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Der Drow-Krieg

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  #121  
Alt 14.01.2010, 21:10
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
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Endlich hatten die drei unter Marius Führung den Eingang zu einer baufälligen Hütte erreicht. Das Gebäude machte nicht gerade einen soliden Eindruck, die Tür hing schief in den Angeln und der Eingang war nur einen Kopf höher als der Zwerg.

Äh, ich mag die rustikale Bauweise der Altstadt, aber wenn ich vielleicht noch etwas einwenden dürfte: Ein paar Nägel hier und da würden das Gesammtbild des Anwesens sicher verbessern und auch für eine größere Stabilität sorgen, ich bin sicher, dass man dann sogar ein...vielleicht zwei Kupfermünzen für das ganze Gebäude.....meinte Istovir mit bester Verkäuferstimme, als er erneut rüde von dem Zwerg unterbrochen wurde.

Halt die Klappe und sieh zu dass du eine dürren Stelzen ins Haus schaffst. Er unterstrich seine Aufforderung dadurch, dass er dem Magier die Armbrust fest ins Kreuz rammte, bevor er leise etwas in seinen Bart grummelte: Oh man Marius, was hast du uns da nur wieder eingebrockt?, doch der Halbelf gab darauf keine Antwort, da er bereits im Inneren des Gebäudes verschwunden war.

Obwohl sich Istovir wohlweislich geduckt hatte, stieß er sich dennoch schmerzhaft den Kopf, als er feststellen musste, dass sich die Raumhöhe hinter dem Eingang nicht wesentlich erhöht hatte.

Oh, hätt ich fast vergessen, pass auf, dass du dir nicht den Kopf anstößt Drow. Die Decke ist nämlich ziemlich niedrig, meinte der Wicht schadenfroh.

Das Innere des Gebäudes, war genau so wie man von außen erwarten konnte, der Boden bestand aus festgestampftem Lehm, überall lag Staub und die wenigen Möbel die nicht zu Brennholz verarbeitet oder gestohlen worden waren, hatten auch schon bessere Tage gesehen. An einem Stuhl fehlte ein Bein, der andere hatte keine Lehne und das Gebilde dazwischen, konnte nur mit viel Phantasie als Tisch bezeichnet werden. Es war stockdunkel, Licht drang nur durch ein paar vereinzelte Ritzen, wo die Bretter der Hauswand nicht ganz bündig verarbeitet worden waren.

Spot, wo steckst du schon wieder? wollte der Zwerg genervt wissen.

Spot hier. Keiner da, kam eine krächzende Stimme aus einer dunklen Ecke.

Bevor Istovir den Sprecher jedoch näher in Augenschein nehmen konnte, kam auch schon ein Rabe, oder eine Krähe, so genau konnte er es in diesem Moment nicht bestimmen unter lautem Geschrei angeschossen.

Aaaaalarm. Droooooow hier. Aaaaaaalarm, schrie der Vogel, als er schon zum Zielangriff auf Istovirs Kopf ansetzte.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (14.01.2010 um 21:13 Uhr)
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  #122  
Alt 15.01.2010, 12:29
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
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Bevor irgendjemand reagieren konnte streckte der Vogel die Krallen aus um Istovirs Gesicht zu zerkratzen, doch kurz bevor er es erreichte kollidierte er mit einem der Rattelschädel, die noch immer im Orbit um den Kopf des Magiers kreisten. Der Schädel war zwar nur eine Illusion, aber als sie der Rabe mit einer Flügelspitze berührte, explodierte dieser lautlos, aber dafür in einem gewaltigen violetten Lichtblitz. Grimm und Istovir wurden davon augenblicklich geblendet und erst nach zwei Minuten gelang es ihnen wieder etwas zu sehen, auch wenn noch immer vereinzelte Phantombilder über ihre Netzhaut huschten. Vom Rabe war im ersten Moment nichts zu sehen, aber nach einer Weile hatte ihn Grimmbart, zwei Meter entfernt, reglos am Boden liegend, erblickt.

Verdammter Magier, was hast du getan, ich werde deinen Kopf zu Brei schlagen, schrie der Zwerg wütend auf.

Bevor er jedoch sein Vorhaben wieder in die Tat umsetzen konnte, kam wieder Leben in den Vogel, er shüttelte benommen seinen Kopf, bevor er mit einem anklagenden Krächtzen drei Wörter von sich gab: Spot kein Licht.

Es war schwer zu sagen was der Vogel damit meinte. Wollte er sagen, das Istovir keinen weiteren Lichtblitz erzeugen sollte, oder meinte er damit, dass er nichts mehr sah? Die Frage wurde gleich drauf beantwortet als er davonflatterte, oder es genauer gesagt versuchen wollte, bevor er unsanft mit der Unterseite des Tisches zusammenprallte. Schnell sprang der Zwerg herbei und bettete den Vogel schützend in seinen Armen, so als würde er ein Baby wiegen, die Armbrust hatte er dazu auf dem Tisch abgelegt.

Grimm und Istovir starrten die Waffe beide verblüfft an.

Denk nicht mal daran Drow.

Ich hatte nicht die Absicht....

Verdammt Grimm, wo bleibt ihr denn? erklang die Stimme des Halbelfs aus dem Nebenraum.

Wir kommen gleich Marius. Beweg dich Drow. Istvorir tat wie ihm geheißen. Alles in Ordnung Spot?, fragte der Zwerg leise, als er glaubte nicht mehr von dem Magier gehört zu werden.

Spot Keeeeeeeeekse, war die Antwort des Raben.

Das fasse ich mal als ein ja auf. Zufrieden damit, dass seinem Freund nichts schlimmes passiert war, ging er hinter dem Drow her in den Nebenraum. Als er ihn unschlüssig im Raum stehen sah, in dem nur ein Bett, ein leeres Wandregal und ein großer Schrank standen, aber kein Marius zu sehen war, konnte er sich ein grinsen nicht verkneifen.

Tja, da staunst du wohl Drow, auch wir können Zaubern und jetzt geh mal zum Schrank und mach ihn auf.

Eine der Türen des Möbelstücks war wohl eingeklemmt und ließ sich nicht öffnen, die andere schwang mit einem lauten Knarren nach rechts auf, als der Drow am Griff zog. Hatte er geglaubt Marius hinter der Tür zu erblicken, so wurde er enttäuscht, das innere des Schranks war vollkommen dunkel.

So und jetzt geh in den Schrank.

Ich soll was?

