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Buch, das bis jetzt noch keinen Namen hat

Kurbypoo

Geschichtenschreiberin
Registriert
07. Sep. 2010
Beiträge
7
Ort
Deutschland/Niedersachsen
Hier mal eine Leseprobe meines Buches ... wenn es fertig ist, werde ich mir natürlich noch einen passenderen Namen aussuchen :smile:

PROLOG:
Die Stiefel von tausenden Soldaten hatten ihre Spuren in den Landen Tenebras hinterlassen. Das Volk der Desorier war gewaltsam in das Nachbarland eingedrungen, und hatte die Einwohner auf die kleinen Inseln inmitten eines großen Wassergebietes gedrängt. Viele von ihnen hatten Widerstand geleistet, doch sie alle wurden von den Desoriern ermordet, gefoltert und gepeinigt, bis sie sich schließlich ihrem Schicksal ergaben. Nachdem das Land Desorien untergegangen war hatte man beschlossen, in das Land Tenebra zu gehen, das Land des puren Glücks, wie man zu dieser Zeit noch zu sagen pflegte. Doch diese Zeiten waren längst vergangen, und seitdem hatte sich vieles verändert. Ein Mann stach von allen besonders hervor: Kaiser Pravius der II, oder der Kalte Kaiser, wie man ihn seit der Eroberung Tenebras in den Armenvierteln nannte. Innerhalb der Mauern der kaiserlichen Stadt Beldor wurde er verehrt, vergöttert und geliebt, doch außerhalb der Stadt wurde er als blutrünstig, hinterhältig und zwielichtig betitelt. Neun Jahre vergingen, und Kaiser Pravius und seine Gemahlin Elanor bekamen ein Kind, eine kleine Tochter namens Asfaria, ein Kind das alles verändern würde…

