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3 Anfang für eine Geschichte

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  #1  
Alt 06.06.2006, 00:10
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.472
3 Anfang für eine Geschichte

Zur allgemeinen Belustigung aller stelle ich hier den dritten Anfang für eine Geschichte/ein Buch rein. Das ist zwar keine lustige Erzählung, und ich werde auch nie über den Anfang hinauskommen, doch vielleicht erbarmt sich ja einer, und liest sich den Kram durch.Vielleicht gibts sogar ein paar Komentare dazu (ich weiss, ich verlange viel, wenn der Tag lang ist). Da ich eh nicht weiterschreibe kann und soll die Geschichte ruhig in der Luft zerissen werden, also tut Euch keinen Zwang an:


Schleppenden Schrittes zog die abgemagerte Gestalt durch die Nacht. Die ehemals makellosen Kleider hingen in Fetzen um seinen Leib, nur noch durch einen Gürtel am Körper gehalten. Was für ein Leben. Es wäre doch besser gewesen, wenn ihn die Banditen getötet hätten, anstatt ihn blutend im Schnee liegen zu lassen. Wann war das gewesen? Vor zwei, oder vor drei Tagen? Er wusste es nicht mehr. Seitdem hatte niemand mehr seinen Weg gekreuzt, selbst Wölfe, Bären und anderes Getier suchten bei diesem Wetter ein ruhiges Plätzchen zum Ausharren. Resigniert drehte er den Kopf zur Seite, doch das dichte Schneegestöber schränkte seine Sicht stark ein, so dass er alles, was weiter als zwei Meter entfernt war nur als Schemen wahrnehmen konnte.

Die klirrende Kälte hatte sich tief in seine Glieder eingegraben und sorgte dafür, dass jede Bewegung zur Qual wurde. Das Atmen fiel ihm schwer und er glaubte schon seine Zunge wäre in seiner Mundhöhle festgefroren. Spitze Eiskristalle, die an seinen Wimpern festsaßen, jagten brennende Schmerzen durch seine Augen, als er versuchte zu blinzeln. Wenigstens spürte er die anderen Blessuren, die er sich beim Sturz seines Pferdes zugezogen hatte nicht mehr. Selbst der klaffende Schnitt über seinen Brauen machte sich nur noch gelegentlich als leichtes Pulsieren bemerkbar. Wahrscheinlich hatte er es dieser Verletzung zu verdanken, dass ihn die Räuber für tot gehalten hatten. Auch leichte Kopfwunden bluteten fürchterlich und ließen das Opfer meistens wie ein geschlachtetes Schwein aussehen. Das hatte er zumindest irgendwo gelesen.

Wenigstens das konnte er, lesen und schreiben. Womit er geradezu prädestiniert für die Fortführung des Geschäfts seines Vaters war. Dass er überhaupt keine Lust hatte als Händler zu arbeiten zählte da nicht viel. Ja, wie konnte er es überhaupt wagen eine eigene Meinung zu haben, schließlich hatte sein Vater einen Haufen Zeit und Arbeit in ihn investiert. Diese und andere Vorhaltungen hatte er beinahe täglich zu hören bekommen. Als er sich dann Hals über Kopf in Maria verliebt hatte, kam es zur Katastrophe.

Maria. Nie war er einem Wesen begegnet, welches ihm größere Freuden und größeres Leid verursacht hatte. Er meinte sie bereits ein Leben lang zu kennen und hatte sogar seine Kindheit mit ihr verbracht. Als sie dann alt genug war, hatte sie die Stelle ihrer Mutter fortgeführt und war Dienstmagd im Hause seines Vaters geworden. Schnell hatte sie sich im ganzen Hause durch ihren Witz und ihre Schönheit beliebt gemacht. Erst jetzt hatte er bemerkt was aus ihr geworden war und dass er alles für sie tun würde. So hatte er dann alles was ihm an Verführungskunst zur Verfügung stand aufgeboten um sie für sich zu gewinnen. Tatsächlich hatte sie seinem ungeschickten Werben letzten Endes nachgegeben. Er konnte sich noch genau an ihr Lachen erinnern, als er sie, unbeholfen wie er war, um ihre Hand gebeten hatte. Doch es war kein spöttisches Gelächter gewesen, womit er insgeheim gerechnet hatte, sondern viel mehr ein neckisches. Wie dumm er doch gewesen sei, sie nicht viel früher zu fragen. Ab diesem Augenblick war er der glücklichste Mensch auf Erden gewesen und voller Hoffnung in das Arbeitszimmer seines Vaters geeilt um ihm die freudige Nachricht mitzuteilen.