Dummer Drow, krächzte der Rabe.
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  #123  
Alt 15.01.2010, 21:54
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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„Herrlich.“ Lelith lief über den Markt.
Sie hatte ihr übliches Schulmädchen- lächeln aufgesetzt und erfreute sich deshalb an einer Gasse, die ihr schnelles Vorankommen erlaubte.
Donea saß auf ihrem Kopf und beobachtet das Treiben eher gelangweilt.
Die junge Priesterin hatte für ihre Prüfung mehrere teure und exotische Kräuter gekauft.
Nun kam das Vergnügen.
Mal sehn,was es hier so alles gibt. Neugierig trat sie an einen schlichten Stand.
Der Verkäufer war ein Mann. Ein Mensch, wie sie sah.
Und, wie sie vermutete, kein Sklave. Er war alt und wie ein fahrender Kaufmann gekleidet.
„Ah, sucht die junge Dame etwas Schmuck?“ fragte er sie in der Drow- Sprache.
„Vielleicht.“ antwortet Lelith.
Ihre Augen huschten über die blauen, roten und schwarzen Samtkissen.
Auf einem weißen lag eine Haarspange. Der Verkäufer bemerkte ihren Blick.
„Das ist eine Hibiskusblüte.“
„ Hibiskus?“ vorsichtig nahm Lelith die Blume von ihrem Kissen.
„Eine Blume der Oberfläche. Sie wurde mit einem Kristallzauber überzogen.“
Natürlich wusste Lelith, was das für ein Zauber war. Der Kristallzauber lies den betreffenden Gegenstand für alles Zeit in genau diesem Zustand erstarren.
„Also war das mal eine lebende Pflanze.“ es war eine Feststellung, keine Frage.
Der Hibiskus hatte fünf Blütenblätter in einem hellen rot und einem langen Stempel.
„Was symbolisiert diese Pflanze?“ Lelith wusste, das die Oberflächenbewohner gewissen Pflanzen Symbole zugeordnet hatten.
Der Mann blickte verlegen zur Seite.
„Dort wo dieser rote Hibiskus heimisch ist, symbolisiert er Ruhm, Reichtum, Macht und...“
„Und?“
„Wollt Ihr das wirklich wissen?“
„Wen ich die Blume im Haar trage, würde es mich schon interessieren.“ konterte Lelith.
„Die Blume steht auch für die...“ er wurde etwas leiser. „... Sexuelle Anziehungskraft eines jungen Mädchens.“
Lelith wende die Blume in ihrer Hand.
„Wie viel willst du für diesen Hibiskus?“ fragte sie ihn.
„Nun... weil Ihr die erste Kundin seit... Verkaufe ich sie Euch für eine Goldmünze und zwanzig Silberstücke.“
Lelith hob eine Augenbraue hoch.
Das war billig.
„Ich nehme sie.“ Lelith legte das Geld auf den Tisch und steckte sich die Hibiskusblüte in eine ihrer Zöpfe.
Ohne den Mann noch einen Blick zu würdigen, lief sie weiter.
Done nahm die Blüte in Augenschein. Da Lelith jedoch keinen schmerzhaften Biss in eines ihrer Ohrläppchen bekam, nahm sie an, das die Spinne die Spange mochte.
Die junge Dunkelelfe schlenderte durch die Gasse der anderen Besucher. Viele warfen ihr neugierige Blicke zu, senkten aber rasch den Kopf wen Lelith sie an sah.
„Ach ja, könnte es doch immer so sein.“ raunte sie.
Donea kabelte von ihrem Kopf über die Stirn zu ihrer rechten Wange.
Dort blieb die Spinne sitzen.
„Was ist, meine liebe?“ die Spinne hob eine ihrer Beine und deutet auf einen Stand.
Schulter zuckend steuerte Lelith den Stand an.
Etwa 10 Meter vor dem Stand huste ein kleines, pelziges Etwas über ihrer Schuhe.
„Was...?“
„BLEIB STEHN DU WANDELDER BETTVORLEGER!!!“ erklang das Brüllen eines Mannes.
Kurz darauf schob sich ein großer, gut genährter Mensch durch die Menge.
„Wo bist du, du dämlicher Fußabtreter?“ zischte er.
Dabei schaute er so konzentriert auf den Boden, das er Lelith um stieß.
Als er sah, wen er da auf den Staubigen Boden befördert hatte, wechselte die Farbe seines Gesichtes von einem zornigen rot in ein käsiges weiß.
„V... Verzeiht.“ hastig half er ihr auf die Beine. „Ich... ich habe nicht aufgepasst.“
Hätte er Lelith umgestoßen, bevor sie jene tolle Idee gehabt hatte, währe er einen unsagbar langsamen Tod gestorben.
„Ich habe den Letrix gejagt und...“
„Den was?“
Der Mann schaute sich kurz um und deutet dann auf das Pelzige Etwas.
„Es ist mir entwischt.“ langsam ging er auf den Letrix zu. Dieser hatte aber wohl nicht die Absicht, sich fangen zu lassen.
Gerade als der Mann sprang, sprang auch das Wesen.
Der Mann stürzte auf den Boden und rutschte dabei unter einen Keramikstand, den er auch prompt umwarf.
Der Letrix war derweil an der Tischdecke eines andern Standes hockgekletterte und hatte dabei sämtliche Flaschen umgeworfen.
Deren Inhalt ergoss sich auf den Boden und hüllten alle in einen Blumigen Duft ein.
Bade- und Massageöle.
Die Besitzerin stieß einen grellen Schrei aus und schlug nach dem Letrix.
Sie erwischte ihn mit einem Besen und Beförderte ihn quer über die Straße in einen Stoffstand.
Das kleine Wesen schrie und zerriss mit den Krallen teure Seide und andere Stoffarten.
Der Besitzer wiederum riss an einem Tuch, woraufhin der Letrix auf dem Boden landete und unter einem Pflanzenstand Schutz suchte.
Derweil hatte sich der Mann aufgerappelt und steuerte nun den Stand an.
Der Letrix stieß ein Fauchen aus und kletterte hastig auf ein Regal.
„Komm sofort da runter!“ der Mensch stieß gegen das Regal, woraufhin der Leterix erneut sprang.
Er stieß sich mit den Hinterbeinen ab und segelte durch die Luft.
Das Regal begrub den Menschenmann unter sich.
Lelith beobachtet den Flug des Wesens.
Es landete genau auf dem Suppenkarren eins Goblins.
„Ah Nein!!“ dumm wie er eben war, rüttelte der Suppenverkäufer an seinem Wagen.
Und wie Leltih vermutet hatte, bestand der Wagen aus einfachen Holz.
Ein Rad gab krachend nach und der gesamte Karren viel um.
Die heiße Suppe ergoss sich auf den Boden.
„Dummes Ding! Ich Kochen dich!“ der Goblin schwang ein Messer und jagte das Wesen.
Welches sich auch Prompt unter einem Schmuckstand versteckte.
Der Goblin versuchte noch zu bremsen, rutsche aber auf dem schlammigen Boden aus und prallte frontal in den Stand hinein.
Ohrringe, Halsketten, Ringe und allerlei andere Wertsachen wurden verstreut und boten Dieben eine ideale Möglichkeit, reiche Beute zu machen.
Der Letrix wurde erneut davon geschleudert.
Er prallte auf den Boden, überschlug sich mehrmals eher er genau vor Lelith Füßen in sitzender Position bremste.
Der Letrix hob seinen Kopf, öffnet die bernsteinfarbenen Augen und stieß ein gequälte Miau aus.
„Nein, wie süß!“ Lelith ging in die Knie und streckte der kleinen Geschöpf die Hand hin.
Zuerst legte das kleine Kätzchen die Ohren zurück, aber als es merkte, das Lelith ihm nichts tun wollte, schnupperte es an ihrer Hand.
Schließlich schmiegte es seinen Kopf, der nicht größer war als eine geballte Kinderfaust, in ihre geöffnete Handfläche und begann herzhaft zu schnurren.
Lelith hob den Letrix auf den Arm.
Sie kraulte das Nackenhaar, das etwas länger war, als der Rest des Fells.
„Ich will diese Wesen als Entschädigung dafür, das du mich umgestoßen hast!“ sagte sie zu dem Mann. Dieser richtet sich gerade stöhnen auf.
„Was? Aber Herrin...“
„Widersetzt du dich etwa dem Wunsch einer Priesterin?“
„Nein, aber...“
„Was heißt hier nein? Weist du eigentlich, wer ich bin?“ brauste Lelith auf.
„Ich...“
„Offensichtlich nicht!“
„Aber...“
„Ich bin Lelith Sen´zier, Tochter von Oberin Falessa der Herrin des vierten Hauses!“
Der Mann setzte zum Reden an, aber Lelith lies ihn nicht so weit kommen.
„Ich werde Morgen meine Prüfung als Hohenpriesterin ablegen und bald in das zweite Haus der Stadt ein heiraten.
Was glaubst du, schwaches, unwürdiges Wesen, was mein Mann mit dir machen wird, wen er erfährt, das du dich meinen Wünschen entzogen hast?
Ich will es dir sagen.“ Lelith Stimme wurde ruhig.
„Nein, Herrin.“ flehte der Mann. Er hatte scheinbar keine starken Nerven.
„Behaltet den Letrix! Er gehört Euch!“
Leltih grinste.
„Doch, oh weh, wen ich meinen Weg nun vortsetzte, werden meine neuen Schuhe ganz schmutzig. Ich denke, du, schwacher Mensch, wirst dich in den Dreck legen, und mir so eine Brücke schaffe. Und zwar zu diesen Kisten!“
„Jawohl! Sofort!“
Der Mann warf sich in das Gemisch aus Staub, Deck, Öl und Suppe.
Lelith lief beton langsam über den Mann.
Sie hatte gerade seinen Rücken erreicht, als eine Patrouille sich näherte.
Lelith blieb stehen und wartet.
Die Krieger wurden langsamer.
„Gut, das ihr kommt.“ begrüßte sie den Hauptmann.
Er blickte sie kurz an, dann verneigte er sich.
„Lelith Sen´zier, es ist mir eine Ehre.“
Lelith lächelte ihn an.
„Ich bin froh, das Ihr gekommen seit, Hauptmann. Dieses Ding“ sie rammte dem Mann ihre Absätze schmerzlichst in den Rücken.
„Hat mich zu Boden gestoßen.“ dabei verwies sie auf den Dreck und den Staub auf ihrem Kleid.
„Und feilschte dann noch um den Betrag der Entschädigung! Außerdem musste ich ihn Überreden, dass ich hier trockenen Fußes wieder raus komme.“
Der Mann unter ihr stöhnte auf.
„Wir werden uns darum kümmern.“ versprach der Krieger ruhig.
„Und werdet ihr mir auch Helfen?“ sie lächelte den Hauptmann an, während sie mit einer Haarsträhne spielte.
Sie wusste, das sie gut aussah.
Der Drow war sofort hin und weg.
„Natürlich! Darf ich?“ Lelith nickte.
Darauf bedacht, Lelith niergens zu berühren, wo sie es nicht wollte, hob der Hauptmann sie hoch und trug sie auf die andere Seite der Straße.
„Dankeschön.“ Lelith machte einen Knicks und lief davon.
Während sie sich durch die Menge der Gaffer schob, kraulte sie den Letrix.
So klein, und schon so ein Unruhestifter! Lelith hob das Tier hoch und schaute es an.
„Wir werden uns gut verstehen, Vhid.“

Geändert von Snowsong (21.02.2010 um 16:14 Uhr)
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  #124  
Alt 16.01.2010, 13:35
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Advocatus Diaboli
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Hm, weisst wohl nicht was ein Schrank ist, nun dann will ich es dir mal so erklären, das sogar ein Drow es versteht: Das Möbelstück vor dir wird im allgemeinen Schrank genannt und dient dazu Kleider aufzubewahren, soweit verstanden? Dieser hier hat aber noch eine andere Funktion.

Bevor der Zwerg erklären konnte was es damit auf sich hatte, wurde die Antwort von Marius schon vorweg genommen, als dieser die schwarzgestrichenen Bodenbretter des Möbelstücks nach oben wegklappte und seinen Kopf aus dem entstandenen Loch herausstreckte.

Dacht ich's mir, gib einem Zweg einen Auftrag den er nicht möchte, und er wird alles daran setzten herumzutrödlen wie ein Waschweib, dass ein offenes Ohr für Tratsch gefunden hat. Jetzt macht schon, ich hab hetute noch was anderers vor, als auf Euch Schnecken zu warten.

Istovir trat näher an den Schrank heran und konnte jetzt erkennen, dass Marius auf einer Leiter stand, die in die Tiefe führte. Die genaue Strecke bis zum Boden konnte er nicht abschätzen, da es absolut finster war. Dennoch setzte er gehorsam einen Fuß auf die oberste Sprosse, als der Dieb bereits wieder in der Finsternis verschwunden war. Den Abschluss bildete der Zwerg, der zuerst die Schranktür schloss, sich dann umständlich auf die Leiter quetsche um dann ebenso mit der geheimen Falltür zu verfahren. Seine Armbrust hatte er sich auf den Rücken geschnallt. Spot, der noch immer vor dem Holzschrank stand stieß ein zorniges: Keeeeekse aus.

Du bekommst deine Kekse später, verdammter Vielfraß.

Der Magier hatte nach einer Strecke von ungefähr zwei Metern den Boden erreicht und jetzt konnte er auch wieder etwas sehen, da der Dieb offensichtlich eine Fackel entzündet hatte, die in einer Halterung in der Felswand steckte und rußig vor sich hin brannte. Vor ihm führte ein niedriger Stollen ungefähr fünf Meter in den Fels, bevor er einen scharfen Knick machte und in eine geräumige, hell erleuchtete Höhle mündete. Der Raum war vollgestopft bis unter die Decke, mit einem kleinen Ofen, einem Bett, zwei Stühlen nebst Tisch und etlichen Regalen die mit allem Möglichen gefüllt waren. Istovir erkannte eine Kiste mit Bolzen für die Armbrust des Zwerges, Fackeln, Schleifsteinen, Nahrungsmitteln, Decken und diversem anderen Krismkrams, den er im Moment nicht einordnen konnte. Von der Höhle zweigten zwei weitere Gänge ab, die jedoch unbeleuchtet waran und sich schon bald in der Finsternis verloren.

Setzt dich, hast du Hunger? wollte Marius fürsorglich von dem Drow wissen.

Tatsächlich meldete sich der Hunger, nun da Marius es ansprach, lautstark zu Wort, schlimmer als dieses Gefühl war jedoch die Müdigkeit die sich seiner, nun da er sich in keiner Gefahr mehr befand, zu bemächtigen drohte.

Nun, da ihr es gerade ansprecht, ich habe tatsächlich ein leichtes Hungergefühl, wenn ihr die Freundlichkeit besäßet mir ein Stück Brot und eine Tasse Tee zu offerieren, wäre ich Euch zu tiefst dankbar.

Eine Tasse Tee, und vielleicht noch etwas Gebäck? Wir haben Erdbeertörtchen, Sahneschnitten und Butterhörnchen, was darfs denn sein, der Herr?, wollte der Zwerg zynisch wissen.

Nun mit Tee können wir nicht dienen, aber ein Stück Brot sollte noch da sein. Marius stellte einen Becher mit Bier und Brot mit Schinken vor dem Drow ab und wartete geduldig bis dieser alles, bis auf den letzten Bissen konsumiert hatte, bevor er sich an Grimm wandte.

So, ich werde jetzt auf den Markt gehen um ein paar Kleider für unser neues Mitglied zu besorgen, warum zeigst du unserem Gast nicht mein Bett, damit er sich etwas ausruhen kann. Und nun zu dir Drow, irgendwelchen Wünsche was die Kleider angeht?