EIN STÜCK VOM 1. KAPITEL:
Vögel zwitscherten, ein leichter Windstoß brachte die Zweige der Bäume zum schaukeln. Asfaria stand am geöffneten Fenster ihrer Kammer und beobachtete einige badende Fayakeda dabei, wie sie ihre breiten schönen Köpfe in die Sonne streckten. Ihr eigener Drache Damrian, ein anmutiges hellgrünes Fayakeda, war auch dabei. Von ihrer Kammer aus hatte sie einen guten Ausblick auf das Fayakedagehege, mit dem großen Teich und der Wiese mit den vielen duftenden Blumen. Damrian breitete die Flügel aus, die nicht zum Fliegen, sondern zum Lenken im Wasser gedacht waren, denn das Fliegen gehörte leider nicht zu den vielen unterschiedlichen Eigenschaften der Fayakeda. Asfaria erwischte sich dabei, wie sie ebenfalls ihre Arme austreckte. Zu gerne wäre sie genauso frei und unbeschwert wie die Drachen gewesen, die dort unten so glücklich schienen. Plötzlich hörte sie Schritte auf dem Gang. Sie blickte ein letztes Mal nach unten, dann schloss sie so leise wie möglich das Fenster und warf sich zurück auf ihr Bett. Die Tür öffnete sich mit einem kaum zu vernehmende Quietschen und Verilia, ihre pummelige Dienstbotin, trat ein. Langsam und vorsichtig ging sie auf Asfaria zu. „Guten Morgen, Hoheit. Ich hoffe, ich habe Euch nicht zu früh geweckt“ Dass Verilia sie gar nicht geweckt hatte, vermochte Asfaria jedoch nicht zu sagen, ihr Vater, Kaiser Pravius, mochte es nicht, wenn seine Tochter schon am frühen Morgen wach war. Weshalb wusste Asfaria nicht, doch seitdem sie von Pravius‘ Berater und Spion Sidiosus als kleines Kind dafür geschlagen wurde, dass sie im Palast umhergegangen war, hielt sie es für besser zumindest so zu tun, als ob sie schliefe. Inzwischen war sie eine Meisterin im Vortäuschen geworden. „Guten Morgen.“, erwiderte sie und gähnte ausgiebig. Verilia streckte ihre Hand aus, um Asfaria aus dem Bett zu helfen. Nachdem man sie ins Bad gebracht hatte, kehrte Asfaria erneut in ihr Zimmer zurück, wo Verilia sie schon mit einem Paket im Arm erwartete. „Das hat Euer Vater mir gegeben. Es wurde für Euch von einem der besten Schneider in Beldor gefertigt.“ Asfaria nahm das Päckchen und öffnete es. Heraus kam ein lindgrünes Kleid mit hübschen weißen Stickereien und weiten Ärmeln. „Gefällt es Euch?“, fragte Verilia, die das Kleid unverwandt anstarrte. „Es ist wunderschön“, antwortete Asfaria. Als sie sich endlich in das enganliegende Kleid gezwängt hatte, klopfte es. Es war Shiopar, ein Soldat mit durchdringenden dunkelblauen Augen und schulterlangem braunem Haar. Er verbeugte sich vor Asfaria. Sie lächelte. Verilia verließ den Raum. „Seid Ihr bereit, Hoheit?“, fragte Shiopar. Anstatt zu antworten öffnete Asfaria jedoch das Fenster, um noch einmal die frische Luft einzuatmen. Minuten vergingen, und Asfaria wusste, dass Shiopar hinter ihr langsam ungeduldig wurde. „Stell dich doch zu mir“, rief sie ihm zu. Zögernd kam Shiopar näher und schaute aus dem Fenster. „Ist es mir gestattet Euch eine Frage zu stellen?“, fragte er. Asfaria nickte. „Warum seht Ihr an einem so schönen Tag so bedrückt aus? Es ist doch Euer Geburtstag.“ Asfaria drehte sich um und atmete tief durch. „Und eben dies ist es, was mich so bedrückt – es ist mein Geburtstag, und ich denke, ich weiß, was heute passieren wird.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ das Zimmer, die Tür knallte hinter ihr zu. Asfaria lief und lief durch die prunkvollen Gänge des Palastes bis sie schließlich vor einer eisernen Tür stand. Asfaria öffnete sie und trat in das Fayakedagehege, wo sie sich auf einen Stein setzte und verschiedene Muster ins Wasser zeichnete. Wenn sie einmal Zeit für sich fand, dann ging sie stets zu den Fayakeda. Alles hier war so seltsam ruhig, und doch konnte man von überall her Geräusche vernehmen. Bienen, Vögel und das Plätschern des Wassers.

Ein Fayakeda ist übrigens eine Art Wasserdrache, falls es im Text noch nicht klar wurde :witch:
Freu mich auf Lob & Kritik
Kurbypoo ♥
 
Nicht schlecht.Wirklich.
Ich hab es aber ehrlich gesagt nur angefangen zu lesen,weil der text so kurz war.Normalerweise mache ich das nicht.^^
Dann noch ein bisschen Kritik hinterher:
1.Es ist alles zimelich vorhersehbar (Soldat liebt prizessin,Prinzessin hat Geburtstag=>soll verheiratet werden.Fall das stimmen sollte bitte ich vielmals um Verzeihung.)
2.Du möchtest alles irgendwie ganz schnell klären.Z.B. was die Wasserdrachen können und was nicht.Lass dir Zeit,ein anständiges Buch hat mindestens 150 Seiten ;)
3.Anstatt Dienstbotin würde ich Magd oder Zofe verwenden.Dienstbotin hört sich so nach Briefträger an =D

Regt dennoch zum weiterlesen an.
 
Noch kein Wort gelesen, weil ich ziemlich viel zu tun habe.
Doch nach einem Blick auf den Bildschirm schon ein erster Rat: Absätze!
Wer will ein Buch lesen, dass von vorne bis hinten nur aus Blocktext besteht?
 
