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Ich bin ein Lesekrüppel

Cliff

Zwerg
Registriert
21. Jan. 2014
Beiträge
737
Ort
dem Emsland
Ich bin ein Lesekrüppel

Hey Ho in die Runde,

der Titel dieses Themas mag politisch womöglich nicht ganz korrekt sein, aber das ist eine andere Diskussion.

Ich habe im letzten Jahr festgestellt, dass ich irgendwie nicht mehr richtig lesen kann. Hiermit meine ich nicht das Verstehen der Buchstaben, Wörter oder Sätze, sondern das schlichte Eintauchen in die Geschichten.

Seitdem ich selber irgendwie versucht habe, eine kleine Geschichte zu Papier zu bringen, kann ich einfach nicht mehr mit einem nüchternen Auge lesen. Immerzu achte ich darauf, wie ist die mündliche Rede, wie verschachtelt sind die Sätze, wie werden Personen beschrieben und so weiter ... Das ist echt nervig, denn von Lesevergnügen kann ich hier gar nicht mehr sprechen :mad: Zudem bremst es meinen Lesefluss, der so oder so nicht der schnellste ist :frown:

Geht das wieder vorüber oder ergeht es einigen von euch genauso? Muss ich da einfach durch und damit leben? Oder zunächst schlichte Romane lesen ^^?

Interessanterweise kann ich Sachbücher und Biographien (aktuell Johnny Cash - sehr schön) ohne weiteres durcharbeiten, aber das ist auch ein anderes Genre.

Eure Meinung hierzu würde mich sehr interessieren!

Benachteiligte Grüße
Cliff.png
 
Hey Cliff,

du brauchst keine Angst zu haben, mir geht es da gar nicht groß anders. Seit ich konzentriert angefangen habe zu schreiben, analysiere ich die Geschichten anderer Autoren zum Teil ganz genau. Ich überlege mir auch bei jedem Satz, ob der so passt und ob ich es anders formulieren würde etc. Dabei spielt die Qualität nicht mal ne große Rolle.

Am Anfang hat es mich auch ziemlich genervt, jetzt betrachte ich es einfach aus nem anderen Winkel. Das Lesevergnügen hat sich halt nur ein wenig verschoben, aber solange man immer noch gern liest, ist's ja nicht weiter schlimm^^ ... Zusätzlich zur Story achte ich jetzt halt noch mehr auf die Sprache und den Stil eines Autors und versuche herauszufinden, wie sich beides verknüpft und fördert oder halt nicht :>

Da ich mich allerdings schon immer gern mit der Analyse von Texten befasst und deshalb auch Germanistik anstudiert habe, macht es mir vll nicht so viel aus wie dir, das kann ich natürlich schlecht beurteilen ._.

Cheers!
 
Hey, noch ein Germanist. ^^

Zum Thema: Seltsamerweise geht es gerade mir nicht so. Ich kann einen Roman lesen, ohne auch nur im Geringsten auf Rechtschreibfehler,
Plot etc. zu achten. :eek:
Ich blende quasi das geschriebene Wort aus und nehme nur noch den Inhalt war - das ist dann in etwas so, als würde ich einen Film sehen.
Die ganze Handlung spult sich vor meinem geistigen Auge ab und irgendwelche Kommafehler sind mir dann Schnurz wie nochmal was.
Es würde mir fehlen, wenn ich nicht mehr in eine Geschichte eintauchen könnte.
Von daher würde ich Dir den Tipp geben, den zu lesenden Roman einfach auf Dich wirken zu lassen, nur der Geschichte zu folgen und das
Drumherum auszublenden. Vielleicht funktioniert's ja.
Wichtig ist dabei allerdings, dass es ein (für Dich) guter bzw. spannender, mitreißender oder was auch immer Roman ist; sonst haut das
vermutlich nicht hin.
Viel Erfolg. :smile:
 
Ich hoffe, dass es bald wieder so sein wird, aber ich muss festhalten, dass es mir mit Musik ähnlich erging. Da ich nach wie vor behaupte Musiker zu sein, hatte ich auch jahrelang das Problem, dass ich Musik mit einem technischen Ohr gehört habe. Dabei ging dann einiges an Hörvergnügen verloren, wenngleich man auch andere Feinheiten entdeckt hat :zwinker:

Seit einigen Jahren beschränke ich meinen Musikgeschmack wieder auf rein subjektive Kriterien und versuche die handwerklichen Dinge auszublenden. Dies klappt nicht immer, aber dem Bassisten einer Band folge ich nun nicht mehr auf Schritt und Tritt durch einen Song :smile:

Ähnlich wird es vermutlich mit der Literatur sein! Mögen mich die Geschichten wieder einnehmen und hinfort tragen ...
 
