Tjured
Devanthars Kind
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- 04. März 2011
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Also die von mir versprochene Kurzgeschichte. Ich hoffe sie gefällt euch.
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Zwischen dem Dickicht der Sträucher strahlte ein weiches, blaues Licht. Es gab das Leuchten vom Vollmond weiter, der mit langen Säulen durch das dichte Blätterdach drang. Der düstere Wald bekam damit eine viel freundlichere Atmosphäre.
Seine Augen wurden vom Licht wie magisch angezogen. Er wollte Gewissheit. Langsam schlich er über den weichen, mit Moos überzogenen Boden. Es dämpfte seine Schritte. Würde er es fangen können? Nur noch dieses eine, dann wäre er ein gemachter Mann. Bald würde er sich leisten können, um die Hand seiner grossen Liebe zu halten. Er fuhr in seiner Hosentasche über eine selbstgeschnitzte Holzfigur eines Adlers. Die Figur hatte ihm schon in manchen kritischen Situationen Glück gebracht. Es wurden Geschichten über Männer erzählt, bei denen nach einer solchen Begegnung die Seele aus dem Körper gewichen war. Ihm jedoch war noch nie etwas passiert. Er würde mehr Erfolg haben als diese Jäger, da war er sich gewiss.
Es schien ihn noch nicht entdeckt zu haben. Mit grösster Sorgfalt nahm er das Netz in die Hand. Dieses würde das Wesen nicht verletzen, nur so würde er den vollen Preis verlangen können. Seine Muskeln spannten sich. Das Wesen war nicht grösser als sein Zeigefinger, jedoch überragte ihre Schmetterlingsflügel es um fast das Doppelte. Jetzt konnte er genau sehen, wie sich das Mondlicht wunderschön in sanften Bewegungen unterschiedlich reflektierte. Bei Tage müssen die Facetten der vielen Muster überwältigend aussehen. Nun, wo er dem Wesen näher war, konnte er sehen, wie es kleine Waldbeeren ass.
Vorsichtig hob er das Netz. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Fee ihn bemerkte, warf er es. Für die kleine Fee, auch wenn ihre Art als flink galt, war es zu spät um zu fliehen, die Falle hatte bereits zugeschnappt. Die Fee schlug mit ihren Flügeln, doch dadurch verhedderte sie sich nur noch mehr. Sie stiess mit ihrer piepsigen Stimme in einer fremden Sprache Hilfeschreie aus. Er betrachtete die nächtliche Umgebung, doch nichts tat sich, wie er beruhigt feststellte. Als er jedoch wieder die Fee betrachtete wuchs seine Besorgnis. Sie kämpfte immer noch gegen das Netz an. Hoffentlich verletzte sie sich nicht.
Ihr Befreiungskampf wurde schwächer. Er packte das Netz an den Rändern und hob es hoch, darauf bedacht, der Fee keinen Schaden zuzufügen. Sie schrie ihn an, verfluchte ihn, doch ihre Stimme brachte ihn eher zum Lächeln. Er betrachtete sie mit bemitleidenden Augen. Schon bald würde sie Arbeit übernehmen, die die kleinen Hände viel besser geeignet waren, als die der Menschen. Gefangen, an einem Ort, an dem sie nur noch selten der Schein der Sterne und des Mondes sehen würde. Nie mehr so frei wie vor wenigen Augenblicken. Etwas zwickte ihn in die Hand. Als er nach der Stelle tastete, fand er dort einen kleinen Stachel. Er musste von der Fee stammen.
Die Fee bäumte sich ein letztes Mal auf, dann ergab sie sich ihrem Schicksal. Er hob die Fee etwas näher zu seinem Gesicht. „Für dich wird bald ein neues Leben beginnen, du wirst nicht mehr länger in der Wildnis für jeden neuen Tag kämpfen müssen“, flüsterte er ihr leise zu.
