Darkness94
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Hier findet ihr die Einführung und den Prolog
Kapitel 1: Die Rückkehr
Ein letztes Mal überprüfte sie die Gurte des Sattels, bevor sie sich auf den Rappen schwang. Sie klopfte dem Hengst auf den Hals und nahm die Zügel in die Hand.
„Musst du wirklich gehen? Vater lässt dich bestimmt noch einige Tage bei uns wohnen. Bleib doch noch.”, flehte ein kleines Mädchen, das mit verschränkten Armen vor dem Stalltor stand.
„Es tut mir Leid Linda, aber ich muss wieder zu mir nach Hause. Ich werde wieder kommen, das verspreche ich dir.”, antwortete die Reiterin mit sanfter Stimme und zog sich die Kapuze ihres langen schwarzen Mantels tief ins Gesicht. Sie blickte das Mädchen aufmunternd an und trieb dann ihr Pferd an.
Das kleine Mädchen sah ihr hinterher und da wusste sie, das sie die junge Frau nie wieder sehen wird. Als die Reiterin nicht mehr zu sehen war, drehte sich das Kind um und verbarg das Gesicht in seinen Händen, es wollte nicht, das ihre Tränen gesehen werden.
Seitdem sie die Stadttore von Ollum passiert hatte lief das schwarzes Pferd in einem stetigen Tempo. Schon am ersten Morgen konnte man die Baumwipfel von Orchides sehen, den Wald der Elfen. Es würde vielleicht nur noch drei Tage dauern, bis sie an den Waldrand kamen.
„Dann sind wir zu Hause.”, flüsterte die junge Frau in das Ohr ihres Pferdes, während sie der Sonne beim aufgehen zu sah. Mit unbewussten Bewegungen streichelte sie den Kopf des edlen Tieres.
Wieder wachgerüttelt durch unruhige Schritte des Pferdes ritt sie dem Wald weiter entgegen. Im schnellen Galopp wurde ihr die Kapuze vom Kopf gerissen, so dass der Wind durch die braunen Locken der Reiterin wehen konnte. Sie genoss das Gefühl der Freiheit, welches sie immer befahl, wenn sie die Elemente der Welt auf ihrer Haut spüren konnte.
Da der Hengst eine hohe Ausdauer besaß, hatten sie bis zum Abend keine Pause eingelegt. Doch bei Nachtanbruch, wenn das Pferd und sie gesättigt waren und keinen Durst mehr verspürten, legte sich die junge Frau, nur in ihrem Mantel gehüllt und ohne Feuer, auf das Moos und schlief tief und fest. Ihr Vertrauen lag in ihrem Gott. Minokta hatte sie schon oft ihr Leben anvertraut und so hatte sie auch dieses Mal keine Bedenken ohne Schutzvorrichtungen zu schlafen.
Zwei weitere Tage ritt sie in diesem Schema, machte nur Halt zum Schlafen und am dritten Tag erreichte sie die Ausläufe des Waldes. Im Schritt trieb sie ihren Hengst durch die nah beieinander stehenden Bäume. Er war nervös, da seine Reiterin es auch war.
Als ihr zum gefühlten hunderten Mal ein Ast ins Gesicht schlug stieg sie ab und führte den Rappen an den Zügeln weiter auf dem matschigen Boden. Im ganzen Land bereits hatte sich der Frühling breit gemacht, nur in den Wäldern, in denen der Boden von hohen, dicht stehende Bäume vor den warmen Sonnenstrahlen geschützt war, lag noch Schnee – oder was davon eben noch übrig geblieben war.
Mit der Zeit wurde der Wald lichter und die Frau kam mit ihrem Pferd auf einen Trampelpfad. Sie folgte ihm einige Zeit, als sie zwischen den Bäumen eine Gestalt ausmachen konnte. Doch bevor sie weitere Details erkennen konnte durchfuhr sie ein unbeschreiblichen Schmerz. Der Wald erstrahlte in einem grünlichen Licht. Die junge Frau sank in sich zusammen und sie spürte wie sich ihr Aussehen veränderte – sie spürte, wie sich ihr wahres Ich aus dem Dunklen ihres Unterbewusstsein hervorschob. Auf einmal fielen lange schwarze Haare auf ihre freien Schultern, die trotz dem grünen Licht lila schimmerten. Das einfache Leinengewand, das sie einst unter ihrem schwarzen Mantel trug, verkürzte sich knielang und verfärbte sich schwarz. Der ausgefranste Saum war mit lila Stickereien verziert. Als die Pein nachzulassen anfing und die Verwandelte aufstehen wollte sank sie ein weiteres mal ein. Aus ihren Schulterblättern entfalteten sich zwei schwarze Flügel mit lila Facetten. Sie erinnerte sich daran, wie man die Schwingen bewegte und freute sich, als es ihr gelang.