Danke erstmal für die Kommentare :smile:
1. Ja, du hast recht. Vielleicht sollte ich das mit dem Nicht-Fliegen-Können erst später erzählen. Irgendwie hört es sich schon merkwürdig an, wenn man einfach mal so mit der Tür ins Haus fällt.
2. Ja, bisher stimmt es schon was du gesagt hast (Soldat liebt Prinzessin, Prinzessin soll wahrscheinlich verheiratet werden, vielleicht auch nicht, wer weiß?) Aber das ist nicht wirklich das Thema des Buches. Um was genau es geht werdet ihr ja erfahren, wenn ihr weiterlest, denn das wirkliche Problem wird erst ab dem ... sagen wir mal 6-8 Kapitel deutlich :hase:

Zu den Absätzen: Eigentlich hatte ich welche drin, aber beim kopieren ist wohl alles zu einem Text verschmolzen :engel:

Hab noch ma eine Frage: Findet ihr, dass die Sprache zu alt klingt und ist es dadurch zu kompliziert zu lesen?

Kurbypoo :magic:
 
Lis dur mir mal "Nathan der Weise","Kleider amchen Leute","Der kaukasische kreidekreis" o.ä.Dann weißt du,was "alte Sprache" bedeutet.Um deine Frage zu beantworten:nein! :elkgrin:
 
Ich finde die Sprache auch recht angenehm.
Manchmal finde ich den Text wie Fêza es schon gesagt hat etwas hektisch.
Zum Beispiel wenn sie den Soldaten ans Fenster bittet, dann dreht sie sich (so klingt es jedenfalls) sofort um und rennt heraus...das solltest du vielleicht ein bisschen langsamer angehen lassen, ist aber nur meine persönliche Meinung...
 
Gut, ich hab mir darüber echt Gedanken gemacht ... viele halten ja auch HdR für "alte Sprache"...
Hier mal ein zweiter Teil:

Sie riss eine Seerose ab und lief zu Damrian, der sie mit einem leisen Schnaufen begrüßte. Asfaria hielt ihm die Seerose hin, er nahm sie mit seinem weichen Maul entgegen. Sie begann zu erzählen, doch flüsterte sie, denn sie kam sich merkwürdigerweise beobachtet vor. „Wenigstens du verstehst mich“, sagte sie, als das Fayakeda einen brummenden Ton von sich gab. Sie strich Damrian über das Gesicht, dann ging sie auf die Tür zu.
Plötzlich blieb sie stehen. Sie glaubte aus den Augenwinkeln einen Mann gesehen zu haben und schaute hoch. Sie konnte gerade noch einen braunen Haarschopf sehen, dann nichts mehr. Asfaria lächelte bedrückt; insgeheim wusste sie, dass Shiopar sie mochte, doch sie wollte lieber nicht länger darauf eingehen, denn als zukünftige Kaiserin von Tenebra kannte sie ihre Pflichten, die sie zu erfüllen hatte.

