! Vielleicht war der Überraschungsmoment ihr entscheidender, einziger Vorteil. Ylrana schlich weiter, immer den entschlossenen Blick nach vorn gerichtet. Das Licht strahlte ihr unangenehm gelblich-grell entgegen. Es war hell wie ein Dutzend Lagerfeuer zugleich. Der Lichtschein schmerzte in Ylranas Augen, dennoch blieb sie standhaft und versuchte etwas zwischen den Bäumen zu erkennen.

Da war etwas! Auf einer kleinen Lichtung des Waldes stand eine Gestalt mit dem Rücken zu ihr: mannshoch, breitschultrig und mit Stolz erfüllter aufrechter Haltung. Atemlos suchte Ylrana hinter einem dicken, schwarzrindigen Baumstamm Deckung und spähte nach vorn. Das Wesen war die Quelle des Lichts, es schien selbst nur aus Licht zu bestehen. Die Kreatur würde Ylrana als Mensch einstufen, doch strahlte sie nicht nur frevlerische Helligkeit aus, sondern zusätzlich noch etwas nicht minder Schlimmes: Macht. Goldgelber Lichtschein bildete an dem gestählten Leib eine sonderbare, solide wirkende Rüstung, die weite Teile des Körpers schützte. Schulterlanges, blondes Haar fiel auf eine glänzende Brünne herab, die den gesamten Torso umschloss. In der starken, großen Hand des Wesens erkannte Ylrana eine Waffe: Starke Finger umschlossen den Griff eines Schwertes aus gleißendem Licht. Die Klinge schien von derselben Erhabenheit erfüllt zu sein wie ihr Besitzer. Die unheimliche Kreatur verharrte völlig regungslos mit leicht gesenktem Haupt. Zwischen seinen auf Hüfthöhe erhobenen Händen schwebte eine kleine Kugel wabernden Lichts. Ylranas Blick fiel auf den Boden, auf dem das Lichtwesen stand. Das dürre Gras war … anders geworden. Es leuchtete in einem satten Grün, als hätte man von ihm einen Grauschleier entfernt. In gut zwei Schritt Radius um das Wesen hatte sich der Boden verändert. Ylranas Atem beschleunigte sich und ihre Hände wurden schweißnass. Mit vielem hatte sie gerechnet, aber damit nicht.

Mit einem Mal war das flaue Gefühl in ihrem Magen weg. Da stimmte etwas nicht! Ylranas Herz setzte einen Schlag aus, als sie sah, dass sich das Lichtwesen in gelassener Langsamkeit umdrehte. Ohne Hast, als wüsste es, was es zu sehen gab, obwohl sich Ylrana sicher war, nicht den kleinsten Laut verursacht zu haben. Die sonderbare Lichtkugel schwebte schwerelos etwa einen Schritt über dem Boden. Die langen Haare hingen der unheimlichen Gestalt ins Gesicht, nur ein markantes, bartloses Kinn war zu erkennen. Ylranas verwirrte Instinkte lähmten sie. Sie wollte fliehen und kämpfen, fliegen und laufen zugleich. Zwangsläufig verharrte sie tief abgehockt in atemloser Umklammerung des Baumes und konnte nicht glauben, dass sich das Wesen zielsicher zu ihr umgewandt hatte. Langsam hob sich der Kopf des Wesens. Wie ein goldener Vorhang glitten die langen Haare, die eher gewellten Lichtstrahlen glichen, zurück. Ylrana erblickte ein überaus männliches, kantiges Gesicht von schrecklicher Schönheit. Jedes Detail schien wie der gesamte Körper und dessen Rüstung perfekt geformt zu sein. Ein strahlender, vollkommener Krieger des Lichts.

Ohne suchenden Blick fanden die Augen des Lichtkriegers Ylrana in ihrer Deckung. Die Vampirin hätte schreien wollen vor Furcht und Wut. Wie konnte das sein?
Reiß dich zusammen! Vergiss nicht, wer du bist!
Nicht ganz so entschlossen wie beabsichtigt, erhob sich Ylrana und wagte einen halben Schritt aus ihrer Deckung heraus. Sie hielt dem gebieterischen, niederdrückenden Blick stand. Die Lichtkreatur hatte sie bemerkt, aber wusste es auch von den vielen Vampiren und Untoten gut zwanzig Schritt hinter ihr? Ein feines Lächeln stahl sich auf Ylranas Gesicht.
Du bist nur einer, wir sind viele!
Der Lichtkrieger zeigte sich keineswegs von Ylranas Auftritt beeindruckt. Mit einer geschmeidigen Bewegung hob er seine Waffe, bis die Spitze drohend auf Ylrana zeigte.

