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Das Elixier

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  #1  
Alt 27.02.2007, 21:28
Benutzerbild von Fenni
Fenni Fenni ist offline
Borussin
Inspirator aller Magier
 
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Das Elixier

Tjaja ich hab mich auch mal wieder hingesetzt und was geschrieben. Hauptsächlich ist es für Teria, aber ich würd mich freuen, wenn es auch andere lesen und mir ihre Meinung dazu sagen würden.
Kommis sind immer erwünscht
Die Geschichte ist noch ziemlich frisch und deswegen freue ich mich auch über Verbesserungsvorschläge. Außerdem ist es das erste Mal, dass ich in der Ich-Form schreibe.


Ich wurde in einer stürmischen Herbstnacht geboren. Als meine Mutter mir später von meiner Geburt erzählte, wusste sie alles noch ganz genau.
Der Wind heulte über den Burghof und zwischen den Gebäuden, er drang durch die Ritzen im Mauerwerk und an den Fenstern und ließ das Kaminfeuer flackern.
Meine Mutter lag auf dem Bett, sie war nass geschwitzt und schrie sich die Seele aus dem Leib vor lauter Schmerzen. Sie war sich sicher, dass sie es nicht überleben würde und als sie sich fühlte, als würde sie jeden Augenblick den letzten Atemzug tun, ergriff sie eine der Hebammen am Arm und sagte ihr, wie das Kind genannt werden sollte.
Die Hebamme beruhigte sie und versicherte ihr, dass sie nicht sterben würde und sie behielt Recht. Als sich im Osten die ersten Strahlen der Morgensonne am Horizont zeigten, war ich da, ein kleiner, zierlicher Säugling, der aus vollem Halse schrie. Meine Mutter war überglücklich, als ich ihr in die Arme gelegt wurde. Sie hatte nicht nur überlebt, sondern auch einen gesunden Sohn zur Welt gebracht, mein Vater würde stolz auf sie sein.
Leider war meine Mutter durch meine schwere Geburt nicht mehr in der Lage, noch weitere Kinder zu bekommen, ich blieb also ihr einziges Kind und so fokussierten sich all die Liebe meiner Mutter und all die Härte und Strenge meines Vaters allein auf mich.
Meine Mutter war eine der Hofdamen von Königin Brea und mein Vater war einer der fünf Ritter des Königs.
Bis zu meinem zehnten Jahr hatte ich ein Leben, von dem die meisten Kinder nur träumen konnten. Den lieben langen Tag streunte ich draußen mit meinen Freunden herum und wir erlebten zahlreiche Kinderabenteuer.
Dabei traf ich eines Tages Tinus, den Sohn des Königs. Zuerst war ich wie erstarrt vor Ehrfurcht. Mein Vater hielt mir regelmäßig lange Vorträge über unseren König, wie gut, klug und mutig er war und dass er von Gott persönlich auf den Thron gesetzt worden war. Von da an war er ein Heiliger für mich und ich himmelte ihn an, genau wie mein Vater. Ich war der festen Überzeugung, dass auch der Rest der königlichen Familie Heilige waren, über dem Boden schwebten und alles das taten, wozu normale Menschen nicht in der Lage waren.
So wusste ich auch zuerst nicht, wo ich hinsehen sollte, als plötzlich dieser Junge vor mir aus dem Gebüsch gestürzt kam und sich mir als Tinus, Prinz von Eslin vorstellte.
Ich machte eine tiefe Verbeugung und als ich mich wieder aufrichtete, war ich über und über rot im Gesicht. „Guten Tag, königliche Hoheit, wie geht es Euch,“ stammelte ich das herunter, was mir mein Vater immer vorgebetet hatte.
Er grinste mich an und entblößte zwei Zahnlücken. „Hör auf damit, du musst dich nicht so benehmen, ich bin nicht mein Vater!“
Er sprach genau so wie ich, keine Spur von der eleganten Sprechweise, die seinem Vater zu Eigen war. Ich fasste etwas Mut und musterte ihn. Er war ein wenig kleiner als ich, hatte dunkelbraunes Haar und blaue Augen, genau wie sein Vater. Er trug eine fleckige Hose und ein dreckiges Hemd und sein Gesicht war über und über mit Schlamm und kleinen Blättern bedeckt. In seiner Hand hielt er einen Stock, den er nun vor meinen Augen hin und her schwang. “Was ist?“ wollte er wissen. „Willst du jetzt die ganze Zeit da stehen und mich anstarren? Los, lauf weg! Du bist ein Räuber und ich bin ein Ritter!“
Aufgrund seiner Art mit mir zu sprechen und seines Äußeren verlor ich jegliche Scheu vor ihm. Ich wandte mich um und fing an zu laufen. Ich hörte ihn hinter mir durchs Unterholz brechen, das Laub raschelte, die Äste knackten unter seinen Füßen, genau wie bei mir. Er schwebte gar nicht über dem Boden, so wie ich es erwartet hatte.
Aus der Begegnung im Wald wurden viele mehr und es dauerte nicht lange, da waren wir richtig gute Freunde geworden. Wir steckten jeden Tag zusammen und waren unzertrennlich.
So blieb es auch, als wir älter wurden. Mein Vater sah unsere Freundschaft gerne, denn wir streiften nicht nur durch den Wald, ich lernte von Tinus auch viel über das Leben am Hof und höfisches Benehmen

Für meinen Vater stand außer Frage, wie meine Zukunft aussehen würde: Ich würde später, genau wie er, ein angesehener Ritter des Königs werden. Deswegen war meine Freiheit mit meinem zehnten Geburtstag zu Ende. Vorbei waren die Tage, an denen ich tun konnte, was ich wollte, nun hieß es lernen, lernen, lernen. Zusammen mit vielen anderen Jungen in meinem Alter wurde ich im Reiten, im Schreiben und Lesen und natürlich im Schwert- und Nahkampf unterrichtet.
Am Anfang stellte ich mich nicht besonders geschickt an. Beim Reiten war ich derjenige, der am häufigsten aus dem Sattel stürzte, die Buchstaben konnte ich mir, so sehr ich mich auch bemühte, einfach nicht merken und ich war viel zu schwach, um das Schwert gerade zu halten, so dass ich zuerst immer mit einem Holzschwert üben musste und von den anderen sehr von oben herab behandelt wurde.
Ich war schon immer eher schmächtig gewesen und es dauerte einige Zeit, bis ich endlich genug Muskeln aufgebaut hatte, um bei den Übungen wenigstens einigermaßen bestehen zu können.
Von da an ging es immer besser. Schon bald war Hürdenspringen und sogar Rückwärtsreiten kein Problem mehr für mich und ich erkämpfte mir die Achtung meiner Mitschüler wieder zurück. Auch im Lesen und Schreiben machte ich Fortschritte. Meine Mutter hatte mir ein dickes Buch über alte Mythen und Legenden von Eslin gegeben, ich stürzte mich auf die beschriebenen Seiten und konnte gar nicht genug bekommen von all den Heldengeschichten. So lernte und behielt ich die Buchstaben fast wie von selbst.
Doch der Schwertkampf wollte und wollte einfach nicht besser werden. Ich hatte gelernt, dass ich kräftiger wurde, wenn ich so oft wie möglich schwere Gegenstände in die Luft stemmte, aber egal, wie oft ich es auch wiederholte und wie kräftig ich mich auch fühlte, stocherte ich in den Übungskämpfen nur hilflos mit dem Schwert herum und mein Gegner besiegte mich mit Leichtigkeit. Ich war verzweifelt, aber noch verzweifelter wurde ich, wenn ich sonntags nach der Messe meinem Vater die Fortschritte zeigen sollte, die ich gemacht hatte, aber keine vorweisen konnte. Er schrie mich nicht an oder bestrafte mich, aber in seinen Augen stand die Enttäuschung und sie traf mich härter als jeder Schlag.
„Ich werde sicherlich niemals ein Ritter werden,“ sagte ich eines Tages und sprach damit laut aus, was ich schon seit Wochen im Stillen dachte.
Tinus, der mit dem Rücken am Koppelzaun lehnte, einen Grashalm zwischen den Zähnen drehte und zusah, wie sich im Westen Gewitterwolken zusammenballten, erwiderte nichts.
„Mein Vater ist so enttäuscht von mir, dass ich kein Ritter werde,“ sagte ich lauter. Ich wollte Trost und Zuspruch haben, aber wieder reagierte Tinus nicht.
„Ich tauge zu gar nichts, ich werde Schande über unsere Familie bringen,“ jammerte ich weiter und endlich drehte er sich zu mir um und nahm den Grashalm aus dem Mund. Aber wenn ich auf Ermutigung und Anerkennung gehofft hatte, so wurde ich bitter enttäuscht. „Manche Menschen sind nun einmal nicht für den Schwertkampf gemacht,“ erwiderte er schlicht. An meinem Gesicht erkannte er sofort, dass es nicht wirklich das war, was ich hatte hören wollen und er suchte nach Worten, um mich aufzuheitern. Tinus war ein wenig ungeschickt im Umgang mit den Gefühlen anderer Menschen, ich leitete das daraus ab, dass er die meiste Zeit seines Lebens allein verbracht hatte und ich, soweit ich wusste, der Einzige war, der ihm einigermaßen nahe stand.
Er blickte mich einen Moment mit schräggelegtem Kopf ab, dann machte er eine rasche Handbewegung zu seinem Gürtel und zog das Schwert, das dort hing. Er war natürlich schon geübt im Kampf, er hatte einen Lehrer, der sich nur um ihn kümmern konnte und nicht noch auf sechs andere Jungen achten musste.
Er hielt es mir hin. „Zeig mir, was du kannst! Dann werden wir ja sehen, ob du zu etwas taugst, oder nicht!“
Ich fing an mit meinem wilden Herumgestochere, er hielt mich zurück und sagte mir, was ich anders machen sollte. Er sprach gut verständlich, aber trotzdem konnte ich das, was er sagte, nicht richtig umsetzen.
Er beobachtete mich stirnrunzelnd und schüttelte den Kopf. „Das sieht wirklich sehr merkwürdig aus,“ meinte er schließlich. Er kaute einen Moment auf der Unterlippe herum und schließlich lächelte er mich an. „Mit welcher Hand schreibst du?“
Ich hob die Linke. „Damit.“
Sein Lächeln wurde breiter. „Gut und jetzt nimmst du das Schwert einfach mal in diese Hand und machst alle Übungen noch einmal.“
Ich tat wie geheißen und es ging besser, viel besser sogar.
Wir gingen noch einmal alle Übungen durch, die mein Lehrer mit mir gemacht hatte und ich war selbst ganz begeistert von mir, dass ich es nun so gut schaffte. Das und Tinus’ lobende Worte bewirkten, dass ich mich am Ende fühlte, als wäre ich einen halben Meter gewachsen.
Als die ersten schweren Tropfen vom Himmel fielen und das Donnern gefährlich nahe gekommen war, nahm Tinus sein Schwert zurück. Er nickte mir anerkennend zu. „Ich wusste doch, dass du keine Schande über deine Familie bringen wirst. Darrien wird sich vor Überraschung nicht halten können, wenn er dich morgen sieht.“
Ich dachte an meinen Lehrer, an sein skeptisches Stirnrunzeln, das immer erschien, wenn er sich mir zuwandte, und grinste. „Ja, das glaube ich auch. Ich bin schon richtig auf sein Gesicht gespannt.“
Als wir die Burg erreicht hatten, regnete es bereits in Strömen und wir waren völlig durchnässt. Trotzdem drückte ich Tinus’ Hand noch einmal fest, als wir uns vor dem Haupthaus trennten. „Ich danke dir,“ sagte ich. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich gemacht hätte.“
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  #2  
Alt 28.02.2007, 16:32
Benutzerbild von Lady fantasy
Lady fantasy Lady fantasy ist offline
Waldelfe
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Beiträge: 417
Mir gefehlt die geschichte wirglich sehr (!!) und das obwohl ich es eingendich nicht mag texte auf den PC zu lesen.
Mir gefehlt besonders die freundschaft zwischen Tinus und ______ ( wie heisst unser held überhaupt¿?)
Naja also ich würde mich sicher freuen wen ich ein zweites teil lesen könnte.


