Der Drow-Krieg

[Lazarus]

Durch die Krankheit seiner Rasse, der grenzenlosen Arroganz, hatte seine Nemesis also überlebt. Wenn die Magier sich damals nicht so selbstsicher gewesen wären Aznar vernichtet zu haben, hätte er nun ein Problem weniger. Da ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, musste er anscheinend noch am Leben sein, oder konnten Tote auch zusammenhängende Gedankengänge formulieren?

Natürlich bist du noch am Leben, meinte eine altbekannte Stimme spöttisch an.

Ah, Aznar, du unendlicher Quell meiner schlimmsten Albträume, ich hoffte schon dich für immer los zu sein. Weißt du eigentlich, dass ich deinetwegen fast draufgegangen wäre? Dir muss anscheinend kurz entfallen sein, dass ich nicht unter Wasser atmen kann, als du mir wieder eine deiner sinnlosen Visionen geschickt hast. Ich war zwar schon immer der Meinung, dass Sauerstoff vollkommen überbewertet wird, aber ein bisschen davon brauche ich gelegentlich doch. Es wäre jedoch wahnsinnig lustig gewesen, wenn ich in der Wanne ertrunken wäre, denn dann hätte ich dich wenigstens mitgenommen, was für ein unrühmliches Ende für zwei so mächtige Wesen wie uns, findest du nicht?

Mein armer, armer unbedeutender Magier ich schicke dir doch keine Visionen von mir, es ist vielmehr so, dass wir uns immer näher kommen. Ich kann deine Gedanken lesen und du erhaschst einen Teil von dem was ich erlebt habe. Außerdem habe ich dir die Kraft gegeben, die Wanne mit deinem Fuß zu zerschmettern, sonst wäre es vielleicht wirklich kritisch geworden.

Noch näher? Wir teilen uns bereits einen Körper, nämlich meinen, wie viel näher willst du mir denn noch kommen?

Ich will dich ganz mit Haut und Haaren.

Bitte…? Wie soll ich das nun wieder verstehen?

Auf diese Frage antwortete ihm nur Gelächter, welches nach zwei Minuten wieder verebbte. Nur die Ruhe, das war ein Witz, schließlich brauche ich dich noch, oder denkst du ich will den Körper dieses kleinen Mädchens haben, welches schon eine viertel Stunde an deinem Bett steht? Du solltest dich übrigens für die Sauerei mit dem Zuber entschuldigen. Und den Schreck den dein nackter Körper ihr verursacht haben muss, ich hoffe die Kleine hat keinen bleibenden Schaden davon getragen, aber ich befürchte, dass sie wenn sie erwachsen ist nur noch auf Frauen stehen wird.

Nun, dann brauchst du dir ja keine Hoffnungen bei ihr zu machen, Dämon. Ich habe deine wahre Gestalt gesehen und ich kann nur sagen, noch nicht einmal eine Mutter kann so ein Gesicht lieben.

Oh, nun verletzt du mich aber, meine Mutter ist schon lange tot. Wie ich sie vermisse, ihre feinfühlige Art, wenn sie Menschenbabys gefoltert hat, ihre subtilen Gespräche mit denen sie Sterbliche in den Wahnsinn trieb und erst ihre Rezepte für eingelegte Drowohren. Einfach nur köstlich, wirklich schade, dass ich sie schon an meinem hundertsten Geburtstag auslöschen musste.

Istovir wusste nicht, was er dazu sagen sollte, deshalb beließ er es bei einem leisen Seufzen. Er merkte, dass er dem Dämon immer weniger gewachsen war, noch nicht einmal seine Sticheleien schienen ihr inzwischen noch irgendetwas auszumachen, weswegen er beschloss sich Liriel zu widmen, die den Geräuschen nach zu urteilen noch immer an seinem Bett stand.

Er öffnete seine Augen und wollte bereits zum Sprechen ansetzen, als ein grässlicher Schmerz durch seinen rechten Fuß schoss.

Was…..?! Schrie er in Gedanken laut auf.

Oh, habe ich vergessen dir zu sagen, dass drei deiner Zehen gebrochen und der restliche Fuß ziemlich übel verstaucht ist? Naja, du hast es zum Glück ja jetzt selbst herausgefunden.

Aaaaaaaaaazzzzznaaaaaar du miese Schlange.

[Lazarus]

Ist alles in Ordnung mit Euch Herr?

Ja, alles Bestens. Danke, dass du mich vor dem Ertrinken gerettet hast Liriel, presste er mit zusammengebissenen Zähnen hervor.

Woher wisst ihr das?

Ein kleines Vögelchen hat es mir zugezwitschert. Auch, wenn es wohl eher eine zweihundertfünfzig Pfund schwere Echse mit roten Schuppen gewesen sein dürfte.

Verwirrt schaute ihn das Mädchen an, doch bevor sie antworten konnte schaltete sich Aznar dazwischen.

Ooooch Istovir, ich wusste es, du hältst mich für fett. Dabei habe ich mir soviel Mühe gegeben abzunehmen. Man könnte sogar sagen, dass ich nur noch ein Schatten meiner selbst bin. Sag mir, dass du mich immer noch so wie am ersten Tag unserer Begegnung liebst.

Geliebte Aznar, wie kannst du nur Zweifel an meiner aufrichtigen und von Herzen kommenden Zuneigung zu dir, äußern. Ich genieße jeden Moment mit dir, deshalb kann ich es auch gar nicht erwarten, bis du aus meinem Kopf heraus bist, damit ich dir von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe. Wie sieht‘s aus, bis du es nicht langsam leid, nur in meinen Gedanken herumzuschwirren? Ich möchte dich endlich berühren….

So sehnst du dich also auch nach einer körperlichen Vereinigung, denn den Geist teilen wir ja bereits miteinander.

Lass mich ausreden: Ich möchte dich endlich berühren….damit ich dir einen Dolch zwischen die Hörner rammen kann.

Du kleiner Schlingel du, ich wusste es schon immer, du weißt worauf Frauen stehen. Ich sollte dich wirklich….

Was auch immer sie sagen wollte, verstummte ungehört in Istovirs Geist, stattdessen erhob sich sein Körper völlig eigenständig aus dem Bett. Ungläubig und nur zum Zuschauen verdammt musste er mit ansehen, wie sich zuerst sein linker und kurz darauf sein rechter Fuß auf dem Boden aufsetzte. Die Schmerzen, die daraufhin sein Bein entlang zuckten waren bombastisch, wenn auch nicht ganz so schlimm wie das was er bisher erleiden musste.

Aznar, lass den Unsinn und gib mir die Kontrolle über meinen Körper zurück.

Doch anstatt der üblichen bissigen Kommentare vor ihr, die der Magier erwartet hatte, antwortete ihm nur eine unheimliche Stille. Vollkommen nackt hastete er die Treppe des Gasthauses hinab, ohne zu wissen wohin ihn sein Körper führen würde. Die Blicke die ihm zugeworfen wurden, während er hinaus auf die Straße huschte drückten die unterschiedlichsten Gefühle aus: Unglauben, Wut, und nicht zu vergessen Belustigung. Er hatte jedoch keine Zeit eine Antwort hervorzupressen oder gar die Gelegenheit seine Blöße zu bedecken. Unaufhaltsam wurde er weitergezogen, einem ungewissen Ziel entgegen.