Er drehte sich um und lief, diesmal etwas weniger leise zurück. Doch weiter vor ihm tauchte plötzlich ein neues bläuliches Licht auf. Es musste seine Glücksnacht sein, nach dieser Nacht würde er all seine Träume verwirklichen können. Seine Augen fixierten das neue Licht, es leuchtete zu sehr, als dass er etwas hätte erkennen können. Die Fee musste ihn schon gesehen haben, so leicht würde es diesmal also nicht werden. Die Gefangene fing wieder an zu zappeln und rief der anderen etwas zu. Er wurde nervös. Was hatte sie gerufen? Aber wer wäre er, wenn er nicht wenigstens versuchen würde, die andere Fee auch noch zu fangen. Er holte ein neues Netz hervor, die erste Fee immer noch in seiner Hand.
Plötzlich hielt er jedoch inne. In den Ästen und Sträuchern in der Nähe tauchten weitere Lichter auf. Die Furcht griff nach ihm. Die Entwicklung gefiel ihm überhaupt nicht, er wusste, dass die Feen gerne mit Gift arbeiten. Vielleicht sollte er ja doch die aufgetauchte Fee sein lassen und es ein anderes Mal wieder versuchen. Die Fee immer noch haltend, machte er langsam ein paar Schritte zurück. Das neue Netz hatte er fallen lassen, stattdessen nahm er jetzt die kleine Figur in seine Hand. Er betete, die Götter mögen ihm beistehen. Noch mehr Lichter tauchten auf.
Angst brandete in ihm auf. Er sollte möglichst schnell weg. Nur weg. Nach vorn durch die Sträucher. Er nahm seine Beine in die Hand und lief los. Vorbei an Ästen, die ihm seine Kleider zerrissen. Als es auch seine Hand mit der Muschel erwischte, öffnete sie sich wie automatisch. Aber er blickte nicht zurück. Die Fee in seinem Netz bäumte sich erneut wild auf, heftiger als zuvor. Und auf einmal war sie frei und schoss in die Luft. Er lief weiter, die Angst hatte ihn übermannt.
Die Fee beobachtet befriedigt wie er durch den Wald stolperte. Der Stachel hatte sofort seine Wirkung entfacht. Kaum zu glauben, wie anfällig der menschliche Geist war. Sie drehte sich um und flog durch den dunklen Wald zu ihren Beeren zurück.
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Zwischen dem Dickicht der Sträucher strahlte ein weiches, blaues Licht. Es gab das Leuchten vom Vollmond weiter, der mit langen Säulen durch das dichte Blätterdach drang. Der düstere Wald bekam damit eine viel freundlichere Atmosphäre.
Seine Augen wurden vom Licht wie magisch angezogen. Er wollte Gewissheit. Langsam schlich er über den weichen, mit Moos überzogenen Boden. Es dämpfte seine Schritte. Würde er es fangen können? Nur noch dieses eine, dann wäre er ein gemachter Mann. Bald würde er sich leisten können, um die Hand seiner grossen Liebe zu halten. Er fuhr in seiner Hosentasche über eine selbstgeschnitzte Holzfigur eines Adlers. Die Figur hatte ihm schon in manchen kritischen Situationen Glück gebracht. Es wurden Geschichten über Männer erzählt, bei denen nach einer solchen Begegnung die Seele aus dem Körper gewichen war. Ihm jedoch war noch nie etwas passiert. Er würde mehr Erfolg haben als diese Jäger, da war er sich gewiss.
Es schien ihn noch nicht entdeckt zu haben. Mit grösster Sorgfalt nahm er das Netz in die Hand. Dieses würde das Wesen nicht verletzen, nur so würde er den vollen Preis verlangen können. Seine Muskeln spannten sich. Das Wesen war nicht grösser als sein Zeigefinger, jedoch überragte ihre Schmetterlingsflügel es um fast das Doppelte. Jetzt konnte er genau sehen, wie sich das Mondlicht wunderschön in sanften Bewegungen unterschiedlich reflektierte. Bei Tage müssen die Facetten der vielen Muster überwältigend aussehen. Nun, wo er dem Wesen näher war, konnte er sehen, wie es kleine Waldbeeren ass.
