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Was macht ein gutes Buch aus?

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  #21  
Alt 06.10.2013, 16:49
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
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Zitat:
Zitat von Formorian Beitrag anzeigen
Sie sind halt einfach menschlich, haben ihre Stärken und Schwächen, auch ihre Ecken und Kanten und mitunter auch eben ne leichte Macke, nur eines besitzen sie nicht: Berechenbarkeit .
Oh ja, ich bin ein großer Fan von unberechenbaren Charakteren. Vor allem von solchen, die plötzlich etwas tun, womit man überhaupt nicht gerechnet hat und das einen vielleicht sogar abstösst - was aber auch seltsam vertraut wirkt und mit einem Mal wird uns bewusst, dass man selbst u.U. in einer ähnlichen Situation genauso gehandelt hätte.
Das ideale Werk wäre also auch eines, das ein stückweit zur Selbsterkenntnis des Lesers beiträgt. ^^
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)
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  #22  
Alt 06.10.2013, 16:54
Benutzerbild von Moon Mac Connuilh
Moon Mac Connuilh Moon Mac Connuilh ist offline
Ritter der Tafelrunde
 
Registriert seit: 10.2013
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Aber sogar Berechbarkeit kann Spass machen!
Stellt euch mal einen Zwerg vor. störisch, nachtragend und unbelehrbar.
Er ist stolz auf sein Volk, seinen Bart, seinen Stand. Er lässt sich von niemandem etwas bieten und während der Geschichte war er deswegen schon oft in Schlägerein verwickelt.
Dann kommt er in eine Taverne und will ein Bier bestellen.
Als der große Seemann hinter ihm sagt:" Verschwinde hier Kleiner, oder ich sags deiner Mami."

Geändert von Moon Mac Connuilh (07.10.2013 um 10:11 Uhr)
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  #23  
Alt 06.10.2013, 17:07
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
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Und wie geht's weiter?
Klar, dass der Zwerg den Typen zu Brei schlägt, aber ob diese Berechenbarkeit unterhaltsam ist oder nicht, hängt ganz stark von der Beschreibung ab. Wie sind Zwerg und Seemann gezeichnet und wie wird die anschließende Prügelei geschildert.
Das kann funktionieren, kann aber genauso gut in die Hose gehen.
Übrigens gilt das Gleiche natürlich auch für das Thema Unberechenbarkeit. ^^

So am Rande: Mit faszinierender Unberechenbarkeit meinte ich selbstverständlich nicht etwas in der Art, dass der Zwerg aus Deiner Geschichte nach der Pöbelei des Seemannes in Tränen ausbricht und laut weinend aus der Kneipe stürzt. ^^
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(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (06.10.2013 um 17:11 Uhr)
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  #24  
Alt 06.10.2013, 17:14
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Moon Mac Connuilh Moon Mac Connuilh ist offline
Ritter der Tafelrunde
 
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Das ist doch offensichtlich!
Die Gesichtzüge des Zerges erstarren. Er atmet einmal tief durch.
Dann dreht er sich um und schlägt den Riesen mit der Faust in den Bauch. Der Riese fällt von der Wucht des Schlages mit dem Rücken auf den Tisch hinter ihm. Mitten in das Essen der anderen. Die sind jetzt stinksauer. Der Riese auch.
Eine wilde Schlägerei entbrennt. Bei der sich jeder mit jedem prügelt!


(Ok, was hier die Spannung hervor rufen würde, wäre zum Beispiel, dass er zuvor jemandem versprochen hätte in dieser Stadt nicht aufzufallen und sich unter gar keinen Umständen zu schlagen. Er hat es sich auch fest vorgenommen. Auch im Moment der Beleidigung, weiß er schon, dass es falsch ist, aber dann er kann einfach nicht anders...)
PS: Mit "offensichtlich" wollte ich nicht dein Verständnis anzweifeln. Es war nur ein salopper Ausspruch

Geändert von Moon Mac Connuilh (06.10.2013 um 18:15 Uhr)
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  #25  
Alt 06.10.2013, 18:47
Benutzerbild von Moon Mac Connuilh
Moon Mac Connuilh Moon Mac Connuilh ist offline
Ritter der Tafelrunde
 