Ein eiskalter Schauer lief Ylrana nahezu zeitgleich den Rücken hinunter. Ihre Instinkte erwachten wieder und schrien „In Deckung!“. Ansatzlos, ohne emotionale Regung im Gesicht rannte die Kreatur los. Ylranas Muskeln spannten sich und ihre Augen weiteten sich. Dumpf und schwer klangen die harten Schritte auf dem weichen Waldboden, laut und metallen rasselte die eigentümliche Rüstung. Ylrana ging leicht in die Knie, bereit zum Ausweichen.
Links oder rechts?!
Das Schwert beschrieb einen gleißenden Lichtbogen kurz über den Kopf des Lichtkriegers, um dann mit Schwung und Wucht wieder herabzusausen.
 
Ich habe in beiden Fällen nur ein bestimmte Stückzahl selbst abgenommen (nein, nicht zwei drittel der Gesamtauflage ...). Der ALMV ist ein Kleinstverlag (1-Mann-Betrieb) und gehört zu den Dienstleisterverlagen.

Ich zitiere von der Website der Initiative Fairlag:
Sie bewerben sich als „Dienstleisterverlage“ oder suggerieren einen Print-on-Demand ähnlichen Verlag. Tatsächlich ist der Begriff „Dienstleisterverlag“ jedoch ein Oxymoron, eine in sich unsinnige und widersprüchliche Wortkombination. Denn ein Dienstleister wird bezahlt, während der Wortursprung von Verlag von „vorlegen“ kommt, wozu auch das Autorenhonorar zählt.
 
Die Initiative Fairlag halte ich für ein sehr wichtiges Instrument, um Autoren über alles wichtige im Zusammenhang mit kommerzieller Veröffentlichung von Literatur zu wissen gibt. Dass es Verlage und auch Agenturen gibt, die unerfahrenen Autoren weismachen, ihr unterirdisch schlechtes Manuskript sei veröffentlichungswürdig, um dann die zu Unrecht beglückten Autoren um große Geldbeträge zu bringen, ist in meinen Augen kriminell. Insbesondere, wenn der erzielte Betrag die Produktionskosten für einige Exemplare des Buches um einen Faktor X übersteigt, so dass ein Bewerben und Verkaufen des Produktes sich für den "Verlag" erübrigt, ist der Autor betrogen worden.

Anders bewerte ich persönlich solche Verlage wie ALMV, die ähnlich wie BOD eine vorher vereinbarte Leistung erbringen, KnowHow, Engagement, Zeit, Arbeit und Kosten investieren um ein ansprechendes Produkt zu liefern, und den Autoren zu einem geringen Anteil am Vermarktungsrisiko beteiligen. Eine Anzahl von zum Beispiel hundert Exemplaren zu kaufen, für einen Preis, der bei BOD ein Drittel höher gelegen hätte, halte ich für einen vertretbaren Aufwand.

Auch mein Debütroman ist auf diese Weise erschienen, und ich würde diesen Schritt unter den gleichen Umständen wieder so unternehmen. Damit stoße ich bei vielen Menschen sicherlich auf Unverständnis, aber ich will meine persönliche Meinung gerne erläutern.

Das Manuskript hatte ich zuvor, wie es allgemein empfohlen wird, zahlreichen Verlagen und Agenturen vergeblich angeboten. Das Übliche halt. Nun war ich nicht veröffentlichungsgeil, wie es Jungautoren oft vorgeworfen wird. Es wäre eine echte Option für mich gewesen, nur zwanzig Exemplare meines Buches bei BOD oder einer Druckerei herstellen zu lassen. Ich habe mich informiert und Preise verglichen. Und dann habe ich mich entschieden, das Angebot des Noel-Verlages anzunehmen, weil es günstiger war!

Ich erhielt eine umfassende und liebenswürdige Beratung, brauchte nichts selber zu machen und hielt nach einigen Wochen ein ansprechendes Buch mit attraktivem Cover in Händen. Gut, in einzelnen Punkten, wie Lektorat und Korrektorat war nicht alles perfekt, aber das gibt es auch bei den "Großen". Die Vermarktung lief an, es gab Rezensionsexemplare, Messeauftritte, Flyer, Internet-Angebot bei verschiedenen Händlern, ... alles, was man sich so vorstellt. Über die anfangs erworbenen einhundert Exemplare meines Buches hinaus habe ich inzwischen weitere hundertfünfzig bestellt, jeweils nach wenigen Tagen geliefert bekommen und verkauft. Einen großen Gewinn habe ich nicht gemacht, weil ich viele Bücher auch innerhalb der Familie verschenkt habe, aber ich habe keinen finanziellen Verlust gehabt.

