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Königreich aus Staub - forumsstory

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  #701  
Alt 30.09.2012, 12:49
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
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Vorsichtig näherte er sich dem Eingang, dessen Türflügel herausgerissen waren und weit hinten im Schankraum lagen, als er völlig unerwartet lautes Babygeschrei aus dem Inneren vernahm. Der Laut endete abrupt, wie abgewürgt. Vorsichtig geworden lauschte er eine Weile in das Gebäude hinein, doch nichts war mehr zu hören.
Sollten sich hier Überlebende versteckt halten? Möglicherweise hatten sie brauchbare Informationen für ihn, vielleicht konnte sich hier sogar jemand ein wenig um seine Wunde kümmern. Bei aller gebotenen Achtsamkeit hielt er es für eine gute Idee, einmal nach dem Rechten zu schauen.
Das Innere weckte Erinnerungen in ihm, nur war jetzt alles noch ein gutes Stück zerfallener und schäbiger. Er fand rasch die Luke zum Keller wieder und öffnete sie so lautlos, wie es ihm gerade möglich war. Leise, gedämpfte Stimmen drangen aus dem Dunkel zu ihm herauf.
"...hat es mir wirklich nicht leicht gemacht." Die Stimme eines Mannes, der am Mund verletzt schien oder durch die lückenhaften Ruinen seiner Zähne mümmelte. "Ich schnapp mir also den Speer seines toten Kameraden und schmeiß ihn gegen ihn, nagle ihn voll damit an den Balken, und was macht er? Fletscht die Zähne und zieht sich das verdammte Ding raus! Aus dem Holz und aus den Rippen!"
"Was soll da Besonderes dran sein?" Eine Frauenstimme, die einer wohl etwas betagteren Lady. "Im Stress eines Kampfes bist du so mit Adrenalin vollgepumpt, dass du kaum Schmerzen merkst. Ist ein Trick der Natur, um dich am Leben zu..."
"Geh zum Arull! Er hätte tot sein müssen, oder wenigstens erledigt. Aber er reißt sich das verdammte Ding einfach raus und geht damit auf mich los! Ich musste tatsächlich mein Rohr hervorholen und ihm das verdammte Hundehirn über die ganze Mauer verteilen, bei all den anderen, die ringsum herumschlichen! Er hätte mich sonst aufgespießt wie einen beschissenen Brathammel!"
Ein gedämpfter Streit begann, und Doro wagte sich die Stufen hinab, welche zum Glück aus Stein waren und daher sein Kommen nicht verrieten. Warmer Lichtschein herrschte hier unten, und er erhaschte einen raschen Blick über die hier unten versammelte Gesellschaft. Ja, es waren Menschen, zwei Männer, drei Frauen, ein wohl pubertierendes Mädchen und ein Baby. Alle waren in verdreckte Lumpen und Sackleinen gehüllt und besaßen den wilden Gesichtsausdruck und die panisch glänzenden Augen gehetzter Tiere. Und er sah auch die Mahlzeit, um die herum sie sich versammelt hatten.
Auf der Speisekarte des Erschlagenen gab es heute "Schakalsbursche naturroh" als Tagesmenue...
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  #702  
Alt 30.09.2012, 17:37
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Darnamur Darnamur ist offline
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Doro stieg zum Fuß der Treppe herab und räusperte sich: "Hallo!"
Die Männer und Frauen, die sich auf dem Fliesenboden zusammengekauert hatten und sich in ihre Decken hüllten, zuckten zusammen und drehten ihre Köpfe in seine Richtung. Einige wirkten verängstigt, andere misstrauisch oder neugierig. Einzig das Baby gluckste weiterhin fröhlich vor sich hin.
"Wer bist du?" fragte der ältere der beiden Männer. Eine Hakennase mit schneeweißem Haar und braun gebrannter Haut.
Der andere Mann, welcher vorhin noch heftig mit der runzeligen Greisin debattiert hatte, war jünger. Sein Haar war kurz und sein Mund lückenhaft. Sein übriger Körper schien aber exzellent in Takt zu sein. Eine der beiden jungen Frauen klammerte sich an ihn.
"Ich bin Doro", erklärte er. "Ein Priester, der dem Ruf seiner Götter folgt!" "Aha", sagte der weißhaarige Mann mit zusammengekniffenen Augen und ließ seine Hand weiterhin auf dem Griff seines Schwertes ruhen.
"Er ist keine Bedrohung, Goradt!", erklärte die alte Frau mit fester Stimme. Erstaunlicherweise zog der Mann daraufhin die Hand zurück und murmelte etwas, das sich wie "vergebt mir" anhörte. Der jüngere Mann schnaubte. Das jugendliche Mädchen rutschte etwas zur Seite und lächelte freundlich: "Setzt euch doch zu uns, Vater!" Doro nickte und lächelte ebenfalls, auch wenn ihn das Wort "Vater" irritierte. Er hatte seine Arbeit nie in einem Tempel zugebracht. Er setzte sich neben die Jugendliche. Vielleicht würde er ja auch etwas Neues von den Leuten erfahren. "Sagt mir", fragte der junge Mann, der zu seiner Rechten saß. "Welcher Auftrag führt einen Priester hierher, in das Königreich des Schakals? Und wie habt ihr es geschafft, den Wachposten und Patroullien zu entgehen?"
"Nun", sagte Doro und versuchte seine Worte weise zu wählen. "Die Götter haben mich mit Glück und der Gabe eine Waffe zu führen gesegnet! Was meinen Auftrag angeht, so handelt es sich um die Befreiung eines Mannes aus der Gefangenschaft der Skrigg!"
"Das könnt ihr vergessen!", knurrte Goradt. "Ihr glaubt wohl, das ihr es schaffen könnt, da ihr euch schon gegen die Außenposten der Schakale behauptet habe, aber dem ist nicht so. Dort drinnen sind hunderte, tausende dieser Viecher! Ihr ganzes Volk hat sich dort versammelt!"
"Was die Mission angeht, lass mal meine Sorge sein", erklärte Doro. "Aber was ist mit euch? Habt ihr noch genügend Vorräte zu überleben?"
Die Greisin zuckte mit den Achseln: "Wir haben noch Fleisch für zwei Tage! Dann müssen Goradt, Nathon und Tira Neues besorgen. Aber das ist sehr gefährlich. Erst letzte Woche ist Mulett von uns gegangen und in der davor Nigra und der blaue Priester!" "Der ist aber einfach nachts abgehauen", sagte die Jugendliche. "Vielleicht lebt er ja noch!"
"Auf jeden Fall hat er uns im Stich gelassen, Kind!", sagte Goradt in Lehrermanier und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie seufzte und rollte mit den Augen.
"Wie auch immer", sagte Doro. "Ich wollte euch nur mitteilen, das ich euch die von mir erschlagenen Skrigg gerne zur Verfügung stelle!" Er beschrieb den Ort, an dem die Toten lagen.
"Das ist sehr nett von dir", sagte die alte Frau. "Aber so weit werden wir es niemals schaffen! Höchstens mit deiner Hilfe..."
Goradt dagegen pfiff leise: "Fünf. Fünf Skrigg. Wer hätte gedacht, das ein Priester soviel austeilen kann. Und das- mit einem Spaten!"
Nathon schien das zu belustigen: "Ab heute kannst du dich feierlich des Namens Doro Schakaltod rühmen!"
Doro wandte sich der Frau zu: "Ich würde euch gerne helfen, aber..."
"Ich weiß", sagte sie. "Deine Mission..."
Doro nickte.
Wie sich herausstellte war die Greisin eine Wahrsagerin mit dem Namen Aliane Sternenauge. Doro zweifelte aber daran, das sie wirklich so hieß. Und ihre Sternenaugen, waren von einem hellem Braun, aber nicht ungewöhnlich.
Die Jugendliche hieß Mira und war die Tochter des Wirts gewesen, dem diese heruntergekommene Schenke gehört hatte. Daile war Nathons Angebetete, die ihm zuerst gegenüber sehr schüchtern war, doch im Laufe der Gespräche wurde sie offener. Die dritte Frau im Bund war Ira, die etwas abseits von den anderen saß und ebenfalls sehr schweigsam war. Allerdings nicht weil sie schüchtern war. In ihren braunen Augen brannte ein zorniger Funke, der sich leicht in ein flammendes Inferno verwandeln konnte. Nach dem Essen begann sie ihre beiden Langmesser zu wetzen. Das Baby war das Kind von ebenjenem Mulett, der von den Skrigg erschlagen worden war und hieß Samurel. Mira und Daile kümmerten sich um ihn. Die Leute boten Doro auch von ihrem Essen an, doch er lehnte höflich ab. Ihn war immer noch schlecht vom Kämpfen. Daile, die sich ein wenig mit der Versorgung von Wunden auskannte reinigte seine Hüftwunde und die an seinem Ohr und verband diese. Dann kam der Moment des Abschieds. Doro versprach der illustren Truppe sie auf dem Rückweg in die Freiheit zu führen. Nathon lachte darüber nur.