[Lazarus]

Drei Kreuzungen und unzählige spöttische Blicke später, hatte Istovir augenscheinlich sein Ziel erreicht, denn sein willenloser Körper blieb nun endlich vor einem Kanaldeckel stehen. Seine Kniegelenke knackten hörbar, als er in die Hocke ging und den schweren Eisendeckel ohne große Mühe achtlos zwei Meter weit von sich wegschleuderte.

Wow, wo hab ich denn das gelernt? Aznar, du könntest meinen Körper öfter zweckentfremden, wenn er dadurch solch ungeahnte Kräfte entwickelt.

Narr, woher glaubst du beziehe ich wohl meine Energie? Für dieses Kunststück muss ich mir einen nicht unerheblichen Teil deiner Lebenskraft aneignen und jetzt sei still, ich muss mich konzentrieren.

Na, toll noch ein paar Tage weniger zu leben. Darf man fragen, was so wichtig ist, oder ist das wieder einer deiner albernen Scherze?

Erneut keine Antwort, stattdessen sprang Aznar, mit seinem Körper einfach durch die Öffnung. Istovir wollte noch schreien, aber es ging alles zu schnell. Zwei Meter tiefer rappelte er sich mühsam auf. Der Sturz hatte seinem verletzten Bein nun den Rest gegeben.

Aznar, meeeein Bein, heulte der Magier.

Memme. Halt jetzt endlich den Mund, du verscheuchst sie sonst.

Wen?

Die Räuber meines rechten Arms.

Wie? Ich dachte es wäre dir nicht möglich, deine verstreuten Körperteile ohne das Nekronomicron zu finden. Oder war das wieder eine deiner Lügen?

Keine Antwort, von seiner Nemesis. Langsam dämmerte ihm, dass Aznar nur mit ihm spielte. Anscheinend brauchte sie das Buch, sofern es überhaupt eines gab, überhaupt nicht, aber was wollte sie dann in der Magierakademie? Es sei denn….natürlich. Alles was Aznar wollte war ein neuer Körper, da sein eigener offensichtlich langsam den Geist aufgab. Was lag also näher, als ihn unter einem Vorwand in die Magierakademie zu locken und ihn dort gegen einen anderen Magier kämpfen zu lassen. Wenn er tot wäre, würde sie sich einfach den, vom Kampf geschwächten, Körper seines Feindes nehmen, so wie sie es bereits zuvor schon einmal getan hatte. Ein hinterlistiges Biest, dass sich da in seinen Eingeweiden breit gemacht hatte, wenn es nicht um seinen Körper ginge, hätte er ihre Einstellung sogar bewundert.

Lautes Kichern, welches weiter vor ihm einsetzte, und offensichtlich von mehreren kleinen Stimmchen herrührte, lenkte ihn von seinen düsteren Gedanken ab.

Wir sind gleich da, meinte die Dämonin zuversichtlich.

Irgendetwas war an diesen Stimmen seltsam vertraut, und so brauchte er nur ein paar Sekunden, bevor er wusste um wen, oder was es sich genau dabei handelte.

Neiiin, das kann nicht dein Ernst sein, nicht die schon wieder.

Ohne auf seinen Protest zu antworten marschierte sein Körper unablässig weiter.

[Lazarus]

Auf den glitschigen Steinen des Kanals, und noch dazu barfuss, war es gar nicht so einfach nicht den Halt zu verlieren und in die widerlich stinkende Brühe zu fallen, die gemächlich dahin floss. Istovir wollte sich überhaupt keine Vorstellung darüber machen, was alles darin herum schwamm. Tote Ratten, verwesendes Fleisch und schleimige Algen wären wohl noch das Harmloseste. Wenn er wieder an der Oberfläche war, musste erneut baden und sich mit viel Seife abschrubben um den Dreck, aber vor allem um den ekelerregenden Gestank aus seiner Nase zu bekommen.

Vorausgesetzt er überstand dieses aberwitzige Abenteuer überhaupt, denn ungebeten und natürlich im ungeeignetsten Moment kam ihm wieder sein Traum in den Sinn, in welchem er versagt hatte und zur Strafe, als Skelett, durch Khandahur`s Kanalisation gewandert war. Neugierig sah er an sich herab, aber bisher war sein Fleisch noch an den richtigen Stellen vorhanden und es krochen auch keine Maden durch seinen Brustkorb, aber trotzdem, irgendwie war ihm nicht wohl dabei hier unten in der totalen Finsternis herumzustolpern.

Aber Moment das stimmte nicht ganz, vor ihm war der schwache Schimmer von Licht zu erkennen und als er seinen Kopf vorsichtig um die Ecke des Ganges streckte sah er auch woher es stammte. Überall in der kleinen Kaverne verbrannte in den unterschiedlichsten Gefäßen irgendetwas unter starker Rauchentwicklung, doch Istorvir interessierte sich nur kurz für die Lampen, denn sein Blick war bereits über die zehn Gestalten gehuscht, die nun nicht mehr kicherten, sondern sich lautstark um etwas stritten was er von seiner Position aus nicht sehen konnte.

Hey, ich gefunden hab, sein mein Arm, du ihn nicht kriegen.

Nun sei doch nicht so, ich wollen mir ihn nur ansehen kurz.

Das du auch sagen von meiner toten weißen Ratten und dann du gegessen habst.

Gar nicht wahr.

Wohl war, du Lügner sein.

Das du nehmen zurück, oder ich haun dir Kopf zu Brei.

Ha, ich darüber können nur lachen, du nicht stark genug sein. Ich mächtsigster Goblin hier unten bin, du keine Chance haben.

Wer sagen ich allein sein? Los Jungs wir haun kaputt und dann wir teilen Arm. Das Fleisch reichen für drei.

Mit dem Kampfschrei töööööten, stürmten drei der Goblins auf denjenigen mit dem Arm zu.

Erst jetzt als der Goblin den Arm achtlos wegwarf um seine Keule zu zücken, sah der Magier, dass es sich um einen rot geschuppten Arm mit vier Fingern handelte.

Ist es das was ich vermute?

Nein, natürlich nicht, was du dort vor dir siehst ist eine Sonnenblume, die zufällig aussieht wie ein Dämonenarm. Worauf wartest du noch Schwachkopf, schnapp ihn dir, dann kannst du bald dein Bad nehmen.

Nur die Ruhe, ich will die Vorstellung genießen, wann hat man schon mal die Gelegenheit mit anzusehen wie sich diese elenden Wanzen gegenseitig die Köpfe einschlagen?