Was für eine Dummheit, wie konnte er ernsthaft damit rechnen, dass dieser alte und verschrobene Mann das Wesen der Liebe verstehen würde. Er, für den Geld mehr zählte als das Glück eines verliebten Trottels. Verliebter Trottel, so hatte er ihn genannt und ihn damit schockiert, dass er bereits eine Braut für ihn ausgesucht hätte. Er solle sich die Dienstmagd aus dem Kopf schlagen und gefälligst das Ansehen und vor allem den Besitz seiner Familie durch eine Heirat mit der Tochter einer verarmten Adligen mehren. Immerhin, hätte sie einen Titel und ein Schloss, welches zwar nicht mehr ganz in Schuss war, aber immerhin ein hübsches Sümmchen beim Verkauf abgeworfen hätte. Zaghaft wagte er einen schwachen Protest vorzubringen, der aber von seinem Vater unbarmherzig abgeschmettert wurde. Niedergeschlagen rannte er zu Maria und beichtete ihr alles, daraufhin beschlossen sie gemeinsam zu fliehen, doch er hatte nicht mit der Kaltblütigkeit seines Vaters gerechnet.

Der nämlich ließ Maria noch am späten Nachmittag zu sich rufen. Die Dienstmagd musste gehorchen, wollte sie sich nicht verdächtig machen. Was jedoch keiner der beiden Verliebten wusste, war die Tatsache, dass der Hausherr bereits über ihre Pläne bescheid wusste, obwohl das eigentlich vollkommen unmöglich war. Und so bereitete er dann alles für die Flucht vor; während seine Angebetete sich mit seinem Vater auseinandersetzen musste; Pferde, warme Decken, Schlafsäcke und Lebensmittel für mehrere Tage. Leider hatte er nicht alles beisammen, weswegen er noch kurz in die Stadt musste. Doch wie erstaunt war er als, er nach seiner Rückkehr wildes Geschrei hinter der Holztür, die zum Arbeitszimmer seines Erzeugers führte, vernahm. Hastig und ohne vorher anzuklopfen, wie es sonst seine Art war, stürmte er ins Zimmer und prallte augenblicklich zurück. Erschrocken, riss er die Hand vor seinen Mund um nicht laut aufzuschreien. Das blutüberströmte und völlig nackte Wesen dort unten auf dem Boden konnte unmöglich seine Angebetete sein. Das Gesicht verquollen, am ganzen Körper übersät mit blauen Flecken und Blutergüssen, kaum fähig sich zu rühren, oder gar von ihrem Peiniger weg zu kriechen. Dieser hingegen rieb sich genüsslich den Schritt. „Deine Geliebte hat tatsächlich ein paar Vorzüge von denen du mir bisher noch gar nichts geschildert hast mein Sohn. Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich sie auch einmal kurz ausprobiert habe. Aber jetzt geh wieder zurück an deine Arbeit. Ich hoffe, dass du nun von deinen törichten Anwandlungen für diese Hure kuriert bist, sie konnte gar nicht genug von mir bekommen und ich musste sie mit Gewalt davon abhalten mehr zu verlangen, so stürmisch war sie.“ Sprachlos und mit offenem Mund stand er da und wusste nicht was er sagen, geschweige denn tun sollte. Ohnmächtige Wut staute sich in ihm auf, aber er war unfähig ihr freien Lauf zu lassen. Was sollte nun geschehen? Maria musste zu einem Heiler gebracht werden und das so schnell wie möglich. Mit äußerster Vorsicht hob er sie vom Boden auf, er musste ihr damit wahnsinnige Schmerzen verursacht haben, denn sie schlug wie verrückt nach ihm, oder aber sie hielt ihn für ihren Peiniger. Er ignorierte die Schläge und flüsterte ihr leise etwas ins Ohr: „Ich bin es Sebastian, alles wird gut werden, ich bringe dich zu einem Heiler“. „Seb…Sebastian“ stammelte sie voll Hoffnung. Dann hörten die Schläge so schnell auf wie sie begonnen hatten, denn die Frau war in Ohnmacht gefallen. Ein brennender Stich fuhr durch sein Herz, als er seinen Namen aus ihrem Mund hörte, sie hatte keineswegs anklagend geklungen, aber für ihn hörte es sich so an, als sei er an allem Schuld. Was leider den Tatsachen entsprach, seine Feigheit hatte das alles verursacht.

