2. Kapitel - Nur ein Job?

[Lazarus]

Nachdem der Faen sich genug über Richards Wahnvorstellungen lustig gemacht hatte und wieder normal Luft holen konnte, wurde er nachdenklich. Mit diesen Menschen war es wie mit der Krätze, sie waren einfach nur lästig und schwer wieder loszuwerden, außerdem hatten sie keinen Sinn für Humor. Merin beschloss deshalb, dass es an der Zeit wäre einen kleinen Abstecher in die Wildnis abseits des kaum sichtbaren Weges zu unternhemen, um sich etwas abzulenken. Er hatte endgültig die Nase gestrichen voll von diesen Wesen, ihren verschrobenen Ansichten, ihrem unmöglichen Benehmen und ihrer Überheblichkeit. War hier nicht irgendwo in der Nähe eine kleine Höhle? Ich bräuchte noch ein bischen Graphitstaub als Reaktionsbeschleuniger. Mal nachdenken, wo war dieses verdammte Erdloch noch gleich? Der Faen vergaß seine guten Absichten, seine Suche erst fortzusetzen, nachdem die Menschen mit ihrer Misson fertig wären und schlenderte wie in Trance, auf gut Glück in die Richtung in der er die Höhle vermutete. Sollten die anderen ruhig schon vorgehen, er würde dann irgendwann nachkommen.

[Revan]

Rhavin folgte seinen Reisegefährten in den Wald. Langsam schloß sich das Blätterdach des Waldes und Rhavin fand sich in einer ihm unbekannten Welt wieder. Es roch nach Holz, Farn und Moos. Irgendwo hoch in den Bäumen zwitscherten Vögel mit ihren für Rhavin unbekannten Stimmen. Er blickte nach oben und sah grünes Laub aber keinen Himmel, nur ab und zu ein paar blaue Fleckchen zwischen dem Grün des Waldes. Rhavin empfand dies als beunruhigend. Sein ganzes Leben hatte er unter freiem Himmel verbracht, sich an Sonne und Sternen, an Wind und Wolkenflug orientiert. Es war, als würde man ihm seines Orientierungssinnes berauben - ein äußerst beklemmdes Gefühl.
Er fühlte sich sichtlich unwohl.
Das einzige, was ihn beruhigte, war die Ausstrahlung von Sicherheit, die von Fay und Teria ausging. Teria war nun nicht mehr zu sehen, aber er hatte den Eindruck, daß sie und der Wald eine ähnliche Einheit bildeten, wie er und das Meer.
Von dem Gespräch zwischen der Fremden und Richard hatte er nicht viel mitbekommen - es ging wohl irgendwie um Gerechtigkeit. Und Merin und Richard schienen einemal mehr aneinander geraten zu sein. Gerechtigkeit - er wußte nichts von der Rechtsprechung der Landbevölkerung, ihren Gerichten und Urteilen. Das Meervolk hatte auch in dieser Beziehung seine eigenen Gesetzte. Dann fiel ihm auf, daß er den Namen der Fremden nach wie vor nicht kannte. Also beschleunigte er seine Schritte und schloß zu ihr auf. Bitte verzeiht meine Unhöflichkeit. Ich bin Rhavin vom Meervolk. Mit wem habe ich das Vergnügen ? Er schaute sie mit seinen tiefblauen Augen freundlich an.

[Whitedragon]

Sie war verwirrt, dass man ihr mit solcher Freundlichkeit entgegen kam. Doch wahrscheinlich lag es daran, dass er es nicht besser wusste. Deshalb antwortete sie nur Einer Nichtswürdigen, mein Herr.

[Revan]

Rhavin zog fragend eine Augenbraue hoch.Ich denke, ich entscheide selber, wen ich für nichtswürdig erachte. Er ginste die frech an. Also, wie lauetet Euer Name ?

[Whitedragon]

Shatiel war sich bewusst, dass sie sich schlechter machte, als sie war. Sie war schließlich ein Dieb, mehr nicht. Und weiter versuchen, diese Herrschaften von sich fern zu halten, wollte sie nun auch nicht. Das wird mir auf die Dauer zu anstrengend. Sie scheinen alle so neugierig. Und außerdem glaube ich nicht, dass ich bis hierher verfolgt werde. Also seufzte sie nur und antwortete Mein Name ist Shatiel, mein Herr.

[Revan]

Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Shatiel. Es klang aufrichtig. Und Ihr braucht mich auch nicht mit mein Herr anzureden. Rhavin ist völlig ausreichend.

