Fantasy-Foren
Startseite Registrieren Hilfe Mitgliederliste Kalender
Grafik Grafik
 
Zurück   Fantasy-Foren > Fantasy Foren > Literatur, Lyrik und Kunst

Der Turm der Seele - eine Geschichte in Versform

Antwort
 
Themen-Optionen
  #21  
Alt 27.07.2009, 18:34
Benutzerbild von Beowe dragon
Beowe dragon Beowe dragon ist offline
Dragonier
Ringtraeger
 
Registriert seit: 04.2007
Ort: Dragos
Beiträge: 10.777








Mit Zitat antworten
  #22  
Alt 27.08.2009, 14:45
Benutzerbild von Black Butterfly
Black Butterfly Black Butterfly ist offline
Goetterbote
 
Registriert seit: 02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 772
Nun, wertes Forum, der Graf meldet sich zurück aus seiner Schreibpause... mit einer Ankündigung: ich habe mal den gesamten Schiet überarbeitet... und sollte ich es wirklich an einen Verlag schicken, werde ich wohl nach dem 2. Kapitel einen Schlussstrich ziehen, wie man mir mitgeteilt hat, ist es bei den Verlegern eher ungern gesehen, wenn eine Geschichte schonmal irgendwo im Netz veröffentlicht wurde.

Nun, das überarbeitete


1. Buch

Prolog - Vorwort

Willkommen in meinem Leben
Willkommen in meinen Träumen
In meiner Existenz

Ich möchte mit Euch meine Geschichte teilen
Die Erinnerungen meiner Opfer
Ihre Sicht auf diese Ereignisse

Ich betone: es sind ihre Sichtweisen
Auf die Geschehnisse unter meinem Einfluss
Und nur sehr selten die meinigen

Nach dem Lesen der folgenden Verse-
Denn so erscheinen Gedanken für mich-
Mögen mich einige als grausam bezeichnen

Doch wie definiert man Grausamkeit?
Ich muss mich doch ernähren
Mein Wesen lässt mir keine andere Wahl

Ist denn dann nicht eher
Mein Schöpfer zu verurteilen
Der mich zu diesem Wesen machte?

Lest nun meine Geschichte
Macht Euch ein eig'nes Bild
Über den Grad meiner "Schuld"

Willkommen in meinen Träumen
Willkommen in meinem Leben
Willkommen in meiner Welt



Prolog - In meiner Seele

In meiner Seele, in einem Kerker
Vermeintlich sicher weggesperrt
Lebt eine Kreatur, die wieder frei sein will

Sie lauert ewig schon
Auf eine Sekunde der Unachtsamkeit
Auf einen Moment des Glücks
Ein Augenblick, in dem ich wieder ich sein will

Sehnsucht heißt es, dieses Wesen
Es nagt an mir seit Jahr und Tag
An meinem Schutzschild

Es ist die Sehnsucht nach Freiheit
Nach Frohsinn, nach Rache
Nach Anerkennung, nach Akzeptanz
Teil eines Ganzen zu sein

Ich sperr es weg, fast überwältigt
Gerade noch zurückgedrängt
Doch es hat Spuren hinterlassen
Kratzer auf der Fassade
Des Selbstbetrugs


Prolog - Seenot

Treibe dahin auf dem Ozean
Lange schon, orientierungslos
Das Ruder brach längst
Die Strömung allein steuert mich
Weiß nicht wohin

Da! Land in Sicht!
Karges Eiland zwar
Sturm peitscht darüber hinweg
Und doch ein Hoffnungsschimmer
Der ewigen See zu entkommen

In seiner Mitte erhebt sich
Nur schwer zu erkennen
Ein Gebäude
Das letzte, was ich sehe
Bevor das Boot am Ufer zerschellt


1. Buch - Gestrandet

Gestrandet auf einer Insel
Umgeben von tosendem Wasser
Weit und breit kein Land in Sicht
Stehe auf, schwankend
Schleppe mich vorwärts
Mühsam erklimme ich den Hügel
Zu dem düsteren Gebäude hinauf
Einem Turm nicht unähnlich
Und doch wieder anders
Es wirkt fast organisch
Einem Lebewesen gleich
Umgeben von einer Aura...
Tückischer Intelligenz
Ich spüre, dass mich etwas mustert
Langsam nähere ich mich
Dem offen stehenden Portal
Und betrete den Turm