Socken und natürlich Hosen mit dazu passendem Oberteil, ein Gürtel und vielleicht noch einen Umhang und, es ist mir peinlich das zu sagen, aber ich brauche auch noch Unterwäsche.

Jaja und einen weiten rosafarbenen Rock, damit du auf dem Ball des Königs tanzen kannst. Verdammter Drow, sehen wir aus wie ein Hotel, was kommt als nächstes? Ein paar hübsche Drowmädchen damit du dich amüsieren kannst. Du dämlicher eingebildetet Fatz.... weiter kam Grimm nicht, da er von Marius unterbrochen wurde.

Ich werd sehen, was sich machen lässt, aber ihr müsst mir auch was versprechen, ich will keine Toten sehen wenn ich zurück bin. Der Dieb ließ offen wen genau er damit meinte, bevor er sich wieder an den Aufstieg machte. Den noch immer protestierenden Spot setzte er sich auf die Schulter, bevor er fröhlich pfeifend in Richtung Markt losmarschierte. Er kam gerade rechtzeitig an um mitzubekommen wie ein entlaufener Letrix für Chaos unter den Marktständen sorgte. Die ideale Gelegenheit um etwas abzustauben. Marius war etwas enttäuscht, dass es so einfach war, und er noch nicht einmal seine Fähigkeiten bemühen musste, als er schnell einen Fuß auf eine Brosche herabsenkte, die auf dem Boden, zwei Meter entfernt vom Schmuckstand lag. Er beugte sich herab, so als würde er etwas Dreck von seinen Stiefeln abwischen um dann mit einer geschickten Handbewegung das Schmuckstück in seiner Tasche verschwinden zu lassen. Da würde sich sein Hehler aber freuen. Nun galt es jedoch erste inemal einen reichen Trottel zu finden, dem er sein Geld abnehmen konnte, denn er hatte nicht vor die Kleider für den Drow zu stehlen, denn das wäre viel zu auffälig. Leise flüstere er Spot etwas ins Ohr, woraufhin sich dieser lautstark krächzend erhob.
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Geändert von Lazarus (16.01.2010 um 13:40 Uhr)
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  #125  
Alt 16.01.2010, 15:09
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Lelith setzte sich auf den Stuhl. Den kleinen Letrix setzte sie auf den Tisch und bestellte sich bei der Bedienung etwas zu Essen.
Währen die Frau, vermutlich die Tochter des Hausbesitzers davon eilte, betrachtet Lelith ihr neues Haustier.
Der Letrix hatte in etwa die Größe eines jungen Kätzchens.
Das Fell war schwarz wie Ruß und, wie bei Jungtieren Typisch noch weich und flaumig.
Lelith strich Vhid über den Kopf. Dünne Haare standen an der Ohren ab, so wie bei einem Luchs.
Wie es sich für seine Art gehörte, hatte Vhid eine kleine Mähne, die sich gräulich von seinem restlichen Pelz abhob.
Wen er ausgewachsen war, würde er ein schönes Tier sein.
Lelith hatte vieles über Letrixe gelesen. Es waren seltene Tiere von der Oberfläche, die meistens Nachts jagten. Ihr Fell war wertvoll und es stand nur Königen zu, einen Letrixpelz zu tragen.
Besonders junge Letrixe waren eine Seltenheit, den die Mütter ließen ihre Jungen nie alleine. Und Letrixe waren gefährliche Jäger.
Sie bewegten sich Lautlos.
Auserdem hatten sie etwas, was sie für Magier besonders beliebt machten: Sie konnten Magie wittern.
Lelith wusste, das man die Letrixe an der Oberfläche fasst ausgerottet hatte.
Wen der Verkäufer klug gewesen währe, hätte er Vhid zu einem Magier gebracht. Der kleine ist mit Sicherheit über 500 Goldstücke wert.
Letrixe konnte man nur in jungen Jahren trainieren und an sich binden. Waren sie erstmal ausgewachsen, so würden sie jedem Misstrauen.
Die Göttin war mir gut Gesonnen. So falsch kann also mein Vorhaben nicht sein.
Die Bedienung brachte Lelith ein Glas und eine Flasche mit einem Saft aus Felsbeeren.
Dann stellte sie eine Schale mit Milch zu Vhid.
Der kleine Kater begann sofort die lauwarme Milch zu trinken.
„Dann habe ich also richtig gehört.“ erklang eine melodische Stimme hinter ihr.
„Du hast einen Mann tatsächlich um einen Letrix gebracht.“
Kopfschüttelt trat ein Mann zu ihr an den Tisch.
„Sazariel. Setzt dich. Ich muss mit dir reden.“ der Mann lächelte und nahm ihr gegenüber Platz.
„Ein schönes Haustier, Lele.“ meinte er. „Ja. Vhid ist ein Geschenk der Göttin. Hast du das Chaos gesehen, das er veranstaltet hat?“
„Vhid?“ der Mann lachte leise.
Vhid war Dunkelelfisch und bedeutet Chaos.
„Der Name passt zu dem kleinen.“
Dann setzte er seine typische Verhandlungsmiene auf. „Um was geht es?“
„Ich will, das du diesen Elf tötest.“ sie schob ihm den Brief ihrer Mutter hin.
„Wieso? Hast du wieder vor etwas Chaos zu veranstalten?“
„Das ist mein Job. Ich lebe nur für die Göttin.“ lautet die Antwort.
„Sie es als Erledigt an.“
Lelith schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.
„Wen du deine Prüfung beendet hast, werden bereits die Würmer an ihm nagen.“ er erhob sich elegant, ging um den Tisch und Küsste sie auf die Stirn.
„Aber sei Vorsichtig meine kleine Lele.“ dann verschwand er genauso schnell wie er aufgetaucht war.
Lelith mochte Sazariel sehr. Er war ein Kunde ihrer Mutter gewesen und hatte ihr immer Geschenke mitgebracht.
Die junge Priesterin vermutet, das der Auftragskiller in Wahrheit ihr Vater war.
Nur so konnte sie diese Fürsorge erklären. Er war immer sanft zu ihr, wollte aber niemals mehr als ihr lächeln sehen.
Gut. Die Ermordung an meinem Gatten währe in die Gänge geleitet. Jetzt muss ich nur noch den Verdacht auf Nafaras Haus lenken und dann gibt es einen schönen kleinen Krieg.
Und hat der erstmal begonnen, brechen ziemlich viele Handelsmöglichkeiten zusammen.
Das dürfte neuen Händlern den weg ebnen und meine schuld bei der Göttin begleichen.

Lelith war zufrieden.
„Aber was mach ich mit dir?“ sie betrachtet Vhid nachdeklich.
„Wen ich ihn aus den Augen lasse, dann wird er vermutlich gestohlen.“ Done meldete sich in dem sie mühselig ein rotes Lederarmband aus einer Tasche zog.
„Das ist eine tolle Idee.“ Lelith band Vhid das Lederband um den Hals.
Und jetzt nur noch... Sie holte einen Ohring hervor, der in vorm einer Silbernen Spinne geformt war.
Sie hauchte den Ohrring an und murmelte eine Zauberformel.
Auf der glatten Oberfläche brannte sich schwarz das Symbol ihres Hauses ein.
Auf der Rückseite erschien eine Spinne, die ihrer Narbe glich.
Jeder würde wissen, das Vhid zu ihrem Haus gehörte.
Und jeder aus ihrem Haus würde wissen, das Vhid ihr gehörte.
Lelith befestigte den Ohrring an dem Armband.
Und jetzt soll es noch einer wagen, ihn mir wegzunehmen!
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  #126  
Alt 17.01.2010, 17:59
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Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Jetzt, da sie alle Dinge erledigt hatte, fühlte sich Lelith richtig wohl.
Sie hatte was gegessen, ihren Verlobten zum Tode verurteilt und alles für die Prüfung besorgt.
Die Tatsache, das sie bald wieder frei war, von irgendwelchen Verehren, lief sie vor Freude mehr hüpfen als gehen.
Etwas, das ihr mehr als nur besorgte Blicke einbrachte.
Lelith ignorierte sie.
Vhid, an ihre Brust gepresst und Donea auf dem Kopf, bot sie einen wahrscheinlich einzigartigen Anblick.
Das Glöckchen an ihrem Hals klimperte leise vor sich hin.
Was für ein guter Tag! Dabei hat alles so blöd angefangen.
Gut gelaunt bog sie in eine Seitengasse ein.
Hier boten die weniger wohlhabenden Händler ihre Wahre an.
Lelith schlenderte über die schmutzige Straße.
Vhid begann plötzlich zu zappeln.
„Was ist den los mein kleiner?“ sie folgte seinem Blick und entdeckte einen schwarzen... Vogel?
Was? Ein Vogel? Hier? In der Stadt?
Lelith starte das Tier verwirrt an.
Mal sehn, schwarzes Gefieder... eine Krähe?
Neugierde gewann die Oberhand. Das war die erste Krähe die sie sah.
Natürlich hatte sie verbotene Bücher gewälzt und dabei viel über die Oberfläche und deren Bewohner erfahren.
Doch ein Tier auf einem Bild zu sehen oder es genau, lebendig vor sich zu haben, war ein größer unterschied.
Der Vogel saß auf einem Schild eines Ladens.
Lelith näherte sich langsam.
Sie warf nur kurz einen Blick auf das Schild.
Es handelte sich um eine Schneiderei. Vor dem Laden war ein Stand an dem gerade jemand einkaufte.
Vhid zappelte erneut.
„Ruhig Vhid, ruhig.“
Ob sich der Vogel fangen lies?
Als sie das Tier genauer in Augenschein nahm, bemerkte sie ein verärgertes glitzern in den Augen des Vogels.
„Bist scheinbar kein Freund der Göttin, was?“ murmelte sie.
Dann bemerkte sie entsetzt, das die Augen mehr Donea folgten.
Wen der Vogel auf die Idee kam, ihre kleine Freundin anzugreifen, würde sie ihn eigenhändig rupfen und zu einem Gericht verarbeiten.
Aber der Vogel machte keinen Anstand, sich auf die Spinne zu stürzen.
Stattdessen landete er auf der Schulter des Kunden vor ihr.
Schulterzuckend wandte sich Lelith ab.
Der Vogel gehörte schon jemandem, und er war nicht so interessant, als das sie sich jetzt mit dem Besitzer streiten wollte.
Ihre Aufmerksamkeit wurde schon wieder von etwas neuem beansprucht.
Der Stand war klein und schlicht.
Der Verkäufer eine alte Frau.
Mit Lumpen bekleidet, saß sie zusammengesunken auf einem hart aussehenden Stuhl.
Langsam trat die Priesterin auf sie zu.
Sofort kam leben in die Frau.
Sie lächelte und entblößte dabei verfaulte Zähne.
Normalerweise war das für Drows sehr abschreckend, den die Zähne waren dann nicht nur verfault, sondern stießen auch einen weniger schönen Geruch aus.
Vhid schien sich nicht daran zu stören.
Seine Nase hatte ihn zu einer Sanduhr geführt.
Im schwachen Schein der Kerze konnte Lelith kupferfarbener Sand erkennen.
Der Behälter für den Sand wurde von vier Säulen flankiert.
Und diese waren mit Nachbildungen von menschlichen Schädeln mit einer schwarzen Kapuze verziert.
Sowohl auf dem Deckel, als auch auf dem Boden entdeckte Lelith einen fünf zackigen Stern.
Aber, was noch wichtiger war, der Gegenstand war eindeutig magisch.
Verdattert schaute sie Vhid an.
Dieser blickte sie mit einer Unschuldsmiene an und lies ein kleines „Miau“ hören.
„Was ist das?“ wollte Lelith wissen.
„Oh, die komische Uhr.“ die Frau hustet.
„Ich weis nicht, habs gefunden vor unzähligen Jahren.“
„Wo?“
„Am Rande der Stadt. In einem Abwasserkanal.“
Lelith wog die Sanduhr. Sie war leicht.
„Wie viel?“ fragte sie die Frau.
Sofort blitze Gier in den Augen der alten Verkäuferin auf.
„Ist gut erhalten.“ meinte sie gedehnt.
„Ich verkaufe es für 10 Goldstücke.“
Lelith hätte die Sanduhr fast fallen gelassen.
„Was?“
Die Frau merkte zu ihrem Glück das sie einen Fehler gemacht hatte.
„Ich.. wollte... ich... äh... es... für...5?“
Lelith betrachtet die Sanduhr genau.
„Ich nehme sie für 3 Goldstücke.“
Und das ist immer noch zu viel, da ich nicht weis, was für eine Magie in dem Ding steckt!
„Drei ist gut, drei ist gut.“ beeilte sich die Frau zu sagen.
Lelith zahlte. Dabei bemerkte sie, wie der Rabe, der es sich über ihr bequem gemacht hatte, neugierig auf ihren Geldbeutel blickte.
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  #127  
Alt 18.01.2010, 21:41
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Nach einem kurzen Rundflug kehrte Spot auf Marius Schulter zurück. Anscheinend war seine Suche nicht unbedingt ergibig gewesen, da er jetzt schon wieder da war. Zwar waren massenweise Leute unterwegs, aber die meisten davon waren arme Schlucker, die billig Nahrungsmittel einkaufen wollten, oder Diener die im Auftrag eines der Häuser irgendetwas besorgen mussten. Da Marius eine gewisse Diebesehre besaß vermied er es normalerweise solche Leute auszurauben, bei den einen war nichts zu holen, die anderen würden nur für seine Tat bestraft werden. Seine Kundschaft bestand Normalerweise aus Sklavenhändern, oder reichen Marktstandsbesitzern. Dann waren da natürlich noch die Drow. Sehr gefährlich sich mit einem anzulegen oder gar zu berauben, da man nicht wusste welchen Platz sie in der Rangliste der Häuser standen und sie zudem über verdammt scharfe Sinne verfügten. Andererseits waren sie so von ihrer Macht überzeugt, dass sie in den seltensten Fällen mit einem Diebstahl rechneten. Tja, anscheinend hatte er heute kein Glück, und musste wohl oder übel einen der Händler bestehlen, als er durch ein Krächzen von Spot auf jemanden aufmerksam gemacht wurde. Ohne sonderliche Hast drehte sich der Dieb um und erblickte hinter ihm die Drow, deren Letrix vorhin für das Chaos verantwortlich war und ihm somit unverhofft zu der Brosche verholfen hatte. Ein Abschätzender Blick zu dem Geldbeutel, welchen die Drow umgebunden hatte, verrieten dem geübten Auge des Diebes, dass hier etwas zu holen war. Erst nachdem er das festgestellt hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem Gesicht der Dunkelelfe zu. Hübsch und ausdrucksstark, gewohnt das zu bekommen was die Besitzerin verlangte, die typische Drow eben. Würde sie einer anderen Rasse angehören, hätte er vielleicht sogar seinen Charme spielen lassen und etwas mit ihr angefangen, schließlich war er selbst nicht gerade hässlich und die Frauen flogen normalerweise auf sein verwegenes Aussehen, so aber würde er sich drauf beschränken sie etwas zu erleichtern. Schließlich konnte er nicht zulassen, dass sie sich noch einen Bandscheibenvorfall holte mit soviel Gold am Gürtel.

