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Wächter Laomys - Die geheime Königin

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  #21  
Alt 20.11.2009, 15:16
Benutzerbild von Lafàith
Lafàith Lafàith ist offline
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ich finds richtig spannend :) aber warum guckt der magier zur wand?
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"Heute stehen wir vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter."


>> Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur! <<
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  #22  
Alt 20.11.2009, 16:15
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Bardin Bardin ist offline
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Zitat:
Es gab keinen Spiegel, aber er sah kurz zur Wand und nickte zufrieden.
Er ist Magier... ich dachte, dass er die Wand - ganz kurz - als einen Spiegel verwendet. Irgendwie hat sich darüber noch niemand gewundert...
Aber ein weiterer kleiner Nebensatz dazu wäre vllt ganz hilfreich, damit es deutlicher wird.
Wollte mich dieses WE eh noch mal an die Geschichte setzen - einige Abschnitte, die demnächst hier gepostet werden sollten, gefallen mir nicht, weil sie so unnatürlich sind ^^
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Allein die Existenz von irgendetwas ist das größte Wunder; die Materie, die sich selber formt, das größte Geschenk; die Materie aber, die auf sich selbst herabblickt und denkt, das größte Paradoxon.

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  #23  
Alt 20.11.2009, 21:40
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Bardin Bardin ist offline
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Erforscher der Welten
 
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Fortsetzung

Leona blickte ihre Freundin erschrocken an.
„Du willst gehen!“
„Ja“, meinte Estana schuldbewusst, „s’Ochenon will uns zur Gilde bringen.“
„Er ist einer der mächtigsten Magier überhaupt!“
„Ich weiß.“ Estana sah zu Boden.
„Wird er euch auch unterrichten?“
„Keine Ahnung.“ Sie lachte, „Erst einmal gehen wir zur Gilde, dann sehen wir weiter.“
„Ich wünschte, ich könnte mitkommen“, sagte Leona verträumt, „Aber das ist wohl hoffnungslos.“
„Wer weiß? Vielleicht hast du auch eine Gabe, und sie ist bloß noch nicht aufgetreten!“
Leona knuffte Estana in die Seite.
„Mach mir keine Hoffnungen, ich weiß, dass ich niemals Magie beherrschen werde. Ich sollte mich einfach für dich freuen.“
„Komm uns doch besuchen.“
„Ganz sicher! Ich lasse dich dort nicht alleine umherirren. Es ist bloß…“
Sie biss sich auf die Lippe.
„Die Reise ist ja ziemlich lang“, schloss sie.
„Möchtest du die ganze Zeit in dieser kleinen Stadt bleiben? Du findest bestimmt einen Weg. Ich dachte, du wolltest einmal nach Akletay - das ist doch ganz nah bei Snechna.“
Leona nickte: „Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
Sie lächelte.
„Schreib mir wenigstens – damit ich weiß, was du so alles erlebst.“
„So oft wie möglich, versprochen.“
Estana hielt inne und blickte zum Himmel.
„Wir haben lange geredet. Aber ich muss los, nach Hause. s’Ochenon will sehr früh am Morgen kommen.“
Leona nickte langsam.
„Also dann…“
Sie drehte sich um und umarmte ihre Freundin ein letztes Mal.
„Machs gut.“
„Leb wohl.“
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  #24  
Alt 20.11.2009, 21:42
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Bardin Bardin ist offline
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Fortsetzung

Der Wald lichtete sich. Nun konnte man ein kleines Haus erkennen, das an einer alten Eiche lehnte. Es sah aus als würde es jeden Moment zusammenbrechen.
s’Ochenon hob seine Hand und pochte deutlich an die Tür.
Von innen waren Schritte zu hören, dann schwang die Tür scharrend auf.
Eine alte Frau stand in der Öffnung. Graue Strähnen schauten unter dem Kopftuch hervor, sie war wesentlich kleiner als der Magier.
„Du bist es“, sagte sie.
s’Ochenon trat wortlos ein. Erst als sie die Tür geschlossen hatte sah er sie an.
„Was willst du?“, fragte sie.
„Ich brauche drei Pferde – du weißt, welche ich meine.“
„Du hat sie also entdeckt?“
„Du wusstest es vorher?“
„Natürlich. An diesem Ort entgeht mir kaum etwas. Ich werde für die Pferde sorgen.“
s’Ochenon nickte zufrieden: „Ich brauche sie bis zum Sonnenaufgang.“
„Zeit genug“, meinte sie achselzuckend und ging zum Fenster.
Der Magier zögerte kurz.
„Wie geht es den Wächtern?“
„Gut. Aber sie sind unruhig. Etwas ist im Gange.“
Ihr Blick huschte hastig durch den Raum.
„Willst du es dir nicht doch noch überlegen?“
„Ich habe getan, was in meiner Macht stand.“
„Macht ist Verantwortung. Für jeden Fehler muss man büßen.“
„Warum sollte ich büßen?“, er lachte kurz auf. „Du glaubst ihnen?“
„Immer mehr. Ich denke nicht, dass wir das richtige getan haben.“
„Was immer du tun willst, jetzt ist es zu spät.“
„Ja“, sagte sie tonlos, „Zu spät.“
Sie drehte sich um. Ihr blindes, milchiges Auge war zur Seite gedreht. Mit dem anderen durchmaß sie den Magier mit einem durchdringenden, eisblauen Blick.
„Du hast getan, was du für richtig gehalten hast. Aber wir Menschen sehen bloß das Äußere. Nur die Götter sehen das Herz. Ihr Urteil fehlt niemals.“
Die Frau lächelte mit ihren restlichen drei Zähnen.
„Ich hoffe für dich, dass dein Urteil nicht gefehlt hat.“
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  #25  
Alt 22.11.2009, 00:17
Lúthien Yávëtil Lúthien Yávëtil ist offline
Inspirator aller Magier
 
Registriert seit: 12.2007
Beiträge: 1.886
Tolle Geschichte, ich bin schon gespannt wie's weiter geht.

So, nicht erschrecken, jetzt kommt eine etwas längere Liste an Verbesserungsvorschlägen für einzelne Sätze. Vorschläge, wie gesagt, keine Belehrungen. Ich will hier nich mit dem Rotstift durchgehen
Insgesamt wollt ich noch sagen, dass mir die Geschichte wie gesagt sehr gut gefällt und du toll beschreiben kannst, zum Beispiel hier:
Zitat:
Während sich die Mädchen den Schmuck anschauten, glitt der geübte Blick der Verkäuferin über die Gegensätze, die vor ihr standen.
Leona, mit ihrer blonden glatten Haarpracht und Augen blau wie das Meer, galt überall als Schönheit. Sie war zudem sehr groß und hatte lange, schmale Finger.
Estana, obwohl nicht hässlich, war in ihrem Aussehen etwas eigenwilliger. Ihre Gesichtszüge waren markant und wurden von einem wirren schwarzen Lockenschopf umrahmt. Sie war ebenfalls groß, aber sehr viel kräftiger, mit dunklerer Haut und gröberen Händen, die auch harte Arbeit gewohnt waren. Ihre warmen braunen Augen waren das einzig mädchenhafte an ihr.
Manchmal gibst du aber etwas zu wenige Informationen, zum Beispiel an dieser Stelle:
Zitat:
Dankbar nahm das Fliesel die Einladung an und ließ sich auf seiner Schulter nieder. Es schmatzte vernehmbar.
Ich finde es gut, wie du erst so nach und nach beschreibst, was genau ein Fliesel ist, aber am Anfang sollte der Leser zumindest eine vage Vorstellung haben.

