Eradir - Kapitel 2: In die Arme des Feindes

[Fangortholin]

"Du!", fauchte Ciri und schlug zu. Die Faust auf die Nase von Riya gezielt schoss Ciris Arm vor.

[Arya]

Der Schlag von Ciri kam so unerwartet, dass Riya nicht mehr ausweichen konnte. Die Faust traf sie mitten ins Gesicht und lies sie nach hinten umfallen.
"Du widerliches kleines...."fluchte Riya, während sie sich das Blut aus ihrem Gesicht wischte. Sie holte mit ihrem Bein aus und stieß die von Ciri um, welche sofort auf dem Boden lag. Riya rappelte sich auf und stürzte sich mit voller Wucht auf Ciri. Ihre Faust landete ebenfalls mitten im Gesicht von ihr und die andere Hand hatte Riya um den Hals des Mädchens gelegt.

[Fangortholin]

Ciri stöhnte von dem plötzlichen Schmerz der unerwarteten Attacke auf. Diese biestige Schlange! Nach einem kurzen Moment der Desorientierung begann Ciri mit den Armen zu fuchteln und griff dann mit ihrer Hand in den nassen Schlamm. "Das wirst du mir büssen!", keuchte sie und schloss ihre Augen. Im nächsten Moment klatschte Ciri ihrer Gegnerin die Hand voll Matsch ins Gesicht.

[Arya]

Postwendend ließ Riya Ciri los und wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht, der sich in die Wunde an der Nase gesetzt hatte. Der Matsch brannte wie Feuer im Gesicht. Riya versuchte aufzustehen. Sie hätte sich nicht so verausgaben sollen. Ihre Wunde an der Seite fing wieder an zu Schmerzen. Vor lauter Wut trat Riya Ciri gegen die Hüfte und der Matsch, der dabei durch die Gegend flog, traf das Mädchen am ganzen Körper.

[Fangortholin]

Ciri rutschte etwas zur Seite und lag nun neben Riya. Ihr Atem ging schwer, überall war sie von Schlamm besudelt und ihre Hüfte schmerzte von dem Tritt. Verdammte Tochter einer stinkenden Schlange! Doch Riya ging es scheinbar auch nicht besser. Sie waren beide am Ende mit ihren Kräften. Ciri erhob sich in die Hocke und schaute auf das Mädchen hinab. Dann geschah etwas, das Ciri niemals erwartet hätte. Es geschah in dem Moment als sie einen Blick in Riyas Augen erhaschte, kurz ihr schmutziges Gesicht anschaute. Ciris Körper bewegte sich von alleine. Sie stützte sich mit der Hand im Schlamm ab, beugte sich vor und küsste Riya auf den Mund.
Oh mein Gott! Gütiger! Erschrocken sprang Ciri auf, ihre Beine waren weich wie Butterschmalz, kurz verharrte sie, blickte noch einmal Riya an und lief dann. Lief so schnell sie konnte zu den anderen zurück. Von Kopf bis Fuss mit Matsch überzogen und bebend vor Aufregung. Was habe ich getan...Das kann doch nicht wahr sein...Ich bin keine dieser...Mein Gott...Diese Schlange...Wenn die ein Wort verrät...Um Himmels Willen...Ich bring die um...Schlange...Es war irgendwie schön...

[Arya]

Riya fühlte sich wie versteinert. Was zum?!.... Sie konnte nicht glauben was Ciri da eben gemacht hatte. Eigentlich hatte sie sich auf ein paar neue Schläge eingestellt, aber sowas...
Riya atmete schwer. Die Schmerzen waren stark und sie schaffte es nur schwer auf die Beine zu kommen. Verwirrt lief Riya in Richtung Gruppe zurück.

[Elanor]

"Na wenn die beiden sich nicht 'mal gegenseitig die Köpfe einschlagen...", murmelte Naisi besorgt vor sich hin, als die beiden Mädchen wie zwei wütende Hunde davonstapften, die Zähne fast bis an die Lefzen gebleckt. Für einen Moment überlegte er einzuschreiten, doch vermutlich war das in diesem Fall sinnlos. Er kannte sie zwar nicht besonders gut, hatte jedoch in den letzten Stunden mitbekommen, wie angriffslustig sie durchaus werden konnten. Eine unangenehme Spannung breitete sich aus, währen kampfgeräusche durch den Wald schallten, dann Stille. Wenige Augenblicke später stolperte Ciri durch das Unterholz, vollkommen verstört, gefolgt von Riya, die keinen Deut besser aussah...