Meiner bescheidenen Meinung nach, sind drei Goldstücke immer noch zuviel für das Ding da. Mir sind schon etliche dieser Sanduhren auf den Kaminen der niederen Drowhäuser begegnet. Wenn ihr mich fragt ist dieses Artefakt nicht würdig bei einer so bezaubernden Dunkelelfe zu stehn wie ihr eine seid. Doch verzeiht mein ungebührliches Benehmen, es überhaupt zu wagen Euch anzusprechen, doch ich konnte nicht umhin Eure Schönheit zu bemerken, auch wenn ich gestehen muss, dass Euer Lentrix und das Chaos, welches er vorhin verbereiter hatte mich einen kurzen Moment von Eurer Person abgelenkt hatte, seuselte Marius mit vornehmer Stimme zu Lelith. Wie gut, dass er ein paar Jahre als Diener bei den Drow verbracht hatte und sich dabei ihre geschwollene Art zu reden eingeprägt hatte.
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  #128  
Alt 19.01.2010, 15:01
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Lelith drehte sich erstaunt um.
Hinter ihr stand ein Mann.
Hopla, wie ist den der so schnell da hingekommen?
Das sie ihn nicht bemerkt hatte, beunruhigte sie.
Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie den jungen Mann.
Er war kein reiner Oberflächenelf, soviel stand fest.
Vielleicht ein Halbelf?
Lelith musste den Kopf heben, um ihn in die Augen zu blicken.
Mehr als einmal verfluchte sie stumm ihre geringe Körpergröße.
Der Mann war etwa eine Kopf größer als sie. Sie betrachtet sein Gesicht.
Er kann nicht viel älter sein, als ich. Überlegte sie.
Laut sagte sie: „Wer bist du, das du mir rätst, was ich für dieses Ding ausgeben soll?“
Wen es ihn erschreckte, das sie so reagierte, zeigte er es nicht.
Ein Mann, der nicht gleich vor Angst anfängt zu stottern. Das könnte interessant werden.
„Vergebt mir.“ er verneigte sich elegant.
Lelith entschied, mit zuspielen.
Sie gab ein kicherndes Geräusch von sich.
„Sieh an, sieh an. Ihr seit der erste Mann mit Benehmen, der mir Heute über den Weg läuft.“ der junge Mann nahm das Kompliment mit einem lächeln an.
Mmmm, charmant, freundlich und gut aussehend. So was findet man nicht alle Tage.
Und doch war Vorsicht geboten.
Es könnte sich um einen Attentäter handeln.
„Ihr sagt, Ihr habt schon mehrere solche Sanduhren gesehen?“
„Ja, Lady. Eine ganze Menge sogar.“
Lelith hob eine Augenbraue. „Wolltest du mich betrügen?“ fragte sie die Verkäuferin mit einem gefährlichen lächeln auf den Lippen.
„N...Nein!!!! Ich hatte keine Ahnung! Das schwöre ich!!! Bei der Göttin!“
„Nun, wen du auf die Göttin schwörst, will ich dir glauben. Schließlich bin auch ich nur eine Dienerin der Lady. Am besten du dankst ihr mit einem würdigen Opfer, das ich dich habe Leben lassen.“
„Nat.. Natürlich Herrin.“ stotterte die Frau.
Lelith steckte die Sanduhr in ihre Dimensionstasche.
„Es scheint, als hat Euer eingreifen mich vor einem Fehlkauf bewahrt.“ flötet sie.
„Kann ich mich mit einer Tasse Tee und einem Stück Kuchen revanchieren?“ sie steckte ihren Geldbeutel zurück an ihre Seite und schlug den Umhang darüber.
Im Gegensatz zu ihren Artgenossen, die ihre Börsen meist um den Hals trugen, verbarg sie ihren Geldbeutel lieber wo anders.
„Wen Euch mein... ungewöhnliches Aussehen nicht stört.“ antwortet es.
Jetzt konnte Lelith nicht anders, sie musste Lachen.
„Ungewöhnlich? Werft mal einen Blick auf mich.“ forderte sie ihn auf.
„Eine Dunkelelfe wie mich gibt es kein zweites mal.“
Er lächelte nur.
„Dann heißt das Ja?“
„Es währe mir eine Eher, mit einer so bezaubernden Dame Tee zu trinken.“
Lelith führte ihn auf die überfüllte Straße.
Erneut teilte sich die Menge vor ihr.
„Das Einkaufen ist so um vieles leichter.“ bemerkte Lelith, die unbedingt ein Gespräch beginnen wollte.
„Das kann ich mir gut Vorstellen. Ihr seit eine Hohenpriesterin?“ fragte er höflich.
„Noch nicht. Morgen ist meine Prüfung. Ich habe heute noch ein paar Dinge besorgt, damit ich bessere Chancen habe.“ antwortete sie.
„Ist so eine Prüfung schwer?“
„Oh ja. Wen man sie nicht besteht, wird man mit Schimpfe und Schande davon gejagt!“
Lelith wies mit dem Kopf auf ein Gebäude.
Der Mann nickte, obwohl er nicht sehr glücklich wirkte.
„Es sieht von Außen nicht sehr einladen aus. Aber dort gibt es den besten Tee der Stadt.“ erklärte sie ihm.
Lelith stieg die Treppe hoch und steuerte ihren Stammplatz an.
„Ah meine kleine Stammkundin. Sets dich, Liebes. Ich komm gleich.“ rief jemand hinter der Theke ihr zu.
„Ihr seit öfters hier?“ wunderte sich der Mann.
Lelith nickte. „Ja. Ich mag dieses kleine, unscheinbare Gasthaus. Hier ist nicht so viel los und außerdem ist es hier viel gemütlicher.“ Dabei wies sie auf den Kamin. Die Glut erleuchtet den Raum kaum.
„In den meisten andern Gaststätten sind die Räume hell erleuchtet. Aber das brennt zu sehr in den Augen. Ich bevorzuge dieses Dämmerlicht.“ erklärte sie ihm.
Der Mann konnte seine Verwunderung nicht ganz verbergen.
„Ich bin etwas anders, als die anderen Drows.“ kicherte Lelith.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit der Bedienung zu.
Es war eine Zwergin.
Sie war nur mit einem alten Kartoffelsack bekleidet, kahl rasiert, war über und über mit blauen, grünen und violetten Flecken überseht und hatte nur noch ein Auge.
Dennoch lächelte sie Lelith an.
„Hallo meine kleine Lelith. Das übliche? Und.. oh. Heute in Begleitung.“ Lelith senkte leicht den Kopf.
„Er hat mich Heute vor einem Fehlkauf bewahrt.“ erklärte sie ihr.
„Es gibt eben auch noch anständige Männer, Süße.“ dann entdeckte sie den Letrix.
„Lass mich Rate: Ein Geschenk der Göttin?“
„So ist es, Hyrr.“
„Also, was darf ich dem Herrn bringen? Das gleiche wie dir?“
„Ja. Und verdünnte Milch für Vhid.“
„Und einen Käfer für Donea.“
„Und einen Käfer.“ stimmte ihr Lelith zu.
„Alles klar, bis gleich.“ die Zwergin lief davon.
„Ich kenne Hyrr schon sehr, sehr lange.“ sagte sie dann zu dem Mann.
„Hyrr?“ wiederholte er langsam.
„Das ist eigentlich kein Name. Hyrr ist ein Wort in meiner Muttersprache und bedeutet...“
„Gegenstand. Ich weis. Ich spreche Drow.“
Nun konnte sie ihre Überraschtheit nicht verbergen.
„Und Euer Name ist Lelith?“ wechselte er schnell das Thema.
„Ein wunderschöner Name. Passend, zu einer Schönheit, wie Ihr es seit.“
Lelith konnte es nicht verhindern. Sie errötet. Der Göttin sei Dank sah man das bei ihrer dunklen Haut nicht.
Und es lenkte sie tatsächlich ab.
Hyrr kam kurz darauf mit zwei Tassen und zwei Tellern zurück.
Von dem Tablett nahm sie noch eine Milchschale und einen zappelnden Käfer.
„Done, kommt. Den hab ich für dich aufgehoben.“
Die Spinne, die bis jetzt starr auf Lelith Kopf gesessen hatte, krabbelte zu der Zwergin und nahm den Käfer.
„Ihr mögt Tiere.“ stellte der Mann fest.
„Ich mag Spinnen.“ entgegnete sie.
„Vhid habe ich vor einem Pelzhändler gerettet. Wie kann man so ein schönes Geschöpf nur zu einem Pelzmantel verarbeiten?“ seufzte sie.
„Ihr seit irgendwie...“
„Anders? Ja, das höre ich oft. Und so ist es auch.“
Sie schaute wieder zu Hyrr.
„Es gibt hier tausende von Dunkelelfen, die alle in die gleiche Richtung laufen. Warum nicht einmal gegen den Strom rennen?“ flüsterte sie.
Dann schüttelte Lelith den Kopf.
Sie gab zu viel von sich preis.
Verdammt, was ist nur los mit mir?
Um das Thema zu wechseln sagte sie: „Hyrr war einst mein Kindermädchen bevor mein Haus unterging und ich adoptiert wurde.“
Er folgte ihrem Blick.
„Aber jetzt genug über mich Geplapper! Erzählt mir etwas über Euch.“ forderte sie.
„Und was wollt Ihr wissen?“
„Beginnt am besten mit Eurem Namen.“ schlug sie ihm vor.
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  #129  
Alt 19.01.2010, 15:34
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Nun ja, wie könnte ich wohl heissen? Marius war am überlegen, ob er ihr seinen richtigen Namen nennen, oder irgendeinen ausgemachten Blödsinn erfinden sollte. Da er jedoch noch nie gut darin war sich Namen auszudenken, beschloss er es außnahmsweise mal mit Ehrlichkeit zu probieren. Außerdem, nutzte es der Drow überhaupt nichts, wenn sie seinen richtigen Namen kannte.

