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Der Drow-Krieg

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  #281  
Alt 20.02.2011, 14:36
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Lelith nahm die Warnung mit einem Kopfnicken zur Kenntnis. So was hatte sie sich schon gedacht. Während sie der Ratte folgte, betrachtet sie ihre Hände. Die Seltsame Flüssigkeit, welche sie auf ihrer Haut verteilt hatte, klebte leicht.
Aus was sie wohl besteht? Hatte er dieses Mittel selbst hergestellt?
Hoffentlich lässt es sich auch abwaschen. Die Vorstellung eine halbe Ewigkeit mit etwas klebrigem auf der Haut durch das Unterreich zu wandern, war beängstigend. Schon allein was dort alles hängen bleiben konnte...
„Hast du auch einen Namen?“, fragte sie ihn. Zwar war <Ratte> eine nette Bezeichnung, aber sie war im Moment auf ihn angewiesen. Und wen sie sich das benehmen der Oberfläche anpassen wollte, so musste sie ja irgendwann mit dem <tolerant> werden, anfangen.
Die Frage schien die Ratte zu überraschen. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und blickte sie aus zwei großen, dunklen Augen an.
Irgendwie ist er ja schön süß. Süß, im Bezug auf Haustier, so wie Vhid. Lelith musste schmunzeln.
Da hat mein Kopf wohl einiges abbekommen, wen ich schon solch seltsame Gedanken habe. Sie hob den Blick und wartet auf einen Antwort.
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
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  #282  
Alt 01.03.2011, 12:54
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Vhid schaute sich aus der Tasche neugierig um. Der kleine Letrix war nicht begeistert von der Idee, in der Tasche zu bleiben, aber seine Herrin wünschte sich es. Eine Hand seiner Herrin ruhte auf der Tasche, so das sie jeden Fluchtversuch bemerkt hätte.
Sie unterhielt sich gerade mit dem seltsamen Wesen, das nach Beute roch. Vhid Verstand nicht, warum sie ihm folgte und noch weniger warum sie ihren Atem an dieses Wesen verschwendete.
Es war doch Beute oder?
Zuerst redete er über seinen Namen, dann über diese seltsame Zeug auf der Haut seiner Herrin. Vhid miaute leise, damit sie ihn wieder beachtete.
Kurz strich sie ihm über den Kopf und meinte: „Ruhig Vhid.“, dann wandte sie sich wieder der Beute zu. Diese hatte seine Herrin derweil zu einem niedrigen Eingang geführt.
Der kleine Letrix schnupperte neugierig. Er konnte den Magier wittern.
Und etwas fremdes, mächtiges. Es war Magie, soviel konnte er erkennen. Böse Magie, beschützende Magie. Zwar nur schwach, aber in dem Labyrinth gab es etwas, was selbst seiner Herrin gefährlich werden konnte.
Sie schien es auch zu spüren, den kurz blieb sie stehen. Vhid konnte das Gesicht seiner Herrin nicht sehen, doch gewiss runzelte sie die Stirn und schloss ihre Augen um die Präsenz, die er witterte, zu orten.
Da sie weiter lief, ohne etwas zu sagen, war die Quelle der Magie wohl nicht in unmittelbarer nähe. Sie sagte etwas zu der Beute, wohl das er aufpassen sollte.
Warum warnte sie den das Wesen?
Erneut miaute Vhid leise.
Das war nicht fair, warum bekam dieses große Ding die ganze Aufmerksamkeit seiner Herrin? Und er nicht?
Das war einfach nicht fair...
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  #283  
Alt 03.03.2011, 08:14
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Mein Name? Hm, ich hatte mal einen, irgendwas mit F......, aber ich kann mich kaum noch an etwas erinnern was vor dem Unfall war, bei dem mir fast der halbe Berg auf den Kopf gefallen ist. Hatte ich eine Familie? Vielleicht. War ich schon immer so zerlumpt und heruntergekommen wie im Augenblick? Sicher nicht, meine Kleidung war wesentlich prunkvoller, als das was ihr gerade anhabt. Ich muss eine höher gestellte Person gewesen sein, ein Stammesführer, oder gar ein König, doch das ist nur noch Schall und Rauch. Das Einzige was ich noch von früher weiss, ist bruchstückhaft und verworren. Ich erinnere mich noch wie wir aufgebrochen waren um die Erdgeister zu besänftigen, die wegen irgendetwas beunruhigt waren, wochenlang haben kleinere Beben zu Einstürzen geführt und viele Angehörige meines Volkes durch herabstürzende Gesteinsbrocken verletzt. Es wurde eine Expedition zusammengestellt, bei der ich anwesend war, warum weiss ich nicht mehr. Bevor wir unser Ziel jedoch erreichten kam es zu einer heftigen Erschütterung, alle meine Begleiter wurden unter Tonnen von Gestein begraben und ich wurde schwer am Kopf getroffen. Als ich wieder erwachte konnte ich die Stimmen der Geister nicht mehr verstehen, dafür hatten sich zwei andere in meinem Kopf eingenistet, eine davon gehörte einem Feigling, die andere einem mordlüsternen Psychopathen. Ich habe keine Ahnung wieviel Zeit seither vergangen ist, bestimmt aber schon an die zehn Jahre in dennen ich planlos herumirre und versuche etwas über meine Vergangenheit zu erfahren. Doch genug der düsteren Gedanken, lasst uns weitergehn.

Die Dunkelelfe schien seine Geschichte zu langweilen, da sich sich gerade mit ihrem Haustier beschäftigte, also versuchte er es mit einem anderen Gesprächsthema.

Der Schleim auf Eurer Haut ist kostbar, er enthält Duftstoffe aus einer Drüse die ich aus einer toten Spinne herausgeschnitten habe, natürlich war sie vorher noch am Leben, hätte mich fast mein eigenes Leben gekostet. Seit ich das Zeug benutze wurde ich bisher kein einziges Mal mehr von ihnen angegriffen.

Lelith blieb plötzlich stehen und schloss die Augen, danach warnte sie die Ratte vor einer möglichen Gefahr, doch diese ging achselzuckend weiter. Nur weil er die Geister nicht mehr verstand, bedeutete es nicht, dass er nicht doch noch ein fernes Hintergrundrauschen wahrnahm. Irgendetwas war in einem der Gräber unter ihm ein düsteres Ding, widernatürlich und boshaft, doch das Böse war nicht alleine, noch eine andere dunkle Präsenz hatte sich dort manifestiert. Alles in ihm schrie danach umzukehren, doch er bezweifelte, dass ihn die Drow so ohne weiteres ziehen ließ, weswegen er schicksalsergeben einen weiteren Schritt in Richtung Verderben tat.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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  #284  
Alt 08.03.2011, 18:49
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Feuer, wie bei Lloth sollte er den Feuer bekämpfen überlegte Istovir panisch, während bereits eine weitere Falmmenzunge nach seinem Schild leckte? Die naheligendste Möglichkeit wäre natürlich Wasser gewesen, schade nur, dass er keinen einzigen Elementarzauber beherrschte, der mit Wasser zu tun hatte.

Tja, ich hätte wohl doch nicht soviel Zeit damit verschwenden sollen meine Mitschüler in der Akademie zu beseitigen und statdessen lieber ein bischen mehr Theorie büffeln sollen. Vielleicht hätte ich dann jetzt eine passable Antwort auf den Zauber, oder gar einen Doktortitel. Naja, wenn ich das hier überlebe, kann ich mir ja immer noch einen kaufen.