Auf dem Weg zum Speisesaal begegnete sie glücklicherweise niemandem mehr. Als sie eintrat entdeckte sie ihren Vater, der am Tischende saß und auf sie wartete. „Guten Morgen“ sagte Asfaria und machte einen Knicks. Kaiser Pravius stand auf, wobei er seinen Weinkelch umstieß und ging auf sie zu. „Wie ich sehe trägst du das neue Gewand, das ich dir geschickt habe. Hälst du es nicht für angebracht dich zu bedanken?“, fragte er in einem schneidenden Ton. „I- ich wollte Euch nicht … es tut mir leid. Natürlich hätte ich mich gleich bedanken sollen, doch ich hielt es für besser Euch zuerst zu grüßen“ „Natürlich … wie dumm von mir zu glauben, meine Tochter hätte Sinn für Anstand.“ Sein schleimiger Tonfall versetzte Asfaria einen kleinen Stich. „Setz dich, oder willst du etwa, dass jetzt auch noch das Essen kalt wird?“ Asfaria ging mit gesenktem Kopf zum anderen Tischende und setzte sich. Der Kaiser setzte sich ebenfalls, dann klingelte er mit einer kleinen Glocke, die neben ihm auf dem Tisch stand. Sogleich betraten zwei junge Diener den Raum, verbeugten sich und erkundigten sich dann nach des Kaisers Wünschen. „Wo kommt dieser Fleck her?“, fragte Pravius, deutete auf den roten Fleck, den der Wein verursacht hatte, und fixierte dabei die beiden Diener. Einer der beiden war Rokko, ein guter Freund von Asfaria, den sie manchmal auch im Fayakedagehege antraf. Den anderen kannte sie nicht, offensichtlich war er gerade erst neu eingestellt worden. Asfaria wollte dem Neuen Mut machen, winkte ihn zu sich und flüsterte ihm ins Ohr: „Da lernst du den Kaiser ja von seiner besten Seite kennen. Aber mach dir nichts daraus, wenn du dir Mühe gibst, wird er dir verzeihen. Er ist manchmal etwas jä-“ „Asfaria! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst am Tisch nicht reden, und schon gar nicht mit solchen Tölpeln wie diesem hier“, schallte es durch den Raum. Pravius wurde weiß wie die Wand, das tat er immer, wenn er wütend wurde. „Ich bitte um Entschuldigung, Vater“, sagte Asfaria, dann wandte sie sich ihrem Teller zu. „Und zu diesem Fleck kommen wir später noch einmal.“, zischte der Kaiser. Auch er begann nun mit dem essen. Die beiden Diener verließen den Raum, und der Kaiser richtete sich an seine Tochter. „Und nun kommen wir zu den wichtigen Dingen: dein Geburtstag. Ich hoffe, das Kleid gefällt dir.“ „Ja, das tut es, Vater, ich-“ „Schweig still! Ich rede gerade. Zur Feier des Tages habe ich einige Gäste geladen. Ich bin mir sicher, dass du bestimmt schon damit gerechnet hast. Aber ich will dir die Vorfreude ja nicht verderben, komm einfach heute Mittag in den Versammlungsraum, und nun geh, ich möchte ein wenig Zeit für mich haben.“ Asfaria erhob sich würdevoll, ihre Enttäuschung wusste sie nach 16 Jahren im Palast durchaus zu verstecken‘. „Und achte darauf, dass du dich angemessen kleidest.“ Asfaria verließ den Raum und den Palast.

