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Arya

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21. März 2010
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1.546
Hallo alle miteinander,

ich war seit langem auch mal wieder tätig und habe es gewagt eine Kurzgeschichte zu schreiben. Da ich selbst nicht in der Lage bin mich richtig einzuschätzen, und meine Schwächen oftmals nicht ausfindig machen kann, dachte ich mir, ich stelle "mein Werk" mal hier in das Forum, und hoffe auf Rückmeldung und Kritik.
Die Geschichte hat nichts mit Fantasy zu tun, aber ich denke nicht, das mich hier jemand köpfen würde ;)
Wie heißt es so schön? :"Ein bisschen Abwechslung tut auch mal gut"

Danke schonmal im Vorraus an alle, die sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen!


Ich kann warten

Alles war schwarz. Ich sah nichts, spürte nichts, ich hörte nur. Eine leise Melodie durchströmte meine Seele, so leise, wie das rauschen des Meeres. Sie war beruhigend, schaffte Geborgenheit. Ich fühlte mich sicher, ich fühlte mich wohl. Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor. Die Melodie wurde lauter, und mit jedem Ton fühlte ich mich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Sie war verlockend, machte neugierig.
Eine weitere Melodie lenkte mich von der Verlockung ab. Es war nicht wirklich eine Melodie, sondern eher Lärm. Abschreckend, unangenehm, so nahm ich ihn wahr. Ich hörte Stimmen, leise und undeutlich, hörte Schritte und Klirren, nerven auftreibend. Ich fühlte mich leer, nicht vorhanden, als würden allein meine Gedanken in einem schwarzen Raum umher kreisen, verfolgt von den Geräuschen und Melodien, die sie umgaben. Je mehr ich mich auf den unangenehmen Lärm konzentrierte, desto deutlicher und lauter wurden die Stimmen. Ich fing an zu sehen, Schatten, schemenhafte Figuren, Menschen, die um etwas herum standen.
Ich begann zu spüren, meinen eigenen Körper, und dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte, ich nahm ihn nur wahr. Angst überkam mich. Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab. Die liebliche Melodie erklang, und all der Lärm war wie verschwunden. Ich nahm ihn wahr, jedoch nur als leises Rauschen, das dir Melodie noch schöner machte, noch weicher, sanfter, wie die Flügelschläge eines Adlers. Elegant, mächtig, ruhig und überwältigend. Die Melodie wurde lauter, erfüllte mich mit Ruhe, Geborgenheit und Neugierde. Was war das für eine Melodie,die mich so mitriss? Woher kam sie?
Und während dieser Gedanken wurde die Melodie wieder leiser, und das Rauschen wurde ein weiteres Mal zu einem unerträglichen Lärm. Wieder spürte ich meinen Körper, hörte Stimmen und merkte, wie jemand etwas aus meinem Körper zog, spürte, wie Blut aus Wunden schoss und langsam über meine Haut floss. Noch einmal merkte ich, wie jemand etwas in mein Fleisch bohrte, und kurz darauf einen Gegenstand aus meinem Körper zog. Es war beängstigend, doch ich spürte keinen Schmerz, sah nur, wie Menschen um mich herum standen, und mich behandelten. Der Lärm wurde lauter, die Stimmen deutlicher und meine Angst wuchs. Ich sah, wie Unmengen an Blut aus unzähligen Wunden schoss, doch ich spürte keine Übelkeit, nur Angst und entsetzen. Diese Menschen waren Ärzte, die verzweifelt versuchten mein Leben zu retten.
Ein Unfall. Das war das nächste woran ich dachte. Eine Autobahn, ein Lastwagen der die Kontrolle verlor. Eine Person die entsetzt das Lenkrad ihres Autos umriss und in einen Graben fuhr. Das Auto überschlug sich, Scheiben zersplitterten. Ein grauenhaftes Geräusch das in den Ohren dröhnte, während sich die Splitter in das Fleisch der Person bohrten. Diese, war ich.
Die Angst wuchs mit jeder Erinnerung, die zu mir zurück geflogen kam. War ich Tod? Was war das für eine Melodie?
Und kaum dachte ich an sie, wurde der entsetzliche Lärm leiser, und es erklang die Melodie. Die wohlige Wärme tauchte auf, die Geborgenheit. Die Angst verschwand, ich fühlte mich sicher, mein Kopf war leer, ich war im nichts. Die Melodie umgab mich wie das Wasser des Meeres, wie die Sonne im Sommer, wie der Wind im Herbst. Sie lud mich ein, zu ihr zu kommen, sie wurde lauter. Ich lauschte ihr gebannt. Die sanften Töne fesselnden mich, die weichen Klänge verführten mich und rissen mich mit. War das der Tod? Hätte mich diese Melodie in das Reich der Toten gerissen? In deine wundervolle Welt, eine, von der ich Jahre lang geträumt hatte?
Die Melodie wurde leiser, als ich mich auf meine Gedanken konzentrierte, verklang in dem aufsteigenden Lärm, der, der mir unheimliche Angst einjagte. Je mehr ich nachdachte, desto klarer wurde mir alles.
Ich würde sterben, wenn ich mich von der wohltuenden Melodie mitreißen lasse, und würde leben, wenn ich den Lärm ertrage, mich auf ihn konzentrierte. Ich war einerseits hingerissen, von der wunderschönen Melodie, der Sicherheit, der Geborgenheit, doch andererseits hatte auch der Lärm etwas verlockendes. Er versprach Spannung, Zuneigung, Abenteuer, zeigte Höhen und Tiefen. Doch dieser Lärm war nichts im Vergleich zu dem lieblichen Klang der Melodie. Nichts. Ich wollte die Welt sehen, in die ich hineingezogen werden würde, wollte für immer diese Geborgenheit spüren, das Gefühl haben sicher aufgehoben zu sein, diese Zufriedenheit, ohne Sorgen. Ich wollte frei sein, wie ein Adler, wollte keinen Schmerz mehr spüren, keine Angst.
Doch wieso jetzt schon? Wieso sterben wenn man die Möglichkeit hat zu leben? Der Tod läuft nicht weg, er wartet, hat Geduld. Und so entschied ich mich für das Leben, denn auch ich wollte warten, mein Leben genießen, Höhen und Tiefen durchstehen, Schmerzen ertragen, um schönes zu erleben,bis mich der Tod letztendlich mit offenen Armen begrüßen würde, und ich das Gefühl habe, in meinem Leben alles erreicht zu haben, was es zu erreichen gab. Ich wollte Geduld haben. Ich kann warten.
 
So… ich hab das im Zug gelesen und kommentiert und alles nachträglich in die richtige „Foren-Form“ zu bringen, ist mir glaub ich zu zeitaufwändig, daher mache ich das mal über Farben in deinem Text^^