Meinst du nicht, dass du momentan andere Sorgen, als einen gekauften Doktortitel hast?

Man darf doch noch träumen.

Istovirs magischer Schild hielt auch die dritte Flammenlanze auf, doch ein ungesundes Flackern bestätigte den baldigen Ausfall seiner Verteidigung, zu allem Überfluss mischte sich nun auch noch der zweite Schatten in den Kampf ein. Anscheinend ging dem Wächter die ganze Angelegenheit nicht schnell genug von statten. Istovir hatte genug davon sich zu verteidigen, es wurde Zeit zum Angriff überzugehn. Es gab nur eine Möglichkeit mit zwei Gegnern gleichzeitig fertig zu werden: dro luth' ol schrie er aufgebracht und warf seinen Speer in Richtung des zweiten Schattens.
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  #285  
Alt 10.03.2011, 21:29
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Lelith erstarrte.
Sie hatte was auf der Haut?
Bei Orbb'Valsharess! Vergib mir meine Göttin! Angeekelt blickte sie auf ihre Arme. Plötzlich schien ihr das Mittel nicht mehr hilfreich, sondern mehr einen Sünde zu sein.
„Du hast eine Spinne getötet?“, fragte sie gefährlich ruhig. „Um an ihre Duftdrüse zu kommen?“, die Ratte blieb stehen. Ob er gemerkt hatte, was für einen Fehler er gemacht hatte? Er duckte sich schon einmal ängstlich.
„Ich... ich...“, stammelte er. Lelith ignorierte seine Antwort.
Sie spürte die Magie unter ihren Füßen. Der Wächter? Hat er etwa schon den Kampf eröffnet? Das hieß dann wohl, das der Magier dort in der nähe war.
Ja super und ich bin noch am Anfang. Rizzen, wage es ja nicht, zu sterben!
„Sei Still!“, zischte sie und unterbrach die Ratte in ihrer Entschuldigung. „Du hast ein Geschöpf der Göttin getötet, das ist nicht zu verzeihen...“, sie unterbrach als sie das Wesen zusammen gekauert und wimmernd auf dem Boden saß.
Lelith stieß einen Seufzer aus.
„...aber es hilft uns im Moment ja. Nachdem wir diesen verrückte Magier gerettet haben, werde ich die Göttin um Verzeihung bitte.“, das schien die Ratte nicht wirklich zu beruhigen. Die Priesterin überlegte kurz und tat dann etwas, was sie sich bis vor kurzem noch nicht hatte vorstellen können.
Sie legte ihre Hand auf die Schulter des Wesens.
„Komm jetzt, im Moment lässt es sich nicht ändern und ohne den Schleim werden uns die Spinnen sicher aufhalten.“, sie reichte ihm seinen Beutel zurück. Mit dem Schleim wollte sie so wenig wie möglich zu tun haben, jetzt da sie wusste aus was er gewonnen wurde.
„Wir müssen uns beeilen, der Wächter hat den Kampf bereits eröffnet und wen ich diesen Idioten noch am Stück hier raus schaffen möchte, dürfen wir keine Zeit verlieren.“, sie schaffte es in einer solchen Situation sogar sanft zu lächeln. Die Ausbilderinnen auf der Schule der Göttin hatte ganze Arbeit geleistet, Selbstkontrolle war in der Tat in solchen Situationen sehr hilfreich.
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  #286  
Alt 11.03.2011, 17:44
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Ich...ich stammelte er, doch Die Drow wollte seine Antwort anscheinend nicht hören. Natürlich hatte er eine Spinne getötet, das war doch immerhin besser, als selbst getötet zu werden, oder? Außerdem vernichteten Drow andauernd irgendwen, und keiner war darüber sauer, aber wenn ein Rattenmensch das tat, wurde gleich Zeter und Mordio geschrien. Wimmernd brach er zusammen, was hatte er denn schon groß falsch gemacht? War die Welt verrückt geworden, oder lag es mal wieder an ihm, dass er nichts verstand? Es war ja nicht so, als hätte er ein Lebewesen getötet, sondern nur eine fette, haarige und ausgesprochen gemeine Spinne. Wer konnte schon ahnen, dass Drow so auf die Krabbelviecher abfuhren, na gut, sie hatten eine Spinne als Göttin, aber das bedeutete doch wohl nicht, dass man alle Arachnoiden anbeten musste. Wer betete denn schon ein Tier an, noch dazu eines, dass einen fressen wollte. Das wäre ja gerade so, als ob Goblins neuerdings zum großen Ork beten würden, damit sie nicht gefressen wurden. Gab es überhaupt einen großen Ork, oder was verehrten die Grünhäute statdessen? Ach, wie er Religionen verabscheute, da gab es so viele Fettnäpfchen in die man unbeabsichtigt treten konnte. Innerlicht leicht beleidigt, da er sich keiner Schuld bewusst war, nahm er den Beutel, den ihm die Drow hinhielt wieder an sich. Sie war gemein zu ihm gewesen und ihre netten Worte von eben sollten nur die Wahrheit verbergen, dass sie ihn töten wollte. Sie war genau wie alle anderen hier unten. Es gab nur zwei Freunde auf die er sich hier unten verlasssen konnte und einer meldete sich gerade wieder zu Wort:

Trau dem Lächeln nicht, es bedeutet Tod. Flieh so schnell du kannst, bevor' s mit uns aus ist.

Hastig nahm er die Beine in die Hand und rannte, als wären hundert Monster hinter ihm her, nach rechts. Die Drow, war im ersten Moment zu perplex um ihm zu folgen, doch schon bald hörte er hastige Schritte hinter sich. Das war jedoch kein Problem für ihn, wenn es etwas gab, dass er besonders gut konnte, dann war das rennen. Ein zusätzlicher Vorteil war seine Ortskenntnis und nach ein paar Abbiegungen meinte er, dass die Geräsuche seiner Verfolgerin verklungen waren. Vermutlich war sie sich unschlüssig welche Abzweigung er genommen hatte.

***

Kraftlos flog der Speer in Richtung seines Ziels, das er jedoch um gute fünfzig Zentimeter verfehlte, zitternd blieb er im Boden hinter dem Wesen stecken. Istovir verfluchte seine mangelnde Kraft und die Beweglichkeit seines Gegenübers. Konnte das Ding nicht einfach mal still dastehen und sich aufspießen lassen? Die Zeit in der er sich auf seinen zweiten Gegner konzentriert hatte nutzte der erste um einen weiteren Feuerstrahl nach seinem Schild auszuspeien. Klirrend, so als wäre Glas zerborsten brach der Schild und die Flammen brannten sich zu Istovirs ungeschützter linker Hand durch. Der Schmerz war unbeschreiblich und drohte sein Bewusstsein zu sprengen und ihn ohnmächtig zu Boden sinken zu lassen, doch er erzeugte auch eine mörderische Wut in ihm, die alles hinwegfegte was den Magier einmal ausgemacht hatte. Wütend und in völliger Raserei schleuderte er einen Blitzstrahl auf seinen Gegner. Währenddessen entfaltete sein anderer Zauber sein volles Potential. Der Speer zog sich selbstständig aus dem Boden und durchbohrte den zweiten Gegner, der noch immer auf Istovir konzentriert war und der Waffe den Rücken zudrehte, fast vollständig.
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  #287  
Alt 15.03.2011, 18:08
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Lazarus Lazarus ist offline
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Irgendwann, die Zeitspanne betrug seiner Schätzung nach mehrere Tage, aber vermutlich war's nicht mehr als eine oder höchstens zwei Stunden, hatte er sich von dem Schutt befreit. Mehr robbend und kriechend, schaffte er es zwei Meter von dem zerstörten Haus wegzukriechen, dann muste Marius erst einmal verschnaufen. Er brauchte unbedingt einen Heiler, oder er würde die nächsten paar Stunden nicht überleben. Irgendwie gelang ihm das Kunststück sich halbwegs zu erheben und einen kläglichen Schritt nach vorne zu tun. Ein weiterer Schritt folgte und irgendwann ließen sogar die Schmerzen nach, während er wie in Trance dahinschlurfte. Nach geschätzen fünfzig Metern brach er auf dem Boden zusammen und rührte sich nicht mehr. Sein Pech, dass gerade zwei Orks vorbeikamen, welche eine lange Karawane anführten.