Das kommt darauf an, wen man fragt: meine Feinde nennen mich verdammte Ratte, Mißgeburt oder einfach nur, bitte verschont mich, nicht gerade sehr schmeichelhaft, ich weiss. Einer meiner Freunde nennt mich nur Junge und für Spot hier auf meiner Schulter bin ich einfach nur, der Kekslieferant. Ein zustimmendes und zugleich vorwurfsvolles Krächzen war die Antwort des Raben.

Nun, ihr hingegen dürft Marius zu mir sagen, meinte der Dieb grinsend und schaute der Drow dabei lange in die Augen. Bevor er sich leicht verlegen seinem Teller zu wandte um dem Raben etwas davon abzugeben.
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  #130  
Alt 20.01.2010, 20:10
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„Marius.“ sagte Lelith langsam. Kein Name den sie kannte, oder je gehört hatte.
„Ein... ungewöhnlicher Name.“ meinte sie. „Ihr kommt nicht von hier, oder?“
„Nein, ich stammte nicht aus der Stadt.“
„Ich meine, Ihr stammt nicht aus dem Unterreich.“ er hielt in der Bewegung inne.
Lelith beobachtet ihn genau, eher sie die Tasse an die Lippen hob und ihn anlächelte.
„Nein, ich gehe jede Wette ein, das Ihr von der Oberfläche stammt.“ sie nippte an dem Tee. Das warme Getränk schmeckte nach Zimt, Apfel und einer süßlichen Beere die der Besitzer des Gasthauses im Keller aufzog. Er hütete die Pflanze besser als seinen Augapfel.
„Wo sonst solltet Ihr einen Raben her haben? Ich habe viele Bücher gelesen. Vögel sind hier, im Unterreich sehr selten.“ sie schob sich ein Stück Kuchen in den Mund.
Sie bemerkte, das Marius etwas auf dem Stuhl herum rutschte.
Lelith beugte sich vor und schaute ihm dabei genau in die dunkelgrünen Augen.
„Bitte Marius.“ sagte sie leise. „Erzählt mir etwas über die Oberfläche. Die Herrinnen eines jeden Hauses und die Lehrer machen ein großes Geheimnis um diesen Ort. Ist er wirklich so schrecklich, wie alle sagen? Brennt es jedem Drow, der den Ort betritt die Augen aus? Und sind meine hellhäutigen Verwandten wirklich so grausam?“
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  #131  
Alt 21.01.2010, 16:34
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Nun war Marius wirklich etwas erstaunt, welche perverse Vorstellung hatten die Drow denn von ihren Verwandten und wie sahen sie wohl sich selbst? Wenn es eine Rasse gab die grundlos grausam, machtbesessen und niederträchtig war, dann am ehesten die Dunkelelfen. Marius beschloss seine Meinung, die Zugleich die Meinung vieler Völker war, offen kundzutun. Es wurde Zeit dieser Drow die Welt nahezubringen, so wie sie wirklich war, und nicht wie sie manche in ihrer Wunschvorstellung gerne sahen.

Die Oberfläche ist ein phantastischer Ort, voller Leben, die Luft ist ganz anders als hier unten, weniger verbraucht, meistens geht ein leichter Luftzug, die Vögel zwitschern fröhlich in uralten Bäumen ihr Lied vor sich hin. Es gibt nichts schöneres, als sich an einem warmen Sommertag auf einer Wiese zu liegen und sich von den Strahlen der Sonne wärmen zu lassen. Die Sonne, ich würde meine Seele hergeben, wenn ich nur noch einmal die Sonne wieder sehen könnte. Bei diesen Worten verzog sich Marius Miene vor Kummer, der jedoch schnell von Zorn verdrängt wurde. Was die Sonne mit Drowaugen anstellt vermag ich nicht zu sagen, doch die Dunkelelfen, denen ich an der Oberfläche begegnet bin, waran durchaus in der Lage zu sehen, ansonsten hätten sie mich wohl kaum....der Dieb unterbrach sich, bevor er irgendetwas von seiner Vergangenheit preisgeben konnte, kein Drow hatte das Recht ihn nach seiner Vergangenheit zu fragen, nachdem sie ihm zu einem Schicksal hier unten verdammt hatten. Was die Elfen angeht bin ich vielleicht etwas voreingenommen, schließlich bin ich selbst zur Hälfte einer, aber was ich mit Bestimmtheit sagen kann ist die Tatsache, dass sie nur zu gefangenen Drow grausam sind, genau wie die Zwerge, Menschen und alle anderen Rassen, die jemals in Kontakt mit den Dunkelelfen gekommen sind. Nein, den Titel grausamste und verachtenswerteste Rasse macht Eurem Volk keiner streitig. Drow sind verschlagen, überheblich, mordlüstern und machtbesessen. Ich hasse die Drow abgrundtief und wenn ich könnte, würde ich jeden einzelnen von ihnen töten, ich...erschroken hiel Marius in seiner flammenden Rede inne, als ihm bewusst wurde mit wem er gerade sprach.
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  #132  
Alt 21.01.2010, 20:35
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Snowsong Snowsong ist offline
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Lelith hatte Marius zugehört, ohne ihn zu unterbrechen. Ihr war nun bewusst, das er kein Meuchelmörder war, der ausgeschickt worden war, um sie zu töten.
Aber was war er dann?
Seiner Rede nach, hasste er die Drows, dennoch saß er hier mit ihr an einem Tisch. Trank Tee und aß Kuchen.
Ein kurzer blick zu den anderen Gästen, sagte ihr, dass einige ihre Waffen gezogen hatten
Es soll sich nur einer von denen Trauen und mich bei meiner Tasse Tee zu stören!!!
Tatsächlich standen ein paar Männer auf. Menschen, alle in Uniformen eines niederen Hauses.
Sie kamen herüber. Lelith beobachtet Marius genau. Er hatte die Männer auch bemerkt und stellte sich wohl auf einen Kampf ein.
„He kleiner. Was hast du da gerade gesagt?“ fragte einer. Lelith räusperte sich.
Der Mann schaute sie gar nicht an.
Ein Fehler. Ein ziemlich großer Fehler.
Schnell, wie sie es einst gelehrt hatte, packte sie das Handgelenk des Mannes, drehte es ihm auf den Rücken und knallte sein Gesicht in ihren Kuchen.
„Ich hasse es, ignoriert zu werden.“ erklärte sie dem Mann wütend. „Aber ich hasse es noch mehr, wen man mich bei Gesprächen stört.“ sie lies ihn los.
„Und ich mag es gar nicht, wen man meinen Kuchen ruiniert.“ fügte sie hinzu. Der Mann starte sie an.
„Ich habe mich mit meinem Gefährten hier über etwas wichtiges unterhalten.“ dabei betonte sie das Gefährte etwas stärker.
„Er sollte mir zeigen, das er ein guter Schauspieler ist und mir etwas vorspielen.“ sie nickte Marius zu. „Und scheinbar hat das auch funktioniert.“ Lelith setzte sich wieder.
„Und jetzt verzieh dich aus meinem Blickfeld, du elender Wurm und besorge mir ein frisches Stück Kuchen oder deine Herrin wird Morgen einen unschönen Brief vorfinden!“ sie hatte es mit Nachdruck gesagt. So wie sie es einst gelehrt hatte.
Und es funktionierte.
„Ich werde vergessen, was du gerade gesagt hast, Marius.“ raunte sie ihm zu.
„Vorerst zumindest.“

Geändert von Snowsong (21.01.2010 um 21:02 Uhr)
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  #133  
Alt 22.01.2010, 10:58
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Marius, hatte seine Hand unauffällig in Richtung Gürtel bewegt und wäre diese Idioten nur noch einen Schritt näher gekommen, hätten sie unliebsame Bekanntschaft mit seinen Wurfdolchen gemacht. Zwar war er ganz froh, dass Lelith diese Sache schnell und vor allem unblutig beendet hatte, andererrseits wäre er auch alleine mit den Kerlen fertig geworden. Er mochte es nicht besonders in der Schuld eines Drow zu stehen. Schauspieler, pah das Dunkelelfchen hatte ja überhapt keine Ahnung was sie da redete, Marius war ein kein guter, sondern ein überragender Schauspieler, eine Tatsache die sie bald am eigenen Leibe erfahren würde. Hatte er während des kurzen Gespräches mit Lelith Hemmungen bekommen sie auszurauben, so waren sie jetzt wieder verflogen. Sie war nichts anderes, als eine Drow, eine eingebildete Drow, die glaubte alles mit einem einschüchternden Blick erreichen zu können. Glaubte sie etwa alle müssten nach ihrer Pfeife tanzen, bloß weil sie eine dunkle Hautfarbe hatte? Was glaubte sie eigentlich wer er war, ein zwerbrechliches, vollkommen wehrloses Etwas ohne Rückgrat? Er hatte keine Hilfe von ihr nötig, Mitleid schon garnicht und ihre Drohung beeindruckten ihn nicht im mindesten.

