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Der ideale Held

Nian

New member
Registriert
01. Jan. 2012
Beiträge
11
Hallo,

jeder hat ja eine ungefähre Vorstellung, wie der perfekte Held oder die Heldin einer Geschichte oder eines Buches aussehen soll. Das meine ich jetzt nicht optisch, das ist ein anderes Thema :) Aber bestimmte Voraussetzungen müssen stimmen, um ein gutes Buch zu ergeben...
Bei mir entscheidet sich da viel über den Charakter der Hauptfiguren.

Legt ihr wert auf bestimmte Charakterzüge, die ein Held haben sollte? Welche Eigenschaften dürfen auf gar keinen Fall sein?
Ändern sich die Vorstellungen bei unterschiedlichen Buchstilen?

Werfe einfach mal so ein paar Fragen in den Raum, die mich interessieren :)
Gruß
Nian
 
Ich hege da überhaupt keine Erwartungshaltung, sondern lasse mich lieber überraschen. Ein sympathischer Held kann mich ebenso fesseln wie ein absoluter Schweinehund, wenn seine Motivationen begreifbar sind. Die "guten" Characktere wirken allerdings gegen die Schurken oft flach und farblos.
 
Echt nicht? :eek:

ich kann zum Beispiel klassische Superhelden-Figuren nicht ausstehen. Wenn denen alles so zufliegt und das auch noch als selbstverständlich genommen wird. Oder dieses überhebliche ich-kann-die-Welt-retten Gehabe :D

Ein sympatischer Held/Hauptcharakter braucht so seine Fehler...
gerne ein bissle exentrisch oder abgedreht. Ein kleiner Tick hat noch niemanden geschadet^^
Menschlich eben. Ich hasse es, wenn man kein bissle Realität erkennen kann.
Ich mein, niemand ist perfekt...
oder eben...
kennst du den Spruch "Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat grenzen, Verrücktheit nicht"
ka von wem der ist (nicht von mir auf sowas komm ich nicht^^)
Das gilt für mich gerade für Buch- und Geschichtencharaktere.


und das ist auch der Grund, warum die "bösen" Figuren mir auch meist ziemlich gut gefallen :D
 
Mir gehts ähnlich wie Formorian,

wenn die Situation stimmt, in der die Hauptfigur agiert und das glaubhaft und echt wirkt, nicht überzogen, kann mich das auch fesseln. Dafür entscheidet sich bei mir fast alles auf der ersten Seite, in den ersten paar wenigen Worten bzw. Sätzen. Machen die mich nicht an, hat das Buch verloren.
 
Kennt ihr Kane the Cursed? Das ist wohl die faszinierendste Figur, welche die sonst so flache sword-and-sorcery hervorgebracht hat. Dieser ist kein anderer als der Kain aus der Bibel, der erste Mörder also, der zu ewigem Leben verflucht wurde. Dummerweise ist diese Unsterblichkeit eher relativ; Kane kann sehr wohl umgebracht werden. Doch Kane hat sich entschlossen, sein endloses Leben weiterzuleben...
Als Zeuge zahlloser Schlachten und Gewalttaten - die meisten davon selbst inzeniert - hat er natürlich einen Charackter entwickelt, der höchst amoralisch scheint (wer versteht schon die Motivation von Unsterblichen?), man fühlt sich in seiner Nähe wie in einem Eisschrank, der an einem Bindfaden hängend über dem Grand Canyon baumelt, und dennoch wächst einem dieser absolute Antiheld ans Herz, denn seine Gegner sind in der Regel noch viel gewissenlosere Schweinehunde ...
 
Also ich kann mich sehr gut "bösen" und auch "guten" Protagonisten anfreunden. Ich finde bloß wichtig, dass die Figuren nicht farblos sind, sondern einzigartig bzw. unverbraucht. Bauernjungen, die die Welt retten sind also eher nicht mein Fall.