Dann öffnete Doro die versteckte Tür ins Unterreich der Skrigg. Selbst Mira, die hier gelebt hatte, hatte davon nichts gewusst und war geschockt. "Wenn ich nicht zurück bin, wenn ihr euer Proviant aufgebracht hat, könnt ihr euch auf eigene Faust im Untergrund in die Oberstadt aufmachen!" Doch als er ihnen mehr davon erzählte, grunzte Nathon: "Wenn wir uns ohne Führer dort hinunter wagen, kommen wir alle um!" Sie sahen Doro hoffnungsvoll an, doch er schüttelte den Kopf. Goradt lachte und brummte: "Schlag so viele ihrer Schädel ab, wie du kannst Doro Schakaltod!" Doch er wusste, das er in Wirklichkeit doch enttäuscht war. "Auf Doro Schakaltod!", sagte Nathon und hob seinen Krug. Goradt, Daile und Mira stimmten mit ein. "Ich sehe, das wir uns wiedersehen werden!", prophezeite Aliane Sternenauge.
Ja, dachte Doro. Als Leichname! Er wollte gerade in das Loch hinabsteigen, als er von einer Hand zurück gehalten wurde. Er drehte sich um. Es war Ira. Ihr Gesicht war unter der Kapuze halb verborgen, doch die Augen der Frau glühten, wie dunkle Diamanten: "Ich komme mit! Ich helfe dir und wenn ich dabei mein Leben lasse!" Das will sie, begriff Doro. Sie will sterben und das kämpfend. "Nein! Du bleibst hier! Diese Angelegenheit geht nur mich etwas an! Du würdest mich nur behindern!" Er wusste, das es unfair war, aber eine solche Frau wollte er nicht an seiner Seite wissen. Ich will das ihr alle überlebt!
Iras Blick wurde noch finsterer. "Wie du willst", zischte sie und verschwand. Doro atmete tief ein und aus und stieg hinab in die Finsternis, die sein Element war.
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  #703  
Alt 01.10.2012, 09:14
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Als die Finsternis ihn völlig verschluckt hatte, ging er auf Astralsicht und fühlte umher. Keine einzige Aura vor ihm. Er nahm seinen Feuerbeutel mit dem Stein, Stahl und Zunder und versuchte, die vorher notdürftig improvisierte Fackel zu entzünden. Der Stofflappen wollte einfach nicht anfangen zu glimmen. Weiterhin astral um sich fühlend, wurde er mutiger und ließ die Funken laut ratschend fliegen. Endlich begann der Zunder zu glosen, er bließ die Glut an, und dann brannte der Lappen prasselnd und er sah sich im hellen Schein um.
Enttäuscht stellte er fest, dass der Anblick keinerlei besondere Erinnerungen in ihm hervorrief. An damals, als Kellorn ihre glücklose Expedition nach hier unten führte. Er sah einfach nur ein Stück Stollen, hier und da von Balken verstärkt, und er wusste dass dieser Anblick sich auf lange Zeit nicht ändern würde. Aber solange es geradeaus ging würde er sich auch nicht verlaufen.
Auf seinem Weg voran achtete er auf irgendwelche Spuren, welche die Skrigg hier hinterlassen haben mochten, konnte jedoch keine entdecken. Mühevoll hielt er den Astralsinn aufrecht, denn er rechnete mit dem plötzlichen Auftauchen irgend einer Monstriosität, von denen er hier beim ersten Mal genug zu sehen bekommen hatte. Und dann kam er an die erste Abzweigung.
Die erste Entscheidung, und keine einfache. Im Stillen verfluchte er sich für seine Gedankenlosigkeit, Kellorn und Arngshsziss im vollen Vertrauen auf deren Wegkenntnis blind gefolgt zu sein, statt sich den Weg sorgsamst einzuprägen. Wer konnte damit rechnen, dass er ihn ein zweites Mal gehen würde? Damals war er sicher gewesen, dass nur die ewige Ruhe am Ziel auf ihn warten würde...
Keiner der beiden Stollen vor ihm schien irgend welche Lebenszeichen zu beherbergen, und er entschied genug Zeit vergeudet zu haben und wandte sich dem linken zu.
"...und tot bist du," sagte Ira ruhig in seinem Rücken. Doro wusste nicht, ob er erleichtert oder zornig sein sollte. Er verhielt und wandte sich um, und die junge Frau mit dem harten Blick trat gelassen in den Lichtkreis der Fackel.
"Wenn du etwas weiter gehst, wirst du den blauen Priester finden, denke ich; falls du so weit kommst. Nein, er verschwand nicht einfach, sondern wollte mir bei meiner Rache helfen. Sein Tod ist nun deine Rettung."
"Wie starb er?" fragte Doro, dessen ursprünglicher Zorn sich zu legen begann. Ira zuckte mit den Schultern.
"Er begann plötzlich ganz einfach zu röcheln und seine Lunge in kleinen blutigen Stücken auszuhusten. Die Luft in diesem Gang birgt Tod! Rechts finden wir nur Hundebastarde, nicht so schlimm."
"Wir? Du solltest mir doch nicht folgen!"
"Oh ja, der große Schakalstöter mag nicht auf die kleine schwache Ira aufpassen müssen! Auch nicht wenn sie dir gerade den Hals gerettet hat. Na gut, geh nur allein weiter! Doch zufällig habe ich den gleichen Weg, also lass uns gehen - jeder für sich!" Ohne seine Antwort abzuwarten betrat sie den rechten Tunnel und tauchte in die Finsternis ein. "Du hast nicht zufällig eine zweite Fackel?"
Resigniert die Luft ausstoßend kam ihr Doro nach, und dann tat er etwas, das Ira zum ersten Mal ernsthaft an der Klugheit ihrer Entscheidung zweifeln ließ.
Er begann zu singen.
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  #704  
Alt 02.10.2012, 19:22
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"Was tust du?", zischte sie. "Bist du wahnsinnig?"
"Nein!", erklärte Doro. "Vertrau mir!" Ira sah ihren Begleiter zweifelnd an, schwieg dann aber. Doro setzte seinen Gesang lautstark fort.
Das Lied hallte von den Stollenwänden wider und grub sich immer weiter ins Fleisch der Erde vor. Und schließlich begann aus dem gegenüberliegenden Ende des Schachts jemanderes mit düsteren, kehligen Tönen in die Musik mit einzustimmen. Aus dauerte eine Weile dann zeichneten sich Konturen in der Finsternis vor ihnen ab und ein Dutzend Schakalsmenschen trat aus ihr hervor.
"Das ist unser Ende", zischte Ira, deren Hände bei ihren Langmessern ruhten.
"Möglich", sagte Doro nüchtern.
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  #705  
Alt 04.10.2012, 15:09
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Ira betrachtete die Skrigg aufmerksam, die sich ungläubig, jedoch selbstsicher vor ihnen aufbauten. "Wenn du einen siehst, der einen zinnenen Anhänger in Form eines Galnarblattes trägt, der gehört mir!" raunte sie Doro zu. "Er gehörte Mulett, und wir haben ihn wie alles andere von ihm nicht bei ihm gefunden!"
"Langsam," antwortete Doro und versuchte sich zu erinnern, was er von Kellorn damals gehört hatte. "Ich habe ihnen gerade ein Friedensangebot gemacht, weil ich ihre Hilfe brauche. Mach mir dies nicht kaputt, sonst muss ich dich als meinen Feind betrachten. Und vergiss nicht: wir sind in ihrem Reich, und hier gelten ihre Regeln. Ich hoffe nur, sie haben sie nicht selbst vergessen..."
In ungläubigem Erstaunen zog Ira scharf die Luft ein und schüttelte unwillig den Kopf, doch Doro machte einen Schritt auf die abwartenden Skrigg zu und sagte die Worte, die Arngshsziss bei ihrer ersten Begegnung gesagt hatte. Zumindest glaubte er dies.
"Persönlichkeit knirscht deines über." Die Skrigg raunten überrascht, einige begannen ein kehlig-bellendes Lachen. Ein besonders großer, dessen felllose rechte Wange gräßlich vernarbt war, trat hervor und sprach: "Knirschen über deiner Ausbreitung." Jetzt verfiel die ganze Meute in heiseres Bellen. Entschlossen zog Ira ihre Klingen und war auf alles gefasst, doch Doro zeigte sich unbeeindruckt und zeigte den Skrigg seinen Spaten. "Los ich gerne schlagen." "Und uns allen wäre es nun ein Vergnügen, von deiner Hand zu fallen," gluckste der Große, und nun zitterte der ganze Stollen vor Lachen; einige fielen sogar um.