Man kann mit Sicherheit den Suchscheinwerfer in seinem Kopf ausblenden, zwar nicht zu 100% aber doch soweit, dass man ein fremdes Werk lesen kann,
ohne bei jedem zweiten Satz den Rotstift ansetzen zu wollen.
Und wenn's bei Dir musik- bzw. akkustisch-technisch funktioniert hat, warum sollte es dann visuell nicht hinhauen? :smile:

Ach ja - ich würde nicht versuchen, über das Lesen von "schlichten" Romanen wieder zum Lesen allgemein zurückzukehren. Das könnte - im Hinblick auf den
einen oder anderen seichten Erguss - u. U. gewaltig in die Hose gehen und am Ende liest Du dann nicht einmal mehr die Zutatenliste auf der Müslipackung. :elkgrin:
 
(...) und am Ende liest Du dann nicht einmal mehr die Zutatenliste auf der
Müslipackung. :elkgrin:

Das kommt schon mal vor, wenn am frühen Morgen das eigene Antlitz noch nicht für die Menschheit vorgesehen ist und der schlaftrunkene Blick über den Frühstückstisch huscht. Verzweiflung oder Langeweile ... das führt schon mal dazu, dass man sich die überflüssigen Rückseiten von Corn Flakes oder anderem durchliest :zwinker:

Womöglich dient es der Allgemeinbildung ... positiv denken oder so :cool:
 
Das ging mir nach der Korrektur meines ersten Buchs ähnlich. Plötzlich entdeckte ich zu viele Partizipien, Substantivis, Adjektivitis... und und und. Ohne mein geliebtes Kopfkino kann ich aber das Lesen nicht genießen.
Ich bin dann eine Zeit auf englische Bücher umgestiegen. Sobald ich mich in die Sprache gefunden hatte, funktionierte auch das Kopfkino.
Danach konnte ich auch im Deutschen wieder die "Autokorrektur" abschalten.
 
Das kommt schon mal vor, wenn am frühen Morgen das eigene Antlitz noch nicht für die Menschheit vorgesehen ist und der schlaftrunkene Blick über den Frühstückstisch huscht. Verzweiflung oder Langeweile ... das führt schon mal dazu, dass man sich die überflüssigen Rückseiten von Corn Flakes oder anderem durchliest :zwinker:

Womöglich dient es der Allgemeinbildung ... positiv denken oder so :cool:

Oder Beipackzettel von Medikamenten. Passiert mir auf dem stillen Örtchen...

Kopfkino muss sein. Ein Roman hat etwa zehn Seiten Zeit bei mir, damit aus Worten Bildern werden. Wenn die Bilder kommen, sind mir Fehler egal und wenn ich ausnahmsweise mal Korrektur lese, dann muss ich mich immer schwer konzentrieren, die Bilder auszublenden. Aber ich schreibe ja auch noch nicht ganz so viel. Vielleicht ändert sich das ja demnächst, wenn ich dann doch mal mehr schreibe. Ich hoffe es aber nicht, denn ich stelle mit das echt schlimm vor.
 
Also ich habe es da glaube ich ganz gut. Ich kann da umschalten. Manchmal lese ich Bücher mit (man möge es mir verzeihen) Textmarkern in unterschiedlichen Farben. Eine für schöne Formulierungen, eine für Begriffe die ich mir merken möchte, eine für Sätze die ich umformulieren möchte und eine für Szenen die ich einfach schön finde. Manchmal kliere ich sogar selbst Worte dazwischen, streiche etwas weg oder schreibe gelegentlich sogar mal eine Szene um, einfach aus Übungszwecken, nicht weil ich denke, dass ich das besser kann, als der Autor.

Ich kann mir aber auch ein Buch nehmen und lesen ohne auf etwas zu achten. Ich finde dann auch nur wenige Fehler und auch nur, wenn sie ganz eklatant sind. Was ich aber nie abschalten kann ist die Frage: Warum tut der das? Ich möchte bei einem Roman mitdenken und nicht nur warten, was passiert. Manchmal ist das aber schwierig, weil man dann Sinnfehler entdeckt oder sich manchmal fragt wie VERDAMMT UNTERBELICHTET dieser Protagonist ist :D

Liebe Grüße
Jan
 
Du bist ein echt seltsames Kerlchen. :hof: Aber jeder liest Bücher eben anders, das macht solche Themen wie das hier ja gerade so spannend. ^^





P. S. Das "Vermag" in Deiner Signatur schreibt man klein. :cool:
 
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