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Eine Fortsetzungsgeschichte

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  #1  
Alt 25.10.2005, 19:55
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Eine Fortsetzungsgeschichte

Der Anfang einer kleinen Geschichte, wer sie mit seinen eigenen Charakteren weiterbeleben will ist dazu herzlich eingeladen. Vielleicht entwickelt sich daraus ja so etwas ähnliches wie ein Forenrpg


Langsam schlich die schlanke Gestalt durch den immer dichter werdenden Nebel. Es war einer der letzten Herbsttage, bevor der strenge Winter mit seinen eisigen Stürmen und den riesigen Schneemassen übers Land zog und damit seine Arbeit fast unmöglich machen würde. Welche normale Person würde sich dann noch freiwillig vor die Tür begeben? Seine Zeit war deshalb stark eingeschränkt, die nächste Woche musste einen spürbaren Erfolg bringen, wenn er nicht Gefahr laufen wollte seine letzen Reserven zu erschöpfen. Entschlossen bewegte er sich weiter voran, darauf bedacht auf dem holprigen Kopfsteinpflaster keine Geräusche zu erzeugen. Die Dolche steckten gut erreichbar für ihn in den Schlaufen an seinem Gürtel und die Kapuze seines Umhangs verdeckte seine gewellten dunkelbraunen Haare und seine verstümmelten Ohrmuscheln. Um den Mund herum hatte er sich zusätzlich ein breites schwarzes Tuch geschlungen, nichts außer seinen Augen konnten ihn jetzt noch verraten. Damit unterschied er sich krass von seinem sonstigen Erscheinungsbild und niemand der ihn in seiner verhüllten Gestalt sah, hätte in ihm den recht adrett wirkenden jungen Mann erkannt, der in vornehmen Kleidern mittags durch die Stadt zu streifen pflegte und für jeden ein freundliches Wort übrig hatte. Seine haselnussbraunen Augen blickten nervös nach Beute ausschauhaltend umher. Um seine Mundwinkel machte sich ein verkniffener Ausdruck breit, als er an den fehlgeschlagenen Versuch von vorgestern dachte. Diese verdammten Stadtwachen werden auch immer lästiger, man kann noch nicht mal Nachts seinem Beruf nachgehen, ohne auf einen von ihnen zu stoßen überlegte er sarkastisch. Er war tatsächlich auf einen Wächter gestoßen, leider hatte dieser den darauffolgenden Morgen nicht überlebt, was wohl an der fingerbreiten Wunde in seinem Bauch gelegen hatte. Marius hatte etwas gegen das Töten, es hinterließ zu viele Spuren und war meistens unnötig. Diesmal hatte es sich jedoch nicht vermeiden lassen. Noch hatte niemand die Leiche gefunden, die er mit Steinen beschwert im Fluss versenkt hatte, aber das konnte sich jeder Zeit ändern. Ein weiterer Grund diese Stadt schnellstmöglich zu verlassen, doch nicht ohne vorher seine knappe Barschaft aufgestockt zu haben. Es war kurz nach vier Uhr und noch immer hatte er kein Opfer erspäht, nun musste er sich wahrlich sputen, bevor die ersten Sonnenstrahlen den Nebel auflösen würden. Tatsächlich nahm er einen dunklen Umriss, nur wenige Meter vor sich wahr. Vorsichtig schlich er sich an sein ahnungsloses Opfer heran, das ziemlich gebückt durch die Nacht schlurfte. Eine Bettlerin, verärgert wollte er sich abwenden, als er sich eines besseren besann und seine Kapuze und das Tuch aus seinem Gesicht entfernte. Eine gespenstische Nacht, ihr solltet Euch nicht so alleine auf dem Platz herumtreiben. Erschrocken fuhr die alte Frau, die bereits über sechzig Jahre alt war herum. Ein gehetzter Ausdruck war auf ihrem Gesicht zu erkennen, der sich jedoch schnell beruhigte als sie ihn erkannte: Oh ihr seid es junger Herr, ihr solltet einem alten Weib wie mir nicht solch einen Schrecken einjagen, das verträgt mein schwaches Herz nicht. Verzeiht mir meine Ungeschicklichkeit und nehmt diese Goldmünze als kleine Entschädigung. Gönnt Euch davon eine warme Suppe und vielleicht schließt