Vorsichtig hob er das Netz. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Fee ihn bemerkte, warf er es. Für die kleine Fee, auch wenn ihre Art als flink galt, war es zu spät um zu fliehen, die Falle hatte bereits zugeschnappt. Die Fee schlug mit ihren Flügeln, doch dadurch verhedderte sie sich nur noch mehr. Sie stiess mit ihrer piepsigen Stimme in einer fremden Sprache Hilfeschreie aus. Er betrachtete die nächtliche Umgebung, doch nichts tat sich, wie er beruhigt feststellte. Als er jedoch wieder die Fee betrachtete wuchs seine Besorgnis. Sie kämpfte immer noch gegen das Netz an. Hoffentlich verletzte sie sich nicht.
Ihr Befreiungskampf wurde schwächer. Er packte das Netz an den Rändern und hob es hoch, darauf bedacht, der Fee keinen Schaden zuzufügen. Sie schrie ihn an, verfluchte ihn, doch ihre Stimme brachte ihn eher zum Lächeln. Er betrachtete sie mit bemitleidenden Augen. Schon bald würde sie Arbeit übernehmen, die die kleinen Hände viel besser geeignet waren, als die der Menschen. Gefangen, an einem Ort, an dem sie nur noch selten der Schein der Sterne und des Mondes sehen würde. Nie mehr so frei wie vor wenigen Augenblicken. Etwas zwickte ihn in die Hand. Als er nach der Stelle tastete, fand er dort einen kleinen Stachel. Er musste von der Fee stammen.
Die Fee bäumte sich ein letztes Mal auf, dann ergab sie sich ihrem Schicksal. Er hob die Fee etwas näher zu seinem Gesicht. „Für dich wird bald ein neues Leben beginnen, du wirst nicht mehr länger in der Wildnis für jeden neuen Tag kämpfen müssen“, flüsterte er ihr leise zu.
Er drehte sich um und lief, diesmal etwas weniger leise zurück. Doch weiter vor ihm tauchte plötzlich ein neues bläuliches Licht auf. Es musste seine Glücksnacht sein, nach dieser Nacht würde er all seine Träume verwirklichen können. Seine Augen fixierten das neue Licht, es leuchtete zu sehr, als dass er etwas hätte erkennen können. Die Fee musste ihn schon gesehen haben, so leicht würde es diesmal also nicht werden. Die Gefangene fing wieder an zu zappeln und rief der anderen etwas zu. Er wurde nervös. Was hatte sie gerufen? Aber wer wäre er, wenn er nicht wenigstens versuchen würde, die andere Fee auch noch zu fangen. Er holte ein neues Netz hervor, die erste Fee immer noch in seiner Hand.
Plötzlich hielt er jedoch inne. In den Ästen und Sträuchern in der Nähe tauchten weitere Lichter auf. Die Furcht griff nach ihm. Die Entwicklung gefiel ihm überhaupt nicht, er wusste, dass die Feen gerne mit Gift arbeiten. Vielleicht sollte er ja doch die aufgetauchte Fee sein lassen und es ein anderes Mal wieder versuchen. Die Fee immer noch haltend, machte er langsam ein paar Schritte zurück. Das neue Netz hatte er fallen lassen, stattdessen nahm er jetzt die kleine Figur in seine Hand. Er betete, die Götter mögen ihm beistehen. Noch mehr Lichter tauchten auf.
Angst brandete in ihm auf. Er sollte möglichst schnell weg. Nur weg. Nach vorn durch die Sträucher. Er nahm seine Beine in die Hand und lief los. Vorbei an Ästen, die ihm seine Kleider zerrissen. Als es auch seine Hand mit der Muschel erwischte, öffnete sie sich wie automatisch. Aber er blickte nicht zurück. Die Fee in seinem Netz bäumte sich erneut wild auf, heftiger als zuvor. Und auf einmal war sie frei und schoss in die Luft. Er lief weiter, die Angst hatte ihn übermannt.