[Orcamaster]

Sirius wollte erst bei diesem kleinen kindlichen Disput eingreifen, weil das einfach mehr als lächerlich war, doch er hielt sich zurück und schaute nur direkt zu Alor. Zielsicher ging er auf ihn zu, packte ihn unterm Arm und zerrte ihn auf ein Wort mit, dass es Victor nicht hören könne. "Komm mal mit.", meinte Sirius nur knapp und blieb dann etwas weiter stehen. "Ist dir das mit dem Blutsauger auch schon aufgefallen? Der Nekromant ist zwar tot, doch es scheint so, als wäre der Geist des Nekrons in den Körper der Fledermaus geflogen. Somit hat er jetzt eine weitere Seele in seinen Körper. Ich bin der Meinung, wir sollten ihn langsam los werden. Er er kann zu einem unberechenbaren Problem werden, wenn wir nicht aufpassen!", dabei griff er Alor etwas zu energisch unter dem Arm und flüsterte ihn schon fast verschwörerisch ins Ohr. Sirius konnte Victor nicht mehr vertrauen, denn sein Charakter war mehr als sprunghaft geworden, auch ohne den Nekromanten in seinem Körper.

[Dark Umbra]

„Natürlich habe ich das gemerkt“, knurrte Alor den Dämon an und versuchte, sich aus dessen Griff zu befreien. Doch Lutiens Finger vergruben sich dabei nur noch fester in seinen Arm. Der Magier hatte eigentlich gehofft, dass Lutien sich zurückhalten würde, jetzt da die anderen zu ihrer Gruppe gestoßen waren.
„Die Seele des Nekromanten verschleiert Viktors Aura. Zwei Geister in einem Körper verheißt nie etwas Gutes. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Nekromant die Überhand gewinnt. Wenn das passiert, ohne dass wir es merken, haben wir ein großes Problem. Ich habe Viktor von Anfang an nicht getraut. Es ist uns allen klar, dass er uns in eine Falle locken wird, wenn er einen Vorteil daraus zieht. Der Nekromant wird das aber mit absoluter Sicherheit tun, wenn er dazu die Gelegenheit hat. Doch wie willst du die beiden loswerden? Willst du Viktors Körper hier vor den Augen der anderen abstechen? Du weißt, was das bedeuten würde: Die anderen würden sich gegen dich... uns stellen. Zwar hassen sie den Vampir, uns misstrauen sie aber auch. Du weißt, dass wir jeden einzelnen von ihnen brauchen. Jeder Verlust auf ihrer Seite, der – mit absoluter Gewissheit – eintreten würde, wenn sie dich angreifen, würde auch uns schwächen – und deinen Plan, falls du überhaupt einen hast, womöglich zunichtemachen. Im Moment ist unser einziger richtiger Feind die Umgebung, denn das Viktor eine Gefahr ist, wissen wir, und können ihn im Auge behalten. Weiter im Norden bekommen wir es mit einem ganzen Heer zu tun. Ich glaube nicht, dass du dazu imstande bist, dich gegen jeden Einzelnen von Omegas Kriegern und Hexern zu behaupten. Wir brauchen einen Plan, um zu überleben. Besonders wichtig ist, dass die Hexer abgelenkt sind, die Vampire und das andere Gesocks sind in diesem Fall das kleinere Übel. Je mehr Leute wir zur Verfügung haben, desto besser.“
Alor starrte den Dämon grimmig an. Wieder wurde ihm bewusst, dass er in einer verdammten Zwickmühle steckte. Solange er an Lutien gebunden war, konnte er keine eigenen Entscheidungen treffen. Lutien schien Gefallen daran zu finden, dass Alor Angst vor dem hatte, was er mit ihm anstellen konnte, weil er seinen Ring besaß. Tarius‘ Drohung, Alor seinem Bruder auszuliefern, schien gegenüber dem geradezu banal zu sein.