__________________
"Nachdem ich dir tausendmal gesagt hatte, dass ich dich liebe, wie konnte da ein einziges Wort dein Vertrauen zerstören?"
Bis(s) zur Mittagsstunde, Seite 506

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  #3  
Alt 28.02.2007, 17:41
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Lafàith Lafàith ist offline
projektjongleurin
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du kennst meine meinung, fenni
einfach toll!
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"Heute stehen wir vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter."


>> Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur! <<
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  #4  
Alt 02.03.2007, 13:47
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Elli Elli ist offline
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Ringtraeger
 
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Ich finde die Story ebenfalls klasse. Mal wieder einen Text in der Ich-Form zu lesen finde ich klasse, da man diese Art nicht so häufig findet ich aber sehr gerne lese...

*Applaus*
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Die meisten Götter würfeln, aber das Schicksal spielt Schach und zwar mit zwei Damen. - Pratchett

Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben. - Goethe


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  #5  
Alt 02.03.2007, 16:36
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Fenni Fenni ist offline
Borussin
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Danke für die lieben Kommis

@Lady fantasy:
Der Protagonist heisst Soren, es wird im Laufe der Geschichte aber noch erwähnt.

So, dann mach ich doch auch gleich mal weiter

Tinus strich sich das Wasser, das aus seinen Haaren lief, aus dem Gesicht und setzte sein übliches Lächeln auf. „Ich freue mich, dass du dich freust. Aber ich glaube, du hättest es irgendwann auch ohne mich herausgefunden.“ Er entzog mir mit sanftem Druck seine Hand. „Aber nun muss ich gehen. Vater hat sicher wieder Angst, dass seinem einzigen Sohn etwas passieren könnte. Bis morgen.“ Und damit lief er davon.
Ich machte mich ebenfalls auf den Weg zu unserem kleinen Haus, das in der östlichen Ecke des großen Hofes stand.
Mich erstaunte Tinus’ Bescheidenheit immer wieder aufs Neue. Aus seiner Umgebung hörte er so gut wie nie ein kritisches Wort und wenn doch, dann wurde es so formuliert, dass es kaum aus Kritik zu verstehen war, alle Menschen überschütteten ihn mit Komplimenten und Anerkennung und weil er der einzige Sohn des Königs war, wurde ihm eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Aber das hatte seinen Charakter in keiner Weise verdorben, er war nicht eingebildet oder hochnäsig, ganz im Gegenteil, er stellte sein Licht sogar manchmal zu sehr unter den Scheffel. Und ohne seine Hilfe hätte ich niemals herausgefunden, dass ich mit der linken Hand besser kämpfen konnte. Alle, die ich kannte, hielten es in der rechten Hand, wie hätte ich da auf etwas Anderes kommen sollen, als es auch in der rechten Hand zu halten?
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich den Regen nicht mehr spürte, das Donnern nicht hörte und die Blitze, die über den schwarzen Himmel zuckten, nicht sah. Auch, als ich vor unserem Haus angekommen war, ging ich nicht hinein, sondern starrte träumend vor mich her und sah mich selbst als strahlenden Ritter.
Doch schließlich entdeckte mich meine Mutter. Sie zog mich ins Haus und machte sofort Wasser warm, damit ich ein Bad nehmen konnte. Während ich badete, dachte ich wieder an Darrien und an das überraschte Gesicht, das er machen würde. Ich begann, mich auf die morgige Übungsstunde zu freuen.

Ich überraschte nicht nur Darrien, sondern auch meinen Vater. Er konnte meine Fortschritte kaum fassen. Er borgte sich ein weiteres Schwert aus und forderte mich zu einem Duell heraus. Ich wusste zuerst nicht, was ich davon halten sollte, aber nach all den enttäuschten Blicken hatte ich den Ehrgeiz, mich vor ihm zu beweisen.
Also kämpften wir. Er war sehr zögerlich und wusste nicht wirklich, ob er mich nun hart bekämpfen sollte oder nicht. Er entschied sich für das Letztere und so hatte ich kaum Mühe, ihn in eine Ecke zu drängen, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen und meine Schwertspitze an seine Brust zu drücken. „Nun wäret Ihr tot!“ rief ich und konnte den Triumph in meiner Stimme nicht unterdrücken.
Er musterte mich und nickte. „Ja, das wäre ich. Soren, ich freue mich, dass du so gute Fortschritte gemacht hast. Du wirst später ein guter Kämpfer werden.“ Er machte eine kreisende Bewegung mit seinem Schwert. „Aber ich habe mich zurückgehalten. Was hältst du jetzt von einem Kampf Mann gegen Mann und nicht Vater gegen Sohn?“
„Nur zu!“ Ich fühlte mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Er griff mich an und ich merkte gleich, dass ich ihm diesmal nicht gewachsen war. Er war schneller und wendiger als ich, wich meinen Angriffen aus und schlug auf mich ein, wenn ich es nicht erwartete.
Schließlich war ich erschöpft und er drängte mich in die Ecke und nahm mir einfach das Schwert aus der Hand. „Nun ja, ein paar Dinge musst du noch üben, aber du hast sehr gute Ansätze. Weiter so, mein Sohn! Ich werde dem König von deinen Fortschritten berichten. Es wird ihn freuen. Er spielt mit dem Gedanken, dich später zum Leibritter des Prinzen zu machen, da ihr beiden ja so gut befreundet seid.“
Ich lächelte überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. „Das wäre wunderbar,“ sagte ich. Dann konnte ich endlich auch einmal etwas für Tinus tun und nicht immer nur er für mich.
Seitdem ich mich gegen meinen Vater so gut geschlagen hatte, hatte ich viel mehr Selbstbewusstsein bekommen und ging auch im Unterricht, ganz im Gegensatz zu früher, keinem Kampf mehr aus dem Weg. Am Anfang des Winters hatte ich unter den fünf anderen Jungen keinen wirklichen Gegner mehr.
„Da werde ich mich dir nach dem Winter wohl besonders zuwenden müssen,“ meinte Darrien zu mir in der letzten Stunde und dann entließ er uns für diesen Winter aus dem Unterricht.
Im Winter war es einfach zu kalt, um draußen auf dem Übungsplatz zu kämpfen und deswegen blieben wir im großen Saal und lernten die wichtigsten Dinge über die anderen Länder und deren Könige und außerdem etwas über die Geschichte unseres Landes.
Ich langweilte mich fürchterlich und so war ich sicher der Glücklichste, als wir endlich das Frühlingsfest feierten. Die ganze Burg wurde von oben bis unten geputzt und nach der Frühlingsmesse wurde im großen Saal ausgiebig gefeiert.
Als es dunkel wurde, verließen die meisten Menschen die Burg und gingen auf die umliegenden Felder. Dort fand auch ein Frühlingsfest statt, das von den Priestern überhaupt nicht gern gesehen wurde, denn es war ein alter, zauberischer Brauch und die Zauberer hatten andere Götter als die Priester.
Zwar gab es in Eslin so gut wie keine Zauberer mehr, aber trotzdem hatte sich dieser Brauch erhalten und wurde Jahr für Jahr wieder praktiziert, auch, wenn seine Bedeutung im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen war.
Es wurde ein großes Feuer entzündet, man stellte sich im Kreis darum auf und nahm sich bei den Händen. Ein Trommler fing an zu spielen und man tanzte um das Feuer herum. Es gab keine besonderen Schritte, es musste nur so laut wie möglich aufgestampft werden.
Ich war in diesem Herbst 15 geworden und durfte nun zum ersten Mal mit meinem Vater zum Heirand, wie es genannt wurde. Meine Mutter, eine sehr gläubige Frau, blieb zuhause.
Als wir auf dem Feld angekommen waren, war es schon voller Menschen, denn es waren nicht nur die Bewohner der Burg sondern auch die aus der Burgstadt gekommen.
Mein Vater hatte schnell ein paar Bekannte gesehen und ich stand verloren da. Aber dann entdeckte ich drei Jungen aus meinem Unterricht. Ich gesellte mich zu ihnen, aber sie beachteten mich nicht sondern starrten in wortloser Verzückung ein Mädchen an, das ganz in der Nähe stand. Sie war sehr hübsch, hatte langes, blondes Haar und ein liebes Gesicht, war aber bei Weitem kein Grund, sie anzustarren, als gäbe es nichts anderes auf der Welt.
Ich wollte mich schon anderen Dingen zuwenden, da wandte sie den Kopf und unsere Blicke trafen sich. Sie lächelte mich an, ich lächelte zurück und verbeugte mich einmal kurz. Ich hoffte, ich hatte alles richtig gemacht, denn es gab so viele Regeln, wie man sich Frauen gegenüber zu verhalten hatte und ich hatte mir kaum eine davon merken können.
Nun, ich schien alles richtig gemacht zu haben, denn als wir zu tanzen anfingen, kam sie zu mir und stellte sich neben mich. „Ich bin Lies,“ erklärte sie, als wir uns die Hände reichten. „Und wer bist du?“
„Soren,“ antwortete ich, aber wir hatten keine Zeit, noch mehr zu reden, denn der Trommler begann mit seinem Spiel und wir tanzten.
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  #6  
Alt 03.03.2007, 13:45
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Islanzadi Islanzadi ist offline
Svit-kona
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 02.2007
Ort: Irgendwo im Nirgendwo in Wien
Beiträge: 546
Einfach unglaublich und brilliant! ENdlich einmal ein direkter Einstig in eine Geschichte! Wie oft hab ich schon Bücher gelesen, die zwar sehr gut waren/sind, aber bei denen man erst ab der 100. Seite in die Geschichte hineingezogen wird!
Mein höchstes Lob!
__________________
Atra Esterní ono thelduin, Mor´ranr lífa unin Hjarta onr, un du Evarínya ono varda.