So, und jetzt geh ich einfach mal von vorne bis hinten durch.

Zitat:
Ein Blitz durchzuckte die Nacht. Zwei Sekunden lang glühte die Welt in einem blauen Licht, dann wurde es wieder finster.
Ich versteh nicht ganz, wieso der Blitz blau leuchtet. Sind die nicht normalerweise grell, fast weiß?

Zitat:
. Ein Stein brachte sie zum Rutschen.
Zum Stolpern würde mehr Sinn machen, dann weiß man auch gleich, dass sie hinfällt, weil du danach ja schreibst, dass sie sich aufrappelt.

Zitat:
Sie riss ihre Augen los von dem Anblick und sah sich um.
Besser wäre: Sie riss ihre Augen von dem Anblick los und sah sich um.

Zitat:
Doch irgendwo in der Ferne… ein Leuchten.
Ich würde statt den drei Punkten ein "war" schreiben, aber du kannst es auch so lassen, um ihre Schwäche auszudrücken.

Zitat:
Gehetzt sah sie sich um. Die Fensterläden waren geschlossen. Es war so düster wie überall sonst im Wald.
Natürlich nicht…
Ich versteh nicht ganz, was sie mit Natürlich nicht meint.

Zitat:
Der alte Mann zog unter der weißen Kapuze die Stirn zusammen.
Das hört sich irgendwie seltsam an.
Ich würde ehr schreiben "Er runzelte die Stirn" oder "Er zog die Stirn kraus"

Zitat:
"Anscheinend doch“, ertönte nun unter einem weiteren weißen Umhang die Stimme einer jungen Frau.
Irgendwie passt "unter" hier nicht so ganz. Vielleicht "aus einem ... Umhang" oder "von einem her" oder so...keine Ahnung..

Zitat:
„Wusste sie zuviel?“
Soweit ich weiß, wird ´"Zuviel" in diesem Fall groß geschrieben.

Zitat:
...übernahm wieder der l’Fehan das Wort.
Wenn l'Fehan ein Titel ist, dann heißt es der. Aber ich dachte immer das wäre sein Name, oder?

Zitat:
Selbstgefällig lächelnd ging der Mann in die Mitte des Kreises, streifte seine Kapuze runter und schüttele kurz seine halblangen, schwarzen Haare.
...streifte seine Kapuze ab klingt besser.

Zitat:
Doch es war zuviel.
"zu viel" diesmal auseinander.

Zitat:
„Ich habe ihr nichts getan. Bei den Göttern schwöre ich das!“
Seine Stimme beruhigte sich etwas, bekam aber einen gefährlichen Unterton.
Er muss sich erst aufregen, bevor er sich wieder beruhigen kann. Das wird aus dem Satz davor nicht so ganz deutlich.

Zitat:
„Ihr solltet endlich damit aufhören“, mischte sich ein Mann ein, dessen eisblaue Augen unter dem Schatten der Kapuze hervorblitzten, „Ihr schadet euch doch nur selbst.“
Hm...Ich glaube "hervor blitzen", mit Lücke dazwischen.

Zitat:
Zwischen den Blicken ihrer Augen fand ein unsichtbares Kräftemessen statt.
Vielleicht besser: Zwischen ihren Augen fand ein unsichtbares Kräftemessen (über Blicke) statt.
Oder noch besser: Über Blicke fand ein unsichtbares Kräftemessen zwischen ihnen statt.

Zitat:
„Ihr wisst, dass das Konsequenzen haben wird“, erklärte ein Mann, dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen war. Nur das hohe Alter schien unter dem Umhang hervorzustrahlen.
Der letzte Satz passt nicht so ganz, besser würde klingen:
...erklärte ein Mann, dessen hohes Alter trotz der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze deutlich zu spüren war.

Zitat:
„Die Wächter müssen nicht zwingend in diesen Sachverhalt als Wächter verwickelt sein.“
Den Satz versteh ich nicht ^^

Zitat:
„Ich war es nicht!“ Er beruhigte sich etwas, „Aber ja – ich habe Angst.“
Hier wieder das Gleiche wie etwas weiter oben: Vielleicht solltest du erst beschreiben, wie wütend seine Stimme klingt oder so.

Zitat:
Der Mann mit den blauen Augen starrte sie eine zeitlang an und sagte dann: ...
"zeitlang" sieht irdendwie falsch aus, ich glaube man muss "Zeitlang" schreiben

Zitat:
Die heißen Strahlen der Mittagssonne brachen sich durch das Laub der Bäume und malten helle Flecken auf den Boden.
"Die heißen Strahlen der Mittagssonne brachen sich in dem Laub der Bäume" macht mehr Sinn

Zitat:
Nejeno verdrehte genervt die Augen.
„Sonst bist du doch der Schnellere.“
„Schon gut.“ Er wollte nicht streiten.
Hier fällt es mir zumindest schwer, zuzuordnen, wer was sagt.

Zitat:
Soll das jetzt ein Witz sein?“
Krejan wollte ihm am liebsten an die Kehle gefahren – warum beim Auge sollte er jetzt Witze machen?! – aber er ließ nur den Kopf in seine Hände sinken.
Ganz schön stürmisch der Junge ^^

Zitat:
Das Fliesel folgte ihm mit schnellen Flügelschlägen – wahrscheinlich hatte sie seine Gedanken gelesen.
Wahrscheinlich hatte es seine Gedanken gelesen, da du dich ja auf "das Fliesel" und nicht "die Kjaf" beziehst.

Zitat:
Nejeno betrachtete ihn unsicher. Krejan scheute sich niemals, irgendwelche Scherze zu machen, und er das hier wirkte genauso wie die vielen zuvor.
Irgendwie ist da ein Wort zu viel...

Zitat:
Prüfend glitt ihr Blick über blitzende Klingen und kunstvoll geschmiedete Griffe.
„Sind die alle selbst geschmiedet?“
Zweimal "geschmiedet" so kurz hintereinander wirkt komisch, ich würde das Erste durch "gearbeitet" oder "gestaltet" ersetzen.

Zitat:
Ihr Blick fiel auf einen kleinen Dolch, dessen Griff die Form aneinander gelegter Flügel hatte, abgeschlossen wurde er durch einen Drachenkopf.
Statt "abgeschlossen" würde ich eher "abgerundet" oder so sagen.

Zitat:
Das ein Hungerlohn, fraglich, ob er alleine den Wert des Metalls entsprach.
Du hast beim Tippen ein Wort vergessen ^^

Zitat:
Estana meinte schon, zu spät zu sein, stellte aber fest, dass diese immer noch nicht da war.
Das "diese" klingt im ersten Moment so, als würde es sich auf Estana beziehen. Ich würde es durch etwas anderes ersetzen, zum Beispiel "jene" oder ein anderes Nomen (nur nicht "ihre Freundin" oder "Leona", da du die in den Sätzen drum herum verwendest. Dir fällt schon was ein ;) )

Zitat:
Die Stücke gefielen ihr, und die Kette könnte sie gut zu besonderen Anlässen tragen, im Alltag hielt sie jedoch Schmuck für unpraktisch.
Etwas umgestellt klingt es flüssiger, außerdem muss das erste Komma glaube ich weg, also:
Die Stücke gefielen ihr und die Kette könnte sie gut zu besonderen Anlässen tragen, im Alltag hielt sie Schmuck jedoch für unpraktisch.

Zitat:
Leone dagegen konnte nur selten ohne Kette oder zumindest einen Ring angetroffen werden.
...ein kleiner Tippfehler.

