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Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aus aller Welt

Cassandra

Abyssus abyssum invocat
Registriert
25. Feb. 2012
Beiträge
16.096
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Faerûn
Wenn man den Begriff "Fantasy" oder "Science-Fiction" hört, denken viele zuerst an Tolkien, Rowling, Ende, Heitz & Co. bzw. im Science-Fiction-Bereich an Bradbury, Wells, Clarke & Co.

Jeder dieser Autoren ist (mehr oder weniger) zurecht beliebt und vielgelesen. Aber darüber hinaus gibt es auch eine ganze Menge an nicht-deutsch- bzw. englischsprachigen Autoren aus Ländern wie China, Russland, Indien, Frankreich etc. die ebenfalls diese Genre-Bereiche bedienen, aber - aus was für Gründen auch immer - hierzulande wenig bis gar nicht bekannt sind.

Deshalb möchte ich ein paar Werke dieser Autoren vorstellen - später folgen weitere -, in der Hoffnung, dass der ein oder andere von euch die Liste mit eigenen Vorschlägen fortsetzen möge.

Ich fange mit zwei vermutlich doch recht bekannten Autoren und deren Romanen an:

Russland:

Sergei Wassiljewitsch Lukjanenko (Fantasy/Science-Fiction)

Am ehesten bekannt dürften die Wächter-Romane sein:

"Wächter der Nacht"
"Wächter des Tages"
"Wächter des Zwielichts"
"Wächter der Ewigkeit"
"Wächter des Morgen"
"Die letzten Wächter"


In den einzelnen Romanen wird von dem ewigen Kampf zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten der Dunkelheit erzählt. Es gab eine Ära des Quasi-Friedens (manche vergleichen diese Phase mit der Zeit des Kalten Krieges). Die Protagonisten sind Angehörige der Tagwache und der Nachwache - übernatürlich begabte Männer und Frauen, Magier, Gestaltenwandler und Vampire, die unerkannt unter Normalsterblichen leben -, deren Aufgabe es war, ein Wiederaufflammen der Feindschaften zu verhindern. Ständige Auseinandersetzungen zwischen ihnen führten jedoch dazu, dass sie scheiterten und der Kampf zwischen den Kräften des Lichts und der Dunkelheit wieder entflammte.

Was neben den interessanten Charakteren und den sehr detaillierten Beschreibungen besonders hervorzuheben ist: Etwa ab dem zweiten Band wird deutlich, dass man als Leser nicht mehr so einfach zwischen dem sogenannten Guten bzw. Bösen trennen kann. In "Wächter des Tages" wird die Handlung aus Sicht der Dunklen erzählt und man erkennt sehr schnell, dass sich die Vorgehensweisen/Ansichten gar nicht so sehr voneinander unterscheiden, sodass die Grenzen zwischen Begriffen wie "richtig" und falsch" oder eben "gut" und böse" verschwimmen.

Wer ein Fan anspruchsvoller Handlung ist und kein Problem damit hat, sich auf eine komplexe Geschichte einzulassen bzw. bereit ist, Charakteren abseits des Mainstreams eine Chance zu geben, der sollte unbedingt die Wächter-Romane lesen.

Unter der normalen Menschheit leben unerkannt die Anderen, übernatürlich begabte Männer und Frauen, Magier, Gestaltenwandler und Vampire. Die Anderen unterteilen sich in Lichte und Dunkle, die sich in ihrer Lebensweise unterscheiden. Zunächst scheint es so, dass Lichte Gutes tun, und sich für Menschen oder ein höheres Ziel aufopfern, während Dunkle nur an sich selbst denken.

Ein weiterer lesenswerter Roman von Lukjanenko, der eher in den Bereich Jugendliteratur gehört:

"Die Ritter der vierzig Inseln"

Jemand hat den Roman mal mit "Der Herr der Fliegen" und - vor allem wegen des Endes - "Lost" verglichen, was ganz gut hinkommt.
Der Roman stammt aus dem Jahr 1992 und war lange Zeit nur in Russland erhältlich. Mit Lukjanenkos Erfolg wurden auch seine früheren Romane wieder "hervorgekramt" und endlich einem breiten Publikum bekannt - wie es eben häufig der Fall ist.