ihr mich ja sogar in Eure Gebete ein. Wahrlich zu großzügig von Euch, ich weis gar nicht wie ich Euch danken soll, wenn doch nur mehr Menschen so wären wie ihr. Nein, das wäre keine so gute Idee entgegnete der Dieb nüchtern. Ich würde vor der Konkurrenz nicht lange bestehen. Doch ich will Euch nun nicht weiter belästigen, lebt wohl und seid auf der Hut, man weis nie was für finster Gestalten sich in solch einer Nacht über die Unschuldigen her machen mit diesen Worten verschwand Marius wieder im Dunst. Für ihn war diese Ausgabe zwar schmerzlich, doch die Bettlerin würde sich mit Wohlwollen an ihn zurückerinnern und es konnte nie schaden, wenn man ein paar zusätzliche Augen und Ohren in der Stadt hatte die einem Neuigkeiten berichten konnten. Er setzte seine Suche fort und bald hatte er erneut einen Schatten wahrgenommen. Vielleicht bot sich diesmal eine bessere Gelegenheit. Unscharf nahm er einen zierlichen Schatten vor ihm war, der unzweifelhaft von einer Frau stammen musste. Eigentlich widersprach es seinen Prinzipien, sich an wehrlosen Frauen zu vergreifen, aber leider konnte er sich den Luxus der Rücksichtnahme nicht leisten. Du wirst doch jetzt wohl nicht kneifen wollen, bloß weil sie eine Frau ist und einen Rock trägt wisperte eine boshafte Stimme in ihm. Nein, er hatte noch nie vor etwas einen Rückzieher gemacht, seit er in dieses Leben, das er zutiefst verabscheute hineingeraten war. Marius, du hast gelogen, gestohlen und sogar getötet, für dich gibt es keine Rettung aus der Verdammnis, also kannst du diesen letzten Schritt auch noch wagen überlegte er zynisch. Wenigstens war seine Beute reich, wie ihm das teure Parfum bewies, welches sie zwar dezent, für seine Sinne aber dennoch wahrnehmbar, auf ihren Kleidern verteilt hatte. Guten Morgen Teuerste, erschreckt bitte nicht, aber ich fürchte ich muss Euch....sprach er ohne sonderliche Hast, aber da wurde er auch schon von der Angesprochenen die ihm bisher den Rücken zugewandt hatte unterbrochen. Mitteilen, dass ihr Euch verspätet habt? Das ist mir nicht entgangen entgegnete sie kühl, bevor sie sich langsam zu Marius umdrehte um ihn abschätzend zu mustern. Anscheinend gefiel ihr was sie sah, denn sie unterließ weitere spöttische Bemerkungen und reichte Marius stattdessen einen braunen Umschlag. Der Dieb war indes so verblüfft über das forsche auftreten und die entschlossene Art der Frau, dass er zögerte den Umschlag zu nehmen. Nun nehmt ihn schon und lasst uns die ganze Angelegenheit hinter uns bringen, bevor mir die Beine abfrieren. Marius wollte einen Blick auf eben diese werfen, doch es blieb bei dem Versuch, denn sie waren hinter einem langen Rock verborgen. Erst jetzt betrachtete er das hinreisende Gesicht, die eng beieinander liegenden dunkelgrünen Augen, die zierliche Stupsnase, welche von winzigen Sommersprossen umrahmt war. Gekrönt wurde das Ganze von einer feuerroten, bis an die Schultern reichenden Mähne. Na gefällt Euch was ihr seht, oder soll ich noch ein bisschen mehr Haut zeigen? Wollte sie vergnügt wissen. Wenn ihr wollt, doch das ist Eure Entscheidung, ich bin nicht einer dieser Männer, den man mit einem Augenaufschlag bezaubern kann. Was soll also dieser Unsinn mit dem Umschlag, ich bin nicht hier um mir irgendwelche Liebesbriefe durchzulesen meinte der Dieb, der inzwischen seine Fassung wiedergefunden hatte, verärgert.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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Geändert von Lazarus (12.12.2005 um 14:41 Uhr)
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  #2  
Alt 25.10.2005, 23:41
Benutzerbild von Pismire
Pismire Pismire ist offline
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wir haben doch die andere noch gar nicht zu ende...

