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Moral und Ethik -wie weit würdet ihr gehen?
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01.10.2008, 17:32
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Adeliger der Drow
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Es ist schwierig den Begriff Moral zu definieren, wobei ich auch die Vernunft dazu zähle. Wenn wir einzig und allein auf Moral pochen, so wäre auch Mord ethisch vertretbar. Man könnte jeden umbringen, der sich nicht den moralischen Embargo unterwirft, deshalb muss Vernunft auch eine signifikante Rolle in der Moral spielen, ebenso Menschlichkeit.
Ohne diese Eigenschaften wäre Moral und Ethik sinnlos. Wir sehen ja, wie die Moral von den Politikern ausgelegt wird oder vom Militär.
Eine Tomohawk in der Innenstadt, irgendwo in Irak explodiert, paar Dutzende unschuldige Tote. Egal, was solls. War ja nicht unser Volk.
Also ist das eine Moral, ohne Vernunft oder Menschlichkeit. Eine durch Menschlichkeit definierte Moral, würde niemals Massenvernichtungswaffen in Anspruch nehmen, denn der Hintergedanke ist:,, Wir sind ein Volk. Egal, welche Religion, Rasse oder Land." Demnach müsste kriminelle Mitglieder der "globalen" Gesellschaft aussortieren. Aber da es sowas leider nicht gibt, ist Moral sehr variabel, zumindest solange die Menschheit:,, Macht, Reichtum, Religion, Rasse etc." trennen.
Ich persönlich bin ein ehrlicher, recht vernünftiger ( nicht immer) Mensch und denke, daß Moral durch Vernunft und Menschlichkeit einhergehen muss. Allerdings sehe ich in die Welt und werde wohl mit dieser Hoffnung alleine darstehen.
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02.10.2008, 21:27
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Sylphe
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Moral ist imho eine erfundene Sache um anderen das Gefühl zu geben "Gut", "Besser" oder "Mehr Wert" zu sein.
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>>"Die Träume der Menschen können manchmal den Himmel erzittern lassen, vorrausgesetzt das sie sich gegenseitig ergänzen. Aber wenn sich die Träume gegenseitig abstoßen, entsteht in den Herzen derer, die weiter daran festhalten Angst und Hass!"<<
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02.10.2008, 21:29
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Immortal
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...um die herde mensch davon abzuhalten sich gegenseitig zu sehr zu zerfleischen. ich denke sogar ds moral genetisch verankert ist.
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Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
לא יהיה־לך אלהים אחרים על־פני
ich hasse werbung. trotzdem : tun wir was gutes. unterstützen wir : http://www.journey-quest.com
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04.10.2008, 10:43
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Ich denke, wenn Moral etwas feststehendes und für jeden gleichermaßen gültiges wäre, müsste es keine Regeln und Gesetze geben.
Während Moral nämlich was indviduelles und auch selbst interpretierbares ist, sind Regeln und Gesetze festgelegt und ermöglichen das "problemlose" menschliche Zusammenleben in der Gesellschaft. Diese festlegungen sind also das feststehende gegenstück zum ziemlich undeutlichen Moralbegriff, mit dem allein eine Gesellschaft nicht bestehen kann.
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28.10.2008, 19:37
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There´s no evil beside me
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Ich weiss gar nicht ob noch Interesse an der Fortführung dieses Threads besteht, aber ich würde mich gerne noch mal der "eigentlichen" Frage aus der Eröffnung widmen:
Wie steht ihr zu den Thema, wo fängt bei euch die Moral an und wo hört sie auf.
Ja, wo fängt sie denn nu an und wo endet sie? Würdest du gewaltätig werden um Gewalt zu verhindern, ist es vielleicht manchmal richtig Feuer mit Feuer zu bekämpfen? Wie ist es mit dem Extrembeispiel Hitler? Würdest du ihn umbringen, wenn du in dieser Zeit gelebt hättest und wüsstest was das Schwein anrichtet?
Hört man nicht z.B. regelmässig Rufe nach härteren Strafen für Kinderschänder bis hin zur Forderung nach einer Widereinführung der Todesstrafe? Wäre dies moralisch vertretbar, Teile der USA praktizieren sie ja immer hin noch?
Ende meines Gedankenflusses^^
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29.10.2008, 18:36
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Adeliger der Drow
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Registriert seit: 05.2006
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Wow erstmal langsam Fango. Gut ich werde die fragen der Reihe nach beantworten.
Würdest du gewaltätig werden um Gewalt zu verhindern, ist es vielleicht manchmal richtig Feuer mit Feuer zu bekämpfen?
Da müsste man abwegen können. Ich würde Gewalt einsetzen, wenn dadurch ein Unschuldiger gerettet wird. Also wenn ein Mörder ein weiteres Opfer willkürlich töten will, so schrecke ich nicht zurück den Täter vor seiner Tat zu töten. Ich sehe das nämlich so:,, Wer die Menschenrechte anderer nicht respektiert und einen Menschen mit niederen Beweggründen tötet ( also nicht Notwehr), der hat sein Recht auf Menschenrechte verwirkt und ist somit nichts wert. Deshalb ist seine Vernichtung gerecht."