So schnell ihn seine Beine tragen konnten lief er durchs Haus, auf der Suche nach einem Mantel um ihre Blöße zu bedecken und sie vor der Kälte zu schützen. Sie hatten keinen Karren zu Hause und die Kutsche wollte er nicht nehmen, weswegen er Maria vor sich aufs Pferd setzte und sie mit beiden Händen umklammerte. Mit den Schenkeln dirigierte er sein Reittier in die gewünschte Richtung. Sebastian ritt so schnell er sich zutraute, aber das Tempo war zu schnell wie er an einem Aufstöhnen Marias erkannte, also musste er die Geschwindigkeit wieder drosseln. Endlich kam er vor der Tür des Heilers an, inzwischen war es schon Abend, dennoch pochte er so laut gegen die Tür, dass man es in der halben Stadt hören musste. „Nun öffnet doch endlich diese verdammte Tür.“ Langsam drehte sich der Schlüssel im Schloss und ein Mann undefinierbaren Alters öffnete die Tür. Er konnte zwischen dreißig und fünfzig sein, denn obwohl er ein recht jugendliches Gesicht hatte, sah man bereits die ersten grauen Haare. Anscheinend wollte er schon auffahren, was denn die späte Störung sollte, aber als er das Bündel in Sebastians Händen sah, vergaß er was er sagen wollte. „Schnell kommt herein“ antwortete er stattdessen. Behutsam legten sie Maria auf das Bett des Medikus. Dieser entzündete nun eine Petroleumlampe, die er auf den Nachttisch stellte. Im Schein der Laterne waren die blauen Flecken in ihrem Gesicht deutlich zu erkennen, weswegen der Arzt mit einem lauernden und irgendwie vorwurfsvollen Blick bedachte.

