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Die Uhr tickt aus...

Formorian

Dunkler Wanderer
Registriert
30. Nov. 2011
Beiträge
1.181
...ist der vorläufige Titel eines Buches, an dem ich (sporadisch) arbeite, und ich bräuchte etwas Hilfe dabei. Meine Bitte richtet sich vor allem an die Physiker und Metreologen unter uns. Die Welt dieses Buches (es ist übrigens die Melgarns, meines Lieblings-Alchemistenzwerges mit dem ausgefallenen Hobby, falls sich noch jemand erinnert) hat ein gewaltiges Problem: durch eine Katastrophe in grauer Vergangenheit ist die Eigenrotation auf ein Minimum herabgesetzt. Der "Erdentag" dauert nun etwa siebentausend Jahre! Eine Hälfte der Welt ist ständiger Sonnenbestrahlung ausgesetzt und völlig verbrannt, auf der anderen herrscht ewige Nacht, mit einem schmalen Dämmerungsgürtel dazwischen. Dieser verschiebt sich jedes Jahr (obwohl es soetwas wie ein "Jahr" nicht mehr gibt :hof: ) um einige km, und die Bewohner ziehen praktisch auf der Flucht mit ihm mit. In wenigen tausend Jahren wird der letzte, lange Tag vollendet sein, die Erde wird eine verbrannte und auf der Nachtseite vereiste Wüste sein, und niemand kann es verhindern.
Die Situation für die Bewohner ist also vergleichbar mit der aus DYING EARTH von Jack Vance, wo die flackernde Sonne kurz vor dem Verlöschen steht, nur dass sie ihr Ende absehbarer vor Augen haben.
Deshalb meine Frage: würde etwas derartiges tatsächlich geschehen, wie würde sich dies wohl auf die Welt im Besonderen auswirken? Welchen Einfluss hätte es auf die Gravitation, auf das geomagnetische Feld, die allgemeine Wetterlage? Kann mich da bitte jemand aufklären?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur ein kleiner (und vermutlich sinnfreier) Gedankengang zu dem Thema: mir erscheinen 7000 Jahre für einen Erdentag reichlich lange. Letztlich dreht sich die Erde - unabhängig von der Rotation um die eigene Achse - ja auch noch um die Sonne. D.h. technisch gesehen dürfte es eine so exakte Unterteilung in eine Tag- bzw. Nachtseite eigentlich nicht geben.
Es hat zweimal in der Geschichte unseres Planeten jeweils eine Totalvereisung und eine komplettes Begraben der Erdoberfläche unter flüssiger Magma gegeben. Vorallem bei der Vereisung hat das Klima eine gewaltige Rolle gespielt. Von daher müsstest Du Dich auch fragen, was es für klimatische Auswirkungen haben kann, wenn - gesetzt den Fall, es wäre möglich - eine Hälfte der Erde in Dunkelheit und die andere in permanentes Sonnenlicht getaucht wäre. Letztendlich würden sich diese beiden extremen Klimazonen irgendwie gegenseitig beeinflussen. Von daher weiß ich nicht, ob es soetwas wie verbrannte Erde auf der einen und Eiswüste auf der anderen geben könnte - eines von beiden ja, aber wahrscheinlich nicht beides.

Aber das war jetzt auch nur mein Summs nach einer langen Nachtschicht. Ich weiß aber, dass ich irgendwo noch ein paar gute Links zu dem Thema herum liegen habe. Falls sie mir im Laufe des Tages unterkommen sollten, erfährst Du es als Erster.
 
Dank dir für die schnelle und informative Antwort :smile: .
Diese Welt sollte schon durch Umkreisung der Sonne und minimaler Eigenrotation der Sonne immer die selbe Seite zuwenden (anders wäre das Konzept, das mir vorschwebt nicht möglich), aber ich denke mal, dass du recht hast dass zwei so extreme Gegenzonen nicht möglich wären. Vielleicht sollte ich mich hier wohl nicht selbst allzu festlegen; die Bewohner wissen nicht genau, wie es auf der hellen oder dunklen Seite aussieht, und keiner verspürt genug Abenteuerlust es herauszufinden.
Eine solche Expedition böte natürlich Stoff für mehrere Kapitel...
 
aber ich denke mal, dass du recht hast dass zwei so extreme Gegenzonen nicht möglich wären. Vielleicht sollte ich mich hier wohl nicht selbst allzu festlegen; die Bewohner wissen nicht genau, wie es auf der hellen oder dunklen Seite aussieht, und keiner verspürt genug Abenteuerlust es herauszufinden.
Eine solche Expedition böte natürlich Stoff für mehrere Kapitel...