fantasie ist wie ein kalender: sie ist unterteilt in einige module, aber sie erreicht nie ihre grenzen!
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  #7  
Alt 03.03.2007, 15:59
Benutzerbild von Skyline
Skyline Skyline ist offline
Sylphe
Einhorn
 
Registriert seit: 12.2005
Beiträge: 3.461
Du beginnst gerne mit Geburten^^

Alsoooo:

An mancher Satzstellung happert es noch ein bisschen. An einigen Stellen lässt es sich imho störend lesen. Beispiel: "Meine Mutter lag auf dem Bett, sie war nass geschwitzt und schrie sich die Seele aus dem Leib vor lauter Schmerz.

Dann die Sache, mit dem schönen Leben von Soren (Dein Chara sollte vielleicht auch schon zu Beginn benannt werden. ) bis zu seinem 10 Lebensjahr.
Du schreibst einen Satz darüber, dass sein Vater, immerhin einer der 5 Ritter des Königs (ich denke mal, das ist eine sehr wichtige Stellung^^), sehr streng zu ihm war und sich seine ganze Härte auf ihn fokusiert hat.
Das passt irgendwie nicht so ganz, vor allem, weil der Junge später auch eher von Lehrmeistern trainiert wurde.

Dann würde ich noch vorher erwähnen, für welches Königshaus die Eltern "arbeiten". Das die Erwähnung erst bei dem jungen Prinzen auftaucht, ist etwas konfus.

So....dein Soren erinnerte mich, in der Zeit als er nichts auf die Reihe bekam, in gewisser Weise an Schmendrick den Zauberer^^

Und etwas...was mich wirklich stört...(bitte bitte verzeih mir )
Ausgebildete Ritter, hervorragende Lehrmeister, erkannten nicht, das Soren das Schwert links zu führen hatte?....Ein großes Autsch.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eher erwartet, das der Junge eben nicht dafür geeignet war, und bereitete mich innerlich schon darauf vor, das der Bub, sich und seiner Umwelt auf andere Weise dienlich sein musste.
Sich eventuell sogar beweisen musste. 180 ° herumgerissen.

Dann wirfst du leide die Namen mancher Charaktere ohne einen Zusammenhang in die Geschichte. Das verwirrte mich doch sehr.
Darrien wird überrascht sein.....( Darrien..wer ist das..der Vater?....hab ich was überlesen?)
Sollte vielleicht schon in dem Abschnitt Erwähnung finden, indem er zu einem Ritter erzogen wird.

Auch finde ich mich bisher noch nicht wirklich in der Welt zurecht.
Dinge werden zwar angesprochen, oder eher erwähnt, aber nicht im Zusammenhang mit der Geschichte erklährt.
Bevor du die ersten Sätze mit dem Frühlingsfest schreibst, solltest du damit beginnen, dass Soren 15 wird und deshalb auf dieses Heirand darf.
Also..im Zusammenhang mit dem besseren Lesefluss.

So..genug kritisiert.

Das du die Geschichte in "Ich-Form" schreibst finde ich gut. Habe selber erst zwei Serien gelesen die sich so fortsetzen, und wenn es richtig geschrieben wird, kann es hervorragender sein als ohne^^

Auch die Geschichte an sich ist eine hervorragende Idee. Auch wenn sie bei weitem NOCH nicht so geheimnisvoll ist, wie deine Letzte^^.
Ich erwarte schon eine Heldengeschichte mit zwei Freunden Seite an Seite.

Das bisherige Ende ist auch sehr gut erzählt.....Desintresse und doch auf einen Schlag auf das Mädchen zugeschubst zu werden^^

Ich bin mir sicher, das du da wieder einen goldenen Riecher (wenn ich das mal so sagen darf^^) hast.

Gespannt bin ich auf jeden Fall wie es weitergeht.
Ich drück dir mal die Daumen, das dich die Muse nicht verlässt...Welche davon es auch immer gerade sein mag.

PS: ...ich warte noch auf das Elixier^^
__________________
>>"Die Träume der Menschen können manchmal den Himmel erzittern lassen, vorrausgesetzt das sie sich gegenseitig ergänzen.
Aber wenn sich die Träume gegenseitig abstoßen, entsteht in den Herzen derer, die weiter daran festhalten Angst und Hass!"<<

Geändert von Skyline (03.03.2007 um 16:59 Uhr)
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  #8  
Alt 03.03.2007, 18:00
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Fenni Fenni ist offline
Borussin
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Man Sky, das ist aber ganz schön harter Tobak Aber na ja, ich hab mich ja schon drauf einstellen können

Ich werd mich dann mal deinen Kritikpunkten einzelnd annehmen. (Ich will meine Geschichte jetzt net in den Himmel loben oder so, aber n paar Kritikpunkte versteh ich entweder net, oder ich kann sie net nachvollziehen)

Okay, dann mal los

An mancher Satzstellung happert es noch ein bisschen. An einigen Stellen lässt es sich imho störend lesen. Beispiel: "Meine Mutter lag auf dem Bett, sie war nass geschwitzt und schrie sich die Seele aus dem Leib vor lauter Schmerz

Wieso? Was stört dich daran?

Dann die Sache, mit dem schönen Leben von Soren (Dein Chara sollte vielleicht auch schon zu Beginn benannt werden. ) bis zu seinem 10 Lebensjahr.
Du schreibst einen Satz darüber, dass sein Vater, immerhin einer der 5 Ritter des Königs (ich denke mal, das ist eine sehr wichtige Stellung^^), sehr streng zu ihm war und sich seine ganze Härte auf ihn fokusiert hat.
Das passt irgendwie nicht so ganz, vor allem, weil der Junge später auch eher von Lehrmeistern trainiert wurde.


Wieso nicht? Ein strenger Vater und ein Lehrmeister schließen sich meiner Meinung nach, nicht aus. Du hast schon Recht, ein Ritter des Königs ist eine seeeeehr wichtige Stellung und deswegen hat er auch keine Zeit, sich um die Ausbildung seines Sohnes zu kümmern und so bekommt der halt einen Lehrmeister.
Das mit dem Namen kommt auf meine "Was ich noch alles ändern muss"-Liste.

Dann würde ich noch vorher erwähnen, für welches Königshaus die Eltern "arbeiten". Das die Erwähnung erst bei dem jungen Prinzen auftaucht, ist etwas konfus.

Und wieder muss ich fragen: Wieso?

Und etwas...was mich wirklich stört...(bitte bitte verzeih mir )
Ausgebildete Ritter, hervorragende Lehrmeister, erkannten nicht, das Soren das Schwert links zu führen hatte?....Ein großes Autsch


Natürlich verzeih ich dir, auf dich könnt ich gar net böse sein *knuddel*
Ich geb auch gerne zu, die Tatsache, dass erst Tinus erkennt, dass Soren mit links kämpfen soll, ist nicht DIE Idee, aber auch nicht wirklich abwegig. Immerhin haben alle dem Jungen immer vorgelebt, dass das Schwert mit rechts gehalten wird, warum sollte er da ausprobieren, mit links zu kämpfen? (Kinder sind nun mal so) Und warum sollte der Lehrmeister (der überhaupt net soooo großartig ist) auf die Idee kommen?
Hm ich sollte das alles wohl noch ein bißchen besser ausarbeiten. Aber die Geschichte ist ja auch noch ziemlich frisch, da muss noch einiges dran gemacht werden

Dann wirfst du leide die Namen mancher Charaktere ohne einen Zusammenhang in die Geschichte. Das verwirrte mich doch sehr.
Darrien wird überrascht sein.....( Darrien..wer ist das..der Vater?....hab ich was überlesen?)