Hey guck dir den dan, solln wer ihn mitnehmen?

Die halbe Portion, ist ja mehr tot als lebendig, Verschwendung von Futter.

Und wenn schon, dann kriegen die andren halt weniger zu fressen, komm wer nehmen' nen mit, bringst vielleicht noch ein, zwei Goldstückchen.

Wenn's schiefläuft, gehts aber von deinem Anteil an' ner Beute ab.
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  #288  
Alt 19.03.2011, 13:22
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Snowsong Snowsong ist offline
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Mit offenem Mund starrte Lelith der Ratte hinterher. Das gibt es doch nicht!
Sie stieß einen Fluch aus und Ratte ihm hinterher. Währe ihr Körper nicht so angeschlagen und sie richtig erholt, dann währe es ihr ein leichtes gewesen, ihn einzuholen. Es gab wenig Wesen, die es an Ausdauer und Geschwindigkeit mit einer Elfe aufzunehmen vermochten.
Aber sie war ja immer noch... angeschlagen.
Verdammt! Schon nach der dritten Abbildung hatte sie ihn aus den Augen verloren und nach der fünften war er weg. Keuchend lehnte sie sich an die Wand.
„Ich.. hätte ihn...töten sollen!“, keuchte sie. Ihre Peitsche zischte zustimmend. „Das währe besser gewesen, ja. Er kennt sich hin unten aus und kann einen Hinterhalt vorbereiten.“
„Aber den Mund hättet ihr nicht aufmachen können oder?“, knurrte die Priesterin. Da verließ sie sich einmal auf ihre Begleiter und dann das.
Ich kann nun Verstehen, warum mein Volk auf Vertrauen spuckt, wen so was dabei rauskommt. Frustriert schlug sie gen die Wand. Was sollte sie jetzt tun? Sie war in dem Labyrinth und wusste nicht, wo sie hin musste.
Nun, besser gesagt, sie wusste wo sie hin musste, aber nicht, wie sie da hin kam.
„Ihr habt keinen Tipp für mich oder?“, langsam stieß sie sich von der Wand ab und bewegte sich in dem Dämmrigen Gang vorwärts. „Wir sind keine Reiseführer.“, kam es von dem einen Kopf. „Das hier musst du alleine schaffen.“, sagte der andere. Lelith seufzte nur und tastete mit der Hand nach Vhid.
„Na kleiner, was würdest du sagen?“, murmelte sie, während sie Ratlos vor einer Abzweigung stand. Vhid sprang aus der Tasche, steckte die Nase in die Luft und begann zu wittern. Er stieß ein schnurre aus und ging zielstrebig auf die linke zu.
Da viel Lelith wie Schuppen von den Augen.
Natürlich. Letrixe können Magie wittern, warum ist mir das den nicht schon früher eingefallen? Blieb nur zu hoffen, das ihr Kleiner auch die Richtige Spur gefunden hatte.
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  #289  
Alt 24.03.2011, 20:01
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Lazarus Lazarus ist offline
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Als Marius wieder zu sich kam, schleiften seine Beine über den Boden und sein Kopf lag auf etwas Hartem, dass sich leicht auf und ab bewegte. Seine linke Wange berührte etwas, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit Fell zu haben schien, ziemlich stoppeligem Fell, welches seine Haut aufscheuerte. Von irgendwoher bließ ein warmer, nach Bier und Schnaps stinkender Windhauch in sein Gesicht. Als er die Augen aufschlug sah er vor sich mehrere Gestalten, die mit Eisenketten aneinander gefesselt waren, hauptsächlich Goblins, ein paar Gnome und ein oder zwei Menschen. Irgendetwas störte ihn an dem Bild welches er vor sich sah, doch im ersten Moment kam er nicht drauf. Sein in mitleidenschaft gezogener Geist gaukelte ihm wirre Begebenheiten vor, die er sich nicht erklären konnte. Wie kam er vorwärts, ohne dass sich seine Beine bewegten, woher kam dieses ständige Auf und Ab, welches seinen Kopf durchschüttelte und warum waren die Köpfe der Goblins fast auf gleicher Höhe mit seinem eigenen? Ohne Vorwarnung bewegte sich das Fell weiter in seine Richtung und der Windhauch wurde intensiver und unangenehmer. Ein knollenförmiges Gebilde drückte sich nun gegen seine Wange. Marius konnte sich nicht helfen, irgendwie erinnerte ihn das Ding entfernt an eine Nase. Über der Nase funkelte ihn ein dunkelgrünes Auge wütend an. Das andere Auge konnte er auf Grund der großen Nähe nicht erkennen, aber er vermutete, dass es nicht viel freundlicher dreinschaute. Plötzlich erfolge ein leises Schnauben, und kurz darauf plumpste der Schädel des Diebs unsanft auf den Boden, nur die geringe Höhe des Falls bewahrte ihn vor ernsthaften Schmerzen.

Na, ausgeschlafen? Wünsche wohl geruht zu haben, der Herr, darf ich sie nun bitten selbst zu laufen, oder soll ich sie noch eine weitere halbe Stunde wie einen Sandsack auf den Schultern spazieren tragen, meinte eine grobe Stimme, die den höflichen Tonfall Lügen strafte, boshaft.

Von seiner momentanen Position aus, sah er nur die Fersen von ein paar eisenbeschlagenen Lederstiefel, als er den Kopf höher hob, wurden daraus ein paar, in einer grauen Wollhose steckenden, säulenartige Beine. Ein Breiter dunkelbrauner Ledergürtel markierte den Übergang zu einem abgenutzen Kettenhemd, über dem Gürtel war die gleiche Eisenkette angebracht, die auch an den anderen Gefangenen befestigt war. Mit dem Rücken zu ihm stand nichts anderes als ein Zwerg und im ersten Moment, war die Ähnlichkeit zu seinem verblichenen Freund so groß, dass er ein Schluchzen unterdrücken musste. Doch der Zwerg sah anders aus, er hatte rote Haare und als jener den Kopf drehte, erkannte Marius, dass dieser hier einen Statz vollständiger Augen und keine Augenklappe hatte. Sein Bart war kürzer als bei Grimm und an den Wangen abrasiert.

Steh auf Kleiner, wenn de nicht von den Orks verprügelt werdn willst, so wie de nämlich aussiehst würds dir nicht gut bekommn und ich hab keine Lust, dass de jetzt schon' n Löffel abgibst, nachdem ich mir so große Mühe gegeben hab, dich durch de halbe Stadt zu schleppn.