[Lazarus]

Zufrieden grinsend sah Istovir mit an, wie der erste der anstürmenden Goblins, von der Keule seines Artgenossen, am Kopf getroffen wurde und tot oder auch nur bewusstlos zu Boden sank. Ihm war es einerlei, er würde sich der Verletzten schon annehmen, nachdem er endlich diesen verfluchten Arm in Händen hielt. Anscheinend waren diese zweibeinigen Pestbeulen doch nicht so verblödet, wie er immer gedacht hatte, denn die anderen Beiden teilten sich nun auf um ihren Gegner gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen mit ihren rostigen Messern anzugreifen. Die Kämpfer waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht bemerkten wie sich ein weiterer Goblin von hinten anschlich und sich nach dem Arm bückte. Istovir hingegen bemerkte es augenblicklich. Irgendetwas war anders an diesem speziellen Exemplar. Nach einer geschlagenen Minute kam er auch darauf was es war. Dieser Goblin war kleiner, schmächtiger und hatte vollere Lippen als die anderen, und unter dem fleckigen Oberteil zeichneten sich deutlich zwei kleine Beulen ab. Der Drow hatte noch nie einen weiblichen Goblin gesehen, doch was die Hässlichkeit anging standen sie ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Doch er hatte keine Zeit sich weiter mit sinnlosen Spekulationen über Schönheitsideale zu beschäftigen. Er musste endlich die Dämonenteile zusammenbekommen und deshalb konnte er es nicht zulassen, dass sich dieses Weibsbild mit dem Arm davonschlich. Gezwungenermaßen trat er deshalb aus seinem Versteck hervor, auch wenn er dadurch um das Vergnügen gebracht wurde den Kampf zu Ende zu sehen.

Lass augenblicklich den Arm fallen oder ich verbrenne dich zu Asche, sprach er daraufhin mit lauter Stimme, und anklagendem rechten Zeigefinger mit dem er auf die Goblinin deutete.

Ungläubig hielten die Goblins mit dem Kämpfen inne und alles drehte sich nach ihm um, bevor sie ihre Köpfe in die andere Richtung wendeten um ihre Artgenossin anzustarren. Die niedrige Intelligenz dieser Kreaturen zeigte sich wieder einmal darin, dass sie nicht in der Lage waren spontane Entscheidungen zu treffen. Unschlüssig ob sie sich der Diebin oder doch lieber Istovir zuwenden sollten, blieben sie reglos, wie zu Stein erstarrte Statuen stehen. Schließlich riss sich derjenige mit der Keule zusammen und trat einen Schritt vor.

Ey, das hier Goblinterritorium sein, was du hier wollen?

Nichts Besonderes, gebt mir nur diesen Arm und ich lasse Euch am Leben. Eine offensichtliche Lüge, aber das konnten diese einfältigen Narren natürlich nicht wissen.

Du uns gar nichts zu sagen habst.

Genau.

Wieso wir uns streiten wegen popeligem Arm, wenn dort viel mehr Fleisch dran sein?

Wir heute Abend essen einen von den Langen.

Ich meinen Teil roh essen werde.

Ich damit verfeinern werde meine Schleimsuppe.

Lecker, ich auch haben wollen Suppe.

Wir Dunkelelf kaaaaput haun.

Nach diesen Ankündigungen stürmten die Goblins wie eine geschlossene Einheit unter lautem Geschrei auf Istovir los. Die Goblin Frau hatte die Zeit des Disputs inzwischen genutzt um mit dem Arm durch den nächsten Gang zu flüchten.

Neeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiin, schrie Istovir aufgebracht, als er seine so sicher geglaubte Beute entkommen sah. Das werdet ihr mir büßen, ich werde Eure Knochen einschmelzen und mir aus Euren Ohren eine Halskette machen. Mit erhobenem Haupt und weit ausgebreiteten Armen ging er langsam auf die Goblins zu. Magie durchströmte bereits alle Poren seines Körpers, es bedurfte nur noch eines einzigen Wortes, und seine Magie würde wie eine alles zerstörerische Welle über seinen Opfern zusammenbrechen.

[Lazarus]

Ein kleiner Feuerball sollte genügen um diese missratene Brut auszulöschen. Der einzige Nachteil dabei wäre der Geruch von verbranntem Goblin, der sogar noch übler als ihr natürlicher Körperduft war.

Sterbt ihr quiekenden Ratten, schrie der Drow und wedelte gebieterisch mit den Armen.

Ehm Istvoir, du weißt schon, dass dein zerbrechlicher Körper momentan nicht in der Lage ist so starke Magie zu wirken, ohne dass er bleibenden Schaden davon trägt, zwitscherte ihm die leise Stimme seines Dämons ins Ohr.

Mitten in ihrem Ansturm hielt die Meute inne, so als wären sie gegen eine unsichtbare Barriere geprallt und ein verängstigtes Geflüster machte die Runde.

Warum er nicht weglaufen?

Der Dunkelelf verrückt sein, wir in der Überzahl.

Genau, wir mindestens doppelt so viele wie er.

Er mit den Armen winkt, genau wie die Magierfritzen.

Er aber nicht aussehn wie Zauberer. Wo sein sein Stöckchen? Er auch gar keine bunten Fetzen anhaben.

Du recht haben, er überhaupt nichts tragen.

Drow‘s hässlich sein. Sie so blass und überhaupt nicht grün.

Stimmt ihre Farbe überhaupt nicht gesund aussehn.

Haltet die Klappe, er kein Hokuspokusmacher. Ich jetzt essen will.

Istovir biss die Zähne zusammen, da er doch tatsächlich vergessen hatte wie schwach er im Moment war. Schnell musste er sich etwas Neues überlegen, denn langsam aber unaufhaltsam näherten sich ihm die Goblins wieder. Ein Ausweg blieb noch, der die Goblins zwar nicht töten würde, andererseits aber nur einen Bruchteil der Magie des Feuerballs kosten würde.

Leise stieß er ein einziges Wort der Drowsprache, nämlich Oloth aus und bewegte dabei seine Hände so als würde er ein riesiges Netz über den Raum werfen.

Was der da machen?

Ich nicht wissen, aber ich auch versuchen werde.

Einer der Goblins ahmte daraufhin seine Bewegungen nach, nur mit dem Wort Oloth hatte er so seine Schwierigkeiten, denn das was er hervorbrachte hörte sich eher nach Oooothol an.

Eine unnatürliche Dunkelheit, die kein Auge zu durchdringen vermochte bereitete sich schlagartig in der Kaverne aus und sogar die rußenden Lampen verschwanden in der Finsternis.

Aaaaaaaaaaah, ich blind sein.

Ich zu meiner Mami will.

Ey, Trigger, wie du das gemacht haben?

Irgendjemand mir auf dem Fuß stehn.

Wer?

Der Linke.

Der Magier konnte bei soviel Blödheit nur angewidert seinen Kopf schütteln. Wie hatte es diese degenerierte Rasse von Idioten nur geschafft so lange am Leben zu bleiben? Da die Goblins mit sich selbst beschäftigt waren und er, in der von ihm geschaffenen Finsternis, ausgezeichnet sehen konnte schritt er zwischen ihnen hindurch ohne irgendwie behelligt zu werden. Die Dunkelheit endete am Ende der Kaverne so dass er bereits wieder normal sah, als er den Gang betrat in dem die Goblinin verschwunden war.

Au, irgendjemand mich in den Arm gebissen hat.

