Nach dem Buch ist vor dem Buch - und wenn nicht?

Tessa · #1 07.04.2014, 18:58

Ich habe derzeit mal wieder mehrere Bücher angefangen und keines entführt mich in seine Welt. Ich hunger nach einer neuen Geschichte und weder Buch, noch Film findet derzeit Einlass und befriedigt meine Seele. Schlimmer als jeder Liebeskummer, den ich jemals hatte. Im Prinzip weiß ich ganz genau, was für eine Geschichte ich lesen will, aber ich finde sie nicht. Es macht mich wahnsinnig.

Normalerweise habe ich das immer, wenn ich ein gutes Buch fertiggelesen habe, aber die letzte wirklich gute Story ist jetzt schon ein halbes Jahr her (zumindest bei den Büchern) und ich stecke immer noch in dieser After-Book-Depression fest. Selbst Abstecher zu meinen Lieblings-Historien Autoren oder in die Fast-Food-Fantasy-Ecke für pubertierende vampirschmachtende Girlies helfen nicht.

Kennt Ihr das? Was macht Ihr da?

Tjured · #2 07.04.2014, 21:13

Kenne ich gut.. ziemlich gut. Geht einem ziemlich auf die Seele :( Seit einige Wochen ist es bei mir auch mal wieder soweit..
Mein Medikament dagegen ist, dass ich mir eine eigene Welt und Geschichte vorstelle und zusammensetze. So mache ich mir einfach selbst einen Ersatz dafür und kann in das Gefühl eintauchen.. probiers mal aus, aber trotzdem immer nach guten Bücher Ausschau halten

Tessa · #3 08.04.2014, 18:14

Meine eigenen Geschichten drehen sich derzeit leider im Kreis und langweilen mich auch. Frage mich, ob ein kalter Entzug vielleicht ganz gut wäre. Einfach mal zwei Tage ohne Geschichten, weder in Büchern, noch auf dem Bildschirm, noch im Kopf.

Habe gestern noch einen Film angemacht und obwohl der bestimmt ganz gut war, konnte ich den nicht weiter gucken. Nicht nur, dass ich die angefangenen Bücher nicht weiterlese, nein ich schaue auch die Filme nicht mehr zu Ende. Ich gehe mir echt selbst auf die Nerven.

Die Mädels hier kennen das vielleicht, man hat Lust auf irgendwas zu essen, weiß nicht auf was und futtert und futtert und außer das einem schlecht wird, wird es einfach nicht besser.

Ich hätte jetzt gerne das Apfel und Milch-Pendant der Literatur!

Habt Ihr spezielle Bücher, die ihr in solchen Fällen wieder rauskamt und die Euch helfen? Ich frage mich, ob ich die Darkover-Reihe mal wieder raussuchen sollte.

LauraF · #4 08.04.2014, 18:37

Das kenne ich auch.
Ich hab mehrere Therapien dagegen. Eine funktioniert bei mir meistens.
1. Ich lese ein Buch aus einem ganz anderen Genre, oder greife sogar mal zu einem bekannten Comic über Enten, Mäuse und co.
2. Ich lese meine Lieblingsstellen aus Büchern, die ich lange nicht mehr in der Hand hatte. Oft kommt dann die Lust weiterzulesen von ganz alleine.
3. Ich beschäftige mich mit Logikrätseln von PM, um die andere Hirnhälfte mal zu fordern.

Tessa · #5 08.04.2014, 18:41

Zitat:

Zitat von LauraF

3. Ich beschäftige mich mit Logikrätseln von PM, um die andere Hirnhälfte mal zu fordern.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt total blamiere, aber was ist PM?

LauraF · #6 08.04.2014, 19:08

Mit Nachfragen kannst du dich nicht blamieren.
P.M. sind wissenschaftlich angehauchte Magazine und/oder Rätselhefte. Ich meinte den Logik Trainer.
Im Link findest du ein Coverbild:http://m.pm-magazin.de/sites/www.pm-...-LT02-2014.png
Vielleicht hast du es schon mal beim Zeitschriftenhändler gesehen.

Tessa · #7 08.04.2014, 19:22

well, vielen Dank!

