Formorian
Dunkler Wanderer
- Registriert
- 30. Nov. 2011
- Beiträge
- 1.181
Dies ist die Fantasy-Version einer SF-Story, die ich vor einigen Wochen in einem anderen Forum schrieb. Es geht dabei um die Dualität von Gut und Böse, dem ewigen Lieblingsthema eben.
Hoffe, sie kommt so an, wie sie gemeint ist.
"Wisset, oh Prinz, dass in diesem Moment, da Ihr diese meine Zeilen lest, die Stadt Glenshaa wieder ein Ort des Herren ist. Kein Abgefallener erhebt hier mehr trotzig das Haupt wider unseres rechtmäßigen gütigen Herren, keine schwarzen Zauber werden hier mehr gesprochen. Das Banner der Güte und der Gerechtigkeit weht wieder über ihren Zinnen, zum höheren Lobe des Himmels und zum Wohle all seiner untertänigen Kinder. Der Bote, der Euch dieses Schreiben überbringt, wird Euch auf Wunsch gern mehr erzählen ..."
Oh gütiger Vater im Himmel, ich danke Dir für die Gnade, diese großartigen Tage erleben zu dürfen! Nicht die lästerliche Sünde des Stolzes, nein, von dankbarer Demut bin ich erfüllt, zu den Auserwählten zählen zu dürfen, welche heute den gerechten Zorn des Einen über die Abgefallenen bringen werden. Jene, die sich erdreisten, Seine heilige Schöpfung nach ihrem Gutdünken zu verzerren und zu entstellen, so dass sie für immer entweiht ist. Rächenden Engeln gleich, Lobpreisungen des Gütigen Vaters auf den Lippen, werden meine ehrbaren Brüder und ich über sie kommen, scharfschnäblige Falken des Lichtes!
"...am gestrigen Tage stellten wir das Heer der Abgefallenen vor den Toren der Stadt. Ein elender Haufen war es, schwach und kaum gerüstet, viel Weibsvolk dabei. Ohne die Kraft des Einen, welche unsere Truppen eignet, hatten sie schweren Stand gegen uns. Aus zwei Winkeln unter Beschuss genommen, brachen ihre Linien wie dünnes Zweigwerk, und die Reiter jagten sie bis zurück zum Tor und brachten fast alle dabei um. Kein Sieg war je leichter errungen..."
Wie dumm der Feind doch ist! Ich hatte erwartet, dass wir uns auf eine langere Belagerung einrichten müssten, oder auf eine selbstmörderische Erstürmung der Mauern. Doch sie kamen uns entgegen, lachend, musizierend und mit bunten Bändern winkend, gerade so als gingen sie auf eine Hochzeit! Ich sah junge Mütter mit kleinen Kindern auf dem Arm. Lästerliche Freuden priesen sie, luden uns ein, ihrer gottvergessenen Verderbtheit zu folgen. Hatten die Stirn uns aufzufordern, nur den eigenen Wünschen zu folgen, nur den eigenen Verstand zu gebrauchen. "Es gibt auch ein Leben vor dem Tod" sangen sie. Ich werde lange Buße tun für die Sünden meiner Ohren.
"...sind nun, da ich Euch dies schreibe, die Mauern der Stadt sturmreif geschossen. Die Truppen sind formiert und empfangen Seinen Segen. So es in Seinem Willen liegt, werden wir uns bald wiedersehen.
Gelobt sei der Höchste immerdar!"
"Geben wir ihnen endlich, was ihnen zusteht," lacht unser Scharführer. "Keine Gnade, keine Gefangenen! Merzt die dunkle Brut aus! Sein lachendes Auge über uns allen, meine Brüder!"
Ein Gedanke kommt mir plötzlich; etwas stimmte nicht, fühlte sich einfach nicht recht an, wollte nicht zusammenpassen, und ehe ich noch begreife was ich tue kommt mir dieser Gedanke schon über die Lippen: "In der Stadt wird es doch sicher auch Aufrechte, treu Gebliebene geben, die noch immer zu dem Einen stehen. Wie sollen wir die von den Abgefallenen unterscheiden?"