Uups, tschuldigung.

Hey, du mich schon wieder gebissen.

Der Zauber würde sich in fünf Minuten auflösen, wehalb der Magier versuchte soviel Abstand zwischen sich und seine Feinde zu bringen. Istovir beschleunigte seine Schritte, so dass er fast anfing zu rennen. Hinter sich hörte er noch vereinzelte Wortfetzen die jedoch schon bald leiser wurden.

[Lazarus]

Nur die huschende Bewegung und leises Getrippel zwanzig Meter vor ihm, lieferte einen kleinen Anhaltspunkt wohin er sich jetzt wenden musste. Natürlich konnte es sich beim Verursacher um alles mögliche handeln, angefangen bei Ratten, irgendwelchen finsteren Subjekten bis hin zu Sklaven die sich hier vor der Obrigkeit versteckten, wobei er sich absolut nicht vorstellen konnte wer hier unten freiwillig leben wollte, von Goblins mal abgesehen. Leider hatte er die Gestalt nur aus den Augenwinkeln kurz erhascht, bevor sie in der nächsten Gangbiegung verschwunden war, weswegen er sich absolut nicht sicher sein konnte ob es sich um die Gesuchte handelte. Ohne großartig darüber nachzudenken rannte er hinter dem Phantom her und ignorierte die fürchterlichen Schmerzen die seinen Fuß durchzuckten. Weiter, immer nur weiter. Der Drow konzentrierte sich nur darauf in Bewegung zu bleiben, alle anderen Gedanken blendete er kategorisch aus. Selbst Aznars drängende Stimme die auf einen Erfolg drängte, nahm er nur am Rande war. Die wilde Hatz führte ihn durch düstere Gänge, kleinere und größere Kammern, die mit abgestandenem Wasser gefüllt waren, vorbei an eingestürzten Stollen und undefinierbaren Trümmerteilen. Die Jagd zog sich bereits über eine Stunde hin, aber bereits nach fünfzehn Minuten hatte Istovir jegliche Orientierung verloren. Sein Körper war für derartige Belastungen nicht ausgelegt und er hätte selbst im Vollbesitz seiner physischen Kräfte mit argen Problemen zu kämpfen gehabt. Doch mit gebrochenen Zehen und von unzähligen kleineren und größeren Schrammen überzogen, die er sich an Mauervorsprüngen und scharfkantigen Steinen zugezogen hatte, sah die Sache noch etwas drastischer aus. Sein nackter Körper war vollkommen mit Schweiß bedeckt und seine Brust hob und senkte sich wie ein kaputter Blasebalg. Jede seiner unzähligen Wunden die mit dem Abwasser der Kanalisation in Berührung gekommen war, brannte wie Feuer und als er seine Stirn befühlte meinte er bereits leichtes Fieber zu verspüren. Sein Körper war am Ende und das wusste er, schließlich war es kein Wunder, irgendwann versagte alles. Der Abstand zwischen der Goblinin hatte sich kaum verändert vermutlich war es nur seinen langen Beinen, mit denen er mit einem Schritt erreichte wofür die Kleine zwei brauchte, zu verdanken, dass sie ihn bisher noch nicht abgehängt hatte. Doch nun war er am endgültig am Ende. Der Magier wollte nur noch eines, nämlich schlafen, sehr sehr lange schlafen. Selbst die Verlockungen eines heißen Bads reizten ihn nicht mehr. Müde und zerschunden, ließ er sich langsam zu Boden gleiten, dass er sich dabei den Rücken an der harten Granitwand zerkratzte bemerkte er schon gar nicht mehr und wenn doch, so war es ihm inzwischen auch vollkommen gleichgültig. Mit geschlossenen Augen saß er da und genoss die himmlische Ruhe, nur das leise getröpfelt von Wasser und die trippelnden Schritte der Ratten in seiner Nähe störten seinen vollkommenen Frieden. Langsam verblasse die Erinnerung an seinen Körper und er merkte bereits wie er unweigerlich in eine andere Daseinsebene, welche nur Bewusstlosigkeit oder Tod bedeuten konnte hinüber glitt. Nur die panische Stimme die sich jetzt in seinem Kopf zu Wort meldete hielt ihn davon ab sich gehen zu lassen.

Istovir……Istovir…..Iiiiiiiistovir steh auf, du kannst hier nicht bleiben oder du stirbst.

Ach und wäre das so schlimm? Meinte er innerlich ruhig und ohne einen Funken Sarkasmus.

Er hatte sich mit seinem Tod abgefunden, warum konnte die Stimme das nicht auch? Er kannte sie irgendwoher und er wusste auch warum sie ihn nicht gehen lassen wollte, doch konnte er sich im Moment absolut nicht daran erinnern. Resigniert zuckte er im Geiste mit den Achseln, es war sein Körper und er war am Ende, die Stimme hatte keinen Einfluss darauf. Diese Tatsache musste sie auch erkennen, ob sie nun wollte oder nicht. Die Dunkelheit rückte immer näher, doch er fürchtete sich nicht vor ihr, denn sie versprach Erlösung von seinem Leid.

[Lazarus]

Istovir hatte erwartet, das sein komplettes Leben noch einmal vor seinem geistigen Auge vorüberziehen würde, doch anscheinend war diese allgemeine Annahme, ausgemachter Blödsinn. Wozu sollte es überhaupt nützlich sein die Fehler seines Lebens zu erkennen, wenn man sie nun eh nicht mehr ändern konnte? Und was hatte er in seinem Leben denn schon großartig erreicht, woran er sich nun mit Freude oder Stolz erinnern konnte ? Seine Familie war tot, ein Umstand der zwar ärgerlich war, ihn aber nicht unbedingt in Tränen ausbrechen ließ. Das Einzige was er wirklich fühlte war allenfalls Wut darüber, dass die Mörder noch am Leben waren. Er hatte kein Weib, keine Kinder oder sonst jemanden auf dieser Welt, der um ihn trauern würde. Abgesehen von dieser dämlichen kleinen Dämonin in seinem Kopf, die sich nun einen anderen Körper zum Aussaugen suchen musste.

Na dann mal viel Spaß Schlampe. Hier unten findest du höchstens Ratten oder Goblins, nicht gerade das wovon eine Dämonin von Welt träumt, oder? Überlegte er kichernd.