Wie ist es mit dem Extrembeispiel Hitler? Würdest du ihn umbringen, wenn du in dieser Zeit gelebt hättest und wüsstest was das Schwein anrichtet?
Also hier würde ich überlegen, denn schließlich war nicht nur Hitler der treibende Part des Faschismus, sondern auch andere. Also hätte sein Tod keinen Sinn, weil ein anderer Mistkerl seine Position einnimmt. Alternativ ist auch die Frage, ob man durch seinen Tod auch den zweiten Weltkrieg hätte verhindern können, denn Stalin hatte ja zu den Zeitpunkt auch seine militärischen Kapazitäten extrem ausgebaut. Von hier an kann man spekulieren. Egal wie man es betrachtet, aber ich glaube nicht, daß der Tod von Hitler den zweiten Weltkrieg verhindert hätte. Ist allerdings nur eigene Meinung.
Hört man nicht z.B. regelmässig Rufe nach härteren Strafen für Kinderschänder bis hin zur Forderung nach einer Widereinführung der Todesstrafe? Wäre dies moralisch vertretbar, Teile der USA praktizieren sie ja immer hin noch?
Kinderschänder sind Triebtäter und selbst härtere Strafen würden einen Triebtäter nicht abschrecken. Sind ja schließlich Triebe. Man kann nur verhindern, daß dieses Monster jemals wieder das Tageslicht sieht. Die U.S.A. ist sowieso so ein Streitpunkt. In der Geschichte haben sie sich einiges geleistet.
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01.11.2008, 11:23
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There´s no evil beside me
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Ja sorry, war wie gesagt so ein Gedankenfluss...
Ich würde ebenfalls so handeln wie du, das spannende daran finde ich das es in der Moral offensichtlich wiederrum eine Moral gibt die das überschreiten von moralischen Grenzen als moralisch richtig definiert. Was fürn Satz...^^
Ich meine das es moralisch vertretbar ist einen Mord durch Gewalt (welche ja moralisch verwerflich ist) zu verhindern, also selber zum Mörder / Gewaltäter zu werden.
Ist man ein "besserer" Mörder weil man einen Mörder ermordet hat?
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03.11.2008, 21:22
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Adeliger der Drow
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Im Prinzip sind wir Menschen alles Tiere. Vielleicht sind wir sogar dümmer als Tiere, das vermutete ich zumindest, wenn ich am Tage mal in die Zeitung gucke, Radio höre oder TV.
Ein Tier tötet, weil es Hunger hat. Der Mensch tötet wirkürlich und meist versteckt er sich hinter lächerlichen Doktrin und Lügen. Den Glauben, eine vorgetäuschte Geisteskrankheit oder anderer Mittel.Die Gesellschaft verurteilt einen Mord, also das Töten anderer Menschen, allerdings ist man nicht ein Sklave der Gesellschaft, sondern lediglich ein Bestandteil. Ein Bestandteil in den man ohne Flucht geboren wird.
Ist man ein besserer Mörder, weil man einen Mörder tötet?
Man kann sagen, es hängt vom Umstand ab. Würde ich jeden töten, ganz gleich wer, der meine Familie bedroht. Das definieren wir als Moral, aber nicht unser Rechtsstaat, denn heutzutage wird jemand, der aus Notwehr gehandelt hat, schlimmer bestraft als ein Mehrfachmörder. Traurig oder. Würde ich beispielsweise die Frage gestellt kriegen:,, Sind sie sich der Tragweite ihrer Handlungen bewusst?" würde ich kalt anworten:,, Ja, denn ich habe meine Familie vor einen Mörder beschützt, indem ich ihn tötete. Ich stand vor einem Monster und habe es erschlagen und heute stehe ich wieder vor einem."
Klar würde ich es nicht so formulieren, allerdings würde die Kernaussage bestehen bleiben. Also zusammenfassend, es kommt auf den Umstand an.
Eine interessante Frage, allerdings würde ich darauf mit einer Gegenfrage kontern.
Was hält uns davon ab andere zu töten?
Der Staat? moralische Vorstellung? Vielleicht auch Ekel?
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04.11.2008, 17:13
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Zitat:
Zitat von Deva
Was hält uns davon ab andere zu töten?
Der Staat? moralische Vorstellung? Vielleicht auch Ekel?
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Also, was mir dazu sofort einfällt ist folgende Erklärung:
Der Mensch ist ein Gesellschaftswesen. Er sucht die Nähe anderer und bildet einen Teil der Gesellschaft, in der er selbst eine Rolle/ Aufgabe hat, aber auch vom Nutzen der anderen profitiert.
Jeder stellt seine eigenen Fähigkeiten zur Verfügung, z.B. als Elektriker.
Dafür wiederum macht man sich aber auch die Fähigkeiten anderer zunutze, in dem man z.B. beim Bäcker Brot kauft, anstatt selbst Getreide anzubauen.
Aber dieses Gesellschaftsleben kann nur funktionieren, wenn man sich an die Regeln hält.
Und wenn jeder jeden umbringen würde, könnte keine Gesellschaft existieren.
Also ist die Tatsache, das man nicht wahllos Leute umbringt, eigentlich auch nur Selbsterhaltungstrieb - klingt grad ganz schön hart. ^^°
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