Doro wandte sich an Ira und schaute kopfschüttelnd auf ihre Waffen. "Ich denke, sie haben verstanden. Sie betrachten uns nun, wenn ich es recht begreife als neutral. Steck die Waffen ein. Vergiss nicht, wenn du mir meinen Plan vereitelst, gehörst du nicht zu mir und ich bringe dich eigenhändig um." Ira stand kurz davor sich wutentbrannt auf ihn zu stürzen, doch dann dachte sie an fünf tote Skrigg und einen lächerlichen Spaten.
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Geändert von Formorian (04.10.2012 um 17:11 Uhr)
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  #706  
Alt 05.10.2012, 21:02
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Umschlossen von einem Ring aus zähnefletschenden, singenden und markerschütternd lachenden Skrigg machten sie sich auf den Weg durch einsame, finstere Schächte, die von blinden, rotäugigen Kreaturen bevölkert wurden, die das Glück hatten niemals das Licht der Welt gesehen zu haben- einer Welt, die ein Schlachtfeld war, in der Vertrauen ein Luxus war, Überleben den Mächtigen zustand und in der man ohne eine Schwert nicht lange überlebte. Einer Welt die bevölkert war von Menschen, die Menschen fraßen und Göttern, die Menschen waren und Menschen, die Götter spielten, obwohl sie keine waren. Ira war kein sehr redseliger Gesprächspartner und Doro tat es ihr gleich. Seine Gedanken waren an die Vergangenheit gerichtet und er entsann sich daran, wie sie damals gemeinsam in den Untergrund hinabgestiegen waren. Graccon, Ratte, Carlos, Weisegi, ihr Führer Kellorn und er selbst, der schweigende Doro.
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  #707  
Alt 06.10.2012, 11:34
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In seiner Vergangenheit gab es nur noch toten Staub und Geister. Und was würde ihm die Zukunft bringen? Konnte es für ihn überhaupt noch so etwas geben?
Er spürte Iras Aura; sie loderte und flammte vor Zorn. Dies war Leben stellte er nicht ohne Belustigung fest. Doch wenn die Götter neu erstünden und diese Welt mit neuem Leben füllten, wo wäre dann sein Platz?
Tat er eigentlich das Richtige?

Der Soldat wartete geduldig hinter der Ecke des Ganges, und schon bald wurde seine Geduld belohnt. Die lang erwarteten Schritte klangen hinter der Biegung auf, und er tat wie zufällig den Schritt aus den Schatten heraus.
"Woah, mach das nicht nochmal!" rief der andere erschrocken aus und bremste den rollenden Serviertisch ab, ehe er in den Soldaten hineingekracht wäre. Dieser besah sich die abgedeckten Schüsseln und Teller und grinste. "Was hast du angestellt, dass du heute die Raubtierfütterung übernehmen darfst?"
Der Küchenbursche stieß mit rollenden Augen schnaubend die Luft aus. "Einen finden sie immer. Es ist ne echte Schande! Dieser Popanz bekommt Lendensteak und knackfrisches Saisongemüse, während sie im Scherbenviertel den Kitt aus den Fenstern kratzen, um überhaupt was in den Bauch zu kriegen! Und wofür? Zwei Stunden brauchte es, seinen Fraß herzurichten, zwei Sekunden wird er brauchen ihn mir hinterherzuwerfen, wie immer!"
"Jaja," nickte der Soldat. "Alles wird knapp und knapper. Habt ihr eigentlich noch den guten Traminer in der Küche, von dem du mir erzählt hast?"
"Warum, aber...ja, der ist noch da," meinte der Andere, dann hellte sich sein mürrisches Gesicht auf. "Willst du mir gerade ein Geschäft vorschlagen?"
"Sehe ich so aus?" fragte der Soldat mit gespielt beleidigtem Gesicht, während seine Hände bereits den Schubgriff des kleinen Tisches ergriffen. "Heute nach dem Abendfraß, und versuch nicht mich wieder mit Essigwasser reinzulegen!"
"Diese Jugendsünde hältst du mir nun mein ganzes Leben lang vor, hm?"
"Was eine kurze Unterhaltung werden könnte, wenn du es nochmal tust."
"Die Sache geht klar - und danke!" Bester Dinge marschierte der Bursche davon.
Zufrieden schob der Soldat das Tischchen den Gang entlang bis zu einer bestimmten Tür. Er klopfte vorsichtig und bekam einen üblen Schwall Beschimpfungen zur Antwort. Er öffnete und schob das Tischchen hinein, den Kopf devot gesenkt. "Euer Majestät, diese unwürdigste aller Personen erdreistet sich, Euch Euer Mahl zu bringen." Jorin saß auf dem Bett und nahm keinerlei Notiz von ihm. Er starrte nur auf einen Punkt im Nichts, an dem sich die übelsten Schauspiele ereignen mussten. Leise schloss der Soldat die Tür und blieb noch eine Weile reglos stehen, dann schluckte er hörbar und sprach mit gesenkter Stimme: "Majestät, im Heer herrscht ein reger Unwille, und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Niemand scheint die Pläne der Ursupatoren zu teilen, alle erwarten fiebernd Eure Rückkehr auf den Thron. Werdet Ihr uns denn nicht mehr in die Schlacht gegen den Feind führen?" Jorin reagierte in keinster Weise.
Der Soldat machte einen zögerlichen Schritt auf ihn zu, dann noch einen. "Straft mich, wenn ich etwas Dummes rede, doch vielleicht weiß ich, wie Ihr Euch Eurer Gegner, dieser feigen Brut entledigen könnt...Unverwundbarkeit hat Euch nicht vor Verrat geschützt, doch wahre Allmacht findet Ihr außerhalb der Stadtmauern. Es gibt da einen Ort, den die Stadtleute schon seit Generationen kennen, und dessen alte Macht..." Er verstummte, als Jorin ihm das Gesicht zudrehte und ihn aus glanzlosen Augen anstarrte. "Ein weiterer Silberner Sumpf? Ist es das, wovon du Made mir erzählen willst?" Seine Stimme schnappte plötzlich über, als er vom Bett aufsprang. "Haben sie dich geschickt, damit ich mich erneut vor der Welt lächerlich mache und sich auch der letzte Trottel kichernd von mir abwendet? Ist es das was sie wollen?"
Beherzt sprang der Soldat hervor, fiel auf beide Knie und ergriff Jorins Hände mit den seinen, drückte sie in hingebungsvoller Leidenschaft...
...und Wallkrath der Eishexer suchte, fühlte, fand, studierte, begriff und lernte...
"Oh göttliche Majestät, tötet mich, wenn ich Euren Unmut geweckt habe mit meinem dummen Reden, denn Eure ungerechtfertigte Schmach mitansehen zu müssen macht mir dieses mein wertloses Leben unerträglich! Lieber gehe ich zur Schwarzen Königin als diese Dahergelaufenen auf dem Stuhl zu sehen, welcher Euch gebührt! Vielen geht es so, doch niemand wagt es auszusprechen. Doch Ihr sollt es als Erster erfahren!"
Mit einer energischen Bewegung riss Jorin seine Hände aus dem Griff des Soldaten, doch sein Blick spiegelte nun nicht länger geistlosen Zorn, eher Interesse. "Soso, mein Guter; das Heer ist also mit den Thronräubern unzufrieden, sagst du?"
"Ja, so ist es, oh göttliche Majestät," versicherte der Soldat im Brustton der Überzeugung, während er alle Kraft in sich darauf verwenden musste, nicht laut und schallend in das Gesicht dieses gierigen Ochsenhirns zu lachen...
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  #708  
Alt 07.10.2012, 19:47
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Und Wallkrath wusste, das er den König am Haken hatte.
Ein fantaisches Funkeln war in Jorins Augen getreten. "Aber natürlich...", flüsterte er. "Nun da sie von diesen verräterischen Usurpatoren beherrscht werden, erkennen sie, das ich ihr einziger und wahrer König bin. Ich muss zu meinem Volk. Schnell! Befreit mich von diesem Ketten!"
Der "Soldat" verbeugte sich. "Ich werde die Befehle, meines göttlichen Herrschers nicht in Frage stellen, doch bitte ich euch einen Vorschlag machen zu dürfen!"
Erst verzog Jorin unwillig den Mund, doch die kriecherische Art des Mannes schien ihm zu gefallen, also zeigte er sich gnädig und winkte auffordernd mit der rechten Hand.
"Der Hexenhund und seine Schergen haben in zwei Tagen eure Einmauerung vorgesehen!", erklärte Wallkrath mit demütig gesenktem Schädel. "Das Gebäude ist streng bewacht, sodass es nicht möglich sein wird, das ihr unbemerkt entflieht. Nach der Einmauerung aber..."