wenn ich mehr zeit hab, beteilige ich mich aber gerne
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Wenn Drows sich waschen würden, wären sie ganz normale Elfen...
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  #3  
Alt 26.10.2005, 05:18
Benutzerbild von Boba
Boba Boba ist offline
Quark
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Klingt auf jeden Fall interessant. Ich denke ich werde mich auch beteiligen sobald die Zeit dies zulässt.
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  #4  
Alt 26.10.2005, 05:30
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Zitat:
Zitat von Pismire
wir haben doch die andere noch gar nicht zu ende...

wenn ich mehr zeit hab, beteilige ich mich aber gerne
War auch nicht als Muss gemeint, sondern nur ne spontane Idee. Wenn Eure Geschichte nicht so weit fortgeschritten wäre und mich nicht zu stark an Herr der Ringe erinnern würde, wäre ich schon eingestiegen.
Hab sowieso noch ein zwei andere Gedanken im Kopf rumsspucken, die ich unbedingt zu Papier bringen muss.
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  #5  
Alt 12.12.2005, 15:32
Benutzerbild von Lafàith
Lafàith Lafàith ist offline
projektjongleurin
Bewahrer des Friedens
 
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Und ihr glaubt, dass ich mir die Beine in den Bauch stehe, um so etwas zu überbringen? Nun ihr liegt falsch ganz und gar! Hier nehmt endlich den Brief, damit ich meinen Auftrag erfüllt habe. Sie hielt Marius den Umschlag hin, der diesen verdutzt annahm.Aber was.....begann er...
Doch sein Gegenüber hob abwehrend die Hand.Ich weiß von nichts und war niemals hier. Lest und entscheidet euch selbst, übrigens....sie holte 10 Goldmünzen aus einer ihrer Taschen hervorDas ist für euch und nun Lebt Wohl... Mit diesen Worten verschwand die Frau im Nebel. Marius stand wie vom Donner gerührt da und konnte nicht begreifen was das sollte. Sie muss mich verwechselt haben, ich kenne sie nicht und war auch mit niemandem verabredet. Was das wohl für eine Botschaft ist? Er besah sich den Umschlag genauer, kein Empfängername, kein Absender und das Wachs war noch unberührt jedoch ohne Siegel. Marius Neugier siegte und er öffnete den Brief.Was solls...
Doch als er die ersten Zeilen las, stockte ihm der Atem und die Goldmünzen ließ er beinahe fallen....
Marius,
deine Fähigkeiten werden dringend benötigt.
Erscheine morgen zu Mitternacht in dem Gasthaus "Diamant", pass auf das du nicht erkannt wirst! Das Passwort für die Hintertür lautet: Sirenenfluch
Sei pünktlich!


Keine Unterschrift und die Buchstaben waren auch fast bis zu unkenntlichkeit verschnörkelt. Marius war sich ganz sicher: diese Handschrift und die passende Person dazu kannte er nicht, also in was um alles in der Welt sollte er da reingezogen werden? Aber wichtiger war: Sollte er hingehen?
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"Heute stehen wir vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter."


