Darnamur
nicht nach 24 Uhr füttern
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- 24. Apr. 2011
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Hallo, ich würde euch gerne mein derzeitiges Werk vorstellen, dass ich heute in einem Anfall von Depression aufgeschrieben habe. Ich weiß, dass das Ende des Prologs etwas klischeehaft gestaltet ist, man sehe es mir nach. Noch etwas: Diese Geschichte ist grauenhaft und brutal. Bitte nicht lesen, wenn man Derartiges nicht verkraften kann. Wenn es allerdings jemand durchgelesen hat, wäre ich über eine Kritik auf jeden Fall dankbar- und sei es nur eine kurze Rückmeldung.
Und bitte haltet mich nach dem Lesen des Textes nicht für einen Psychopathen, ich war- sagen wir gerade in einer sehr düsteren Stimmung.
Edit: [Projekt ist derzeit pausiert]
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In einer kleinen Holzhütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Ein klein gewachsener, untersetzter Mensch mit grünen Augen buschigen Augenbrauen und einem verbissenem Lächeln. Schwarzes, lockiges Haar fiel ihm über die Schulter. Gekleidet war er meist in eine Lederhose und eine einfache Jägerweste.
Ja, in einer kleinen Holzhütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Andere würden ihn als einen Wahnsinnigen betrachten, er selbst sah sich als Künstler. Im Inneren der Hütte hingen, ihres Leibes beraubt, die Leichen von der Decke, noch kurz zuvor von Morchels Jagdmesser gehäutet. Menschen, Graulinge, Luchse, Hasen es machte keinen Unterschied. Morchel sammelte sie nicht nur, er verformte sie. Mit grober Axt und feinen Messern zerschlug er die Kadaver in ihre Einzelteile. Aus dem Fleisch machte er Würfel, geometrische Formen. Er hackte Arme ab und vernähte sie mit Beinen. Die Lattenwände platzten schier vor der Masse an kuriosesten Wunderwerken der Abscheulichkeit. Er presste das Fleisch zu groben Klötzen zusammen, verdichtete es solange, bis nur noch Matsch übrig blieb. Er zerrte das Fleisch bis es sich ausdehnte und mit einem Knall zerriss. Er sägte mit seinem Jagdmesser die Herzen aus seinen Opfern und trommelte mit einem Hammer auf die toten oder noch schlagenden Organe ein, dass das Blut spritzte.
Überall in seiner Hütte standen Wannen. Gefüllt mit Blut. Eine mit dem Lebenswasser von Menschen, eine andere mit dem von Graulingen, eine dritte mit allerlei Tierblut, eine vierte mit dem von Augrulen. Eine weitere Wanne gefüllt mit Knochen und Schädeln. Allesamt fein und säuberlich blank poliert bis auch die letzten daran klebenden Fetzen gewichen waren.
In der Mitte der Hütte stand ein großer Steintisch. Hier vollbrachte er die meisten seiner Werke. Unweit davon hingen seine Werkzeuge an der Eichenholzwand: Äxte, Messer, Hämmer- blutverkrustet.
In einer solchen Hütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Dieser war ein Hexer. Eine verruchte, sadistische Gestalt die mit ihrem perversen Treiben, die Bewohner des nahegelegenen Dorfes, welche sich Dreikiefern nannte terrorisierte. Hin und wieder kam er den Pfad hinab geschlendert. Dann verschwanden sie: Männer und Frauen packten ihre Kinder und verkrochen und versteckten sich in ihren Häusern. Es nutzte nichts: Wenn Morchel an ihre Tür klopfte, mussten sie öffnen. Und Morchel nahm sich das, was er wollte: Sei es nur Essen oder Kleidung- oder aber Menschen. Kinder und gebrechliche Greise, starke junge Männer, zierliche Frauen. Er schleppte sie mit in seine Hütte. Manchmal vergewaltigte er seine Opfer noch, manchmal aber auch nicht. Letzten Endes hingen sie jedoch neben den anderen Kadavern an der Decke oder wurden sofort für seine schwarzen Künste verarbeitet.