[Arya]

Als Riya wieder bei der Gruppe ankam, kniete sie sich auf den Boden und wusch sich mit dem Wasser aus ihrem Beutel den Matsch aus dem Gesicht. Sie konnte fühlen, das an ihrer Nase eine Platzwunde war. Sie war nicht sonderlich groß, schmerzte durch den Dreck aber so sehr, das ihr schon Tränen über die Wange liefen. Nachdem sie die Wasserflasche wieder in ihren Beutel zurückgelegt hatte, stand sie auf. Ihre Beine zitterten ein wenig, was wohl daran lag, dass sie immer noch verwirrt und geschockt zugleich war.
"Tut mit leid, ich wollte eigentlich nicht, dass unser...Gespräch...so außer Kontrolle gerät....", sprach Riya zur Gruppe und versuchte dabei eine ernste Stimme zu bewahren. Das gelang ihr jedoch nicht sehr gut, da ihre Stimme ungefähr so zittrig war, wie ihre Beine. Sie blickte Ciri noch einmal an, wandte sich aber einen kurzen Augenblick später kopfschüttelnd von ihr ab.

[Tow]

Als der Halbmensch mit der blutenden Nase zurückkam, musste sich Viktor zusammenreißen. Er hatte zwar vor nicht allzu langer Zeit Blut von menschlichen Wesen zu sich genommen, doch für einen Bluter war immer Platz. Was ihn jedoch mehr beunruhigte war, dass der Magier und Lutien miteinander tuschelten. Also schritt er auf sie zu und legte die linke Hand auf Alors Schulter, der gerade den Satz mit: "..., desto besser", beendete. "Mal eine kleine Frage an euch Bluter: Wann müsst ihr eigentlich etwas zu euch nehmen? Oder ist gerade Fastenzeit? Ich meine das wandelnde Gemüse dort hinten wäre doch kein Problem, oder?", provozierte sie Viktor und grinste breit. Dieses Hinter-seinem-Rücken-reden würde er ihnen noch austreiben, schließlich konnten sie auch gut und gerne gerade über seine Nützlichkeit in der Truppe diskutiert haben und DAS fände er gar nicht gut....

[Fangortholin]

Ciri nahm Riyas Kopfschütteln war und wandt sich von ihr ab. Erschöpft sank Ciri zu Boden. Das konnte doch nicht wahr sein! Alor, Sirius und der Vampir hatten sich als Grüppchen zurückgezogen und planten vermutlich ihre nächsten Schritte. Ciri war all das egal. Sollten sie doch planen und beratschlagen, es spielte in diesem Moment keine Rolle für die junge Assassine.
Ciri berührt ihre Lippen, fast ehrfürchtig. Sie glaubte noch Riyas Wärme auf ihnen zu spüren... Wie konnte sie nur?! War sie eine von diesen... diesen, sie kannte nicht einmal das richtige Wort für solch missratene Frauen. Sie war nie mit den Mädchen in ihrem Alter gut ausgekommen, hatte stets mit den Jungs die Strassen ihrer Heimat unsicher gemacht und mit ihnen sogar über die körperlichen Vorzüge oder Nachteile ihrer Angebeteten geredet und gescherzt. Doch war sie je in einen Jungen verliebt gewesen? Da gab es Valgef, sie hatte ihn geküsst, doch kaum hatten sich ihre Lippen berührt, begannen seine dreckigen Finger sich unter ihre Tunika zu wühlen. Dieser beschissene Ochse.
Hasste sie diese ganzen Mädchen, weil...? Ja warum? Weil sie glücklich waren und Freunde hatten? Von der Gründung einer Familie träumten? Kichernd zusammen hockten und über ihre heimlichen Liebelein tuschelten? Über Jungs redeten? Reagierte sie deshalb so abweisend auf Gleichaltrige? Weil sie ihr verdeutlichten wie... fehlerhaft sie war, wie unerreichbar sie für Ciri waren? Weil sie in ihnen fand, was sie möglicherweise...liebte? Ciri muste schlucken. Trocken schlucken und aus den Augenwinkeln sah sie Riya nach. Es tut mir leid Riya.