Wie Grimm, veschluckte auch dieser Zwerg einen Teil der Wörter, aber durch jahrelange Übung war es kein Problem für den Dieb sein Gegenüber zu verstehen. Hastig folge er dem Hinweis des anderen und versuchte aufzustehen, es gelang, aber er war noch recht wackelig auf den Beinen und das Gewicht, der Eisenkette, die auch an seinem Bauch befestigt war, drohte ihn nach unten zu ziehen. Wieso war er gefangen, was hatten die Orks mit ihm vor, wer war der Zwerg und warum hatte man ihn nicht zu einem Arzt gebracht? Bevor er jedoch eine Antwort auf seine Frage bekam traf ihn ein Stoß in die Schulter, der ihn auf den Zwerg fallen ließ.

Nich rumtrödeln Abschaum, meinte einer der Orks, welcher ihm auch den Stoß verpasst hatte gehässig.

Nachdem sich der Zwerg unter wüsten Verwünschungen von seiner Last befreit hatte, half dieser Marius aufzustehn.
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Geändert von Lazarus (24.03.2011 um 20:05 Uhr)
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Alt 26.03.2011, 13:42
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Selbst wen sie hätte umdrehen wollen, hätte sie es nicht gekonnt. Der Gang war derart eng, das sie gerade so Vorwerts kam.
„War das wirklich nötig, Vhid?“, murmelte sie, während sie sich wieder durch einen Spalt zwängte. Der Letrix miaute nur. Natürlich, für ihn war das hier kein Problem, er war klein und wendig.
„Jetzt kriechst du sogar schon durch Staub und Dreck um einen Mann zu retten, du bist wirklich weit gesunken, Kind.“, meinte einer der Peitschen köpfe.
„Klappe!“, zischte sie wütend. „Ich weiß selber dass das hier unter meiner Würde ist!“, und damit hatte sie verdammt noch mal recht. Sie kroch hier durch einen halb eingestürzten Gang, auf Händen und Knien!
Sie, eine Hohenpriesterin der Göttin!
Vhid hatte sie zu diesem Gang geführt und war einfach hinter den Steinen verschwunden. Und Lelith, die an ihrem kleinen Letrix hing, war ihm gefolgt. Langsam beschliechen sie aber Zweifel, ob das klug gewesen war, schließlich war sie schon eine Gefüllte Ewigkeit in diesem engen Gang, deren Steindeck ihr jeden Moment auf den Kopf fallen konnte.
So wollte sie auf jedenfall nicht sterben.
Sie war dem Ende der Demütigung wohl sehr nahe, den Plötzlich erfüllte ein erschütternder Schrei das Gewölbe. Staub und kleine Steine rieselten auf sie herunter.
Lass die Steine über mir bitte noch da wo sie sind, erhabene Göttin! Bitte lass mich das letzte Stück noch schaffen! Betet sie stumm. Es waren gewiss einiges an Tonnen Gestein, das ihr andernfalls auf den Kopf fallen, und sie für immer begraben würden.
Scheinbar hatte der Magier gerade einen Volltreffer gelandete. Vhids Fell sträubte sich vor ihr und er suchte eilig in ihrer Tasche Schutz.
„Ich hoffe, ihr seit gut in Form.“, sagte sie leise zu der Peitsche. „Wir? In Form? Aber immer doch!“, kam die zweistimmige Antwort.
Sehr gut. Dann wollen wir mal nach unserem Magier sehen. Sehr vorsichtig näherte sie sich dem ende des Ganges und riskierte einen Blick in den Raum.
Es läuchtete ein Feuer, das ihr nach all der Dunkelheit schmerzhaft in den Augen brannte. Den Magier konnte sie leider nicht sehen, aber dafür den Grabwächter.
„Warte auf einen Günstigen Moment.“, raunte einer der Köpfe. „Überraschung und hinterhältigkeit sind hier gefragt.“
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  #291  
Alt 29.03.2011, 17:43
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Der Schatten den Istovir mit dem Blitz getroffen hatte flackerte kurz und es sah so aus, als würde er verschwinden, doch dann stabilisierte er sich wieder und auch wenn er stark mitgenommen aussah, hinderte ihn das nicht daran erneut mit einer Flammenlanze anzugreifen. Der Drowmagier rettete sich mit einem Hechtsprung hinter einen der Sarkophage, weswegen er nicht sehen konnte, dass sein zweiter Angriff wesentlich erfolgreicher war. Der Anblick des, vom Speer druchbohrten Gegners, erinnerte fatal an die Sammlung eines Insektenliebhabers, der seinen Liebling auf eine Nadel gepflanzt hatte. Viel wichtiger war jedoch, dass sich dieser Schatten fast augenblicklich auflöste und zu einer Pfütze auf dem Boden wurde. Bevor Istovir sich eine Strategie überlegen konnte, wie er auch die nächsten paar Minuten heil überstehen konnte, griff der Wächter mit allem an was er hatte. Zwei der Schatten änderten ihre Form in lange dünne Ranken die unbemerkt über den Boden auf den Drow zukrochen, der dritte verkohlte weiterhin die Vorderseite von Istovirs Barikade. Abgelenkt von den Flammen sah Istovir die Gefahr erst als es zu spät war. Zwei dünne Ranken, bestimmt an die drei Meter lang, die nur aus Schatten zu bestehen schienen, dabei jedoch eine Festigkeit von Stahl hatten wickelten sich zuerst um seine Beine, dann blitzschnell auch über Hände und Oberkörper, nur der Kopf blieb frei. Unfähig sich zu bewegen musste er mit ansehen, wie der verbliebene Schatten hinter seinem Versteck auftauchte und herablasseend auf ihn herabschaute. Istovir wollte ihm eine, mehr aus Hilflosigkeit, denn aus echter Wut geborene, Beleidigung an den Kopf schleudern, doch bevor er dazu kam, spannten sich die Ranken fester um seinen Köper, so dass er kaum noch Luft bekam. Es wurde immer schlimmer und schlimmer, bald sah er schwarze Punkte, einer drohenden Ohnmacht vor seinen Augen tanzen. Es agab nur einen Ausweg, der ihn aller Wahrscheinlichkeit nach das leben kosten würde, aber verdammt, er wollte verflucht sein, wenn er vor seinem Abtritt diesem Ding nicht noch ein paar schmerzen zufügen konnte. Der Drow sammelte alle in ihm noch verbliebene Macht für einen letzten Zauber. Unter größten Schmerzen gelang es ihm seinen rechten Zeigefinger durch kurze ruckelnde Bewegungen auf sein Ziel auszurichten. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass er seinen rechten Fuß voll im Visier hatte, ließ Istovir einen weiteren Blitzstrahl aus seinem Finger schießen, welcher vermutlich im selbst mehr Schaden als den Ranken zufügen würde. Er hatte es zumindest vor doch entweder hatte er nicht mehr genug Macht in sich, oder seine Konzentration war nicht ausreichend, auf jeden Fall passierte nichts. Das letzte was Istovir danach vernahm war ein lautes Nein, welches wohl von Aznar stammen musste, in seinem Kopf, danach sah und hörte er nichts mehr.
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  #292  
Alt 05.04.2011, 14:12
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Erschöpft, trottete Marius hinter dem Zwerg her, den Blick immer auf den Boden gerichtet um nur ja nicht zu stolpern. Nach einer Weile, hob er jedoch seinen Kopf und stellte die Frage die ihm schon lange auf der Zunge brannte:

Sag mal, wie konnten dich diese zwei Orks eigentlich gefangen nehmen, ich dachte immer ihr Zwerge kämpft eher bis zum Tod, anstatt Euch zu ergeben.

