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Elbenzorn

Fangortholin

There´s no evil beside me
Registriert
07. Nov. 2007
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Ort
Niedersachsen
Geschrieben von Susanne Gerdom, erschienen 2007.

Bevor ich mich daran gemacht habe diese Zeilen zu tippen, hab ich mir ein paar andere Rezensionen im Netz durchgelesen und bin mehr als erstaunt wie weit die Meinungen, auch von Leuten denen ich unterstelle echt Ahnung zu haben, auseinander gehen. Ein Teil ist total begeistert und lobt die angenehme "Leichtheit" ihres Werkes und dann die Enttäuschten, wie ich.

Das Buchcover hat mich schon als erstes abgeschreckt, fands einfach nicht gut, im Nachhinein muss ich sagen passt es doch ganz gut zu ihrer Dunkelelfenbeschreibung, die stets etwas dämonenhaftes haben. Dann die Rückseite mit dem grossgedruckten Titel "Vergesst die Elfen - Hier kommen die Elben!" Sag ma, Piper gehts noch? Schon mal was von einem gewissen Herrn Tolkien gehört?! Aber Piper meint ja eh das sie gerade dabei sind die Fantasy neu zu erfinden, so kommt es mir bei solchen Slogans zumindest manchmal vor... So, genug Anti-Piper Gemecker, kommen wir mal zum Inhalt.

Die Rückseite verspricht:
"Den Elfen, jenen geheimnisumwobenen, magisch begabten Geschöpfen, gab Tolkien den Namen Elben. Nun führt sie der „Elbenzorn“ in ihr größtes Abenteuer: Vor langer Zeit wurden die Dunklen Elben von den Goldenen aus ihrer Heimat vertrieben. Doch nach einer brutalen Mordserie geht im Sommerpalast der Goldenen Elben die Angst um. Sind die Feinde zurück, um die Macht über alles Lebendige in der Welt zu ergreifen? Die ungleichen Schwestern Iviidis und Rutaaura versuchen die Verschwörung aufzudecken – jede auf ihre Weise. Doch im Verborgenen wappnen sich die Aufrührer schon zum entscheidenden, blutigen Angriff, mit dem sie die Welt unterjochen werden …"

Die Geschichte verläuft in zwei Handlungssträngen, was sie angenehm lesbar und verständlich macht. Der eine um Iviidis, eine Elbin aus hohem Hause, die sich entschieden hat einen "Bauern" zu heiraten und dem Sommerpalast, seinen Etiquetten, Intriegen und seiner Hochnäsigkeit zu entsagen. Der andere um ihre dunkelelbische Schwester Rutaaura, eine Ausgestossene, eine Abenteurerin auf der Suche nach ihrem Volk.
Die Geschichte um Iviidis ist ganz o.k., sie kehrt in den Sommerpalast zurück, ein Mord geschieht, grosse Panik unter den edlen Elben und sie beginnt zusammen mit der Gardistin Bronetee zu erkunden was wohl dahinter steckt und gerät selber immer tiefer in die Verschwörung hinein. Leider ist es nicht sonderlich schwierig bereits zu Anfang den Hintermann der Verschwörung zu erkennen...
Das Leben der Elben im "Wanderenden Hain" wird leider, wie alles in diesem Buch, nur ansatzweise beschrieben, was sehr schade ist. Man lernt ein paar Orte kennen und das war es auch schon, kein Einblick in das alltägliche Leben der Elbengemeinschft o.ä.
Die andere Handlung hat mir besser gefallen, weil ich sie spannender fand. Eine Dunkelelbin, ein Halbelb und ein, von seinem Volk verstossener, Zwergendruide die von gelegentlichen Aufträgen dubioser Leute leben und sich so durch die Weltgeschichte schlagen.

