Egoshooter

[Deva]

Tja, ein weiterer Beweis für das willige wie stumpfsinnige Instrument der Medien. Während überall auf der Welt Hunger, Mord, Krieg und sonstige grausamkeiten ihren Lauf nehmen, auch in unseren ach so schönen Deutschland, wo die Armut und der Steuerwahnsinn uns wie ein krebsgeschwür auffressen, werden Computerspieler als potenzielle Bedrohung für die Allgemeinheit eingestuft. Wirklich klasse.
Brutales Computerspiel = Mordbereiter Zocker. Wirklich klasse.

[TKarn]

Ich habe lange überlegt, ob ich dazu meinen Senf gebe oder nicht. Aber ich werde mal ganz ketzerisch sein:

Sollten die Egoshooter vom Markt verschwinden, werde ich Ihnen keine Träne nachweinen. Ich bin zwar prinzipiell gegen solche Verbote, weil sie daß Problem an sich nicht lösen. Ich habe als Student auch mal Doom und ähnliche gespielt, und ich glaube gegen ab und an ein Spielchen zu wagen, ist prinzipiell nichts einzuwenden - aber leider wird es für viele Menschen heute zum Hauptlebensinhalt. Aus meiner Sicht sind solche Spiele/Filme usw. mit gesundem Menschenverstand zu handhaben, aber genau diesen muß man vielen Leuten der hippen Generation leider absprechen. Big Brother, IrgendWersuchtIrgendeinenSchnarchnasenSuperstar, Tage langes Computerspielen, ohne irgendwelche echten sozialen Kontakte - oh, da bekomme ich das große Brechen, echt. Wenn man sich vor den Rechner setzt, um sich mit dem Nachbarn zu unterhalten, der im Haus nebenan sitz (ich rede nicht von ÖLeuten, die Kilometer weit weg wohnen), dann finde ich das krank. Und das ist das eigentliche Problem. Mangelnde soziale Kompetenz und mediale Verblödung der Bevölkerung - das ist das eigentliche Problem und dagegen muß etwas getan werden.

[TKarn]

Achso, dieses Thema Killerspiele dient denke ich auch nur, um von wirklich wichtigen Themen abzulenken.

[Boba]

Selbstverständlich ist dies eine reine Ablenkung!
Es gibt genug Probleme welche angepackt werden sollten, und wenn das gemeistert ist, gehe ich gern auf die nächste Polizeiwache und lege eine komplette Sammlung von Spielen auf den Tisch welche ebenfalls als "gewaltverherrlichend" einzustufen sind! Unter anderem sämtliche Strategiespiele, in denen man seine Feinde vernichten muss um zu gewinnen!

[Lúthien Yávëtil]

Zitat von Boba

Selbstverständlich ist dies eine reine Ablenkung!
Es gibt genug Probleme welche angepackt werden sollten, und wenn das gemeistert ist, gehe ich gern auf die nächste Polizeiwache und lege eine komplette Sammlung von Spielen auf den Tisch welche ebenfalls als "gewaltverherrlichend" einzustufen sind! Unter anderem sämtliche Strategiespiele, in denen man seine Feinde vernichten muss um zu gewinnen!

Schiffe versenken, Schach, Mensch-ärgere-dich-nicht,....
Muss man da nicht überall Menschen rausschmeißen (gut, ist nicht ganz wie "töten", Plastikpuppen bluten nicht)? Vor allem Schach ist doch ein Kriegsspiel.

[Boba]

Richtig!
Schach war eigentlich dazu gedacht den Menschen ein strategisches Denken beizubringen um sie als Kommandaten im Krieg effiktiver nutzen zu können. Wenn man sich die Spiele und Filme ansieht findet man überall Anzeichen von "Gewaltverherrlichung".
Ich meine, schaut euch auch die heute produzierten Filme an! Solang kein Blut fliesst, Menschen sterben oder ähnliches geht kaum einer mehr in den Film! Auch als "Indizierungsmaßnahme" das Blut einfach schwarz zu färben halte ich für lächerlich. Wo ist da bitte der Unterschied ob das Blut nun Rot oder Schwarz ist?

[Seru]

Man wird nicht selbst gewalttätig oder abgestumpft oder was weiß ich, nur weil man solche Spiele spielt. Solange man es nicht, wie TKarn sagt, zum Lebensinhalt wird, seh ich darin keinerlei Gefahr. Bei Filmen genauso.
Und wenn jemand sich abkapselt, gewalttätig ist und absolut keinen Kontakt zu anderen Leuten hat, dann liegt dass sicher nicht daran, Egoshooter zu spielen. Dann sind nämlich ganz andere Probleme der Auslöser.
Und was Schach angeht - genaugenommen ist das ncihts anderes als ein abstraktes Kriegsspiel, oder?

