Geschichten Gandras

[Asarien]

Die Seraphinas blickten einander wissend an, was Chana noch nervöser machte.
Seraphinas existieren noch mehrere auf der Welt?, fragte sie nun um einen betont lässigen Ton bemüht.

Einer der Seraphina seufzte leise und schüttelte fast unmerklich den Kopf, ohne den Blick von Chana zu wenden : "Nein, auch unser Volk ist lange nicht mehr so mächtig wie wir es vor der Zeit waren. Und die gnadenlose Jagd auf die Gicheas hat nicht unerheblich dazu beigetragen" -"Sei gewiss, wir sind sehr bestrebt den letzten eurer Art den Schutz zukommen zu lassen der euch gebührt." Chana musterte die beiden, konnte aber keinerlei Gefühlsregung in ihren Gesichtern lesen. "Und ich soll euch nun vertrauen und mir eure Geschichte über unsere Völker anhören?", fragte Chana nun hörbar ungeduldiger. "Das wäre zunächst ein Anfang" erwiederte der Linke der Beiden Schwarzgeflügelten.

[Lazarus]

Das ist schön zu hören, ich verschwende meine Zeit nicht gerne, schließlich habe ich einem... Beruf nachzugehn das Stocken in seiner Stimme war nur kurz, aber sicher hatte es sein Gegenüber bemerkt. Sei`s drumm, mochte er doch denken was er wollte. Fasziniert betrachtete er wie sich die Elfe näherte und ihr stummes Duell mit dem Erzmagier, so dass er fast dessen Namen nicht mitbekommen hätte. So, ihr seid also der Erzmagier hier und ich hielt Euch zuerst für den Torwächter. Doch sagt mir eins, soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen, da mir ein solcher Empfang bereitet wird, oder sollte ich mir ernsthaft Gedanken machen? Anscheinend habt ihr mich ja bereits erwartet, was mich doch etwas beunruhigt. Tatsächlich begann sich der Dieb immer unwohler in seiner Haut zu fühlen, irgendetwas stimmte hier nicht und damit meinte er nicht nur das seltsame Verhalten der Elfe, oder den Empfang durch eine so hochgestellte Persönlichkeit. Marius beschloss alles noch genauer zu beobachten, jede Kleinigkeit in seinem Gedächtnis zu speichern, denn er hatte das Gefühl, dass er jedes Fitzelchen an Informationen noch bitter brauchen würde. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Wahktrasil noch eine Antwort von ihm erwartete. Deswegen würde er auch weiterhin den unverbesserlichen Zyniker zu spielen um ihn zu irgendeiner Reaktion zu provozieren, die ihm seine Pläne offenbaren würde Nein, tut mir leid, ich befasse mich nicht mit Märchen und Geschichten, es sei denn es kommt irgendwo ein Schatz darin vor. Mein Interesse gilt dem Weltlichen und ich habe leider nicht soviel Zeit wie ihr in Eurer schönen Stadt um alten Legenden hinterherzujagen. Wisst ihr, manche Leute müssen arbeiten um satt zu werden. Dann gibts da noch die steuern, die jeder errichten muss, Mörder, Diebe und anderes Gesindel, dem man tunlichst aus dem Weg gehen muss, wenn man den nächsten Tag überleben will. Ja, zum Beispiel mirüberlegte er gehässig. Doch ich wollte Euch mit meinen langweiligen Ausführungen, die kaum auf Euer Volk zutreffen belästigen. Fahrt also ruhig mit Euren Erklärungen fort, ihr werdet in mir einen wissbegierigen Zuhörer finden.

[Baldur]

Wahktrasil nickte Marius freundlich zu, seine grauen gelockten Haare fielen ihm dabei leicht ins Gesicht.

Nun werter Marius, ich denke ihr unterschätzt diesen Ort und doch überschätzt ihr gleichzeitig die Macht eines einzelnen unserer Art. Doch ich verstehe durchaus, das Ihr so denkt. Ein Wesen das eine ganze Welt vor dem so gut wie sicheren Untergang bewahrt, hat vielleicht doch auch etwas für sich aus diesem Erlebnis mitgenommen. Vielleicht...

Wahktrasil schaute Marius forschend in seine Augen,

ja Ihr habt gelernt.

Mit diesen Worten wendete sich sich Wahktrasil der rotgekleideten Elfe zu.

Die Elfe erhob einen kleinen Stock in die Luft und zeichnete einen halbkreis in die Luft, bis ein grosses schillernd grünes Loch sich auftat und einen Blick auf ein Szenario preisgab das Marius seltsam bekannt vorkam, zumindest kannte er die beiden Personen in diesem Dimensionsspiegel Fanrael ? Gleich zweimal ?