Hin und wieder gab es Leute, die sich ihm entgegenstellten:
Beim ersten Mal war es das Dorfoberhaupt selbst. Zusammen mit sechs Wagemutigen stellte er sich ihm auf der verschneiten Straße entgegen. Die Fensterläden und Türen der Häuser waren geschlossen. Alle waren mit Äxten und Streitkolben bewaffnet. Einer mit einem Bogen. Die Menschen in den Häusern warteten zitternd. Dann ertönten die Kampfgeräusche. Brüllen war zu hören, das Rauschen und Klirren von Waffen. Die Luft erfüllt von Wutschreien. Dabei blieb es nicht lange. Wenn man genau hinhörte konnte man das Gurgeln der Sterbenden hören und die Schreie wurden immer panischer. Und immer weniger. So lange bis nur noch das Geräusch einer einzigen Axt erklang- der von Morchel.
Einen Tag und eine Nacht blieben die Bewohner von Dreikiefern in ihren Behausungen. Das Wüten Morchels verklang nicht. Mal war es laut, mal so leise, dass man es kaum hören konnte. Erst nach dieser Zeit war Morchels Werk zu Ende. Fast zu Ende: Als Letztes ging er zum Haus der Dorfoberhaupts und nahm dessen drei hübsche Töchter mit sich.
Als sich die Männer und Frauen von Dreikiefern endlich wieder ins Freie wagten, bot sich ihnen ein grausiger Anblick: Morchel hatte jede der sieben Leichen zerhackt und die verschiedenen Teile mit den anderen zusammengesetzt. Köpfe, Arme, Beine, das Gemächt waren an anderen Toten angenäht worden. Oft an der falschen Stelle, was umso schrecklicher wirkte. Jeder Mann bestand nur noch aus einem Siebtel seiner selbst. Die Angehörigen schluchzten und weinten. In einem so kleinem Dorf wie Dreikiefern war kannte jeder jeden. Am Meisten hatte die Frau des Dorfoberhaupts verloren. Sie hatte nun weder Mann, noch Kinder. Drei Tage später fand man sie: Die Frau hatte sich an einem der drei Bäume, in der Mitte des Dorfplatzes, welche diesem den Namen gaben erhängt.
Der Zweite war ein einzelner, junger Mann aus einem Nachbarsdorf, der sich in ein Mädchen aus Dreikiefern verliebt hatte. Als sie eines Tages nicht am vereinbarten Treffpunkt auftauchte ging er zu ihrem Wohnort und erfuhr von dem grausigen Treiben des Fleischhexers, welches das Dorf, das selbst einen schlechten Ruf hatte zu vertuschen suchte. Die Dorfbewohner glaubten nämlich, dass sie anderenfalls den Zorn Morchels auf sich ziehen würden. Der junge Mann war außer sich vor Zorn: Er packte sich eine Axt und schritt den Weg zu Morchels Hütte hinauf. Als er die Menschenhäute sah, die das Haus wie eine zweite Haut überzogen, dachte er für einen Moment daran doch umzukehren, doch er entschied sich dagegen. Dies war wohl der größte Fehler seines Lebens.
Der junge Mann hämmerte nervös seine Faust gegen die morsche Tür und es erwies sich, dass diese geöffnet war. Als er den Raum betrat tat sich vor ihm das Paradies der Perversion auf. Der Jüngling war so entsetzt, dass er nicht den Mann bemerkte, der hinter ihm das Holzhaus betrat und ihm den Kopf vom Körper trennte.
Sein Schädel thront noch heute über dem Eingang zu der Hütte. Ein Eisensporn durch die Stirn befestigt ihn am Holz. Eine bizarre Jagdtrophäe Morchels.
Als Nächstes ein anderer Hexer, der im Auftrag arbeitete: Dreikiefern und das Dorf aus dem der Jüngling stammte, Anscharzen bezahlten ihn reichlich mit Nahrung, Holz und Stoffballen.
Dieser Hexer war selbst ein ähnlicher Sonderling wie Morchel. Er trug eine neunschwänzige Peitsche mit sich, mit der er auf Alles in Reichweite einschlug. Bäume, Hauswände, Menschen waren nicht vor ihm sicher. Doch wenn man auf Abstand blieb konnte man mit ihm handeln. Der Mann, hochgewachsen und gekleidet in einen grauen Umhang, der von schwarzen Schlieren durchzogen war ging zu Morchel. Wie auch schon der junge Anscharzener stieg er den Pfad hoch. In der Mitte des Weges wartete das Objekt der Begierde bereits auf ihn:
Morchel stand dort, breitbeinig, in jeder Hand eine grausige, scharfe Axt. Mit seinem üblichen verbissenen Grinsen wirbelte er die Klingen um die eigene Achse. Der andere Hexer ging ohne Zögern auf ihn zu. Er schlug mit der vielendigen Peitsche rhythmisch auf Bäume und Boden ein.