Zitat:
Leona allerdings war vom Kaufen nicht abzuhalten, sie entschied sich für die Ohrringe.
Ich finde "war vom Kauf nicht abzuhalten" klingt besser.

Zitat:
„Willst du denn nichts? Die haben bestimmt auch Makanüsse.“
Was sind Makanüsse? Klingt interessant. Auch hier könntest du dem Leser ein paar zusätzliche Informationen bieten.

Zitat:
„Gedanken lesen hin oder her, ich bleibe dabei, sie sieht aus wie eine Fledermaus mit Katzenkopf. Wie könnt ihr eine Fledermaus mit Katzenkopf in eurem Haus halten?“
Ach so sieht ein Fliesel aus. Wie niedlich ^^

Zitat:
„Nein, natürlich nicht“, erklärte Leona beschwichtigend und warf noch einen vielsagenden Blick auf Estana.
Der entging dem Mädchen nicht.
Besser wäre meiner Meinung nach:
...erklärte Leona beschwichtigend und warf einen vielsagenden Blick auf Estana, der dieser allerdings nicht entging.

Zitat:
Sie wollte allein sein – aber alles war ihr recht, dass sie nur von ihrem Auftritt ablenkte
Vielleicht:
Auch wenn sie eigentlich allein sein wollte, war ihr alles recht, dass sie nur von ihrem vorigen Auftritt ablenkte.

Zitat:
Schließlich reckte sich ein schwarz belockter Schopf nach vorne.
"Belockt"? Gibt es das Wort? Klingt auf jeden Fall interessant.

Zitat:
Die Frau knickste etwas ungeschickt und das Fliesel bemühte sich um sein Gleichgewicht.
Du hast vorher geschrieben, dass sie eine Hose trägt. Ich glaube das sähe schon sehr seltsam aus, weil Knicksen doch soweit ich weiß nur mit Rock oder Kleid geht, oder?

Zitat:
Die Nachricht die ich euch bringe ist sehr gut.
DIe nachricht, die ich euch bringe, ist sehr gut.

Zitat:
Es gab keine andere Möglichkeit als diese Lösung aufzuweisen.
Etwas umständlich. Wie wärs einfach mit: "Es gab keine andere Lösung"?

Zitat:
Die Magier dort kommen aus dem ganzen Land, und auch die Novizen.“
Das wirkt irgendwie so hinten dran gehängt, vielleicht passt "Die Magier und auch die Novizen dort kommen aus dem ganzen Land" eher

Zitat:
Nun humpelte er merklich. Er fand einen knorrigen Ast am Straßenrand und stützte sich darauf.
Warum humpelt er denn plötzlich? Gehört das zu seiner Tarnung?

Zitat:
Nichts mehr erinnerte an den mächtigen Magier der er war.
Ich weiß nicht, das klingt irgendwie schön altmodisch, wenn man nach dem "Magier" ein Komma und vor "war" ein "einst gewesen" einfügt (auch wenn "nichts erinnerte mehr" richtiger wäre... )

Zitat:
Obwohl er belebte Straßen mied, traf er doch den ein oder anderen Menschen, der ihn bemitleidend grüßte.
"...der ihn mitleidig grüßte" ist glaube ich eher das Wort

Zitat:
Bald kam er am Stadtrand an. Dort begann der Wald, der die ganze Stadt umgab.
kein Verbesserungsvorschlag, nur eine Frage: Wie heißt die Stadt eigentlich, in der das alles spielt?

Ansonsten würde ich mich freuen, wenn du noch mehr rein stellst, aber wenn nicht weil du die Geschichte veröffentlichen willst, kann ich das auch verstehen.
Außerdem will ich nicht, dass du jetzt denkst ich würde deine Geschichte schlecht finden. Das ist positiv gemeint, wenn ich mich mit ihr so auseinander setze ^^
Am interessantesten fand ich übrigens die kursiv gedruckten Stellen, aus der Sicht dieses mysteriösen Gestaltwandlers ^^

P.S.: wenn der Computer meinen Text wieder löscht, dreh ich durch
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  #26  
Alt 22.11.2009, 12:23
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Bardin Bardin ist offline
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Zitat:
Zitat von Lúthien Yávëtil Beitrag anzeigen
So, nicht erschrecken, jetzt kommt eine etwas längere Liste an Verbesserungsvorschlägen für einzelne Sätze.
Tu ich nicht ^^

Eine Menge missverständliche Stellen, Ungenauigkeiten, Logik, Rechtschreib- und Grammatikfehler wurden schon von anderen zuvor verbessert...
Erschreckend war nur die allererste Kritik (wenn auch berechtigt...) inzwischen aber bin ich den Anblick gewöhnt... außerdem merk ich selber den Unterschied, wenn ich dann alles verbessert habe ^^
Zitat:
Zitat:
Ein Stein brachte sie zum Rutschen.
Zum Stolpern würde mehr Sinn machen, dann weiß man auch gleich, dass sie hinfällt, weil du danach ja schreibst, dass sie sich aufrappelt.
Naja, wenig später kommt, dass sie über einen Ast stolpert - ich wollte nicht zweimal "Stolpern" schreiben. Aber eigentlich hast du recht. Ich habe das jetzt verbessert und die andere Stelle umgeschrieben, damit sich die Passagen nicht zu sehr ähneln.
Zitat:
Zitat:
Gehetzt sah sie sich um. Die Fensterläden waren geschlossen. Es war so düster wie überall sonst im Wald.
Natürlich nicht…
Ich versteh nicht ganz, was sie mit Natürlich nicht meint.
Ist mir irgendwie so gekommen ^^
Wollte dfas schon mehrmals ändern, muss aber erst überlegen, wie eigentlich...
Zitat:
Zitat:
„Die Wächter müssen nicht zwingend in diesen Sachverhalt als Wächter verwickelt sein.“
Den Satz versteh ich nicht ^^
Die Wächter sind Wächter.
Aber auch Mitglieder der Gilde, Familienmitglieder, Staatsangehörige, und ganz einfach Menschen ^^

Sollte einer von ihnen das Verbrechen begangen haben - ihre Motive müssen nicht daher rühren, dass sie Wächter sind. Theoretisch - ganz arg theoretisch - könnte es auch eine Familienfehde sein. Oder so.
Und wenn es denn eine Familienfehde war, könnte das Gericht es herausfinden.
Wenn das Motiv aber durch die Funktion als Wächter zustande kam, so kann das Gericht es nicht herausfinden, weil es von den Wächtern nichts weiß.

So war der Satz gemeint ^^
Zitat:
"zeitlang" sieht irdendwie falsch aus, ich glaube man muss "Zeitlang" schreiben
Groß? Es ist doch kein Substantiv?
Zitat:
Zitat:
Soll das jetzt ein Witz sein?“
Krejan wollte ihm am liebsten an die Kehle gefahren – warum beim Auge sollte er jetzt Witze machen?! – aber er ließ nur den Kopf in seine Hände sinken.
Ganz schön stürmisch der Junge ^^
Er ist generell ziemlich aufbrausend ^^
Aber in dieser Siutuation ist er auch unglaublich verwirrt und unsicher, und hat vllt auch Angst. Und dann kommt sein Freund und behauptet, das alles sei ein Scherz!
Wie würdest du dich fühlen?
Zitat:
Was sind Makanüsse? Klingt interessant. Auch hier könntest du dem Leser ein paar zusätzliche Informationen bieten.
Ehrlich gesagt habe ich mir noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht.
Ich würde aber sagen, Makanüsse sind etwa so groß wie Rosskastanien, unförmig rund und haben eine Schale, die von Farbe und Art her der der Haselnüsse ähnelt.
Werden gekocht, gebacken und geröstet gegessen, wobei sie mehlig werden. Sie sind süß-säuerlich und bitter im Nachgeschmack wie schwarzer Tee. Mit einer Ahnung von Marzipan.