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  #6  
Alt 12.12.2005, 16:02
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Lazarus Lazarus ist offline
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Wer kannte ihn und seine Nebentätigkeit, die so garnicht zu seinem öffentlichen Immage passte? War es eine Falle der Stadwachen, die bereits die Leiche ihres Kammeraden gefunden hatten und nun hinter ihm her waren? Nein, das war ganz und gar unmöglich, niemand hatte ihn bei der Tat beobachtet und wenn doch, so hätte er oder sie ihnen nur die Beschreibung einer vermummten Gestalt, aber gewiss keinen passenden Namen dazu liefern können. Außerdem traute er keinem der Wachen genug Grips für eine so ausgeklügelte Falle zu. Nein, es musste jemand anderes dahinterstecken. Vielleicht die örtliche Diebesgilde, die immer noch sauer auf mich ist weil ich mich ihnen nicht angeschlossen habe und nun versucht ihre lästige Konkurrenz auszuschalten. Das hätten sie auch leichter haben können, ich denke ich werde die 10 Goldmünzen nehmen und mich aus dem Staub machen, bevor ich im Staub liege. Doch irgendetwas hielt ihn zurück diesen Entschluss in die Tat umzusetzen. So fasste er sich ein Herz und eilte der Rothaarigen nach, um sie zumindest nach dem Urheber der Nachricht zu befragen, denn er wurde das Gefühl nicht los, dass sie wesentlich mehr wusste als sie zugab. Doch sie war wie vom Erdboden verschluckt. Nun gut, ich werde pünklich dort sein, um nicht zu sagen überpünklich. Er beschloss deshalb sich die Taverne bereits morgen Mittag anzuschauen um die Örtlichkeiten für einen Hinterhalt bereits im Vorraus auszukundschaften. Man braucht schon einen guten Dieb um einen Dieb wie mich zu fassen. Ihr werdet Euch wundern, wer morgen vor Eurer Tür erscheinen wird. Fröhlich pfeifend setzte der Dieb seinen Weg durch die Nacht fort. Nun brauchte er nur noch eine passende Verkleidung für morgen Nacht und er hatte da schon etwas im Hinterkopf. Langsam schlenderte er in Richtung der Ostbrücke, der ideale Ort um Bettler anzutreffen und sich eine Verkleidung zu besorgen.
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Geändert von Lazarus (12.12.2005 um 16:22 Uhr)
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  #7  
Alt 13.12.2005, 16:33
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Lafàith Lafàith ist offline
projektjongleurin
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Am nächsten morgen verließ ein vollkommen anderer Marius seine Unterkunft. Er trug modische, jedoch nicht allzu auffallende Kleider, die er einen jungen Adligen abgeknöpft hatte und diesen völlig nackt im Wald stehen ließ. Er hatte die Frechheit gehabt zu behaupten, Marius sei ein ungebildeter Klotz und von Flöhen verseucht. Ich habe mit Sicherheit schon mehr Bücher gelesen, als dieser Geck und die Flöhe bin ich auch ziemlich schnell losgeworden, was kann ich denn dafür, wenn man sich in einem Stall vor den Wachen verstecken muss. , dachte er vergnügt an diesen Abend zurück. Nun führten ihn seine Schritte in Richtung Markt, in dessen breiter Seitenstraße der Treffpunkt sein sollte.
Die Vordertür stand weit offen doch Marius blieb unschlüssig stehen. Das ganze Haus wirkte sehr gut gepfelgt und sicherlich war eine Übernachtung hier nicht gerade billig, also warum einen solchen Ort wählen, in dem es sicherlich nach Wachablösung vor Stadtwachen wimmelte? Aus eigener Erfahrung allerdings wusste Marius das solche noblen Häuser immer ein Hinterzimmer besaßen, in welchem die wahren Herrscher der Stadt residierten... diese Orte waren perfekt dafür geeignet, da niemand solche zwilichtigen Aktivitäten in guten Gasthäusern vermutete. In diesen Räumen, wird manchmal über Leben oder Tod eines einzelnen oder ganzer Familien entschieden, naja mein Platz in der Verdammnis ist reserviert und ich habe keine Lust diese Reservierung allzu schnell einzulösen. Marius betrat also das Gasthaus und sah sich um. Nur wenige Gäste hatten ihren Weg hierher zu dieser frühen Stunde gefunden. Im hinteren Teil saß ein Mann, ein Krieger mit Geld, so wie es schien. Weiter vorn unterhielt sich eine reiche Frau mit dem Wirt und schien über irgendeine Kleinigkeit in ihrem Zimmer aufzuregen. Wahrscheinlich ist der hochwohlgeborenen Dame einfach nur die Perücke zu eng und der teure Pelzmantel zu heißüberlegte Marius, doch das sprach er natürlich nicht aus, sondern machte eine übertrieben höfliche Verbeugung, mit der er einen wohlwollenden Blick der Frau einfing und ein Stirnrunzeln des Wirtes.
Bei einer weiteren Betrachtung des Schankraumes, fiel ihm eine Treppe ins Auge, die sich elegant nach oben wand. Keine knarzenden Dielen waren zu hören, also war entweder niemand da oben, oder es wurde so gut gebaut, dass keine Schritte zu hören waren. Hier muss ich aufpassen, vermutlich könntent sich dort oben ein dutzend Krieger aufhalten und ich würde nichts bemerken.
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  #8  
Alt 13.12.2005, 17:02
