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Protestlied (Herbst 2006)

Tessa

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Registriert
07. Apr. 2014
Beiträge
358
Ort
Hessen
Ist keine Fantasy - man mag es mir verzeihen, aber ich bin beim Aufräumen gerade drauf gestoßen. Ich hatte es total vergessen und es ist ein Werk, dessen ich mich ausnahmsweise mal nicht schäme. (Was ich da gerade so auskrame und so lese, Zeugs aus meinen hormongesteuerten Momenten - Oh my God!)

Vielleicht sagt es ja dem ein oder anderen zu. Ich denke, es ließe sich vielleicht auch in einer Fantasy- oder SF-Geschichte mit einbinden. Was denkt Ihr?

Der Osten führt Krieg gegen Westen
Täglich neue Schreckensbilder
Religiöser Fanatismus tötet die Besten
stimmt nichts die Menschen milder

Alles ist wie immer
alles wird schlimmer
der Zustand der Welt
ist auf Terror gestellt.

Mörder und Kinderschänder
werden berühmt und bekannt
sprechen Zeitungsbilder Bänder
ist denn jeder ohne Verstand

Alles ist wie immer
alles wird schlimmer
der Zustand der Welt
ist auf Gewalt gestellt

der Wirtschaft hohe Bosse
setzen Millionen in den Sand
landen selten in der Gosse
haben Millionen im anderen Land

Alles ist wie immer
alles wird schlimmer
der Zustand der Welt
ist auf Macht gestellt

Stellt euch zur Wehr
so geht’s nicht mehr!
Gebt endlich Ruhe und Frieden
Lernt endlich zu lieben
Zu achten und verstehen
dann wird’s auch weitergehen

Zeigen uns die Naturgewalten
wenn ihr sie denn erhört
das unser dämliches Verhalten
unsere Welt zerstört

Erdbeben und Flutwellen
Bomben die die Luft erhellen
Korruption und Krieg
ist der Tod unser Sieg

Müllberge wachsen und gedeihen
Mit Emissionen wird gehandelt
die Erde wird’s uns nicht verzeihen
wenn ihr sie weiter so verschandelt

Ozonwerte die bedenklich steigen
Wälder die sich zu Ende neigen
der Zerstörung Hohn
wird Leid unser Lohn

Alles ist wie immer
alles wird schlimmer
der Zustand der Welt
ist auf bedenklich gestellt
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn es kein Fantasygedicht ist, gefällt es mir dennoch sehr gut, denn es spiegelt das wider, was in der Welt tatsächlich passiert und wovor wir alle die Augen nicht verschließen dürfen.
 
Zja, ist leider immer noch aktuell, obwohl das Werk selbst schon acht Jahre alt ist. Leider habe ich mir nicht aufgeschrieben, was mich damals inspiriert hat :). Aber heute assoziiere ich auch ganz spontan so einige Begebenheiten.
 
Wow, beeindruckend. Du bringst es mit deinem Gedicht auf den Punkt.
Mir gefällt es, dass du verschiedene Reimformen benutzt. Irgendwie macht es das ganze noch eindringlicher.

Lieder kann man dieses Gedicht für die heutige Zeit als zeitlos betrachten.
 
Wieso für die heutige Zeit? Die Zeiten sind nicht schlimmer, als sie es immer schon waren. Ganz im Gegenteil. Es gibt keine großen Kriege, nur ein paar kleinere Konflikte. In Zeiten der Hexenverbrennung, der Inquisiotion, der Kreuzzüge, der Weltkriege war es doch viel schlimmer, wenn man das alles so liest. Wieso halten wir die Zeiten heute für sooooo grausam? Weil wir mit Informationen ertränkt werden. Wer hätte es erfahren, wenn vor 1000 Jahren ganze Städte in China ausgerottet worden wären? Einer von uns? Wohl kaum. Aber jetzt bekommen wir alles mit. Kriege in Syrien? Noch vor 300 Jahren hätten wir vielleicht mal erfahren, dass sich da ein paar Leute nicht mögen, heute bekommen wir zum Frühstückskaffee die aktuellen Opferzahlen mit einschränkung ob es Kinder oder Erwachsene waren. Menschen waren stets wie heute. Hannibal, Hitler, Stalin, Napoleon, Putin ... allesamt Schlächter und Massenmörder. Keine besser als der andere. Oder sind wir es, die beurteilen wie böse ein Mensch ist? Gibt es einen Unterschied ob man 20.000 Leben auf dem Gewissen hat oder 2.000.000??? Die meisten Päpste würden in der Hölle schmoren, wenn ihre Lehren wahr wären. Die Welt war schon immer so, tun wir nicht so, als hätten wir es schlecht. Genießen wir lieber eine Zeit des Friedens.

