Ich kann mich der vorherrschende Meinung in diesen Thread nur anschließen. Der Trailer an sich ist nicht das Problem.
Wenn ich beispielsweise das Basismodell eines Opel Corsa für 60.000 € verkaufen möchte, könnte ich meinen Umsatz auch nicht dadurch steigern, Madonna, Lady Gaga, Rihanna und die Spice Girls zusammen in einem Clip auftreten zu lassen.
Ein weiterer Punkt, wenn ich einen Buchtrailer als Filmtrailer anlege, wollen viele User halt am Ende nur noch den Button drücken um diesen "geilen Film" aus dem Amazon-Videostore zu streamen. Ich habe also eine vollkommen falsche Erwartungshaltung geweckt.
Nach meinem Dafürhalten muss ein Buchtrailer ganz anders aufgebaut werden.
Es sollte nicht das Verlangen nach einem Film geweckt werden. Besser wäre es, den Autor zu sehen, wir er etwas zu seinem Buch erzählt. Das kann durchaus auch an den "original" Schauplätzen stattfinden.
Quidam sitzt beispielsweise auf dem Dachboden, liest eine kleine Passage aus seinem Werk und plötzlich finden wir uns in der okkulten Sitzung wieder. Gerade diese okkulten Momente des Trailers sind wirklich sehr stimmungsvoll.
Genauso verhält es sich bei Laura:
Damit Du das nicht in den falschen Hals bekommst, möchte ich vorweg schicken, dass mir die Textauszüge aus Deinem Buch richtig gut gefallen haben. Auch der Umfang des Buches ist ordentlich. Und hier genau sehe ich auch das Problem.
Kurzum, das Buch wirkt auf mich wie das Werk einer sehr professionellen Autorin, Homepage und Trailer wie die "Fanfiction" eines sehr, sehr jungen Mädchens.
Inhaltlich gibt es zwar an der Homepage nichts zu bemängeln, layouttechnisch / typografisch würde aber beispielsweise ein modernes, angepasstes Wordpress -Template die Professionalität Deines Buches besser repräsentieren.
Zu Deinem Trailer hat Nephthys im " Thiwelfaria Das Tor zu Erinnerung" - Thread schon alles Wesentliche gesagt.
Wie wäre es, wenn Du stattdessen von einer Deiner Lesungen einen kleinen Ausschnitt zeigen würdest, vielleicht auch mit Reaktionen des Publikums.
Spielszenen lassen sich mit all Deinen sprechenden Tieren nicht wirklich realisieren. Was aber, wenn Du in Deinem Trailer die Tiere "besuchen" würdest. Im Voice-over würde man dann entsprechende Textpassagen hören.
Solche Trailer macht man natürlich nicht aus der "Lameng". Gerade wenn man mit dem Schreiben noch nicht komplett seinen Lebensunterhalt verdient kann man durchaus in Amateurfilmforen anfragen, ob Interesse besteht einen Trailer zu erstellen ohne gleich als Schmarotzer zu gelten, da beide Seiten profitieren.
Unterhalb einer sehr, sehr kleinen Schicht von professionellen Werbefilmern ist der Übergang von so genannten Profis zu ambitionierten Amateuren sehr fließend.
Hier noch zwei sehr gelungene Beispiele für wirklich gut gemachte Buchtrailer.
In dieser Form bieten sie meiner Meinung nach einen richtigen Mehrwert und bauen eine persönliche Bindung zum Leser auf.
Nina Blazon über die "Totenbraut"
Markus Heitz - "Die Legenden der Albae"