Es geschah ohne Hexerei. Morchel schleuderte die Erste der beiden Äxte, welche seinem Gegenüber das Gesicht spaltete. Die Zweite raste in seine Kehle. Unter blutigem Regen fiel der Peitschenkämpfer zu Boden.
Morchel verging sich lange an seiner Leiche. Erst als er sie in tausende Teile zerhackt hatte, beendete er die Schändung. Dann stopfte er sie alle in zwei große Säcke. Den einen entleerte er in Dreikiefern, mit dem anderen ging er zum ersten Mal nach Anscharzen. Dort tat er das Gleiche und nahm sich eine alte Greisin und einen achtjährigen Knaben gleich mit. Es sollte nicht sein letzter Besuch werden. Da in Dreikiefern die Bevölkerung rarer wurde, zog es ihn immer häufiger dorthin, wo er wegen der langen Reise stets gleich mehrere Todesopfer erwählte.
Es kamen noch mehr, doch niemand war Morchel gewachsen. Dorfbewohner, Giftmischer, andere Attentäter wurden vernichtet. Als die Stadt Walhort von dem Hexer erfuhr, schickte sie ein Dutzend Wachsoldaten nach ihm aus. Ihre Köpfe spießte Morchel auf und steckte sie zu beiden Seiten des Pfades zu seiner Hütte in die Erde. Niemand traute sich zu entfernen.
Erst als Lord Hewing selbst los ritt, um den Übeltäter zu beseitigen begannen für Morchel die Probleme. Lord Hewing hielt die Geschichten über ihn für blanke Übertreibungen und wollte durch seinen Sieg gegen jenes menschliche Monster Ruhm und das Wohlwollen des Volkes gewinnen, welches ihn verachtete, weil er angeblich nicht des Kämpfens fähig sei- und somit nicht fähig sein Land zu verteidigen. Ein Gerücht seiner Konkurrenten natürlich, die um seinen Grundbesitz und seinen Titel gierten. Also ritt er los, um Morchel den Fleischhexer zu vernichten.
Morchel arbeitete gerade in seiner Hütte, als die Tür aufflog und sich der Schatten von Hewing vor dem Abendhimmel abzeichnete. Es kam zum Zweikampf. Axt gegen Schwert. Hexer gegen Lord. Der Hexer siegte und der Kopf von Lord Hewing flog in hohem Bogen durch die Luft und landete in der Wanne mit Tierblut.
Jetzt nahm selbst der König von Morchel Notiz. Er sandte einhundert Mann aus, um den einzelnen Mann zu töten. Begleitet wurde die Prozession von einem halben Dutzend Hexern.
Diesesmal beschloss Morchel zu fliehen. Doch zuvor musste er noch sein Lebenswerk vollenden…
In einer kleinen Holzhütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Dieser war ein Visionär. Er sah es als seine Aufgabe das Geheimnis des ewigen Lebens zu ergründen. Aus diesem Grund versuchte er als ersten Schritt aus dem Toten etwas Lebendiges zu machen. Aus den unterschiedlichsten Teilen von Leichen seien sie von Tieren, Menschen oder anderen Völkern Valsangs formte er einen Körper. Er salbte ihn in Blut und gab ihm Knochen und Augen aus zu Recht geschlagenen Quarzsteinen. Der Körperbau des Wesens war menschlich Er zog der Gestalt blutige Häute über und vernähte diese miteinander. Er machte sie elastisch, damit sie nicht einfach reißen konnten. Dann nahm er sich schwarze Tinte und begann die Häute zu beschriften. In Hexerrunen trug er ihm die Namen des Lebens, des Todes, des Blutes, der Wiedergeburt, der Erschaffung, der Vernichtung, des Geistes, des Gefäßes und des Fleisches auf. Zuletzt den eigenen Namen des Wesens.