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Sollten sie doch versuchen ihn zu fangen. Seine Verkleidungen würden ihn gewiss vor den gröbsten Schwierigkeiten bewahren und außerdem hatte er ja immer noch durchschlagendere Tricks auf Lager. Seine Wurfdolche waren bestens geschliffen und in Gift getränkt, und sollte jemand dieses Hindernis überwinden blieb immer noch sein Kurzschwert, dass er durchaus zu führen wusste. Also schadete es heute gewiss nicht, wenn er sich in den Kleidern des Adligen offen zeigte, denn für heute Nacht hatte er sich bereits etwas passenderes zugelegt. Die zerschlissenen Kleider eines Bettlers, den er unter einem Vorwand von seinen Kolegen weggelockt und ausgeraubt hatte. Ein bischen Schlamm ins Gesicht und in die Haare, eine gebückte Haltung, die Zähne mit einem Kohlestift geschwärzt, dazu eine hohe Fistelstimme, und eine Fahne nach billigem Rum. Ja heute Nacht werde ich meine Galavorstellung geben. Nicht mal meine verblichene Mutter würde mich in dieser Tarnung wiedererkennen. Doch nun wollen wir uns erst einmal einen Rotwein bestellen, damit der Wirt nicht mehr ganz so dämlich aus der Wäsche guckt. Marius bestellte das Gedachte und unterhielt sich dann in bester Ausdrucksweise eines Adligen mit der alten Schabracke. Ihr habt Recht meine Teuerste, für unsere Kreise gibt es wirklich keine angemessenen Gaststätten in der man uns auch nur ein Minimum von Komfort zu bieten weis. Wirklich katastrophale Zustände überall, aber was soll man machen Unsereins kann schließlich nicht in der Kutsche und sei sie auch noch so prächtig ausgestattet übernachten. Die dämliche Schachtel, die noch nie in ihrem Leben auf irgend etwas verzichten musste nickte zustimmend. Ich würde dir liebendgerne dein fettes Hälslein umdrehen mein Täubchen, aber du bist es absolut nicht wert, dass ich mir meine Hände mit deinem Gesichtspuder beschmutze überlegte er sarkastisch. Als der Wein fast leer war, machte Marius eine ungeschickte Bewegung und leerte sich den Rest über seine Hosen. Ach, du meine Güte. Manchmal, bin ich auch wirklich zu Ungeschickt. Herr Wirt, ihr habt doch sicher nichts dagegen, wenn ich kurz Euer Badezimmer benutze, oder? Angewiedert schüttelte der Angesprochene den Kopf. Die Treppe rauf und die zweite Tür links. Danke, ihr seid zu gütig.
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  #9  
Alt 13.12.2005, 17:17
Benutzerbild von TKarn
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Dragon of Chaos
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Aus der Sicherheit des vollen Gasthauses beobachtete Fedrar den Dieb. Er hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit niemand so schnell seine weinrote Haut sehen konnte. Er lehnte sich zurück und tastete mit seinen Sinnen nach den Gedanken des Diebes. Er schien verwirrt zu sein. Gut so! Leicht begann das violette Linienmuster seiner Haut zu pulsieren. Er sollte jetzt aufhören, sonst fiel er noch auf.
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  #10  
Alt 15.12.2005, 16:54
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Gemächlich bagab sich der die die Treppe hinauf.So wollen, doch mal sehn, ob wir das Bad nicht finden, was hat der Wirt gesagt? meinte Marius laut hörbar, für eventuelle Gäste in den anderen Zimmern. Langsam schlenderte er in den hinteren Teil des Flurs, in der er das Hinterzimmer des Gasthauses vermutete. Tatsächlich hatte er Glück, wie er durch einen Blick des Türschlosses hastig feststellete. Eine Besenkammer. Die Tür war unverschlossen und so trat der Dieb kurzerhand ein. In der Ecke des winzigen Raumes standen ein Eimer, ein Besen, ein Wischmob und eine kleine Schaufel. Ächzend ließ er sich auf die Knie nieder, zückte seinen Dolch und verbreiterte damit vorsichtig eine Lücke zwischen den Bodenbrettern. Ein immer größer werdender Lichtstrahl, der von unten herauffiel bewiß ihm seinen Erfolg. Neugierig schaute er nach unten in einen kleinen Fensterlosen Raum in dem sich außer einem mittelgroßen, aber reichlich gedekcten Tisch und ein paar Stühlen nichts interessantes mehr befand. Hm, gedeckt für zwei Personen, wer mich da wohl zum Abendessen eingeladen hat. muss ja eine äußerst wichtige Person sein, wenn der Tisch schon mittags gedeckt ist. hastig verließ Marius die Kammer und huschte rasch ins Bad, wo er kurz etwas Wasser auf den Fleck laufen ließ. Anschließend hastete er wieder nacdh unten und entschuldigte sich bei der Dame und dem Wirt mit der Außrede, dass er den Fleck nicht ohne fremde Hilfe herausbekommen würde.
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  #11  
Alt 20.01.2006, 01:26
Baldur Baldur ist offline
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... und mit diesen Worten verliess er die Gaststätte. " Ein gediegenes Ambiente, aber nur für diejenigen denen ihr Leben so wohlwollend und grosszügig gegenüberstand wie einer Hochwohlgeborenen für mich ist es nichts", grübelte er vor sich hin nachdem die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war.