Er wirft mir einen langen Blick zu, derselbe mit dem er sonst auch Homosexuelle oder Beinamputierte bedenkt, dann zuckt er mit den Schultern und lacht wieder. "Bringt alles und jeden um. Der Herr wird die Seinen erkennen."
Hoffe, sie kommt so an, wie sie gemeint ist.
"Wisset, oh Prinz, dass in diesem Moment, da Ihr diese meine Zeilen lest, die Stadt Glenshaa wieder ein Ort des Herren ist. Kein Abgefallener erhebt hier mehr trotzig das Haupt wider unseres rechtmäßigen gütigen Herren, keine schwarzen Zauber werden hier mehr gesprochen. Das Banner der Güte und der Gerechtigkeit weht wieder über ihren Zinnen, zum höheren Lobe des Himmels und zum Wohle all seiner untertänigen Kinder. Der Bote, der Euch dieses Schreiben überbringt, wird Euch auf Wunsch gern mehr erzählen ..."
Oh gütiger Vater im Himmel, ich danke Dir für die Gnade, diese großartigen Tage erleben zu dürfen! Nicht die lästerliche Sünde des Stolzes, nein, von dankbarer Demut bin ich erfüllt, zu den Auserwählten zählen zu dürfen, welche heute den gerechten Zorn des Einen über die Abgefallenen bringen werden. Jene, die sich erdreisten, Seine heilige Schöpfung nach ihrem Gutdünken zu verzerren und zu entstellen, so dass sie für immer entweiht ist. Rächenden Engeln gleich, Lobpreisungen des Gütigen Vaters auf den Lippen, werden meine ehrbaren Brüder und ich über sie kommen, scharfschnäblige Falken des Lichtes!
"...am gestrigen Tage stellten wir das Heer der Abgefallenen vor den Toren der Stadt. Ein elender Haufen war es, schwach und kaum gerüstet, viel Weibsvolk dabei. Ohne die Kraft des Einen, welche unsere Truppen eignet, hatten sie schweren Stand gegen uns. Aus zwei Winkeln unter Beschuss genommen, brachen ihre Linien wie dünnes Zweigwerk, und die Reiter jagten sie bis zurück zum Tor und brachten fast alle dabei um. Kein Sieg war je leichter errungen..."
Wie dumm der Feind doch ist! Ich hatte erwartet, dass wir uns auf eine langere Belagerung einrichten müssten, oder auf eine selbstmörderische Erstürmung der Mauern. Doch sie kamen uns entgegen, lachend, musizierend und mit bunten Bändern winkend, gerade so als gingen sie auf eine Hochzeit! Ich sah junge Mütter mit kleinen Kindern auf dem Arm. Lästerliche Freuden priesen sie, luden uns ein, ihrer gottvergessenen Verderbtheit zu folgen. Hatten die Stirn uns aufzufordern, nur den eigenen Wünschen zu folgen, nur den eigenen Verstand zu gebrauchen. "Es gibt auch ein Leben vor dem Tod" sangen sie. Ich werde lange Buße tun für die Sünden meiner Ohren.
"...sind nun, da ich Euch dies schreibe, die Mauern der Stadt sturmreif geschossen. Die Truppen sind formiert und empfangen Seinen Segen. So es in Seinem Willen liegt, werden wir uns bald wiedersehen.
Gelobt sei der Höchste immerdar!"
"Geben wir ihnen endlich, was ihnen zusteht," lacht unser Scharführer. "Keine Gnade, keine Gefangenen! Merzt die dunkle Brut aus! Sein lachendes Auge über uns allen, meine Brüder!"
Ein Gedanke kommt mir plötzlich; etwas stimmte nicht, fühlte sich einfach nicht recht an, wollte nicht zusammenpassen, und ehe ich noch begreife was ich tue kommt mir dieser Gedanke schon über die Lippen: "In der Stadt wird es doch sicher auch Aufrechte, treu Gebliebene geben, die noch immer zu dem Einen stehen. Wie sollen wir die von den Abgefallenen unterscheiden?"
Er wirft mir einen langen Blick zu, derselbe mit dem er sonst auch Homosexuelle oder Beinamputierte bedenkt, dann zuckt er mit den Schultern und lacht wieder. "Bringt alles und jeden um. Der Herr wird die Seinen erkennen."