Das ist ein Fehler von mir, den ich ziemlich oft mache. Ich denk immer, so, wie ich das schreibe, ist das nachvollziehbar, aber da es das anscheinend nicht ist, muss ich da auch noch was dran machen. Kommt auf auf die Liste

Auch finde ich mich bisher noch nicht wirklich in der Welt zurecht.
Dinge werden zwar angesprochen, oder eher erwähnt, aber nicht im Zusammenhang mit der Geschichte erklährt.
Bevor du die ersten Sätze mit dem Frühlingsfest schreibst, solltest du damit beginnen, dass Soren 15 wird und deshalb auf dieses Heirand darf.
Also..im Zusammenhang mit dem besseren Lesefluss


Mhm na ja, ich empfinde es jetzt net unbedingt als störend, aber da ich mich ja auch nach meinen Lesern richten muss, wird auch dran gearbeitet *auf die Liste setz*

Das du die Geschichte in "Ich-Form" schreibst finde ich gut. Habe selber erst zwei Serien gelesen die sich so fortsetzen, und wenn es richtig geschrieben wird, kann es hervorragender sein als ohne^^

Jahaaa da stimme ich dir absolut zu. Wenn ich da an "Die Legende vom Weitseher" denk. Wunderbar *schwärm*

Ich bin mir sicher, das du da wieder einen goldenen Riecher (wenn ich das mal so sagen darf^^) hast.


Natürlich darfst du das sagen Das geht mir doch runter wie Öl

@Islanzadi: Danke danke, vielen Dank für das Lob.


So und was Geschriebenes häng ich auch noch dran

Es machte großen Spaß, um das Feuer herumzuhüpfen, immer verbunden mit den anderen. Ich wusste nicht, wie lange wir tanzten, mir kam es stundenlang vor. Mir war schon bald schwindelig, aber es machte mir nichts aus. Meinetwegen hätte es ewig so weitergehen können. Doch schließlich verstummte die Trommel, alle blieben stehen, holten tief Luft und blickten gen Osten, wo es langsam hell wurde.
„Bist du nicht der Junge, der so gut mit dem Schwert kämpfen kann?“ fragte Lies mich unvermittelt.
Ich blickte sie erstaunt an. „Ich weiß nicht.“ Ich hatte noch nie gehört, dass so etwas über mich gesagt worden war und dann auch noch in der Burgstadt, aus der Lies sicherlich kam, denn ich hatte sie noch nie auf der Burg gesehen.
„Man erzählt sich, er halte das Schwert in der falschen Hand, würde aber trotzdem jeden besiegen,“ erzählte sie.
Nun, das klang eindeutig nach mir. Ich hatte mir schon so manches anhören müssen weil ich das Schwert mit links führte. „Wenn sie das sagen, dann werden sie sicherlich mich meinen,“ erwiderte ich. Ich war überrascht, dass mir mein Ruf, von dem ich gar nicht erwartet hatte, dass ich ihn besaß, bis nach Burgstadt vorausgeeilt war.
Während ich darüber nachdachte, ließ mich Lies nicht aus den Augen. Plötzlich griff sie nach meiner Hand und riss mich aus meinen Gedanken. „Komm, ich möchte dir etwas zeigen!“ Sie schürzte ihren Rock und lief los und mir blieb keine andere Wahl, als ihr zu folgen.
Sie führte mich zu einer Fichtenschonung und zwängte sich zwischen den Bäumen hindurch und zog mich mit sich. Zwischen den Bäumen war es noch stockdunkel.
Ich blieb stehen. „Was willst du mir denn hier zeigen?“ wollte ich wissen. „Man sieht doch die Hand vor Augen nicht.“
Sie lachte, blieb vor mir stehen und drückte sich ganz nah an mich. Ich verstand ihre Absicht immer noch nicht. Erst, als sie ihre Arme um meinen Hals schlang und meinen Kopf zu sich herunterzog, wurde mir bewusst, was sie vorhatte. Ich fühlte mich überrumpelt. Damit hatte ich in meiner Unschuld und Naivität nicht gerechnet.
„Küss mich!“ flüsterte sie und ich spürte ihren warmen Atem in meinem Gesicht.
Ebenso wenig, wie ich die Jungen verstanden hatte, die sie angeschmachtet hatten, verstand ich nun, warum ich sie küssen sollte. Sie war zwar sehr hübsch, aber das war noch lange kein Grund für mich. „Warum sollte ich das tun?“ fragte ich.
Damit hatte sie nicht gerechnet. Vermutlich war sie daran gewöhnt, dass jeder Junge, dem sie es anbot, sofort über sie herfiel. Sie schwieg einen Augenblick. „Wie?“ stammelte sie dann verwirrt.
Ich löste mich aus ihrem Griff. „Ich habe keinen Grund, dich zu küssen, also werde ich es auch nicht tun.“ Ich verbeugte mich, obwohl sie es im Dunkeln sicher nicht sehen konnte, aber man wusste ja nie. „Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.“ Und dann ließ ich sie in der Schonung zurück, ging aufs Feld und suchte meinen Vater. Ich fand ihn schon bald, er hielt Ausschau nach mir und als ich bei ihm angekommen war, blickte er mich mit einem Lächeln an, das ich noch nie vorher an ihm gesehen hatte, aber er sagte nichts.
Erst, als wir das Feld verlassen hatten und nicht mehr auf unsere Schritte aufpassen mussten, damit wir nicht aus Versehen in ein Loch traten und umknickten, legte er mir einen Arm um die Schultern. „Nun mein Sohn, es wird wohl Zeit, dass wir uns nach einer passenden Frau für dich umsehen.“
Ich blieb abrupt stehen. Er hatte also gesehen, dass ich mit Lies in der Schonung verschwunden war und seine Schlüsse daraus gezogen. „Ich habe nicht…“ fing ich an, aber lachte. „Ist ja schon gut. Ich bin dir auch nicht böse darum. Du wirst eben nun ein Mann.“
„Bitte, so glaubt mir doch…“ setzte ich erneut an, aber dann wurde mir bewusst, dass es sinnlos war und schwieg.
„Ich werde mit deiner Mutter reden und dann werden wir eine gute Frau für dich aussuchen,“ erklärte mein Vater.
„Aber ich bin doch erst 15,“ protestierte ich.
„Als ich in deinem Alter war, waren deine Mutter und ich bereits verlobt. Geheiratet haben wir erst, als ich zum Ritter geschlagen worden bin und so wird es bei dir auch sein!“ sagte mein Vater in einem Ton, der keine Widerrede duldete und so tat ich auch keine.
Am nächsten Morgen bat mein Vater den König um die Freigabe, damit er sich nach einer Frau für mich umsehen konnte. Da es im Moment keinerlei Anzeichen für einen Konflikt oder Krieg gab, ließ der König ihn gehen und er machte sich sofort auf den Weg. Er hatte Bekannte in ganz Eslin und besuchte sie nun nacheinander. Nach zwei Monaten kam er wieder und teilte mir mit, dass ich nun mit der Töchter des Landesherren von Nieder Drioog verlobt war. Sie war ein Jahr jünger als ich und wenn wir heirateten, dann würde sie als Mitgift Geld und Land in Nieder Drioog mitbringen, genau das, was in den Augen meines Vaters eine gute Frau ausmachte. Ich wusste zwar nicht, was ich mit dem Land anfangen sollte, wenn ich doch später Tinus’ Leibritter werden sollte und damit ständig in seiner Nähe sein musste. Ich fragte meinen Vater aber nicht danach und ich ließ auch davon ab, mich bei Tinus über mein Schicksal zu beschweren, denn es ging ihm auch nicht besser. Seine Heirat mit der Prinzessin von Weideter war schon kurz nach seiner Geburt arrangiert worden. Er hatte sich damit abgefunden und beschwerte sich mit keinem einzigen Wort darüber und so tat ich es auch nicht. Außerdem hatte ich bis zu meiner Hochzeit noch fast zwei Jahre Zeit, während die Vermählung von Tinus und der Prinzessin schon heute oder morgen beschlossene Sache sein konnte.
Seitdem ich nun 15 und damit ein Mann war, wie mein Vater immer wieder betonte, wurde ich ziemlich eingespannt. Vorbei war die Zeit in der ich nur Unterricht hatte und wenigstens noch ein wenig Freizeit genießen konnte. Meinem Vater fielen jeden Tag neue Arbeiten ein, die ich für ihn erledigen musste und auch die anderen Burgbewohner schienen meine Dienste in Anspruch nehmen zu können, wann immer es ihnen passte. Ich wusste, dass auch das zu meiner Ausbildung gehörte, aber mir gefiel es nicht, gar keine Zeit mehr für mich, meine Bücher oder Tinus hatte. Ich fiel abends immer todmüde ins Bett und schlief dann auch gleich ein. Und am nächsten Morgen war es dann genau das Gleiche. Der einzige Vorteil meiner Situation war, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte und es dauerte nicht lange, da hatte ich meine Verlobung wieder vergessen.
Doch da meine Tage nun so ausgefüllt waren, verging die Zeit rasend schnell und mein Ritterschlag rückte immer näher. Gleichzeitig erreichten uns beunruhigende Nachrichten aus dem Süden. Dort verschwanden jeden Tag Menschen, kamen wieder und waren völlig verändert. Sie griffen, ohne ersichtlichen Grund andere Menschen an. Sie waren sehr stark und fürchteten den Tod in keiner Weise. Der König von Ingeningen, von wo uns der erste Bericht über diese merkwürdigen Vorgänge erreichte, schickte all seine Ritter und Soldaten aus, aber diese Menschen machten einfach weiter und hörten auch nicht auf, wenn einer von ihnen zur Abschreckung getötet wurde. Und die Geschehnisse schienen sich immer weiter auszubreiten. Uns erreichten Nachrichten aus Abtingen, Weißried und der Südgau, jedes Land ein Stück näher an Eslin. Es war sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis es uns auch treffen würde.
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  #9  
Alt 03.03.2007, 18:23
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einfach toll!
das einzige was ich auszusetzen habe ist bei dieser textstelle:Doch da meine Tage nun so ausgefüllt waren, verging die Zeit rasend schnell und mein Ritterschlag rückte immer näher. Gleichzeitig erreichten uns beunruhigende Nachrichten aus dem Süden. Dort verschwanden jeden Tag Menschen, kamen wieder und waren völlig verändert.

