Was ist Magie?
Menschen unter Anwendung verschiedener Methoden dazu zu bringen ihre Selbstkontrolle aufzugeben und diverse Dinge zu tun, die nicht ihren Wünschen entsprechen nennt man einen “Zauber” aussprechen. Zauberei ist das Gegenteil eines religiösen Glaubens und stützt sich auf Rezepte und Formeln. Es ist eine Tätigkeit, die so verstanden wird, dass man mit dem Teufel im Bunde ist. Der Teufel und seine Helfer, die Anweisungen vom Zauberer bekommen, zeigen ihre Existenz, indem sie in Erscheinung treten oder das Gewünschte erfüllen.
Magische Rituale sind schon in den Bisonabbildungen der ersten bekannten Höhlenbilder zu sehen. Sie leben bis heute fort in den verschiedenen Methoden, welche die Menschen anwenden, um sich vor den gewaltigen Mächten der Natur, gegen die sie wenig ausrichten können, zu schützen und Gefahren abzuwenden.
Das 1584 in Anvers veröffentlichte Buch: die Wahrsager (“Les Dedschinns”) von Gespar Peucer bietet eine Zusammenfassung über Magie und Formen von Zauberei:
“Die Mehrzahl der angewandten Magie leitet sich aus einem positiven (Weiße Magie) oder negativen (Schwarze Magie, Rote Magie) Energiefluss ab. Energie kann auf ein körperliches Organ, auf eine psychosomatische (seelisch-körperliche) Funktion gelenkt werden. Es gibt in der Geschichte viele handschriftlich verfasste Bücher über Zauberei. Eines der berühmtesten ist vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Es ist das heilige Zauberbuch des Magiers Ma Abra-Melin und wurde von dem Zaubermeister Mc Gregor Mathers zum ersten Mal ins Englische übersetzt (The Book of the Sacred Magic of Abra-Melin the Mage).
Das Buch geht davon aus, dass die materielle Welt von bösen Seelen erschaffen wurde. Nur der Magier kann mit Hilfe des Schutzengels und indem er auf Magie zurückgreift den bösen Mächten entgegenwirken, wenn nicht gar die bösen Seelen beherrschen. Der Ausgangspunkt und die Wirkung sind unabhängig vom Glauben die gleichen. Magie hat keine Konfession. Die Energiedichte, die der Mensch besitzt, bildet nicht nur das Fundament der Magie, sondern bestimmt auch, ob der Zauber wirken wird. Magie basiert darauf, auf die Energie eines Menschen negativ einzuwirken oder sie zu beseitigen, indem man die negative Energie mittels symbolischer Vermittler in Form eines Amuletts, eines ausgeschriebenen Zauberspruchs einer Person zukommen lässt.
Magiearten
In der Kulturgeschichte von Assyrien und Babylon wurde klar differenziert zwischen weißer und schwarzer Magie. 1800 v. Chr. Verbot König Hammurabi Schwarze Magie und verhing die Todesstrafe über jene, die sich nicht daran hielten.
Weiße Magie
Man kann Weiße Magie als eine positive, dem Guten zugewandte, heilende Magieart beschreiben. Die Unterschiede zwischen weißer und schwarzer Magie werden nur hinsichtlich Absicht, Motivation und Formeln definiert. In diesen zwei Magiearten unterscheiden sich die benutzten Materialien völlig voneinander. So wie in der weißen Magie Feuer, Gold, Sonnenblumen, Quecksilber, Äpfel, Diamanten, Bohnen, Elfenbein, Silber, Hähne, Perlen, Feigen, Blei, Spargel, Orangen, Knoblauch, Wasser, Milch, Essig, Huhn, Salz, Eier, Olivenöl benutzt werden, werden in der schwarzen Magie Leichenteile, Urin, Blut, Raben, (schwarze) Katzen, Frösche, Wolfsblut, Krokodilzähne, Erde (vom Friedhof), (schwarze) Federn, Fledermäuse (besonders Augen und Blut) benutzt.
Schwarze Magie
Das Ziel der schwarzen Magie ist es, Schaden zuzufügen und somit stellt sie das Gegenteil der weißen Magie dar, ihre Folgen können zu Mord und Tod führen. Der schwarze Magier hasst Gott, lehnt sich gegen Naturgesetze auf, macht alles um sich zu sublimieren, seine Macht zu steigern. Schwarze Magie steht in Verbindung mit dem Teufel und toten Seelen (Nekrophilie). Angefangen von Moses haben alle Religionen dies als Verirrungen angesehen und deshalb verboten. Seit der Antike ist das Anrufen der Seelen von Toten, im Bestreben die Zukunft zu erfahren, eine sehr verbreitete Methode. Insbesondere die Magie des Mittelalters nährte sich häufig davon.
Mittelalterforscher Rabano Mauro: “Für Weissagungen wurden die toten Seelen angerufen; jene die mit ihren bösen Gebeten Tote zum Leben erwecken, die Zukunft vorherzusagen sorgen dafür, dass Antworten erhalten werden. Man braucht das Blut von Leichen, um tote Seelen anzurufen, weil die Dämonen, die diesem Vorgang assistieren, eine Vorliebe für Blut haben.”
Rote Magie
Rote Magie ist mit ihrer negativen Absicht, negativem Zweck und Ausführung eine Variante der schwarzen Magie. Es ist die wahrhafteste und gefährlichste Magie. Es ist die Magie des Teufels und der bösen Geister. In den Messen der Roten Magie werden Gänse benützt und Opfer dargeboten.
Der in Haiti verbreitete, und von haitianischen Ureinwohnern und Mulatten angewandte Voodoo-Zauber ist die bekannteste Form Roter Magie. Ihre Wurzeln gründen in dem afrikanischen Totemglauben. Der Grund und das Ziel der in dieser Magie abgehaltenen Messen ist es, durch Tanz, Musik, Trance und Tieropfer einige Urmächte (tote Seelen) mit dem Namen Loas zu aktivieren. Die sich in Trance befindenden Voodoopriester handeln wie Medien und ergeben sich diesen Mächten. Dem Voodoo sehr ähnlich verfährt man bei den Macumba-Zeremonien brasilianischer Ureinwohner.
Macumba ist eine Messe erotischen Inhalts. Ihre Basis ist der Sexzauber. Während Voodoo-Messen mehr auf Friedhöfen abgehalten werden, bevorzugen Macumba Messen offene Plätze oder Wälder. Der oft diskutierte, aber unbewiesene Punkt des Voodoos, sind die Zombies, lebende Tote (das Wort Zombie bedeutet aus dem Grab entstiegen). In der schwarzen Magie ist es die Aufgabe des schwarzen Zauberers durch Hypnose und Suggestion, die wiedererweckten seelenlosen Leichen zu lenken.