Na, das klingt doch nicht schlecht! Die Völker der jeweiligen Seiten kennen sich nur aus Geschichten. Kaum jemals sind sich Vertreter der unterschiedlichen Rassen begnet. Man könnte sich auch gut vorstellen, dass es nicht nur gewaltige kulturelle, sondern auch große körperliche Unterschiede zwischen ihnen gibt. Vermutlich unterscheiden sich auch die Lebensweisen der Rassen: die auf der Lichtseite beispielsweise leben vielleicht eher unterirdisch oder in weitverzweigten Höhlen und können sich nie weit von ihren Wasserreservoirs entfernen.
Und wenn ein Volk beschließt aus irgendwelchen Gründen (eine Notlage vielleicht) eine Expedition auszuschicken, gibt das bestimmt eine Menge her - wie Du schon sagtest: Stoff für mehrere Kapitel.

Als ich finde das alles jetzt schon sehr spannend. Wann ist das Buch fertig? ( :elkgrin: )
 
Ich geh mal die Punkte im letzten Satz der Reihe nach durch...
bin zwar weder Physiker noch Meterologe, aber Astronomie interessiert mich generell ^^

Einfluss auf Gravitation: Soweit ich informiert bin ist "Gravitation" die Anziehungskraft aufgrund von Masse - und die würde sich nicht ändern. WAS aber abnehmen würde wäre die Fliehkraft - wodurch die Schwerkraft wohl etwas stärker zu spüren wäre. Aber keine Ahnung, wie groß der Unterschied nun wäre...

Einfluss auf das geomagnetische Feld: Wollte schreiben "vermutlich keiner", aber dann habe ich doch mal auf Wikipedia nachgeschaut. Tatsächlich scheint die Rotation das Magnetfeld zu verstärken, weshalb dein Szenario in einer Abschwächung des Magnetfeldes resultieren sollte. Ich glaub aber, dass es nach wie vor vorhanden wäre (Ursache ist letztendlich der eisenhaltige Kern), auch wenn es vllt schneller wandern würde oder so...

Wetterlage: Ui ui ui, hochkomplexes Thema in der komplexen Erdatmosphäre...
Merksatz Nr. 1: Warmes steigt nach oben, kaltes fällt nach unten ^^
Angewandt auf die Luft: In Bodennähe ist mit heftigen Stürmen im Bereich in und um die Dämmerungzone zu rechnen, und zwar von der Nachtzone in Richtung Tagzone.
Angewandt auf die Ozeane: Wasserströmungen an der Oberfläche von der Tagzone in Richtung Nachtzone.
Man sollte außerdem beachten, dass Wasser nur sehr langsam seine Temperatur ändert und somit ein idealer Wärmetransporter ist (schonmal was vom Golfstrom gehört?). Die Küsten dürften einigermaßen bewohnbar sein, ganz im Gegensatz zum Inneren der Kontinente, die entsprechend ihrer Lage Extremwetter vorzeigen dürften.
Übrigens wären auf einer solchen Erde die Pole ein sehr guter Ort - dort fallen die Sonnenstrahlen sehr schräg und würden auf der Sonnenseite für ein milderes Klima sorgen.
Wobei ich vermute, dass sich die Erdachse schneller neigen würde, weshalb die klimatischen Pole mit den Polen der Erdachse wohl immer weniger korrespondieren würden... das milde Klima dürfte also in den oberen und unteren Breitengraden einwenig wandern.
 
Physiker und Metreologen
Tja ... dann bin ich raus
*pfeiff*

Ach, was solls ...

Die Situation für die Bewohner ist also vergleichbar mit der aus DYING EARTH von Jack Vance, wo die flackernde Sonne kurz vor dem Verlöschen steht, nur dass sie ihr Ende absehbarer vor Augen haben.
Deshalb meine Frage: würde etwas derartiges tatsächlich geschehen, wie würde sich dies wohl auf die Welt im Besonderen auswirken? Welchen Einfluss hätte es auf die Gravitation, auf das geomagnetische Feld, die allgemeine Wetterlage? Kann mich da bitte jemand aufklären?

Such mal unter Youtube

"der tag an dem ... die sonne explodierte"
Ist ne Doku, die deine Fragen beantwortet.

Die Kurzfassung: bis die Sonne erlischt, sind deine Protagonisten wohl gebraten ...
:frown:
 