1. Buch - Im Turm

Muffige Luft weht mir entgegen
Meine Schritte hallen vom nackten Felsgestein wider
Wirbeln Staub auf, jahrzehntelang unberührt
Der Turm scheint verlassen, und doch...
Es erklingt ein Wispern aus den Gängen
Wie aus tausend Kehlen
Ziehen mich förmlich weiter hinein
Schaudernd setze ich die Erkundung fort

"Willkommen im Seelenturm."
Ertönt es plötzlich hinter mir
Zucke zusammen, wirble herum -
Doch da ist niemand
Mein Herz rast, zerspringt fast vor Angst
Langsam drehe ich mich wieder um
Und stehe einem alten Mann gegenüber
Alt? Uralt!
Er mustert mich mit klaren, aufmerksamen Augen

"Lange schon niemand hier gewesen...
Nur noch ich... und er..."

"Wer seid Ihr?"
"Der Wärter des Turms."
Verwirrt, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen nehme ich alles hin
Zu erschöpft, um meinem Verstand Befriedigung zu verschaffen
Um all das zu verstehen.
"Mein Schiff ist an der Küste zerschellt-"
"Ich weiß. Ich weiß alles, über alles Bescheid."
"Wie heißt Ihr?"
"Einfach Der Wärter.
Manchmal auch der Wächter.
Je nach Aufgabe."

"Und wer ist er?"
"Wen meint Ihr?"
"Ihr erwähntet vorhin jemanden..."
"Habe ich das? Vergesst es. Soll ich Euch durch den Turm führen?"
"Gerne. Wo bin ich hier eigentlich?"
"Auf der Insel des Vergessens."
"Seltsamer Name."
"Mag sein, aber Ihr werdet merken
Dass Namen hier irrelevant sind."

Mit diesen Worten beginnt er unseren Rundgang
Die ganze Zeit über scheint er auf etwas zu warten
Lauernd, berechnend, und doch wieder besorgt
Schnell werde ich müde, kann mich kaum noch vorwärts schleppen
Endlich erreichen wir die Schlafgemächer
"Hier ist nun Euer Zimmer.
Ich muss Sie darauf hinweisen
Dass Sie auf keinen Fall alleine das Zimmer verlassen sollten
Wenn Sie etwas brauchen können Sie klingeln
Ich werde mich dann sofort um Sie kümmern.
Sollten Sie, aus welchen Gründen auch immer
Gezwungen sein, alleine hinauszugehen
Dann nur mit genügender Beleuchtung.
Wenn Sie sich verlaufen kann ich nicht garantieren
Dass ich Sie rechtzeitig finden kann.
Ich wünsche Ihnen eine geruhsame Nacht."

Damit lässt der Alte mich stehen
Ohne Gelegenheit, meine Fragen zu äußern lege ich mich hin
Verwirrt, unsicher, aber vor allem
Nicht im Geringsten darauf vorbereitet
Was diese Nacht noch für mich bereithalten mag.


1. Buch - Albtraum, Teil 1 (Der Vampir)

Anm.: Ich werde des öfteren gefragt, warum ich auf Reime verzichte. Reime sind für mich ein Stilmittel, die sozusagen
zwischen den Zeilen durch ihr Vorhandensein bestimmte Dinge verdeutlichen. Anmerkung für später: achtet darauf, wer
wann Reime verwendet, vielleicht wird es dann deutlicher.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Müde falle ich ins Bett
Erschöpft, und doch glücklich
Eine Zuflucht gefunden zu haben
Schlafe ich endlich ein

Stunden mögen vergangen sein
Als ich aus dem Schlaf aufschrecke
Das Knarren - was war das?
Die Tür! Sie ist offen!
Panik befällt mich
Zünde zitternd eine Kerze an

Natürlich ist da nichts
War wohl nur der Wind
Der die Tür aufgedrückt hat
Und doch... etwas stimmt nicht
Überlege, grüble, komme nicht
Auf des Rätsels Lösung

Da sind wieder diese Stimmen
Der alte meinte doch
Hier wäre sonst niemand
Seine Sinne scheinen nicht sehr...
Zuverlässig zu sein
Wie kann er das Getöse nicht bemerken?
Hat er vielleicht am Ende
Mich angeschwindelt?
Um mir Angst einzujagen?

