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Eigene Sprache einbauen

Cliff

Zwerg
Registriert
21. Jan. 2014
Beiträge
737
Ort
dem Emsland
Moin Moin,

ich habe hier mal eine handwerkliche Frage und das Netz gibt mir nur wenige Informationen. Zudem glaube ich, dass hier genügend Fachpersonal vorhanden ist, das mir diese Frage gut und ausführlich beantworten kann :grins:

Und zwar habe ich eine Art Sprachlexikon mit einer eigenen Sprache für meine Trilogie angelegt. Diese Sprache würde ich gerne im Roman verwenden, aber ich frage mich, wie ich die Sache mit der Übersetzung handwerklich richtig umsetze.

Gibt es dort bestimmte Vorgehensweisen und Regeln oder wie wird das gehandhabt?

Bin gespannt auf zahlreiche Antworten :smile:

Cliff.png
 
Gute Frage.
Ich glaube, das ist recht egal, wie man das macht, immerhin sollte doch der Autor entscheiden dürfen, wie er das macht?
Jeder baut seine Sprache anders ein, direkt mit kleiner Fußnote oder indirekt mit Umschreibung.
Aber Regeln gibt es, glaube ich, keine.
 
Danke für die Antwort, wobei ich doch noch ein paar handwerkliche Tipps oder Beispiele für die Umsetzung gut finden würde ... Fußnoten von einem ganzen Gespräch erscheinen mir doch recht unpraktisch und eine gute Umsetzung der direkten Übersetzung fällt mir gerade nicht ein :grins:
 
Man kann es ja so schreiben:
(beispiel :D)
"Bla-bla-bla...", sagte sie auf elbisch/ zwerigisch / japanisch...
So mach ich es jedenfalls immer :poet:
 
... und wie übersetzt du das Ganze für den Leser, wenn Bla-Bla-Bla in der erfundenen Sprache niedergeschrieben wurde?

Eth oin ó ihés Cathéa,
Géas Iéns noá niés.
Si Iéhn aé Erthéa, od thorias,
Aé é nithéa ihé théas léa.
Ó Sélias ús dagona, ó Lebia ús oinas,
Iné ihé oith úse nié.

Sinngemäß übersetzt :zwinker:

Sie fielen aus den großen Hallen,
Furchtvolle Schreie noch lange erschallen.
Zwischen Grün und Stein, dort schlugen sie auf,
und fortan änderte sich der Erden Lauf.
Aus Glas wurd Schuppen, aus Liebe Zorn,
alsbald die Drachen warn geboren.
 
Ich verwende auch gern Fetzen einer fremden Sprache in meinen Geschichten, aber eine "Übersetzung" liefere ich nie. Lieber lass ich den Leser aufgrung der Ereignisse erraten, um was es bei dem Gesabbel gehen mochte. Übrigens habe ich mir auch noch nie die Mühe angetan, eine komplette Sprache zu entwickeln. Märchenhaft faul wie ich bin entwerfe ich eine Handvoll Worte und Begriffe, die öfters wiederkehren und konjungiere kräftig Verben. Etwa:

Common: töten, getötet, Töter

Skriggit: deneb, deneba, Gu(!)denebir

Ein wenig hiervon und davon, mal hier und dort, und die Illusion einer komplett ausgearbeiteten Sprache ist perfekt :elkgrin:
 
Ich habe zunächst auch nur damit angefangen, einige Wörter, Sätze und die Kapitelnamen zu übersetzen, aber nun bin ich an einem Punkt, an dem ein Gespräch in eben dieser Sprache durchaus passend wäre.

Durch die vorherigen Übersetzungen haben sich in der Exceltabelle um die 700 Wörter angesammelt und das ganz ohne viel Mühe, bzw. dem Ansehen eine komplette Sprache zu erschaffen. Es hat eher eine Menge Spaß gemacht, weshalb meine Zwerge und die eher dunklen Wesen nun auch eine eigene Sprache bekommen, die aber nur sporadisch auftauchen wird. :grins:

Aber die Handhabung im Roman als ganzes Gespräch fällt mir schwer und ich hoffe hier noch auf den einen glorreichen Tipp :elkgrin:
 
Das Bla-bla-bla ist nur ein Lückenfüller, ich war zu faul, um mir einen Satz auszudanken :tongue:
Das heißt, statt "Bla-bla-bla kommt ein deutscher Satz rein :zwinker:
 
Das hatte ich vermutet, aber meine Frage wäre ja, wie fügt man die selbst ausgedachte Sprache und dann die Übersetzung ein :smile:
 
Achso.. Ich würde es nicht so kompliziert machen, denn wenn man beim Lesen gelegentlich nachschlagen muss, was was heißt, würde man nach der Zeit allmählich die Lust zu lesen verlieren.
Das mit den Fußnoten ist im Nachhinein auch kompliziert, daher würde ich den Vorschlag von Formorian umsetzen bzw. "verfeinern".
Wieso muss alles nur so umständlich sein?
 
Tolkien machte es sich selbst einfach (mit dem Einfügen und Übersetzen, aber natürlich nicht mit der Entwicklung. Aber war das nicht auch sein Beruf?), an jeden Liedtext, jedem Gedicht und jeder anderen Textpassage in Sindarin, Quenja oder der Zwergensprache oder der Dunklen Zunge oderoder ... wurde einfach die Übersetzung drangeklatscht. Habe nun eifrig überlegt, wie man es besser machen könnte, aber leider fällt mir nüscht Gescheites dazu ein.
 