"Nachdem ein Unbekannter seinen Fotoapparat auf ihn gerichtet hat, findet sich der junge Dima unversehens in einer fremden Welt wieder. Diese besteht aus einer Gruppe von vierzig Inseln, versehen mit je einer Burg, die wiederum über je drei weit aufragende Brücken mit drei Nachbarburgen verbunden ist. Die Scheitel der Brücken trennen sich durch den Temperaturabfall am Abend und verbinden sich wieder am Morgen durch die Wärmeausdehnung. Auf jeder Insel leben 10-20 Kinder im Alter von 10-17 Jahren. Und es läuft ein Spiel um die Herrschaft aller Inseln, denn nur wer alle Inseln erobert, gelangt zurück in seine Welt."

Phantastik-Couch.de (Text von Elmar Huber)

Auch hier muss man sich als Leser auf die Handlung und die Figuren einlassen - aber nicht zu sehr, denn Gewalt und das Töten der anderen ist erlaubt, was zu einem gelegentlichen Wechsel der Besetzung führt ...

Spanien:

Carlos Ruiz Zafón (Fantasy)

"Der Fürst des Nebels"


Einer meiner Lieblings-Jugendromane, den ich auch heute noch immer wieder in die Hand nehme. Wer den Stil von Zafón aus seinen anderen Romanen (hier sei besonders hervorzuheben "Der Schatten des Windes") kennt, weiß, dass ihn eine Geschichte erwartet, die auf den Leser wie ein Spaziergang im Nebel wirkt (passend zum Titel). Geheimnisvoll und die Grenzen zwischen Fantasie und Realität so subtil überschreitend, dass man das eine von dem anderen nicht mehr zu unterscheiden vermag.

Die Handlung spielt 1943 inmitten des 2. Weltkriegs, doch ist dieser nur eine entfernte Bedrohung, die für die Handlung keine weitere Rolle spielt.

"Im Sommer 1943 zieht die Familie des Uhrmachers Maximilian Carver in ein kleines, idyllisches Dorf am Meer, um die düstere Stadt und den Krieg hinter sich zu lassen. Die Kinder, der dreizehnjährige Max, die achtjährige Irina und die fünfzehnjährige Alicia, haben keine Zeit, sich von ihren Freunden zu verabschieden. Nach einer dreistündigen Zugfahrt erreichen sie ihr neues Heim, ein großes, am Strand gelegenes Haus aus Holz, das der Chirurg Dr. Fleischmann 1924 als Sommerresidenz für sich und seine Frau Eva erbaute. Als ihr sechsjähriger Sohn Jacob 1932 ertrank und Dr. Fleischmann nur Monate darauf starb, verzog seine Frau. Seitdem stand das Haus zum Verkauf.

Max und Alicia finden in dem faszinierenden Roland einen neuen Freund. Roland, der nach dem Tod seiner Eltern von dem alten Leuchtturmwärter Victor Kray adoptiert wurde und im September eingezogen werden soll. Er taucht mit Max zu dem Wrack des Schiffs Orpheus, das 1918 im Sturm an den Klippen zerschellte. Die gesamte Besatzung verschwand spurlos, nur der Ingenieur überlebte, Victor Kray. Aus Dankbarkeit für sein Überleben blieb er im Dorf und erbaute 1919 den Leuchtturm."

Phantastik-Couch.de (Text von Almut Oetjen)

Seltsame Ereignisse lassen ein zunehmendes Gefühl der Bedrohung entstehen und bald merken die drei, dass sie Teil von Ereignisses sind, die in der Vergangenheit begonnen haben und nun ihrem Ende entgegenstreben.

Vielleicht eine Warnung vorab: Leser, die auf ein Happy-End stehen, werden hier nicht glücklich werden. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Japan:

Koushun Takami (Science-Fiction/Dystopie)

"Battle Royale"

Auf Parallelen zu "The Hunger Games" will ich hier nicht schon wieder herumreiten. :elkgrin:

"Asien in der nahen Zukunft. Japan und China haben die Großrepublik Ostasien gegründet, einen totalitären Staat, in dem Furcht und Unterdrückung herrschen. Dazu gehört das Experiment 'Battle Royale', ein grausames Spiel, bei dem jedes Jahr Schulklassen ausgewählt und auf eine einsame Insel verschleppt werden, wo sich die Schüler gegenseitig bekämpfen, bis nur noch ein Überlebender übrig bleibt."