„Elfe Darkness meldet sich zurück.”, bemerkte die Verwandelte ironisch und drehte sich um, als der warme Atem ihres Pferdes ihren Nacken strich. Lachend fuhr sie durch seinen Pony und sagte: „Schon gut, natürlich darf ich dich nicht vergessen Shadow.”
Ein Knacken erinnerte sie wieder an die Gestalt und ließ die Reiterin herumfahren. Obwohl sich das grüne Licht gelegt hatte, strahlte die Person zwischen den Bäumen. Ein schneeweißes Kleid umschmeichelte die zarte Figur der anderen Elfe. Zwei glasähnliche Flügel und goldblondes Haar verliehen ihr das Aussehen eines Engels.
„Bist...bist du es wirklich?” Die beiden Frauen musterten sich kurz und Darkness erkannte ihre älteste Schwester. Wortlos schloss sie Silver in die Arme.
„Es ist so lange her! Ich bin so froh, dass du wieder da bist! Das Orakel hat es zwar vorausgesagt, dass du wieder kommst, aber ich musste mich mit eigenen Augen überzeugen! Vater ist aufgeregt wie ein kleines Kind und das ganze Dorf ist auf den Beinen um deine Ankunft zu feiern. Du weißt überhaupt nicht wie...”
„Silver! Ganz ruhig, hol Luft! Ich will jetzt nicht ins Dorf spazieren und dort hoch gefeiert werden, denn das habe ich nicht verdient. Ich möchte nur Shadow versorgen und dann schlafen gehen. Ich habe eine anstrengende Reise hinter mir, bitte versteh das.”
Verwirrt und aus dem Konzept gebracht schlug Silver vor, dass sie Darkness zum Stall bringt, doch dieses lehnte ab.
„Sag lieber Vater Bescheid und wenn es ihm Recht ist suche ich ihn erst Morgen auf.”
Kapitel 1: Die Rückkehr
Ein letztes Mal überprüfte sie die Gurte des Sattels, bevor sie sich auf den Rappen schwang. Sie klopfte dem Hengst auf den Hals und nahm die Zügel in die Hand.
„Musst du wirklich gehen? Vater lässt dich bestimmt noch einige Tage bei uns wohnen. Bleib doch noch.”, flehte ein kleines Mädchen, das mit verschränkten Armen vor dem Stalltor stand.
„Es tut mir Leid Linda, aber ich muss wieder zu mir nach Hause. Ich werde wieder kommen, das verspreche ich dir.”, antwortete die Reiterin mit sanfter Stimme und zog sich die Kapuze ihres langen schwarzen Mantels tief ins Gesicht. Sie blickte das Mädchen aufmunternd an und trieb dann ihr Pferd an.
Das kleine Mädchen sah ihr hinterher und da wusste sie, das sie die junge Frau nie wieder sehen wird. Als die Reiterin nicht mehr zu sehen war, drehte sich das Kind um und verbarg das Gesicht in seinen Händen, es wollte nicht, das ihre Tränen gesehen werden.
Seitdem sie die Stadttore von Ollum passiert hatte lief das schwarzes Pferd in einem stetigen Tempo. Schon am ersten Morgen konnte man die Baumwipfel von Orchides sehen, den Wald der Elfen. Es würde vielleicht nur noch drei Tage dauern, bis sie an den Waldrand kamen.
„Dann sind wir zu Hause.”, flüsterte die junge Frau in das Ohr ihres Pferdes, während sie der Sonne beim aufgehen zu sah. Mit unbewussten Bewegungen streichelte sie den Kopf des edlen Tieres.
Wieder wachgerüttelt durch unruhige Schritte des Pferdes ritt sie dem Wald weiter entgegen. Im schnellen Galopp wurde ihr die Kapuze vom Kopf gerissen, so dass der Wind durch die braunen Locken der Reiterin wehen konnte. Sie genoss das Gefühl der Freiheit, welches sie immer befahl, wenn sie die Elemente der Welt auf ihrer Haut spüren konnte.