"Was wollt ihr damit sagen? Das ich mich einmauern lassen soll?", Jorin schnaubte.
"Mitnichten, meine Göttlichkeit! Ihr werdet dieser Einmauerung zusammen mit dem avalischen Volk beiwohnen dürfen. Ich bin mir sicher ihr werdet euren Spaß daran haben!" Wallkrath, der Soldat lächelte und das Auge, das nicht unter einer Augenklappe verborgen war musterte interessiert, die edlen Stiefeln des Adeligen, der das verdorbene Blut von mehr als einem Dutzend Königen vorweisen konnte.
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  #709  
Alt 09.10.2012, 10:50
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Als er den Blick wieder hob, begegnete er Jorins Augen, die von nachdenklichem Argwohn umwölkt schienen. "Du hast bereits einen konkreten Plan?" wurde er gefragt. "Teile ihn mit mir, wenn dem so ist, denn ich werde in nichts einwilligen wenn ich nicht verstehe was man sich für mich ausdenkt, noch wer Nutzen davon hat."
Der Soldat, der Wallkrath war, schaute Jorin ins Gesicht mit einem meisterlich unschuldigen Blick, der einen wilden Tiger dazu gebracht hätte, sich bereitwillig die Zähne ziehen zu lassen. "Vertraut mir, Euer Göttlichkeit. Ihr werdet Eure Ehre und Euer Recht zurück erhalten und Eure verdiente Rache bekommen, doch je weniger Euch nun bekannt ist, desto leichter und erfolgversprechender wird meine Arbeit werden..." Er verstummte, als Jorin die lange Kette an seinem rechten Arm herumschwang und um den Hals des Soldaten legte.
"Ich bin es leid, jedermanns Narr zu sein!" zischte der verhinderte Monarch. "Du sagst mir nun alles was du weißt, oder ich quetsche es aus dir heraus wie aus einer Zitrone! Und du weißt, dass du es nicht verhindern kannst, also rede!"
Wallkrath gab ein ersticktes Röcheln von sich, von einem erschrockenen Wimmern untermalt - eine weitere schauspielerische Glanzleistung seinerseits. "Nein, Herr...bitte! Das darf ich nicht...!" Krampfhaft versuchte er Luft in sich zu saugen, und Jorin verstärkte den Druck. "Werden sie dich sonst umbringen, ja? Narr, dein Tod wird hier und jetzt sein, wenn du nicht mit der Wahrheit herauskommst!" Gegen seinen Willen stahl sich ein genießerisches Grinsen auf Jorins Gesicht, und er verspürte die vertraute Regung in seinen Lenden. Zum Arull mit dem Thron und allen, die sich den Hintern darauf plattsaßen, dies war ihm Milch und Honig! Und dieser Unwürdige versprach eine Menge davon!
Und Wallkrath stellte zufrieden fest, dass die Suppe, die er aufs Feuer getan hatte, nun fertig war. Zeit sich an den Tisch zu setzen und zu dinieren! Seine flache rechte Hand legte sich auf Jorins schmale Brust, und er verschmolz dessen unkontrolliert flackernde Aura mit der seinen, die stabil und beständig war wie eine gut bemannte, intakt gehaltene Festung.
Kleine Flamme des Lebens, unbedacht und vorschnell hast du deine Heimstatt erwählt. Schau dich um. Erkennst du den Schimmel und Verfall? Soll dies der Tempel sein, der deiner würdig wäre? Hast du nicht Besseres verdient? Wer hat dich nur herabgestoßen und zu seinem ungeliebten Handlanger herabgewürdigt? Wer bringt dir nun die Verehrung entgegen, welche du verdienst? Sollte deine Behausung nicht strahlend und rein sein? Sollte dir nicht ewiger Dank zuteil werden für das Gute, das du vollbringst? Warum nicht in einem Tempel leben, dessen Oberster in Demut den Kopf vor dir neigt und dir die Verehrung entgegenbringt, welche deiner angemessen ist? Wo es heißt du darfst statt du sollst...
Und Yogohalontac, die Flamme des Lebens, befand dass es gut und rechtens wäre.
Wallkrath straffte sich, er hatte das Gefühl als würde sein gesamtes Inneres von unendlich zarten Flämmchen liebkost. Jede Zelle in seinem Leib fühlte sich in nie zuvor gekannter Weise erfrischt, und ein Geschmack wie von alleredelstem Wein war in seinem Mund. Und für einen kurzen Augenblick empfand sein kaltes, verhorntes Herz so etwas wie echte Dankbarkeit.
Seine eigene Göttlichkeit war ein Stückchen näher gekommen. Unverwundbarkeit war sein!
Zufrieden schritt er zur Tür, öffnete, und vor dem Schließen wandte er sich noch einmal um und sagte: "Ich versprach Euch die Flucht, Euer Göttliche Dummheit. Wollt Ihr mich Lügner nennen?"
Doch die zerschossenen, durchstochenen und zerhackten Überreste Jorins auf dem blutdurchtränkten Bett blieben ihm die Antwort schuldig.
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Geändert von Formorian (09.10.2012 um 11:52 Uhr)
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  #710  
Alt 10.10.2012, 17:24
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Wallkrath streckte seine rechte Hand aus und sofort begann Jorins durchlochter, verbrannter und eingeschlagener Schädel über den Boden auf ihn zu zu poltern und sprang ihm direkt in die Arme. Ein kleines Souvenir konnte sicher nicht schaden, dachte der Eishexer, während er den Kopf an den Haaren packte und die Tür hinter sich zuschlug.
Kaum war er im Gang angekomen begann sich seine Gestalt zu verändern und aus Wallkrath, dem Soldaten, wurde Wallkrath der Kettenmagier. Die Augenklappe riss er sich leichtfertig vom Kopf und ersetzte es durch das Lederband, das er sich nach dem Kampf mit Feldan zurechtgebastelt hatte. Nur an einer passenden Waffe fehlte es ihm noch. Zum Glück hatten Avalier die Angewohnheit Schwerter, Äxte und ähnliche Mordwerkzeuge an ihren Wänden aufzuhängen. Pelingorer dagegen pflegten die Schädel von Mensch und Tier aufzuhängen und die nesolatischen Adeligen liebten es, ihre Paläste und Wohnungen mit kunstvollen Malereien und Reliefs zu verzieren. Wallkrath hatte für derlei Unfug nichts übrig. Er entschied sich für einen langen Speer, aus dem Grund, das er perfekt dazu diente Jorins Kopf daran aufzuspießen. Das würde sein Banner werden. Wallkrath grinste, als er sich ausmalte, was er mit seiner neu gewonnen Macht alles würde anstellen können. Mit dieser Kraft könnte er alles haben und Jorin, dieser Narr hat sie nicht genutzt und ist in diesem Wrack von einer Festung sitzen geblieben. Im Gegensatz zu mir hat er seine Macht nicht zu nutzen gewusst. Wallkrath nahm sich noch einen veredelten Langdolch und machte sich dann auf den Weg. Er traf auf zwei Wachen, die vor einem Ausgang patroullierten. Als sie den Kopf sahen, der sie von Wallkraths Speer mit Totenschädelgrinsen anstarrte erstarrten beide und blickten fassungslos auf den Eishexer. Einer begann vor sich hin zu stammeln: "Wie...wie..."
Unfähig, befand Wallkrath und zog die Zeit in einer Sphäre um die beiden Wachen zusammen. Die Bewegungen der Männer wurden langsamer...die Stimmen verzerrten sich und wurden undeutlich und leise...sie wurden langsamer und langsamer...und langsamer..."
Wallkrath schlitzte den beiden Wachen, die bewegungslos dastanden und ihn mit weiten Augen musterten die Kehlen auf. Dann trat er zwei Schritte zurück und entfernte die Sphäre. Sofort begann das Blut aus den Wunden zu schießen und beide brachen röchelnd zusammen. Gelassen schritt Wallkrath über sie hinweg. Die nächsten Wachen, die er traf fand er am Ausgang ins Freie. Einer von ihnen, ein pockennarbiger Veteran mit finstrem Blick schien schlauer zu sein, als die vorherigen "Gegner" des Eishexers. Denn er kam auf die Idee zu seinem Alarmhorn zu greifen. Wallkrath ließ ihm nicht die Zeit, sondern schleuderte seinen Dolch. Im Flug korrigierte das Geschoss seinen Winkel und wurde um ein vielfaches beschleunigt. Der Dolch durchbohrte das Herz des Veterans, durchbrach den Rücken des Mannes und nagelte sich an einer Holzwand fest. Der Mann brachte einen schrillen Schrei hervor, bevor er zusammen sank. Das aufgespießte Herz driftete ihm in blutigen Fetzen hinterher. Der andere Soldat ergriff die Flucht. Wallkrath legte den Fokus auf seine Beine und sie klappten unter dem Unglücklichen zusammen. Der Kettenmagier presste ihm das stumpfe Ende des Speers durch den Nacken. Er schnappte sich den Dolch und trat an die frische Luft.