Die Fee beobachtet befriedigt wie er durch den Wald stolperte. Der Stachel hatte sofort seine Wirkung entfacht. Kaum zu glauben, wie anfällig der menschliche Geist war. Sie drehte sich um und flog durch den dunklen Wald zu ihren Beeren zurück.
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Alte Version
Zwischen den Blättern und Ästen der Sträucher strahlte ein leuchtendes, blaues Licht, wie ein Abbild des Vollmondes, der mit leuchtenden Säulen durch das dichte Blätterdach drang. Es sah so aus, also würde es das Licht weitergeben. Der ansonsten düstere Wald bekam so eine viel freundlichere Atmosphäre.
Seine Augen wurden von dem Licht wie magisch angezogen. Er wollte Gewissheit. Langsam schlich er über den weichen mit Moos überzogenen Boden näher. Es dämpfte auch seine Schritte. Würde er es fangen können? Nur noch dieses eine Wesen, dann wäre er ein gemachter Mann. Dann würde er auch bald um die Hand seiner Liebe anhalten können. Seine Hand berührte ein selbstgeschnitztes Holzfigürchen einer Muschel in seiner Hosentasche. Das Figürchen hatte ihm schon in manchen kritischen Situationen Glück gebracht. Es wurden Geschichten erzählt, über Männer, bei denen nach einer solchen Begegnung die Seele aus dem Körper gewichen war. Ihm war jedoch noch nie etwas passiert. Er wird mehr Erfolg haben, dabei war er sich gewiss.
Es scheint ihn noch nicht entdeckt zu haben. Mit grösster Sorgfalt nahm er das Netz in die Hand. Es würde das Wesen nicht verletzen, nur so wird er den vollen Preis verlangen können. Seine Muskeln spannten sich an. Das Wesen war nicht grösser als sein Zeigefinger, jedoch überragte ihre Schmetterlingsflügel es um fast das Doppelte. Es waren auch die Flügeln, die das Mondlicht reflektierte und sie blau leuchten lässt. Er stellte sich vor, wie sie am Tag aussehen müssten. Die Fassetten der vielen Muster mussten überwältigend sein. Jetzt, wo er näher war konnte er sehen, dass der Strauch die kleinen Waldbeeren besass. Wahrscheinlich war es hungrig.
Vorsichtig hob er das Netz. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Fee ihn bemerkte, warf er es. Für die kleine Fee, auch wenn sie als flink galten, war es zu spät, die Falle hat bereits zugeschnappt. Es schlug mit seinen Flügeln, doch dadurch verhedderte es sich nur noch mehr. Es stiess mit seiner piepsigen Stimme in einer fremden Sprache Hilfeschreie aus. Er betrachtete die nächtliche Umgebung, doch nichts tat sich, wie er beruhigend feststellte. Als er jedoch wieder die Fee betrachtete wuchs seine Besorgnis. Es kämpfte immer noch gegen das Netz an. Hoffentlich verletzte es sich nicht.
Seinen Befreiungskampf wurde schwächer. Er packte das Netz an den Rändern und hob es hoch, bedacht, der Fee keinen Schaden zuzufügen. Es schrie ihn an, verfluchte ihn, doch die Stimme brachte ihn eher zum Lächeln. Das Ding tat ihm Leid. Schon bald würde es Arbeit übernehmen, die die kleinen Hände viel besser geeignet sind als die der Menschen. Gefangen, und wo es nur noch selten den Mondschein sehen wird. Nie mehr so frei wie vor wenige Augenblicke. Etwas zwickte ihn in die Hand. Als er nach der Stelle tastete, fand er dort einen kleinen Stachel. Von wo kam er?
Die Fee bäumte sich ein letztes Mal auf, dann ergab sie sich ihrem Schicksal. Er hob es etwas näher zu sich. „Für dich wird bald ein neues Leben beginnen, du wirst nicht mehr länger in der Wildnis für jeden neuen Tag kämpfen müssen“ flüstert er ihr leise zu.