[Lazarus]

Tatsächlich habe ich seit kurzem das Gefühl, dass ich jeden unterschätze der mir über den Weg läuft. Angefangen von Fanrael, über die Fellkugel bis hin zu Euch. Seid jedoch versichert, dass das nur eine kurzzeitige Phase ist über die ich schnell hinwegkommen werde.Habe ich die Welt gerettet Magierlein? Ich bin mir da nicht so sicher, wenn ich in deine verschlagenen Augen blicke. Was mag sich wohl unter der Schicht von Freundlichkeit liegen, die du an den Tag legst? Gewiss bist du nicht so naiv, wie du mir gegenüber tust.Sicherlich habe ich etwas dazugelernt und jede Lektion die mich nicht umbringt sehe ich daher als Fortschritt an, lächelte der Dieb süffisant, bevor die Elfe anfing mit dem Stock in der Luft herumzumalen. Netter Trick den ihr da auf Lager habt, vielleicht solltet ihr ihn mir bei Gelegenheit beibringen. Ich denke er ist sicher ganz nützlich, wenn man jemanden ausspionieren möchte, oder einfach nur Langeweile hat.Doch schon inm nächsten Augenblick vergaß er seine flapsige Bemerkung, als er Fanrael gewahr wurde. Was soll das? Wenn ihr mir sagen möchtet, dass noch mehr größenwahnsinnige Idioten von Fanraels Art hier herumrennen, so muss ich gestehen, dass mich das völlig kalt lässt. Wer bin ich denn, dass ich Aufpasser für die Welt spielen soll, das ist nicht mein Problem.

[Asarien]

"Wer garantiert mir denn das ihr mir nicht im nächsten Augenblick eure Dolche in den Leib rammt?" - "Hast du Elina vertraut?" - "Was hat sie denn damit zu tun, woher kennt ihr sie?" - "Auch sie war eine Seraphina"

Chana blickte immer noch skeptisch, die konnten ihr ja viel erzählen. Doch etwas tief in ihr bestätigte die Aussage ihrer Gegenüber. Etwas in ihr wusste das sie die Wahrheit sprachen. "Nun gut was wisst ihr über mein Volk?", fragte Chana nun unsicher.
Und bevor sie reagieren konnte, fasste der Größere der beiden Seraphina ihr Handgelenk, zog sie abrupt zu sich und legte ihr seine andere Hand auf die Stirn. Fast Augenblicklich sackte Chana in sich zusammen. Sie glitt in die Vergangenheit. Sie sah eine große prächtige Stadt vor sich auftauchen. Kindliche Freude begann ihr Herz zu wärmen. Die Gesichter ihrer Familie und wie Chana unter Lachen auf den Schultern durch die Straßen getragen wurde.
Dann wechselte das Bild sie sah in ein uraltes Gesicht, dessen goldglänzenden Augen sie freundlich und voller Liebe durch unzählige tiefe Falten anlächelten :"Chanriel, meine Kleine. Du hast jetzt ein Alter in dem du zum ersten mal von dem Band zwischen Seraphinas und Gicheas erfahren solltest.

Lange vor der Zeit existierten schon die Seraphinas. Ein mächtiges Volk, voller Magie und Wärme. Sie hauchten Gandra Leben ein, bevölkerten es mit vielen verschiedenen Rassen. Einige von ihnen fanden Gefallen am Element Luft, andere fühlten sich auf der Erde inmitten ihrer Geschöpfe viel wohler.
Und so verloren einige Seraphinas ihre Flügel, um besser mit ihren Geschöpfen in Kontakt treten zu können, entwickelten die am Boden lebenden Seraphinas eine starke telepathische Kraft, die es ihnen ermöglichte tief in das Innerste eines jeden Lebewesen Gandras einzutauchen.
Bald nannten sich diese Seraphinas Gichea und unser Volk ward geboren.

Lange Zeit lebten die Völker friedlich mit ihrer Schöpfung einher, bis eines Tages die Menschen auf die Welt kamen.
Menschen, die die Schönheit der Welt nicht erkennen wollten, sondern die sich die Welt Untertan zu machen gesuchten......."

[Baldur]

Wahktrasil nickte der Elfe zu, die daraufhin den Dimensionsspiegel verschwinden ließ. Die Elfe machte einen höflichen Knicks in die Richtung des Diebes.

Mein Name ist Pallanydra. Ein kurzes Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht und der Abendwind ließ ihre dicken blonden Locken geschmeidig tanzen. Ihr seid hier schon fast zu einer Legende geworden Marius.