Dutzende Augenpaare richteten sich auf ihn. Sie schrien, flohen, zogen ihre Waffen. Wallkrath grinste sie an. Dann plötzlich ertönte ein Brüllen und einarmiger Mann in edler Kleidung rannte auf ihn zu. Der Eishexer runzelte die Stirn und rammte ihm den Dolch ins linke Auge.
"Was geht hier vor sich?", rief eine laute, barsche Stimme und der Hexenhund marschierte heran. An diesem Tag trug er einen prachtvollen violetten Umhang, der hinter ihm herflatterte. Begleitet wurde er von Fergas, seinem Berater und seinen Schoßhündchen, einer Gruppe avalischer Adeliger.
Der Hexenhund musterte kühl Jorins Schädel, Wallkrath und die Leiche zu seinen Füßen. Dann zog er blank: "Ergreift diesen Mann!" In Fergas Augen blitzte etwas auf, das Wiedererkennen sein mochte. Er zerrte den Hexenhund am Arm: "Mylord, ihr müsst von hier verschwinden!" Seine Lordschaft schüttelte ihn einfach ab. Die übrigen Soldaten und Adeligen griffen nun ebenfalls zu ihren Waffen und näherten sich ihm. Wallkrath erkannte auch ein paar Bögen, Pistolen und Gewehre. Fergas zögerte und rannte dann davon. Kluger Mann, dachte Wallkrath. Sein Rubin leuchtete auf- die Zeit stand still. Er nutzte die ganze Bandbreite seiner Kraft und musterte zufrieden das Resultat. Das künftige Abschlachtfeld rührte sich nicht. Wenn man genau hinguckte, mochte man die trägen Bewegungen der Augäpfel erkennen. Wallkrath lachte und ging in die Richtung des Hexenhunds. Er riss ihm problemlos das Großschwert aus der Hand. "Na, siehst du das?", fragte er und wedelte mit der Klinge vor den entsetzten Augen des Hexenhunds hin und her. "Dein eigenes Schwert wird dein Tod sein. Tragisch, nicht wahr?" Er trieb ihm das Schwert durch die Eingeweide. Dann beeilte er sich auch die anderen Anwesenden umzubringen, auch die unbewaffneten Bürger, die sich hinter den Soldaten aufgereiht hatten, um dem Schauspiel beizuwohnen. Wallkraths neu erhaltene Kraft war trotz allem nicht unbegrenzt und er wollte seine Grenzen nicht überschreiten. Nachdem das erledigt war entfernte er die gewaltige Sphäre und es regnete Leichen.
Als ihm der stechende Gestank in die Nase drang, entfernte er sich hastig von dem Platz. Er hob den Kopf in den Himmel und brüllte: "Marrgorn! MARRGORN!" Kurz darauf ertönte das Geräusch auf und ab- flappender Flügel und Marrgorn, ein gehörntes Ungetüm aus Hörnern roten, undurchdringlichen Schuppen und einem sengendem Atem raste vom Himmel. Der Drache landete vor ihm und die Erschütterung, welche die Flugechse verursachte, hätte Wallkrath beinahe von den Beinen gerissen. Er kletterte die Strickleiter zum Sattel empor. "Ich habe dich vermisst", sagte er, während es sich der Kettenmagier bequem machte. Wohin nun? Er wollte sich nach wie vor, um die Säulen kümmern. Wenn ihm Jorin schon solche Kraft gegeben hatte, was mochte dann erst eine solche ausrichten können? Zwei der Säulen befanden sich seinen Informationen nach im Reich der Cappas, Feldan in Candvallon. Dies würde sein Ziel sein! Dabei ging es ihm weniger darum, das er sterben könnte. Nein, er wollte eine Revanche! Er wollte den Seneschall!
Marrgorn erhob sich mit einem Brüllen in die Lüfte, wobei er mit den Schwingen Staub aufwirbelte. Sein Ziel hieß Candvallon.
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Alt 12.10.2012, 09:58
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(Absatz)

Eben dort polterte Yisara in die Unterkunft Bragrimms zurück, der verdrossen dabei war seinen elften oder fünfzehnten Becher zu belüften. "Ein Wolf!" rief sie aus. "Ein Monster von einem Wolf! Wie kann so ein Biest hier reinkommen? Pennen deine Männer auf ihren Posten? Ah, ich sehe; sie sind abgefüllt bis zum Knorpel, und du bist ihr König!"
Bragrimms rülpste ungeniert, während das Gedankenkarussel in seinem Kopf begann sich zu drehen. Wolf. Aha, riesig. Und dann hatte er das Bild, nach dem er gesucht hatte.
Ein kleines nacktes Kind in einer spartanisch eingerichteten Kammer. Zerrissene blutige Hände, die es zitternd vor Furcht unentwegt anstarrte. Nichts stand mehr dort wo es sein sollte. Und Haare, überall. Schwarz, rauh. Und er, mit zitternden Knieen im Durcheinander stehend, unschlüssig ob er zur Peitsche greifen oder die Hände vors Gesicht schlagen sollte. Schrille panische Schreie in seinen Ohren. Hilfe fordernd, die er nicht geben konnte...
Hastig leerte er den Becher. "Das Schlangenweib," brachte er dann mit stetig anschwellender Stimme hervor. "Wo ist es? Sende nach ihr, sie soll sich sofort hermachen! Wenn dieses verdammte Weib noch hier ist soll es sofort vor mir erscheinen!"
"Bin ich dein Lakai, Weinsack? Was willst du jetzt von ihr? Sorg lieber dafür dass deine famosen Wachen ihre Arbeit..." Weiter kam Yisara nicht. Mit der Geschwindigkeit einer Viper schoß Bragrimms Rechte vor und erwischte sie genau unter dem Kinn. Alle haltlose, ungehemmte Gewalt des Rausches lag in dem Schlag, und der Kopf der Amazone flog in den Nacken und krachte gegen einen Balken. Achtlos stieg Bragrimms über die Bewußtlose hinweg und rief seine Leute zu sich. Wo war das Biest hin? Sie sagten es ihm. Gut, holen wir es uns!
Und so folgte Nortia Feldan, und Bragrimms folgte Nortia. Am Ende würde er zwei Fliegen mit einem Schlag erledigen, und dann durfte sich Jorin auf etwas freuen...
Zum Arull mit Yuvaris kleinkarierten Bedenken und Yisaras hackenschlagendem Kadavergehorsam! Es wurde Zeit, dass jemand der hier geboren war und wusste wie der Hase lief in diesem Schweinestall mal richtig aufräumte!
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  #712  
Alt 14.10.2012, 20:11
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(Absatz)

Fergas rannte so schnell er konnte. Diese Idioten! Er hatte ihnen von den Geschehnissen in der Schlacht erzählt- von dem Mann mit dem Rubinauge und seiner verheerenden Zauberei. Er hustete, während er davon stürmte. Ein weiteres Resultat jener Schlacht. Sein Haut erzitterte, als die Luft plötzlich kälter zu werden schien und die Geräusche hinter ihm auf einen Schlag vollkommen erstarben. Fergas machte sich keine Gedanken darüber. Um den Hexenhund und seine ignoranten Speichellecker zu retten- Yodrak, Tian und das ganze intrigante Pack - war es zu spät. Er hatte sie gewarnt, hatte sie dazu aufgerufen mit den Pelingorern zu verhandeln, hatte seine Aufgaben als Lordberater mehr als erfüllt. Aber was nutzte ein Berater, wenn man nicht gewillt war auf ihn zu hören? Nein, Fergas trug an dem Drama, das sich wohl gerade abspielte keine Schuld, auch wenn er wie ein Feigling davonlief. Aber in den Augen des Lordberaters gab es einen Unterschied zwischen Feigheit und Torrheit. Wenn der Hexenhund noch lebte, würde er das zweifelsohne anders sehen und ihn als Deserteur aufhängen lassen. Fergas hustete und kämpfte sich so schnell er konnte vorwärts, durch die geradlinigen Gassen der Festungsstadt. Dann war er da. Mit Wucht hämmerte er dreimal gegen die massive Eichenholztür, welche kurze Zeit später- eine Zeit, die Fergas wie eine Ewigkeit vorkam- aufgerissen wurde. Dort stand ein mächtiger Hüne mit breiten Schultern und einem unbarmherzigen Blick aus zusammengekniffenen Onyxaugen. Sein Oberkörper war unbekleidet und bot einen Blick auf seine zahlreichen Narben, die von zahlreichen Kämpfen zeugten. Bent, war der Name dieses Mannes, der Leibwächter von Cynthia Solis. Man sah sie im Grunde nie ohne ihren übergroßen Schatten, der zudem ein ausgezeichneter Schütze war.