Alles war schwarz. Ich sah nichts, spürte nichts, ich hörte nur (diese Reihung gefällt mir sehr gut. Statt das letzte Komma könntest du auch sehr gut ein Semikolon setzen. Das passt noch besser) . Eine leise Melodie durchströmte meine Seele, so leise, wie das rauschen des Meeres(das Rauschen. Allerdings ist das Rauschen u.U. sehr laut. Daher besser schreiben: „wie das ferne/entfernte Rauschen des Meeres“ „wie ein fernes Meeresrauschen“)
. Sie war beruhigend, schaffte Geborgenheit. Ich fühlte mich sicher, ich fühlte mich wohl(hier würd ich statt der Reihung eher mit einem „und“ arbeiten. Aber das ist sicher Geschmackssache). Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor. Die Melodie wurde lauter, und mit jedem Ton fühlte ich mich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Sie war verlockend, machte neugierig.
Eine weitere Melodie lenkte mich von der Verlockung ab. Es war nicht wirklich eine Melodie, sondern eher Lärm (wenn es Lärm ist würd ich nicht einen Satz vorher beginnen mit „eine weitere Melodie“, sondern anders. Da fällt dir sicher was ein). Abschreckend, unangenehm, so nahm ich ihn wahr. Ich hörte Stimmen, leise und undeutlich (hier fragt man sich: ist der Lärm die Stimmen, oder mischen sich zwischen den Lärm die Stimmen? Das müsste klarer werden. Bei zweiterem vielleicht so: „Dazwischen kristallisierten sich Stimmen heraus, leise und undeutlich“ oä.) , hörte Schritte und Klirren, nerven auftreibend („nervenaufreibend“ würd ich weglassen, aber auch hier Geschmackssache). Ich fühlte mich leer, nicht vorhanden, als würden allein meine Gedanken in einem schwarzen Raum umher kreisen (zusammen), verfolgt von den Geräuschen und Melodien, die sie umgaben. Je mehr ich mich auf den unangenehmen Lärm (wo ist die schöne Meloldie? Wurde sie verdrängt, ist sie verstummt, oder nimmt das Ich sie nur nicht mehr wahr?) konzentrierte, desto deutlicher und lauter wurden die Stimmen. Ich fing an zu sehen, Schatten, schemenhafte Figuren, Menschen, die um etwas herum standen (zusammen).
Ich begann zu spüren, meinen eigenen Körper (hier hast du es verkompliziert. Besser „Ich begann meinen Körper zu spüren“), und dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte, ich nahm ihn nur wahr. Angst überkam mich. Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab. Die liebliche Melodie erklang (i.wie so was wie „plötzlich wieder“ müsste/könnte noch rein), und all der Lärm war wie verschwunden. Ich nahm ihn wahr, jedoch nur als leises Rauschen, das dir (die) Melodie noch schöner machte, noch weicher, sanfter, wie die Flügelschläge eines Adlers. Elegant, mächtig, ruhig und überwältigend. Die Melodie wurde lauter, erfüllte mich mit Ruhe, Geborgenheit und Neugierde. Was war das für eine Melodie,die mich so mitriss? Woher kam sie?
Und während dieser Gedanken wurde die Melodie wieder leiser, und das Rauschen wurde ein weiteres Mal zu einem unerträglichen Lärm. Wieder spürte ich meinen Körper, hörte Stimmen und merkte, wie jemand etwas aus meinem Körper zog, (Hier den Satz besser unterbrechen und einen Neuen beginnen.) spürte, wie Blut aus Wunden (mehrere? Ist das richtig? Es wird doch nur eine Sache herausgezogen) schoss und langsam über meine Haut floss. Noch einmal merkte ich, wie jemand etwas in mein Fleisch bohrte, und kurz darauf einen Gegenstand aus meinem Körper zog. Es war beängstigend, doch ich spürte keinen Schmerz, sah nur, wie Menschen um mich herum standen, und mich behandelten (das würd ich rauslassen. Es wirkt besser ohne). Der Lärm wurde lauter, die Stimmen deutlicher und meine Angst wuchs. Ich sah, wie Unmengen an Blut aus unzähligen Wunden schoss, doch ich spürte keine Übelkeit, nur Angst und entsetzen. Diese Menschen waren Ärzte, die verzweifelt versuchten mein Leben zu retten. (Ab meinem vorigen Kommentar würd ich es anders schreiben. Dort wiederholst du nämlich nur, was du schon öfters gesagt hast. Besser wäre etwas in dieser Art: „Plötzlich/Mit einem Mal/Mit plötzlichem Entsetzen/Mit einem dumpfen Schrecken (was auch immer^^) erkannte ich, wer all die Leute um mich herum waren und was sie taten. Ärtze; sie versuchten mein Leben zu retten.“)
Ein Unfall. Das war das nächste woran ich dachte. Eine Autobahn, ein Lastwagen der die Kontrolle verlor. Eine Person (Komma) die entsetzt das Lenkrad ihres Autos umriss und in einen Graben fuhr (gefahren war). Das Auto überschlug sich, Scheiben zersplitterten. Ein grauenhaftes Geräusch das in den Ohren dröhnte, während sich die Splitter in das Fleisch der Person bohrten. Diese, war ich.
Die Angst wuchs mit jeder Erinnerung, die zu mir zurück geflogen kam. War ich Tod? Was war das für eine Melodie?
Und kaum dachte ich an sie, wurde der entsetzliche Lärm leiser, und es erklang die Melodie. Die wohlige Wärme tauchte auf, die Geborgenheit. Die Angst verschwand, ich fühlte mich sicher, mein Kopf war leer, ich war im nichts(groß). Die Melodie umgab mich wie das Wasser des Meeres, wie die Sonne im Sommer, wie der Wind im Herbst. Sie lud mich ein, zu ihr zu kommen, sie wurde lauter. Ich lauschte ihr gebannt. Die sanften Töne fesselnden mich, die weichen Klänge verführten mich und rissen mich mit (hier ist zu viel „mich“ im Satz). War das der Tod? Hätte mich diese Melodie in das Reich der Toten gerissen? In deine(deine?) wundervolle Welt, eine, von der ich Jahre lang (jahrelang) geträumt hatte?
Die Melodie wurde leiser, als ich mich auf meine Gedanken konzentrierte, verklang in dem aufsteigenden Lärm, der (weglassen), der mir unheimliche Angst einjagte. Je mehr ich nachdachte, desto klarer wurde mir alles.
Ich würde sterben, wenn ich mich von der wohltuenden Melodie mitreißen lasse (ließe), und würde leben, wenn ich den Lärm ertrage (ertrug), (hier besser ein Semikolon oder Punkt)mich auf ihn konzentrierte. Ich war einerseits hingerissen, von der wunderschönen Melodie, der Sicherheit, der Geborgenheit, doch andererseits hatte auch der Lärm etwas verlockendes. Er versprach Spannung, Zuneigung, Abenteuer, zeigte Höhen und Tiefen. Doch dieser Lärm war nichts im Vergleich zu dem lieblichen Klang der Melodie. Nichts. Ich wollte die Welt sehen, in die ich hineingezogen werden würde, wollte für immer diese Geborgenheit spüren, das Gefühl haben sicher aufgehoben zu sein, diese Zufriedenheit, ohne Sorgen. Ich wollte frei sein, wie ein Adler, wollte keinen Schmerz mehr spüren, keine Angst.
Doch wieso jetzt schon? Wieso sterben wenn man die Möglichkeit hat zu leben? Der Tod läuft nicht weg, er wartet, hat Geduld. (Statt dem kommenden Satz wäre solch ein Anfang schön „Ich wusste mit einem Mal für was ich mich entscheiden würde/sollte“ Aber das ist auch Geschmackssache) Und so entschied ich mich für das Leben, denn auch ich wollte warten, mein Leben genießen, Höhen und Tiefen durchstehen, Schmerzen ertragen, um schönes zu erleben, (Hier besser ein Punkt) bis mich der Tod letztendlich mit offenen Armen begrüßen würde, und ich das Gefühl habe (i.wie ist da was falsch…aber ich weiß grad nicht was), in meinem Leben alles erreicht zu haben, was es zu erreichen gab. Ich wollte Geduld haben. Ich kann warten.

Vieles ist Geschmacksache, da musst dann mal schauen, was dir zusagt^^
Insgesamt kann ich sagen, dass du dieses Geschehen sehr schön beschrieben hast. Und ich kann sagen, dass sie mir schreibtechnisch besser gefallen hat, als die letzte Kurzgeschichte von dir.
Ab und an musst du darauf achten dich inhaltlich nicht zu wiederholen, aber bei solchen Texten ist das schwer, das kenn ich. Habe mal einen über die Zeit geschrieben.
Mehr fällt mir momentan gar ich ein… also daher: Daumen hoch, gut geschrieben.

Viele Grüße
 
Danke das du dir die Mühe gemacht hast.Einige dieser Fehler sind Tippfehler, also unabsichtlich reingehuscht :D
Ja, das mit den Wiederholungen ist so eine Sache...das ist kompliziert gewesen, und ich habe schon versucht diese in Grenzen zu halten. Ich werde mal schauen was sich da machen lässt.
Zum letzten Teil. Ja, da ist irgendwas falsch...da ich nicht wusste was, habe ich es einfach so stehen gelassen :D
 
Hallo Arya,

ich möchte mich gerne Orendarcil anschließen und mich mit deinem Text befassen. Allerdings werde ich zunächst darauf verzichten, ihre Kommentare zu lesen, damit meine Meinung nicht beeinflusst wird. Daher kann es natürlich sein, dass sich Anmerkungen wiederholen.
Ich hoffe jedoch, dass auch neues dabei sein wird, das dir weiterhelfen kann :)


ich war seit langem auch mal wieder tätig und habe es gewagt eine Kurzgeschichte zu schreiben. Da ich selbst nicht in der Lage bin mich richtig einzuschätzen, und meine Schwächen oftmals nicht ausfindig machen kann, dachte ich mir, ich stelle "mein Werk" mal hier in das Forum, und hoffe auf Rückmeldung und Kritik.