Ich finde den Übergang zwar gut, aber ein bisschen zu schnell. vlt bin ich es auch nur bücher gewohnt, wo man ziemlich langsam mit neuen tatsachen konfrontiert wird, z.B. bei einer reise, bei der man den mitreisenden partner nach und nach näher kennenlernt.
und auch das mit dem (eben nicht stattfindenen)kuss fand ich gut, obwohl es mir wieder einmal zu schnell ging. ich meine, ich glaube zwar an liebe auf den ersten Blick, aber dann schon von beiden seiten. das ist aber ein tick von mir, der deine geschichte nicht abwerten soll! (meine devise ist ganz einfach: wenn schon, denn schon!^^)
wird das eigentlich eine sehrsehrsehr lange geschichte oder ein buch, oder einfach nur ein fantasy-beitrag?

Meine kritik(auch wenn sie meistens nicht ganz so professionell ist) ist aber bitte nicht falsch zu verstehen! ich finde deine erzählung ansonsten wirklich 1 A!
Bin halt ein bisschen einlangsamer mensch!
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fantasie ist wie ein kalender: sie ist unterteilt in einige module, aber sie erreicht nie ihre grenzen!
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  #10  
Alt 03.03.2007, 19:09
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Ich finde den Übergang zwar gut, aber ein bisschen zu schnell. vlt bin ich es auch nur bücher gewohnt, wo man ziemlich langsam mit neuen tatsachen konfrontiert wird, z.B. bei einer reise, bei der man den mitreisenden partner nach und nach näher kennenlernt.

Mal so aus Interesse: Was hast du denn bis jetzt so für Bücher gelesen? Und wie könnte ich es deiner Meinung nach "langsam" schreiben? Ich glaub, ich bin nicht wirklich gut in sowas.

wird das eigentlich eine sehrsehrsehr lange geschichte oder ein buch, oder einfach nur ein fantasy-beitrag?

Ich tendiere eher zu Buch. Aber wahrscheinlich wird mir eh auf der Hälfte der Strecke die Puste ausgehen, ich hab keine Ideen mehr und das Ganze landet in der hintersten Ecke meines Schreibtisches.

Meine kritik(auch wenn sie meistens nicht ganz so professionell ist) ist aber bitte nicht falsch zu verstehen! ich finde deine erzählung ansonsten wirklich 1 A!
Bin halt ein bisschen einlangsamer mensch!


Nee nee, keine Sorge. Die ist so lieb formuliert, die bekomm ich net in den falschen Hals. Sollte ich diesen Eindruck machen, sofort Bescheid sagen.
Und langsame Menschen muss es ja auch geben
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  #11  
Alt 04.03.2007, 16:38
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Wie gesagt, tut mir ja leid, aber ich will ehrlich sein.^^
Habe mich in mancher Hinsicht vielleicht nicht so gut ausgedrückt, Entschuldigung!

An dem Satzbeispiel mit der Mutter:
Anstatt ….. und schrie sich die Seele aus dem Leib vor lauter Schmerz / passt diese Satzstellung besser …. Und schrie sich vor Schmerz die Seele aus dem Leib.
So wie du es geschrieben hast, hörte es sich an, als wäre dein Satz nach dem Wort Leib zu Ende. Doch währe dir dann noch das mit dem Schmerz eingefallen.
Das meinte ich mit störendem lesen, zumindest empfinde ich das so.


Zitat:
Wieso nicht? Ein strenger Vater und ein Lehrmeister schließen sich meiner Meinung nach, nicht aus. Du hast schon Recht, ein Ritter des Königs ist eine seeeeehr wichtige Stellung und deswegen hat er auch keine Zeit, sich um die Ausbildung seines Sohnes zu kümmern und so bekommt der halt einen Lehrmeister.
Das mit dem Namen kommt auf meine "Was ich noch alles ändern muss"-Liste.
Ja, aber dies schwächt deine vorherige Behauptung sehr. Natürlich kann sich ein wichtiger Ritter der viele Aufgaben zu erledigen hat, nicht wirklich um die Ausbildung kümmern, zumindest nicht soweit gehend, dass er die komplette übernimmt.
Vielleicht müsstest du es auch einfach nur anders formulieren.
Mich störte einfach, das im ersten Satz davon erzählt wird, wie streng der Vater war und sich alles auf seinen Sohn fokussiert hatte, um im nächsten gleich davon gesprochen wird, wie toll und schön doch die Kindheit war.
Vor allem müsste man vielleicht erwähnen, inwiefern sich die Strenge auf seinen Sohn konzentriert hat, wo er doch so gut wie keine Zeit für ihn hatte (Ausbildungstechnisch gesehen, anderes schriebst du ja nicht).

Zitat:
Dann würde ich noch vorher erwähnen, für welches Königshaus die Eltern "arbeiten". Das die Erwähnung erst bei dem jungen Prinzen auftaucht, ist etwas konfus.

Und wieder muss ich fragen: Wieso?
Weil man generell Charaktere immer vorstellt wenn sie auftauchen und dann noch einen wichtigen Posten wie denn eines Königs innehalten.
Der Leser will imho wissen, mit wem er es zu tun hat.
Der König wird vorher bereits erwähnt und deshalb stünde ihm eine volle Erwähnung zu.
…Sorens Vater war einer der 5 Ritter des Königs von …


Zitat:
Natürlich verzeih ich dir, auf dich könnt ich gar net böse sein *knuddel*
Ich geb auch gerne zu, die Tatsache, dass erst Tinus erkennt, dass Soren mit links kämpfen soll, ist nicht DIE Idee, aber auch nicht wirklich abwegig. Immerhin haben alle dem Jungen immer vorgelebt, dass das Schwert mit rechts gehalten wird, warum sollte er da ausprobieren, mit links zu kämpfen? (Kinder sind nun mal so) Und warum sollte der Lehrmeister (der überhaupt net soooo großartig ist) auf die Idee kommen?
Hm ich sollte das alles wohl noch ein bißchen besser ausarbeiten. Aber die Geschichte ist ja auch noch ziemlich frisch, da muss noch einiges dran gemacht werden
Leider finde ich die Idee schon abwegig. Und zwar weil ich mein Lesen eben diesen großen „Moment, das ist doch ein Fehler in der Handlung – Aha“ Effekt hatte.
Also sagt mir mein Gefühl eben, das es in sich nicht schlüssig ist.
Und um dies nun von der Handlungsweise der Geschichte zu betrachten.
Es ist einfach nicht logisch…es ist als würde ein wichtiger Charakterzug von Soren aufgebaut werden, und dann mit einer fahrigen Hand zur Seite gewischt werden. So als hättest du dich im letzten Moment anders entschieden, und wolltest lieber auf eine andere Handlung hinaus. Da du vieles nicht mehr umschreiben wolltest, hast du einfach schnell einen Grund geschrieben, warum du diese Struktur aufgibst. ( So ist es mir zumindest vorgekommen)

Jede Geschichte ist in ihrer Realität, an Gesetzmäßigkeiten ihrer eigenen Schlüssigkeit und an ihre Regeln gebunden. In Fantasiegeschichten gibt es durchaus nicht diese Struktur wie bei einem Roman, der die „Realität“ wieder gibt. Doch haben eben auch diese Geschichten ihre roten Fäden.


So…jetzt bin ich erstmal wieder fertig^^“
Deinen nächsten Abschnitt werde ich mir morgen Abend durchlesen.
Und wie bereits des Öfteren erwähnt, leid leid leid.

Natürlich sollst du nicht Alles 1 zu 1 umsetzen, was dir irgendwelche Möchtegern Kritiker mit auf den Weg geben^^“
Vor allem muss du immer auch für dich entscheiden, ob du bestimmte Punkte nachvollziehen kannst oder eben nicht. *knuddel*
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  #12  
Alt 04.03.2007, 19:24
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Wie gesagt, tut mir ja leid, aber ich will ehrlich sein.^^
Habe mich in mancher Hinsicht vielleicht nicht so gut ausgedrückt, Entschuldigung!


Sei ruhig weiter ehrlich, ich bitte sogar darum.
Tut mir ja wirklich Leid, aber ich kann deine Kritik schon wieder nicht einfach so hinnehmen, ohne was dazu zu sagen

Also, hier kommt mein Senf:


An dem Satzbeispiel mit der Mutter:
Anstatt ….. und schrie sich die Seele aus dem Leib vor lauter Schmerz / passt diese Satzstellung besser …. Und schrie sich vor Schmerz die Seele aus dem Leib.
So wie du es geschrieben hast, hörte es sich an, als wäre dein Satz nach dem Wort Leib zu Ende. Doch währe dir dann noch das mit dem Schmerz eingefallen.
Das meinte ich mit störendem lesen, zumindest empfinde ich das so.


Ich würde sagen, das ist eine Frage des Geschmacks. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.


Ja, aber dies schwächt deine vorherige Behauptung sehr. Natürlich kann sich ein wichtiger Ritter der viele Aufgaben zu erledigen hat, nicht wirklich um die Ausbildung kümmern, zumindest nicht soweit gehend, dass er die komplette übernimmt.
Vielleicht müsstest du es auch einfach nur anders formulieren.
Mich störte einfach, das im ersten Satz davon erzählt wird, wie streng der Vater war und sich alles auf seinen Sohn fokussiert hatte, um im nächsten gleich davon gesprochen wird, wie toll und schön doch die Kindheit war.


Also ich finde, wenn die Eltern streng sind, muss das nicht unbedingt heissen, dass die Kindheit schlecht war.

Vor allem müsste man vielleicht erwähnen, inwiefern sich die Strenge auf seinen Sohn konzentriert hat, wo er doch so gut wie keine Zeit für ihn hatte (Ausbildungstechnisch gesehen, anderes schriebst du ja nicht)

Okay, das werde ich machen.