Magie hatte sein Leben bestimmt, aber nicht mal sie war in der Lage ihn jetzt noch zu retten. Istovir konnte nur noch warten und darauf hoffen, dass die Qualen die er in Orbb'Valsharess Hallen erleiden würde nicht schlimmer wären als die die er in den letzten paar Tagen erlitten hatte. Doch irgendwie bezweifelte der Drow das, denn schließlich war er nicht unbedingt ein fanatischer Anhänger der Spinnengöttin, sie hatte in seinem Leben allenfalls eine unbedeutende Randfigur gespielt. Nachtragend wie Frauen nun mal waren, wenn man ihnen zu wenig Beachtung schenkte, würde sie wahrscheinlich ihre helle Freude daran haben seine Seele bis zur Unendlichkeit zu foltern. Kurz bevor er herausfinden konnte wie es auf der anderen Seite des Vorhangs, welchen man Leben nannte, aussah verspürte er einen stechenden Schmerz, der so schlimm war, dass er ihn aus seiner Benommenheit riss. Irgendjemand oder -etwas machte sich an seinem Bein zu schaffen. Es war so als würden kleine spitze Dolche in sein Fleisch schneiden.
Mühsam öffnete er die Augen um zu erkennen wer ihn da so peinigte, doch das Bild welches seine Augen lieferten war verschwommen und absolut unbrauchbar. Er hatte nicht die Kraft den Angreifer abzuschütteln, also konnte er nur darauf warten, dass sich seine Sicht klärte. Was sie auch irgendwann tat. Beim Anblick der sich ihm nun bot, drehte es ihm fast den Magen um, doch kurz danach war dieses Gefühl verschwunden und hatte grenzenloser Wut Platz gemacht. Wie konnten sie es nur wagen? Noch war er nicht tot und wenn es nach ihm ginge würde er so ganz gewiss nicht enden und wenn doch, dann würde er auf jeden Fall noch ein paar von ihnen mitnehmen. Istovir sammelte seine verbliebenen Kräfte für einen allerletzten Zauber, denn er merkte dass er seine Konzentration nicht lange aufrecht erhalten konnte zumal sich jetzt auch noch ein unbeschreiblicher Schmerz in seiner linken Brust hinzugesellte. Sein Herz war kurz davor den Geist aufzugeben und so wie es sich anfühlte würde es das mit einem Knall tun, der seinen Brustkorb aufbrechen würde.

[Lazarus]

In einer verzweifelten Kraftanstrengung schrie er seinen Zorn heraus: Ihr habt Euch den falschen Drow zur falschen Zeit ausgesucht. Tretet Eurem Schöpfer gegenüber und verzweifelt.

Dann schleuderte Istovir den, in seiner Wirkung stark reduzierten, Blitzstrahl zu den Ratten, die an seinem Bein herumgenagt hatten. Diejenigen, welche nicht bereits vor seinem Gebrüll geflohen waren, wurden voll erwischt und augenblicklich gebraten, als ihre Körpersäfte schlagartig verdampften. Der Magier schaffte es noch ein zufriedenes Grinsen in sein Gesicht zu zaubern, aber dann war es auch schon schlagartig vorbei, als sein Herz aufhörte zu schlagen. Was der Drow nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass sein eigener Körper in einer Wasserlache lag. Die Stromstöße die daraufhin seinen Körper durchliefen, regten sein Herz wieder dazu an mit seiner Tätigkeit fortzufahren. Zuckend und sich vor Schmerzen windend lag er da und konnte sich weder bewegen, noch um Hilfe schreien. Kurz bevor er der Bewusstlosigkeit anheim fiel hörte er noch eine nicht näher bestimmbare Anzahl an Stimmen die anscheinend über ihn sprachen.

Schafft ihr in meine Kammer und fesselt ihn, dann werde ich vielleicht darüber hinwegsehen, dass ihr fast alles zunichte gemacht hättet.

Ja Gebieter.

Wird sofort erledigt Chefchen.

Alles klaro, kein Problem sein.

Das will ich auch hoffen, nur Murgel hat sich vorbildlich verhalten und damit Eure wertlosen kleinen Leben gerettet, ihr solltet Euch bei ihr bedanken.

Die Danksagungen die kurz darauf erfolgten waren augenscheinlich geheuchelt, denn als der Meister verschwunden war, hörten sich die Worte der Goblins ganz anders an.

Blöde Petze.

Du alte Schleimerin sein Murgel.

Genau, du dich halten für unangreifbar, nur weil du Chefchens Liebling sein.

Du besser du nicht zu tief schlafen Murgel, es hier unten sehr gefährlich sein. Es schon viele Unfälle gegeben haben, wie schnell einem fallen aus Versehen Keule auf den Kopf und man dann am nächsten morgen aufwachen und feststellen, man tot sein.

Ihr mir keine Angst machen, Meister mag mich, weil ich schlauer sein als ihr alle zusammen. Er mich beschützen wird und mir beibringen wie ich grooooße Zauberin werde, dann ihr alle nach meiner Pfeife tanzen werdet.

[Lazarus]

Istovir bemerkte schon gar nicht mehr wie er von mehreren Goblins anhoben und in das Versteck des Unbekannten gebracht und dort mit mehreren Stricken an einen Steinaltar gefesselt wurde. Sein Geist war eine wirbelnde Masse aus unzusammenhängenden Bruchstücken und sein gepeinigter Körper fühlte vollkommen gefühllos an. Doch sein Glück hielt nicht lange an, als er langsam wieder aufwachte und dumpf am Rande seines Bewusstseins eine Stimme vernahm:

Kümmere dich um seine Wunden und sieh zu, dass er mir nicht wegstirbt, bevor ich ihm ein paar Fragen stellen konnte.

Jawohl Meister, ich leben um zu dienen.

Mehrere Hände machten sich an ihm zu schaffen, doch anstatt sein Leiden zu verbessern, schienen sie alles nur noch schlimmer zu machen. Die Schmerzen die er die ganze Zeit nicht mehr gespürt hatte kehrten mit Macht zurück und es fühlte sich so an, als würde ihm die Haut bei lebendigem Leib abgezogen. Irgendjemand fing an zu schreien, aber erst mit einer gewissen Verspätung merkte er, dass er selbst es war.

Du still sein, oder Meister mich schlagen.

Doch der Magier dachte überhaupt nicht daran, der Goblinin einen Gefallen zu tun und schrie so lange aus vollem Herzen weiter bis ein harter Schlag gegen seinen Kopf ihn verstummen ließ.

Du ja nicht hören wollen, ich dich jetzt schlafen schicken.

Ein erneuter Treffer raubte ihm dann auch tatsächlich wieder das Bewusstsein. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber als er zitternd ob der Kälte die Augen aufschlug sah er ein zufrieden grinsendes Gesicht über sich gebeugt.

Murgel große Heilerin sein, wie du dich fühlen?

Istovir betrachtete kopfschüttelnd die Verbände die mit mehr Unverstand als echtem Fachwissen um seinen Körper geschlungen waren. Doch obwohl das Werk der Stümperin von minder Qualität war, fühlte er sich tatsächlich besser. Erst jetzt fiel sein Blick auf einen Rucksack und eine kleine Glasphiole, die auf einem Tisch neben ihm standen und da wurde ihm schlagartig alles klar. Anscheinend hatte jemand seine Habseligkeiten, die sein verblichener Diener in der Kanalisation verloren hatte, gefunden und tatsächlich schien Murgel es geschafft zu haben aus seinen vielen Tränken ausgerechnet einen Heiltrank auszukramen, welchen sie ihm eingeflößt haben musste. Mit krächzender Stimme und ausgedörrter Kehle brachte er ein leises: Wasser bitte hervor und verfluchte sich einen Moment später vor seiner Schwäche einen Goblin um irgendetwas bitten zu müssen.