Das ist eine gute Entscheidung. Manchmal hilft es die Meinung von anderen einzuholen, um eine gewisse Betriebsblindheit zu verlieren.


Die Geschichte hat nichts mit Fantasy zu tun, aber ich denke nicht, das mich hier jemand köpfen würde ;)

Habe ich kein Problem mit :)


Danke schon mal im Voraus an alle, die sich die Zeit nehmen meine Geschichte zu lesen!

Kein Ding. Mir macht so was Spaß :)


Einleitende Anmerkungen meinerseits:
Da ich die Zitierfunktion nicht leiden kann, werde ich deinen Text jeweils farblich von meinem absetzen. Darüber hinaus werde ich Fehler in der Orthographie und in der Grammatik überwiegend im Text selbst verbessern, wenn sie mir auffallen. Es kann also nicht schaden, wenn du beide Farben liest. (Ich gehe allerdings davon aus, dass mir einige Fehler durch die Lappen gehen werden - ganz zu Schweigen von meinen eigenen orthographischen Schwächen...^^)
Darüber hinaus werde ich deinen Text Absatzweise korrigieren und lesen. Wenn ich Anmerkungen mache, die sich später erledigen sollten, so lasse ich sie stehen, werde sie aber in <spitzen Klammern> nochmal nachträglich kommentieren. Auf diese Weise kannst du nachvollziehen, was in mir als Leser vorgeht.
Ich werde zu jedem Absatz eine kurze Zusammenfassung wiedergeben, so dass du kontrollieren kannst, ob du beim Leser (naja, bei mir) erreichst, was du beabsichtigt hast. Diese Zusammenfassungen werde ich blau unterlegen, was die Orientierung für dich erleichtern soll.

<Mein Text ist ziemlich lang geworden. Ich hoffe, es passt in ein Posting? Weiß jemand, wie viele Zeichen ein Posting verpacken kann? Auf alle Fälle würde ich dir, Arya, empfehlen, den Text zu copy-pasten und in Word oder Office zu lesen. Das ist leichter.>



Ich kann warten

Alles war schwarz. Ich sah nichts, spürte nichts, ich hörte nur. Eine leise Melodie durchströmte meine Seele, so leise wie das Rauschen des Meeres. Sie war beruhigend, schaffte Geborgenheit. Ich fühlte mich sicher, ich fühlte mich wohl. Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor. Die Melodie wurde lauter, und mit jedem Ton fühlte ich mich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Sie war verlockend, machte neugierig.


Der Protagonist/die Protagonistin (ich werde in Zukunft von „ihm“ sprechen, ohne dass das eine Wertung ist – ich bin einfach faul ^^) befindet sich in der Dunkelheit und hört eine angenehme Melodie, die ihn beruhigt.

[...]so leise_ wie das [...]
Komma raus

[...] Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor [...]
Da fehlt mir was. Vielleicht wäre es besser noch ein Wort einzufügen? In etwa so: Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor verspürt.


Eine weitere Melodie lenkte mich von der Verlockung ab. Es war nicht wirklich eine Melodie, sondern eher Lärm. Abschreckend, unangenehm, so nahm ich ihn wahr. Ich hörte Stimmen, leise und undeutlich, hörte Schritte und Klirren, Nerven auftreibend. Ich fühlte mich leer, nicht vorhanden, als würden allein meine Gedanken in einem schwarzen Raum umher kreisen, verfolgt von den Geräuschen und Melodien, die sie umgaben. Je mehr ich mich auf den unangenehmen Lärm konzentrierte, desto deutlicher und lauter wurden die Stimmen. Ich fing an zu sehen, Schatten, schemenhafte Figuren, Menschen, die um etwas herum standen.

Die angenehme Melodie wird von einer unangenehmen überlagert, die sich als Lärm herausstellt.

[...]Abschreckend, unangenehm, so nahm ich ihn wahr.[...]
Dass der Protagonist den Lärm wahrnimmt, ist klar. Du kannst also den Satz zur Hälfte streichen: „Abschreckend (und) unangenehm.“ Ob du das „Komma“ durch ein „und“ ersetzen möchtest, kannst du dir überlegen. Das ist eine Frage deines bevorzugten Schreibstils.

[...]und Klirren. Nerven [...]
Hier würde ich einen Punkt setzen, so dass das Aufreiben der Nerven betont wird. Kurze Sätze wirken zudem „gehetzt“, was der Stimmung zuarbeitet.

[...] vorhanden. (So) Als würden allein [...]
Hier würde ich einen Punkt setzen und somit die zwei Aussagen voneinander trennen. Denn solange sie in einem Satz ausgeführt werden, wird der Bezug des letzten Abschnitts („die sie umgaben“) nicht auf die Gedanken bezogen sondern auf den Protagonisten. Was wiederum – zumindest mich – im Lesefluss stocken lässt.

[...] wurden die Stimmen. Ich fing an zu sehen[...]
Hier würde ich einen Absatz machen. Bisher ging es um Geräusche und die damit verbundenen Empfindungen. Jetzt verlässt du den akustischen Sinn (Hören) und wendest dich dem visuellen (Sehen) zu.

Auch wenn die „Melodie“ als Wort vom vorherigen Satz übernommen wird (was als Stilmittel durchaus legitim sein kann) ist es eigentlich gar keine. Möglicherweise wäre es besser, wenn du statt „Melodie“ „Geräusch“ oder „Krach“ benutzt?



Ich fing an zu sehen, Schatten, schemenhafte Figuren, Menschen, die um etwas herum standen.
Ich begann zu spüren, meinen eigenen Körper, und dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte, ich nahm ihn nur wahr. Angst überkam mich. Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab. Die liebliche Melodie erklang, und all der Lärm war wie verschwunden. Ich nahm ihn wahr, jedoch nur als leises Rauschen, das dir Melodie noch schöner machte, noch weicher, sanfter, wie die Flügelschläge eines Adlers. Elegant, mächtig, ruhig und überwältigend.


Die Sensorik des Protagonisten kehrt zurück. Ebenso nimmt die erste Melodie an Bedeutung zu.

Ich habe hier ein wenig mit den Absätzen gespielt. Zum einen haben ich den visuellen Sinn mit hinein genommen und zum anderen habe ich die Bedeutung der Melodie hervorgehoben, in dem ich die positiven Aspekte als abschließenden Satz wirken lasse.

[...] an zu sehen: Schatten [...]
Hier wäre ein Doppelpunkt besser als ein Komma, um die anschließende Aufzählung (besser gesagt: Steigerung) einzuleiten. Es wäre zudem eine Überlegung wert die Steigerung durch Punkte in eigene „Sätze“ zu trennen.

[...]Ich begann zu spüren, meinen eigenen Körper, und dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte, ich nahm ihn nur wahr.[...]
Ui. Das ist mal nen Satz ^^
Den würde ich umstellen und aufteilen, damit er weniger künstlich klingt:
„Ich begann meinen eigenen Körper zu spüren. Dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte.“
Den letzten Teil kannst du dir sogar schenken, da er lediglich eine Wiederholung des Satzanfangs ist.

[...] Angst überkam mich [...]
Ich mag solche Sätze nicht. Das ist allerdings rein subjektives Empfinden.

[...] Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. [...]
Um mit meiner Neurobiologieprofessorin zu sprechen: es ist unmöglich gleichzeitig zwei gegensätzliche Gefühle zu empfinden. Das geht schlicht und einfach nicht. Entweder man hat Angst oder nicht. Entweder man ist ruhig oder nicht. Probiere es mal aus ;-)
Man kann allerdings sehr wohl nacheinander in Panik und beruhigt sein. Für die Beruhigung bräuchte es aber einen äußeren Reiz. Allein ist es nicht einfach aus dem Wahnsinn zu entkommen. Schon gar nicht schlagartig. (Hier würde sich natürlich die Melodie anbieten.)
Dieser Satz von dir wäre übrigens davon zu unterscheiden, dass ein vor Angst Wahnsinniger äußerlich ruhig wirken kann.
Oh, btw.: weißt du eigentlich, was für ein starkes Wort „Wahnsinn“ ist? Es ist kaum noch steigerungsfähig. So ein Wort würde ich mir aufsparen, bis es wirklich passt. Sonst nutzt es sich ab. (Mal ganz abgesehen davon, dass immer solche „Besserwisser“ wie ich vorbeikommen, die mit Wahnsinn eine psychische Krankheit verbinden.)
Das nächste ist, dass ich mich gerade frage von welcher Ungewissheit die Rede ist. Ich könnte nachvollziehen, dass der Protagonist in Panik gerät, weil er keine Kontrolle über seinen Körper hat. Wenn sich die Ungewissheit jedoch auf die Gesamtsituation (dunkel, fremde Leute, Krach, Melodie, ein suggeriertes „wo bin ich“?) bezieht, dann müsstest du das in einem vorangestellten Satz weiter herausarbeiten.