Mit diesen Worten drehte sie sich um, blickte noch einmal verstohlen über ihre Schulter zu Marius und machte sich kichernd daran zu ihren Freundinnen zu laufen, die schon seit längerer Zeit, in einem respektvollen Abstand auf sie warteten. Dort angekommen wurde getuschelt und gekichert.

Wahktrasil schaute Marius erheitert an

wie es aussieht habt ihr noch einige Fähigkeiten mehr als ich es bisher wahrgenommen habe.

von einem auf den anderen Moment wurde er wieder ernst,

Ich werde auf all eure Fragen antworten. Aber kommt, zuerst möchte ich euch die versprochene Gastfreundschaft zu Teil werden lassen. Wir Elfen wollen uns nicht nachsagen lassen, das wir keine guten Gastgeber wären.

Wahktrasil deutete mit seinem Magierstab auf einen schnörkellosen Bau mit einem Schild an der Tür.

Zum Hain der sieben Schilde, die Taverne der Stadt.

[Lazarus]

So, Pallanydra also. diesen Namen sollte ich mir unbedingt merken, denn ich habe den Eindruck, dass ihre Geselschaft wesentlich unterhaltsamer, als die des Erzmagiers zu sein scheint. Marius deutete eine Verbeugung an, aber seine Angebetete war bereits wieder entschwunden. Verlegen wandte er sich daraufhin wieder Wahktrasil zu: Das scheint mir auch so, auch wenn ich mir keinen Reim darauf machen kann. Meine Wirkung auf das andere Geschlecht hielt sich bisher in Grenzen. Äh...erklärt mir doch bitte wie es sein kann, dass ich in ihren Augen bereits eine Legende bin? Ich dachte Legenden entstünden erst nach dem Tod des Protagonisten und nicht schon wenige Tage nach einer erfolgreichen Mission. Doch ihr habt sicher recht, wenn wir zuerst in die Taverne gehn, damit ich mich setzen und etwas Alkohol zu mir nehmen kann. Danach sehe ich vielleicht irgendwo einen Sinn in diesem Spiel, welches für mich ausgesprochen undurchsichtig und verworren erscheint. Verwirrt und vollkommen überrumpelt von der Situation folgte er dem Erzmagier zur Gaststätte, jedoch nicht ohne Pallanydra noch einen sehnsüchtigen Blick hinterherzuwerfen. Sei vorsichtig Marius die tödlichsten Fallen lauern hinter den süßesten Verpackungen gab er sich selbst den Rat. Ach halt deine Klappe, zur Abwechslung könnte ich mich auch mal von jemandem gefangen nehmen. Wie es wohl ist in ihren Armen aufzuwachen? grübelte er vor sich hin.

[Baldur]

Ja eine Legende der Magier nickte verständnisvoll alles zu seiner Zeit... leicht schälmisch zwinkerte er Marius zu, und was die Anziehung auf das andere Geschlecht betrifft, so scheint ihr noch nicht vielen von euren Verehrerinnen begegnet zu sein. bei diesen Worten kratzte er sich an seinem linken Bein, das Marius seltsam dünn vorkam, unter der Stoffrobe des Magiers konnte er es nicht richtig erkennen, vermutete aber ein Holzbein darunter. Er wunderte sich, das der Magier sich ausgerechnet dort kratzte, aber vielleicht versuchte der Magier auch nur irgendwelche Holzwürmer zu vertreiben.

Kurz vor den Türen der Schänke angekommen, klopfte Wahktrasil an. Von einem auf den anderen Moment war die Tür spurlos verschwunden und gab den Blick auf eine wohlige Schänke frei, die dem geneigten Besucher ein prasselndes Feuer und gute Unterhaltung versprach. Zumindest wenn man keine Abneigung gegen Elfen hat. Denn hier traf sich fast ausschließlich elbisches Volk, nur hier und da war mal ein Zwerg anzutreffen, meist unweit von der Theke entfernt und mit einem recht losen Mundwerk. Zumindest war es ein amüsantes Bild was sich Marius bot. Zurückhaltende und auf eleganz bedachte Elfen und rülpsende und gröhlende Zwerge in deren Mitte. Wahktrasil setzte einen Fuß in die Taverne und keine zwei Sekunden später, zumindest kam es Marius derart kurz vor, sahen die beiden sich in einem wild kichernden Pulk von Elfen Frauen eingekreist. Wahktrasil schüttelte den Kopf und kicherte sich leise in seinen Bart.