Statt dessen habe ich viele Mut und Freude machende Leserbriefe, Rezensionen und HP-Besuche erhalten. Daraus habe ich unendlich viel für mein weiteres Schreiben gelernt, abgesehen von der Freude, die es mir bereitet hat, zu erfahren, dass mein Buch gefällt. Zu meiner ungläubigen Freude hat es mein Buch 2010 anstelle eines der fünf von der Jury vorgeschlagenen Bücher in die Finalrunde beim Deutschen Phantastikpreis geschafft. Am Ende erreichte es den vierten von fünf Plätzen unter den "Besten Deutschsprachigen Romandebüts", noch vor 'Rattentanz' vom Michael Tietz.

Diese Erfahrung hat mich motiviert, weiter zu schreiben, natürlich auch und vor allem besser zu werden, und nicht aufzugeben, wie ich es sonst wohl getan hätte. Für die Veröffentlichung bei Noel habe ich aus "Fairlags"-Gründen viel Verachtung und Ablehnung erlebt. In einem Forum wurde sogar eine Rezension aus der Diskussion entfernt und auch später jede weitere Erwähnungen unterdrückt. Teilweise war der Tonfall sehr unschön.
Trotzdem: Wenn ich nicht bei Noel veröffentlich hätte, gäbe es mein Buch gar nicht, es wäre natürlich auch nicht im Finale beim DPP angekommen und ich würde vermutlich nicht mehr schreiben. Aber so habe ich jetzt ein weiteres Buch beendet das im Herbst (pünktlich zur Frankfurter Buchmesse und zum Weihnachtsgeschäft) in einem "richtigen" Verlag erscheinen wird. Man wird es demnach öffentlich erwähnen und besprechen dürfen. Drei weitere Manuskripte habe ich begonnen (zwei ebenfalls aus der begonnenen Reihe) und schon sehr weit geschrieben. Zwei Kurzgeschichten sind ebenfalls veröffentlicht, bzw auf dem Weg dahin.

Agenturen und Großverlage interessieren sich auch weiterhin nicht für meine Manuskripte, obwohl sie Lesern offensichtlich gefallen. Aber immerhin bekomme ich jetzt manchmal eine Begründung für die Ablehnung. Mein neuer Verlag wird von einem promovierten Gemanisten geleitet, der zu meinem Manuskript erklärte, es wäre "richtig gut geschrieben".

Das häufig gehörte Argument, ein Manuskript, das bei "so einem" Verlag oder BOD erscheint, könnte gar nicht gut sein, weil es sonst ja (zumindest irgendwann) von einem "richtigen" Verlag angenommen worden wäre, kann ich deshalb nicht unterstützen. Auch "richtige" Verlage können gar nicht jedes gute Manuskript annehmen und veröffentlichen. Nicht mal wenn sie wirklich gut sind. Manchmal brauchen sie einfach keins mehr für die nächsten Jahre, manchmal passt es einfach themenmäßig nicht, manchmal wird es vieleicht auch gar nicht angeguckt, weil der Praktikant des zweiten Hilfs-Lektors einen so vollen Schreibtisch hat und irgendwann einfach einen halben Meter seines SUB in den Schredder steckt.

Fair und hilfreich für Autoren finde ich die pauschale Ablehnung von Verlagen, die nicht alle Kosten und Risiken allein tragen (können), jedenfalls nicht. Solange die von ihnen geforderte Beteiligung deutlich unter dem Aufwand für BOD oder Selbstverlag liegt, finde ich ihre Arbeit nicht verwerflich.