[Orcamaster]

Gerade wie Sirius antworten wollte, kam ihn noch der Blutsauger in die Quere und mischte sich ein: "Verdammt!", dachte sich Sirius nur und blaffte Victor nur genervt an: "Kannst du nicht sehen, dass wir uns unterhalten??!!", dabei wandte er sich mit der einen Körperhälfte Victor zu und schaute ihn grimmig an, dann aber kurz zu Alor gewandt: "Das sollten wir.", dass es Victor hören konnte. "Trotzdem, das Thema ist noch nicht beendet!", dabei kam ein sehr strenger, fast wütender Ton auf Alor, wobei er ihn gar nicht meinte und schaute dann nur Victor an. Schon ging er von den beiden Weg und meinte nur knapp: "Jetzt wo er es sagt. Ich bekomme langsam auch Hunger. Wir sollten rasten und uns stärken. Der Weg vor uns ist noch weit und schwer."

[Tow]

"Alor, wir sollten zu sehen, dass wir Lutien bald los werden. Wir können es uns nicht leisten, wenn er plötzlich außer Kontrolle gerät", Viktor sah jetzt die Chance dazu den Dämonen los zu werden....

[Dark Umbra]

Er hat mit Sicherheit mehr Kontrolle über sich, als du über dich, Blutsauger, kommentierte Alor in Gedanken Viktors Aussage. Laut sagte er jedoch etwas anderes: „Wie kommst du darauf, dass er außer Kontrolle geraten kann? Er ist außer Kontrolle, weil wir ihn einfach nicht kontrollieren können. Sei doch mal ehrlich: Lutien hat vor uns nichts zu befürchten. Wir haben nichts gegen ihn in der Hand – und einen offenen Kampf mit ihm anzuzetteln, halte ich für keine gute Idee. Du hast ja nicht mitbekommen, was er bei unserer Flucht mit dem Heerlager angestellt hat. Ich bevorzuge es, am Leben zu bleiben, bis der richtige Moment dafür gekommen ist.“
Irgendwann werde ich meine Chance bekommen. Aber vielleicht wird mir das auch abgenommen... Wenn sich Viktor um Lutien kümmert, kümmern die anderen sich um Viktor. Somit wäre ich zwei – nein, drei Probleme los, weil der Nekromant ja immer noch eine Bedrohung darstellt. Wenn es nur nicht so wäre, dass ich mit den Worten, die ich gerade an den Dämon gerichtet habe, Recht hätte. Wir brauchen jeden Einzelnen. Und bedauerlicherweise Lutien am meisten.
Doch wenn Viktor versuchte, Lutien umzubringen und dabei scheiterte, wäre Alor zumindest den besessenen Blutsauger los gewesen. Die anderen würden in dem Fall auf Lutiens Seite stehen und es ihm nicht übel nehmen, wenn er Viktor für den gescheiterten Mord in Stücke hackte.
„Aber meinetwegen kannst du es versuchen. Erwarte nur nicht, dass ich dabei behilflich bin, denn solange die Existenz des Dämons mir von Nutzen sein kann, werde ich in der Richtung nichts unternehmen. Einen Rat kann ich dir aber geben: Warte, bis er schläft.“

[TKarn]

Anjasi beobachtete das Schlammringen der Mädchen mit Verwunderung und Kopfschütteln. Ab und zu überlegte sie, ob sie sich nicht einen Spaß machen sollte und 100 Liter Wasser über den Hitzköpfen entstehen lassen sollte, oder dem Gestrüpp gut zureden sollte und die Hühner zu Fall zu bringen. Letztendlich entschied sie sich dann aber, nicht einzugreifen.

Als Ciri aufgelöst zurück kam, fragte Anjasi kurz: "Was ist los, Mädchen?"

Später kam dann noch Riya erinnerte sich die Shenxue an ihre Vergiftung und sprach sie an: "Zeig mal Deine Verwundung!"

Fachmännich begutachtete sie die Verletzung und erkannte einen leichten Violettschimmer, der sich von der Wunde her ausbreitete.

"Schwarzer Sumpfdorst", überlegte sie laut. "Sehr beliebt bei diesem Pack!"

Dann stieß sie Laute, wie Blätterrauschen aus, und der Boden - zumindest die Pflanzen des Unterholzes schienen in Bewegung zu kommen, bis sich das Gras teilte und eine unscheinbare Pflanze mit kleinen weißen Blüten zum Vorschein kam.

"Da bist Du ja!" rief sie freudig. "Ich werde Deine Hilfe brauchen."

Dann plückte sie zwei Stengel mit Blüten, steckte sie sich in den Mund und zerkaute sie eifrig. Den Brei spukte sie dann in Riya's Wunde. Dann nahm sie ein paar Blätter und lange Grashalme und verband damit Riya Verletzung.