Weil man generell Charaktere immer vorstellt wenn sie auftauchen und dann noch einen wichtigen Posten wie denn eines Königs innehalten.
Der Leser will imho wissen, mit wem er es zu tun hat.
Der König wird vorher bereits erwähnt und deshalb stünde ihm eine volle Erwähnung zu.
…Sorens Vater war einer der 5 Ritter des Königs von …


Ich finde, auch das ist eine Frage des Geschmacks. Ich glaube mal, jeder, der schreibt, tut es so, wie er es selbst gerne liest (zumindest bei mir ist das so) und ich finde, Personen, die nicht allzuviel zur Handlung beitragen, müssen nicht wer weiss wie intensiv vorgestellt werden. In meinen Augen reicht es völlig, den König nur als König vorzustellen.
Wenn Personen, die nicht viel zur Handlung beitragen, intensiv vorgestellt werden, verwirrt mich das eigentlich immer ziemlich.

Leider finde ich die Idee schon abwegig. Und zwar weil ich mein Lesen eben diesen großen „Moment, das ist doch ein Fehler in der Handlung – Aha“ Effekt hatte.
Also sagt mir mein Gefühl eben, das es in sich nicht schlüssig ist.
Und um dies nun von der Handlungsweise der Geschichte zu betrachten.
Es ist einfach nicht logisch…es ist als würde ein wichtiger Charakterzug von Soren aufgebaut werden, und dann mit einer fahrigen Hand zur Seite gewischt werden. So als hättest du dich im letzten Moment anders entschieden, und wolltest lieber auf eine andere Handlung hinaus. Da du vieles nicht mehr umschreiben wolltest, hast du einfach schnell einen Grund geschrieben, warum du diese Struktur aufgibst. ( So ist es mir zumindest vorgekommen)


Tut mir Leid, aber ich verstehe nicht, was du damit meinst. Ich wollte damit keinen "Aha"-Effekt erzielen, oder der Handlung ne andere Richtung geben. Es sollte so passieren, wie ich es da geschrieben hab.

Jede Geschichte ist in ihrer Realität, an Gesetzmäßigkeiten ihrer eigenen Schlüssigkeit und an ihre Regeln gebunden. In Fantasiegeschichten gibt es durchaus nicht diese Struktur wie bei einem Roman, der die „Realität“ wieder gibt. Doch haben eben auch diese Geschichten ihre roten Fäden.


Ja, ich habe auch nie was anderes behauptet. Aber für mich ist es eben durchaus nachvollziehbar, dass ein Linkshänder, der unter lauter Rechtshänder aufwächst, erst herausfindet, dass der Linkshänder ist, wenn er darauf aufmerksam gemacht wird.

So…jetzt bin ich erstmal wieder fertig^^“

Ich auch *ggggg* Ich bin ja mal gespannt, wie lange wir hier noch rumdiskutieren werden

Deinen nächsten Abschnitt werde ich mir morgen Abend durchlesen.
Und wie bereits des Öfteren erwähnt, leid leid leid.


Es muss dir net Leid tun, ganz ehrlich Deine Kritik ist sehr lieb geäußert und auf keinen Fall fühl ich mich irgendwie angegriffen oder so. Und deswegen brauchst du auch überhaupt kein schlechtes Gewissen haben.
Ich hab da schon andere Dinge erlebt und die haben mir wirklich richtig derbe weh getan.

Natürlich sollst du nicht Alles 1 zu 1 umsetzen, was dir irgendwelche Möchtegern Kritiker mit auf den Weg geben^^“
Vor allem muss du immer auch für dich entscheiden, ob du bestimmte Punkte nachvollziehen kannst oder eben nicht. *knuddel*


Sowas mach ich eh net. Ein paar Dinge, die du angesprochen hast, werde ich natürlich ändern, aber andere (für dich vielleicht schwerwiegende wie die Sache mit dem Linkshänder) werde ich so lassen, weil sie für mich eben schlüssig sind und außerdem einen Teil zur Handlung beisteuern
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Geändert von Fenni (04.03.2007 um 20:14 Uhr)
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  #13  
Alt 05.03.2007, 15:58
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Zitat:
Zitat von Fenni
Mal so aus Interesse: Was hast du denn bis jetzt so für Bücher gelesen? Und wie könnte ich es deiner Meinung nach "langsam" schreiben? Ich glaub, ich bin nicht wirklich gut in sowas.

Ich meinte damit nur, dass ich eben(leider ) ein langsamer Mensch bin und ich habs halt gern, wenn die Geschichte ziemlich langsam in eine andere übergeht(<schlecht formuliert=nicht verständlich?)
Mich stört es überhaupt nicht, wenn 180 Grad Wendungen in der Geschichte drin sind(Gut wird Böse/läuft zur anderen Seite über/verliebt sich in den Bruder^^, so was halt), aber bei der Umgebung hab ich es lieber, wenn die Personen, die jetzt z.B. in die Wüste wandern, Überlegungen machen und/oder eine Route legen, sich Verpflegung beschaffen und man eben schon auf das Kommende vorbereitet wird... Sodass sich der Lesende schon vorstellen kann, was sein wird und sich schon vom alten Platz "loslösen" kann.
Das alles hat herzlich wenig mit deiner Geschichte zu tun^^!
Egal, außerdem musst du es ja nicht langsamer schreiben(vlt ist es gerade das, was denn "Nervenkitzel" ausmacht bei dir ) nur weil irgendsoein Menschlein dir das sagt. Desshalb ist das für dich irelevant, ob du gut oder schlecht in sowas bist...
Und zu deiner Bücherfrage: gelesen habe ich, wie fast jeder hier, Eragon, Bartimäus, der kleine Hobbit,... >sind alles recht dicke Bücher, das heißt ich kann sie(noch nicht!) mit deiner Geschichte messen. Und zu dem "hinten auf dem Schreibtisch halb fertig verfaulen lassen" kann ich nur sagen, dass, wenn es dir JETZT Spaß macht, zu schreiben, dir sicherlich viele neue Ideen kommen. Wenn man seine eigene Geschichten mag, kann man sich ja außerdem viel besser mit ihnen ausernandersetzen und noch dazu kennt man die Personen viel besser und weiß, was man mit ihnen noch anstellen kann^^.


lg Islanzadi

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  #14  
Alt 05.03.2007, 19:49
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Und zu dem "hinten auf dem Schreibtisch halb fertig verfaulen lassen" kann ich nur sagen, dass, wenn es dir JETZT Spaß macht, zu schreiben, dir sicherlich viele neue Ideen kommen. Wenn man seine eigene Geschichten mag, kann man sich ja außerdem viel besser mit ihnen ausernandersetzen und noch dazu kennt man die Personen viel besser und weiß, was man mit ihnen noch anstellen kann^^.

Ach weisst du, das denke ich mir auch immer, wenn ich anfange. Ich stecke so voller Ideen, dass ich am liebsten alles gleichzeitig schreiben will und ich mir sicher bin, dass mir die Ideen nie ausgehen und diese Geschichte auf jedenfall fertig wird....aber dann kommts doch anders und irgendwann ist meine Motivation total weg.
Aber egal, Herr der Ringe wurde ja auch net in einem Jahr geschrieben *ggg*

So und damit Sky noch mehr zu kritisieren hat, wenn sie Zeit zum Lesen hat (Sky mal eben ganz doll knuddel ) kommt hier noch in Stücksel