Wütend ruckte daraufhin der Kopf seines Vordermanns in Marius Richtung.

Ergebn....ich mich ergebn...sei froh, dass ich angekettet bin, sonst würd ich dich für de Unverschämtheit glatt inner Mitte druchbrechn. N' anständiger Zwerg kennt dieses schändliche Wort überhaupt nich. Die Schweineschnauzn ham einfach Glück gehabt. War gerade mit meinem Freund Bran auf' m Rundgang durch'n Tunnel, zwölf Kilometer von Zwergenbinge entfernt, als' wer aus heitrem Himmel von dreißig Orks angegriffen wurn. Keine Ahnung, was die grässlichn Kerle dort zu suchn gehabt han, aber egal, hab mich um de ersten zwanzig gekümmert, Bran hat den Rest übernommen.

Der Dieb erkannte, wenn ihm ein Bär aufgebunden wurde und dieser Meister Petz war anscheinend ein ausgesprochen großes Exemplar, dennoch ließ er den Kleinwüchsigen weiterreden.

Also, als ich gerade dem fünfundreißigsten Ork den Garaus machn wollte...

Ich dachte es waren nur dreißig.

Was...hm, veilleicht hab ich mich damals auch verzählt, soll ja vorkommen wenn man gerade mitten im Kampf steckt. Also wo war ich? Ah ja, hab das Plattgesicht gerade vom Scheitel bis zur Sohle gespalten und wollt mich gerade zu Bran umdrehn, als ich n lauten Schrei gehört hab. Einer der Dumpfschädel war gegn, n Stützbalken gekracht. Musst wissen, dass der Tunnel dicht unner Erfoberfläche lag und stark einsturzgefährdet war. Nun, kracht also der Döskopp gegn 's Holz un dann fällt mer auch schon de halbe Berg ufn Schädel. Man, hatt ichn Brummschädel als ich aufgewacht bin. Hat sich fast so angefühlt wie damals 85 als' s große Wettsaufn war, bin leider bloß Zweiter geworn.

Marius ließ den Zwerg einfach weiter drauf los plappern, während sich zwei Erkenntnisse in seinem Kopf manifestierten:

-erstens der Wicht hatte eine noch grässlichere Aussprache als Grimm
-zweitens er war ein Schwätzer dem man höchstens die Hälfte von dem glauben konnte was er erzählte

***

Als der Magier besiegt am Boden lag, drehte sich der Wächter, welcher sich nicht in eine lebende Ranke verwandelt hatte in Richtung des Eingangs dort wo Lelith sich versteckt hatte. Zwei rotglühende Augen erschienen in dem Schatten und richteten ihren Blick auf die Drow und obwohl sie hinter der Gangbiegung verborgen war, konnte sie tief in ihrem Unterbewusstsein spüren, dass sie entdeckt worden war.

Komm raus Drow, verstecken ist zwecklos. Ich sehe dich und schon bald wirst du deinem Freund hier Gesellschaft leisten. Nachdem ich mit Euch fertig bin, wird von Euren Körpern nur noch eine vertrocknete Hülle übrig bleiben.
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Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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  #293  
Alt 09.04.2011, 19:41
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Mist! Fluchte sie stumm.
„Bleib ruhig. Das ist nur ein Wächter.“, meinte der eine Kopf lachend. „Nur ein Wächter.“, brummelte Lelith während sie langsam aufstand und sich zeigte. Die Peitsche hatte gut reden.
Na gut, kenne ich irgendwas, was einen Grabwächter erledigen kann? Jetzt hätte sich ein zwei Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet bezahlt gemacht.
Vielleicht ein Gebet? Das er nicht unbesiegbar war, sah man an der eleganten Pfütze links von ihr.
Dafür fehlt mir die Zeit...
„Der Wächter blufft Kleines. Der hat schon zu viel bei dem Magier gelassen, schnapp ihn dir, so lange er noch erschöpft ist!“, zischte einer der Köpfe. Ein verrückter Plan, der aber Aussicht auf Erfolg barg.
Warum nicht ein wenig verrückt sein? Sie schnellte vor und schlug mit der Peitsche zu, während sie rief: „Vhid, weck den Magier auf! Egal wie!“, der Kleine Letrix sprang aus ihrer Tasche und gehorchte.


***

Vhid gehorchte seiner Herrin. Während sie sich mit dem seltsamen Magischen Wesen einen kleinen Nahkampf lieferte, sprintete Vhid eilig zu dem Magier.
Zuerst versuchte er es mit Miauen, aber der Drow reagierte nicht. Also kletterte Vhid auf den Magier und leckte ihm mit seiner rosa Zunge übers Gesicht. Außer einem Brummeln bewirkte dies aber auch nichts. Vhid legte den Kopf schief.
„Miau?“, nichts. Also eben auf die harte Tour.
Der kleine Letrix öffnete sein Maul und zwickte dem Magier in die Nase. Kurz darauf wurde er von einer Hand weggedrückt.
„Vhid, wie lange dauert das den noch?“, keuchte seine Herrin. Kurz riskierte er einen Blick. Sie lag auf dem Boden und drückte mit den Beinen gerade den Wächter von sich, dessen Hände nur knapp ihre Kehle verfehlte.
Angespornt durch das Wissen, das seine Herrin Hilfe brauchte, kroch Vhid unter der Hand des Magiers wieder hervor, rannte zum Kopf des Dunkelelfs und biss dem Mann ins Ohr. Der Magier regierte etwas, also wiederholte er den Biss gleich noch mal. Er würde den Magier schon noch wach bekommen!
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  #294  
Alt 11.04.2011, 16:22
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Istovir war gerade dabei ein wertvoll aussehndes Buch aus einem der unzähligen Bücherregale zu nehmen um sich den darin enthaltenen Zaubersprüchen zu widmen, als er einen heftigen Schmerz in seinem Ohr verspürte. Vor lauter Schreck trat er einen Schritt zurück und prallte dabei gegen ein kleines Holztischchen auf dem eine Flasche Wein und ein halbvolles Glas standen. Natürlich, wie konnte es auch anders sein, kippte alles unter lautem Gepolter auf das frisch gewienerte Parkett . Das Glas zersprang sofort in tausend winzige Splitter, die Flasche hingegen blieb zwar heil, verteilte ihren Inhalt jedoch über den gesamten Boden. Wutentbrannt schrie der Magier ein einziges Wort durch den riesigen Raum: Aznar

Als auf seinen Schrei keine prompte Reaktion erfolgte, versuchte er es noch einmal, diesmal mit mehr Nachdruck.

Verdammt Aznar, schaff deinen faulen Arsch sofort hierher.