Also meine ursprünglichen Bedenken hast du sehr gut zusammen gefaßt :zwinker:

Trotzdem erhoffe ich mir noch eine Antwort, die eine umsetzbare Lösung beinhaltet, ohne den Lesefluss zu stören ... Umständlich wollte ich es eben nicht machen, sondern schon einfach :grins:

Womöglich muss ich letztendlich doch auf "unsere" Sprache zurückgreifen, mit der Ergänzung - sprach sie in iunithisch, aber noch besteht Hoffnung :smile:
 
Hm, klingt schon reizvoll, größere Passagen einer "Kunstsprache" zu verwenden... Aber zuviel des Guten könnte den Leser auch verwirren. Ich habe dieses Problem leicht umgangen, indem ich jemanden übersetzen lasse, z.B.:

„Entschuldigt meine Unhöflichkeit“, sagte er wieder in einwandfreier Hochsprache. „Ich bin Arrek'Ullah'Ben, der Stammesfürst der Makkah'al'sannah, Volk der Oase. Und die Männer um Euch herum sind die Roten Speere, meine besten und erfahrensten Krieger.“
oder:
„Weißt Du was? Morgen zeige ich Dir Aktal'da'fassa, den Ort in den Felsen, so heißt diese Siedlung bei uns. Und wie wir es geschafft haben, das Tal zu bewässern und zu kultivieren. Und die Merrekhi'da'fassa, das sind unsere Wohnräume, und noch die Lagerräume, die Ställe und den Brunnen tief unter der Erde.“

Ein Notbehelf, aber in Dialogen einfach anwendbar :smile:
 
Beim Lesen von Namen wie Arrek'Ullah'Ben oder Makkah'al'sannah bin ich ein wenig zusammengezuckt.
Solche Namen sind für mich als Lektor immer schon ein Alptraum gewesen, weil ich sie mir einfach nicht merken konnte - vor allem, wenn es in
Romanen nur so davon gewimmelt hat und sie alle irgendwie gleich klangen.

So, jetzt kenne ich Deinen Roman noch gar nicht und meckere schon herum. :rotwerd: Aber es ist tatsächlich ein stückweit Erfahrung, dass allzu
komplizierte Namen bei vielen Lesern nicht so gut ankommen. Ich vermute, dies kann zum Teil psychologische Gründe haben: Viele Leser wollen
sich mit den Protagonisten identifizieren und manch einer tut sich schwer, einen Bezug zu einem Arrek'Ullah herzustellen - wahrscheinlich steckt
ein wenig Xenophobie in jedem von uns ... ^^

Auf der anderen Seite zeugt es von Kreativität, seine Figuren nicht Peter, Klaus und Dieter zu nennen, sondern eigene Kulturen zu erschaffen und
damit auch sprachliches Neuland zu betreten. Gerade bei dem ganzen Einheitsbrei, der heutzutage den Markt überschwemmt, haben kreative Köpfe
Seltenheitswert.
Von daher kannst Du meinen Einwand eigentlich auch ignorieren.
 
Nein, nein, Cassandra, ich werde Deinen Einwand nicht einfach ignorieren. Finde ich absolut angemessen! Ich könnte mir solche Kunstworte ebensowenig über längere Distanz merken. ABER - und jetzt kommt die Rechtfertigung, die ich eigentlich immer vermeiden möchte. Naja, Rechtfertigung ist vielleicht übertrieben - eher eine Info. :smile: Die merkwürdigen und kaum einzuprägenden Kustworte werden in meiner Geschichte zwar verwendet (um die Fremdartigkeit zu unterstereichen), aber man muß sich diese -dem Himmel sei Dank! - nicht einprägen, da sie meist an Ort und Stelle erläutert werden. Also KEIN Vokabellernen :smile:

...vielleicht sollte ich mir doch noch einmal überlegen, ob ich Dir meine Geschichte zukommen lasse... :confused:
Spaß beiseite, ich bin jetzt schon auf Deine Kommentare gespannt! :smile: ...und es werden sicher nicht wenige...
 
Das macht ja nix, fand es auch ziemlich interessant, aber meine Hoffnung auf ein gutes Handwerkszeug in Bezug auf den vernünftigen Einbau einer eigenen Sprache bleibt bestehen ... War also eher eine Art: Ich hoffe noch und möchte an mein Anliegen erinnern :zwinker:
 
@ Alihadzi: Danke für die Info. Dann bin ich ja beruhigt - hatte mir schon überlegt, einen extradicken Block als eine Art Telefonbuch zurechtzulegen. :hof:
Bin auf jeden Fall schon gespannt.

@ Zwerg: Grundsätzlich ist das mit der Sprache immer so eine Sache - als z. B. Charlton Heston auf dem Planet der Affen ankam, konnten die Viecher dort
prima englisch ... :elkgrin:
Worauf ich hinaus will: Man denkt sich eine tolle eigene Sprache aus und am Ende wird sie von allen Völkern, Kreaturen und Wesenheiten gesprochen,
unabhängig von Herkunft, Bildung usw. Aber anders geht es fast nicht, denn sich für jedes Volk eine eigene Sprache auszudenken, wäre eine Lebensaufgabe.

Was allerdings eine interessante Option wäre: Wesen A kann z. B. auf Wesen B treffen und feststellen, dass B eine Sprache/Dialekt/Gegrunze von sich gibt,
das er beim besten Willen nicht versteht. Dann muss A sich eben mit Händen und Füßen verständigen - wie auch wir es in unserer Welt tun, wenn wir auf
jemanden treffen, dessen Sprache wir nicht beherrschen.

Das heißt, es wäre bereits recht spannend, ein Volk eine bestimmte Sprache (z. B. ithenländisch) sprechen zu lassen und dann hin und wieder den Vertreter
eines anderen Volkes einzuführen, der dieser Sprache nicht versteht. Daraus könnten sich interessante Verwicklungen ergeben und Du könntest Dich als Autor
kreativ an den diversen Verständigungsversuchen austoben.
 
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