Das im Text flüssig zu beschreiben, wird aber schwierig. Estana und Leona wissen ja was sie sind und wie sie schmecken - sie müssen sich nicht darüber unterhalten. Und eine Genaue Beschreibung nebenbei kommt komisch ^^
Aber einige Sätze werde ich ihnen vllt noch gönnen.
Mal überlegen.
Zitat:
"Belockt"? Gibt es das Wort? Klingt auf jeden Fall interessant.
Solange du verstehst, was ich damit meine...
Zitat:
Zitat:
Die Frau knickste etwas ungeschickt und das Fliesel bemühte sich um sein Gleichgewicht.
Du hast vorher geschrieben, dass sie eine Hose trägt. Ich glaube das sähe schon sehr seltsam aus, weil Knicksen doch soweit ich weiß nur mit Rock oder Kleid geht, oder?
Estana ist ziemlich unkonventionell und wie schon beschrieben, auch ziemlich jungenhaft.
Hosen findet sie halt praktischer.
Aber jetzt steht da so ein mächtiger Magier vor ihr, der Mädchen in Hosen wahrscheinlich nie gesehen hat ^^ Und möglicherweise auch der Meinung ist, das gehöre sich nicht.
Die Hose kann sie nicht wechseln. Aber sie kann ihn der Etikette entsprechend begrüßen, indem sie einen Knicks macht, wie es sich für Frauen und Mädchen gehört. Wenn halt etwas ungeschickt, weil sie es nicht gewohnt ist.
Das geht auch mit Hose, kannst es ausprobieren ^^
Zitat:
Zitat:
Es gab keine andere Möglichkeit als diese Lösung aufzuweisen.
Etwas umständlich. Wie wärs einfach mit: "Es gab keine andere Lösung"?
Schwierig. Denn eigentlich hat der Seher Mitleid mit den Zwillingen und würde ihnen das Geld gönnen. Doch wenn er ihnen die Chance geben will, Magier zu werden, muss er die Möglichkeit dieser Lösung aufweisen.
Auch wenn ihm das gegen den Strich geht.
Zitat:
Warum humpelt er denn plötzlich? Gehört das zu seiner Tarnung?
Ja, das gehört zu seiner Tarnung. Wer kümmert sich um einen armen, alten, gebrechlichen Mann?
Zitat:
Zitat:
Nichts mehr erinnerte an den mächtigen Magier der er war.
Ich weiß nicht, das klingt irgendwie schön altmodisch, wenn man nach dem "Magier" ein Komma und vor "war" ein "einst gewesen" einfügt (auch wenn "nichts erinnerte mehr" richtiger wäre... )
Das Komma hab ich eingefügt, und die Wörter etwas umgestellt.
Aber "einst gewesen war" geht nicht! Das klingt doch so, als wäre er jetzt kein Magier mehr. Ist er aber immer noch, bloß eben getarnt.

Angenommen, eine Mutter arbeitet bei der Bank.
Wenn sie in die Bank zur Arbeit geht und entsprechend anders angezogen ist, sagst du dann, dass sie "einst eine Mutter war"? Ist sie es denn nicht mehr, wenn sie arbeitet?
Zitat:
kein Verbesserungsvorschlag, nur eine Frage: Wie heißt die Stadt eigentlich, in der das alles spielt?
Metamar. Auch wen ich das noch ändern könnte.
Kommt in einem späteren Abschnitt.
Zitat:
Ansonsten würde ich mich freuen, wenn du noch mehr rein stellst, aber wenn nicht weil du die Geschichte veröffentlichen willst, kann ich das auch verstehen.
Also den ersten Teil (der bald vorbei ist) stelle ich noch unverändert rein. (Der kann ja höchstens die Neugierde schüren...)
Wenn die Reise beginnt, könnte ich mir vorstellen, dass ich die Beiträge nach ein bis zwei Wochen einfach lösche. Ich kann ja die Beiträge zeitlich unbegrenzt noch ändern, wie es scheint.
Dann könnt ihr euch die Abschnitte ansehen und Verbesserungsvorschläge machen. Das ist mir wirklich sehr wichtig.
Außerdem werde ich motiviert, weiter zu schreiben :-)
Ich werde schon eine Menge reinstellen (und wieder löschen) - nur das Ende... das Ende kommt nicht rein, das muss man schon rausfinden, indem man das Buch (das ich HOFFENTLICH veröffentlichen kann!!!!) kauft :-)
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Geändert von Bardin (22.11.2009 um 12:26 Uhr)
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  #27  
Alt 22.11.2009, 14:14
Lúthien Yávëtil Lúthien Yávëtil ist offline
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Zitat von Bardin Beitrag anzeigen
Die Wächter sind Wächter.
Aber auch Mitglieder der Gilde, Familienmitglieder, Staatsangehörige, und ganz einfach Menschen ^^

Sollte einer von ihnen das Verbrechen begangen haben - ihre Motive müssen nicht daher rühren, dass sie Wächter sind. Theoretisch - ganz arg theoretisch - könnte es auch eine Familienfehde sein. Oder so.
Und wenn es denn eine Familienfehde war, könnte das Gericht es herausfinden.
Wenn das Motiv aber durch die Funktion als Wächter zustande kam, so kann das Gericht es nicht herausfinden, weil es von den Wächtern nichts weiß.

So war der Satz gemeint ^^
Ach so...ja, jetzt ergibt das Sinn ^^ Es war spät abends, tut mir leid, manchmal ist mein Gehirn nicht ganz so schnell, wie ich es gern hätte. ;)

Zitat:
Groß? Es ist doch kein Substantiv?
*Duden raus hol*
Oh, die haben da einen eigenen Kasten!
Da steht:
Zitat:
Zitat von Duden - Die deutsche Rechtschreibung, S. 1136
- eine Zeit lang od. Zeitlang warten; aber nur einige, eine kurze Zeit lang
Ähm...ich denke das soll heißen, dass man sich aussuchen kann ob man "Zeit lang" oder "Zeitlang" schreibt, aber wenn ein Adjektiv oder so was davorsteht "Zeit lang " schreiben muss. Aber in jedem Fall groß. Oder so. Frag mich nicht warum.

Zitat:
Er ist generell ziemlich aufbrausend ^^
Aber in dieser Siutuation ist er auch unglaublich verwirrt und unsicher, und hat vllt auch Angst. Und dann kommt sein Freund und behauptet, das alles sei ein Scherz!
Wie würdest du dich fühlen?
Ja, schon klar ^^ Vielleicht hätte ich deutlicher machen sollen, dass das eine Feststellung, keine Kritik war.

Zitat:
Estana ist ziemlich unkonventionell und wie schon beschrieben, auch ziemlich jungenhaft.
Hosen findet sie halt praktischer.
Aber jetzt steht da so ein mächtiger Magier vor ihr, der Mädchen in Hosen wahrscheinlich nie gesehen hat ^^ Und möglicherweise auch der Meinung ist, das gehöre sich nicht.
Die Hose kann sie nicht wechseln. Aber sie kann ihn der Etikette entsprechend begrüßen, indem sie einen Knicks macht, wie es sich für Frauen und Mädchen gehört. Wenn halt etwas ungeschickt, weil sie es nicht gewohnt ist.
Das geht auch mit Hose, kannst es ausprobieren ^^
*Probiert es tatsächlich aus*
Du hast recht ^^

Zitat:
Schwierig. Denn eigentlich hat der Seher Mitleid mit den Zwillingen und würde ihnen das Geld gönnen. Doch wenn er ihnen die Chance geben will, Magier zu werden, muss er die Möglichkeit dieser Lösung aufweisen.
Auch wenn ihm das gegen den Strich geht.
Ach so, ich hab die Formulierung "eine Möglichkeit aufweisen" nur noch nie gehört, deswegen.