Leider erfährt man von all diesen Personen und ihren Völkern so gut wie nichts. Ihr Hintergrund wird kurz angeschnitten, der Zwerg wurde verstossen weil er ein Druide ist. Punkt. Mehr nicht. Schade, gerade so etwas ist doch wirklich eine kleine Geschichte wert... Ebenso ist es mit allen Orten, keine wirkliche Beschreibung, nur der momentane Aufenthaltsort der Person.
Desweiteren scheint Susanne eine Vorliebe für rasche Ortswechsel zu haben, in einem Satz reiten die Helden gerade eine Schlucht hinab und im nächsten (wirklich^^) haben sie einen grossen Wald gerade passiert. Da kam mein Vorstellungsvermögen an einigen Stellen nicht wirklich hinterher. Es gibt einfach keine beschriebene Welt in diesem Buch. Keine wirklich beschreibenen Völker, zwar probiert sie den Elben immer eine Geschichte zu verleihen indem sie von ihrer Vergangenheit berichtet, aber es bleibt doch oberflächlich. Früher war halt alles besser^^
Diesen Mangel an Beschreibung und einem Eintauchen in die Welt setzt die Autorin in allen Bereichen konsequent fort. Z.B. kommt Magie in dem Buch vor, druidische Magie u.a. aber kein Wort dazu, nichts zur Magie in dieser Welt an sich.

Das Buch ist stets kurz davor eine wirklich gute Grundlage für eine spannende Romanreihe in einer interessanten Welt zu sein, es wird eine epische Entwicklung und Veränderung aufgezeigt und eingeläutet, es gibt verschiedene Völker mit (oberflächlichen) Klischeekonflikten, Magie und uralte Wesen.
Aber die Autorin weigert sich behaarlich aus dem Vollen zu schöpfen und so bleibt eine Fantasygeschichte, die nicht lieblos erzählt wird, aber dem Leser eine Tür öffnet und ihn dann nicht eintreten lässt. Man lugt durch ein Schlüsselloch und erhascht einen winzigen durchaus spannenden Eindruck auf ungenutzer Möglichkeiten.

Eigentlich bin ich bei dem Buch davon ausgegangen das es ihr Debütroman ist und hatte mir schon den Abschlussatz "Aus der Autorin kann noch viel werden" zurechtgelegt, bis ich ebend las, das dies bereits ihr fünftes Buch ist. Das ist natürlich ernüchternd.
Wer es dennoch gerne lesen möchte, dem sei noch gesagt das entweder Susanne gelegentlich leicht verwirrt ist beim schreiben oder das Lektorat sich hin und wieder ein Spässchen erlaubt hat. Manche Sätze ergeben einfach in sich keinen Sinn oder sind nicht nachvollziehbar. An einer Stelle wird z.B. von einer Toilette geschrieben, die weder vorher noch nachher wieder erwähnt wird und an der besagten Stelle auch gar keinen Sinn macht. Ich habs nicht verstanden....

Homepage von Susanne Gerdom: Susanne Gerdom :: - Home
 
Im Bezug auf Ihren Schreibstil muss ich dir voll und ganz recht geben, ich habe zwar Elbenzorn nicht gelesen, sondern Die schwarze Zitadelle-aber hier ging es mir ähnlich. Ich fand es total verwirrend und habe den Satzbau auch nicht nachvollziehen können. Wobei ich die Geschichte ganz gut fand und ein fähiger Autor hätte sicher was draus machen können.
Das Cover von Elbenzorn fand ich eigentlich ansprechend, bis ich die Autorin auf dem Cover gelesen habe. Rein von der Inhaltsangabe mag es eine gute Geschichte sein und man hätte etwas draus machen können, aber ich werde mir den Schreibstil nicht noch einmal "antun".
 
Genau so ist es bei Elbenzorn auch. Aus der Geschichte hätte man eine richtig tolle Fantasyreihe machen können!
So viele ungenutze Möglichkeiten...
Bei dem Cover hatte ich so den Eindruck das man sich nicht entscheiden konnte zwischen Fantasy, Mystery und Horror und dann versucht hat alles zu vereinen. Hat mir einfach nicht zugesagt.

Etwas merkwürdig in dem Buch fande ich auch das es Magier gibt (wer auch immer die nun genau sind...) die reissende Wasserströme unter Schiffe zaubern damit diese die Wüste durchschippern können, sonst aber de facto gar keine Rolle spielen... Es kommt so einiges viel zu kurz.
 
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