Diesmal wurde sein Schreien endlich erhört, wie er an dem lauten Getrippel von einem paar Füßen erkannte, die sich bemühten, nicht aus dem Takt zu kommen. Knarrend wurde die schwere Eisentür geöffnet und herein trat die Dämonin in ihrer wahren Gestalt, über drei Meter groß, mit gewaltigen Hörnern auf dem Kopf. Außer einer Schürze, wie sie Dienstmädchen in vornehmen Häusern zu tragen pflegten war sie vollkommen nackt. Ihre schweren, vollkommenen Brüste hätten bei niederen Kreaturen sicherlich Begehren geweckt, Istovir hingegen ließen sie vollkommen kalt, dennoch verbot er ihr etwas überzuziehen, er wollte sie demütigen. Ihre nackte von roten Schuppen bedeckte Haut, war überzogen von öligem Schweiß und glänzte verführerisch im Schein der Fackeln neben der Tür. Alles was der Drow jedoch in ihr sah, erweckte seinen Abscheu. Sie war ein lästiges kleines Insekt mit dem man spielen konnte, bevor man es unter dem Absatz eines Stiefels gnadenlos zerquetschte.

Warum hat das so lange gedauert?

Ich war gerade in der Küche um Euch Euer Mahl zuzubereiten Herr.

Schön, du kannst deine Arbeit fortsetzen, nachdem du diese Sauerei hier beseitigt hast.

Sehr wohl, ich hole schnell einen Besen und….

SOFORT, und zwar mit deinen Händen, ich werde sicherlich keinen Besen ruinieren, wenn ich zwei kostenlose Dämonenhände zur Verfügung habe.

Jawohl, Meister.

Genüsslich wartete Istovir darauf, dass sich die Dämonin bückte um mit ihren Fingern die Glassplitter aufzuheben, bevor er mit voller Wucht auf eine der Hände trat um so die Glassplitter durch die widerstandsfähige Dämonenhaut zu treiben, aber anstatt ihr Schmerzen zuzufügen schrie er selbst urplötzlich auf, als der Schmerz in seinem Ohr zurückkehrte. Nach dem dritten Biss des Letrix erwachte der Magier mit einem pelzigen Geschmack auf der Zunge. Igitt, was hatte er denn als letztes getrunken was einen so ekligen Belag hinterlassen konnte. Bevor er genauer darüber nachdenken konnte, öffnete er die Augen um zu sehen wo er war, dennoch sah er nichts außer einer unidentifizierbaren haarigen Gestalt, die sich anscheinend gerade auf seinem Gesicht niedergelassen hatte. Angewidert spie er den Schwanz des Dings aus seinem Mund, bevor er mit einem für seinen Zustand beachtlichen Geschwindigkeit versuchte nach dem Ding zu schlagen. Leider bleib es nur bei dem Versuch, denn Vihd hatte so etwas schon erwartet und war schnell weggesprungen, dabei hatten seine Krallen tiefe Spuren im Gesicht des Drow hinterlassen.

Verdammtes Vieh, komm her, damit ich dich mit einem Feuerball rösten und danach genüsslich verspeisen kann.

Die einzige Antwort der Katze bestand in einem gelangweilten Miauen. Naja, wenigstens konnte er jetzt wieder etwas sehen, grauen Fels über ihm. Istovir schlussfolgerte messerscharf, dass das die Decke eines gewaltigen steinernen Raums war. Vermutlich eine Gruft und…siedendheiß fiel ihm alles wieder ein. Sarkophage, Gebeine, der Grabwächter. Hastig erhob sich der Drow und musste sich gleich darauf wieder hinsetzen, weil ihm vom kurzzeitigen Luftmangel noch ganz schwindlig war. Irgendwo ganz in seiner Nähe hörte er Kampfgeräusche, doch die interessierten ihn im Moment recht wenig, er hatte nur ein Ziel vor Augen, Aznars Wirbelsäule. Ohne sich um den laut protestierenden Vihd zu scheren kroch Istovir, denn Laufen traute er sich momentan nicht zu, zu dem Sarkophag in dem sich seiner letzten Erinnerung nach das Gesuchte befinden musste.
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Geändert von Lazarus (11.04.2011 um 16:24 Uhr)
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  #295  
Alt 24.04.2011, 17:48
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Gnadenlos wurde Lelith die Luft aus den Lungen gepresst, als sich der Wächter mit ganzem Gewicht auf sie warf und auf dem Boden festnagelte. Obwohl er körperlos und nur aus Schatten zu bestehen schien, spürte sie wie sich kräftige Hände um ihren Hals legten und unbarmherzig zudrückten. Der Schlag ihrer Peitsche hatte das Wesen zwar verwundet und die Schlangenköpfe fraßen sich selbstständig einen Weg durch das seltsame Material aus dem der Wächter bestand, doch sie wusste dass sie ihn nicht rechtzeitig besiegen konnte, bevor ihr endgültig die Luft weg blieb. Ihr blasses Gesicht lief langsam erdbeerrot an. Unter größter Anstrengung gelang es ihr ein verzweifeltes: Magie.....ggr hervorzuwürgen, bevor sich der Druck auf ihre Kehle weiter verstärkte und sie mitten im Wort unterbrach. Anstatt jedoch den Drow herbeizurufen, hatte sich einer der zwei Schatten, die Istovir festgehalten hatten, herangeschlichen und riss Lelith nun die Peitsche aus der verkrampften Hand. Nummer Drei, derjenige welcher den Blitz abbekommen hatte, postierte sich drohend vor dem Sarkophag in dem Aznars Wirbelsäule begraben lag.

***
Istovir blendete alles aus, die Person, die anscheinend zu seiner Rettung geeilt war ebenso wie die komische Katze, die sich jetzt laut miauend ebenfalls auf einen der Wächter stürzte. Vor ihm lag alles was zählte und es gab nur noch ein letztes Hindernis zu beseitigen. Istovir hatte nur noch einen Versuch übrig das Ding zu besiegen. In ihm war keine Magie mehr und der Wächter schien das genau zu spüren. Der Drow hatte keine Waffe bei sich außer dem Speer. Wenn er Glück hatte und seine Ohnmacht nicht länger als ein paar Minuten gedauert hatte, war die Waffe noch verzaubert. Er richtete all seine Gedanken auf den Speer und tatsächlich bemerkte er ein leichtes Zittern als die Waffe vom Boden abhob und wie von Geisterhand in seine Richtung flog, leider bemerkte auch der Wächter sein Vorhaben, er drehte sich um und versuchte die Waffe in der Luft abzufangen, was ihm auch mühelos gelang. Doch Istovir hatte auch nicht damit gerechnet, dass das Wesen zweimal auf den selben Trick hereinfiel. Während sein Gegenüber mit der Waffe beschäftigt war, war er vom Boden aufgespungen und in Richtung des Grabs gerannt. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen und sein Atem rasselte wie ein kaputter Blasebalg, dennoch stürmte er weiter unbeirrbar auf sein Ziel zu. Der Wächter warf den, wild in seinen Händen, bockenden Speer mit einem lauten Fauchen ans hintere Ende der Höhle wo dessen metallene Spitze klirrend an der steinernen Höhlenwand zerschmettert wurde, bevor er seine Hände gierig nach Istovir ausstreckte. Der Magier stolperte, konnte seinen Sturz jedoch noch irgendwie abfangen. Er war nur noch knapp siebzig Zentimeter vor den ausgestreckten Schattenarmen mit den mörderisch langen Klauen entfernt, als er sich zu Boden warf. Nur knapp verfehlten ihn die zupackenden Hände, während er weiter auf den Sarg zuschlitterte. Mit der Schulter prallte er hart gegen die rechte Ecke des Gebildes, doch der Schmerz war zweitrangig, als er seine linke Hand über den Rand des Sarkophags streckte und hineingriff. Das Ergebnis war verblüffend. Während sich seine Hände um den kalten, leicht pulsierenden Knochen legten hörte er einen schrillen Schrei, der das Trommelfell zu zerreissen drohte, simultan aus allen drei Kehlen der Wächter hervorbrechen. Ansatzlos verstummte das Gebrüll als sich der Wächter in einer lauten Explosion von Farben und Geräuschen auflöste.
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Geändert von Lazarus (24.04.2011 um 17:51 Uhr)
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  #296  
Alt 24.04.2011, 21:05
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Luft! Das war das erste was Lelith dachte. Ihre Lunge füllte sich mit dem wertvollen Element und nach und nach verschwanden die schwarzen Punkte vor ihren Augen. Langsam richtet sie sich auf und blickte sich um. Von den Wächtern fehlte jede Spur.
„Vhid?“, ihr Letrix antwortete mit einem leisen Miau und tapste zu ihr herüber. Der kleine Letrix sah schrecklich aus. Das Fell stand in alle Richtungen ab und war teilweise voller Dreck. Und sein schwanz war nass, wie konnte den das passieren?
Lelith bezweifelte jedoch, das sie selber besser aussah...
Wo steckt der verdammte Magier? Langsam erhob sie sich, wobei sie sich auch nach ihrer Peitsche umsah. „Peitsche?“
„Ngh....“, erklang es nicht weit von ihr. Die Priesterin schaute sich um und wurde schließlich mit Vhids Hilfe in einem Dreckhaufen fündig. Kaum war die Peitsche von dem Dreck befreit, fluchten die Köpfe auch schon aufs neue los. „Wo ist er?“
„Tritt ihm in den Hintern!“
„Miau!“
Da waren sich wohl alle drei einig. Aber das war eine gute Frage, wo war der Magier eigentlich ab geblieben? Mit zusammengekniffenen Augen suchte sie die Umgebung ab; darauf gefasst, das eine neue Gefahr sich erhob.