Zitat:
Das Komma hab ich eingefügt, und die Wörter etwas umgestellt.
Aber "einst gewesen war" geht nicht! Das klingt doch so, als wäre er jetzt kein Magier mehr. Ist er aber immer noch, bloß eben getarnt.

Angenommen, eine Mutter arbeitet bei der Bank.
Wenn sie in die Bank zur Arbeit geht und entsprechend anders angezogen ist, sagst du dann, dass sie "einst eine Mutter war"? Ist sie es denn nicht mehr, wenn sie arbeitet?
Oh...ja. Vielleicht hätte ich das lieber am Nachmittag statt mitten in der Nacht machen sollen ^^

Ansonsten freue ich mich bald mehr zu lesen =)
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  #28  
Alt 22.11.2009, 14:23
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Fortsetzung

Wie lange bin ich geschwommen! Aber es war doch gar zu schön. Ich habe mit den Delfinen gespielt, bis die Sonne schon hoch am Himmel stand. Weit bin ich geschwommen, flussaufwärts gegen die Strömung. Jetzt bin ich müde und kann nicht mehr.
Ich klettere ans Ufer, nehme meine normale Gestalt an und setzte mich hin. In der Sonne wärme ich langsam wieder auf.
Aufmerksam betrachte ich meine Umgebung. An dieser Stelle begrenzen hohe Felswände den Fluss an seinen Ufern. Rötlich braun ragen sie in den Himmel und lassen nur einen Streifen Sonnenlicht in das Tal eindringen. An den Rändern kann man einen Schimmer der Vegetation dort oben erahnen. Der Boden ist trocken und staubig, voller Kies der unter den Füßen knirscht, an einigen Stellen wachsen dürre Grasbüschel in der Einöde. Teilweise liegen große Felsbrocken herum, die wohl von den Klippen heruntergefallen sind. An den Felswänden selber wachsen mickrige Bäume, denen es irgendwie gelungen ist, ihre Wurzeln in Fels zu schlagen. Klein sind sie, und sie tragen kaum Laub.
Ich stehe auf und laufe vorsichtig über die spitzen Steine zur Felswand. Sie scheint recht glatt und gerade zu sein.
Ich überlege etwas und nehme schließlich die Gestalt eines Geckos an. Dann versuche ich die Wände hoch zulaufen. Und es funktioniert. Höher und höher erklimme ich den Fels.
Schließlich gelange ich auf einen Felsvorsprung vor einer großen Höhle. Um sie genauer ansehen zu können, nehme ich nochmals meine normale Gestalt an.
Eine Hand strecke ich vorsichtig in den Eingang und zucke zurück, als unsichtbare Fäden unter meiner Berührung golden aufleuchten. Sie vibrieren leise. Nun darauf vorbereitet, streiche ich leicht über die Öffnung beim Eingang. Die Fäden sind überall darüber gespannt, so dass man nicht durch sie hindurch kommen kann. Ich bin mir sicher, dass diese Fäden reine Magie sind.
Gern würde ich in die Höhle gehen, doch es scheint sehr mächtige Magie zu sein, und alte dazu. Vor langer Zeit muss sich jemand sehr große Mühe gegeben haben, den Eingang zu verschließen, und ich will die Arbeit nicht zerstören. Trotzdem zupfe ich probehalber an der Magie. Sie ist straff gespannt und zu meiner Überraschung gibt sie einen hellen, klaren Ton von sich. Ich wähle einen anderen Faden, der ebenso erklingt. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Höhle mit der Magie bespannt ist wie ein Instrument.
Vorsichtig zupfe ich an den Saiten und erschaffe eine kleine, wunderschöne Melodie. In die tiefen Grundtöne webe ich hohe und zarte. Ich kann mich nicht halten und muss weiterspielen, immer weiter. Es scheint mir, dass die Melodie in die Höhle dringt, immer lauter wird und mächtiger, und daraus strömt wie ein gewaltiger Fluss, der alles überschwemmt. Wie ein Meer wogen die Klänge durch dass Tal, manche fallen hinein in den Fluss, der mitsingt auf seine eigene, plätschernde Weise, und werden fortgeschwemmt. Manche steigen hoch in den Himmel und gelangen in die Wolken, werden von ihnen weit fort getragen um irgendwo anders wieder zu erklingen, und manche setzen sich auf die Strahlen der Sonne, die selber andächtig zuzuhören scheint, so wie die Pflanzen und der Wind und der Stein selbst, und mit ihm die ganze Erde.
Wie verzaubert lausche auch ich der Melodie und kann es kaum glauben, dass ich es bin die spielt. Ich will gar nicht mehr aufhören.
Doch die Stunden vergehen und auch der Tag. Es wird kühl und ich werde müde. Schließlich breche ich ab, einfach so, weil ich nicht mehr kann.
Jetzt ist das Tal von einer großen Leere erfüllt. Selbst die Farben scheinen mir blasser zu sein als zuvor, und alles wirkt enttäuscht, dass die Melodie nun verklungen ist.
Aber sie ist nicht ganz verklungen. Tief in mir spielt sie noch immer, und ich hoffe, dass sie niemals aufhört.
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  #29  
Alt 22.11.2009, 14:24
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Dieser Abschnitt kommt mir irgendwie ziemlich kitschig vor :-/

Aber es hat Spaß gemacht, ihn zu schreiben ^^
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  #30  
Alt 22.11.2009, 14:31
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Fortsetzung