Es war wirklich mehr als merkwürdig, eine wohlhabende Frau die in einer dieser Gaststätten residierte ?... vielleicht war Sie es ja die dieses mysteriöse Treffen veranlassen wollte, vielleicht aber auch nicht, die Neugier flammte auf, sie brannte in seinem Geist wie Öl, der Schmerz wurde für ihn schon fast körperlich.
Für einen Dieb wie ihn ist die Neugier der stärkste Antrieb, aber auch der schnellste Weg zum Leichtsinn und der hat schon so manchem Dieb mehr als nur die Ehre gekostet. Die Gedanken an seine hingerichteten Diebeskollegen liessen ihn erschrocken auffahren und sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren....

Geändert von Baldur (27.01.2006 um 00:03 Uhr)
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  #12  
Alt 23.01.2006, 11:23
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Fedrar spürte den Dieb wieder gehen. Das konnte er nicht zulassen! Ein leichtes Flimmer huschte über das Linienmuster seiner Haut.

"Du darfst nicht gehen! Bleib hier!"

Wie ein Befehl formulierten sich diese Worte direkt im Kopf des Diebes.
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  #13  
Alt 23.01.2006, 16:23
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...Marius Blick fing an zu verschwimmen, "hab ich nicht genug gegessen oder was ist mit mir los" verwirrt beugte sich Marius vor, ihm wurde so schlecht wie noch nie in seinem Leben. Krämpfe durchzuckten ihn und zwangen ihn in die Knie. "Verdammt, was ist mit mir los, suchend schaute sich Marius nach einem Versteck um, er musste einen Schwächeanfall haben, so dachte er. Immer mehr Farben erschienen vor seinem geistigen Auge und flimmerten bunt wie winzig kleine Feuerwerke....