[...] Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab [...]
Ich weiß was du sagen willst. Aber auch das ist ein Satz, den ich persönlich nicht mag.

Ich möchte mir die Freiheit nehmen und die von mir bemängelten Sätze umstellen (also nicht nur meckern sondern konstruktiv arbeiten):
[...]Angst überkam mich. Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab. Die liebliche Melodie erklang, und all der Lärm war wie verschwunden.[...]
Wie wäre es damit?
„Die Unfähigkeit meinen Körper zu bewegen machte mir Angst. Ich spürte, dass ich panisch wurde. Doch ehe ich die Kontrolle über mich verlor, erklang die liebliche Melodie wieder, gab mir die Ruhe zurück. Brachte eine Wärme, die sich immer weiter ausbreitete und schließlich meine Seele umgab. All der Lärm schien verschwunden.“
So könntest du die Sätze einfach ersetzen ohne die nachfolgenden anpassen zu müssen.

Der Rest des Abschnitts gefällt mir sehr gut. Auch wenn der Adler als solches mitunter etwas überstrapaziert ist. ;-)


Die Melodie wurde lauter, erfüllte mich mit Ruhe, Geborgenheit und Neugierde. Was war das für eine Melodie, die mich so mitriss? Woher kam sie? Und während dieser Gedanken wurde die Melodie wieder leiser, und das Rauschen wurde ein weiteres Mal zu einem unerträglichen Lärm. Wieder spürte ich meinen Körper, hörte Stimmen und merkte, wie jemand etwas aus meinem Körper zog, spürte, wie Blut aus Wunden schoss und langsam über meine Haut floss. Noch einmal merkte ich, wie jemand etwas in mein Fleisch bohrte, und kurz darauf einen Gegenstand aus meinem Körper zog. Es war beängstigend, doch ich spürte keinen Schmerz, sah nur, wie Menschen um mich herum standen, und mich behandelten.

Der Protagonist fragt nach dem Ursprung der Melodie, welche erneut durch den Lärm überlagert wird. Der Gedanke drängt sich auf, dass es sich bei dem Protagonisten um ein Verkehrsopfer handelt und die Menschen Ärzte sind.

[...]Die Melodie wurde lauter, erfüllte mich mit Ruhe, Geborgenheit und Neugierde.[...]
Den Satz kannst du streichen. Es wurde vorher schon (mehrfach) klar gemacht, welche Wirkung die Melodie auf den Protagonisten hat.

[...] eine Melodie,_die mich [...]

[...] Wieder spürte ich meinen Körper [...]
War das Gefühl für den Körper zwischendurch verschwunden?

[...]Wieder spürte ich meinen Körper, hörte Stimmen und merkte, wie jemand etwas aus meinem Körper zog, spürte, wie Blut aus Wunden schoss und langsam über meine Haut floss.[...]
Durch die Länge des Satzes geht Dramatik verloren.
Versuche ihn zu teilen.
Etwa so vielleicht?
„Ich hörte Stimmen über den Lärm hinweg. Ich merkte wie etwas aus meinem Körper gezogen wurde. Spürte wie warmes Blut aus Wunden schoss und langsam über meine Haut floss.“
Darüber hinaus ist die Wahl von „schoss“ und „floss“ etwas unglücklich.
Möglicherweise funktioniert statt „schoss“ „strömte“. Allerdings ist der Ausdruck schwächer.

[...]Noch einmal merkte ich, wie jemand etwas in mein Fleisch bohrte, und kurz darauf einen Gegenstand aus meinem Körper zog.[...]
Hier wie im Satz darüber spürt der Protagonist, wie „jemand“ etwas mit ihm anstellt. Die Frage ist, ob dieser „jemand“ für die Dramatik nötig ist. Ich würde diesen „jemand“ streichen. Außerdem würde ich vorschlagen, auch hier den Satz zu teilen.
Etwa so:
„Noch einmal merkte ich, dass sich etwas in mein Fleisch bohrte. Kurz darauf wurde ein Gegenstand aus meinem Körper gezogen.“

[...]Es war beängstigend, doch ich spürte keinen Schmerz, sah nur, wie Menschen um mich herum standen, und mich behandelten.[...]
Gleiches Spiel: falls es sich um eine Rettungsaktion handelt (ich habe noch nicht bis zum Ende gelesen), wird diese rasch vorgenommen werden. Diese Eile kannst du leichter transportieren, wenn du die Sätze kürzt und straffst:
„Es war beängstigend. Doch ich spürte keinen Schmerz. Ich sah, dass Menschen um mich herum standen und mich behandelten.“


Der Lärm wurde lauter, die Stimmen deutlicher und meine Angst wuchs. Ich sah, wie Unmengen an Blut aus unzähligen Wunden schoss, doch ich spürte keine Übelkeit, nur Angst und Entsetzen. Diese Menschen waren Ärzte, die verzweifelt versuchten mein Leben zu retten.

Die Vermutung des Lesers bestätigt sich.

[...]Der Lärm wurde lauter, die Stimmen deutlicher und meine Angst wuchs.[...]
Krach. Angst. Kurze Sätze :)
„Der Lärm wurde lauter. Die Stimmen deutlicher. Meine Angst wuchs.“

[...]Ich sah_wie Unmengen [...]

Mhm... hier habe ich zwei (drei) Probleme:
1. Wie kann der Protagonist sehen, dass er wie abgestochen blutet?
Ich nehme an, er liegt auf einer Trage? Weiter oben suggerierst du, dass er entweder zu schwach ist sich zu bewegen - oder sogar festgeschnallt ist. Hebt er den Kopf? Dann sollte das erwähnt werden.
Hebt er ihn nicht, kann er nicht sehen, dass er blutet. Letzteres ist weiter oben auch schon ein Problem: woher weiß der Protagonist, dass es Blut ist? Nimmt er es an? Dann ist es leicht einen kleinen Satz einzufügen, der diese Annahme hervorhebt: „Ist das Blut?“ an der geeigneten Stelle reicht dazu vollkommen aus.
2. Die Übelkeit bereitet mir Übelkeit ^^. Warum sollte dem Protagonisten schlecht werden? Wieso negierst du etwas, das sowieso nicht selbstverständlich ist?
(3.) Der Satz ist zu lang :)


Ein Unfall. Das war das Nächste woran ich dachte. Eine Autobahn. Ein Lastwagen der die Kontrolle verlor. Eine Person die entsetzt das Lenkrad ihres Autos herum riss und in einen Graben fuhr. Das Auto überschlug sich, Scheiben zersplitterten. Ein grauenhaftes Geräusch, das in den Ohren dröhnte, während sich die Splitter in das Fleisch der Person bohrten. Diese, war ich.
Die Angst wuchs mit jeder Erinnerung, die zu mir zurück geflogen kam. War ich Tod? Was war das für eine Melodie?


Der Leser fühlt sich in der Vermutung eines Unfalls weiter bestätigt.

Bitte beachte, dass im oberen Abschnitt einige (Rechtschreib)korrekturen vorgenommen wurden.