Da der Hengst eine hohe Ausdauer besaß, hatten sie bis zum Abend keine Pause eingelegt. Doch bei Nachtanbruch, wenn das Pferd und sie gesättigt waren und keinen Durst mehr verspürten, legte sich die junge Frau, nur in ihrem Mantel gehüllt und ohne Feuer, auf das Moos und schlief tief und fest. Ihr Vertrauen lag in ihrem Gott. Minokta hatte sie schon oft ihr Leben anvertraut und so hatte sie auch dieses Mal keine Bedenken ohne Schutzvorrichtungen zu schlafen.
Zwei weitere Tage ritt sie in diesem Schema, machte nur Halt zum Schlafen und am dritten Tag erreichte sie die Ausläufe des Waldes. Im Schritt trieb sie ihren Hengst durch die nah beieinander stehenden Bäume. Er war nervös, da seine Reiterin es auch war.
Als ihr zum gefühlten hunderten Mal ein Ast ins Gesicht schlug stieg sie ab und führte den Rappen an den Zügeln weiter auf dem matschigen Boden. Im ganzen Land bereits hatte sich der Frühling breit gemacht, nur in den Wäldern, in denen der Boden von hohen, dicht stehende Bäume vor den warmen Sonnenstrahlen geschützt war, lag noch Schnee – oder was davon eben noch übrig geblieben war.
Mit der Zeit wurde der Wald lichter und die Frau kam mit ihrem Pferd auf einen Trampelpfad. Sie folgte ihm einige Zeit, als sie zwischen den Bäumen eine Gestalt ausmachen konnte. Doch bevor sie weitere Details erkennen konnte durchfuhr sie ein unbeschreiblichen Schmerz. Der Wald erstrahlte in einem grünlichen Licht. Die junge Frau sank in sich zusammen und sie spürte wie sich ihr Aussehen veränderte – sie spürte, wie sich ihr wahres Ich aus dem Dunklen ihres Unterbewusstsein hervorschob. Auf einmal fielen lange schwarze Haare auf ihre freien Schultern, die trotz dem grünen Licht lila schimmerten. Das einfache Leinengewand, das sie einst unter ihrem schwarzen Mantel trug, verkürzte sich knielang und verfärbte sich schwarz. Der ausgefranste Saum war mit lila Stickereien verziert. Als die Pein nachzulassen anfing und die Verwandelte aufstehen wollte sank sie ein weiteres mal ein. Aus ihren Schulterblättern entfalteten sich zwei schwarze Flügel mit lila Facetten. Sie erinnerte sich daran, wie man die Schwingen bewegte und freute sich, als es ihr gelang.
„Elfe Darkness meldet sich zurück.”, bemerkte die Verwandelte ironisch und drehte sich um, als der warme Atem ihres Pferdes ihren Nacken strich. Lachend fuhr sie durch seinen Pony und sagte: „Schon gut, natürlich darf ich dich nicht vergessen Shadow.”
Ein Knacken erinnerte sie wieder an die Gestalt und ließ die Reiterin herumfahren. Obwohl sich das grüne Licht gelegt hatte, strahlte die Person zwischen den Bäumen. Ein schneeweißes Kleid umschmeichelte die zarte Figur der anderen Elfe. Zwei glasähnliche Flügel und goldblondes Haar verliehen ihr das Aussehen eines Engels.
„Bist...bist du es wirklich?” Die beiden Frauen musterten sich kurz und Darkness erkannte ihre älteste Schwester. Wortlos schloss sie Silver in die Arme.
„Es ist so lange her! Ich bin so froh, dass du wieder da bist! Das Orakel hat es zwar vorausgesagt, dass du wieder kommst, aber ich musste mich mit eigenen Augen überzeugen! Vater ist aufgeregt wie ein kleines Kind und das ganze Dorf ist auf den Beinen um deine Ankunft zu feiern. Du weißt überhaupt nicht wie...”
„Silver! Ganz ruhig, hol Luft! Ich will jetzt nicht ins Dorf spazieren und dort hoch gefeiert werden, denn das habe ich nicht verdient. Ich möchte nur Shadow versorgen und dann schlafen gehen. Ich habe eine anstrengende Reise hinter mir, bitte versteh das.”
Verwirrt und aus dem Konzept gebracht schlug Silver vor, dass sie Darkness zum Stall bringt, doch dieses lehnte ab.
„Sag lieber Vater Bescheid und wenn es ihm Recht ist suche ich ihn erst Morgen auf.”