Später, zuerst wirst du mir ein paar Fragen beantworten und falls mir die Antworten nicht gefallen, wirst du eh keines mehr brauchen, meldete sich jetzt eine dröhnende Männerstimme, die ihm wage bekannt vorkam, zu Wort.

Der Magier drehte den Kopf und sah rechts von sich, eine ca. 2 Meter große Gestalt von kräftiger Statur die vollkommen in einen schwarzen Mantel mit Kapuze gehüllt war. An einem weißen Gürtel, der von einer Totenkopfspange gehalten wurde hing ein dreißig Zentimeter langer gebogener Dolch mit schwarzer Klinge. Das Gesicht wurde von einer ebenfalls schwarzen konturlosen Maske verdeckt in der nur zwei grünlich leuchtende Augen hervor glommen. Die Hände wurden von zwei blutroten Lederhandschuhen verhüllt. Jetzt wusste er auch woher er die Stimme kannte, dies musste die Person sein, die er kurz vor seiner Ohnmacht und seinem Abtransport gehört hatte. Der Meister der Goblins. Istovir wollte sich erheben um wenigstens nicht vollkommen hilflos zu sein, aber er wurde von den Fesseln um seinen Körper weiterhin auf dem kalten Stein festgehalten.

Bleib ruhig liegen wir haben viel zu bereden und ich möchte nicht, dass du extra aufstehst nur um mir den gebührenden Respekt zu erweisen. Das grausame Lachen dass daraufhin erfolge erinnerte ihn irgendwie an jemand ganz bestimmten.

[Lazarus]

Respekt, das einzige was ich dir erweisen werde ist ein schneller Tod, wenn du mich nicht augenblicklich von diesen Fesseln befreist, drohte Istovir aufgebracht.

Ach wirklich? Und wie willst du das anstellen? Hast du vor mich so lange zum Lachen zu bringen, bis mir die Luft ausgeht? Oder hoffst du etwa darauf, dass ich innerhalb der nächsten paar Stunden an Altersschwäche sterbe? Vielleicht hast du aber auch einer Armee unsterblicher Krieger in deinen Taschen versteckt, die mich beseitigen sollen? Oh, ich vergaß, du hast ja überhaupt keine Taschen, ist es nicht vielmehr so, dass du vollkommen nackt durch die Kanalisation gestolpert bist, nur um einen gewissen Arm zu finden? Was mich zu der Frage bringt, was genau du eigentlich darüber weißt? Noch spannender wäre es natürlich zu wissen, wer dir etwas über den Arm gesagt hat. Nun wie sieht es aus, bis du ein braver Drow uns verrätst mir alles, oder muss ich erst anfangen gemein zu werden?

Arm? Wer sagt denn, dass ich hinter einem Arm her bin, ich hab selber noch zwei gesunde, aber danke der Nachfrage. Ich bin nur hier unten weil ich ein paar Studienobjekte für meine Forschungen brauche. Hauptsächlich Schimmelpilze und Goblins. Naja, falls mir dabei zufällig eine zwei Meter große, zweibeinige Ratte in einer Kapuze begegnen sollte werde ich natürlich auch nicht nein dazu sagen. Du machst dich sicher gut in meinem Kochtopf. Was die Kleiderfrage angeht muss ich gestehen, hatte ich schon immer einen Hang zum Exhibitionismus. Außerdem bekommt man Blutflecken nur sehr schwer wieder raus, du hast doch Blut in deinen Adern, oder war mein ganzer Aufwand etwa unnötig?

Sehr amüsant Drow, mal sehn ob du immer noch so vorwitzig bist, wenn ich dir erst mal einen deiner Arme ausgerissen habe. Ich denke ich fange mit deinem rechten an, meinte der Vermummte aufgebracht.

Istovir, hör auf ihn zu provozieren, oder er vernichtet uns beide ohne mit der Wimper zu zucken, ich kenne ihn.

Ah Aznar, schön dich wieder zu hören, ich dachte schon ich hätte dich verloren. Undenkbar, was würde ich nur ohne deine unschätzbare Hilfe tun? Wieso überrascht es mich nicht dass du das gesagt hast? Hättest du freundlicherweise die Güte mir zu erklären mit was für einem wahnsinnigen Irren ich es diesmal zu tun habe.

Ich habe schon zuviel gesagt.

Zuviel?! Du hast überhaupt nichts gesagt, ich verlange eine Antwort.

Sei still, ich muss mich tiefer in deinen Geist vergraben, oder er wird mich bemerken.

Und tatsächlich wie auf ein geheimes Stichwort drehte der Vermummte seinen Kopf und sog lautstark die Luft ein, als würde er irgendetwas erschnüffeln wollen.

Dieser Geruch…. so bekannt und doch….aber das kann nicht sein.

Neugierig beugte sich der Riese zu Istovir hinab um noch einmal prüfend die Luft in sein Riechorgan zu saugen.

Wusst ich‘s doch, meine Nase hat mich noch nie im Stich gelassen.

Der Magier konnte förmlich spüren, wie sich die Erkenntnis in den Augen seines Gegenübers ausbreitetet.

Hallo Mutter, schön zu sehen, dass die Gerüchte deines Todes etwas verfrüht waren.

Der grenzenlose Hass der nun in den hellgrünen Augen des Wesens aufglomm jagte selbst einem so abgebrühten Drow wie Istovir Angstschauer über den Körper.

[Lazarus]

Von meiner Seite aus was das jetzt vorerst mit dem Drow Krieg (hab ehrlich gesagt keine Lust mehr alleine andauernd was zu posten und schlußendlich scheint sich höchstens Aurian für eine Weiterführung zu interessieren). Vielleicht starte ich irgendwann ein anderes Projekt in diesem Forum (obwohl das ziemlich unwahrscheinlich sein dürfte) oder irgendjemand bekommt doch noch Lust am Drowkrieg einzusteigen.

@ Aurian: Tut mir echt leid dich enttäuschen zu müssen. Zur Zeit bin ich leider nicht in Schreiblaune (zumindest was dieses Froum angeht), aber vielleicht überleg ich's mir irgendwann noch mal.

[Aurian]

Schade, aber ich kann dich gut verstehen. Danke dir aber für das, was du hier geschrieben hast.

[Lazarus]

Mutter? Ein einfaches Wort und dennoch ließ es Istovirs Welt völlig in sich zusammenstürzen. Die Gestalt vor ihm sollte tatsächlich das Kind Aznars sein. Der Magier wusste nicht was schlimmer war, eine Dämonin im Kopf zu haben, oder ihre Brut leibhaft vor sich zu sehn, obwohl sehen bei der vermummten Gestalt nicht das richtige Wort war.

Mutter? MUUUUUUTTER!!!!!! Was soll das bedeuten Aznar?, schrie er in Gedanken, doch der Parasit in seinem Kopf antwortete nicht.

Willst du denn garnichts zu deinem gliebten Kind sagen, jetzt wo wir uns nach so unendlich langer Zeit endlich wieder gegenüber stehen? Wie wäre er zum Beispiel mit einer Entschuldigung für deinen Versuch mich umzubringen?