Sie ließ nach Verilia rufen, und gemeinsam machten sie einen Spaziergang durch die Gärten, auf dem Asfaria von ihren Sorgen kundtat. „Was soll ich bloß tun, wenn mein Vater beschließt, dass ich heiraten soll? Ich will es nicht, und wenn ich es müsste, dann möchte ich mir meinen Mann selbst aussuchen. Ich möchte nicht wählen, wie zwischen verschiedenen Kleidern, oder meinem Mittagessen. Natürlich weiß ich, dass es mir als zukünftige Kaiserin vorbestimmt ist, dem Volk Nachkommen zu schenken und einen adligen Mann zu heiraten, doch ich bin doch noch so jung und ich verspüre nicht die geringste Lust, mich mit um mich werbenden Männern abzugeben.“ „Eure Hoheit, Ihr vergesst, dass es Euch durch Eure Krankheit nicht gestattet ist zu regieren, auch wenn ihr die rechtmäßige Kaiserin von Tenebra wäret.“ Verilia verbeugte sich tief vor Asfaria. „Aber ich bin die rechtmäßige Thronfolgerin von Tenebra“ Asfaria war sichtlich schockiert über Verilias Anmaßung, sie wäre nicht die zukünftige Kaiserin. Verilia stockte der Atem, sie trat einen Schritt zurück, als ob sie vor Asfaria zurückweichen würde. „Eure Hoheit, ich-ich bitte um Entschuldigung, es stand mir nicht zu über dieses Thema zu reden. Euer Vater, der Kaiser von Tenebra, lud Euch zu einem Treffen zur Mittagsstunde, auf dem er mit Euch reden wollte. Bitte verzeiht, dass ich meinen Mund nicht halten konnte.“ Asfaria schien unfähig zu sprechen, doch dann rang sie sich zu einigen Worten ab: „Was soll das heißen? Warum sind selbst die Dienstboten in anscheinend so geheime und wichtige Themen eingeweiht, und mir, der Tochter des Kaisers, wird nicht ein Sterbenswörtchen verraten? „Ich- …Verzeiht“, rief Verilia mit dünner Stimme, dann stolperte sie davon. Asfarias Körper zitterte vor Wut. Sie trat gegen einen Stein und ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Fuß. Asfaria entledigte sich ihres Schuhs, ihr Fuß war rot und begann anzuschwellen. Sie verlor das Gleichgewicht, und fiel in ein Blumenbeet. Sie versuchte den Dreck von ihrem Kleid zu wischen, doch sie drückte ihn nur noch tiefer in den Stoff hinein. Tränen rollten ihre Wangen hinab, und durchtränkten ihr Gewand mit Salzwasser. Der Puder auf ihrem Gesicht verwischte, dunkle Striche zogen sich wie Schatten von ihren Augen bis hin zur Nase, die vom vielen Weinen bereits rot geworden war, und ihre Haare hingen in Strähnen herunter. Wie viel Zeit vergangen war, wusste Asfaria nicht, sie war wie in einem Art Trancezustand im Garten umher gehumpelt, hatte sich dann wieder gesetzt, nur um nach einigen Minuten wieder aufzustehen. Währenddessen liefen unzählige Tränen an ihrem Gesicht hinunter, doch Geräusche gab sie nicht von sich, sie hatte gelernt, dass es besser war, still zu sein.

Ich hoffe, es gefällt euch :narr:
 
Der zweite Teil gefällt mir irgendwie besser,als der erste.Das heißt aber nicht dass er schlecht ist. ;)
Und wieder fällt mir auf,dass du sofort alles klar stellst.Z.B. strenger bzw. "böser" Vater (=König),unfreiwillige Heirat und vor allen Dingen Asfarias Krankheit.Das verdirbt ein bisschen die Spannung.Du könntest zum beispiel ab und zu schreiben,dass die Prinzessin,während sie im Blumenbeet sitzt und weint,ein Hustenanfall überkommt.

Insgesamt aber nicht schlecht,ich freu mich auf mehr. =)
 
Ich muss Fêza recht geben. Die Geschichte ist vorhersehbar. Versuch doch einmal, den Text auszudrucken und dann durchzulesen (das funktioniert besser, als am Bildschirm), dann fallen dir vielleicht Textpassagen auf, die du verländern könntest. Zum Beispiel das Gespräch zwischen Vater und Tochter. Es klingt sehr hastig, als wolltest du, dass die Szene so schnell wie möglich in eine andere übergeht.
Auch Asfarias Krankheit solltest du nicht gleich hinausposaunen. Gib Stichworte, wie zum Beispiel, dass Anzeichen dieser Krankheit auftreten.

Trotzdem finde ich den Text interessant und ich würde gerne mehr lesen. Vor allen Dingen will ich wissen, was das für eine Krankheit ist, die Asfaria das Recht auf den Thron verwehrt.
 
Hab noch mal den zweiten Teil überarbeitet. Eigentlich wollte ich zwei Personen erst später richtig einbauen, aber ihr werdet es ja gleich lesen :smile: Hoffe es gefällt euch :)
___
... Wenn sie einmal Zeit für sich fand, dann ging sie stets zu den Fayakeda. Alles hier war so seltsam ruhig, und doch konnte man von überall her Geräusche vernehmen. Bienen, Vögel und das Plätschern des Wassers.