Estana seufzte leise. Ihre wenigen Sachen hatte sie schon zusammengepackt, es war sowieso nicht viel. Ihre Mutter ging ihr langsam auf die Nerven – ständig kontrollierte sie, ob doch noch etwas fehlte. Aber sie wusste, dass diese es nur gut meinte.
Nachdenklich ging sie ans Fenster und blickte hinaus auf die staubige Straße.
Der Abschied fiel ihr schwer.
Am liebsten wäre sie quer durchs Haus gerannt, raus auf die Straße, die Häuser längs und durch den Wald. Sie wusste, dass sie sich eigentlich freuen sollte. Aber sie wollte nicht fort. Es gab so viel, dass sie zurücklassen würde. In der Nacht war sie lange Zeit wach gelegen, hatte an ihre Eltern gedacht, ihre Freunde, all ihre Verwandten und ihre Heimat. Angst vor dem Neuen war über sie gekommen.
Doch sie wusste, sie würde fortgehen und sich dem Neuen stellen, ihr unbekannte Leute treffen und ganz andere Möglichkeiten erproben.
Das Leben, das vor ihr stand, raubte ihr den Atem und den Schlaf.
Aber die Entscheidung war schon längst gefallen.
Müde lehnte sie ihren Kopf an die kühle Glasscheibe, schloss die Augen und versuchte, wenigstens jetzt ein bisschen Ruhe zu finden.
Es gelang ihr tatsächlich sich etwas zu entspannen. Nur entfernt hörte sie die Stimmen ihrer Familie, die leise durch die Tür drangen, und dann und wann Geräusche von draußen.
Als es klopfte zuckte Estana zusammen.
Das konnte nur einer sein…
Sie trat aus dem Zimmer und gesellte sich zu ihren Eltern und ihrem Bruder, die sich auf dem Flur zusammengedrängt hatten. Krejan warf ihr einen unsicheren Blick zu.
Ramecho hatte schon die Tür geöffnet und grüßte den Seher mit einer Verbeugung. Das weite Gewand des Magiers füllte die gesamte Breite der Türöffnung aus.
~~~
Krejan spähte über dessen Schulter und erkannte hinter ihm drei Pferde. Sie wirkten unruhig, waren aber sehr gut genährt und größer als die, die er bisher gesehen hatte.
Er schluckte. Eines dieser Pferde würde ihn durch das ganze Land hindurch bis nach Snechana tragen. Eine seltsame Vorstellung.
Er hatte gar nicht bemerkt, dass ihn der Magier durchdringend ansah.
„Du bist so weit?“
Er nickte kurz und knapp. Es war alles so unwirklich.
Er drehte seinen Kopf und sah, wie seine Schwester ihre Eltern noch einmal umarmte. Ihre Mutter drückte sie fest an sich.
Krejan hasste Umarmungen – noch mehr als Estana, aber als seine Mutter auf ihn zuging ließ er es geschehen, wenn auch nur kurz. Er wusste nur zu gut, wie schwer ihr der Abschied fiel.
~~~
S’Ochenon war taktvoll zurückgetreten und sah mit etwas Abstand zu, wie sich die Familie verabschiedete.
Etwas verlegen schweiften ihre Blicke über die anderen, bis sie sich schließlich zur Abreise zusammenrissen.
„Lebt wohl.“
„Passt auf euch auf.“
Krejans Mundwinkel zuckten müde.
„Machen wir.“
Mit einer Handbewegung forderte s’Ochenon die Zwillinge auf ihm zu folgen, und führte sie den kurzen Weg zu den Pferden.
„Welche wollt ihr? Ihr könnt es euch aussuchen.“
Die Zwillinge waren gerade dabei, jeweils ihre Tasche auf den Boden zu stellen und starrten ihn nun verdattert an.
„Ist nicht auch euer eigenes darunter?“, wagte Krejan schließlich zu fragen.
Der Magier schüttelte den Kopf.
„Ich hatte in dieser Gegend vieles zu tun und bin mit der Kutsche oder zu Fuß hierher gereist. Ich musste auch viele Städte besuchen. Aber nun ist alles erledigt und zu dritt sind wir zu Pferde sehr viel schneller. Ich konnte sie in kurzer Zeit organisieren. Also, entscheidet euch.“
„Haben die denn einen Namen?“, fragte Estana interessiert.
„Die Schwarze da – das ist Kana. Nefta ist die Schimmelstute und der braune Hengst heißt Ekjon.“
Der Seher sah sie erwartungsvoll an.
Krejan hatte einen prüfenden Blick aufgelegt und schien zu überlegen. Estana war wesentlich impulsiver.
„Ich nehme Kana“, verkündete sie. Für lange Entscheidungen in solchen Situationen hatte sie nicht viel übrig. Sie machte sich auch gleich daran, ihre Tasche auf der Stute festzuschnallen. Dann hielt sie verwundert inne und blickte auf.
„Keine Sattel?“, erkundigte sie sich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
„Nein. Diese Rasse sollte man besser ohne Sattel reiten. Aber sie gehorchen dennoch sehr gut. Ich hoffe es macht euch nichts aus…?“
Krejan zuckte mit den Schultern
„Es geht auch ohne“, erklärte er schlicht und zog den Gurt am Fuchs fest, „Aber das Gepäck akzeptieren sie wohl?“
S’Ochenon lächelte: „Notgedrungen.“
Auch seine kleine Tasche war auf Nefta schnell verstaut und er stieg auf.
Gerade wollte er losreiten, als hinter ihm ein leiser, lockender Pfiff ertönte und prompt ein dunkles Etwas von dem Baum neben dem Haus wie eine reife Frucht herabfiel, sich dann aber mit ein paar Flügelschlägen fing und elegant auf Krejans Schulter landete.
Der begegnete dem fast schon anklagenden Blick des Magiers betont emotionslos.
„Sind Haustiere erlaubt?“
S’Ochenon konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Das hängt allein von ihrem Benehmen ab. Ansonsten wird niemand was dagegen sagen können.“
„Ihr Benehmen ist ausgezeichnet“, entgegnete Krejan mit unerschütterlichem Vertrauen.
„Dann ist das kein Problem.“
Er drehte sich wieder um und stieß dem Schimmel in die Flanken.
„Kommt. Es liegt ein langer Weg vor uns.“
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  #31  
Alt 22.11.2009, 14:32
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Das Bild verblasste langsam auf der grob gezimmerten Wand. m’Suanena wandte sich nachdenklich ab.
„Ja, s’Ochenon“, flüsterte sie mit sanfter Stimme, „ein langer Weg.“
Und mit einem ausdruckslosen Lächeln fügte sie hinzu: „Sei froh, dass es immer noch ein Weg ist. Der Weg der Zukunft verkürzt sich von Tag zu Tag. Verkürzt sich unaufhaltsam weiter, wenn du nicht endlich ein Einsehen hast. Auch wenn es wohl für so ein Einsehen schon längst zu spät ist.“
Sie schüttelte müde den Kopf und bückte sich schwerfällig nach dem Wesen, das ihr um die Beine strich. Es sah aus wie ein kleiner schwarzer Wolf.
Liebevoll hielt sie das Tier in den Armen und sah mit dem einen blauen Auge aus dem Fenster.
„Wir beide, was, Yno? Aber was können wir schon tun? Die Schmerzen lindern, die Folgen bekämpfen… Nur das Geschwür beseitigen, dass können wir nicht.“
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  #32  
Alt 23.11.2009, 09:55
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Fortsetzung

Ich bin weiter gegangen in dieser Schlucht. Sie ist sehr lang und wird immer schmaler, ich bin ihr flussaufwärts gefolgt. Jetzt habe ich den Körper einer Ziege, das Klettern fällt mir leicht. Der Fluss schlängelt sich vorbei an riesigen Felsen, viel größer als ich es bin, gefärbt in einer Mischung aus grau und rotbraun. Manche sind ganz von Algen bedeckt, ein Zeichen davon, wie viel Wasser der Fluss manchmal mit sich führt. Die Steine werden dichter und ich komme nur noch langsam voran. Immer wieder muss ich einige von ihnen erklimmen, um überhaupt weiter zu kommen, nur kleine Felsgrate an den glatt geschliffenen Felsen helfen mir dabei. Ich kann es nicht verhindern ein paar Mal auszurutschen, aber ich fange mich schnell wieder. Die Sonne neigt sich dem Horizont zu und es wird immer dunkler. Ich lasse meine Augen zu Katzenaugen werden.
Ich überlege schon, ob ich fliegen soll, als ich rechts von mir eine Höhle erkenne, gerade so groß, dass ich stehen kann. Vorsichtig gehe ich hinein. Die Höhle ist lang und dunkel, nach einiger Zeit wird der Boden etwas glitschig, ganz anders als draußen. Ich muss meine Hufe vorsichtig setzten um nicht auszurutschen. Rings um mich herum tropft und gluckert es, wie nach einem starken Regen. Manchmal ducke ich mich unter langen Stalaktiten.
Wundersame Dinge hat das Wasser getan. Wie Vorhänge scheint der Stein an einer Stelle zu sein, fast dünne, zarte Häutchen, gespannt von der Decke herunterlaufend. An anderen gleicht er Eiszapfen, Quallen, Säulen. Ich kann nicht anders als zu staunen. Manche der Stalaktiten sehen aus, als wäre sie von steinernen Schneeflocken bewachsen, so sehr sind sie von kleineren Tropfsteinen bedeckt. Und dazu dieses zarte Tropfen, fern ein Gluckern, als würde der Stein, die ganze Höhle leben. Ich wage mich weiter vor, blicke mich immer wieder nach diesen seltsamen Formen um.
Der Boden führt abwärts, es wird immer glitschiger, einmal rutsche ich fast aus und kann mich gerade noch fangen.
Dann sehe ich diesen See.
Er ist silbrig und kristallklar, man kann den Grund erkennen der voller uralter Felsen ist, seit Jahrtausenden unbewegt. Von der Decke der Höhle tropft dann und wann ein Wassertropfen hinein und zaubert Ringe auf die Oberfläche, die bald wieder verschwinden.
Ich lasse meinen Blick über das Wasser gleiten. An einer Stelle schimmert das Wasser grünlich, als würde tief unten ein magisches Feuer brennen. Wahrscheinlich führt dort ein Loch in der Höhle nach oben und lässt das Tageslicht hindurch erahnen.
Aber dieses Licht ist das einzige, was von der oberen Welt nach unten führt. Hier ist es ganz ruhig und still, weitab von Allem.
Ich glaube, ich habe noch nie einen Ort wie diesen gesehen.
Wohl aber danach gesehnt.
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  #33  
Alt 23.11.2009, 09:57
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Fortsetzung