Dennoch finde ich das "lied" schön gemacht. Mich bringen die unterschiedlichen Rheimformen allerdings eher ein bisschen aus dem Lesefluss. Und "Bänder" passt in dem Zusammenhang nicht, oder? Würde es nicht bei "Bände" bleiben? Das ist ja schon Plural.

Liebe Grüße
Jan
 
Mich sprechen speziell die Textstellen mit der Umwelt an, ein sehr kritisches und beängstigendes Thema.
Man muss sich nur die Müllinseln ansehen, die in den Weltmeeren herumtreiben, schrecklich.
Also hier hast du meinen persönlichen Nerv getroffen.

Auch die Stellen, den Krieg betreffend, sind sehr eingehend beschrieben und gehen einem dementsprechend nahe.
Nur muss ich in dem Punkt unserem Geweihten zustimmen. Es gab - besonders unsere Regionen betreffend - schon viel schlimmere Zeiten. Ob es nun um Kriege an sich geht oder die damit einhergehenden Vergewaltigungen, Kindermorde etc...das waren Dimensionen, die sich unsereins heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann und will.
Das Empfinden, dass unsere Welt gewalttechnisch immer mehr den Bach runter geht ist tatsächlich zu einem Großteil den Medien zuzuschreiben. Es sind schreckliche Dinge, die vor sich gehen. Damals wie auch heute, das leugnet niemand und es macht einen wütend, doch eine Steigerung der Gewalt - wenn man die Jahrhunderte miteinander vergleicht - kann ich persönlich nicht klar heraussehen.
Die Möglichkeiten der Gewaltausübung hat andere Formen angenommen, das hat sich auf jeden Fall zum Negativen verändert. Dank dem Fortschritt :mad: .
Das ist es was mir persönlich Angst macht und was man früher nicht fürchten musste, die Tatsache, dass mit einem Knopfdruck ganze Städte dem Erdboden gleichgemacht werden können...


Das Gedicht an sich regt zum Nachdenken an, was mir gut gefällt. :smile:
Allerdings hatte ich auch ein paar Problemchen mit dem Reimschema. Ich schreibe auch gerne Gedichte und, dass ich das Reimschema betreffend nicht unbedingt ein Profi bin, können einige hier bestätigen, denke ich. :elkgrin:
Womöglich irre ich ja und es passt.
Aber den einen oder anderen Stolperer beim lesen habe ich tatsächlich hingelegt, vielleicht lese ich die Gedichte auch falsch...der Gedanke war mir auch schon des öfteren gekommen...^^

Aber alles in allem ein sehr schönes Gedicht. Man merkt, dass es von Herzen kommt und, dass es ein Thema ist, dass dich wirklich bedrückt.
Das kann man wunderbar herauslesen. :smile:
 
Dennoch finde ich das "lied" schön gemacht. Mich bringen die unterschiedlichen Rheimformen allerdings eher ein bisschen aus dem Lesefluss. Und "Bänder" passt in dem Zusammenhang nicht, oder? Würde es nicht bei "Bände" bleiben? Das ist ja schon Plural.

Eindeutig Bände!

An den Alle: Vielen Dank für das Feedback. Ist besser als erwartet. :tongue:

Ich habe überhaupt keine Ahnung davon, wie man Gedichte aufbaut, von daher ist das mit den Wechsel unbeabsichtigt und eher zufällig. Zumindest glaube ich das, denn ich weiß zwar, dass ich es mal geschrieben habe, aber ich kann mich an den Kontext nicht mehr erinnern. Daher leider auch nicht mehr, was ich mir dabei gedacht habe.

Nur als ich es gelesen habe, war ich erstaunt das es für mich immer noch genauso aktuell ist wie zu dem Zeitpunkt, als ich es geschrieben habe. Nach acht Jahren beschäftigen mich immer noch die gleichen Themen. Da bin ich mir wohl selbst treu geblieben.
 
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