Geändert von Baldur (27.01.2006 um 00:03 Uhr)
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  #14  
Alt 24.01.2006, 05:46
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Hatte man ihn verfiftet? "Naja, wenigstens hat der Wein gut geschmeckt, da will ich doch mal über das bischen Gift hinwegsehen" meinte er spöttisch, bevor er sich vor Schmerz erneut zusammenkrümmte. Torkelnd versuchte er in eine Seitengasse zu flüchten, aber irgend etwas hielt ihn zurück. In seinem Verstand baute sich so etwas wie eine Barriere auf, die verhinderte, dass er sich zurückzog. "Magie" verächtlich spie er das Wort wie etwas Verdorbenes aus. Irgendjemand wollte ihn anscheinend hier festhalten. Magie konnte er mit seinen Waffen nicht bekämpfen, aber er konnte den Magier finden und dann würde sich schon zeigen was mehr Macht hatte, Magie oder Muskelkraft. Bedächtig fuhr er mit seiner Hand über den Dolch an seinem Gürtel. "Ich würde auf den kalten Stahl setzen". Sieh dich vor Magier, wenn ich dich finde wirst du deine Frechheiten bezahlen formulierte er diesen Gedanken so laut er konnte und so dass jeder Telepath in der Stadt ihn wohl aufgefangen hätte.
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  #15  
Alt 24.01.2006, 14:33
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Durch die noch verbliebende schwache Bindung von Fedrar´s Geist und dem von Marius, erzeugt durch den magischen Befehl, der nun seine volle Wirkung entfaltete, hörte Fedrar auch diese Warnung. Ein Lächeln stahl sich in seine Züge und verschwand auch wieder. Als er sah, wie Marius sich suchend umwandte, verbarg er sich im Schatten eines umliegenden Hauses.

Mit zu einer Grimasse verzogenem Gesicht blickte Marius sich um. Wo ist dieser Hund?dachte er schwach, als ein erneuter Krampf ihn schüttelte. Ist die Falle etwa zugeschnappt? Hat er meinen Schritt, das Gasthaus vor dem "Treffen" zu untersuchen, vorhergesehen und mich hier erwartet? Verdammt! Marius richtete sich ein wenig weiter auf und ... hatte sich dort hinten nicht gerade eine Gestalt in den Schatten geduckt?
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  #16  
Alt 24.01.2006, 16:26
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Fedrar war ein wenig verwundert. Eigentlich war ja nicht er der Feind von Marius.
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  #17  
Alt 24.01.2006, 16:29
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Doch das konnte Marius noch nicht wissen.
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  #18  
Alt 24.01.2006, 16:31
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Nun er versuchte Marius zu folgen. Die verschlungenen Linien seines Körpers leuchtete ein wenig aus und Fedrar war für die anderen nicht mehr sichtbar.
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  #19  
Alt 24.01.2006, 16:49
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..."Dieser verdammte Halunke und feige noch dazu, ich habe nichts anderes erwartet von diesem feigen Pack.. pah Magie Teufelswerk", Marius Gesichtszüge lockerten sich.

Geändert von Baldur (27.01.2006 um 00:02 Uhr)
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  #20  
Alt 24.01.2006, 19:59
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Was würde ich tun, wenn ich ein Magier wäre und jemanden verfolgen möchte? überlegte er angestrengt. Er muss in Sichtreichweite von mir bleiben, oder sein Zauber verliert an Wirkug. Entweder hat er sich eine Verkleidung zugelegt, sich in irgend etwas harmlos erscheinendes verwandelt oder unsichtbar gemacht. Der Dieb versuchte den Widerstand der ihn festhielt zu ignorieren, aber es funktionierte nicht, jedesmal wenn er seine Füße in Richtung Gasse setzen wollte verweigerten sie ihm den Dienst. Wie hatte der Befehl in seinem Kopf gelautet:Bleib hier. Wenn ich mich vom Hexer wegbewege, klapt es nicht und wenn ich jetzt mal die Richtung wechsle. Ich glaube nicht, dass Magie sich so präzise einsetzen lässt, wie es der Anwender gerne hätte. Marius drehte sich um, und marschierte in Richtung des Schattens welchen er zu sehen geglaubt hatte. Tatsächlich kam er voran und auch die Übelkeit verflog, je rascher er seinem Ziel näher kam. Wenn das mal kein Fehler war Magierlein, du führst mich direkt zu dir, ich kann dich garnicht verfehlen.
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