Registriert seit: 10.2013
Beiträge: 88
Fantasy? -So realistisch wie möglich!
Um mal alles für heute zusammen zu fassen. ( Ich hoffe ihr stimmt überein)
Egal ob die Charaktere nun gut oder böse, männlich oder weiblich, berechenbar oder unberechenbar sind, sie müssen immer greifbar, bzw. nachvollziehbar bleiben:
Wenn zum Beispiel ein Held, entdeckt, dass seine Familie ermordet wurde und er daraufhin aus Hass etwas völlig unberechenbares tut. Dann ist das plausibel. Oder wenn ein Dieb auf der Strasse zufällig eine Geldbörse findet, dann ist zu erwarten, dass er sie einfach einsteckt.
Ein erfahrener Kämpfer wird mutiger sein, als eine verängstige Person, die noch nie eine Waffe in der Hand hatte. Aber selbst die kann tapfer sein, wenn es um ihr Leben geht.
Für mich bedeutet Fantasy eine möglichst "reale" Parallelwelt zu schaffen. Mit scheinbar "realen" Personen. Nur so wird sie für den Leser lebendig.

PS: Jetzt mal Hand aufs Herz. Wer in der realen Welt ist denn wirklich immer souverän und mutig? Wir fürchten uns im Dunkeln. Haben Angst vor Schlangen und Spinnen. Haben noch nie jemandem geschlagen( Zumindest nicht ernsthaft)und hoffen, dass es nie soweit kommen wird.
Also sind wir nicht so streng mit den verängstigten Jungfrauen. (Womöglich sind wir ja selbst eine!)

Stellt euch mal vor, euer neuer "Freund", der so blass aber "unheimlich" gut aussieht, geht mit euch in den Wald . Ihr hatten schon immer ein ungutes Gefühl: Seine bleiche Haut, seine kalten Hände, sein durchdringender Blick. Und dann gesteht er euch, dass er ein Vampir* ist. (Na gut, manche würden jetzt vielleicht einen Lachkrampf bekommen und ihm sagen, dass er dringend zum Psychater muss, aber spätestens wenn er zum Beweiss seine Fangzähne ausfährt, würden sich doch alle(Vampirjäger ausgenommen) vor Angst in die Hose machen! (Was natürlich jegliche Romantik zerstört).
Bella Swan aber bleibt "verhältnismäßig" cool und wird dadurch zur Heldin.
Die immer noch andauernde Welle der untoten und übernatürlichen Liebhaber(Zombie, Werwolf, Engel, Dämon, Elf, Gestaltwandler usw.) hat dazu geführt, dass wir uns im Dunkeln weniger fürchten, was ja einerseits gut ist. Andererseits fühlen wir dadurch auch weniger Angst und haben weniger Verständnis für "verunsicherte", oder "verstörte" Protagonistinnen. Denn jede zweite, hat doch heutzutage einen Vampir im Schrank, einen Werwolf unterm Bett, oder einen Dämon in der Schublade. Der sogenannte "Kuschelvampir" oder "Schmusewerwolf" ist mittlerweile Gang und Gebe.
Die Leser sind deshalb abgestumpft und fühlen weniger mit. Was aber nichts daran ändert, das so eine Situation in der realen Welt "wirklich" ein Horrorszenario wäre.
Deshalb erscheint uns eine Geschichte,in der sich eine Frau durch Klugheit von einem brutalen Mann befreit realistischer. Und die Protagonistin erscheint uns stärker und mutiger.Obwohl es in der Realität sicher andersherum wäre. ( Ich würde niemals mit einem Vampir in die Kiste hüpfen! Bin viel zu verfroren und hätte viel zu viel Angst. Aber ich kenne einige Menschen, mich eingeschlossen, die sich von brutalen Menschen befreit haben)
Bei einer Spinne schreien wir aus Angst. Aber wenn unser Leben, oder das unserer Familie bedroht wird können wir zum Berserker werden.
Es kommt finde ich, auf die Betrachtungsweise an.So immer.

Geändert von Moon Mac Connuilh (07.10.2013 um 09:26 Uhr)
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