Estana streckte sich etwas und blickte sich von ihrer Stute aus neugierig um. Aber im Grunde gab es nicht viel zu sehen. Die wenigen Felder, die Metamar umgaben, hatten sie schnell hinter sich gelassen. Nun befanden sie sich auf einem Weg, der sich durch das Dickicht des Waldes schlängelte. Sie würden lange Zeit nichts als diesen Wald zu sehen bekommen.
Estana störte das nicht. Sie fühlte sich zwischen der Unmenge an Bäumen sehr wohl und genoss die kühle Waldluft.
Die entspannte Atmosphäre lud geradezu zum Träumen ein, und so wanderten ihre Gedanken zur Gilde des Magischen Auges. Niemals in ihrem Leben hätte sie zu hoffen gewagt, ein mächtiger Seher würde sie dereinst als Novizen aufnehmen. Niemals hätte sie auch nur daran gedacht, magische Kräfte zu besitzen.
Als sie an das unangenehme erste Erlebnis mit Magie dachte, kniff sie die Lippen etwas zusammen. Der Gedanke daran, wie sie sich auf dem Markt lächerlich gemacht hatte, schmerzte noch immer. Sie wischte den Gedanken missmutig beiseite und konzentrierte sich wieder auf die Erlebnisse, die vor ihr lagen.
Sie war sich sicher, dass genügend kommen würden.
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  #34  
Alt 23.11.2009, 20:49
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Feedback

Erst mal danke denen, die schon was zu meiner Geschichte gesagt haben - die Tipps haben wirklich geholfen :-)

Allerdings würde ich mich freuen, wenn auch noch weitere hier ihren Senf dazu geben ^^ Darf gerne auch ausführlicher und langer Senf sein :-)

Also bitte...
sagt mir einfach eure Meinung!
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  #35  
Alt 25.11.2009, 21:45
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Fortsetzung

Ich habe lange Zeit an diesem See gestanden und bin schließlich durch ihn hindurchgewatet. Er war nicht sehr tief. Ich hatte ein seltsames Gefühl dabei, als würde ich etwas Geheimes stören.
Es ging erst mal auf ebener Strecke weiter, dann führte der Weg etwas nach oben. Die Höhle ist hier sehr dunkel und schmal, auch niedrig. Aber dann wird sie wieder höher, sie endet in einem riesigen Saal. Ich kann kaum fassen, wie es hier ist, wie ein Thronsaal scheint es zu sein. Fast erwarte ich, irgendeinem Menschen zu begegnen, aber hier ist niemand. Trotzdem scheint es mir falsch, als Tier einzutreten, ich nehme meine menschliche Gestalt an und schreite langsam nach vorne. Dort steht ein großer Stein, er ist ganz flach, wie ein Sitz. Von oben hängen gigantische Tropfsteine herunter, fast wie Speere.
Wehe dem, der ihre Ruhe stört.
Ich schaudere leicht. Dieser Ort ist mir unheimlich. Es ist viel zu still, selbst meine Schritte erscheinen gedämpft, als würde nicht einmal das Echo wagen, die Ruhe zu stören. Wie ein Einbrecher fühle ich mich, ich möchte hier möglichst schnell raus. Ich entdecke links einen kleinen Ausgang und gehe durch ihn hindurch. Eilig lasse ich den seltsamen Saal hinter mir. Mit jedem Schritt wird das Echo lauter, bis es wieder normale Lautstärke angenommen hat. Bald liegt die Öffnung zum Saal hinter einer Ecke.
Jetzt ist mir wieder wohler. Wieder nehme ich die Gestalt einer Ziege an. Es geht weiter bergauf und es wird auch heller. Schließlich gelange ich zum Ende dieser Höhle. Vor mir geht es steil bergab, ganz tief unter mir erkenne ich einen Wald. Unwillkürlich lache ich auf, aus schierer Freude. Links von mir endet der Fluss als Wasserfall und fällt hinein in den Wald, der aussieht wie ein grünes Meer. Voll mit weißer Gischt, wassertropfenfunkelnd, stürzt er sich hinunter, voller Wucht, voller Lebensfreude.
Es ist wunderschön.
Ich stoße mich ab vom Berg auf dem ich stehe. Ich bin eine Taube, und ich fliege ganz weit fort.
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  #36  
Alt 17.12.2009, 22:51
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Fortsetzung

Erst gegen Abend machte die kleine Truppe Rast und lagerte unter einem großen Baum am Rande einer kleinen Lichtung, dessen Äste teilweise wie bei einem Zelt herunterhingen. Ohne Hast packten sie die Reste ihres Proviants, der vom Mittag übrig geblieben war, aus, und machten es sich bequem.
Die Pferde hatten sie auf Geheiß des Sehers unangebunden gelassen. Nach einigem Zögern waren diese im Gebüsch verschwunden.
Kauend blickte Krejan hinter ihnen her.
[...]
Nach dem Essen legten sie sich zum Schlafen hin. Estana und s’Ochenon nahmen unter den weit aushängenden Ästen des Baumes Platz, Krejan machte es sich etwas weiter abseits gemütlich. An diesem Platz lag er auf der Lichtung und hatte den klaren Nachthimmel über sich.
Die aufkommende Ruhe musste auch in die Gedanken der drei gelangt sein, denn Kjaf flatterte mit freudigen Schreien aus einem nahen Gebüsch auf und tauchte blindlings in das grüne, düstere Dickicht hinein. Bald waren ihre Ausrufe verklungen.
Krejan blickte ihr nachdenklich, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, hinterher, legte dann seinen Kopf zurück und blickte hinauf. Weit, weit über ihm glänzten abertausende kleine Sterne. Er dachte an den Tag, an dem ihm sein Vater die verschiedenen Sternzeichen erklärt hatte. Vor ein paar Jahren hatte er ihn hinausgenommen, mitten in der Nacht als alle schliefen, und ihm alles gezeigt. Lächelnd dachte Krejan daran, wie aufregend das für ihn gewesen war. Noch heute konnte er viele Sternbilder erkennen. Da waren zum Beispiel der Adler, der von Norden nach Süden flog und das Einhorn im Osten. Diese Sternbilder standen für die beiden Götter. Manche Menschen sahen es als gutes Omen, wenn eines der beiden im Zenit stand. Aber heute war das nicht der Fall. Krejan suchte weiter. Im Norden erkannte er die Himmelsnaht, neun Sterne von gleicher Größe und Helligkeit, die im gleichen Abstand eine Linie bildeten.
Die Legende besagte, dass die Nachtgöttin, als sie das dunkle Himmelszelt nähte, es sehr eilig gehabt hatte, da die Welt bald fertig sein musste. In ihrer Eile hatte sie mit der Nadel größere Stiche gemacht, die noch heute als Sterne zu sehen waren. Und wer sich anstrengte, konnte auch den dünnen Faden, den sie nur unsauber abgeschnitten hatte, an einem Ende erkennen. Und wirklich war der Himmel heute so klar, dass Krejan diesen Faden sehen konnte, er wurde von ein paar sehr kleinen Sternen gebildet. Krejan lächelte in Gedanken, als er an die vielen kleinen Legenden und Sagen dachte, die er schon gehört hatte. Er bettete seinen Kopf in das Gras, vollkommen ruhig. Und mit dem Rauschen des Windes, der sanft durch die Bäume strich, schlief er ein.
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Geändert von Bardin (03.01.2010 um 11:35 Uhr)
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  #37  
Alt 17.12.2009, 22:54
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Zitat:
[...]
An dieser Stelle sollte ein kleiner Dialog sein, aber den habe ich gestrichen - er war zu unnatürlich.