***

Vhid miaute frustriert. Seine Herrin blickte sich bereits suchend um.
Ja, der Magier. Wo war der eigentlich? Der kleine Letrix nahm es sehr persönlich, das dieser Drow ihm am Schwanz herumgelustscht hatte. Beim Putzen fing man immer am Kopf an, wusste das der Drow den nicht? Vielleicht würde er dem Magier das einmal demonstrieren müssen...
Seine Herrin war derweil fündig geworden. Sie bewegte sich so grazil wie eh und je, nur wer sie kannte, konnte sehen, das sie leicht schwankte. Auch etwas, was auf das Konto des Magiers ging.
Er folgte ihr eilig in den hinteren Teil des Raumes. Dort, zwischen Trümmern und Steinen lag eine Person. War der Magier etwa gestorben?
Das währe schade, schließlich hatten sie sich doch so viel mühe geben, ihn zu finden und zu retten.
Bei genauerem hinsehen konnte Vhid aber erkenne, das er nur schlief.
Schon wieder.
Fragend blickte er zu seiner Herrin, die sich vorsichtig neben ihn hin kniete und den Genstand in seinen Händen misstrauisch beäugte.
Die Nase des Letrix nahm Magie war. Viel Magie. Sein Fell stäubte sich und in wenigen Augenblicken ähnelte er einer Fellkugel. Seine Herrin registrierte das. Peinlichst darauf bedacht, die Knochen in den Händen des Magiers nicht zu berühren, schüttelte sie ihn.
„Mensch Kind, was schüttelst du ihn? Schlag ihm eine runter, das wird schneller gehen!“, zischte einer Köpfe. Vhid musste der peitsche recht geben. Schließlich hatte er dem Magier auch auf dem Ohr herum kauen müssen, bis dieser wieder aufgewacht war. Um Zeit zu sparen sollte sie lieber gleich die harte Tour nehmen.
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  #297  
Alt 28.04.2011, 15:44
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Gleichzeitig mit der grellen Farbexplosion verließ eine dünner Faden aus Schwärze, ähnlich derjenigen, aus welcher der Wächter bestanden hatte Istovirs Körper durch dessen zerstörte Nase und schlängelte sich zielgerichtet auf die Wirbelsäule in seinen Händen hin. Der Drow spürte wie Aznars Präsenz in seinem Körper abnahm und sich sein Kopf seltsam leicht und befreit anfühlte. Leider verschwand nicht nur ein Teil der Dämonin, sondern auch ein beachtlicher Teil ihrer Macht welche sie ihm verliehen hatte. Schlagartig gaben die Knie des Magiers nach als bestünden sie aus Pudding und er gab sich einer wohligen Mattigkeit hin. Der Wächter war tot, er hatte die Wirbesläule fest im Klammergriff seiner knochigen Finger um alles andere konnte er sich später Gedanken machen. Sein Schlaf war traumlos, aber nur von kurzer Dauer, als er bereits wieder unsanft geweckt wurde. Das penetrante Ruckeln an seiner Schulter störte ihn nicht besonders, im Gegenteil, das Geschauckel hatte sogar etwas Beruhigendes. Vermutlich fühlten sich so Babys, wenn sie von ihren Müttern in den Schlaf gewiegt wurden, vermutete er, doch da er nie eine solche Erfahrung gemacht hatte, war er sich nicht ganz sicher. Ganz sicher jedoch war er was die Schläge anging, die kannte er und der letzte der ihn so behandelt hatte, von dem war nicht viel mehr übrig geblieben, als eine geringe Menge von Asche, die mühelos in eine Teetasse gepasst hatte. Verärgert schlug er die Augen auf, als gerade eine zierliche Handfläche erneut auf sein Gesicht herabsausen wollte.

Wagt es nicht, noch einmal die Hand zu erheben zischte er der Frau zu, die ihm vage bekannt vorkam, auch wenn er sie im ersten Moment nicht ganz einordnen konnte.

Wichtiger als diese Frage war jedoch eine ganz andere die dem Magier auf den Nägeln brannte.

Aznar, bist du noch da?

Herrliche Stille, die sich bestimmt über eine halbe Minute hinzog. Als der Drow schon beruhigt ausatzmen wollte, kam die schlimmste aller denkbaren Antworten:

Natürlich Schatzilein.
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  #298  
Alt 29.04.2011, 15:20
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Was bildet sich dieser Mann ein?! Wie konnte er es wagen, sie eine Priesterin so respektlos zu behandeln? Noch dazu war sie zur seiner Rettung auf Händen und Knien durch Schmutz und Dreck gekrochen. Er hatte gefälligst dankbar zu sein!
„Nicht mein Problem, wen der Herr hin unten so plötzlich sich entschließt, ein Nickerchen zu halten und dann nicht mehr aufwachen will!“, knurrte sie. Während sie sprach ließ sie die Wirbelsäule nicht aus den Augen, die der Magier in den Händen hielt. Da es wohl eine Grabbeigabe oder ähnliches gewesen war und sie eine Dämonische Aura wahrnehmen konnte, traute sie dem Ding nicht.
Täusche ich mich oder...?Sie kniff die Augen zusammen und betrachtet den Mann vor ihr. Die magische Aura der Wirbelsäule ähnelte der, die sie schon bei dem Magier gespürt hatte.
Aber sicher war sie noch nicht.
„Wie währe es mit etwas Dankbarkeit, Magier? Ich habe mich aufgemacht, um dir zu helfen.“, sie nahm Vhid auf den Arm und kraulte den kleinen Letrix. Riven schien große Lust zu haben, Vhid zu Asche zu verbrennen, so wirkte jedenfalls sein Blick auf sie.
Der Magier brummelte allerdings nur etwas und versuchte sich aufzusetzen. Etwas, was ihm erst nach dem zweiten Versuch gelang. Was Lelith dabei allerdings auffiel, war, dass er sie nicht aus den Augen ließ.
Hat er etwa Angst, das ich ihm diese Knochen wegnehmen möchte? Dachte sie belustigt. Da brauchte er sich vorerst keine Sorgen zu machen. Solange sie nicht wusste, was es sich mit dem Gegenstand auf sich hatte, würde sie davon die Finger lassen. Sie hatte schon früh gelernt, das man zuerst in Erfahrung brachte um was es sich handelte; eher man es sich aneignete.
Soll ich ihm ein paar Verbände anbieten? Überlegte sie kurz, verwarf den Gedanken aber dann schnell wieder. Eher sie nicht wusste, wie es weitergehen sollte, würde sie ihm nicht weiterhelfen.
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  #299  
Alt 29.04.2011, 16:23
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Nickerchen machen? Was bildete sich dieses arrogante Weibsstück eigentlich ein, er hatte gerade einen Grabwächter besiegt, keinen Funken Magie mehr im Leib und einen Großteil seiner geliehenen Dämonenmacht verloren, da sollten ein paar Minuten Schlaf ja nicht zuviel verlangt sein. Ächzend hatte er sich endlich aufgerichtet und er fühlte sich sogar dazu in der Lage klar und deutlich zu formulieren was er von Lelith und ihrem Rettungsversuch hielt:

Dankbarkeit? Hm, irre ich mich, oder habe ich Euch nicht gerade das Leben gerettet? Ich meine mich vage zu erinnern, dass ihr gerade gegen den Grabwächter gekämpft und um meine Hilfe gebettelt habt. Euer hilfloses Wimmern war wirklich erbärmlich und ich hätte so etwas normalerweise nur von den niederen Rassen erwartet. Ihr seid eine Schande für die unsere Rasse. Aber da ich momentan in recht versöhnlicher Stimmung bin, weiss ich Euren Versuch mir zu helfen, sogar zu würdigen, auch wenn für mich normalerweise nur das Ergebnis zählt. In diesem Sinne seid bedankt und ergötzt Euch an meiner Trophäe, meinte der Drow gönnerhaft und reckte dabei die Wirbelsäule hoch in die Luft.

Während er das tat spürte er plötzlich eine Veränderung in seiner linken Hand. Dunkle Adern erschienen zuerst nur auf seinem Handgelenk, aber sie wanderten schnell weiter bis zu seinen Fingerspitzen. Die Haut seiner Hand begann leicht zu zucken, als bewegten sich Würmer darunter. Als die schwarzen Linien Aznars Körperteil erreicht hatten verfärbte es sich ebenfalls schwarz und weitere Wirbelknochen entständen aus dem Nichts. Die Wirbelsäule wurde länger und länger, bis sie fast zwei Meter höhe erreicht hatte. Zu Istovirs Verblüffung hielt er nun einen langen knöchernen Stab in Händen. Als er probehalber damit auf den Boden schlug erklang ein metallischer Ton.

Erstaunlich, meinte er ehrfürchtig. Die Waffe war leichter als Eisen, dabei aber von unglaublicher Festigkeit und lag dabei so griffig in seinen Händen als wäre sie eigens für ihn Angefertigt. Er hatte keine Ahnung wie die Drow auf das Gesehene reagierte, aber das war ihm momentan tatsächlich sowas von egal. Wenn sie nur ein falsches Wort an ihn richtete würde, er ihr mit dem Stab den Schädel einschlagen.

Ein kleines Geschenk für meinen Lieblingshelden, entgegnete Aznars Stimme gut gelaunt in seinem Kopf.
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Alt 30.04.2011, 13:23
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Das Bedürfnis dem arroganten Magier eine schallende Ohrfeige zu geben wurde nur durch das erwachen des Stabes unterbrochen.
Memo an mich: Der Magier soll in Zukunft selber schauen wer ihm hilft. Warum hatte Marius ihr nur so eine Last auf gebürgt? Dem Magier helfen! PAH!
„Nun, wen der Herr Magier so wenig von mir ach so schwachen Mädchen hält, das bei jeder Gelegenheit ihn um Hilfe bittet, dann wird er wohl selber sehen müssen, wer ihn verarztet.“, erwiderte sie giftig.
Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sie sich und ging zur gegenüberliegenden Wand. Den Magier ignorierend, kramte sie ihn ihrer Tasche bis sie an Hyrrs Verbänden angekommen war. Nach etwas suchen fand sie auch da Desinfizierungsmittel.
Zuerst versorgte sie Vhid. Der kleine Letrix hatte eine Verletzung am Kopf. Sie sah nicht sehr schlimm aus, aber bei all dem Staub konnte sich die Verletzung entzünden. Zudem kam Vhid nicht mit seiner Zunge an die Wunde um sie selbst zu säubern. Mit einem sauberen Tuch und etwas Wasser versorgte sie den kleinen. Danach kümmerte sie sich um die Schrammen und Kratzer die sie durch den Kampf erhalten hatte. Auch diese waren, zum Glück, nicht all zu tief.
Im Gegensatz zu dem Magier bin ich sehr gut davon gekommen. Stellte sie mit viel Genugtuung fest. Ob sie ihm von den Tränken erzählen sollte, die Hyrr ihr eingepackt hatte? Einfach um ihn zu ärgern? Lelith schmunzelte. So wie die Dinge im Moment standen, war er nicht in der Lage noch einen Zauber zu wirken. Erneut betrachtet sie den Stab. Was auch immer das für eine Magie war, sie hatte definitiv eine Dämonische Note. Danach fragen würde sie jedoch nicht. Damit würde sie sich nur ein weitere Blöße geben, eine, die der Magier wohl ebenfalls ausnutzen würde.
Unweigerlich fühlte sie sich zurückversetzt in ihre Zeit an der Akademie. Dort hatte es auch eine Frau gegeben, die jede Bewegung, jede Frage der Novizen beobachtet hatte. Sie hatte alle Fehler erkannt und sie schamlos ausgenutzt, um die jungen Frauen und Mädchen zu beschämen. Es war eine Vorbereitung auf das Leben gewesen.
Doch jetzt fühlte Lelith keinen Scham oder Demut mehr sondern Wut.
„Mach dir nichts draus Mädel. Die Männer sind alle so, vor allem Magier.“, meinte einer der Köpfe. „Nimm dich vor der Waffe in Acht kleines.“, wies sie der andere Kopf an und wechselte wie so oft schlagartig das Thema. „Ihr macht ja so, als würde ich noch eine weile mit ihm unterwegs sein.“, zischte Lelith leise.
„Oh ja, das wirst du bestimmt. Denk an Mr. Hässlich.“, stimmt, sie könnte den Magier nach dem Wesen fragen, das Marius auf dem gewissen hatte. Aber das würde sie nicht jetzt tun. Der Magier war gewiss im Moment nicht gut auf sie zu sprechen und würde sich nicht zu einer befriedigend Antwort durchringen können.
„Wir haben Zeit.“, sie würde sich jetzt erst etwas erholen. Der Rückweg würde kräftezehrend werden. Lelith brachtet sich in eine bequeme Sitztposition, schloss die Augen und begann zu meditieren. Vhid und die Peitsche würden sie frühzeitig warnen.
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