Sie riss eine Seerose ab und lief zu Damrian, der sie mit einem leisen Schnaufen begrüßte. Asfaria hielt ihm die Pflanze hin und er nahm sie mit seinem weichen Maul entgegen. Asfaria redete auf Damrian ein, doch flüsterte sie, denn sie kam sich merkwürdigerweise beobachtet vor. Ob es daran lag, dass sie nie wusste, wann sie von Kaiser Pravius‘ Angestellten beschattet wurde, und wann nicht, konnte sie nicht beantworten „Wenigstens du verstehst mich“, sagte sie, als das Fayakeda einen brummenden Ton von sich gab. Sie strich Damrian über das Gesicht, dann ging sie auf die Tür zu. Plötzlich blieb sie stehen. Sie glaubte aus den Augenwinkeln einen Mann gesehen zu haben und schaute hoch. Sie konnte gerade noch einen braunen Haarschopf sehen, dann nichts mehr. Es dauerte einen Moment bis sie überrascht feststellte, dass es keiner von den Spitzeln war. Asfaria lächelte bedrückt: insgeheim wusste sie, dass Shiopar sie mochte, doch sie wollte lieber nicht länger darauf eingehen.

Als nächstes suchte sie den Palast nach ihrem besten Freund Rokko ab. Sie fand ihn in der Therme, wo er in einer unbequemen Position kniete und mit einem Tuch die Fliesen polierte. Nachdem sie sich begrüß hatten hielt Asfaria inne, dann verschloss sie die Tür und sah aus den Fenstern, um sicherzugehen, dass niemand sie belauschte. Die beiden setzten sich auf den Rand des Wasserbeckens und Asfaria begann zu erzählen. Rokko, der eigentlich viel zu beschäftigt war, um sich mit Asfaria zu unterhalten, nahm sich ein wenig Zeit, um ihr zu helfen und ihr Mut zu machen. „Macht Euch keine Sorgen, es wird schon nicht so schlimm werden. Ich bin mir sicher, dass Ihr großartig sein werdet, und irgendwann wird es sowieso passieren. Warum also nicht sofort? Was macht das schon für einen Unterschied? Ihr werdet sowohl jetzt als auch später eine wunderbare- “ „Psst, sei leise. Ich glaube ich habe jemanden gehört.“ Sie hob den Lappen vom Boden auf, drückte ihn Rokko in die Hand und schlich auf die Tür zu.
So leise wie möglich schloss sie die Tür auf und schlüpfte hinaus. Zeit zum Verabschieden hatte sie nicht, denn sie konnte die Stimmen schon ganz nah vernehmen. Einen kurzen Moment starrte sie noch auf die Schatten der Personen an der Wand, dann lief sie, so schnell es ihre unbequemen Schuhe ihr ermöglichten, den Gang hinunter.