[...]Diese, war ich.[...]
Hier ist es mal andersherum: der Satz ist zu kurz, als dass er wirken kann.
Besser: „Diese Person, die war ich.“ Oder noch stärker: „Diese Person... war ich!“

Es wäre zudem zu überlegen, ob die Verwendung des Präsens während der Rückblende angebracht sein könnte:
„Ein Unfall. Das war das Nächste an das ich dachte. Eine Autobahn. Ein Lastwagen der die Kontrolle verliert. Eine Person die entsetzt das Lenkrad ihres Autos herum reißt und in einen Graben fährt. Das Auto überschlägt sich, Scheiben zersplittern. Ein grauenhaftes Geräusch, das in den Ohren dröhnt, während sich die Splitter in das Fleisch der Person bohren. Diese Person... war ich!“

[...]Die Angst wuchs mit jeder Erinnerung, die zu mir zurück geflogen kam.[...]
Süß ^^
Erinnerungen fliegen nicht. Schon gar nicht zurück. :)
Außerdem bekommst du langsam Probleme, was die Steigerung von Angst anbelangt.
Mein erster Gedanke, als ich den Satz gelesen habe, war (hart, aber es stimmt): „Schon wieder Angst? Och nöö. Wie langweilig.“
Nimm einen stärkeren Ausdruck. Panik könntest du versuchen. Wahnsinn würde ich aber auch hier lassen. Wahnsinn macht lethargisch und stumpft die Sinne ab. Verzerrt sie sogar. Da der Protagonist so langsam an Bewusstsein gewinnt, wäre das kontraproduktiv.

Wieso fragt sich der Protagonist eigentlich, ob er Tot ist? Grade jetzt würde ich mich das an seiner Stelle nicht mehr fragen. Wenn, dann weit früher in der Geschichte. Aber um ehrlich zu sein: lass es ganz raus. Oder begründe es auf irgendeine Weise. Betone beispielsweise, dass der Protagonist keine Schmerzen verspürt. (Das würde mir persönlich aber immer noch nicht reichen, um zu glauben ich sei tot.)
<Weiter unten bringst du die Idee des Todes sehr viel besser ein. Lass es hier bleiben.>

Dann frage ich mich natürlich wieso der Protagonist erst glaubt, er sei gestorben – sofort danach aber über die Quelle der Melodie nachdenkt. Ich weiß, dass die Melodie der rote Faden in der Geschichte ist. Dennoch stolpere ich drüber.
<Ah, alles klar... die Melodie wird mit dem Tod assoziiert.>


Und kaum dachte ich an sie, wurde der entsetzliche Lärm leiser, und es erklang die Melodie. Die wohlige Wärme tauchte auf, die Geborgenheit. Die Angst verschwand, ich fühlte mich sicher, mein Kopf war leer, ich war im Nichts. Die Melodie umgab mich wie das Wasser des Meeres, wie die Sonne im Sommer, wie der Wind im Herbst. Sie lud mich ein, zu ihr zu kommen, sie wurde lauter. Ich lauschte ihr gebannt. Die sanften Töne fesselnden mich, die weichen Klänge verführten mich und rissen mich mit. War das der Tod? Hätte mich diese Melodie in das Reich der Toten gerissen? In deine wundervolle Welt, eine, von der ich Jahre lang geträumt hatte?

Jetzt wird es schräg.

Mal angenommen, du lässt die „Melodie“ im vorherigen Absatz und du startest diesen mit dem jetzigen Satz. Ich würde ihn umstellen, da er das Wort „Melodie“ unnötig im Text wiederholt.
Besser: „Und kaum dachte ich an sie, erklang sie wieder und der entsetzliche Lärm wurde leiser.“

Über „wohlige Wärme“ kann man sich streiten.

[...]Die wohlige Wärme tauchte auf, die Geborgenheit.[...] Der Protagonist fühlt sich entspannter. Das kannst du mit längeren, ausgefeilteren Sätzen unterstreichen: „Die wohlige Wärme tauchte auf und die tief empfundene Geborgenheit kehrte wieder.“

[...]Die Angst verschwand, ich fühlte mich sicher, mein Kopf war leer, ich war im Nichts.[...]
Schon wieder der Ausdruck „Angst“. Mhm... weniger stark aber vielleicht trotzdem passend könnte „Frucht“ sein. „Beklemmung“ könnte auch funktionieren.
Wasser, Sonne, Wind sind hübsche Bilder. Gefällt mir.

[...]Sie lud mich ein, zu ihr zu kommen, sie wurde lauter. Ich lauschte ihr gebannt. Die sanften Töne fesselten mich, die weichen Klänge verführten mich und rissen mich mit.[...]
Die Melodie wird also wieder lauter... *seufz*
Versuch es mit Synonymen. So bleibt zwar die Tatsache, dass die Melodie in der Geschichte ständig an- und wieder abschwillt, die Wiederholung des Wortes „laut“ wird jedoch vermieden. :)

Lies mal diesen Satz für sich gestellt:
„Die sanften Töne fesselten mich, die weichen Klänge verführten mich und reissen mich mit.“
Nochmal:
„Die sanften Töne fesselten mich, die weichen Klänge verführten mich und reissen mich mit.“
Und?
Gemerkt?
<Mal ganz abgesehen davon, dass du plötzlich im Präsens landest.>
Du nutzt Adjektive die das Gefühl von Weichheit und Sanftheit vermitteln. Sehr angenehm und „weiblich“. Das wird durch das Verführen noch unterstrichen. Alles in allem fast schon sinnlich oder erotisch zu nennen. Ob das Fesseln da aus dem Rahmen fällt, darüber kann man sich streiten. Aber was wie ein Schlag vor den Kopf wirkt ist das Reißen. Es fügt sich nicht in den Satz ein.
Besser könnte folgendes sein: „Die sanften Töne fesselten mich, die weichen Klänge verführten mich und zogen mich mit sich.“
Oder: „Die sanften Töne fesselten mich, die weichen Klänge verführten mich und lockten mich mit sich.“

[...]War das der Tod? Hatte mich diese Melodie in das Reich der Toten gerissen?[...]
Hier passt der Tod. Hier ist er gut. Du hast eine Stimmung geschaffen, in der er mich nicht stutzig macht. Aber auch hier würde ich auf das Reißen verzichten. Statt „gerissen“ könnte „geführt“ oder „gezogen“ funktionieren.

[...]In _eine wundervolle Welt, eine, von der ich Jahre lang geträumt hatte?[...]
Oh ha. Der Protagonist ist Melancholiker? :-(
Nun gut.
Ich würde den Satz etwas umgestalten, damit er weniger holpert: „In eine wundervolle Welt von der ich seit Jahren geträumt hatte?“


Die Melodie wurde leiser, als ich mich auf meine Gedanken konzentrierte, verklang in dem aufsteigenden Lärm, der, der mir unheimliche Angst einjagte. Je mehr ich nachdachte, desto klarer wurde mir alles.

Der Lärm ist zurück und der Leser genervt. (Sorry, aber es ist leider so)

Abgesehen davon kann man nicht klar denken, wenn man verängstigt ist ;-)
Gönn dem Protagonisten und damit dem Leser eine „Angst“-Pause.


Ich würde sterben, wenn ich mich von der wohltuenden Melodie mitreißen ließe, und würde leben, wenn ich den Lärm ertrug, mich auf ihn konzentrierte. Ich war einerseits hingerissen von der wunderschönen Melodie; der Sicherheit, der Geborgenheit, die sie versprach. Doch andererseits hatte auch der Lärm etwas Verlockendes. Er versprach Spannung, Zuneigung, Abenteuer, zeigte Höhen und Tiefen. Doch dieser Lärm war nichts im Vergleich zu dem lieblichen Klang der Melodie. Nichts.

Der Protagonist erwägt die Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen.

Die Gegenüberstellung der Bedeutungen von Melodie und Lärm gefällt mir. Auch wenn ich in diesem Zusammenhang wiederum auf das „Reißen“ zugunsten eines „Ziehens“ oder „Hinüberbegleitens“ verzichten würde.

[...] Melodie mitreißen ließe, und würde [...]

[...] Lärm ertrug, mich auf [...]

[...] Er versprach Spannung, Zuneigung, Abenteuer, zeigte Höhen und Tiefen.[...]
Jetzt bin ich baff!
Wieso... oder besser formuliert: seit wann verspricht der Lärm Spannung, Zuneigung, Abenteuer?
Es ist nicht der Lärm, der das verspricht. Es ist das Leben!
Alles was der Lärm bisher „geleistet“ hat war Angst und Bewusstsein dafür, was dem Protagonisten passiert.
Diesen Unterschied solltest du herausarbeiten. Auch wenn du weiter vorn Lärm mit Leben verbunden hast, reicht (mir) das nicht.

[...] Höhen und Tiefen. Doch dieses Leben war nichts [...]
Aus der oben gemachten Bemerkung folgt, dass hier Lärm durch Leben ersetzt werden sollte.