"Hol Cynthia", schnaufte Fergas. "Wir müssen schnell von hier verschwinden oder wir werden eines schnellen Todes sterben!"
Bent grunzte und kehrte sogleich mit der Seneschallin zurück. Sie hatte sich einen roten Mantel übergezogen, auf dem das Wappen der Kürassieren zu sehen war: ein purpurner und ein meerblauer Drache, die sich vor einer strahlenden gelben Sonne in ihre Schwänze bissen. Es schien so, als trüge Cynthia unter dem Mantel nur ihr Untergewand. Wahrscheinlich waren sie und Bent gerade sehr beschäftigt gewesen, als der Lordberater eingetroffen war. "Der Eishexer", hustete er ihr zu. "Er hat gerade sämtliche unserer Lords umgebracht- oder zumindest die meisten. Er hat auch Jorin getötet und wird die Stadt vermutlich in Schutt und Asche legen. Und wenn nicht er, dann die Pelingorer und Nesolater! Wir müssen schnellstens von hier verschwinden"
Cynthia biss die Zähne zusammen: "Was ist mit der Bevölkerung?" "Ihnen wird vermutlich nichts geschehen, die Nesolater halten sich noch an den Ehrenkodex und Pelingora wird einen günstigeren Zeitpunkt abwarten um ihnen den Krieg zu erklären. Los jetzt!" Bent war einen Moment verschwunden und kehrte nun wieder zurück, um jedem von ihnen ein Gewehr zu reichen. Das Letzte behielt er für sich. Cynthia nickte Fergas zu und gemeinsam rannten sie los, in Richtung Stallungen. Zu Beginn konnte Fergas noch mit den Beiden mithalten, doch dann fiel er immer weiter zurück. Seine Lunge litt immer noch an den giftigen Dämpfen dieses gelben Nebels, durch den sie hatten laufen müssen. Vor seinem verschwimmenden Sichtfeld tauchte das Bild dieses Soldaten auf, der Name war ihm entfallen. Und die Gestalt des Eishexers, der Pfeile und Kugeln zur Seite schlug und mit seinem Speer durch die Hälse der Avalier fuhr. Fergas schnaufte. Laufen wie Atmen begann ihm immer schwerer zu fallen. Seine Beine wurden schwerer und schwerer...und blieben hinter ihn zurück. Er schlug der Länge nach hin, prellte sich den Oberkörper und biss sich die Zunge blutig, als sein Kinn gegen den Erdboden donnerte. Seine Sicht wurde wieder ein wenig klarer. Er wurde in die Realität zurückgeschleudert. Er stemmte sich mit den aufgeschürften Händen hoch. Beinahe hätte er es nicht geschafft, doch dann war plötzlich Bent da und er rappelte sich auf. Weiterlaufen, einfach immer weiterlaufen, schoss es ihm durch den Kopf. Fergas hustete und spuckte blutigen Speichel aus. Doch dann waren sie auch schon da und ehe sich der Lordleichenberater versah, saßen sie bereits auf einem rogeschuppten Drachen, der sich in die Lüfte erhob. Fergas wischte sich den Schweiß von der Stirn, doch sofort bildeten sich neue nasse Perlen. Seine Hände zitterten ein wenig und er drückte Bent sein Gewehr in die Hand.
"Wohin nun?", fragte der plötzlich ahnungslose Fergas. "In den Norden? Zur Wüstenfestung, um gegen die Jeggos zu kämpfen? Dort ist noch avalisches Reich!"
Cynthia schnaubte: "Aber nur, weil die Pelingorer diese Drecksarbeit nicht selbst machen wollen. Nein, wir fliegen nach Westen- direkt ins pelingorische Heerlager. Ich werde mit Bragrimms reden!" Fergas nahm es einfach hin, legte seinen Kopf auf die von gespeicherter Hitze glühenden Schuppen und schlief ein.
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  #713  
Alt 15.10.2012, 14:12
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Entschlossen lenkte Cynthia ihren Drachen in Richtung des nesolatischen Kontigents, dort wo sie mit weniger wachen Schützen rechnete. Sie hatte es sich lang und gründlich überlegt. Bragrimms stand nun also auf der Seite Pelingoras, zumindest sollte dies jeder glauben. Aber hätte ein stolzer, egozentrischer Mann wie Begimeil die Unterstützung des Königs des Elends angenommen? Etwas musste geschehen sein in der Führungsspitze des Invasionsheeres, und es schien nicht auf die völlige Auslöschung des zerschlagenen Reiches abzuzielen, wie dies noch des pelingorischen Königs ursprünglicher Plan gewesen war. Mochte es geschehen sein, dass die Macht in Pelingora gewandert war? Und welche Rolle spielte Rasmund nun in dem ganzen Schauspiel?
Cynthia kannte Bragrimms von früher her als einen Mann, der ein einmal gegebenes Wort hielt (wenn sie dieses Wissen auch immer verleugnen musste, um sich nicht selbst zu gefährden), und wenn es nun sein mochte dass seine Stimme in Pelingora irgend etwas an Bedeutung hatte, so mochte es sein dass sie ihn dazu bewegen könnte, einen Waffenstillstand auszuhandeln und diesen unseligen Krieg zu beenden. Was immer Bragrimms nun auch darstellen mochte, er war und blieb Avalier und konnte nicht den Tod seiner Heimat wünschen! Nun da all seine persönlichen Feinde verschollen oder tot waren mochte er der Vater eines neuen Anfangs für Avalien werden!
Dies hielt sie sich vor Augen und verdrängte die Erinnerung an Bragrimms Blick, mit dem er Fergas und sie bedacht hatte, als man sie zum Schafott führte.
Ein markerschütterndes Brüllen über ihr riss sie aus ihren fiebernden Gedanken. Schwarze Schwingen flatterten knatternd im scharfen Wind über ihr, und ein Schatten fiel über sie. Die Manticorajäger! Die hatte sie tatsächlich komplett vergessen! Rasch ließ sie ihren Roten die üblichen Ausweichmanöver fliegen, doch die wendigere Bestie ließ sich nicht abschütteln und holte auf. Bent feuerte Schuss auf Schuss auf sie ab, doch ohne das Geringste zu erreichen. Und dann schoss der geflügelte Höllenlöwe über sie dahin - doch nicht aus eigener Kraft...er purzelte durch die Luft, überschlug sich mehrmals und hatte die größte Mühe, sich wieder zu fangen. Es sah aus als hätte ein gewaltiger Keulenschlag ihn mitten im Flug erwischt. Unter sich vernahm Cynthia den Schrei des zu Boden stürzenden Reiters.
Und dann sah sie den zweiten Drachen. Zuerst dachte sie an Gildarn, doch dieser ritt ein schlankeres, schiefergraues Tier. Dieser jedoch war sehr kräftig und azurblau. Es war der vor einigen Wochen gestohlene Drache, der gemeinsam mit Ratte und seinen Freunden verschwunden war; er war nach haus zurückgekehrt...
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  #714  
Alt 16.10.2012, 17:03
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Naelyan stieß ein tosendes Gebrüll aus und die goldenen Flammen, die aus seinem Maul hervorschossen, verbrannten dem Mantikor die Augen. Das Tier trudelte wild in der Luft und der Reiter zerrte verzweifelt an seinen Zügeln. Dem Mantikor war das egal. Sein Skorpionsschwanz zuckte wild hin und her, der Kopf drehte sich und kreischte fürchterlich. Dann raste die Gestalt direkt ins Zentrum des pelingorischen Heerlagers, wo ein bunt gestreiftes Kommandantenzelt stand. Naelyan wandte sich den näherkommenden Mantikoren zu, zischte und versprühte Feuer. Was immer den Drachen dazu bewogen hatte zurückzukehren, er hielt ihnen den Rücken frei. Cynthia nutzte die Gunst des Moments, um ihren Roten aus der eisernen Umklammerung der beiden Heere loszureißen und Kurs auf Candvallon zu nehmen.
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  #715  
Alt 17.10.2012, 11:52
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Arsicc gebärdete sich störrisch; sein Solidarinstinkt drängte ihn dazu, Naelyan beizustehen. Nichts anderes hatte den großen Blauen dazu bewogen, sie vor den Manticoren zu verteidigen. Es kostete Cynthia einiges an Überzeugungsarbeit, ihm klarzumachen dass Naelyans Opfer für nichts wäre, wenn er sich nun ebenfalls töten ließe.
Vandrall lag weit hinter ihnen, als Fergas im Schlaf hustete und erwachte. Er lachte freudlos. "Dies weckt Erinnerungen, doch damals waren wir einige mehr. Hoffe diese Reise steht unter einem besseren Stern."
"Aye, wir werden alles Glück der Welt brauchen, und noch etwas mehr," stimmte die Echsenlady zu, "wenn wir mitten im pelingorischen Heer landen."