Sebastian fuhr unter diesem Blick zusammen, als hätte man ihn geschlagen. Der Medikus beließ es jedoch einstweilen dabei und wandte sich nun wieder seiner Patientin zu. Als er Maria aus dem Mantel geschält hatte konnte er einen erschreckten Ausruf nicht zurückhalten: „Ihr Götter, was habt ihr nur mit diesem Mädchen getan? Man sollte Euch am nächsten Baum aufknüpfen“. „Ich…ich war es nicht. Mein Vater….dieses Ungeheuer….als ich nach Hause zurückkehrte….wenn ich doch nur früher da gewesen wäre. Könnt ihr sie retten?“ stammelte Sebastian unzusammenhängend. Vorsichtig betastete der Arzt daraufhin die Wunden, doch selbst im Koma zuckte seine Patientin unter der Berührung zusammen. Betrübt schüttelte er den Kopf. „Das sieht nicht gut aus, Euer Vater scheint ganze Arbeit geleistet zu haben. Bei diesen schwerwiegenden Verletzungen, bei der anscheinend auch die inneren Organe betroffen sind, sehe ich wenig Chance auf Heilung. Das einzige was ich für sie tun kann, ist ihr ein schmerzstillendes Mittel zu geben und sie ruhig zu lagern. Aber ihr könnt etwas für sie tun.“ „Was ist es, nun sagt schon. Ich würde mein Leben für sie geben, wenn es ihr irgendwie helfen würde.“ „Haltet ihre Hand und redet beruhigend auf sei ein, dass wird vielleicht etwas helfen, bis ich die Medizin zubereitet habe.“ Seufzend begab sich der Arzt zu einem hohen Regal in dem die verschiedensten Kräuter, Gefäße und sogar einige Bücher standen. Lautstark kramte er darin herum bis er einen Mörser, Stößel, eine Flasche mit grünlichem Inhalt und etwas Mohn beisammen hatte. Geschickt vermischte er den Mohn und ein wenig grüne Flüssigkeit im Mörser, zum Schluss fügte er noch eine handvoll Wasser hinzu um die dickflüssige Paste genießbarer zu machen. „Was….was braut ihr da?“ „Nur keine Angst ich bin kein Hexer, der versucht ihre göttliche Seele zu rauben und kein altes Kräuterweib, welches mit Krähenfüßen herumhantiert. Das ist eine hauseigene Mischung aus Absinth und Mohn, verdünnt mit Wasser. Es wird die Schmerzen lindern und ihr das Sterben erleichtern. Doch nun helft mir ihr das Mittel einzuflößen, dazu müsst ihr nur…“erschrocken hielt er inne mit seiner Rede als er sich wieder Maria zuwandte. Während ihres Gespräches hatte keiner der Beiden auf ihren Zustand geachtet, der sich in diesen wenigen Minuten rapide verschlechtert hatte. Blut lief ihr aus Mund und Nase und befleckte die Decke und das Stroh auf dem sie lag und ihre Gesichtsfarbe hatte ein fahles, fast durchscheinendes Weis angenommen. „Schnell, wir müssen sofort handeln, es gibt nur noch eine Sache die wir tun können.“ „Beten, ich weiß, aber Gott erhört mich nicht. Warum sollte er sich auch eines Feiglings wie mir annehmen?“ weinte Sebastian bitterlich und die Tränen tropften, Wasserfällen gleich, auf seine Kleider. „Nicht das ihr Narr, beten bringt ihr vielleicht das Seelenheil zurück, doch wir müssen uns jetzt erst um ihren Körper kümmern. Ich werde jetzt etwas tun, das Euch seltsam, oder gar abstoßend erscheinen mag. Vielleicht werdet ihr mich auch für einen Magier halten, der von Gott abgefallen ist, doch ich versichere Euch, dass nichts Verwerfliches in meinem Handeln liegt. Ich verlange zwei Opfer von Euch: Ihr müsst mir versprechen, das gesehene niemandem weiterzusagen.“ „Selbstverständlich, wenn ihr nur Maria retten könnt und was ist das andere Opfer?“ „Ich kann Euch nicht versprechen, dass es sie retten wird, aber vielleicht ermöglicht es mir, ihr etwas mehr Zeit zu verschaffen, so dass sich ihr Körper von selbst heilen kann. Das andere Opfer erfordert einen Teil Eures Blutes.“ „M…meines Blutes?“