LovelyBooks

Man könnte sagen, "Battle Royale" ist der brutalere große Bruder von Lukjanenkos "Die Ritter der vierzig Inseln".
Es ist in der Welt des Romans zwar bekannt, dass es diese "Spiele" gibt, sie jährlich (wie auch die "Hungerspiele") stattfinden, aber man weiß weniger als Katniss Everdeen & Co. In "Battle Royale" werden die Schüler z. B. ohne jede Vorwahrnung ausgewählt.
Eine Schulklasse ist mit dem Bus unterwegs und wird während der Fahrt mit Gas betäubt. Als die Schüler wieder zu sich kommen, finden sie sich auf einer Insel wieder. Dort erfahren sie, dass sie für "Battle Royale" ausgewählt wurden. Sie erhalten einen Rucksack, in dem sich irgendeine - mehr oder weniger nützliche - Waffe befindet und müssen in Minutenabständen das Gebäude verlassen. Ist der letzte der Schüler draußen, beginnt das Spiel.

"Battle Royale" ist ebenfalls ein Roman, auf dem man sich - aus vielen Gründen - erst einmal einlassen muss. Aber es lohnt sich. Der Schreibstil mag für Europäer ein wenig gewöhnungsbedürftig sein und die Anzahl der Schüler setzt ein halbwegs gutes Personengedächtnis voraus, damit man nicht den Überblick verliert. Allerdings gibt es als Gedächtnisstütze sowohl eine Klassenliste mit Kurzbeschreibungen der Schüler, die dem Roman vorangestellt ist, und am Ende jedes Kapitels folgt ein "Update" ...

Die Handlung hat ein ordentliches Tempo und einige Szenen sind äußerst brutal - aber es wird nie Grausamkeit um ihrer selbst willen gezeigt, sondern sie ist immer kontextbezogen. Die Schüler sind Kinder und man fragt sich zu Beginn, ob die Geschichte überhaupt glaubhaft erzählt werden kann - und die Antwort ist ein eindeutiges "Ja".

Wie auch "Der Fürst des Nebels" oder "Die Ritter der vierzig Inseln" ist "Battle Royale" kein Roman für Leute, die auf nette Unterhaltung mit Happy-End stehen. Für diejenigen, die gerne hin und wieder einen Blick in die Abgründe der menschlichen Gesellschaft bzw. des Indiviuums werfen (siehe auch meinen Slogan "Abyssus abyssum invocat" ... :elkgrin:), werden den Roman vermutlich nicht mögen, aber auf jeden Fall in einem Aufwasch durchlesen und sich danach nicht besonders gut fühlen.
Und was will man mehr von einer guten Geschichte, die sich mit uns Menschen befasst?
 
Isaac Asimov

Der Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts in der Sowetunion geborene und in die USA ausgewanderte Wissenschaftler und Schriftsteller Zählt zu den Vätern der modernen Sci-Fiction-Literatur.

Wikipedia schrieb:
Im erzählerischen Teil seines Gesamtwerks lassen sich drei Schwerpunkte ausmachen:

  • seine Robotergeschichten auf der Erde der nahen Zukunft
  • seine Roboterkrimis der weiteren Zukunft
  • seine Geschichten um das galaktische Imperium der fernen Zukunft

Die Schwerpunkte verband er in seinem späteren Leben durch weitere Romane, die die Handlungslücken seiner Frühwerke füllen. Der Handlungsbogen spannt sich dabei über 20 Jahrtausende.

Bekannt wurde er auch durch die sogenannten Robotergesetze.

Wikipedia schrieb:
  1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
  2. Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.
  3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.

Eine Übersicht über sein Werk findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Asimov
 
Meine Favoriten für ausländische Fantasy Autoren sind: Alexei Jurjewitsch Pechow, Rick Riordan (griechische Mythologie für jüngere Leser:smile:) und M.R. Forbes.
 
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