Die Neugier siegt
Ich nehme mehrere Fackeln mit
Und trete durch die Tür
Gehe den Stimmen nach
Müssen doch irgendwo
Ihren Ursprung haben!

Mit einem Mal fällt es mir
Wie Schuppen von den Augen!
Nicht mal eine laue Brise weht
Was hat dann die Tür geöffnet?
Mit einem Mal befällt mich ein...
Ungutes Gefühl, eine Ahnung
Mein Magen verkrampft sich
Ein Schauer jagt mir den Rücken hinunter
Haste weiter, zielstrebig
Wieso scheine ich zu wissen, wo ich bin?
Wie kann ich mich hier so gut auskennen?
Wieder Fragen, die auf eine Antwort warten
Und vielleicht nie eine bekommen

Schließlich gelange ich in einen großen Saal
Den mir der Wärter vorhin gezeigt hat
Wie hatte er ihn genannt?
Spiegel der Seele... sehe aber noch immer
Nichts, das diesen Namen erklärt
Nur eine längliche Tafel steht da

Am oberen Ende sitzt jemand...
Ein hagerer, bleicher Mann.
Er erhebt sich majestätisch
In seinem alterlosen Gesicht
Zeigt sich ein belustigter Ausdruck
Leise lacht er, als er mich
Mit seinen roten Augen mustert

"Komm, trete näher."
Schaudernd folge ich seiner Aufforderung
"Lange schon warte ich auf dich
Schon befielen Zweifel mich
Ob du jemals bis hierher gelangst."

Wieder lacht er, eiskalt, wie seine Stimme
Sein ganzes Verhalten, seine Aura.
"Wer zur Hölle bist du?
Woher willst du mich kennen?
Jeder scheint mich hier zu kennen
Nur ist das eher einseitig."
"Was mich wenig wundert
Ich hoffe doch, dass sich das bald ändert
Dass du endlich weißt wo du bist."

"Wenn mir das jemand sagen würde
Wäre vieles einfacher."
Wieder dieses Lachen
Ihn scheint das ganze sehr zu amüsieren
"Das musst du schon alleine machen
Und glaube mir:
Das wirst du schnell genug schaffen."

"Anfangs habe ich mich gefreut
Jemanden hier zu treffen
Aber langsam finde ich das alles
Nicht mehr komisch!"
"Wie schade."
Seine Stimme wird immer schneidender
"Wir beide werden noch...
Sehr viel Spaß haben.
Nun gut, ich erkläre es dir.
Dieser Turm, er ist deine Seele.
So etwas wie dein Refugium."

"Wie meint Ihr das?"
Ohne meine Frage zu beachten
Fährt er fort.
"Nun, ich muss mich korrigieren
Unsere Seele... unser Refugium."

Als er mich ansieht bricht er in
Tosendes Gelächter aus.
Ich drehe mich um und renne weg
Höre noch seinen letzten Satz:
"Wo willst du denn hin,
Ich finde dich doch überall!"


Langsam beruhige ich mich wieder
Höre seine Schritte in weiter Ferne
Halte inne, atme tief durch
Und muss erkennen:
Ich habe mich verlaufen.


1. Buch - Albtraum, Teil 2 (Irrwege)

Gehe durch die dunklen Gemäuer
Gang um Gang kämpf ich mich weiter
Ein ungutes Gefühl beschleicht mich
Etwas verfolgt mich, ist hinter mir her
Angst kriecht den Rücken hinauf
Furcht verkrampft meine Eingeweide
Will schreien, kann es nicht

Weg, blos weg von
Hier
Herrscht der Frost, so kalt, immer
Kälter
Wird mein Herz
Oh kalter Schmerz
Es ist hinter
Mir
Wird schwindlig, renn schon so
Lange
Halt ichs nicht mehr
Durch
Den Spiegelsaal der
Seelen
-schmerz durchfährt
Mich
Verfolgt er unerbittlich