[Fangortholin]

Natürlich ist Schach ein strategisches Kriegsspiel, Boba hat es entsprechend ausgeführt. Der wesentliche Unterschied ist aber die Darstellung und nicht die Tatsache Gewalt. Ich kann es verstehen wenn Menschen es widerlich finden was in einigen Egoshootern passiert, zerplatze Körper, abgetrennte Gliedmassen, etc. schön ist das nicht. Und für mich gibt es da auch Grenzen, es gibt Spiele die spiele ich nicht und es wird welche geben die ich ebenfalls nicht anrühren werde. Monster, Aliens, all diese bewusst hässlich und übel dargestellten Wesen baller ich gerne aus dem Weg (um die Welt vor dem totalen Untergang zu bewahren), auf Menschen würde ich nie schiessen, deshalb rühre ich auch keins dieser Kriegsspiele an. Finde ich einfach widerlich.
Nun gibt es für Spiele und Filme ja eine Altersbeschränkung und da kann man meinetwegen auch gerne konsequenter sein, dies fände ich sogar den richtigen und besseren Weg (!), aber einem Volljährigen zu verbieten was er spielen, gucken darf ist schon hart. Wenn die Politik meint die Leute sein zu dumm um selber entscheiden zu können was gut für sie ist, sollten sie sich lieber fragen warum sie genau dafür gesorgt haben (und wenn nur dadurch das sie nichts dagegen getan haben).

[Lúthien Yávëtil]

Gibt es denn auch Amokläufer unter den Volljährigen? Nur mal so als Frage, ich bin mir nicht sicher.

[Deva]

Wir sollten vielleicht einmal festhalten, warum jemand Amok läuft. Bestimmt nicht weil er gesehen hat, wie jemand in Counterstrike abgeknallt wird. In Fernsehen sieht man fast allen Kanälen schlimmeres, wie menschliche Leiber förmlich zerrissen werden und nur noch blutige Stücke auf den Helden regnen.

Soziale Missstände sind der Auslöser. Armut, schlechtes Umfeld, Kriminalität, Brutualität in der Schule ( gehänselt & geschlagen werden) , das sind die Missstände, die einen Amokläufer formen. Ein Computerspiel schafft das nicht.
Klar haben meine Vorredner recht, Ballerspiele sind ja mal ganz ok, so für Zwischendurch. Krank finde ich nur, daß manche Spiele überhaupt nichts mehr mit Shootern, sondern vielmehr mit Schlachten zu tun haben.

Solche Horrorshooter wie Doom 3 oder Fear sind ja ganz net, besonders in der Nacht ;) , allerdings finde ich solch extremen Spiele eigentlich nicht passend. Eine Grenze sollte gezogen werden, aber sie sollte nicht durch das eigene Land führen. Das ist meine Meinung dazu.

[Skyline]

Freilich. Hat nicht in Österreich einer seine gesamte Familie samt Schwiegervater ausgelöscht/gehackt?!

Amoklauf wird das halt nur im Zusammenhang mit Jugendlichen bedient, weil es einem schon öfter vorkommenden Muster entspricht.
Das hängt vor allem mit dem Sprachgebrauch der Medienpolitik zusammen.

[Seru]

Sagt mal, wenn wir über Spiele und Filme reden, was ist dann mit Büchern? Bei Horrorbüchern sagt schließlich auch keiner was, obwohl es da auch richtig heftige Exemplare gibt. Ok, da gibt es keine bildhafte Darstellung, aber dafür ist ein Buch doch viel intensiver, oder? Und da sagt ja keiner was. (Sorry, wenn ich vom Thema abkomme, aber wenn schon Filme angesprochenwerden, ...)

[Ginny]

Ich bin ehrlich gesagt auch nicht der Meinung, das Egoshooter oder andere Spiele für das Gewaltproblem unter Jugendlichen verantwortlich sind.
Ich denke eher das ich die Politiker es sich so leichter machen wollen, eine einfache Lösung gesucht und auch gefunden. Den die Ursachen sind ja oft Mobbing, keine Zukunftsperspectiven, schlechte Noten..., das könnte ich jetzt beliebig fortsetzen.
Ich denke nicht das man gewalttätiger wird, nur weil man solche Spiele spielt. Im gegenteil, ich denke wenn man richtig Frust hat kann man den in so einem Spiel abbauen, man darf allerdings nicht die Realität aus den Augen verlieren, d.h. den Unterschied zwischen Spiel und realem Leben.
Natürlich darf das nicht zum Dauerzustand werden, aber wenn sich in Grenzen hällt sehe ich da keine Bedenken.
Wenn ein Egoshooter einer Gewalttat zu Grunde liegt, sollte man mal über die diesbezügliche Aufklärung des Jugendlichen nachdenken.