"Ist da noch etwas, dass Ihr mir mitteilen müsst, ehe ich mich einfach fallen lasse?"
"Ich rede drei Sprachen flüssig und verstehe etwa ein halbes Dutzend weitere mal gerade so, doch ausgerechnet Pelingorisch gehört nicht dazu. Bent spricht kaum einmal seine eigene. Wie schaut es bei Euch aus?"
"Reden wir besser nicht davon...ich habe einen grauenvollen genoratischen Akzent..."
"Genorata ist eine Provinz Pelingoras, richtig? Ihr sprecht also Pelingorisch! Ihr werdet für mich übersetzen."
"Eigentlich seid Ihr noch immer mir unterstellt..."
"Es steht Euch frei, Euer Recht einzuklagen," lachte Cynthia freudlos. Fergas stimmte mit ein, bis ein neuerlicher Hustenanfall die kleine Konversation endete.
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  #716  
Alt 20.10.2012, 16:03
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Während sich also Fergas, Cynthia und der Eishexer auf den Weg nach Candvallon machten und Nortia, Doro und Bragrimms den Seneschall jagten spielte sich weit im Westen ein anderes Schauspiel ab.
Es war Nacht und eine verregnete, wolkenverhangene obendrein. Jeder Nesolater, der konnte zog sein Zelt einem Ausflug in den Regen vor. Diejenigen, welche Wache hielten blickten griesgrämig drein und beobachteten aufmerksam die Bäume um sie herum. In den letzten Tagen war es zu plötzlichen Angriffen gekommen. Gift, Felsenrutsche und unpassierbare Wege. Die Cappas hatten sie mehrmals hintereinander in einen Hinterhalt gelockt, der sie auf ihrem Marsch aufhielt und der wertvolle Leben kostete. Jetzt waren die Wachen aufmerksamer, doch sie blickten nicht in den Hinmel und wenn, sahen sie nur Schwärze. Nur die wenigsten Nesolater wussten überhaupt das die Cappas des Fliegens mächtig waren, alle vorhergehenden Angriffe waren ausschließlich an Land geschehen. Doch selbst jemand, der sich dieser Tatsache bewusst war, würde nur mit größtem Glück einen der hundert vermummten Schatten erkennen, die unsichtbar und tödlich den Himmel zu überströmen begannen. Es war nahezu lautlos. Vereinzelte Gespräche unter Soldaten . Das Wiehern eines Pferdes. Dann brach die Hölle über dem Feldlager der Nesolater ein, als die Cappas ihre hundert mit Malchurexkrementen gefüllten Körbe entzündeten und gen Erde rasen ließen. Es war wunderschön. Hundert lodernde gelbe Feuerbälle, die sanft den Himmel herab glitten. Nesolater die schrien. Nesolater die brannten. Eine Ebene aus gelben Explosionen. Giftige Wolken, die sich in alle Richtungen ausbreiteten und die Sicht vernebelten. Nesolater, die sich in Todesqualen aufbäumten. Nesolater, die panisch kreischten und rannten. Nesolater, die mit verbrannten Augen über den Boden krochen und ihr Blut ausspien.
Wunderschön.
Arngshsziss blies in sein Horn und eröffnete den Angriff.
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Geändert von Darnamur (20.10.2012 um 19:55 Uhr)
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  #717  
Alt 20.10.2012, 18:08
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Er hob das noch unbenamte Schwert hoch über den Kopf und senkte es dann schwungvoll. Im gleichen Moment gab es einen Laut wie von einem gewaltigen Hornissenschwarm, als Hunderte von vergifteten Pfeilen aus den Kronen der Bäume schossen. Dutzende Nesolater, welche den Flammen entkommen waren, fielen von einem Moment zum anderen. Zelte beulten sich grotesk aus, als die sich hastig darin Ankleidenden gegen die Planen stürzten.
Arngshsziss sah im hellen Feuerschein, dass der Feind zwei große transportable Holzschilde voranschob, aus deren Mitte ein verrußtes Rohr ragte. Er erkannte sie von früheren Begegnungen her; die Nesolater setzten diese Waffe immer ein, wenn sie im Waldkampf nicht mehr weiterwussten: Feuersyphone, die einen weiten Strahl flüssiger Flammen verspuckten. Wurden sie des Baummeeres nicht Herr, fackelten sie es einfach ab! Schon bald waren die Schilde mit Pfeilen gespickt wie die Nadelkissen, doch unbeirrt wurden sie weiter in Reichweite geschoben. Schützen formierten sich allmählich in ihrem Rücken und spritzten das Blattwerk über ihren Köpfen blindlinks mit Blei voll, doch nur sehr wenige kleine bepelzte Körper fielen aus den Ästen zu Boden.
Die Sache begann persönlich zu werden. Arngshsziss machte einen schwungvollen Wink mit der Waffe. Auf dieses Signal hin schossen Dutzende Felidar aus den Büschen hervor, agile Luchswesen, welche die Eindringlinge im Sprung zu Boden rissen, mit ihren nadelspitzen Fangzähnen ihre Kehlen zerfetzten und ihnen mit den krallenbewehrten Hinterfüßen gleichzeitig den Leib aufrissen. In ihrem Schatten brach eine ganze Kohorte Hykith aus den Büschen, nur mit schweren Keulen bewaffnet. Mehr brauchten sie nicht...
Bald schon gab es zwei gedämpfte Donnerschläge, als die Feuerspucker zertrümmert in der Gewalt ihrer eigenen Explosion vergingen. Mehrere Nesolater und Hykith taumelten als lebende Fackeln umher, doch der verheerende Inhalt der Tanks verbrannte nutzlos auf dem Boden der weiten Lichtung, welche den Nesolatern als Lagerplatz diente.
Zufrieden erkannte Arngshsziss, dass es nun genug war. Es mussten Feinde am Leben bleiben, welche von der Leichtigkeit dieses Sieges berichten konnten; die Furcht war der Cappa stärkster Verbündeter. Er gab das Signal zum allgemeinen Rückzug.
Dann gewahrte er die einzelne Gestalt zwischen halbverkohlten Leichen, brennenden Zelten und kopflos durcheinanderlaufenden Pferden. Hochgewachsen, gerade wie eine Lanze dastehend, falkengesichtig schaute sie ihm direkt ins Gesicht. Ein Mantel von unglaublichem handwerklichen und materiellem Reichtum umwehte sie im heißen Wind des Feuers. Sie hob eine lange schimmernde Klinge zum Todesgruß.
Heiße Kampfeslust schoß bei dieser Herausforderung in dem König der Skrigg hoch. Dies war der Anführer diesern untergehenden Truppe, und er wollte sich zumindest einen würdigen Abgang verschaffen, oder sich und seine Männer rächen. Arngshsziss war ihm dazu nur allzu hilfsbereit. Endlich ein ehrlicher Kampf mit einem würdigen Gegner! Es wurde Zeit, dass diese Klinge einen Namen bekam!
Im selben Augenblick griff sich der edle Nesolater an den Hals, wo eine kleine Nadel ihn getroffen hatte, und unverständliche Worte der Verachtung ausstoßend sank er zu Boden, wo ein krampfhaftes Schütteln von seinem Körper Besitz ergriff.
Wutentbrannt fuhr Arngshsziss zu Astan herum, der gerade das Blasrohr wieder absetzte und ihn unschuldig anschaute. Er begriff.
Feigheit hieß nun seine Ehre, und er hatte es so gewollt. Diese Art Freude würden ihm die Drei niemals erlauben...
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Geändert von Formorian (21.10.2012 um 08:31 Uhr)
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  #718  
Alt 20.10.2012, 20:23
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Später, nach dem sich die Reste der Nesolater in alle Himmelsrichtungen verstreut hatten, kam Arngshsziss wieder im Kokon an, nachdem er einen anstrengenden Ritt auf einem sehr großen Käfertier hinter sich hatte. Die Drei zeigten sich sehr erfreut darüber, das die Gefahr nun gebannt war und die Erleichterung war ihnen deutlich anzumerken.
"Du hast unser Volk dann vertedigt, als es schon beinahe am Ende war", verkündete der in der Mitte sitzende Ratsherr. "Das war sehr ehrenhaft von dir!" Arngshsziss verbeugte sich, doch als er den Saal verlassen hatte, überkamen ihn plötzlich Zweifel. War es wirklich Ehre gewesen, die er bewiesen hatte, als er die nesolatischen Truppen mit Hinterhalten ins Verderben gelockt hatte? Als er Feuerbomben und Giftpfeile auf sie niedergehen ließ? Er konnte keine Ehre darin finden. Nur, das es einem besseren Zweck gedient hatte. Er hatte den Cappas geholfen, als sie verzweifelt waren und bereits mit dem Gedanken der Evakuierung spielten. Nicht mehr und nicht weniger.