Aznar schwieg zu den Vorwürfen ihres Kindes genau beharrlich wie zu Istovirs Fragen. Aber anscheinend war das die falsche Reaktion, denn die Wut des Halbdämons vor ihm schien nun fast greifbare Dimensionen anzunehmen.

Warum antwortest du nicht? Ich will auf der Stelle antworten, oder ich vernichte deinen jetzige Behausung schrie er aufgebracht, bevor er einen seiner Lederhandschuhe auszog. Was darunter zum Vorschein kam, war eine verkrümmte Klaue, die mit roten Schuppen bedeckt war. Für einen kurzen Moment verrutschte sein Mantel und der Drow konnte erkennen, dass die Haut über dem Handgelenk vollkommen schuppenfrei war und der eines Drow ähnelte. Doch seine Beobachtungen wurden zur Nebensächlichkeit, als das Monster seinen linken Arm leicht mit der Klaue, vom Handgelnk bis zum Ellenbogen, aufritzte. Der Schmerz war im ersten moment einfach nur unangenehm, aber nichts im Vergleich zu dem was er bisher durchgemacht hatte. Doch dann wurde es schlimmer, viel schlimmer sogar und es fühlte sich plötzlich so an als fließe Säure durch seine adern. Er schrie aus Leibeskräften, aber der Dämon hielt ihm einfach seine Hand auf den Mund, so dass sein Schrei erstickt wurde und er kaum noch Luft bekam. Dann beugte er sich verschwörerrisch vor um dem Drow leise etwas ins Ohr zu flüstern: Das war erst ein kleiner Vorgeschmack, sorge dafür dass sie mit mir spricht, oder ich werde dich lehren was wahre Schmerzen sind.

[Lazarus]

Du wirst mich lehren was wahre Schmerzen sind? Das ist normalerweise mein Spruch und ich glaube auch nicht, dass du nur halb so gut darin bist wie deine Mutter. Warum nehmt ihr Euch beide nicht zusammen ein Zimmer in einer Taverne um über vergangene Zeiten zu philosophieren. Ich würde dabei ja eh nur stören und ich bin sicher Aznar hat auch nichts dagegen kurz einen Goblinkörper zu übernehmen. Gespräche unter Verwandten sollten wirklich vertraulich sein, und da mich die ganze Angelegenheit nur am Rande betrifft, solltest du mich vielleicht losmachen, damit ich Euch beide alleine lassen kann, meinte der Drow hoffnungsvoll.

Ah, jetzt verstehe ich warum meine Mutter dich ausgesucht hat. Sie hatte schon immer etwas übrig für Angeber und Dummschwätzer. Aber leider bist du nicht halb so beeindruckend wie mein Vater. Du kannst es weder körperlich noch geistig mit ihm aufenhmen, weswegen ich mich bei deiner Folter etwas zurückhalten muss, Aber wenn du noch einmal ungefragt deinen Mund aufmachen solltest, wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein, sprach der Halbdämon, bevor er seine Fingernägel tief in Istovirs Oberkörper versenkte. Ohnmächtig vor Schmerz brach der Drow daraufhin zusammen, nicht aber ohne Aznar vorher noch mit einem letzen Schrei zu verfluchen.

[Lazarus]

Istovir.....Istovir....wach auf....schnell, du musst dich beeilen, flüsterte eine liebliche Stimme, deren Urspung er nicht ausmachen konnte.

Was? Benommen und leicht verwirrt wollte sich nach der Sprecherin umsehen, aber irgendetwas hielt seinen Kopf fest, so dass er sich ihn nicht bewegen konnte. Er wusste weder wo er war, noch was die Stimme von ihm wollte, schließlich war er ja bereits wach, oder etwa nicht? Doch warum konnte er dann nichts von seiner Umgebung erkennen, grauer Nebel umgab ihn und in der Ferne konnte er die dunklen Silhouetten von Gebäuden erkennen.

Du musst aufwachen, bevor er zurück kommt, mir will er nur meine Geheimnisse entreissen, dich hingegen will er vernichten.

Wo bin ich, wer bist du und wer zum Teufel will mich nun schon wieder töten?

Erinnere dich, bevor es zu spät ist, meinte die Stimme eindringlich, und dann urplötzlich stand dsie vor ihm. Sie war die schönste Drow die er jeh gesehen hatte.

Und er kannte sie, auch wenn er nicht genau wusste woher. Dann begann sie sich vor seinen Augen zu verändern, wurde größer und ihre Haut nahm einen roten Farbton an, Schuppen bedeckten ihren ganzen Körper und zwei Hörner wuchsen aus ihrer Stirn.

Jetzt fiel ihm auch wieder der dazugehörige Name ein: Aznar.

[Lazarus]

Arghhhh, womit habe ich das nur verdient, da macht man mal für ein paar Minuten die Augen zu um einen halbwegs vielversprechenden Traum, in dem ich nicht hinter Dämonenstückchen her rennen muss, mein Körper nicht langsam vor meinen Augen zerfällt und nicht jeder dahergelaufene Vollidiot mich umbringen will, zu erleben und dann stellt sich meine Wunschvorstellung als mein größter Feind heraus.

Schön zu sehen, dass du wenigstens deinen Humor nicht verloren hast, er wird dir sicher über die unvorstellbaren Schmerzen hinweghelfen, die gleich deine Arme hinausfschießen werden, meinte seine Nemesis süffisant.

Welche Schmerzen, wovon bei allenn Höllen sprichst du nun schon wieder? Ich kann deinen Sohn garnicht hier im Raum sehen, entgegnete er in Gedanken nachdem er hastig seine Augen geöffnet hatte. Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass er noch immer an die Steinplatte gefesselt war, außerdem hatte man ihm einen widerlich schmeckenden Lappen in den Mund geschoben, damit er keine Zauber wirken konnte.

Wir müssen hier verschwinden, bevor er mit seinen Folterinstrumenten zurückkehrt. Sowohl dein Körper,als auch dein Verstand würden seine Methoden dich zum Reden zu bringen, nicht lange überleben. Daher solltest du mir für das folgende dankbar sein. Wir haben nur einen Versuch, so geschwächt wie meine Kräfte momentan sind, also sei stark und beiss die Zähne zusammen.

Ich werde sicher nicht die Zähne zusammenbeissen, das Stück Stoff in meinem Mund schmeckt so gehaltvoll, als hätte sich damit ein Goblin den Arsch abgewischt. Vermutlich entspricht das sogar der Wahrheit, denn so wie ich deinen verrückten Sohn einschätze ist dass genau die Art von Scherzen die er....Doch weiter kam er nicht mit seiner Rede, denn er musste nun doch mit aller Gewalt auf den Knebel beissen, um nicht wahnsinnig zu werden bei den Schmerzen, die er durchlebte als zwei hellgrün leuchtende Flammen um seine Fesseln entstanden, sich durch sie hindurch fraßen und danach seine Haut in Brand setzten.