Zuletzt bearbeitet:
Heißen Dank für eure Tipps! Das ist echt super!
Werd mich da wohl selbst auch noch mal schlauer machen müssen, vor allem um die Zusammenhänge und wechselseitigen Auswirkungen abzuschätzen (bemüh mich immer um ein Mindestmaß an Realismus).
Die Völker...hmja, also meine momentane Überlegung wäre ein letzter, großer und dummer Krieg zwischen zwei verfeindeten Parteien, der alle anderen großen dummen Kriege beendete, da beide Seiten etwas zu enthusiastisch zu Werke gingen. Die Überlebenden haben sich tatsächlich in unterirdische Rettungskomplexe geflüchtet, und die Eine Seite verfügte über die Technologie der Cyrostase und verbrachte die Jahrhunderte tiefgekühlt bis zum Wecken ihren lebenserhaltenden Systemen ausgeliefert. Die andere Seite besaß diese Technologie nicht, dafür aber die der Nahrungssynthese und verbrachte all die Zeit tatsächlich aktiv unter der Erde. Sie passte sich im Laufe der Jahrhunderte der beengten Umgebung an und schrumpfte zusammen. So kam es zu Zwergen, zu denen auch Melgarn gehört. Die anderen Überlebenden mit ihrer futuristischen Technologie haben etwa die Funktion von Elfen (ohne Baumkuscheln und Flötenspiel, aber auch die Zwerge sind keine axtschwingenden Rauschebärte). Der überwiegende Teil wird aber menschlich sein als Nachkommen von damals besonders geschützten Populationen, die dank ihres Verstandes oder durch pures Glück überlebten. Daneben kam es in den Extremzonen zu jeder Menge Mutationen, etwa den in der Story erwähnten Drow.
Hauptthema wird aber nicht irgend ein Rassenkonflikt oder irgend ein dräuendes Böses (abgesehen von der ablaufenden Zeit) sein, sondern die ganz banalen bis abstrusen Aktionen der Leute dort. Sie wissen um das sichere Schicksal der Welt, doch dies ist ja noch so weit entfernt, und jeder hat ja noch eine Menge Zeit etwas zu tun und sein Scherflein ins Trockene zu bringen, auch auf Kosten anderer. Was solls, es geht eh alles vor die Hunde...Feier, solange du noch kannst!
Wann ich es fertig habe? Noch vor der nächsten Inkarnation, hoffe ich :hof:
 
Wann ich es fertig habe?
:hase:

Sag mir bescheid, wenns soweit ist, ja?
Ja?


Nachtrag: Unbedingt anschauen: "Der Tag, an dem die Erde stillstand" - eine meiner Lieblingsdokus
Und passt ohnehin besser auf deine Geschichte, als die Doku die ich vorher gepostet habe (Asche auf mein Haupt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Achtung, nicht direkt auf deine Frage bezogen!!


Der Titel klingt eher nach ner Parodie, irgendwie. Naja, austicken hat ja auch eine gewisse Doppeldeutigkeit, vllt lese ich sowas aber nur. Für mich klingt das ein wenig wie ein Buch, bei dem eine Uhr so richtig die Schnauze voll hat, ausrastet (austickt) und Menschen über den haufen metzelt. (Kennt jemand den Film Rubber? :D)
 
hmm dann geb ich auch mal meinen Senf dazu... :) Also ich denke das größte Problem würde die Erdanziehung werden. Wenn die Erde sich langsamer dreht, würde die Fliehkraft geringer werden. In deiner Welt würde die Erdanziehung also stärker werden. Ich habe keine Ahnung wie stark, aber ab einer bestimmten Stärke würde das auf jeden Fall zum Problem werden. Eine zu starke Erdanziehung könnte alles Leben beenden oder zumindest Wort wörtlich zu Boden zwingen. Ich habe mal von Schätzing eine Diagnose gelesen was passieren würde, wenn der Mond nie in die Erde gekracht wäre. In dem Szenario beschleunigt sich die Rotation der Erde, was zu extrem starken Winden führt und Leben praktisch nur in Form von Kriechtieren zuläst. Seiner Meinung nach hätten wir Menschen dann mehr Beine und könnten nicht sprechen weil der Wind jedes Geräusch wegtragen würde. Wir würden über Bioluminenz kommunizieren. Aber ich weiche ab. Wenn die Sonne immer nur auf eine Seite scheint was passiert dann? Hmm vergleichen wir es doch mal mit der Stelle der Erde wo die Sonne am stärksten scheint: Dem Äquator. Jetzt wird es schwierig. Am Äquator ist nichts verbrannt sondern reges Leben. Wieso? Die Sonnenstrahlen treffen auf dem Boden. Das Wasser verdunstet und steigt auf. Es bilden sich Wolken. Die Warme Luft steigt auf und kühlt in der Höhe langsam ab. Durch die Corioliskraft driftet sie nach Nord und Süd ab. Sie kühlt ab und sinkt und regnet ab. Wüsten entstehen in den Randregionen des Passatkreislaufs da die Luft dort trocken ist und wieder warm. Ob das jetzt aber auch für große Regionen gilt, keine Ahnung. Aber: Auf jeden Fall würde alles Wasser verdunsten und sich sehr viele Wolken bilden UND der Energiehaushalt müsste ausgeglichen werden. Von der Stelle wo die Sonne scheint würden starke Winde zu der Stelle wo die Sonne nicht scheint wehen... Aber ansonsten keine Ahnung :D
 
Bis auf die Fliehkraft (die im Übrigen eine virtuelle Kraft ist [/Klugscheißermodus]) und die von dir postulierte deutliche Zunahme der Erdanziehung bei ihrem Wegfall, würde ich Marius zustimmen.
 
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