Eine Zeit lang trieb sie sich noch in verschiedenen Winkeln des Palastes herum, ein wenig traurig, da sie nur so wenig Zeit gehabt hatte, um mit Rokko zu reden. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Asfaria beschloss, sich in den Speisesaal zu begeben. Innerlich hoffte sie, dort noch einmal auf Rokko zu stoßen, und ihr Wunsch wurde erfüllt: Als sie den Saal betrat konnte sie einerseits sowohl ihren Vater, als auch dessen neue Gemahlin Rimanda vermachen, was sie allerdings nicht in besonders fröhliche Stimmung versetzte; zu ihrem Vater hatte sie kein wirklich gutes Verhältnis, geschweige denn zu Rimanda, die Asfaria von Anfang an wie Dreck behandelte. Rimanda war übrigens die Tochter eines alleinstehenden adligen Mannes, der kurz nach Rimandas Hochzeit verstorben war. Desweiteren hatte sie durchdringende hellblaue Augen, blonde Haare und war um einiges jünger als Asfarias Vater. Im hinteren Teil des Raumes sah Asfaria eine Reihe von Dienern, unter denen sich auch Rokko befand. Er lächelte ihr aufmunternd zu, Asfaria jedoch hatte nicht die Gelegenheit zu reagieren, denn ihr Vater begann zu sprechen: „Guten Morgen, Asfaria. Ich nehme an, du hast einen schönen Vormittag gehabt, nicht wahr?“ Asfaria ging nicht weiter darauf ein. Sie hielt es für besser das Gespräch in eine andere Bahn zu lenken. „Vielen Dank für dieses wunderbare Kleid, genau so eins habe ich mir schon lange gewünscht.“ Dies entsprach sogar der Wahrheit, denn das zarte Grün passte perfekt zu ihren ebenfalls hellgrünen Augen und den längeren hellbraunen Haaren, die sie an diesem Morgen offen trug. „ Sehr erfreulich. Ich hoffte, es würde dir genauso gefallen, wie Rimanda ihres gefällt. Beide Kleider sind aus hochwertigstem Material, allerdings brauchte man für deines weitaus mehr Stoff, wenn du weißt was ich meine.“ Daraufhin brach Rimanda in künstliches Gekicher aus, und ihr blonder Haarturm drohte bei jeder kleinsten Bewegung einzustürzen. Asfaria rang sich mit Mühe zu einem Lächeln ab, doch es war eher eine verbissene Grimasse. Rimanda hatte aufgehört zu lachen, und wandte sich nun ihrem Teller zu. „Nun setz dich doch endlich hin, Kind“, sagte der Kaiser. Asfaria tat wie ihr geheißen. Sie ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen, wobei sich ein Faden des Kleides in einer scharfen Kante des Stuhls verfing, und es ein ratschendes Geräusch gab. Asfaria seufzte und begann den Faden aus seiner Falle zu befreien, wobei sie das Gewand nur noch mehr zerriss. Dann nahm sie ein Messer und schnitt ihn durch.
„Und was willst du dann bei der Versammlung anziehen?“, fragte Rimanda, die gerade einen Apfel aß. „Versammlung?“ „Oh, wusstest du es noch nicht? Heute Mittag sind einige Gäste geladen, und wir werden uns im Versammlungsraum treffen. Ich würde dir eines meiner Gewänder geben, wenn du nur ein Stückchen weiter über den Erdboden ragtest und nicht so viel Platz in Anspruch nehmen würdest.“ Erneut begann sie schadenfroh zu kichern. „Oh, was für ein Jammer!“, kam es nun von Asfaria, die sich theatralisch in Pose geworfen hatte. „Was fällt solch einer einfältigen Person meinesgleichen bloß ein, etwas kleiner als eine Ulme und etwas beleibter als ein Bettler zu sein? Wüsste ich es nicht besser, so würde ich glauben, Ihr kämet direkt aus den Armenvierteln, Ihr mit eurer Taille wie ein Stock.“ Rimanda krallte sich an den Lehnen ihres Stuhles fest, so dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Kaiser Pravius blickte sie nacheinander an. „Meine Lieben, entschuldigt dass ich mich einmische, doch finde ich, dass es ganz allein meine Entscheidung ist, wie es nun mit Asfarias Gewand weitergeht, und ich schlage vor, dass sie einfach zum Schneider gehen, und sich ein neues Kleid machen lassen soll. Das einzige Problem sehe ich darin, dass es womöglich schwierig wird, noch rechtzeitig zur Konferenz zu kommen, ich möchte anmerken, dass diese äußerst wichtig ist. Und teib dich nicht wieder außerhalb der Stadtmauern herum, du weißt, dass die Menschen dort von einer niederen Sorte sind, und dass ich es nicht gerne sehe, wenn du dort hingehst.