Zu der Motivation des "Bösen". Meinesjaachtens muss auch dies nicht zwangsläufig gegeben sein. Ich kenne Bücher, die auch sehr gut ohne dies auskommen.
Gerade eben habe ich "Dämonenzeit" von Stephan Russbült gelesen. Der Hauptcharakter Baazlabeth, ein Kriegerdämon bringt Personen um, einfach weil er Spaß daran empfindet. Aber trotzdem lernt man ihn als Leser wegen seines pechschwarzen Humors und seiner Schwächen schätzen.
Ein weiteres Buch wäre "Der Tag der Messer" von Alexander Lohmann. Der Antagonist Darnamur (ja jetzt wisst ihr es), ein Gnom beginnt eine blutige Revolution,wegen der Unterdrückung seines Volkes. Dabei ist er im Grunde selbst ein Psychopath und Diktator. Er lässt Hunderte verfolgen, töten und foltern, errichtet zwar einen demokratischen Rat, den er allerdings manipuliert und erpresst. Die neue Ordnung wird noch schlimmer als die Alte.
Das faszinierende an dieser Figur finde ich daran, dass Darnamur eigentlich "gute" Ziele hat, selbst allerdings vor keinem Mittel zurückschreckt und gar nicht merkt, dass er im Grunde auch nur ein Diktator ist.

Gut finde ich auch zwiespältige Prota- und Antagonisten wie beispielsweise im "Lied von Eis und Feuer" Ich kenne kaum ein Buch indem genauer auf die verschiedenen Personen und ihre Charakterzüge eingegangen wird, als diese Reihe.

LG,
Darnamur
 
Ich kann mich eigentlich für jede der angesprochenen Arten von Protagonisten und Antagonisten erwärmen.

Einen "richtigen" Helden mag ich, wenn er denn realistisch ist und man nachvollziehen kann, warum er so gut geworden ist, wie er ist. *Schwelg!* Ich bin halt ein Mädchen! Allerdings muss der Protagonist immer noch seine Schwächen haben und angreifbar sein. Wo blieben denn sonst das Konfliktpotential und die Spannung?
Einer "meiner" Held unterschätzt zum Beispiel öfter die Menschen, die ihm nahestehen. Dadurch wirkt er herablassend und über-fürsorglich und nervt, obwohl er es ja eigentlich gut meint. Wer ihn mag, nimmt es mit Humor, die anderen werden dagegen schon mal leicht reizbar. Wenn seine Frau in Gefahr gerät, verliert er auch mal die Beherrschung und reagiert dann irrational. Außerdem hat er seit einem traumatischen Erlebnis ziemliche Höhenangst. ^^

Der Antiheld, der eigentlich gar kein "Guter" ist, aber von den Umständen (eventuell seinem eigenen Egoismus, aus Rache oder anderen wenig edlen Motiven) gezwungen wird, "gut" zu handeln, gefällt mir eigentlich auch. Spontan fällt mir da Han Solo aus Star Wars ein. Ein Schmuggler und Halunke wie aus dem Bilderbuch, der eigentlich und zunächst nur an Geld interessiert ist.

Und der perfekte Antagonist muss natürlich auch plausible Gründe für sein "Schlecht-Sein" und "Schlecht-Handeln" haben. Ob der Leser die jetzt alle kennen lernen muss, ist noch die Frage, aber sie müssen halt da und zumindest vorstellbar sein. So ein Grund kann tatsächlich der "Spaß" am Morden sein, bedingt durch ein fremdartiges (Heitz´ Albae), verschobenes (s.o. der Dämon Darnamur) oder ganz einfach fehlendes Wertesystem. Am plausibelsten ist es aber, wenn der "Böse" ganz einfach seine eigenen Ziele verfolgt und dabei die Prioritäten anders setzt, als der Protagonist. Wenn andere Personen zu Schaden kommen kann ihm das egal sein, solange er seine Ziele erreicht. Ob er darüber nachdenkt und Gewissensbisse hat, oder nicht, ist dann eher ein schmückendes Detail.
 
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da stimme ich hobbyschreiber zu. ich mag es auch, wenn ein held/heldin realistisch rüberkommt, so dass ich mich in ihn hineinversetzen kann und seine(ihre motivationen nachvollziehen kann.
spannender finde ich es dann auch, wenn der "bösewicht" nicht so oberflächlich rüberkommt, sondern sein charakter ebenfalls gut dargestellt wird.
 
wer mag schon oberflächliche Characktere :D

stimme euch da voll zu. je realistischer die Hintergründe/Beweggründe einer Person desto besser. Humor ist auch immer gut, obwohl manchmal das absolute unverständniss davon auch einen interessanten Charakter ergibt.

und der Protagonist sollte einzigartig sein...
aber sind normale Personen nicht manchmal die besten Helden? da ist es einfacher sich hineinzuversetzten. halt so ein durchschnittlicher Jederman...
weiß aber nicht, was ich besser finde, jemanden besonderes oder wer normales...
 