[Lazarus]

Tatsächlich hatte er noch nie etwas Vergleichbares durchlebt, was auch nur annähernd diese Qualität an Qual bei ihm verursacht hätte. Sicher es war auch nicht gerade lustig als der Dämon durch seine Nase in sein Gehirn vorgedrungen war, oder als er fast im Badezuber ertrunken wäre, nicht zu vergessen das erhebende Prickeln, als er sich selbst unter Stom gesetzt hatte, aber das hier nahm wirklich den ersten Platz in seiner Hitliste ein. Bei Gelegenheit musste er sich bei Aznar noch dafür bedanken, denn es gab wirklich keinen besseren Beweis dafür, dass er noch am Leben war, als diese grauenhaften, alles verzehrenden Schmerzen. Während sein Geist seltsam losgelöst vom Geschehen war, denn wie ließe sich sonst erklären, dass er sich über solche Dinge noch Gedanken machen konnte, rannte sein Körper laut brüllend durch die Kaverne, bevor er unsanft mit dem Kopf gegen eine Mauer knallte. Der dumpfe Aufprall verschaffte seinen Schmerzrezeptoren eine kurze Verschnaufpause, die Istovir ausgiebig dazu benutzte sich zu übergeben.

Verblüffend eigentlich sollte ich ja nichts mehr im Magen haben, oder sind das einfach nur Teile meiner Eingeweide, die diesen schwachen Körper verlassen wollen? überlegte er belustigt.

Während er noch dagegen ankämpfte nicht an seinem eigenen Erborchenen zu ersticken, waren die Flammen auf seinen Armen bereits wieder ausgegangen, nur noch schwache Rauchfahnen über seiner Haut zeugten von seinem Befreiungsversuch. Ach ja und natürlich noch die rießigen, rot aufgequollenen Brandblasen an seinen Händen, die wie ein Herz ständig zu pulsieren schienen. Mal wurden sie größer, dann schrumpften sie wieder zusammen, was eigentlich nicht sein konnte. Nach einer Weile hörte das Pulsieren auf, dafür sah er plötzlich bunte Feenwesen vor seinem Gesicht herumflattern. Wie Stechmücken umkreisten sie seinen Körper auf der Such nach....ja genau, nach was eigentlich?

Geht weg, ich habe keine Butter mehr für Euch, verschwindet und melkt Euch einen Zwerg, wenn ihr welche wollt, schrie er sie an.

Istovir brauchte einen Moment um zu begreifen, dass es nicht an seinen Augen, sondern an seinem Verstand lag, der ihm Dinge vorgaukelte die garnicht da waren. Warum sollte sich eigentlich nur sein Körper verabschieden? Er hatte schon immer gewusst, dass Körper und Verstand untrennbar miteinander verwoben waren, es er schien ihm irgendwie ungerecht, wenn nur einer kaputt ging. Wenn schon untergehn, dann aber richtig.

Aznar, ich überlasse dir mein Gehirn vollständig, wenn du mir einen kleinen Gefallen tust. Ich möchte....nein ich verlange von dir.....eine gewaltige.....alles vernichtende.........brennende.........zweihändige ........Fliegenklatsche, mit der ich diese Winzlinge plätten kann. Ah ja und rosa muss sie sein, rosa mit kleinen roten Bändchen.....biiiiiiiittttte

[Lazarus]

Lass den Unsinn Magierlein, wir müssen hier weg, raus aus der Kanalisation und ein sicheres Versteck suchen in dem ich Kräfte sammeln und du deinen Verstand wieder sortieren kannst.

Meinem Verstand geht es bestens, wenn hier jemand verrückt ist, dann doch wohl eher dein misratener Sohn, von wem er das wohl hat? meinte er altklug, als er plötzlich und ohne Vorwarnung mit einer hohen Fistelstimme weiterredete: Wisst ihr, ihr Dämonen seid auch nicht viel besser als wir Normalsterblichen Euch geht es nur darum.....Wasser mit einem Sieb aufzufangen....äh nein, dass ist nicht richtig....ihr wollt Wein in Käse verwandeln, auch wenn ich nicht weiss wozu das gut sein soll, denn wie bekommt man den Käse dann wieder aus der Flasche?

Istovir???? Alles in Ordnung???

In Ordnung, sehe ich so aus, als wäre alles in Ordnung meine Haare sind völlig zerzaust und ich habe Hunger. Du hast nicht zufällig ein paar Kekse dabei? Nein natürlich hast du das nicht, nie hat jemand Kekse für mich, ich wäre schon mit denen zufrieden die nach Goblin schmecken. Aber neiiiin, niemand hat Kekse für den armen Istovir. Du bist gemein. Und das aller Schlimmste kommt erst noch, ich habe meinen Zauberstab verloren, wie soll ich Suppe umrühren ohne Zauberstab? Wo ist er denn nur? Du hast ihn mir sicher geklaut, aber ich will ihn jetzt wieder haben, hast du verstanden, oder muss ich dich erst bei meiner Mutter verpetzten? Ich wiiiiiiiiil ihn wieder haben giiiib ihn endlich her griente der Drow nun mit einer Stimme, die der eines Kleinkindes glich.

Istovir ich....

Ah, da ist er jaa, ich wusste doch, dass du vernünftig bist, unterbrach er die Dämonen, bevor er eine angenagte Ratte vom Boden aufhob und damit in der Luft herumfummelte, so als würde er einen Zauber wirken.

[Lazarus]

Spinnenbein und Zwergenzopf, ich wünsch mir nen Totenkopf, lass die Feen, die unnützen Dinger, verschwinden und zwar für immer, grinsend beendete er sein Gebrabbel und was Aznar am wenigsten erwarter hatte, trat dann auch tatsächlich ein.

Der Drow war wirklich noch in der Lage Magie zu wirken. Die illusorischen Feenwesen, die nur in Istovirs Kopf existiert hatten, machten drei höchst realen, violettfarbenen Rattentotenschädeln platz, welche munter ihre Kreise um den Kopf des Drow zogen.

Verdammter Mist, mein Zauberstab muss anscheinend beschädigt sein, ich wollte doch nen gelben Orkschädel und keine popeligen Rattengebeine, heute er jetzt los, doch bevor die Dämonin darauf antworten konnte kehrte einer der Goblins die den Magier gefangen hatten wieder zurück.

Immer ich Pech haben müssen, heute mein Geburtstag sein und trotzdem ich arbeiten muss, das verdammt ungerecht sein. Ich denken ich Gewerkschaft gründen werde, genau und dann alle Goblins werden haben Rechte....ähm und natürlich auch Linke. Außerdem, was gehen mich doofer Dunkelelf an, ich jetzt Schleimkuchen essen möchte, soll er doch von alleine aufwachen. Ich keine Lust habe mir Gejammers von Spitzohr anzuhören und hinterher ich wieder können Sauerei aufwischen. Es meistens auch keine guten Stücke mehr zum Kauen gibt, wenn Meister fertig sein mit Gefangenem. Das mir alles zuviel sein, ich mich beschweren werde und dann...

Erst jetzt hob der Grünling seinen warzenbedeckten Kopf, und sah Istovir direkt an. Nach geschlagenen dreisig Sekunden hatte er dann begriffen, dass irgendetwas nicht ganz richtig war und nach einer weiteren Minute brachte er dann auch ein verblüfftes Ähm zu stande.