<[...] der Melodie. Nichts.[...]
Im Hinblick auf die spätere Entscheidung ist diese Ausarbeitung zu stark. Rational betrachtet, kann der Protagonist nur noch den Tod wählen!>


Ich wollte die Welt sehen, in die ich hineingezogen werden würde, wollte für immer diese Geborgenheit spüren. Das Gefühl haben sicher aufgehoben zu sein, diese Zufriedenheit ohne Sorgen. Ich wollte frei sein wie ein Adler, wollte keinen Schmerz mehr spüren, keine Angst.

Die Überlegungen des Protagonisten vertiefen sich zu einer Entscheidung, die bis jetzt schwer danach aussieht, als würde er der Melodie folgen.

Die üblichen Verbesserungen habe ich im Text vorgenommen und werde sie nicht weiter ansprechen.



Doch wieso jetzt schon? Wieso sterben wenn man die Möglichkeit hat zu leben? Der Tod läuft nicht weg. Er wartet. Er hat Geduld.
Und so entschied ich mich für das Leben, denn auch ich wollte warten. Ich brannte darauf mein Leben genießen, Höhen und Tiefen durchstehen. Ich wollte Schmerzen ertragen, um Schönes zu erleben. Solange bis mich der Tod letztendlich mit offenen Armen begrüßen würde, und ich das Gefühl haben würde, in meinem Leben alles erreicht zu haben, was es zu erreichen gab. Ich wollte Geduld haben.
Ich konnte warten.


Die finale Wendung in der Überlegung des Protagonisten.

Ich würde hier drei Absätze machen, obwohl das Thema das selbe ist. Aber dadurch wird auf „Und so entschied ich mich für das Leben.“ mehr Gewicht gelegt.
Zudem sollte „Ich kann warten“ als Wiederholung des Titels für sich selbst stehen. Allerdings sollte dieser Satz in die richtige Zeit gesetzt werden. Im Titel kann er gern im Präsens stehen bleiben – so unterstreicht er zusätzlich, dass der Protagonist den Unfall (selbst bestimmt) überlebt hat.

Ansonsten gilt: Änderungen habe ich im Text vorgenommen.



Gesamteindruck:
Deine Geschichte erzählt von einem Unfallopfer, das kurz nach dem Unglück während der Behandlung durch die Ärzte langsam das Bewusstsein wiedererlangt. Es wird von zwei gegensätzlichen „Zuständen“ hin und her gerissen: Zum einen von einer Melodie, die in der Wirklichkeit keine Entsprechung hat und die für die Erlösung durch den Tod steht.
Zum anderen der Lärm der Realität, der mit einem Gefühl der Beklemmung und Panik behaftet ist.
Das Unfallopfer sieht sich am Ende der Geschichte zu der Entscheidung genötigt, ob es aufgeben und so der Melodie ins Jenseits folgen soll – oder ob es sich für den Lärm und der damit verbundenen Angst entscheiden soll, da der Lärm auch das Leben verspricht.

Habe ich das soweit verstanden? :)


Im Großen und Ganzen denke ich, dass die Geschichte packende Momente hat.
Wie sagt man so schön: sie ist ausbaufähig.
Manchmal überwiegen jedoch Schwächen, was dazu führt, dass der Leser nicht mit dem Opfer mitfühlt, sondern diese Ebene gezwungenermaßen verlässt.
Eine große Schwäche ist die Wiederholung einzelner Wörter (siehe unten). Eine weitere ist die ungünstige Länge deiner Sätze. Das sind jedoch Dinge, die leicht zu beheben sein sollten :)

Dann stört mich – aber das ist eine äußerst persönliche Meinung – die mitschwingende Melancholie. Obwohl sich der Protagonist am Ende für das Leben entscheidet scheint er dem Tod als solchen nicht abgeneigt zu sein.


Schwäche Wortwiederholungen:
* „laut“ / „leise“ --> das lässt sich leicht durch ein Synonymwörterbuch lösen. Alternativ kannst du Googlen.
* „Angst“ --> Auch hier rate ich dringend zu einem Synonymwortschatz. Nimm dir die Zeit die einzelnen Bedeutungen der Worte herauszufinden und anschließend zu gewichten. Schwache Begriffe für „Angst“ verwendest du idealerweise weiter oben im Text. Starke Begriffe am Ende. So dass der Leser die Furcht des Protagonisten nachvollziehen kann. Momentan – so wie es ist – ist der Leser lediglich genervt. Das was du erreichen wolltest, nämlich dass der Leser mitgezogen wird und die Panik am Ende mitfühlt, führst du im Moment noch ad absurdum
* Geborgenheit --> du weißt schon :)


Mhm...

Alles in Allem wurde das eine weitaus längere Kritik als beabsichtigt. Ich hoffe, du kannst das ein oder andere für dich herausziehen.

Sollest du deine Geschichte irgendwann überarbeiten würde ich sie gerne noch einmal lesen dürfen.



Es grüßt dich

Nephthys
 
Zuletzt bearbeitet:
COLOR]Hallo Arya,

ich möchte gleich vorweh schicken, dass all meine Kommentare natürlich nur Vorschläge sind. Was davon du gebrauchen und verwenden kannst, entscheidest letztendlich natürlich du, schließlich ist es ja auch deine Geschichte.
Die Kommentare meiner Vorgänger habe ich mir ganz bewusst nicht durchgelesen, um mich nicht beeinflussen zu lassen. Verzeih also bitte, wenn ich etwas erwähne, was schon genannt wurde:

Alles war schwarz. Ich sah nichts, spürte nichts, ich hörte nur. Eine leise Melodie durchströmte meine Seele, so leise, wie das rauschen (Rauschen)des Meeres. Sie war beruhigend, schaffte Geborgenheit. Ich fühlte mich sicher, ichdas "ich" kannst du streichen) fühlte mich wohl. Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor(hier würde ich noch das Wörtchen "verspürt" einsetzen, das es den Satz etwas runder macht.. Die Melodie wurde lauter, und mit jedem Ton fühlte ich mich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Sie war verlockend, machte neugierig.
Eine weitere Melodie Hier würde ich ein anderes Synonym verwenden, da zum einen die Wortwiederholung von "melodie" etwas sehr häufig ist, zum anderen du ja im weiteren verlauf eh sagst, dass es sich nicht um einen Melodie sondern eher um Lärm handelt)lenkte mich von der Verlockung ab. Es war nicht wirklich eine Melodie, sondern eher Lärm. Abschreckend, unangenehm, so nahm ich ihn wahr. Ich hörte Stimmen, leise und undeutlich, hörte Schritte und Klirren, nerven auftreibend. Ich fühlte mich leer, nicht vorhanden, als würden allein meine Gedanken in einem schwarzen Raum umher kreisen, verfolgt von den Geräuschen und Melodien, die sie umgaben. Je mehr ich mich auf den unangenehmen Lärm konzentrierte, desto deutlicher und lauter wurden die Stimmen. Ich fing an zu sehen, Schatten, schemenhafte Figuren, Menschen, die um etwas herum standen.
Ich begann zu spüren, meinen eigenen Körper, und dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte, ich nahm ihn nur wahr. Angst überkam mich. Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab. Die liebliche Melodie erklang, und all der Lärm war wie verschwunden. Ich nahm ihn wahr, jedoch nur als leises Rauschen, das dir Melodie noch schöner machte, noch weicher, sanfter, wie die Flügelschläge eines Adlers. Elegant, mächtig, ruhig und überwältigend. Die Melodie wurde lauter, erfüllte mich mit Ruhe, Geborgenheit und Neugierde. Was war das für eine Melodie,die mich so mitriss? Woher kam sie?
Und während dieser Gedanken wurde die Melodie wieder leiser, und das Rauschen wurde ein weiteres Mal zu einem unerträglichen Lärm. Wieder spürte ich meinen Körper, hörte Stimmen und merkte, wie jemand etwas aus meinem Körper zog, spürte, wie Blut aus Wunden schoss und langsam über meine Haut floss. Noch einmal merkte ich, wie jemand etwas in mein Fleisch bohrte, und kurz darauf einen Gegenstand aus meinem Körper zog. Es war beängstigend, doch ich spürte keinen Schmerz, sah nur, wie Menschen um mich herum standen, und mich behandelten. Der Lärm wurde lauter, die Stimmen deutlicher und meine Angst wuchs. Ich sah, wie Unmengen an Blut aus unzähligen Wunden schoss, doch ich spürte keine Übelkeit, nur Angst und entsetzen(Entsetzen). Diese Menschen waren Ärzte, die verzweifelt versuchten mein Leben zu retten.
Ein Unfall. Das war das nächste woran ich dachte. Eine Autobahn, ein Lastwagen(Komma einfügen) der die Kontrolle verlor. Eine Person die entsetzt das Lenkrad ihres Autos umriss und in einen Graben fuhr. Das Auto überschlug sich, Scheiben zersplitterten. Ein grauenhaftes Geräusch(Komma einfügen) das in den Ohren dröhnte, während sich die Splitter in das Fleisch der Person bohrten. Diese, war ich.
Die Angst wuchs mit jeder Erinnerung, die zu mir zurück geflogen kam. War ich Tod? Was war das für eine Melodie?
Und kaum dachte ich an sie, wurde der entsetzliche Lärm leiser, und es erklang die Melodie. Die wohlige Wärme tauchte auf, die Geborgenheit. Die Angst verschwand, ich fühlte mich sicher, mein Kopf war leer, ich war im nichtsNichts. Die Melodie umgab mich wie das Wasser des Meeres, wie die Sonne im Sommer, wie der Wind im Herbst. Sie lud mich ein, zu ihr zu kommen, sie wurde lauter. Ich lauschte ihr gebannt. Die sanften Töne fesselnden mich, die weichen Klänge verführten mich und rissen mich mit. War das der Tod? Hätte mich diese Melodie in das Reich der Toten gerissen? In deine wundervolle Welt, eine, von der ich Jahre lang (jahrelang)geträumt hatte?
Die Melodie wurde leiser, als ich mich auf meine Gedanken konzentrierte, verklang in dem aufsteigenden Lärm, der, der mir unheimliche Angst einjagte. Je mehr ich nachdachte, desto klarer wurde mir alles.
Ich würde sterben, wenn ich mich von der wohltuenden Melodie mitreißen lasse, und würde leben, wenn ich den Lärm ertrage, mich auf ihn konzentrierte. Ich war einerseits hingerissen, von der wunderschönen Melodie, der Sicherheit, der Geborgenheit, doch andererseits hatte auch der Lärm etwas verlockendes. Er versprach Spannung, Zuneigung, Abenteuer, zeigte Höhen und Tiefen. Doch dieser Lärm war nichts im Vergleich zu dem lieblichen Klang der Melodie. Nichts. Ich wollte die Welt sehen, in die ich hineingezogen werden würde, wollte für immer diese Geborgenheit spüren, das Gefühl haben(Komma einfügen) sicher aufgehoben zu sein, diese Zufriedenheit, ohne Sorgen. Ich wollte frei sein, wie ein Adler, wollte keinen Schmerz mehr spüren, keine Angst.
Doch wieso jetzt schon? Wieso sterben(Komma einfügen) wenn man die Möglichkeit hat zu leben? Der Tod läuft nicht weg, er wartet, hat Geduld. Und so entschied ich mich für das Leben, denn auch ich wollte warten, mein Leben genießen, Höhen und Tiefen durchstehen, Schmerzen ertragen, um schönes (Schönes)zu erleben,(Leerzeichen einfügen)bis mich der Tod letztendlich mit offenen Armen begrüßen würde, und ich das Gefühl habe, in meinem Leben alles erreicht zu haben, was es zu erreichen gab. Ich wollte Geduld haben. Ich kann warten.

Fazit:
Eine wirklich sehr traurige und auch wehmütige Geschichte, die mir dennoch sehr gut gefallen hat. Obwohl du am Schluss deiner Geschichte zwar deutlich machst, dass sich dein Protagonist für das Leben entscheidet, finde ich, hättest du das noch etwas deutlicher ausarbeiten können, denn so bleibt bis zum Ende doch ein ziemlich düstere Beigeschmack haften. So wie du dein Ende beschreibst, wirkt es auf den Leser, als würde sich dein Protagonist nur aus dem Grund für das Leben entscheiden, weil er weiß, dass der Tod für oder später ja eh kommt und er sich somit getrost erst mal für das Leben entscheiden kann, da er so nichts verpasst. Aber ist dieser eine Grund nicht etwas wenig, um sich für das Leben zu entscheiden? Denn eines wird ganz klar: Wüsste dein Prota in diesem Moment nicht, dass der Tod auf jeden Fall irgendwann kommt, dann hätte er sich doch für den Tod entschieden.

Ansonsten sei noch zu bemerken, dass du etwas auf deine häufige Wortwiederholungen achten solltest. Besonders auffällig ist das bei dem Wort "Melodie".

LG
Xhex
 
Hui...Wow, danke auch euch beiden, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, meinen Text zu lesen und eure Kritik zu äußern. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich das alles verbessern werde, da diese Kurzgeschichte eher als eine Schreibübung gedacht war. Das war so eine spontane Entscheidung, da mir diese Idee im Kopf umhergeschwirrt ist ;)
Nochmal vielen danke für eure Mühe. Ich weiß das wirklich zu schätzen :)
 
Hallo Arya,

bei deinem Text handelt es sich um eine schöne, aber auch vorhersehbare Szene. Der Bezug zum Ich-Erzähler fehlt weitestgehend, man kennt ihn nicht. Als Leser fiebere ich nicht sonderlich mit, ob er nun der Melodie folgt (stirbt) oder sich dem Lärm aussetzt (lebt). Das ist keine Kritik am Text selber, sondern nur ein Hinweis für dich, dass das für eine eigenständige Kurzgeschichte noch etwas zu wenig ist.

Mit Beschreibungen kannst du gut umgehen, es gibt jedoch einige Wiederholungen. Das Wort "Melodie" kommt viel zu oft vor, außerdem ist spätestens nach der Hälfte klar, dass die Melodie harmonisch, schön und behaglich ist und der Lärm eben nicht. Dennoch wird es immer wieder erwähnt - traue dem Leser mehr zu :tongue: ! Stattdessen könnte man hier mehr von dem Ich-Erzähler preisgeben: Was war das für eine Autofahrt? Gab es ein Unwetter, einen Beziehungsstreit, eine lang gehegte Todessehnsucht, Ärger im Beruf oder war es einfach nur Pech? Die Nahtod-Erfahrung des Protagonisten könnte noch deutlicher, visionärer erzählt werden, das würde zumindest mich hier viel mehr interessieren, als zum x-ten Mal zu hören, dass die Melodie toll ist :tongue: Es fallen auch etliche Rechtschreibfehler auf, die ich jetzt bewusst nicht herausgepickt habe.

Ein paar Details:

Alles war schwarz. Ich sah nichts, spürte nichts, ich hörte nur. Eine leise Melodie durchströmte meine Seele, so leise, wie das rauschen des Meeres. Sie war beruhigend, schaffte Geborgenheit. Ich fühlte mich sicher, ich fühlte mich wohl. Ein schöneres Gefühl hatte ich noch nie zuvor. Die Melodie wurde lauter, und mit jedem Ton fühlte ich mich mehr und mehr zu ihr hingezogen. Sie war verlockend, machte neugierig.
Soweit so gut. Die Sache mit der Melodie wird jetzt schon deutlich genug.

Eine weitere Melodie lenkte mich von der Verlockung ab. Es war nicht wirklich eine Melodie, sondern eher Lärm. Abschreckend, unangenehm, so nahm ich ihn wahr. Ich hörte Stimmen, leise und undeutlich, hörte Schritte und Klirren, nerven auftreibend. Ich fühlte mich leer, nicht vorhanden, als würden allein meine Gedanken in einem schwarzen Raum umher kreisen, verfolgt von den Geräuschen und Melodien, die sie umgaben.
Du siehst, dass Wort Melodie kommt zu oft vor. Gleich zu Beginn: Wenn der Lärm dazukommt, wird ihm das sofort als störend auffallen und es nicht zunächst auch als "Melodie" einstufen. Der Lärm drängte sich auf, zwängte sich dazwischen, packte ihn und zerrte ihn in eine bestimmte Richtung.

Je mehr ich mich auf den unangenehmen Lärm konzentrierte, desto deutlicher und lauter wurden die Stimmen. Ich fing an zu sehen, Schatten, schemenhafte Figuren, Menschen, die um etwas herum standen.
Das ist sehr freundlich vom Tod, der Seele sich in Ruhe entscheiden zu können, in welche Richtung sie denn nun gehen möchte. Ich fände es spannender, wenn Leben und Tod miteinander ringen, beide an der Seele zerren, die nur mittelmäßig das Geschehen beeinflussen kann.