Ihr könnt meinen Kuchen haben, ich wollte sowieso gerade gehen, ich dachte nämlich ihr wärt anders als andere Drow, aber ich habe mich wohl in Euch getäuscht. Mein Fehler, verzeiht. Aber ich will nicht undankbar erscheinen, nehmt das hier als Bezahlung für den Tee und den Kuchen, wütend knallte Marius die gefundene Brosche auf den Tisch, dabei stellte er sich jedoch so ungeschickt an, dass sie neben der Drow zu Boden fiel. Ärgerlich bückte er sich danach und berührte dabei wie zufällit Lelith sachte an der Hüfte. Als er sich wieder erhob, verbarg er seine linke Hand mit dem gestohlenen Geldbeutel unauffällig unter seinem Umhang, bevor er sich ohne sonderliche Hast abwandte und in Richtung Markt lief.
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Geändert von Lazarus (22.01.2010 um 11:03 Uhr)
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  #134  
Alt 23.01.2010, 21:11
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Lelith blieb keine Zeit, um etwas zu sagen. Marius eilte davon. Irritiert und verdattert schaute sie ihm nach.
Was war den das? Fragte sie sich. War er etwa eingeschnappt, weil sie ihm geholfen hatte? Das konnte sie nicht glauben!
Erwartet er etwa, das sie ein Blutvergießen zuließ, bei dem man sie öffentlich anklagen konnte, nur damit sein männlicher Stolz nicht verletzt wurde?
„Männer!“ murrte sie. „Da will man einmal nett sein und schon passiert so was!“ frustriert griff sie nach der Teetasse.
Vielleicht sollte ich wirklich so langsam wie eine echte Hohenpriesterin auftreten...
Keine Frau, die Lelith kannte, hatte so ein Pech mit den Männern wie sie.
„Na, junge Schönheit, hat dein Liebhaber dich verlassen?“ein andere Drow stand neben ihr. Lelith antwortete, in dem sie ihm den restlichen Tee ins Gesicht schüttete.
„Verzieh dich!“ knurrte sie. Der Mann schluckte und machte, das er außer Reichweite kam. Lelith schüttelte den Kopf. „Männer!“ knurrte sie noch einmal.
Sie tastete nach ihrem Geldbeutel, und griff ins Leere.
Was? Aber ich hab ihn doch...
Dann stockte ihr der Atem. Marius hatte sie kurz an der Hüfte berührt. Sie hatte es für einen Zufall gehalten. „Das kann doch nicht wahr sein.“ flüsterte sie.
Der Mistkerl hatte sie bestohlen!
„Huch, ist der junge Mann schon weg?“ Hyrr kam zu ihr an den Tisch. „Er hat mir den Geldbeutel geklaut...“ war alles was Lelith leise sagen konnte. Hyrrs lächeln erstarb sofort. „Komm mit, kleines!“ und eher Lelith was tun konnte, hatte die Zwergin sie gepackt und zehrte sie in die Küche.
Dort angekommen wies sie auf einen Stuhl auf den sich die junge Drow setze und begann dann mit Geschirr spülen.
Dabei beschwerte sie sich über die Männer, ihre Art und weise, wie sie Frauen behandelten und landete schließlich bei der Geschichte wie ihr Verlobter ihr ein Auge ausgestochen hatte.
„Sind alle Männer so?“ fragte Lelith nach einer weile.
„Was?“ Hyrr stoppte. „So wie Goromph? Nein, nicht alle sind so wie mein Ex,,,“ es folgten ein paar Zwergische Beleidigungen eher Leliht erwiderte: „Nein, so wie Marius.“
Die Zwergin begann zu lachen. „Oh Kind.“ sagte sie.
„Männer sind irgendwo alle gleich.“ sie warf das Handtuch weg und kam zu ihr, um Lelith ebenholzfarbene Hände in ihre zu legen.
„Du wirst sehen meine kleine: einige wollen dich wegen deinem Einfluss, andere wegen dem Geld und wieder andere wollen nur deinen Körper. Aber, du kannst mir glauben, es gib auch, wen auch sehr wenige, die nicht so denken. Denen sind andere Werte wichtig. Werte, die deinen Charakter betreffen.“ Lelith schaffte es, zu lächeln.
„Solch einen Mann wirst du nicht unbedingt unter Drows finden, aber es gibt ihn sicher auch hier. Weist du Lele, ich habe mein ganzes Leben auf diesen Mann gewartet. Es war kein Zwerg sondern ein Halbzwerg aus einer armen Familie. Weshalb ich ihn nicht heiraten durfte, sondern mit diesem... du weist schon wem, verlobt wurde. Halte einfach deine Augen offen und verstell dich nicht.“
„Ich werde mich nie verstellen Hyrr. Sonst passiert mir das gleiche wie meiner Schwester.“
„Gut.“ Hyrr war zufrieden. „Mach dir wegen dem Geld keine Sorgen. Das geht aufs Haus.“ sie begann wieder, mit dem Abtrocknen des wenigen Geschirrs.
„Woher hast du es gewusst?“
„Bitte?“
„Das Damis der richtige war?“
„Lele, das ist schwer zu beschreiben. Man weiss es einfach. Vertrau auf dein Gefühl. Bis jetzt haben dich deine Sinne immer vor den falschen gewarnt.“
Lelith schnaubte. „Bis jetzt haben mich alle Männer auch immer so gierig angesehen!“
Alle, bis auf Marius. Aber der war ja auch hinter meinem Geld her, und nicht nach einem Eheversprechen. Dachte sie bitter.
„Das wird schon, kleines.“ lächelte die Zwergin. Sie begann, das Geschirr einzuräumen.
„Ich sollte wohl langsam zurück in den Tempel.“ meinte Lelith leise. Sie griff sich ins Haar, um Donea herunter zu nehmen.
Aber die Spinne war weg.
„Was...? Donea?“ Lelith griff nach einem Topf um die Spinne zu suchen.
Nichts.
Kälte und Hitze rannten nacheinander ihren Rücken hinunter.
Done krabbelte immer auf ihr herum. Mal auf dem Kopf, mal auf den Armen und ab und an bewachte sie ihre Sachen. Als Marius... nein, das konnte nicht sein.
„Hyrr.“ krächzte sie. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das Marius zu Nafaras Leuten gehört.“ sie wusste, das viele Mutter Oberinen ein vermögen für eine so treue Dienerin wie Donea ausgeben würden.
„Er könnte zu ihr gehören. Du weist, ihre Familie hat viel Einfluss.“
Lelith vergaß ihren Stand und den Ort, wo sie sich befand.
Schluchzend wie ein kleines Kind brach sie auf dem Küchenboden zusammen.
Das durfte nicht sein! Nicht ihre Donea, ihre treue Freundin und ihre Verbindung zu ihrer Göttin.
Wie hatte sie sich nur so in Marius täuschen können?

Geändert von Snowsong (23.01.2010 um 21:19 Uhr)
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  #135  
Alt 23.01.2010, 22:00
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Marius ließ den Markt links liegen und wanderte ziellos durch die Gassen, jegliches Interesse für den Drowmagier Kleider zu besorgen war aus seinen Gedanken verschwunden. Das konnte Grimm später übernehmen, zumal er sich dort vorerst eh nicht mehr blicken lassen konnte, wollte er nicht von rachsüchtigen Drow gelyncht werden. Sicher war die Stadtgarde bereits verständigt nach einem Halbelf mit braunen Haaren ausschau zu halten. Obwohl der Diebstahl ein Kinderspiel gewesen war, konnte er sich nicht über seinen Erfolg freuen, ja er kam sich sogar fast schäbig dabei vor, auch wenn er sich immer wieder einredete, dass es nur eine Drow war die er bestohlen hatte.

Außerdem habe ich ihr die Brosche als Geschenk dafür dagelassen versuchte er seine Tat vor sich selbst zu rechtfertigen.

Völlig in Gedanken versunken, merkte er garnicht, dass er bereits vor seinem Versteck angekommen war und erst das laute Krächzen von Spot, dem das Stück Kuchen von vorhin zu wenig gewesen war, holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Seufzend zog er den gestohlenen Geldbeutel unter seinem Umhang hervor und roch, mit leicht verträumtem Blick in den Augen, an dem Stoff. Er roch nach ihr und in seiner Vorstellung sah er sich selbst wie er das Diebesgut wieder zurückbrachte und sie ihm verzieh. Was war nur los mit ihm kopfschüttelnd verdrängte er diese lächerliche Vorstellung, er würde den Geldbeutel genau so wenig zurückgeben, wie sie ihm jemals verzeihen konnte. Eine Drow die verzieh, lächerlich, da könnte er genau so gut von der Sonne verlangen hier unten zu scheinen. Was der Dieb jedoch nicht bemerkt hatte, als er den Geldbeutel hervorgezogen hatte, war die kleine Spinne, die sich, kurz bevor er zugriff, zu Boden plumpsen ließ und nun lauernd vor der Tür saß. Resigniert und mit dem Schicksal hadernd, dass es ausgerechnet eine Drow sein musste die in seinen Gedanken herumspukte, begab er sich ins Innere des Gebäudes und bereits als er die geheime Tür im Schrank geöffnet hatte schlug ihm die unverkennbare und zugleich wütende Stimme des Zwerges entgegen, der sich gerade in Rage redete:

Hallo, sehe ich aus wie die Wunschfee, schon mal eine mit Bart gesehen, hä? Hab ich Stummelflügel auf dem Rücken und schwinge einen albernen Zauberstab, ich glaube nicht, also warum tust du uns beiden nicht einen Gefallen und hälst die Klappe Magier.
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  #136  
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Es war, als währe alle wärme aus dem Raum gewichen. Obwohl ein Feuer im Kamin brannte und sie ihre Füße in eine Wanne voller warmes Wasser gestellt hatte, fror Lelith.
Es war nur eine lächerliche Einbildung, das wusste sie. Und dennoch verspürte sie etwas, das sie seit ihrem fünften Lebensjahr nicht mehr gespürt hatte: Angst.
Sie starte auf die Wand vor sich. Vhid, der sie aufmunternd mit der Nase anstieß, konnte das schmerzhafte Gefühl in ihrem Magen auch nicht entfernen.
Erneut würgte sie. Aber ihr Magen war leer. Es war reine Magensäure die wenig später in dem Eimer landete.
Lelith kannte Donea gut genug, um zu wissen, das sie sich niemals von ihr abwenden würde. Eher starb die Spinne.
Schon alleine der Gedanke entlockte Lelith ein schluchzen.
Donea und Hyrr waren die einzigsten, denen sie je hatte vertrauen könne. Ohne Donea fühlte sie sich leer und Hilflos.
Die Spinne hatte sie seit ihrem ersten Schritt in der Akademie begleitet. Ihr beigestanden und sie aus Schwierigkeiten herausgeholt.
Die Spinne zählte zu den Wichtigsten Dingen in ihrem Leben.
Und ich habe zugelassen, das sie geraubt wird!!!
Lelith stand auf. Sie hatte ein Geschenk ihrer Göttin verloren und damit eine Sünde begannen. „Ich werde Buße tun, Herrin! Nur gib mir meine Freundin wieder!“ flehte Lelith.
Ohne Donea konnte sie die Prüfung nicht antreten.
Lelith griff nach einem Ritualdolch.
Ohne lange zu zögern zog sie ihn über die Innenseite ihres linken Armes. Blut floss und tropfte vor dem Götzenbild der Göttin zu Boden.
Lelith setzte den Dolch erneut an.
Wie sie sich dafür doch hasste!
Sie hasste sich für diese lächerlichen Gefühle, die nicht zu einer Priesterin passte!
Sie hasste sich für diese dummen Wunsche nach einer Familie, wie es ihr Hyrr von den Zwergen erzählt hatte.
Aber vor allem hasste sie sich dafür, das sie an einem Mann gefallen gefunden hatte.
Einem Mann der mit ihrer größten Feindin verbündet war und ihr eines der teuersten Dinge hatte rauben können.
Mit einem Wutschrei schnitt sich Lelith noch tiefer ins Fleisch.
Der Schmerz betäubte den Kummer und die Angst.
Als sie das erkannte, schnitt sie sich auch in den andern Arm.
Orbb'Valsharess, ich gebe dir so viel wie du verlangst!
Langsam schwärzte sich Lelith Sichtfeld. Dennoch starte sie stur auf das Abbild ihrer Göttin.
Sie blickte die Spinnenstatur auch noch an, als sie auf den Boden stürzte...
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
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  #137  
Alt 23.01.2010, 23:20
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Von irgendwo her Miaute es.
Irgendwo in der Dunkelheit musste Vhid sein.
Lelith zwang sich, ihre bleischweren Augenlider zu öffnen.
Sie war in ihrem Zimmer.
Auf dem Fußboden, um genau zu sein.
Stöhnend hob sie die Hand, um Vhid zu streicheln. Dabei bemerkte sie, das die Schnitte alle verkrustet waren.
Die Göttin wollte ihr Leben noch nicht.
Es kostet Lelith all ihre Kraft, um aufzustehen. Der Spiegel zeigte ihr, das sie alles andre als Priesterlich aussah.
Sie hatte die Nacht auf einem harten, kalten Fußboden in ihrem eigenen Blut verbracht. Ihr ansonsten so gepflegtes, langes Haar war mit Blut verklebt und total zerzaust.
Das Gewand konnte sie auch vergessen.
Lelith wandte sich ab und zog sich um.
Sie hatte in dieser Nacht ein Entschluss gefasst:
Sie würde kämpfen!
Das Blutbesudelte Gewand flog in den Wäschekorb, dann säuberte sie sich.
Es war ja nicht Marius Schuld, sondern die von Nafara. Also ist er eigentlich unschuldig! Entschied sie, während sie sich abtrocknetet und das Lehrgewand anlegte.
Zufrieden, endlich eine Lösung gefunden zu haben, legte sie den Umhang um.
Jene Brosche, die Marius ihr gegeben hatte, befand sich in einer Tasche. Sie verspürte ein leichtes Gefühl von Trost, als sie sie an ihr Gewand steckte.
„Wen ich wieder komme Vhid, werde ich eine Hohenpriesterin sein.“ versprach sie dem kleinen Letrix.
Dann griff sie nach einer Tasche und verließ ihr Zimmer.
Stolz und aufrecht lief sie zu dem Prüfungsraum. Jenen denen sie begegneten, wichen ihrem Blick aus.
Natürlich wusste Lelith, das sie aufgrund ihres ungewöhnlichen Nachtlagers und dem Blutverlust erschöpft aussah.
Aber ihr Gesichtsausdruck machte deutlich, das sie bereit war, die Prüfung nur mit der besten Note zu verlassen.
In diesem Fall war sie wie alle Drows: Ehrgeizig.
Wie man es von den Prüflingen erwartet, hatten alle gefastet.
So war sicher, das nur die jene bestanden, die das nötige Durchhaltevermögen hatten.
Die Frauen stellten sich in die große Halle.
Sitzen war verboten.
Die Herrin Akzerin trat vor die versammelten 40 Frauen.
„Ihr treten nun euer letzten Tag an! Den Tag, an dem ihr beweist, das ihr den Titel Hohenpriesterin mit ehre und würde tragen könnt.
Eine jede von euch wird einer ausgebildeten Priesterin zugewiesen. Sie wird euch Prüfen.
Und denkt daran: Nur die, die in den Augen der Göttin würdig sind, werden es schaffen.“ nach dieser Rede wurden sie zugewiesen.
Lelith riss ihre Augen auf. „H.. Herrin? Ihr?“
„Du bist das erste Kind, das diesen Titel anstrebt. Wen die Prüfung nicht schwer ist, könnten alle Töchter mit nur 29 den Titel anstreben.“
Lelith nickte nur.
„Ich bin bereit!“
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  #138  
Alt 24.01.2010, 10:07
Benutzerbild von Lazarus
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Advocatus Diaboli
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Ich wollte ja nur anmerken....

Wass du anmerken wolltest interessiert mich noch weniger als das Wetter von gestern, wenn Marius nicht wäre, würde ich dir mit Freuden einen Bolzen in deine hässliche Drowvisage schießen. Eigentlich gar keine schlechte Idee, ich sag dann einfach es war Notwehr.

Plötzlich und vollkommen unerwartet veränderte sich der Tonfall in Istovirs Rede und wo vorher die freundliche, leicht nasale Stimme eines Reiseführers gewesen war, schwang plötzlich ein drohender Unterton den alle Drow drauf hatten darin mit. Seltsam war nur, dass die Stimme um mehrere Oktaven zu hoch war.

Mach dich nicht lächerlich kleiner Wurm, ich bin Haeldra aus dem Hause Mizzrym, Hohepriesterin der Göttin Orbb'Valsharess, wenn es mein Wunsch ist, kann ich dir unendliche Qualen in den Kerkern der Priesterschaft verschaffen, oder dich als Opfer für die nächsten Feierlichkeiten auswählen, wobei ich nicht glaube, dass die Göttin gefallen an dem Leiden von so etwas erbärmlichem wie dir finden kann. Wachen, entfernt diese Sauerei aus meiner Nähe und bringt mir denjenigen, der diesen Abschaum überhaupt in mein Gemach gelassen hat, ich habe eine besondere Belohnung für ihn, fauchte Istovir.

Als nach mehreren Minuten, in denen Grimm vollkommen verblüfft und mit weitaufstehendem Mund dagestanden hatte, noch immer keine Wache gekommen war um ihn abzuführen, schüttelte Istovir verwirrt den Kopf.