Gibt es die Rätsel nur in den Heften, oder auch im Web? Ich steh vor allem auf Zahlenfolgen. Nur Sudoku habe ich aus Angst vor der Sucht nie angefangen.

LauraF · #8 08.04.2014, 19:27

Leider nur als Heft. Darüber habe ich mich auch schon geärgert, aber so wandert sie eben monatlich in den Einkaufswagen.
Sudokus löse ich auch gern.
Und Suchtpotential haben Rätsel für mich ebenso wie Bücher oder das Schreiben ��

Tessa · #9 08.04.2014, 20:14

So, wie ich nun feststellen musste, hilft reden, austauschen und ablenken tatsächlich noch am allerbesten. Ich bin wieder motiviert und die After-Book-Depri ist hoffentlich auch überstanden.

Aber nichtsdestotrotz noch mal die Frage in die Runde: Welches Buch holt ihr als Seelentröster in solchen Fällen aus dem Regal?

Susanne Gavenis · #10 09.04.2014, 11:33

Meine Donald Duck Klassik-Alben von Carl Barks oder meine alten Spiderman-Comics. Oder ich lese ein paar Science fiction- oder Fantasy-Kurzgeschichten in einer der diversen Anthologien, die bei mir im Regal stehen. Kurzgeschichten (oder auch Märchen) sind vom Umfang her so knackig und überschaubar, dass ich in der Regel von selbst wieder Lust auf längere Romane bekomme.

Galadriel · #11 17.04.2014, 06:07

Mir geht es derzeit leider genau so. Habe 3 Bücher angefangen. Aber keines kann mich wirklich begeistern. Vielleicht sollte ich auch mal zu einem Comic greifen!?! Ein Versuch wäre es ja wert.

Zauberlicht · #12 19.04.2014, 21:23

Auch auf die Gefahr hin, dass ICH mich jetzt blamiere: Wenn ich solche Blockaden habe, und einfach in kein Buch rein komme, dann greife ich persönlich zu meinen Biss-Büchern. ;) DIE gehen immer, erden mich und noch nie habe ich sie wieder unausgelesen weggelegt. Ich glaube, ich kann diese Bücher schon vorlesen, wenn ich sie gar nicht zur Hand habe.

Danach kann ich wieder lesen und finde mich hervorragend auch in andere Bücher rein. :)

Hast du schon die Bücher von George R.R. Martin gelesen? Das Lied von Eis & Feuer? Großartig. Aber auch zu empfehlen ist die Reihe "Das Rad der Zeit". beide Reihen sind sehr lang und man wird nicht so schnell wieder heraus gerissen aus der Welt. :) Nur so als Empfehlung, falls du sie noch nicht kennst.

LG Zaubi

Tessa · #13 20.04.2014, 01:18

Das Lied von Eis und Feuer habe ich verschlungen und war in dieser Zeit echt out of order. Habe auch schon überlegt die wieder hervorzukramen, aber ich glaube nicht, dass es helfen würde. Normalerweise lese ich bei solchen Blockaden immer Harry Potter, aber auch der geht derzeit nicht an mich. Irgendwie schafft es im Moment keine Geschichte mich zu begeistern. Ich weiß im Grunde genau was ich lesen will, aber ich finde die entsprechende Story nicht.

Aber ich glaube ich habe ein neues Mittel gefunden. Ich habe einfach mal wieder angefangen, selber zu schreiben. Nachdem es ja auch nicht mehr geklappt hat mir eigene Geschichten zu erzählen, weil mich das gelangweilt hat, habe ich einfach mal probiert, wieder ein weißes Blatt Papier zu befühlen. Man geht da ja doch irgendwie geordneter vor.

Was soll ich berichten? Es ist tatsächlich eine Geschichte entstanden, die mir völlig neu war, die mir aber erzählt, was ich hören bzw. lesen möchte. Ich bin echt fasziniert und gespannt, wie es weiter geht.

Na ja und irgendwie habe ich in den letzten Tagen trotz allem, zwei Bücher fertig gelesen, die mich auch gut unterhalten haben. Nur das, nachdem meine Seele schreit, war es halt nicht. Aber wer weiß, vielleicht gibt mir meine eigene Geschichte ja das, was ich brauche.