Dann begann er sein Werk. Es ist unklar welche schwarzen Künste Morchel an dieser nach seinem Wunsch gestalteten Leiche betrieb. Fest steht das diese Leiche am Ende lebte. Bevor er seine Utensilien zusammensuchte und verschwand sagte Morchel dem Neugeborenen seinen Namen: Yashamar- Herr der Särge.
Und bitte haltet mich nach dem Lesen des Textes nicht für einen Psychopathen, ich war- sagen wir gerade in einer sehr düsteren Stimmung.

Edit: [Projekt ist derzeit pausiert]
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Prolog
Morchels Werk
In einer kleinen Holzhütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Ein klein gewachsener, untersetzter Mensch mit grünen Augen buschigen Augenbrauen und einem verbissenem Lächeln. Schwarzes, lockiges Haar fiel ihm über die Schulter. Gekleidet war er meist in eine Lederhose und eine einfache Jägerweste.
Ja, in einer kleinen Holzhütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Andere würden ihn als einen Wahnsinnigen betrachten, er selbst sah sich als Künstler. Im Inneren der Hütte hingen, ihres Leibes beraubt, die Leichen von der Decke, noch kurz zuvor von Morchels Jagdmesser gehäutet. Menschen, Graulinge, Luchse, Hasen es machte keinen Unterschied. Morchel sammelte sie nicht nur, er verformte sie. Mit grober Axt und feinen Messern zerschlug er die Kadaver in ihre Einzelteile. Aus dem Fleisch machte er Würfel, geometrische Formen. Er hackte Arme ab und vernähte sie mit Beinen. Die Lattenwände platzten schier vor der Masse an kuriosesten Wunderwerken der Abscheulichkeit. Er presste das Fleisch zu groben Klötzen zusammen, verdichtete es solange, bis nur noch Matsch übrig blieb. Er zerrte das Fleisch bis es sich ausdehnte und mit einem Knall zerriss. Er sägte mit seinem Jagdmesser die Herzen aus seinen Opfern und trommelte mit einem Hammer auf die toten oder noch schlagenden Organe ein, dass das Blut spritzte.
Überall in seiner Hütte standen Wannen. Gefüllt mit Blut. Eine mit dem Lebenswasser von Menschen, eine andere mit dem von Graulingen, eine dritte mit allerlei Tierblut, eine vierte mit dem von Augrulen. Eine weitere Wanne gefüllt mit Knochen und Schädeln. Allesamt fein und säuberlich blank poliert bis auch die letzten daran klebenden Fetzen gewichen waren.
In der Mitte der Hütte stand ein großer Steintisch. Hier vollbrachte er die meisten seiner Werke. Unweit davon hingen seine Werkzeuge an der Eichenholzwand: Äxte, Messer, Hämmer- blutverkrustet.
In einer solchen Hütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Dieser war ein Hexer. Eine verruchte, sadistische Gestalt die mit ihrem perversen Treiben, die Bewohner des nahegelegenen Dorfes, welche sich Dreikiefern nannte terrorisierte. Hin und wieder kam er den Pfad hinab geschlendert. Dann verschwanden sie: Männer und Frauen packten ihre Kinder und verkrochen und versteckten sich in ihren Häusern. Es nutzte nichts: Wenn Morchel an ihre Tür klopfte, mussten sie öffnen. Und Morchel nahm sich das, was er wollte: Sei es nur Essen oder Kleidung- oder aber Menschen. Kinder und gebrechliche Greise, starke junge Männer, zierliche Frauen. Er schleppte sie mit in seine Hütte. Manchmal vergewaltigte er seine Opfer noch, manchmal aber auch nicht. Letzten Endes hingen sie jedoch neben den anderen Kadavern an der Decke oder wurden sofort für seine schwarzen Künste verarbeitet.
Hin und wieder gab es Leute, die sich ihm entgegenstellten:
Beim ersten Mal war es das Dorfoberhaupt selbst. Zusammen mit sechs Wagemutigen stellte er sich ihm auf der verschneiten Straße entgegen. Die Fensterläden und Türen der Häuser waren geschlossen. Alle waren mit Äxten und Streitkolben bewaffnet. Einer mit einem Bogen. Die Menschen in den Häusern warteten zitternd. Dann ertönten die Kampfgeräusche. Brüllen war zu hören, das Rauschen und Klirren von Waffen. Die Luft erfüllt von Wutschreien. Dabei blieb es nicht lange. Wenn man genau hinhörte konnte man das Gurgeln der Sterbenden hören und die Schreie wurden immer panischer. Und immer weniger. So lange bis nur noch das Geräusch einer einzigen Axt erklang- der von Morchel.