... Upsi, da hat es mich jetzt aber in bisschen mitgerissen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das häufig gehörte Argument, ein Manuskript, das bei "so einem" Verlag oder BOD erscheint, könnte gar nicht gut sein, weil es sonst ja (zumindest irgendwann) von einem "richtigen" Verlag angenommen worden wäre, kann ich deshalb nicht unterstützen.
So etwas behaupten auch nur Dummköpfe, aber durch DKZVs wird so viel Müll "verlegt", dass es sehr schwer ist die wenigen guten Bücher herauszufinden.
Und ich möchte nicht diejenige sein, die sich 10 Bücher kauft und darunter vielleicht ein gerade so passables oder gutes Buch herausfischt.
Zudem hat ein DKZV für mich nichts mehr mit dem "Verlag" an sich zu tun. "Verleger" (bzw. die, die das von sich behaupten zu sein) die Hobbyautoren Sahne um den Mund schmieren und behaupten "ihr Buch ist super gut, das wird der Renner, passt super in unser Verlagskonzept" (hust, da passt jeder Autor der einen Satz zustande bringt in deren Augen rein) und dann auch noch 5000 Euro für einen Zuschuss verlangt sind schlicht und einfach unseriös. Und das werden sie auch bleiben, auch wenn durch sie sicher die im Schnitt 5 von 1000 guten Bücher aus den DKZVs nicht entstanden wären. Das kann man drehen und wenden wir man will.
Dieses "nein, wir sind kein normaler DKZV, aber nehmen sie uns 200 Exemplare ab, damit wir drucken" ist nur Augenwischerei. Es bleibt ein DKZV auch wenn er es nun "Exemplare abhnehmen" statt "Druckkostenzuschlag" nennt.
Und BOD darf man da auch nicht in den gleichen Topf stecken. Das ist wieder ne ganz andere Sache.
Unser Forum unterstützt aus dem Grund auch keine DKZV Verlage... sie sind unseriös, täuschen nur allzuoft den Autor mit Lobhudeleien (es gibt auch die, die etwas fairer sind indem, was sie tun, aber die meisten eben nicht), zocken Geld ab und lassen danach oft nichts mehr von sich hören. Ich kenne einige, die auf so etwas hereingefallen sind und man selbst kann darüber nur den Kopf schütteln.
Bevor ich zu einem DKZV gehe, mach ich es lieber über BOD. Ich kenn eine Autorin, die darüber sehr erfolgreich ist, weil sie sehr viel Mühe in die Eigenvermarktung und Werbung steckt (nein, nicht Geld, sondern Mühe!).
Ein DKZV kann unter Umständen, wenn man eins der 5 unter 1000 passablen bis guten Büchern geschrieben hat ein Sprungbrett sein (und gut, dass du da bald sozusagen raus bist Hobbyschreiber und in einem anderen Verlag bist :zwinker:), zum größten Teil kommen die "Autoren" da aber nicht mehr raus und schaffen es einfach nicht. Ganz einfach deshalb, weil die meisten DKZV Bücher/Autoren nur Krampen sind.
Dir Telorion wünsch ich auch, dass du noch in einen anderen Verlag kommst, denn dein Geschriebenes ist nicht schlecht. Selbst ein Kleinverlag mit wenig Auflagen ist jedoch in meinen Augen besser, als DKZV.
 
Interessante Reaktionen - geht es dabei doch kaum über den Buchinhalt ...

Ich zitiere von der Website der Initiative Fairlag:
Sie bewerben sich als „Dienstleisterverlage“ oder suggerieren einen Print-on-Demand ähnlichen Verlag. Tatsächlich ist der Begriff „Dienstleisterverlag“ jedoch ein Oxymoron, eine in sich unsinnige und widersprüchliche Wortkombination. Denn ein Dienstleister wird bezahlt, während der Wortursprung von Verlag von „vorlegen“ kommt, wozu auch das Autorenhonorar zählt.
Worauf willst du eigentlich hinaus, Dominik? Ich verstehe das so (korrigiere mich, wenn ich mich täuschen sollte), dass du von meinen Veröffentlichungen nichts hältst, weil sie nicht in einem "echten" Verlag erschienen sind. Hätte ich jetzt BoD gemacht oder Selbstverlag, wäre ich dann angesehener? Natürlich merkt man "Randár" an, dass hier kein großer Verlag am Werk war, dass Geld gespart wurde und natürlich, dass ich als Autor unerfahren war. Aber man merkt auch dem nächsten Werk einen großen Schritt nach vorne an. Ist ein BoD-Buch automatisch so viel hochwertiger? Und wenn man selbst Geld für Cover, Korrektorat/Lektorat hineingesteckt hat, wird der Unterschied zum "Dienstleisterverlag" ziemlich klein ...

@Hobbyschreiberin
Deine Schilderung würde ich genau so unterschreiben (vielen Dank für die Offenheit, übrigens). Es läuft genau so, ob man das gut oder schlecht findet, ob man das mag oder nicht, spielt keine Rolle, es ist einfach so.

@Orendarcil
Danke auch für deine Wortmeldung. Ein anderer Verlag? Tja, keine Ahnung, vielleicht klappt es ja mal. Vielleicht bleibe ich aber auch ein Leben lang beim ALMV und werde dort veröffentlichen. Da werde ich weder reich noch arm, erreiche auch kein großes Publikum, aber ich werde damit zufrieden sein. Sich permanent mit anderen zu vergleichen ist der schnellste Weg unglücklich zu werden (das habe ich auch erst lernen müssen ...).