Ich begann zu spüren, meinen eigenen Körper, und dennoch merkte ich, dass ich nicht bei ihm war, ihn nicht kontrollieren konnte, ich nahm ihn nur wahr.
Zu umständlich: Ich spürte meinen Körper, stellte jedoch fest, dass ich ihn nicht kontrollieren konnte. Oder so ähnlich

Angst überkam mich. Diese Unwissenheit trieb mich in den Wahnsinn, doch gleichzeitig spürte ich eine Ruhe in mir. Wärme, die sich immer weiter ausbreitete, die meine Seele umgab. Die liebliche Melodie erklang, und all der Lärm war wie verschwunden. Ich nahm ihn wahr, jedoch nur als leises Rauschen, das dir Melodie noch schöner machte, noch weicher, sanfter, wie die Flügelschläge eines Adlers. Elegant, mächtig, ruhig und überwältigend. Die Melodie wurde lauter, erfüllte mich mit Ruhe, Geborgenheit und Neugierde. Was war das für eine Melodie,die mich so mitriss? Woher kam sie?
Das ist jetzt eben der Melodie-Overkill. Ja, das wissen wir doch im Großen und Ganzen schon. Jetzt müsste das erbitterte Ringen um das Leben stattfinden, Nahtod-Erlebnisse, oder ähnliches.

Und während dieser Gedanken wurde die Melodie wieder leiser, und das Rauschen wurde ein weiteres Mal zu einem unerträglichen Lärm. Wieder spürte ich meinen Körper, hörte Stimmen und merkte, wie jemand etwas aus meinem Körper zog, spürte, wie Blut aus Wunden schoss und langsam über meine Haut floss. Noch einmal merkte ich, wie jemand etwas in mein Fleisch bohrte, und kurz darauf einen Gegenstand aus meinem Körper zog. Es war beängstigend, doch ich spürte keinen Schmerz, sah nur, wie Menschen um mich herum standen, und mich behandelten. Der Lärm wurde lauter, die Stimmen deutlicher und meine Angst wuchs. Ich sah, wie Unmengen an Blut aus unzähligen Wunden schoss, doch ich spürte keine Übelkeit, nur Angst und entsetzen. Diese Menschen waren Ärzte, die verzweifelt versuchten mein Leben zu retten.
Ein Unfall. Das war das nächste woran ich dachte. Eine Autobahn, ein Lastwagen der die Kontrolle verlor. Eine Person die entsetzt das Lenkrad ihres Autos umriss und in einen Graben fuhr. Das Auto überschlug sich, Scheiben zersplitterten. Ein grauenhaftes Geräusch das in den Ohren dröhnte, während sich die Splitter in das Fleisch der Person bohrten. Diese, war ich.
Hier fehlt mir Inhalt. Ich bekomme beschrieben, was gemacht wird, eine Abhandlung von Tätigkeiten. Die Erinnerung an den Unfallhergang ist schon mal ein Anfang, bleibt aber viel zu vage und unpersönlich, um mich an den Protagonisten emotional zu binden.

Die Angst wuchs mit jeder Erinnerung, die zu mir zurück geflogen kam. War ich Tod? Was war das für eine Melodie?
Und kaum dachte ich an sie, wurde der entsetzliche Lärm leiser, und es erklang die Melodie. Die wohlige Wärme tauchte auf, die Geborgenheit. Die Angst verschwand, ich fühlte mich sicher, mein Kopf war leer, ich war im nichts. Die Melodie umgab mich wie das Wasser des Meeres, wie die Sonne im Sommer, wie der Wind im Herbst. Sie lud mich ein, zu ihr zu kommen, sie wurde lauter. Ich lauschte ihr gebannt. Die sanften Töne fesselnden mich, die weichen Klänge verführten mich und rissen mich mit. War das der Tod? Hätte mich diese Melodie in das Reich der Toten gerissen? In deine wundervolle Welt, eine, von der ich Jahre lang geträumt hatte?
Abgesehen davon, dass dem Leser erneut klar gemacht wird, dass die Melodie toll ist, ist hier der erste und einzige interessante Aufhänger: eine wundervolle Welt, von der der Protagonist jahrelang geträumt hat? Das ist eine zaghafte Anspielung auf eine Tragik, auf ein Drama in seinem Leben, von dem ich gerne mehr gewusst hätte.

Die Melodie wurde leiser, als ich mich auf meine Gedanken konzentrierte, verklang in dem aufsteigenden Lärm, der, der mir unheimliche Angst einjagte. Je mehr ich nachdachte, desto klarer wurde mir alles.
Ich würde sterben, wenn ich mich von der wohltuenden Melodie mitreißen lasse, und würde leben, wenn ich den Lärm ertrage, mich auf ihn konzentrierte. Ich war einerseits hingerissen, von der wunderschönen Melodie, der Sicherheit, der Geborgenheit, doch andererseits hatte auch der Lärm etwas verlockendes. Er versprach Spannung, Zuneigung, Abenteuer, zeigte Höhen und Tiefen. Doch dieser Lärm war nichts im Vergleich zu dem lieblichen Klang der Melodie. Nichts. Ich wollte die Welt sehen, in die ich hineingezogen werden würde, wollte für immer diese Geborgenheit spüren, das Gefühl haben sicher aufgehoben zu sein, diese Zufriedenheit, ohne Sorgen. Ich wollte frei sein, wie ein Adler, wollte keinen Schmerz mehr spüren, keine Angst.
Hier wägt er/sie nur ab, welcher Apfel der schönere ist. Viel mehr sollte der Protagonist sein Leben vor dem geistigen Auge vorbeiziehen sehen, sich an schöne und traurige Momente erinnert fühlen, offene Enden in seinem Leben aufgezeigt bekommen und ihm klar werden, dass er zwar in die Geborgenheit fliehen kann, er dann aber niemals wissen wird, was ihn in seinem Leben noch erwartet hätte. DAS ist die echte Neugier, die ihn überzeugen könnte!

Doch wieso jetzt schon? Wieso sterben wenn man die Möglichkeit hat zu leben? Der Tod läuft nicht weg, er wartet, hat Geduld. Und so entschied ich mich für das Leben, denn auch ich wollte warten, mein Leben genießen, Höhen und Tiefen durchstehen, Schmerzen ertragen, um schönes zu erleben,bis mich der Tod letztendlich mit offenen Armen begrüßen würde, und ich das Gefühl habe, in meinem Leben alles erreicht zu haben, was es zu erreichen gab. Ich wollte Geduld haben. Ich kann warten.
Er will auf einmal sein Leben genießen, hat sich aber doch den Tod (sh. oben) jahrelang herbeigesehnt? Da stimmt was nicht. Ansonsten ist das ein guter, runder Schluss mit einem Bezug zum Titel, der mir sehr gefällt.


Viele Grüße,
Telorion
 
Liebe Arya,
ich habe deine kleine Geschichte sehr gerne gelesen. Toll fand ich den unvorhersehbaren "Switch" zum Autounfall, ermutigte zum Weiterlesen! Nur das Ende kam mir zu aprupt. Die Entscheidungsfindung zum Leben kam irgendwie sehr schnell...
 
Hey, also ich bin jetzt mal auch endlich zum lesen gekommen und ich finde dein Text hat Potenzial :) Die Idee ist gut und mir gefällt vor allem das Ende:

Und so entschied ich mich für das Leben, denn auch ich wollte warten, mein Leben genießen, Höhen und Tiefen durchstehen, Schmerzen ertragen, um schönes zu erleben,bis mich der Tod letztendlich mit offenen Armen begrüßen würde, und ich das Gefühl habe, in meinem Leben alles erreicht zu haben, was es zu erreichen gab. Ich wollte Geduld haben. Ich kann warten.

Leider ist sie insgesamt irgendwie ein bisschen kurz, ein paar mehr Details vor allem im Mittelteil würden meiner Meinung nach nicht schaden ;)

Insgesamt aber sehr gelungen, weiter so!

P.S.: sorry dass ich jetzt keine so ausgiebige "Fehleranalyse" geschrieben hab wie die anderen aber ich kann sowas nicht besonders gut...
 
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