„Was ist los mit Euch, habt ihr Angst vor einem kleinen Pieks, ihr, der ihr noch vor einer Minute behauptet habt, alles für Eure Freundin zu tun?“ stichelte der Medikus. „Nein, ich stehe zu meinem Wort, tut was ihr für richtig haltet, aber beeilt Euch, ich kann Maria nicht weiter leiden sehn.“ „Nun gut, frisch ans Werk, bevor alles zu spät ist und wir sie an die Schatten verlieren. Helft mir, wir müssen sie auf den Boden legen.“ Gemeinsam hievten sie den leblosen Körper, der leicht wie eine Feder zu sein schien, vom Bett herunter und bugsierten ihn auf den Boden, direkt neben das Strohlager. „So und nun legt ihr Euch auf das Bett und macht schon mal Euren rechten Arm frei. Vielleicht ist es besser, wenn ihr die Augen schließt, so manch gestandener Kerl verträgt den Anblick meines Werkzeuges nicht, ohne dabei ängstlich das Gesicht zu verziehen.“ Sebastian tat wie ihm geheißen und schon bald verspürte er einen stechenden Schmerz in seiner rechten Armbeuge. Reflexartig wollte er den Arm zurückziehen, aber eine kräftige Hand hielt ihn davon ab. „Wehrt Euch nicht dagegen, denn das treibt die Nadel nur noch fester ins Fleisch, der Schmerz wird bald vorbei sein“ sagte die Stimme sanft. Und tatsächlich ließ die Pein schon nach wenigen Sekunden nach, dafür merkte Sebastian an einem leichten Schwächegefühl, wie sein kostbarer Lebenssaft aus ihm heraus floss. Langsam öffnete er die Augen und erblickte eine weiße, riesig erscheinende Hornnadel, die in ihrem Innern anscheinend ausgehöhlt war, in einer seiner Blutbahnen. Über die Nadel war die Sehne, der Darm, oder die Vene eines Tiers gestülpt, so genau wollte er das gar nicht wissen. Durch diese dünne Röhre strömte das Blut in Marias Körper, der ebenfalls mit einer Nadel präpariert war. Sebastians stärkerer Herzschlag und das Gefälle sorgten dafür, dass Tropfen um Tropfen den Besitzer wechselte. Auch die Farben der Gesichter schienen sich zusehends anzugleichen, das von Maria bekam mehr Farbe, dafür wurde Sebastians immer fahler. „Das ist gut so, nur noch ein wenig mehr. Könnt ihr noch ein paar Minuten aushalten?“ wollte der Arzt besorgt wissen. „Sicher…so lange noch Saft in mir ist werde ich nicht aufgeben“ ächzte der Spender. „Sehr tapfer von Euch, seht nur wie langsam wieder Leben in ihre Wangen einkehrt.“ Doch Sebastian sah nur noch alles verschwommen, sein Gesichtsfeld engte sich ein und er meinte ein Sausen in seinen Ohren zu vernehmen. Doch davon würde er dem Arzt nichts sagen, er musste um jeden Preis durchhalten. Irgendwie schaffte er es sogar seinen Vorsatz noch dreißig Sekunden aufrecht zu erhalten, bevor er das Bewusstsein verlor. Noch im hinüber gleiten hörte er die Stimme des Heilers, die leise vor sich hinmurmelte: „Das sieht nicht gut aus, irgendetwas stimmt mit dem Blut nicht“. Er erwachte als er etwas Kühles und unangenehm Feuchtes auf seiner Stirn verspürte. Benommen schlug er die Augen auf, nur um in ein besorgtes Gesicht zu blicken. Es dauerte einen Moment bis er es dem Arzt zuordnen konnte. „Wie geht es Maria? Ich will sie sehn.“ „Alles zu seiner Zeit, ihr müsst Euch erst stärken, esst einen Teller Suppe, damit ihr wieder zu Kräften kommt“ lenkte der Arzt ab. Anscheinend musste er länger weggetreten sein, da sein Gegenüber anscheinend die zeit gefunden hatte etwas zu kochen. „So ein Unsinn, ich will keine Suppe, ich muss nach Maria sehen.“ Mit zittrigen Beinen erhob er sich und schwankte durch den Raum, aber sie war weg. Wo war sie, Hilfe suchend wandte er sich dem Medikus zu: „Wo ist sie und was ist geschehen? Ich hörte Euch sagen, dass etwas mit dem Blut nicht zu stimmen schien, was hat das zu bedeuten? Wo ist sie?“ flehend sank Sebastian vor ihm auf die Knie. „Ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, aber ich konnte sie nicht retten. Doch macht Euch keine Vorwürfe, es lag nicht an Eurem Blut, wie ihr glaubtet von mir gehört zu haben. Vielmehr war es so, dass ihr Körper schon zu sehr geschwächt war. Ihr müsst jetzt stark sein, wenn ihr es wünscht werde ich Euch zu ihr bringen, aber vorher solltet ihr Euch erst ein bisschen ausruhen, denn ihr habt viel Blut verloren.