Helden sind auch nur Menschen (bzw. Zwerge, Drachen, Elfen, etc...)

Also ich mag es bei Helden, wenn sie eher Durchschnittstypen sind, die sich
wenn überhaupt durch besondere Verbohrtheit, Sturheit oder überdurchschnittliches Moralempfinden von ihren Mit-welche-welt-auch-immer-Bewohnern unterscheiden.
Motto: Aufgegeben wird maximal ein Brief.

Was ich eher bescheuert finde sind übertriebener Edelmut und Einhaltung von Prophezeiungen.
DAS würde ich gerne einmal lesen, dass eine geschichte auf einer uralten Prophezeiung aufbaut und der Held in Kapitel 17 links abbiegt und alles ganz anders macht.
 
Ich mag es, wenn im Verlauf der Handlung eine Wandlung mit dem Helden eintritt und er erkennt, dass das Gute und Aufrichtige, für das er gekämpft hat, in Wahrheit das Böse und Unrechtmäßige ist; er also als Marionette begann und als denkendes Wesen endet.
 
Das ist eine sehr ansprechende Plot-Idee, aber jedes Buch kann natürlich auch nicht auf diese Weise gestrickt sein. Es gibt ja glücklicherweise inzwischen Autoren und Mini-Verlage, die sich auf solche 'realistische' Fantasy abseits der gängigen Klischees spezialisieren. Eine ähnliche Entwicklung wie in Formorians Beitrag macht zum Beispiel der Protagonist Gooregan in Tian Di´s "Reisende - Der Krieger und die Zeuberin" durch. Der Abenteurer und Kampfkunstlehrer hat mit einem Freund eine ganze Zeit lang die Elitetruppe eines expansionswilligen Herrschers ausgebildet (gegen gutes Geld). Die Zwecke, für die diese Truppe dann eingesetzt wird, stoßen ihn allerdings extrem ab. Er beschließt, nicht mehr für einen einzelnen Herrscher arbeiten und von dem abhängig sein zu wollen, sondern eine unabhängige Kampfkunstschule zu gründen, deren Schüler er sich selber aussuchen kann. Ein super Buch, von dem es bereits eine Fortsetzung gibt. Ich freue mich schon auf den dritten Band.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag Helden, bei denen ich einen Bezug zu mir herstellen kann :elkgrin:

Mir ist vieles recht. Solange das Buch gut geschrieben ist, ist mir fast jeden Helden recht, ob jetzt Allmächtig, Bauer, Antiheld oder was auch immer. Mit jedem von ihnen kann eine spannende und inviduelle Geschichte erzählt werden.

Aber am liebsten hab ichs eigendlich, wenn es keinen richtigen "Held" in der Geschichte gibt.
 
Ich finde Helden gut die auch Schwächen haben.

Ich mag es nicht wenn der Held übermächtig ist und alle seine Feine fast schon im Schlaf besiegt, auserdem sollte der Held auch denken können oder mindestens eine Person dabeihaben die halbwegs inteligent ist und sich nicht so leicht belügen lässt.
Und zuletzt humorvolle Helden die viel Glück haben find ich meistens auch gut.

Wenn das Buch dann auch noch gut und fesselnd geschrieben ist passt alles.
 
Da empfehle ich dir die Bücher um Fafhrd und den Grauen Mausling von Fritz Leiber, sie erfüllen all deine Erwartungen wohl im Gesamtpaket :).
 