Unser König begann, aufzurüsten. Neue Waffen wurden gebaut, neue Pferde zugeritten und die Löcher in der Burg, an denen sich seit Jahren niemand gestört hatte, wurden eiligst gestopft.
Und dann wurde er krank. Von einem auf den anderen Tag ging es ihm auf einmal so schlecht, dass er kaum noch aufstehen konnte. Das Sprechen fiel ihm schwer und er begann am ganzen Leib zu zittern. Zahllose Heiler bemühten sich um ihn, aber egal was sie versuchten, es trat keine Besserung ein.
Er konnte uns dreien, die wir von vormals sechs Jungen noch übrig geblieben waren, nur noch mit letzter Kraft den Ritterschlag verleihen. Normalerweise war diese Zeremonie ein großes Fest mit Gesang und Tanz, aber nun wurde auf dies alles verzichtet. Wir gingen, nur begleitet von unseren Familien, in den Thronsaal und knieten nach der Reihe vor dem König nieder, der unsere Schultern mit seinem Schwert berührte und uns unseren Titel gab.
Ich war der Letzte. Kurz, bevor ich niederkniete, fing ich Tinus' Blick auf, der neben seines Vaters Thron stand. Er war erschreckend blass im Gesicht, unter seinen Augen lagen dunkle Schatten und er war unglaublich mager geworden. Ich lächelte ihn zuversichtlich an und entschuldigte mich in Gedanken, dass ich so wenig Zeit für ihn gehabt hatte. Er erwiderte mein Lächeln, aber es sprach keinerlei Freude aus ihm. Ich hatte das Bedürfnis, ihn in die Arme zu nehmen, aber das konnte ich nun nicht. Stattdessen kniete ich nieder und senkte den Kopf. Ich spürte das Schwert zittrig auf meinen Schultern und dann erahnte ich mehr als das ich sie hörte, die dünne, kraftlose Stimme des Königs, der mich aufstehen hieß. Ich erhob mich.
Der König blickte mich an und die Andeutung eines Lächelns umspielten seine Mundwinkel. „Nun, Ritter Soren, empfangt Euer Schwert und Eueren Schild.“
Von rechts und links erschienen zwei Diener, der linke trug ein Schwert in der Hand, der rechte einen Schild mit dem Symbol von Eslin. Ich erlaubte mir ein kurzes Grinsen. Normalerweise trug immer der rechte Diener das Schwert.
Plötzlich fing der König an zu husten. Der Husten war so stark, dass er ihn in die Knie zwang und er sich verzweifelt an den Hals griff. Im Saal waren erschreckte Schreie zu hören.
Ich war ebenfalls erschrocken, aber ich hatte in meiner Ausbildung gelernt, auch in der kritischsten Situation ruhig zu bleiben. Panik nützte meistens gar nichts.
Ich ließ das Schwert und den Schild achtlos fallen und half dem König aufzustehen. Er klammerte sich an mich und sagte irgendetwas. Um ihn verstehen zu können, beugte ich mich zu ihm herunter.
„Ich möchte, dass…. Tinus…. auf ihn Acht,“ stieß er unzusammenhängend hervor, ich wusste aber sofort, was er meinte. „Ja, das werde ich,“ antwortete ich. Ich wollte noch hinzufügen, dass ich es bei meinem Leben schwor, aber irgendetwas in mir hielt mich davon zurück. Der König war aber auch so zufrieden. Er schloss die Augen und wurde ohnmächtig.
Wir waren mittlerweile von einer Menschentraube umringt, die wie wild durcheinander redete und mir den König fast gegenseitig aus den Händen rissen. Schließlich hatten sie sich darauf geeinigt, wer ihn trug und sie verließen den Saal, gefolgt von den Rittern und ihren Familien. Im Nu hatte sich der Saal geleert, bis auf Tinus und mich. Tinus stand immer noch neben dem Thron, wie zur Salzsäule erstarrt. Sein Gesicht war noch blasser als vorher und seine Augen blickten ins Nichts.
Ich ging zu ihm hin und sagte nichts weil ich wusste, dass er mich sowieso nicht gehört hätte. Ich blieb einfach neben ihm stehen und legte ihm meine Hand auf die Schulter.
Er bewegte sich einen Moment überhaupt nicht, ich bezweifelte schon, dass er meine Gegenwart überhaupt bemerkte, doch dann schloss der die Augen und zwei Tränen liefen über seine Wangen. Und diesen zwei Tränen folgten noch zwei und dann noch zwei und schließlich brach der ganze Kummer der letzten Wochen aus ihm hervor und er fing haltlos zu weinen an. Er zitterte so sehr, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Ich umarmte ihn und drückte ihn fest an mich. Mein Hemd wurde nass von seinen Tränen.
Schließlich verebbte sein Schluchzen, aber immer noch hielt er sich an mir fest, wie ein Ertrinkender an einer Holzplanke. „Oh Gott, was soll ich jetzt nur tun?“ wiederholte er immer wieder. „Ich kann kein König werden, ich kann es nicht! Ich weiss nicht, was ich machen soll, wenn das alles auch zu uns kommt. Ich werde das Land zugrunde richten! Ich bin unfähig! Unfähig!“
Ich war fassungslos. Niemals im Leben hatte ich damit gerechnet, dass Tinus solche Selbstzweifel hatte. Er hatte auf mich immer ruhig und selbstsicher gewirkt, wenn man ihn auf sein späteres Königtum angesprochen hatte und ich hatte immer gedacht, all die Menschen, die ihm das Herrschen hatten beibringen sollen, hatten gute Arbeit geleistet, aber so war es anscheinend nicht gewesen.
Ich fühlte mich plötzlich an ein Ereignis erinnerte, das schon ein paar Jahre zurücklag. „Du wirst das Land nicht zugrunde richten. Erinnerte dich an damals, wo ich es nicht schaffte, vernünftig mit dem Schwert zu kämpfen und ich mir sicher war, dass ich Schande über meine Familie bringen würde. Aber du hast erkannt, was ich machen musste und du wirst diesmal erkennen, was du jetzt tun musst, da bin ich mir sicher!“
Er machte sich abrupt von mir los und drehte mir den Rücken zu. „Warum fängst du nur immer damit an?! Es war keine große Leistung von mir, wenn ich nicht gewesen wäre, dann hätte es dir irgendjemand anderes gesagt. Und du kannst es in keiner Weise mit der jetzigen Situation vergleichen. Damals war die Lage nicht so hoffnungslos und es standen nicht Tausende von Menschenleben auf dem Spiel!“
Ich senkte den Kopf. „Natürlich kann man die Situationen nicht vergleichen und das hatte ich auch nicht vor. Ich wollte dir damit lediglich zeigen, dass du damals eine Lösung gefunden hast und es auch diesmal tun wirst.“
Er lachte bitter. „Oh ja, natürlich werde ich die Lösung finden! Natürlich! Wie konnte ich jemals daran zweifeln? Ich habe dir gesagt, du sollst mit der linken Hand kämpfen und genau das wird mir jetzt helfen, das Problem zu lösen.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
Ich öffnete meinen Mund, aber er blickte mich an und schüttelte den Kopf. „Nein, spar dir dein Gerede! Alles, was ich machen kann, wird genau das sein, was die anderen auch getan haben: die Dunklen bekämpfen, auch, wenn es sinnlos ist. Wir sind nun einmal dem Untergang geweiht, vielleicht sollten wir dieser Tatsache endlich ins Auge sehen!“
Seine Mutlosigkeit erschreckte mich zutiefst, aber ich sagte nichts mehr, ich wusste ja, dass er es nicht hören wollte. Er lief vor mir hin und her und redete von der Strafe Gottes und dass nur das innige Gebet helfen würde aber er wusste wohl genau so gut wie ich, dass das nicht die Lösung war, nach der wir suchten.

Drei Tage später starb der alte König und Tinus wurde in aller Eile zum neuen Herrscher von Eslin gekrönt. Er setzte das fort, was sein Vater auch getan hatte: Er bewaffnete das Land weiter, obwohl er wusste, dass es sinnlos war. Aber die Menschen gerieten in Panik, denn die Dunklen waren bereits bis nach Caltonna, unserem Nachbarland, vorgedrungen. Tinus musste also etwas unternehmen damit die Menschen einigermaßen ruhig blieben.
Ich wich nun kaum noch von seiner Seite und konnte all die Berichte, die er fast tagtäglich bekam und die alle den gleichen mutverlierenden Inhalt hatten, selbst lesen.
Tinus hatte sich nach wenigen Wochen komplett verändert. Er war zynisch und verbittert geworden und ich wusste, dass er sich regelmäßig in den Schlaf weinte, denn wenn ich am Morgen zu ihm kam, waren seine Augen häufig rot und geschwollen.
Zuerst war ich mir nicht sicher, was er von meiner Gesellschaft hielt. Als ich ihm erzählte, dass sein Vater mich kurz vor seinem Tod gebeten hatte, auf ihn Acht zu geben, zeigte er keinerlei Reaktion, sondern versank gleich wieder in seine Grübeleien. Und manchmal behandelte er mich mit einer Gleichgültigkeit, die mich daran zweifeln ließ, dass er mich noch als seinen Freund betrachtete.
Doch dann gab es da die Momente, in denen er sich an mir festhielt ohne etwas zu sagen, er schüttete mir sein Herz aus und weinte ungehemmt oder er bat mich abends, wenn ich gehen wollte, noch ein wenig zu bleiben.
Eines Tages saßen wir im Nebenzimmer und vor uns auf dem Tisch lagen vier Briefe aus Caltonna, natürlich mit niederschmetternden Nachrichten. Ich las grade vollkommen schockiert, dass die Dunklen innerhalb einer Nacht ein ganzes Dorf verwüstet hatten, als Tinus plötzlich abrupt aufsprang. Ich blickte ihn an und das irrsinnige Funkeln in seinen Augen jagte mir einen Schrecken ein. Ich wollte ihn fragen, was in ihn gefahren war, da hob er die Hand. „Herrgott, ich halte das nicht mehr aus!“ schrie er und fegte mit einer raschen Bewegung die Papiere vom Tisch. „Was tue ich hier? Ich mache genau dasselbe wie die anderen Könige auch und es hilft nichts. Sie bekämpfen die Dunklen und verlieren! Und sind unsere Waffen etwa besser als ihre? Sind sie es?!“ Ich öffnete den Mund, aber er beachtete mich gar nicht sondern schrie einfach weiter, während er im Zimmer auf und ab ging. „Sie sind es nicht! Sie sind es absolut nicht! Wenn die Dunklen in Eslin einfallen, werden wir ihnen nichts entgegensetzen können und dann sind wir es, die solche Berichte schreiben! Nein, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen wie wir sie vernichten können!“ Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen, aber kaum saß er, da sprang er auch schon wieder auf. „Wo sind eigentlich die Zauberer? Jahrzehntelang haben sie es sich hier gut gehen lassen und nun, wo Gefahr droht, verschwinden sie einfach!“
Nun, das stimmte nicht, die Zauberer waren schon vor seiner Geburt fast gänzlich aus Eslin verschwunden und nicht erst, seitdem die Dunklen aufgetaucht waren und das wusste Tinus ebenso gut wie ich. Er strich sich mit einer müden Handbewegung durchs Gesicht. „Mein Vater hat mir erzählt, dass es früher auf der Burg eine ganze Armee von Zauberern gegeben hat und nun ist kein einziger mehr da. Wo sind sie nur alle hin?“ Er stützte die Hände auf den Tisch und blickte mich an. „Was meinst du? Soll ich zwei oder drei der Ritter losschicken, um nach Zauberern zu suchen und sie herzubringen? Ich bin sicher, mit ihrer Hilfe werden wir die Dunklen vernichten können!“

@Islanzadi
Da sind ja jetzt wieder so einige, doch ziemlich abrupte Wendungen drinne, aber ich hoffe, du liest es trotzdem
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Geändert von Fenni (06.03.2007 um 18:57 Uhr)
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  #15  
Alt 06.03.2007, 17:59
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Zitat:
Zitat von Islanzadi
Mich stört es überhaupt nicht, wenn 180 Grad Wendungen in der Geschichte drin sind(Gut wird Böse/läuft zur anderen Seite über/verliebt sich in den Bruder^^, so was halt)
Wie schon gesagt, ich habe die sogar gerne!!!!!!!!!!!!!!!

GERADE DESHALB lese ich deine Geschichten so gerne!

Weiter so

PS: das war das erste Mal, dass ich mich selbst zitiert habe! *GRINS*
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  #16  
Alt 07.03.2007, 16:26
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Tut mir leid das ich nicht schon viiiiieeel früher geschriben hab!!!!!!! Ich war in Urlaub und in den Hotel hatten die kein Compiuter :(.