[Whitedragon]

Wie Ihr wünscht, Rhavin. Aber ob es Euch freuen wird, meine Bekanntschaft gemacht zu haben, wird sich noch zeigen.

[Revan]

Rhavin schaute Shatiel mit einem durchdringenden Blick an. War das eine Drohung oder eine Aufforderung in Ruhe gelassen zu werden ? Egal wie sie es meinte, er fand es schlicht unhöflich. Er hatte lediglich freundlich sein wollen. Aber anscheinend hielt die Landbevölkerung nicht allzu viel von Geselligkeit. Langsam beginne ich zu verstehen, warum die Wogenherrinen es ablehnen, Passagiere an Bord zu nehmen...
Er entließ Shatiel aus seinem Blick und ging ein wenig langsamer. Dann blickte er nach hinten, um nach Merin zu sehen. Er sah ihn nicht. Rhavin seufzte entnervt bevor er laut nach vorne rief : Richard, Fay ! Merin ist nicht mehr hinter uns.

[Whitedragon]

Jetzt hab ich ihn wohl vergrault. Dabei war es dochdie Wahrheit, die sie ihm gesagt hatte. Früher oder später würde er herausfinden, dass sie eine Diebin ist, und dann behielte sie recht.

[Lafàith]

Fay drehte sich um. Sie sah Rhavin und die Fremde, doch Merin war verschwunden... Innerlich seufzend blieb sie stehen. Habt ihr gesehn ob er einfach nur zurück gefallen ist oder vom Weg abgekommen?

[Whitedragon]

Ich würde mich gerne bereit erklären, ihn zu suchen, da ich euch allen schon genug Umstände bereite. sagte Shatiel. Es war ihr unangenehm, mit dieser Gruppe zu gehen, was nicht nur daran lag, dass die Ende von dieser Reise im Gefängnis enden würde.

[Revan]

Ich weiß nicht, vor ein paar Minuten hat er sich ein wenig zurückfallen lassen. Jetzt sehe ich ihn nicht mehr. Gesagt hat er nichts.

[Boba]

Er schüttelte den Kopf.
"Nein, keiner sucht allein. Wir gehen Paarweise. Rhavin, du suchst mit Fay, ich suche mit Shatiel. Bleibt aber in Hörweite."
Er schaute Shatiel an.
"Nun, meine Dame, dann gehen wir mal diesen mürrischen Faen suchen."
Mit diesen Worten schlug er sich ins Dickicht.

[Revan]

Rhavin schaute zu Fay. Nun gut, dann geht vor. Ich finde diesen Wald undurchsichtiger als sieben Tage Seenebel. Aber ich werde mich bemühen, Schritt zu halten.

[Lafàith]

Einverstanden. Fay tippte Rhavin auf die Schulter und ging eine kleine Strecke den Weg zurück,den sie gekommen waren und suchte nach Spuren, die darauf schließen lassen würde, dass jemand in den Pfad verlassen hatte.

[Whitedragon]

Gut, lasst uns suchen. Er wird bestimmt irgendwo sitzen und sich ausruhen.

[Boba]

"Das würde ich diesem Faen auch noch zutrauen."
Er murmelten noch etwas vor sich hin, während er Äste beseite schob und sich nach Merin umsah. Im Wald kannte er sich nicht sonderlich gut aus, deswegen brach er immer wieder Äste und Zweige ab um einen Weg zurück zu finden.

[Whitedragon]

Sie lief hinter dem stämmigen Mann her. Sie wunderte sich, warum er die armen Bäume beschädigte.
Ihr seid nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen, kann das sein?

[Lafàith]

Fay hörte wie Richard durch das Unterholz polterte. Graziös wie ein junges Reh... Plötzlich glaubte sie ein Spur entdeckt zu haben... ein paar untere Zweige waren abgeborchen, doch die etwas höher leigenden waren noch heil. Entweder ist hier ein großes Tier entlang gegangen, oder Merin hat den Weg verlassen. Sie schob die Blätter beiseite und sah nun auch leichte Fußspuren auf dem weichen Waldboden. Fay machte Rhavin darauf aufmerksam und folgte ihnen. Wie immer wenn sie einen Wald betrat, bewegte sie sich beinah lautlos.

[Teria McKenzie]

Teria hatte die veränderten Geräusche der anderen gehört. Mmh mal schaun was passiert ist. So ging sie in Richtung der Fußschritte die ihr am nächsten Erschienen. So trat sie neben Richard und Shatiel aus dem Dickicht. Was ist passiert?