Vllt hat jemand von euch eine Idee, was wichtig und interessant sein könnte...?
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  #38  
Alt 18.12.2009, 19:06
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Der Himmel ist sternenklar. Es ist eisig kalt, vor meinem Mund bilden sich kleine Atemwolken. Rings um mich sind nur Berge, mächtig und grau recken sie sich in den Himmel. Ich husche über die glatten, mit Eis bedeckten Felsen und springe über tiefe Spalten. Mein Gang ist geschmeidig und kraftvoll, die Bewegungen fließend. Ich spüre, wie sich die Muskeln in mir spannen und strecken. Mein weißer, mit feinen schwarzen Flecken bedeckter Pelz schützt mich gegen die Kälte und den pfeifenden Wind, selbst meine Ohren sind rund und pelzig, meine Augen himmelblau. Ähnlicher kann ich einer Gebirgskatze nicht werden.
Wie in einem seltsamen Spiel gleite ich durch diese Einöde, ich weiß selber nicht, warum es mich hierher gezogen hat. Es gibt hier keine Pflanzen, nur magere Flechten bedecken hie und da den Stein. Außer Gebirgskatzen gibt es hier nur Schneemäuse und Felsenadler. Eine karge Landschaft, nur wenige Menschen treibt es hierher.
Lässig überspringe ich eine weitere Spalte und klettere auf einen Felsen. Er scheint niedrig zwischen all den Bergen, trotzdem hat man eine gute Aussicht. Ich blicke um mich, kann aber nichts als Felsen, Schnee und Eis entdecken. Dann hebe ich den Kopf etwas, schnuppere. Ich kann nichts Besonderes erkennen.
Lange stehe ich da und genieße die Landschaft. Obwohl sie öde ist, scheint sie eine seltsame Kraft zu besitzen, eine Macht. Ich schließe leicht meine Augen, lausche einfach dem Wind, wie er über die Spitzen der Berge streicht.
Plötzlich zucke ich zusammen. Mein Schwanz schlägt unruhig hin und her. Von der Ferne höre ich Schritte, Stimmen. Eine Gruppe von Menschen ist im Anmarsch. Hastig blicke ich mich um, ich brauche Schutz, Deckung. Ich erkenne einen Felsen, der sich nicht weit von mir an einen Berghang schmiegt. So schnell es geht renne ich darauf zu und verkrieche mich dahinter.
Gerade noch rechtzeitig.
Ich höre, wie sie immer näher kommen, selbst ihren Schweiß kann ich riechen. Ich wage es, meinen Kopf etwas aus dem Versteck zu strecken und kann sie nun auch sehen. Ihre Kleidung, obwohl zerschlissen, scheint nicht ärmlich zu sein. Ein Esel trottet hinter ihnen her, auf dem Rücken trägt er zwei Körbe die wohl schwer sind, er müht sich unter ihrer Last.
Wahrscheinlich sind es Händler auf dem Weg ins benachbarte Land.
Ich atme auf, die Spannung ist von mir gewichen. Händler sind friedliche Leute, die meisten wollen einfach nur ihre Ruhe haben. Ich bin schon Söldnern begegnet und gelangweilten Räubern. Aber bei diesen brauche ich wohl keine Angst zu haben. Trotzdem bleibe ich hinter dem Felsen und warte, bis sie wieder verschwunden sind. Erst dann wage ich mich wieder hervor.
Ich blicke noch einmal in den klaren Sternenhimmel, dann springe ich mit einem eleganten Satz auf eine glatte Felsenebene und gehe weiter, irgendwo hin.
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  #39  
Alt 19.12.2009, 14:00
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Fortsetzung

Der Mond ging auf. Bleich und voll glitt er durch einige aufziehende Wolken und warf mit seinem silbrigen Licht düstere Schatten auf den Waldboden. Irgendwo in der Nähe lief etwas durch das Dickicht und brach knackend einige Äste. Schließlich erschienen die drei Pferde mit einem kaum hörbaren Schnauben auf der Lichtung.
Das blasse Licht ließ sie noch größer erscheinen, als sie ohnehin schon waren. Unruhig traten sie auf der Stelle und schüttelten ihre Köpfe. Der kluge und verständige Blick, mit dem sie sich umsahen, wirkte fast schon menschlich.
Eines von ihnen schnaubte noch einmal.
Irgendetwas war im Gange.
Und tatsächlich tat sich etwas. In den Wolken über ihnen erschien ein schwarzer Punkt, der näher und näher kam. Bald entpuppte er sich als ein unheimlicher dunkler Vogel.
Wie auf ein Kommando hoben die Pferde gleichzeitig den Kopf und starrten ihn unverwandt an. Regungslos sahen sie ihm in die Menschenaugen. Nicht einmal der Wind rührte sich.
Er kam noch näher und verharrte eine Weile mit langsamen Flügelschlägen über der Lichtung. Ein unangenehmer Aasgeruch ging von ihm aus, doch niemand außer den Pferden bemerkte ihn. Seine Körperform erinnerte an die eines Geiers, sein langer Hals war vollständig kahl. Füße, Schnabel und nackter Hals waren aschgrau und seine Federn so tiefschwarz, dass sie nicht das kleinste Bisschen des Mondlichts reflektierten und der Vogelkörper wie ein Loch im Himmel wirkte.
Für einen Moment schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Dann endlich scharrte ein Pferd mit den Hufen, der Vogel flatterte schneller mit den Flügeln und war bald wieder in den Wolken verschwunden. Nur ein leichter Aasgeruch schwebte über der Lichtung und verzog sich im aufkommenden Wind.
Und wie sein Geruch verschwand, so vergaßen auch die Pferde den Vogel wieder.
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  #40  
Alt 19.12.2009, 19:24
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Tochter des Nordwindes
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Wundervoll!!
Ich kan mir die Welt und Personen gut vorstellen.
Vor allem mach mich das Wesen neugirig das du in der Tagebuch- Sicht vorstellst^^
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!
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