Er drehte sich um und lief diesmal etwas weniger leise zurück. Doch etwas weiter vor ihm tauchte ein neues bläuliches Licht auf. Es muss seine Glücksnacht sein, nach dieser Nacht wird er all seine Träume verwirklichen können. Seine Augen fixierten das neue Licht, es leuchtete zu sehr, als dass er etwas erkennen konnte. Die Fee musste ihn schon gesehen haben, so leicht wird es diesmal also nicht werden. Die Gefangene fing wieder an zu zappeln und rief der Andere etwas zu. Er wurde nervös. Was hat sie gerufen? Aber wer wäre er, wenn er nicht wenigstens versuchen würde, sie auch noch zu fangen. Ein neues Netz tauchte in seiner Hand auf, die andere Fee immer noch in seiner anderen Hand.
Plötzlich hielt er jedoch inne. In den Ästen und Sträucher in der Nähe tauchten weitere Lichter auf. In ihm kam Furcht auf. Die Entwicklung gefiel ihm überhaupt nicht. Vielleicht sollte er ja doch die andere Fee sein lassen und ein späteres Mal wieder versuchen. Die Fee fest in seiner Hand, machte er zuerst langsam ein paar Rückwärtsschritte. Das Netz hat er fallen lassen, stattdessen hielt er jetzt die kleine Holzmuschel in die Hand. Noch mehr Lichter tauchten auf.
Angst brandete in ihm auf. Er sollte möglichst schnell weg. Nur weg. Nach vorn durch die Sträucher. Er nahm seine Beine in die Hand und lief los. Streifte Sträucher, die ihm seine Kleider verrissen. Als es auch seine Hand mit der Muschel erwischte, öffnete sie sich wie automatisch. Aber er blickte nicht zurück. Die Fee in seinem Netz bäumte sich erneut wild auf, heftiger als zuvor. Und auf einmal war sie frei und sprang in die Luft. Er lief weiter, die Angst hat ihn übermannt.
Es beobachtet befriedigt wie er durch den Wald stolperte. Der Stachel hatte sofort seine Wirkung entfacht. Kaum zu glauben, wie anfällig der menschliche Geist war. Die Fee drehte sie um und flog durch den dunklen Wald zu ihren Beeren zurück.
Seine Augen wurden von dem Licht wie magisch angezogen. Er wollte Gewissheit. Langsam schlich er über den weichen mit Moos überzogenen Boden näher. Es dämpfte auch seine Schritte. Würde er es fangen können? Nur noch dieses eine Wesen, dann wäre er ein gemachter Mann. Dann würde er auch bald um die Hand seiner Liebe anhalten können. Seine Hand berührte ein selbstgeschnitztes Holzfigürchen einer Muschel in seiner Hosentasche. Das Figürchen hatte ihm schon in manchen kritischen Situationen Glück gebracht. Es wurden Geschichten erzählt, über Männer, bei denen nach einer solchen Begegnung die Seele aus dem Körper gewichen war. Ihm war jedoch noch nie etwas passiert. Er wird mehr Erfolg haben, dabei war er sich gewiss.
Es scheint ihn noch nicht entdeckt zu haben. Mit grösster Sorgfalt nahm er das Netz in die Hand. Es würde das Wesen nicht verletzen, nur so wird er den vollen Preis verlangen können. Seine Muskeln spannten sich an. Das Wesen war nicht grösser als sein Zeigefinger, jedoch überragte ihre Schmetterlingsflügel es um fast das Doppelte. Es waren auch die Flügeln, die das Mondlicht reflektierte und sie blau leuchten lässt. Er stellte sich vor, wie sie am Tag aussehen müssten. Die Fassetten der vielen Muster mussten überwältigend sein. Jetzt, wo er näher war konnte er sehen, dass der Strauch die kleinen Waldbeeren besass. Wahrscheinlich war es hungrig.