“ Rimanda sah verwirrt zu ihrem Mann herüber, eher wegen seinem Vorschlag, dass Asfaria ein neues Kleid bekommen würde, als dass er sie anwies, nicht in den Armenvierteln unterwegs zu sein, doch dann wandelte sich ihr Gesichtsausdruck in ein schiefes Lächeln. Asfaria zupfte ihr Kleid zurecht. Sie tat sich ein wenig Obst und Honig auf den Teller und begann mit dem essen. Als sie aufgegessen hatte, und gerade im Begriff war, sich mehr zu nehmen, schaute sie auf. Rimanda starrte sie mit einem durchbohrenden Blick an. Kaum merklich schüttelte Rimanda den Kopf. Asfaria zog ihre Hand zurück. Stattdessen fragte sie, ob sie aufstehen dürfe, um zum Schneider zu gehen. So würde sie es vielleicht doch noch rechtzeitig zum Mittag zurück in den Palast schaffen. Pravius zupfte an seinem Kinnbart, der mittlerweile schon eher grau als schwarz war. „Wenn du dies für richtig hältst, dann möchte ich dich nicht davon abhalten. Ich würde zwar gerne noch ein wenig Zeit mit meiner Tochter verbringen, aber die Entscheidung liegt ganz bei dir.“ So sah Asfaria sich gezwungen, doch noch zu bleiben. Sie wollte es sich nicht schon am frühen Morgen mit ihrem Vater verderben. Mit Rimanda sah es da schon anders aus, denn mit ihr hatte sie es sich bereits verscherzt. Und so erkundigte Asfaria sich, wie hoch ihre Frisur wäre, und ob es nicht wehtat, dass der Turm ihren Kopf nach hinten zöge, wo doch nichts darin wäre, was es aufhalten könne. Asfaria konnte nur ein leises „Halt den Mund, du dummes Gör“ hören, doch anstatt dass es sie verletzte, freute sie sich über Rimandas Reaktion, sie zeugte nur davon, dass in ihrem Kopf tatsächlich nicht mehr als heiße Luft enthalten war. Nach einer weiteren halben Stunde, in der Asfaria schweigend aus dem Fenster starrte, gingen Pravius und Rimanda davon. Asfaria ließ ihr Fayakeda satteln, da sie keine Zeit mehr hatte, um sich noch mit Rokko zu unterhalten. Dann ritt sie hinaus in die Stadt. Es war angenehm warm und große weiße Wolken zogen am Himmel umher. Die Wachen am Eingang hatten sich gerade angeregt unterhalten, und so konnte Asfaria den Weg zum Schneider allein antreten. Die Ausritte waren ihre letzte Freiheit, vielleicht war gerade das der Grund, weshalb sie eine so große Verbindung zu den Landen und den Fayakeda hatte. Manchmal, wenn sie sichergehen konnte, dass niemand sie beobachtete, ritt sie auf Damrian bis zu den Grenzen der Alunas, der Wassergebiete, in denen die Armen und ursprünglichen Einwohner Tenebras lebten.
 
Huhu^^
Zuerst, ich habe den text nach einer weile auch nurnoch überflogen, weil es einfach zu schwer war ihnals block zu lesen. Ich würde dir rate dir einfach die mühe zu machen und den text nach dem kopieren noch einmal mit absätzen zu versehen. Dann ist es viel angenehmer deinen text zu lesen^^

Was iich bis jetzt gelesen habe hat mir gut gefallen. Ich finde auch deinen Schreibstil gut^^

Ich weiß jetzt nicht ob ich mich täusche , aber ich habe dass gefühl, dass du den namen Asfaria ziemlich oft wiederholst...glaub ich ;)

zum Prolog: ich wusste garnich dass Elanor mit nem Kaiser verheiratet ist^^ und sie hat schon ein kind?! ;)
 
Ich stimme Arya mal zu... so kann ich das schlecht lesen.
Editiere doch den Beitrag und dann werd ich deinen Text nicht nur überfliegen, sondern auch mal ausführlich kommentieren!

Liebe Grüße

@Arya: Elanor hat wohl einiges verschwiegen. :grins:
 
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