Er schleppte sich- vom wilden Ritt ausgelaugt- die Treppe in seine Gemächer empor, vor denen wie üblich ein stämmiger Hykith mit grimmiger Miene und eiserner Keule wachte. Er nickte dem Mann zu und schloss behutsam die Tür hinter sich um den felllosen Welpen nicht zu wecken, der mit ihm im selben Raum schlief- in einer kleinen Wiege. Das Kind schlummerte ruhig weiter und Arngshsziss legte sich steif auf das viel zu bequeme Bett. Er schlief binnen einer Minute ein.
Er stand erneut in unendlicher Finsternis.
Die Kammer seiner Gedanken.
Kein Laut erreichte sein Ohr.
Kein Licht erreichte sein Auge.
Nur Finsternis.
Arngshsziss wartete. Darauf das etwas geschah. Schon früher hatte ihn der blau leuchtende Mann in einer solchen Vision- oder was auch immer es darstellen mochte- aufgesucht. Er wartete und wartete, doch nichts tat sich. Seltsam unbeteiligt stand er da und fragte sich, ob er wohl für immer hier in der Dunkelheit verweilen würde. Warum kam der Mann nicht? Warum passierte nichts? Was sollte das alles?
Arngshsziss drehte sich. War da nicht doch irgendwo etwas. Er spähte in alle Richtungen, doch dort war nur Schwärze. Er fühlte sich sehr einsam. "Was willst du von mir?", schrie Arngshsziss in die Finsternis. Seine Stimme wurde vom Nichts verschlungen. Nichts regte sich. Nichts geschah. Der Skrigg seufzte deprimiert. Er verstand nicht, was er tat.
Dann sah er auf einmal einmal blaues Leuchten und sofort waren seine Sinne hellwach. Er eilte auf den kleinen Schimmer zu und blieb schließlich erstaunt stehen. Es war nicht der verbrannte Mann, den Arngshsziss schon häufiger gesehen hatte und der ihm immer geholfen hatte. Nein, es war eine kleine, blaue Flamme, die dort mitten in der Nacht munter vor sich her brannte. Neugierig blickte Arngshsziss sie an. Näherte sich ihr vorsichtig und beschnuperte sie. Dann streckte er vorsichtig seine rechte Hand nach ihr aus...und erwachte als ein ohrenbetäubendes Plärren ihn aus seinem Traumzustand riss. Der Säugling. Die Säule. Arngshsziss mühte sich mühsam auf und wies den hereinstürmenden Hykith an, er habe die Lage unter Kontrolle. Er beugte sich verwirrt über das kreischende Kind. Warum mussten Welpen immer so viel schreien? Der Säugling schien plötzlich zu bemerken, das er beobachtet wurde und öffnete die großen, blauen Augen. Sein Schreien verstummte. Dann gluckste der Kleine fröhlich und rammte Arngshsziss seine winzige Faust ins Gesicht. Der Welpe begann daraufhin schallend zu lachen und schließlich stimmte Arngshsziss lauthals mit ein, bis der Hykith erneut hereinkam und sie verständnislos anblickte.
Am Ende kam der Skrigg dann doch noch zu seinem Schlaf. Diesesmal ohne finstere, lichtlose Träume...
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Das namenlose Kind erwachte. Etwas war nicht in Ordnung. Es störte, fühlte sich nicht angenehm an. Nein, es war überhaupt nicht in Ordnung! Und da es ein kluges Kind war, tat es das Richtige, die Sache wieder in Ordnung zu bringen.
ES WERDE LAUT!
Zwei der Kitzeldinger kamen herbeigeeilt. Das Kind freute sich; sie waren so herrlich flauschig und knuddelwarm! Eines wickelte belustigt lachend die Tücher ab, welche die Unannehmlichkeit verbargen und wischte sie mit einem anderen feuchten, warmen Tuch fort, das andere hielt ihm etwas leckerwarmes an den Mund. Zufrieden trank es in behaglichen Zügen und gewährte ihnen hoheitsvoll, ihre Pflicht zu erfüllen.
Während es trank, fiel ihm etwas ein, worum es sich kümmern sollte: sein Spielkamerad. Wo hatte er sich nun wieder versteckt? Es begann zu suchen. Das machte Spaß!
Immer wieder tat er so, als wolle er verschwinden, doch es fand ihn immer wieder. Ihn, der bereits bei ihm gewesen war, als es noch in der warmen Dunkelhöhle von seinem vor ihm liegenden Leben träumte. Ihn, der immer so merkwürdige, lustige Sachen machte, seinem allerbesten Freund von Beginn an. Es fand ihn wieder. Das war diesmal wirklich schwer gewesen, es hatte lange suchen müssen. Wie immer sträubte er sich und tat so, als wolle er sich ihm entwinden. Wie lustig!
Das Kind griff nur um so fester zu. Er gehörte ihm. Das erste, was es gekannt hatte, das letzte, was es loslassen würde. Der lustige blaue Punkt, der nun vor Begeisterung einen langen, lauten Schrei tat.
Den die Welt einst kannte als Gusgan, den Magier.
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Die klügsten und kreativsten Menschen werden von den phantasielosesten Vollpfosten niedergeschossen.
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  #720  
Alt 23.10.2012, 19:17
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Drachentoeter
 
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(Absatz)

"Meissssssteeeeriiin", zischte eine Stimme und Nortia, die sich gerade ein warmes Bad in ihrer neuen Wohnung nahm, zuckte zusammen. Dann sah sie sich ärgerlich in dem Raum um und entdeckte Neroros, der an vier Gliedmaßen von der Decke hing. Sein Körper befand sich in seitlicher Haltung, sodass er sie mit seinem abstoßendem Gesicht angrinsen konnte.
"Ich habe dir doch gesagt, du sollst mich nicht hier treffen!", fuhr Nortia den Hexer an. Neroros krabbelte eilig die Wand herunter: "Iich weeiss! Abeeeeer iiiech habe Neuikkeiteen! Meeeeeisteriiin wiird siech inteeressssiereeen!"
"Na schön", forderte Nortia ihn auf. "Was gibt es?" Sie bezweifelte zwar, das es sie wirklich inteeressssiereeen würde, was der wahnsinnige Schlangenfresser aus der Wüste zu berichten hatte, aber so wäre sie ihn hoffentlich schnell wieder los.
Neroros zog wieder seine seltsame Bronzeschale hervor und sein unförmiges Ritualmesser. Nicht schon wieder! Der Hexer schlitzte sich seine vernarbte linke Hand auf und ließ den Boden des Gefäßes mit seinem Blut volllaufen. Anschließend legte er den Dolch ab, hob mit der Linken die Schale auf und streckte sie in Richtung Nortia...
"Hiiiieeer! Seht Meisssssteeriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii..." Plötzlich geriet der Hexer ins Schludern, weil er den Arm zu weit gestreckt hatte und das Gewicht der Schale stärker als erwartet war. Der Jeggo kreischte und die Schale ergoss sich in Nortias Badewasser. Während sie angewidert auf die Blutbahnen starrte, fasste sie den Entschluss den stammelnden Neroros an Ort und Stelle umzubringen. Doch dann ließ sie der Anblick der Pfütze in der sie schwamm erstarren. Das Blut begann sich zu verdünnen, aber trotzdem sah sie das Bild das auf der Wasser Oberfläche trieb. Dort- unter ihr- lag Feldan. Er hatte sich in einer Ecke zusammengekauert und sah übel mitgenommen aus. Der rechte Mundwinkel, an dem ihm die Haut aufgeschlitzt worden war entblößte ein schreckliches Dauergrinsen auf das Gesicht. Und sein verlorenes Auge war ein gähnendes Loch aus dem die Krähen gefressen haben mochten. Eine scheußliche Narbe durchzog an dieser Stelle das Gesicht. Auch ansonsten sah der ehemalige Seneschall mitgenommen aus. Wenn sie sich daran erinnerte, wie er damals auf seinem Drachen vor dem Wirtshaus aufgetaucht war- mit blitzender Uniform und selbstgefälligem Grinsen- war Feldan kaum noch wieder zu erkennen. Das ihm verbliebene Auge war zugeschlagen und das rechte Bein war blutig wie ihr auffiel. Bei dem Anblick verspürte sie fast so etwas wie Mitleid.
Nortia erhob sich aus dem Wasser, trocknete sich ab und fasste einen Entschluss. Sie schritt an dem katzbuckelnden und "Meisssssteriiiin" zischendem Hexer vorüber. Kleidung zog sie sich keine an. Jetzt begann die Jagd. Es war Wolfszeit. Ihr Körper begann sich zu verwandeln, dann stürzte sie durch das nächste Fenster auf die Straße hinaus.
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- Einmal Knochenmesser, immer Knochenmesser -
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