Die fortsetzung ist einfach super!! besonders das Ende ich liebe liebe in büchern

Grüsse!!
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"Nachdem ich dir tausendmal gesagt hatte, dass ich dich liebe, wie konnte da ein einziges Wort dein Vertrauen zerstören?"
Bis(s) zur Mittagsstunde, Seite 506

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  #17  
Alt 08.03.2007, 16:35
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Zitat:
Zitat von Lady fantasy
Tut mir leid das ich nicht schon viiiiieeel früher geschriben hab!!!!!!! Ich war in Urlaub und in den Hotel hatten die kein Compiuter :(.

Die fortsetzung ist einfach super!! besonders das Ende ich liebe liebe in büchern t:

Grüsse!!
Ja, ich finde die Geschichte auch sweety!
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fantasie ist wie ein kalender: sie ist unterteilt in einige module, aber sie erreicht nie ihre grenzen!
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  #18  
Alt 08.03.2007, 16:59
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Elli Elli ist offline
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Ringtraeger
 
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Ich will mehr lesen :)
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Die meisten Götter würfeln, aber das Schicksal spielt Schach und zwar mit zwei Damen. - Pratchett

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  #19  
Alt 08.03.2007, 17:10
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Svit-kona
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jaaaaaaa, gib uns Lesestoff!!!!!!!!!!!
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  #20  
Alt 08.03.2007, 19:42
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Fenni Fenni ist offline
Borussin
Inspirator aller Magier
 
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Okay, dann geb ich euch mal mehr Stoff *ggg*

Ich hatte mir in all den langen, schlaflosen Nächten, die ich seit dem Auftauchen der Dunklen erlebt hatte, so meine eigenen Gedanken gemacht. „Ich glaube, es ist keine gute Idee, die Ritter loszuschicken um nach Zauberern zu suchen,“ meinte ich, Tinus' Blick erwidernd. Er runzelte die Stirn und wollte etwas sagen, aber dann entschied er sich anders und machte eine Geste, dass ich fortfahren sollte.
„Wenn wir uns nur darauf verlassen, dass wir nur die Zauberer brauchen, um die Dunklen zu vernichten und es stellt sich als falsch heraus, dann sind wir verloren,“ sprach ich weiter. „Nehmen wir einmal an, die Zauberer wären wirklich die Lösung und wir würden mit ihrer Hilfe die Dunklen aus Eslin und den anderen Ländern verbannen, heißt das nicht, dass wir sie ein für allemal los sind. Denn dieses ,Dunkelsein’ ist wie eine Art Seuche, ständig werden mehr Menschen damit angesteckt. Es fing doch alles im Süden an, dort tauchten die ersten Dunklen auf und dann breitete sich das alles weiter aus und das wird auch so sein, wenn wir sie aus dem Norden vertrieben haben. Wir bekommen sie nicht vernichtet. Wir müssen den Urpsrung finden, dort wo dies alles begann und ihn zerstören. Nur so können wir die Dunklen endgültig vernichten!“
Tinus hatte mir aufmerksam zugehört und jetzt nickte er eifrig. „Ja, du hast Recht! Vollkommen Recht. Ich glaube, ich bin nicht mehr fähig anders zu denken, als in Kämpfen. Ich werde sofort einen Boten in den Süden schicken. Er soll forschen, wo der Ursprung des Ganzen ist. Und dann werde ich mit den anderen Königen sprechen, so dass wir uns zusammenschließen und das, was da unten ist, zerstören können!“
Ich hatte ernsthafte Zweifel daran, dass es so funktionieren würde. Anscheinend konnte Tinus wirklich nur noch in Kämpfen denken, sonst wäre ihm sicher schon längst aufgefallen, dass dem, was dort im Süden passierte, sicher nicht mit Waffengewalt beizukommen war. Es war etwas Übernatürliches, das man nur mit Übernatürlichem bekämpfen konnte. Vielleicht hatte Tinus doch das Richtige vermutet und unser einziger Ausweg aus dieser Misere war, einen oder mehrere Zauberer zu finden. „Vielleicht sollte ich der Bote sein.“
Tinus blickte mich erschrocken an. „Auf keinen Fall wirst du irgendwo hingehen! Ich brauche dich hier! Ohne dich bin ich verloren!“
Es war das erste Mal seit Monaten, dass er mir offen sagte, dass er mich brauchte und ich freute mich sehr darüber, doch trotz allem wäre ich gerne dieser Bote gewesen. Aber ich musste mich Tinus Willen beugen.
Während er den Plan, den er grade gemacht hatte, noch einmal in allen Einzelheiten durchging, überlegte ich, ob ich dem Boten sagen sollte, er solle die Augen nach Zauberern offen halten und vielleicht sollte ich ihm auch einen Brief mitgeben, in dem ich die Zauberer, sofern er welche fand, bat, sich die Sache im Süden einmal genauer anzusehen, aber dann verwarf ich diesen Gedanken wieder. Wenn es noch Zauberer gegeben hätte, hätten sie sicherlich schon längst etwas gegen die Dunklen unternommen oder es wenigstens versucht. Nein, mit Zauberern konnte man nicht rechnen. Aber Waffengewalt würde auch nicht helfen. Was sollten wir also tun?
Ich grübelte lange über diese Frage nach als ich in meinem Bett lag. Ich war mittlerweile in die Burg übergesiedelt, um immer so nah wie möglich bei Tinus zu sein.
Ich war mir schon sicher, dass es wieder eine der schlaflosen Nächte werden würde, doch irgendwann döste ich dann doch ein.
Ich stand in einer großen Halle. Ihre vier Wände waren aus Steinen gebaut, die von seltsamen, leuchtenden Linien durchzogen waren. Dort, wo das Dach sein sollte, spannte sich der nachtschwarze Himmel, an dem unzählige Sterne funkelten. Obwohl ich nirgendwo eine Lichtquelle ausmachen konnte, war die Halle erfüllt von einem schwachen Schimmer. Ich blickte mich um und mir wurde bewusst, dass der Schimmer von den leuchtenden Linien in den Steinen kam.
Ich konnte gar nicht glauben, dass dies ein Traum sein sollte, es erschien mir alles so echt. Ich war versucht mich zu kneifen um zu prüfen, was es denn nun wirklich war, aber als ich den Arm hob, erschien vor mir aus dem Nichts plötzlich eine Gestalt. Ich konnte einen erschrockenen Schrei nicht unterdrücken und wollte mich ein paar Schritte von der Gestalt entfernen, aber meine Füße waren wie festgewachsen. Panik überkam mich, ich versuchte verzweifelt meine Beine zu bewegen, in dem ich mit meinen Armen an ihnen zerrte, aber es war sinnlos. Sie schienen Tonnen zu wiegen.
„Hab keine Angst,“ sagte die Gestalt plötzlich. Ihre Stimme war hell und klar und als sie den Kopf hob, erkannte ich, dass es eine junge Frau war. Sie hatte silbrig glänzendes Haar, das ihr über die Schultern fiel und ein schmales Gesicht. Auch ihre Augen glühten silbrig und in ihnen stand ein Ausdruck, den ich nicht deuten konnte.
Ich starrte sie an und konnte nicht glauben was ich sah. So unglaublich es war, aber sie schwebte eine Handbreit über dem Boden und sie war zwar da, aber irgendwie auch nicht, denn ich konnte durch sie hindurch die Wand auf der anderen Seite sehen. Ich versuchte den Mund zu öffnen, aber er war ebenso bewegungslos wie meine Beine.
„Soren,“ fuhr sie fort und ich zuckte zusammen, als sie meinen Namen aussprach. „Soren, die Götter haben sich geirrt. Du musst Ramika suchen. Du musst sie suchen und herbringen, sonst ergeht es deiner Welt schlecht!“
Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagte. Ich versuchte sie zu erreichen und streckte die Arme nach ihr aus, doch auf einmal konnte ich meine Beine wieder bewegen. Das kam so plötzlich, dass ich das Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel. Ich stemmte mich hoch…und der Boden gab unter mir nach. Ich blinzelte verwirrt und erkannte, dass unter mir kein Fußboden sondern eine Matratze war. Ich richtete mich auf und fand mich in meinem Bett wieder.
Durch die Ritzen der Fensterläden fiel goldenes Sonnenlicht. Höchste Zeit, aufzustehen. Tinus war sicherlich schon wach und wartete auf mich.
Ich zog mir hastig meine Kleider an, wusch mich eilig und lief zum Nebenzimmer des Thronsaals, in dem wir die letzte Zeit immer gesessen hatten. Aber Tinus war nicht da.
Ich bekam einen gehörigen Schrecken. War irgendetwas mit ihm passiert?
Kopflos stürzte ich aus dem Raum auf die erstbeste Person zu, die ich sah. Es war eine der Schlosswachen und der Mann wich unsicher zurück. Seitdem die Dunklen immer näher kamen, lebten die Menschen auf der Burg in ständiger Furcht. Erst, als ich näher herankam und er mich erkannte, beruhigte er sich wieder. Und als ich ihn nach Tinus fragte, lächelte er sogar leicht. „Ihre Majestät befindet sich noch in Seinen Gemächern. Er hat schon nach Euch gefragt und derjenige, der Euch sieht, soll Euch sofort zu ihm schicken.“
Ich dankte ihm und machte mich auf den Weg. Während ich durch die vielen Gänge unzählige Treppenstunden hinauflief, denn Tinus' Zimmer lag im oberen Stockwerk, musste ich wieder über den Traum nachdenken. War es einer gewesen? Es war mir alles so echt erschienen, doch das waren mir andere meiner Träume auch schon. Aber an diesem war etwas anders, dass mich daran zweifeln ließ, dass ich wirklich nur geträumt hatte. In meinen anderen Träumen waren nie Orte erschienen, an denen ich noch nie zuvor gewesen war und Personen wie diese Gestalt schon gar nicht.
Ich wusste, dass einige Zauberer die Gabe besessen hatten, den Geist eines Schlafenden zu sich zu rufen und ihm etwas mitzuteilen, aber wer sollte mich schon zu sich rufen wollen? Und außerdem war die Gestalt auch kein Zauberer gewesen. Hatte ich das alles vielleicht doch nur geträumt?
Ich war mittlerweile völlig verwirrt und froh, als ich endlich an Tinus' Zimmertür angekommen war.
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