Das sind nicht meine Räumlichkeiten, wo bin ich und wie komme ich hierher? Wenn du glaubst mich entführen zu können um Lösegeld zu erpressen, hast du dir die falsche Drow ausgesucht. Mit einem markerschütternden Kampfschrei stürzte sich der Magier auf den Zwerg, die Hände zu Krallen geballt, um ihm die Augen auszukrazten.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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  #139  
Alt 24.01.2010, 19:47
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Snowsong Snowsong ist offline
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Verdammt! Das sieht übel aus!
Lelith war hinter einem Felsen in Deckung gegangen. Akzerin hatte sie außerhalb der Akademie zu einer Höhle gebracht.
Und der jungen Priesterin erzählt, das sie nun kämpfen musste. Sie hatte ein Zeitlimit, in dem sie die Herrin besiegen musste.
Nun fand sich Lelith in einem Kampf mit ihrer Lehrerin wieder.
Die Herrin hatte zwei niedere Dämonen gerufen, eine magische Sanduhr auf einen Felsen gestellt und den Kampf dann begonnen.
Lelith hatte eine aufgeplatzte Lippe, ihre „Buße“ - Verletzungen blutete wieder und ihr linker Knöchel war verstaucht. Ansonsten war sie aber noch in guter Verfassung.
„Du versteckst dich?“ spottet die Frau. „Komm raus Lelith und zeig mir, das du den Titel mit würde tragen wirst.“
Lelith verzog den Mund. Sie hatte ihre Göttin um eine Tarnung gebeten. Noch konnte weder die Herrin, noch die Dämonen sie sehen.
Aber sie näherten sich ihrem Versteck.
Was mach ich jetzt? Wen ich sie nicht bald besiege, fliege ich durch...
„Die Zeit ist bald abgelaufen, Kind.“ rief die Dunkelelfe.
Lelith durchforschte ihren Kopf, dabei erinnerte sie sich an eine Straßenbrügelei, die sie bei einem verbotenen Ausflug beobachtet hatte.
Das könnte funktionieren. Wen nicht, war es das.
Sie setzte alles auf eine Karte.
Lelith schloss kurz die Augen, schickte ein Stoßgebet zu Orbb'Valsharess und trat dann aus ihrer Deckung. „Hier bin ich, Herrin. Fangt mich, wen Ihr könnt!“ mit diesen Worten rief sie die Angeborenen Fähigkeiten ihrer Art zu Hilfe und schwebte Richtung Decke.
Wie sie erhofft hatte, folgte die Herrin ihr. Lelith zog ein Pergament aus einer Tasche und begann eilig die darauf stehenden Wörter auszusprechen.
Die beiden Dämonen waren kurz verwirrt. Der Zauber aus der Schriftrolle würde die beiden Wesen nur einen kleinen Moment davon abhalten, ihr zu folgen. Aber es war dieser Moment, den sie brauchte.
Lelith grinste und öffnete ihre Hand. Feiner Sand landete genau im Gesicht ihrer Gegnerin.
Die Herrin schrie erschrocken auf. Lelith wusste, sie hatte nicht viel Zeit, weshalb sie ihren Stab eilig schwang und die Priesterin entwaffnete.
Dennoch verbiss sich eine der Köpfe schmerzhaft in ihrem Bein.
„Ihr seit tot Herrin.“ keuchte Lelith als sie sah, dass die Dämonen wieder zum Angriff übergingen. „Ja, ich bin tot...“ Akzerin landete und versuchte den Sand aus ihren Augen zu bekommen.
Die beiden Dämonen blieben stehen. Lelith warf ihnen einen kurzen Blick zu.
Es waren niedere Dämonen, deren Aufenthalt in dieser Welt begrenzt war.
Wie konnte sie die Dämonen beschwören? Ich sehe weder einen Bannkreis noch sonst etwas.
Lelith trehte sich um. „Hier Herrin.“ sie reichte ihr ein Tuch. „Das war eine gute Idee.“ lobte sie Akzerin, sobald sie wieder sehen konnte. Sie schickte die Dämonen zurück und gewährte Lelith eine kurze Verschnaufpause.
„Herrin, wie habt ihr die Dämonen so schnell zu Hilfe rufen können?“ fragte die angehende Hohenpriesterin. „Ich habe sie nicht gerufen. Schau mal nach da hinten.“ Lelith gehorchte. Auf einem erhöhten Felsen konnte sie die schwachen Umrisse von Personen ausmachen.
„Ihr hab sie nicht gerufen, sondern sie rufen lassen?“
„So ist es Kind. Die dortigen Priesterinnen haben sich auf diese Prüfung vorbereitet. Noch während du geschlafen hast, haben sie bereits mit dem Beschwören begonnen. Denn ersten Teil hast du bestanden. Es gibt nicht viele, die mich besiegt haben.“ Lelith nahm das Lob mit einem Kopfnicken an.
Sie war gerade dabei, ihre Handgelenke zu verbinden.
„Der zweite Teil wird sofort beginnen. Komm, meine Schülerin.“ ohne auf Lelith zu warten, lief die Leiterin der Akademie los. Lelith humpelte hinterher.
„Was erwartet man nun von mir?“
„Ich werde dir ein Gift verabreichen und du muss das Gegengift herstellen.“ antwortet sie ihr. „Es wird dich nicht umbringen, so viel solltest du wissen. Aber es wird dich mehrerer Stunden außer Gefecht setzten, wen du es nicht neutralisierst.“
In einem kleinen Raum reichte ihr die Herrin eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit. Sie gab Lelith drei Tropfen zu trinken.
„Die Zeit läuft.“
Lelith versäumte keine Zeit.
Das Gift schmeckte bitter, also konnte sie ein paar bereits streiche. Es war eine klare Flüssigkeit, was die Liste erneut kürzte.
In Gedanken ging sie alle Gifte durch, die sie kannte, und nebenher horchte sie auch in ihren Körper hinein.
Das erste Anzeichen war ein Taubheitsgefühl auf der Zunge. Erneut konnte sie einige Gifte ausschließen.
Da es nicht tödlich wirkte, sondern der Betäubung diente, wusste Lelith bald, was sie zu tun hatte.
Sie begann eilig damit, verschiedene Pflanzen zu zerstampfen. Da ihr für das Trocknen die Zeit fehlte, setzte sie gekaufte Kräuter ein, die bereits getrocknet waren.
Die Herrin beobachtet sie genau. Lelith ignorierte sie.
„Ich bin fertig.“ das sprechen viel ihr schwer.
„Dann trink das Gegengift, und wir werden sehen, ob du gute Arbeit geleistet hast.“ lautet die kühle Antwort.
Das Taube Gefühl wich langsam aus ihrem Gesicht. Lelith seufzte erleichtern auf.
„Gut. Kommen wir zum letzten Teil. Hier wird sich zeigen, ob dich die Göttin auch wirklich will.“
Lelizh folgte ihr zur Arena.
„Du wirst eine der dortigen Leichen mit Zin-Carla wiederbeleben und einen Gefangenen Töten lassen.“ sagte die Herrin. „Wähle die Leiche mit bedacht und stell sie wieder her.“
Lelith schluckte.
Zin-Carla! Und dann auch noch die Leiche wiederherstellen!
„Bedenke Lelith, dies ist eine Prüfung um deinen Glauben zu testen! Wen die Göttin es will, wirst du es schaffen.“
„Das mag sein, aber ich soll eine Leiche alleine wiederherstellen? Ist das nicht etwas zu viel verlangt, von einer jungen Priesterin wie mir?“ Lelith erntete spottendes Lachen. „Natürlich its es schwer, mein Kind. Aber in diesem Fall bist du nicht ganz alleine. Es werden dich drei Noviezen aus dem ersten Jahr unterstützten.“ Lelith nickte nur.
Sie ging zu den Särgen. Es waren Krieger und Magier, aber Lelith schätzte, das auch Bauern darunter waren.
Sie begutachtet alle noch einmal, bis sie ein Skelett auswählte.
Zwei Diener brachten die Knochen zu ihr.
„Zin-Carla verlangt ein Opfer.“ sagte sie zu der Herrin. Diese wies eine Reihe von Gefangene.
„Wähle auch das Opfer mit bedacht.“
Lelith schriet die Reihe ab. Es gab Menschen, Zwerge, Orks, Goblins, Drows und...
Lelith blieb sofort stehen.
Eine Oberflächenelfe?
Sie war noch jung. Vermutlich hatte sie noch nicht einmal ihr 16 Lebensjahr beendet. Die Haare waren kupferfarben, die Augen von einem tiefen blau.
Gab es ein besseres Opfer als eine der verhassten Oberflächenelfen? Lelith wollte sie schon auswählen, als plötzlich Marius Gesicht vor ihr erschien.
Hatte er nicht gesagt, Drows seien grausam? Und die Oberflächenelfen seien nett?
Zweifel stiegen in ihr auf, und obwohl er sie bestohlen hatte, musste sie an seine Rede denken.
Lelith ging weiter.
Zin-Carla verlangte ein Opfer! Ein Lebendes!
Bei ihrer Zweiten Runde hatte sie sich entschieden.
„Ich nehme sie!“ dabei wies sie auf eine Dunkelelfe, neben dem Mädchen.
„Die Göttin hat nur wenig für unsere Verwandten an der Oberfläche übrig, aber noch mehr verachtet sie die Abtrünnigen! Ich will die.“
Natürlich werte sich die Frau mit allen ihren verbliebenen Kräften. Schließlich wusste sie, was sie erwartet. Aber es half nichts. Man brachte sie in einen Raum, in dem Lelith ihr Ritual begann.
Der erste Teil, war der einfachste. Sie rief nach einer Dienerin der Göttin, die ihre Bitte weiterleitet und Opferte dann die Frau.
Der zweite war schon wesentlich schwieriger.
Das Skelett lebte wieder, musste aber zuerst mit Muskeln und Haut ausgestattet werden.
Lelith zog Schriftrolle um Schriftrolle zu Hilfe.
Nachdem sie ihre Schriften aufgebraucht hatte, begann der schmerzhafte Teil.
Lelith begann zu beten. Sie bat die Göttin um die Kraft, den Krieger zu vervollständigen.
An sich, war das einfach. Doch die Göttin handelte meist durch die Priesterin.
Und sandte die Göttin ihre Kraft durch den sterblichen Körper, belastet dies diesen. Gebete waren daher begrenzt und konnten je nach stärke sogar nur in einer Gruppe abgehalten werden.
Die Mädchen an Lelith Seite waren alle noch unerfahren und konnten ihr nur begrenzt den Schmerz abnehmen. Dazu kam, das sobald die Leiche einsatzbereit war, die Novizen sie verlassen würden.
Am Anfang war es nicht so schmerzhaft. Der Körper hatte bereits den größten teil seiner Muskeln wieder. Organe und Blutgefäße lies Lelith weg. Die lebende Leiche benötigte das nicht.
Erst nachdem der Krieger seine Haut hatte, fingen die ersten Schmerzen an.
Lelith ignorierte sie und nahm die Leiche in Besitz.
Sofort wurde sie mit der Identität des Mannes auseinandergesetzt.
Lelith wusste sofort, das er ein Waffenmeister war, und sein Leben für seine menschliche Geliebte und die gemeinsame Tochter geopfert hatte. Und sie wusste auch, das sein Herz auf Rache sahnte.
„Hier.“ die Herrin führte sie zur Arena.
Ein Mensch, ein Barbar hatte man bereits bewaffnet.
„Die Prüfung hat sich etwas geändert, du wirst alle töten, die wir in die Arena schicken.“ Lelith schloss die Augen und begann ununterbrochen Gebete zu murmeln, während ihr Krieger kämpfte.
Es war ein sehr kompliziertes unterfangen. Mal musste sie eine Hand wiederherstellen, dann ein Bein. Und immerwieder drohte er ihr die Kontrolle zu entreißen.
Lelith verlor bald jedes Zeitgefühl. Das einzigste, was sie noch wahrnahm, waren die Schmerzen.
Sie flossen durch ihren Körper und verbrannten sie langsam von innen nach ausen. Der letzte Teil der Prüfung verlangte Lelith ihre letzten verbliebenen Kräfte ab.
„Es ist Vorbei. Du hast bestanden.“ die Stimme kam von sehr weit her. Lelith gab die Leiche frei.
Dann öffnete sie die Augen. Sofort schaute sie zu einer Sanduhr.
Eine Halbe Stunde! Ich habe den lebenden Geist nur eine Halbe Stunde kämpfen lassen und bin schon am ende meiner Kräfte! Nun begriff sie, warum nur die Stärksten Mütter Zin-Carla überlebten. Die halbe Stunde war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen.
„Geh und säubere dich. Ich werde eine Dienerin schicken, wen die Zeremonie beginnt.“
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Geändert von Snowsong (25.01.2010 um 14:41 Uhr)
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  #140  
Alt 25.01.2010, 22:21
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Grimm war im ersten Moment so geschockt, dass er den ersten Schlag willenlos auf sich niederprasseln ließ, bevor er zur Gegenwehr ansetzte. Zwar war der Treffer für einen gestandenen Zwerg, der schon etliche Kneipenschlägereien mitgemacht hatte, nicht mehr als ein sanftes Klatschen, zumal Istovir körperlich sowieso am Ende war, dennoch reichte es aus, den Winzling wütend zu machen.

Du Sohn einer dreckigen Drowhure. Du willst einen Faustkampf? Aye, den sollst du bekommen, ich werde dich so zusammenstauchen, dass du in keine Hutschachtel mehr passt.

Sofort aufhören ihr beiden, sind wir hier im Zirkus oder was, schrie Marius aufgebracht, wurde aber von beiden Kämpfern geflissentlich ignoriert.

Grimm stzte nun seinerseits zu einem Schlag an, welcher Istovir voll im Magen erwischte. Der Drow klappte zusammen wie ein Blasebalg aus dem man die Luft herausgepresst hatte. Japsend ging er zu Boden, dass Gesicht vor Schmerzen zu einer Grimasse verzerrt. Doch das war dem Zwerg noch nicht genug. Da sein Gegner, nun kniend so groß wie er selbst war, ließ er einen rechten Schwinger gegen dessen Kopf krachen, wobei er wohlweisslich die Augen in Erwartung einer erneuten Lichtblitzes, rechtzeitig schloss. Ohne einen weiteren Laut kippte Istovir nun vollends bewusstlos um.

So, reicht dir dass jetzt Drow, oder willst du einen Nachschlag?, fragte er laut schnaufend, doch es erfolgte keine Antwort. Hoffentlich hab ich deinen kostbaren Magier jetzt nicht kaputt gemacht, wobei ich sowieso nicht glaube, dass es bei dem noch viel gab was heile war, meinte er zu Marius.
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