Ich verstehe sowieso nicht warum bei Spielen ein solches Drama gemacht wird. Erscheint eun neuer Egoschooter auf dem markt wird diese Diskusion jedes mal aufs neue entfacht, aber kommt ein neuer Horrorstreifen in die Kinos sagt kein Mensch etwas.
Und dabei giebt es genügend Horrofilme, von denen man behaupten kann das sie zu Gewalttasten anregen. SAW zum Beispiel, oder Texas Chainsaw Massacer u.s.w. Ich sehe mir für mein Leben gerne Horrofilme an, SAW gehört zu meinen absoluten Lieblingsstreifen und wer mich kennt weis das ich ein friedlicher Mensch bin der nie auf den Gedanken kommen würde andere zu quälen oder noch schlimmer.

Was die Bücher angeht, so bin ich auch Serus Meinung. Bücher sind meist heftiger beschrieben als das was die Filme dann zeigen, und wie Seru schon sagte, da regt sich kein Mensch auf.

Ich glaube das ein Grund für das Gewaltproblem gesucht wurde, und da PC- Spiele oder Onlinegames sich gerade großer Beliebtheit erfreuen, mussten sie halt dafür herhalten.

Meine Meinung ist, das das Problem nicht bei Spielen, Filmen oder Büchern gesucht werden muss, sondern beim Jugendlichen selbst.

[Ginny]

~ Mein Beitrag wurde ausversehen zwei mal abgeschickt. Sorry ~

[Fangortholin]

Ich denke eine wesentliche Verantwortung liegt hier bei den Eltern, ich würde meinen 12jährigen Sohn, wenn ich ihn hätte, nicht Doom spielen lassen.
Ich halte es auch für fragwürdig ob ein Fernseher oder PC mit Internetanschluss in ein Kinderzimmer gehört.
Egoshooter u.ä. sind vielleicht der Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt, gefüllt wurde es aber mit ganz anderen Sachen.
(Irgendwie hatten wir das aber schon, was ich gerade sage)
Und mal ehrlich, jetzt verbieten sie ein Spiel, glaubt denn ernsthaft jemand das es deswegen nicht gespielt wird *kopfschütteln*
In Zeiten weltweiter Vernetzung und der daraus bestehenden Möglichkeit zum uneingeschränken und globalen Datenaustausch sind Verbote in einzelnen Staaten ein zahnloser Tiger.
Jetzt muss es einer verantwortungsvollen Politik/Gesellschaft genau um die Sachen gehen die das erwähnte Fass gefüllt haben.

[TKarn]

Das Problem ist, daß Du als Eltern nicht alles fernhalten kannst. Bei mir zu Hause gibt es so etwas nicht für meinen 13-jährigen Sohn. Ich weiß aber, daß bei den meisten seiner Freunde Playstation und DVD-Spielr im Zimmer stehen und die Eltern nicht darauf achten, was dort über den Bildschirm geht. Ich weiß, daß er sich schon P18 Filme dort angeschaut hat und sinnlose Ballerspiele gespielt hat. Soll ich ihm den Umgang mit sämtlichen seiner Freunde verbieten?

[Boba]

Fangor, da kann ich dir widersprechen, denn ich habe auch schon mit 6 Jahren Doom I gespielt, oder auch Duke Nukem 3D, ebenso andere Spiele dieser Richtung. Das Grundlegende aber war, das mein Vater immer dabei wahr, ich also nie unbeaufsichtigt diese Spiele gespielt habe. Es ist immer eine Frage wie fot und wie lang man solche Spiele spielt!
Was die Politiker angeht, nunja, wo kein Hirn ist kann man schlecht über eine wirklich Lösung nachdenken!

[Fangortholin]

Ja TKarn, was soll ich da sagen, ich habe doch auch meine Nischen gesucht die sich der elterlichen Kontrolle entziehen um Horrorfilme zu gucken, zu rauchen,... das ist ja auch gut und die muss es für ein Kind / Jugendlichen ja auch geben. Ich will nicht für eine 24 Std. Kontrolle des Kindes plädieren.
Es kommt halt, und jetzt knüpfe ich an Boba an, auf den Umgang der Eltern mit solchen Sachen an, es ist wichtig das sie ein Auge darauf haben. Das Eltern überhaupt mitkriegen was bei ihrem Kind so läuft! Du scheinst coole und verantwortungsvolle Eltern zu haben Boba und deswegen bist du heute auch niemand der sein Leben in einer virtuellen Welt verbringt.

Ach, ich habe doch auch keine Patentlösung. Ich fordere nur Aufmerksamkeit von Eltern ihren Kindern gegenüber.

[TKarn]

Leider ist das nicht bei allen gegeben.

[King Conan]

gelöscht !