"Das sollte das Gift neutralisieren. Du mußt Dich aber noch schonen."

[Tow]

Viktor nickte, drehte sich um und folgte dem Dämon. Er tippte ihm außerhalb Alors Hörweite auf die Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: "Der Magier will dich los werden und wollte, dass ich dich im Schlaf erschlage." Der Vampir konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken...

[Orcamaster]

Sirius war sichtlich genervt von der ganzen Geschichte und ging etwas weg, bis ihn der blöde Vampir ihn hinter her dackelte und ihn auch noch ansprach und ihn weiß machen wollte, dass Alor ihn los werden wollte und außgerechnet der Blutsauger ihn ERSCHLAGEN sollte. Wie untypisch. Mit einem einfachen bestätigenden Brummen, speißt er den Blutsauger ab und schaut zur Blätterfrau. Sirius überlegte kurz, er wusste, dass Alor ihn los werden will, doch er machte sich über ihn keine großen Sorgen, sondern viel mehr um den Blutsauger. Für wie dumm hielt er ihn, dass er den Blutsauger nicht durchschaute. Vorsichtig und so unauffällig wie möglich, ging er zur Blätterfrau und stupst sie mit den Ellenbogen an: "Können wir uns unterhalten? Unter vier Augen?"

[Elli]

Fay beobachtete die Situation von einigen Schritten weit entfernt. Sie war äußert überrascht über den Ausgang von der Prügelei zwischen Ciri und Riya. Sie versuchte dem Gespräch zwischen Alor und Lutien zu folgen, doch Anjasi sprach nun mit Riya um deren Wunde zu heilen.
Ein wenig erschöpft, lehnte Fay sich gegen ihre Echse und ihr fielen die beiden Briefe wieder ein, die sie dem jungen Mann in der Siedlung abgenommen hatte.
Sie rollte den ersten Brief auf, es war ein Suchplakat. War wohl ein kleiner Kopfgeldjäger, der Junge. Sie steckte den Brief wieder zurück und nahm den nächsten. Die Zeichen darauf bewegten sich gemächlich über das Papier und veränderten ständig ihre Position. Erschrocken lies sie den Brief in den Matsch fallen Magie! Verdammt, dass sollte sich vielleicht jemand mal ansehen. Dann hob das Schriftstück schnell wieder auf und steckte es, fest zusammengerollt, ebenfalls wieder weg.
Sie wand sich an Alba Der Falke von Riya hat dein Schlangenpferd gesichtet, soll er es zu uns lotsen?

[Rachelle-Marija]

Alba hatte sich sehr zurückgehalten, während die anderen sich prügelten, Meinungsverschiedenheiten hatten und weiß die Waldgöttin was sonst noch so los war. In ständiger Sorge um Nadezda hatte Alba sich zu Fays Echse gesellt und beobachtete nun abwesend das Schauspiel das sich bot. Als Riya und Ciri ihre Prügelei beendet hatten, wandte sich Fay an die Pantherin. Aus dem Augenwinkel hatte Alba vorhin bemerkt, dass sie sich erschrocken hatte, konnte jedoch nicht sagen wovor, denn nichts war zu sehen gewesen außer einem Blatt Papier. Die folgendenen Worte von Fay gaben der stolzen Gestaltwandlerin wieder Mut und einen Teil ihrer Stärke zurück. Jemand hatte Nadezda gesichtet. Wo immer diese schwarze Stute auch gewesen war. Begeistert wollte die Pantherin nicken, doch dann, nachdem ihr augefallen war, dass dies wohl nicht sehr gut in dieser Gestalt aussehen würde, begnügte sie sich mit einem Gedankenstrom in Richtung Fay. Ja, dass soll er tun. Aber ich glaube er muss sie zuerst beruhigen. Ich bekomme schon seit einiger Zeit keine Klaren Worte mehr aus ihr raus. Sie ist völlig verängstigt.. Was immer auch mit ihr geschehen war, Alba hatte keine Ahnung. Nadezda sprach immer nur von dunklen, finsteren Orten. Seltsamen Schatten und Stimmen. Rutschige, matschigem und glitschigem Boden, sowie Farn und Lianen, mit denen sich das Fell der Stute verklebt hatte und worüber sie andauernd stolperte.