Einen Tag und eine Nacht blieben die Bewohner von Dreikiefern in ihren Behausungen. Das Wüten Morchels verklang nicht. Mal war es laut, mal so leise, dass man es kaum hören konnte. Erst nach dieser Zeit war Morchels Werk zu Ende. Fast zu Ende: Als Letztes ging er zum Haus der Dorfoberhaupts und nahm dessen drei hübsche Töchter mit sich.
Als sich die Männer und Frauen von Dreikiefern endlich wieder ins Freie wagten, bot sich ihnen ein grausiger Anblick: Morchel hatte jede der sieben Leichen zerhackt und die verschiedenen Teile mit den anderen zusammengesetzt. Köpfe, Arme, Beine, das Gemächt waren an anderen Toten angenäht worden. Oft an der falschen Stelle, was umso schrecklicher wirkte. Jeder Mann bestand nur noch aus einem Siebtel seiner selbst. Die Angehörigen schluchzten und weinten. In einem so kleinem Dorf wie Dreikiefern war kannte jeder jeden. Am Meisten hatte die Frau des Dorfoberhaupts verloren. Sie hatte nun weder Mann, noch Kinder. Drei Tage später fand man sie: Die Frau hatte sich an einem der drei Bäume, in der Mitte des Dorfplatzes, welche diesem den Namen gaben erhängt.
Der Zweite war ein einzelner, junger Mann aus einem Nachbarsdorf, der sich in ein Mädchen aus Dreikiefern verliebt hatte. Als sie eines Tages nicht am vereinbarten Treffpunkt auftauchte ging er zu ihrem Wohnort und erfuhr von dem grausigen Treiben des Fleischhexers, welches das Dorf, das selbst einen schlechten Ruf hatte zu vertuschen suchte. Die Dorfbewohner glaubten nämlich, dass sie anderenfalls den Zorn Morchels auf sich ziehen würden. Der junge Mann war außer sich vor Zorn: Er packte sich eine Axt und schritt den Weg zu Morchels Hütte hinauf. Als er die Menschenhäute sah, die das Haus wie eine zweite Haut überzogen, dachte er für einen Moment daran doch umzukehren, doch er entschied sich dagegen. Dies war wohl der größte Fehler seines Lebens.
Der junge Mann hämmerte nervös seine Faust gegen die morsche Tür und es erwies sich, dass diese geöffnet war. Als er den Raum betrat tat sich vor ihm das Paradies der Perversion auf. Der Jüngling war so entsetzt, dass er nicht den Mann bemerkte, der hinter ihm das Holzhaus betrat und ihm den Kopf vom Körper trennte.
Sein Schädel thront noch heute über dem Eingang zu der Hütte. Ein Eisensporn durch die Stirn befestigt ihn am Holz. Eine bizarre Jagdtrophäe Morchels.
Als Nächstes ein anderer Hexer, der im Auftrag arbeitete: Dreikiefern und das Dorf aus dem der Jüngling stammte, Anscharzen bezahlten ihn reichlich mit Nahrung, Holz und Stoffballen.
Dieser Hexer war selbst ein ähnlicher Sonderling wie Morchel. Er trug eine neunschwänzige Peitsche mit sich, mit der er auf Alles in Reichweite einschlug. Bäume, Hauswände, Menschen waren nicht vor ihm sicher. Doch wenn man auf Abstand blieb konnte man mit ihm handeln. Der Mann, hochgewachsen und gekleidet in einen grauen Umhang, der von schwarzen Schlieren durchzogen war ging zu Morchel. Wie auch schon der junge Anscharzener stieg er den Pfad hoch. In der Mitte des Weges wartete das Objekt der Begierde bereits auf ihn:
Morchel stand dort, breitbeinig, in jeder Hand eine grausige, scharfe Axt. Mit seinem üblichen verbissenen Grinsen wirbelte er die Klingen um die eigene Achse. Der andere Hexer ging ohne Zögern auf ihn zu. Er schlug mit der vielendigen Peitsche rhythmisch auf Bäume und Boden ein.