“ „Das ist die Strafe Gottes für meine Feigheit, doch warum ausgerechnet Maria. Sie hat in ihrem Leben nie jemandem etwas zu Leide getan?“ „Darauf weiß ich keine Antwort, doch grämt Euch nicht, es ist nicht Eure Schuld. Wenn jemand schuld hat, dann ganz allein Euer Vater und nun legt Euch etwas hin. Maria hätte sicher nicht gewollt, dass ihr Euch selbst sinnlos zu Grunde richtet.“ 5 „Kann ich sie nicht doch noch vorher sehn?“ „Ich halte das zwar für keine gute Idee, denn ihr werdet danach bestimmt nicht mehr erholsam schlafen, können. Aber wahrscheinlich könnt ihr das nach dieser Tragödie, die nächsten paar Tage eh nicht. Folgt mir, ich werde Euch stützen.“ Gemeinsam schlurften sie zu einer kleinen Holztür im hinteren Teil des Hauses. Dahinter lag ein kleiner Raum mit Vorräten für den Winter: Brot, Käse, ein Sack mit Äpfeln, Kartoffeln und erstaunlicherweise auch zwei riesige Schinken. Das Geschäft des Heilers musste wirklich gut laufen, wenn er sich das alles leisten konnte. Was Sebastian jedoch am meisten fesselte war der bleiche Körper der am Boden auf einer Decke ruhte. Der Tod hatte die Anspannung und alle Schmerzen von ihm genommen. Friedlich und mit geschlossenen Augen lag Maria vor ihm. Erst jetzt wurde Sebastian tatsächlich bewusst was er alles verloren hatte, ihr Lächeln würde nie mehr für ihn erstrahlen, der neckische Blick mit dem sie ihn einst bedacht hatte würde nie mehr auf ihm ruhen und er würde nie mehr ihre warmen Lippen auf seinen spüren. Langsam sank er auf die Knie, unfähig seinen Körper noch länger aufrecht zu halten. Vorsichtig umfing er Maria mit seinen Händen und bettete ihren Kopf an seine Brust. Mit einer Hand strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wie Maria es auch immer getan hatte, dann beugte er sich zu ihr herab und drückte einen sachten Kuss auf ihre Stirn. „Wir werden uns im Himmel wieder sehen, das verspreche ich dir mein Liebling. Halt nur noch ein bisschen aus, ich werde bald bei dir sein.“
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (06.06.2006 um 00:13 Uhr)
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  #2  
Alt 06.06.2006, 00:40
Benutzerbild von Fenni
Fenni Fenni ist offline
Borussin
Inspirator aller Magier
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Waltrop
Beiträge: 1.745
Klasse, wirklich. Zu kritisieren hab ich nix außer, dass du noch net mehr geschrieben hast.
Also weiter weiter weiter, immer weiter. Ich drück dir die Daumen das es diesmal klappt
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  #3  
Alt 10.06.2006, 13:36
Benutzerbild von Vanyali
Vanyali Vanyali ist offline
Elfenmagierin
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das is doch mal vielversprechend!!!!
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Viel Glück für dich und denk das nächste Mal an mich


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  #4  
Alt 13.06.2006, 22:26
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
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Zitat:
Zitat von Vanyali
das is doch mal vielversprechend!!!!
Nein, das ist nur einer von vielen Anfägen die ich jedoch nie fertig bekommen werde
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  #5  
Alt 02.01.2007, 22:47
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Die Rebellin Die Rebellin ist offline
Arya
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Registriert seit: 12.2006
Ort: Irgendwas mit LU...
Beiträge: 111
Also die ersten 5 Abschnitte habe ich mir durch gelesen und es ist ganz gut.Doch bis ich das alles durch lese sitze ich noch vor Morgengrauen noch da.
Aber deine Geschichte gefällt mir bis da hin.
weiter so.
__________________



Weißt Du noch, wie ich Dir
die Sterne vom Himmel
holen wollte, um uns einen
Traum zu erfüllen?
Aber Du meintest, sie
hingen viel zu hoch!
Gestern streckte ich mich
zufällig dem Himmel entgegen,
und ein Stern fiel in meine
Hand hinein. Er war noch
warm und zeigte mir,
daß Träume vielleicht nicht
sofort in Erfüllung gehen;
aber irgendwann ...?!




Geändert von Die Rebellin (02.01.2007 um 22:49 Uhr)
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