Was ich sehr interessant finde ist, wie viele finden der Held sollte einige Fehler oder Schwächen haben. Ich selbst würde da noch ein wenig weiter gehen und sogar sagen, dass der Held meiner Meinung nach eine vollkommen gewöhnliche Person soll sollte, der durch ihre Geburt nicht schon etwas in die Wiege gelegt ist, was anderen verwehrt bleibt. Ich finde es beispielsweise sehr schade, wenn ein Protagonist in einem Fantasybuch seinen Erzfeind nur dadurch besiegt, dass er im letzten Moment herausfindet die Macht zum Sieg die ganze Zeit in sich getragen zu haben und sie nur nutzen muss. Mir erscheinen die Taten des Helden durch derlei Dinge oft sinnlos und so sehe ich es lieber, wenn der Held einen Sieg herbei führt indem er all seine Schläue nutzt und sich einen Plan zurechtlegt, der er dann unter Mühen ausführt.
Auch finde ich es interessant, wenn der Held ein fest gestecktes Ziel hat, dieses nicht aus den Augen verliert und auch einmal Opfer dafür bringt. Das mag trivial und selbstverständlich klingen, aber im Endeffekt lassen sich viele Protagonisten doch nur allzu leicht von einem solchen Ziel abbringen. Muss ein Held wirklich einer einzelnen Person helfen, die gerade in einer Gasse überfallen wird, wenn jede Sekunde zählt, um die Rettung Tausender herbeizuführen?
 
Ein Held wird doch erst zum Helden, wenn man eine Relation zum Bösen herstellt. Ich finde es immer ein wenig absurt, dass Helden immer hunderte Gegner töten müssen um 2 Unschuldige zu retten oder so. Jeder ist doch auf seine Weise ein Held. Mein "Held" ist ein aggressiver, berechnender Schwertmeister, der unter Spektrophobie leidet, weil er sich selbst mehr hasst als seine Feinde. Das ist nicht unbedingt der weiße Ritter, aber er hat einen Hintergrund und eine Überzeugung. Die Welt ist grau, nicht schwarz und weiß. Ich habe auch keine wirklich Bösen, sondern eben nur unterschiedliche Seiten.
Gesinnung ist Subjektiv!
(Verzeihet meine Rechtschreibfehler :D)
 
Grundsätzlich bin ich auch kein Fan dieser ewigen Super-Gutmenschen und tragischen Helden. Vorallem: darf man alles kurz und klein schlagen, nur weil man als "Guter" quasi einen Freibrief hat? Ich finde die Figur des Van Helsing im Original "Dracula" zum kotzen und doch gilt er als der gute Gegenspieler des bösen Vampirs. Wer sagt denn, dass ein Wesen gleich böse sein muss, nur weil es sich seiner Natur gemäß verhält?
Und wo ich schon mal dabei bin: auch auf die Gefahr hin, mich mächtig in die Nesseln zu setzen, ABER - ich bin definitiv kein Fan der Figur Harry Potter! Sein Erzfeind Lord Voldemort ist vielleicht nicht der ultimative Sympathieträger, aber immerhin ist er konsequent und weiß was er will. Und überhaupt: den meißten "Helden" fehlt ohnehin die Konsequenz und jeder verschanzt sich hinter Schlagwörtern wie Ehre, Pflicht und Tugend - Bläh!
Wie sähe also für mich der ideale Held aus? Er sollte sich seiner wahren Natur gemäß verhalten, auch wenn das bedeuten sollte, dass er von der Gesellschaft nicht akzeptiert wird. Er rettet nicht aus Überzeugung, sondern weil sein Wesen ihn dazu zwingt. Helden wider willen, die eigentlich keinen Bock auf den ganzen Mist haben, sind mir die liebsten. Gibt es irgendeinen Roman, in dem so jemand vorkommt?
 
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Also ich kenne keinen Roman mit so einem Helden, warscheinlich sind solche Helden einfach Minderware und das nicht nur in Romanen, auch wie ich finde in Filmen ist dies der Fall. Wirklich Schade...
 
Er sollte sich seiner wahren Natur gemäß verhalten, auch wenn das bedeuten sollte, dass er von der Gesellschaft nicht akzeptiert wird. Er rettet nicht aus Überzeugung, sondern weil sein Wesen ihn dazu zwingt. Helden wider willen, die eigentlich keinen Bock auf den ganzen Mist haben, sind mir die liebsten. Gibt es irgendeinen Roman, in dem so jemand vorkommt?

Ich wollte hier eigentlich keine schamlose Eigenwerbung betreiben, aber nachdem tatsächlich niemandem ein solches Buch einfallen will, verweise ich mal dezent hierauf:

Strange Days Band 1 - Fred Ink -Fantasy und Schlimmeres!

Alex ist genau so ein Typ. Und im Lauf der Trilogie wird er zum Weltenretter wider Willen.
Ihr seht also: Das ist auch mein idealer Held! :hof:

LG,
Fred
 
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