Vorsichtig hob er das Netz. Genau zu dem Zeitpunkt, als die Fee ihn bemerkte, warf er es. Für die kleine Fee, auch wenn sie als flink galten, war es zu spät, die Falle hat bereits zugeschnappt. Es schlug mit seinen Flügeln, doch dadurch verhedderte es sich nur noch mehr. Es stiess mit seiner piepsigen Stimme in einer fremden Sprache Hilfeschreie aus. Er betrachtete die nächtliche Umgebung, doch nichts tat sich, wie er beruhigend feststellte. Als er jedoch wieder die Fee betrachtete wuchs seine Besorgnis. Es kämpfte immer noch gegen das Netz an. Hoffentlich verletzte es sich nicht.
Seinen Befreiungskampf wurde schwächer. Er packte das Netz an den Rändern und hob es hoch, bedacht, der Fee keinen Schaden zuzufügen. Es schrie ihn an, verfluchte ihn, doch die Stimme brachte ihn eher zum Lächeln. Das Ding tat ihm Leid. Schon bald würde es Arbeit übernehmen, die die kleinen Hände viel besser geeignet sind als die der Menschen. Gefangen, und wo es nur noch selten den Mondschein sehen wird. Nie mehr so frei wie vor wenige Augenblicke. Etwas zwickte ihn in die Hand. Als er nach der Stelle tastete, fand er dort einen kleinen Stachel. Von wo kam er?
Die Fee bäumte sich ein letztes Mal auf, dann ergab sie sich ihrem Schicksal. Er hob es etwas näher zu sich. „Für dich wird bald ein neues Leben beginnen, du wirst nicht mehr länger in der Wildnis für jeden neuen Tag kämpfen müssen“ flüstert er ihr leise zu.
Er drehte sich um und lief diesmal etwas weniger leise zurück. Doch etwas weiter vor ihm tauchte ein neues bläuliches Licht auf. Es muss seine Glücksnacht sein, nach dieser Nacht wird er all seine Träume verwirklichen können. Seine Augen fixierten das neue Licht, es leuchtete zu sehr, als dass er etwas erkennen konnte. Die Fee musste ihn schon gesehen haben, so leicht wird es diesmal also nicht werden. Die Gefangene fing wieder an zu zappeln und rief der Andere etwas zu. Er wurde nervös. Was hat sie gerufen? Aber wer wäre er, wenn er nicht wenigstens versuchen würde, sie auch noch zu fangen. Ein neues Netz tauchte in seiner Hand auf, die andere Fee immer noch in seiner anderen Hand.
Plötzlich hielt er jedoch inne. In den Ästen und Sträucher in der Nähe tauchten weitere Lichter auf. In ihm kam Furcht auf. Die Entwicklung gefiel ihm überhaupt nicht. Vielleicht sollte er ja doch die andere Fee sein lassen und ein späteres Mal wieder versuchen. Die Fee fest in seiner Hand, machte er zuerst langsam ein paar Rückwärtsschritte. Das Netz hat er fallen lassen, stattdessen hielt er jetzt die kleine Holzmuschel in die Hand. Noch mehr Lichter tauchten auf.
Angst brandete in ihm auf. Er sollte möglichst schnell weg. Nur weg. Nach vorn durch die Sträucher. Er nahm seine Beine in die Hand und lief los. Streifte Sträucher, die ihm seine Kleider verrissen. Als es auch seine Hand mit der Muschel erwischte, öffnete sie sich wie automatisch. Aber er blickte nicht zurück. Die Fee in seinem Netz bäumte sich erneut wild auf, heftiger als zuvor. Und auf einmal war sie frei und sprang in die Luft. Er lief weiter, die Angst hat ihn übermannt.
Es beobachtet befriedigt wie er durch den Wald stolperte. Der Stachel hatte sofort seine Wirkung entfacht. Kaum zu glauben, wie anfällig der menschliche Geist war. Die Fee drehte sie um und flog durch den dunklen Wald zu ihren Beeren zurück.
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