Es geschah ohne Hexerei. Morchel schleuderte die Erste der beiden Äxte, welche seinem Gegenüber das Gesicht spaltete. Die Zweite raste in seine Kehle. Unter blutigem Regen fiel der Peitschenkämpfer zu Boden.
Morchel verging sich lange an seiner Leiche. Erst als er sie in tausende Teile zerhackt hatte, beendete er die Schändung. Dann stopfte er sie alle in zwei große Säcke. Den einen entleerte er in Dreikiefern, mit dem anderen ging er zum ersten Mal nach Anscharzen. Dort tat er das Gleiche und nahm sich eine alte Greisin und einen achtjährigen Knaben gleich mit. Es sollte nicht sein letzter Besuch werden. Da in Dreikiefern die Bevölkerung rarer wurde, zog es ihn immer häufiger dorthin, wo er wegen der langen Reise stets gleich mehrere Todesopfer erwählte.
Es kamen noch mehr, doch niemand war Morchel gewachsen. Dorfbewohner, Giftmischer, andere Attentäter wurden vernichtet. Als die Stadt Walhort von dem Hexer erfuhr, schickte sie ein Dutzend Wachsoldaten nach ihm aus. Ihre Köpfe spießte Morchel auf und steckte sie zu beiden Seiten des Pfades zu seiner Hütte in die Erde. Niemand traute sich zu entfernen.
Erst als Lord Hewing selbst los ritt, um den Übeltäter zu beseitigen begannen für Morchel die Probleme. Lord Hewing hielt die Geschichten über ihn für blanke Übertreibungen und wollte durch seinen Sieg gegen jenes menschliche Monster Ruhm und das Wohlwollen des Volkes gewinnen, welches ihn verachtete, weil er angeblich nicht des Kämpfens fähig sei- und somit nicht fähig sein Land zu verteidigen. Ein Gerücht seiner Konkurrenten natürlich, die um seinen Grundbesitz und seinen Titel gierten. Also ritt er los, um Morchel den Fleischhexer zu vernichten.
Morchel arbeitete gerade in seiner Hütte, als die Tür aufflog und sich der Schatten von Hewing vor dem Abendhimmel abzeichnete. Es kam zum Zweikampf. Axt gegen Schwert. Hexer gegen Lord. Der Hexer siegte und der Kopf von Lord Hewing flog in hohem Bogen durch die Luft und landete in der Wanne mit Tierblut.
Jetzt nahm selbst der König von Morchel Notiz. Er sandte einhundert Mann aus, um den einzelnen Mann zu töten. Begleitet wurde die Prozession von einem halben Dutzend Hexern.
Diesesmal beschloss Morchel zu fliehen. Doch zuvor musste er noch sein Lebenswerk vollenden…
In einer kleinen Holzhütte lebte ein Mann, der Morchel genannt wurde. Dieser war ein Visionär. Er sah es als seine Aufgabe das Geheimnis des ewigen Lebens zu ergründen. Aus diesem Grund versuchte er als ersten Schritt aus dem Toten etwas Lebendiges zu machen. Aus den unterschiedlichsten Teilen von Leichen seien sie von Tieren, Menschen oder anderen Völkern Valsangs formte er einen Körper. Er salbte ihn in Blut und gab ihm Knochen und Augen aus zu Recht geschlagenen Quarzsteinen. Der Körperbau des Wesens war menschlich Er zog der Gestalt blutige Häute über und vernähte diese miteinander. Er machte sie elastisch, damit sie nicht einfach reißen konnten. Dann nahm er sich schwarze Tinte und begann die Häute zu beschriften. In Hexerrunen trug er ihm die Namen des Lebens, des Todes, des Blutes, der Wiedergeburt, der Erschaffung, der Vernichtung, des Geistes, des Gefäßes und des Fleisches auf. Zuletzt den eigenen Namen des Wesens.
Dann begann er sein Werk. Es ist unklar welche schwarzen Künste Morchel an dieser nach seinem Wunsch gestalteten Leiche betrieb. Fest steht das diese Leiche am Ende lebte. Bevor er seine Utensilien zusammensuchte und verschwand sagte Morchel dem Neugeborenen seinen Namen: Yashamar- Herr der Särge.
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