[Lazarus]

Nun, ich bin offensichtlich nicht der Einzige, dem das Schicksal gewogen ist. Anscheinend hat es auch seine Vorteile Erzmagier zu sein. Man kann Wolken herbeibeschwören, die das Antlitz eines Elfs haben und Türen verschwinden lassen, so als bestünden sie aus Luft. Da kann man ruhig sein Augenlicht ruinieren, wenn man tagein, tagaus über staubigen Folianten sitzt, oder? meinte der Dieb verschmitzt, bevor er die Taverne betrat. Was ihn jedoch mehr verblüffte als die seltsamen Kräfte Wahktrasils, war die Tatsache, dass hier Zwerge nazutreffen waren. Vermutlich war diese Stadt doch nicht so von der Welt abgekpaselt wie er zuerst gedacht hatte. Nun, wenn sogar Bärtige hier verkehrten, die sich trotz der Elfen um sie herum anscheinend, zu amüsieren schienen, so wollte er nicht hinten an stehen. Es brachte ihm sowieso nichts, wenn er sich wie ein Gesunder in einer Leprakolonie verhielt. Eine gewisse Distanz zu den anderen Bewohnern der Stadt war ja ganz schön, aber er merkte bereits wie er ihren Reizen erlag. Oder sollte er lieber sagen den Reizen der holden Damenwelt, die sich schon wieder um Marius gruppiert hatte? Bevor der Dieb vollends die Fassung verlor, ließ er Wahktrasil und seine Verehrerinnen stehend und hastete geradezu in Richtung Theke. Der Elf dahinter sah für Marius genau so aus wie der Zauberer und jeder andere Elf, allenfalls an der Haarfarbe konnte er sie unterscheiden. Für mich das stärkste, dass ihr in der Taverne habt und damit meinte er keineswegs einen Zwerg.

[Baldur]

Wahktrasil sah Marius kurz hinterher, ließ ihn dann aber ohne ein weiteres Wort alleine an der Theke stehen. Da Marius um die Belagerung der weiblichen Elfen nicht herum kam, konnte Wahktrasil ihm ebenso gut ein wenig in seinem verdienten Ruhm schwelgen lassen. Ohnehin tat Marius gut daran sich ein wenig zu entspannen, denn was in den nächsten Tagen auf Marius zukommen sollte, würde ihn wahrlich noch genug fordern. Der Magier setzte sich schwerfällig auf einen braunen Stuhl der unter seinem Gewicht ein gequältes Knarzen von sich gab. Ich sollte mich wirklich mehr bewegen, oder ich erfinde ein Buch das beim lesen schlank macht... Wahktrasil winkte der Bedienung zu , die ihm mit einem nicken entgegnete und sich daraufhin am Zapfhahn zu schaffen machte.

[Lazarus]

Unendlich langsam zapfte der Wirt das Bier aus einem Fass und stellte den Steinkrug mit einem lauten Knall vor Marius auf die Theke. So hier bitte, das Stärkste das wir hier haben. Bier? Naja, was konnte man von teetrinkenden Spitzohren auch anderes erwarten? Misstrauisch beäugte der Dieb die Schaumkrone in seinem Kurg. Irgendwie sah das Ganze aus wie Spülwasser. Achselzuckend nahm er einen kleinen Schluck und stellte überrascht fest, dass das Bier garnicht so verwässert war wie er zuerst dachte. Vielleicht hätte er doch lieber einen Zwerg nach etwas Stärkeren anpumpen sollen, die hatten schließlich immer ihren obligatorischen Flachmann dabei. Doch nun war es zu spät, schließlich wollte er niemanden beleidigen. Ein wahnsinniger Stoff ich bin sicher, wenn ich noch ein... oder zweihundert davon trinke falle ich tot um gab er unglücklich zurück. So würde er nie das nötige Maß an Dummheit erreichen, dass er brauchte um die ganze Angelegenheit etwas lockerer zu sehen. Eins muss ich Euch lassen, ihr wisst wie man Geschäfte macht. Ich bin sicher, dass unsere Bärtigen Freunde hier Euren halben Vorrat wegputzen müssen, bis sie irgendeine Wirkung spüren. Enttäuscht schnappte er sich sein Getränk und ging zu dem Magier zurück. Nun weiss ich wieder warum ich eine Abneigung gegen Elfen und ihre Städte habe, sie wissen einfach nicht wie man richtig feiert und mit Alkohol können sie anscheinend auch nicht umgehen. Doch nun sagt was ihr zu sagen habt, denn ich merke wie sich meine gute Stimmung bereits weider verflüchtigt und daran ändert der Harem, der sich anscheinend dauernd um mich zu bilden scheint auch nichts. Zumindest nicht bis ich genügend intus habe um etwas Unvorsichtiges zu tun.