Um als Schriftsteller auf sich aufmerksam zu machen, muss man veröffentlichen. Aber man veröffentlicht nur, wenn man auf sich aufmerksam gemacht hat. Und jetzt? Das große Dilemma ... Ich denke, jeder würde gerne bei einem großen ("echten") Verlag veröffentlichen, aber da ran zu kommen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es herrscht eine unglaubliche Ignoranz in der Szene, zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Unbekannte, auch noch etwas unerfahrene Autoren langwierig und mühsam aufzubauen, diese Mühe macht sich kein großer ("echter") Verlag. Also wird man entweder niemals in seinem Leben etwas veröffentlichen, oder man sucht sich eine Möglichkeit, die für einen persönlich realistisch ist. Versteht mich nicht falsch: Ich bin absolut gegen die großen DKZV! Wer jedoch anklagend mit dem Finger auf diejenigen zeigt, die in der großen Grauzone des Veröffentlichungszirkus vorerst seinen Platz gefunden haben, ist meist nur neidisch.
 
Telerion!
Mit meinen Äußerungen habe ich in keiner Weise dich als Autor oder deine Veröffentlichungen gemeint/verunglimpfen wollen.
Es ist nur so, dass sich viele (kleine) DKZVs herausreden, sie hätten ja soooo wenig Geld. Na, es zwingt ja keinen dazu, Verleger zu werden.
Sich selbst dann als Dienstleister zu bezeichnen ist einfach nur Augenwischerei und (ich persönlich finde es) Kacke.
Man kann eine alte Rostlaube natürlich auch "minder fahrtüchtiges Automobil mit oxidierter Karosserie" nennen.

Da ich aber "Randar" gelesen habe, wage ich, zu behaupten: Ein Lektorat hat nicht stattgefunden, ja noch nicht einmal ein Korrektorat (zumindest kein korrektes).
Ich denke, dass du als Autor wesentlich mehr Erfolg hättest, wenn deine Manuskripte ordentlich lektoriert würden. Du hättest es verdient.
 
Telerion!
Mit meinen Äußerungen habe ich in keiner Weise dich als Autor oder deine Veröffentlichungen gemeint/verunglimpfen wollen.
Es ist nur so, dass sich viele (kleine) DKZVs herausreden, sie hätten ja soooo wenig Geld. Na, es zwingt ja keinen dazu, Verleger zu werden.
Sich selbst dann als Dienstleister zu bezeichnen ist einfach nur Augenwischerei und (ich persönlich finde es) Kacke.
Man kann eine alte Rostlaube natürlich auch "minder fahrtüchtiges Automobil mit oxidierter Karosserie" nennen.

Da ich aber "Randar" gelesen habe, wage ich, zu behaupten: Ein Lektorat hat nicht stattgefunden, ja noch nicht einmal ein Korrektorat (zumindest kein korrektes).
Ich denke, dass du als Autor wesentlich mehr Erfolg hättest, wenn deine Manuskripte ordentlich lektoriert würden. Du hättest es verdient.
Ok, das freut mich, ich wäre sonst irgendwie zwischenmenschlich enttäuscht gewesen. Deine Ansicht über die "Dienstleisterverlage" ist durchaus nicht von der Hand zu weisen. Manche stört das, manche nicht, manchen ist es egal. Da muss jeder seine eigene Meinung bilden. Für mich persönlich gibt es fast keinen Unterschied zwischen BoD/Selbstverlag/Dienstleistungsverlag - es läuft auf dasselbe hinaus, aber das sieht wie gesagt jeder anders.

Bzgl. "Randar" gebe ich dir absolut recht, hier merkt man die Low-Budget-Produktion schon deutlich. Ich war auch nicht glücklich darüber, vieles ist einfach gelaufen und ich habe es mangels Erfahrung erst im Nachhinein realisiert - hinterher ist man bekanntlich immer schlauer ... Ich hoffe, dir hat wenigstens der Inhalt gefallen. Bei "Randar - Die Schattenwelt" sieht das übrigens schon ganz anders aus.

Viele Grüße,
Telorion

PS: Jetzt reizt es mich aber schon, dein Werk zu begutachten und festzustellen, ob da alles so ist, wie es sein soll :tongue: :smile:
 
Beim Zauberspiegel ist eine erste Rezension zu "Randar - Die Schattenwelt" erschienen (Achtung, möglicherweise Spoiler!). Es werden positive, aber auch negative Aspekte erwähnt. Insgesamt scheint es jedoch ganz gut angekommen zu sein.
 
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