Erreiche eine Weggabelung
Höre seine Schritte nicht mehr
Beruhige mich langsam wieder
Ich wende mich nach links
Durchquere leere Gänge, es wird immer
Kälter
Ertrag ich's nicht
Mehr
Angst wird in mich gepumpt, so
Grausam
Laut kracht es rechts von
Mir
Geht die Luft aus, stolpere, falle hin, stehe wieder
Auf
Den Obsidianplatten sehe ich ihn, er ist schon so
Nah
Bei mir entdecke ich Türen öffne
Eine
Unbeschreibliche Angst ergreift
Mich
Springt etwas an, ist nur ein Lichtstrahl
Schlag die Türe zu
Bin in Sicherheit
Vorerst zumindest


1. Buch - Albtraum, Teil 3 (Gefangen)

"Langsam bin ich dieses Spiel leid
Du kannst rennen, ein Leben lang
Finde dich doch, mit Leichtigkeit."

Erschrocken fahre ich herum
Gehetzt wandert mein Blick
Hier war doch eben noch
Eine Tür, wo ist sie jetzt?
"Brauchst dich nicht
Nach einem Fluchtweg umzuschauen
Wirst keinen finden, und wenn doch
Werde ich auch diesen verbauen."

Er legt mir seine Hand auf meine Schulter
Schmerz durchzieht mich
Ich sinke nieder, der Ohnmacht nahe
"Warum? Was willst du?"
"Was ich will?
Ich habe dich klüger eingeschätzt
Und nun muss ich erkennen:
Ich habe mich wohl verschätzt.
Manche würden mich einen...
Parasiten nennen-
Diejenigen, die mich nicht zu mögen scheinen-
Andere nennen mich -ganz simpel-
Den Seelenvampir."

"Also, um es kurz zu machen
Du hast dich in meiner Seele...
Eingenistet?"
Ekel überfällt mich bei dem Gedanken
Meine Seele mit dieser Kreatur zu teilen
"Eingenistet ist das falsche Wort.
Ich mache es für dich ganz einfach.
Ich habe die Kontrolle über dich
Wann immer ich es will
Was auch immer ich will
Kann ich es durch dich machen.
Bis jetzt habe ich dich
Noch nie richtig gesteuert.
Bis jetzt.
Doch nun ist meine Zeit gekommen.
Nun gehörst du mir!"

Das Zimmer versinkt in Schwärze
Schlafe ein
Höre sein Wispern
Direkt neben meinem Ohr
Seine letzten Worte
"Ruhe dich aus
Werde dich gut... vertreten
Dort draußen."



1. Buch - Flucht aus dem Turm (Ende des 1. Buchs)

Schlage die Augen auf in einem Raum
Scheinbar entsprungen einem grausigen Albtraum
Noch ist es um mich schwarz, fliehenden Lichts
Meine Augen, schmerzend, erkennen fast nichts


Diese Zeilen schießen mir
Unwillkürlich durch den Kopf-
Irgendwann einmal vernommen
Verdrängt, fast gelöscht-
Als ich aufwache in einem Zimmer
Welches dieser Beschreibung erschreckend ähnelt
Ich stehe auf-

Langsam schälen sich Umrisse heraus
Ich schrecke zusammen, es ist ein Graus:
Blut überall, Leichen an den Wänden


Blut klebt hier auch an meinen Händen
Mir wird speiübel, übergebe mich fast
Da ist eine Tür!
Nur raus hier!

Stolpere auf einen Gang
Der wohl selbigen Wahn entsprang


Ich betrachte meine nun sauberen Hände
Kann keine Erklärung finden
Gedanken wirbeln umher
Verwirrt renne ich weiter
Den Gang hinab
Die Panik nimmt mir fast
Den letzten Rest an Verstand

Die Zeit verrinnt wie Sand
Der eine Sanduhr herabfließt
Das Leben vergeht
Noch bevor du es verstehst
Und du das letzte Kapitel liest


Erreiche den Ausgang
Zitternd vom Nachhall dieser Zeilen
Der Ohnmacht nahe
Kämpfe ich mich vorwärts
Die Eiseskälte des Winters erwartend
Der bei meiner Ankunft herrschte
Umso überraschter bin ich
Als ich den Turm verlasse
Viel Zeit ist vergangen
Draußen hat der Frühling begonnen
Ein Lachen verlässt meine Lippen
Als ich den Aufschrei der Kreatur
Aus dem Turm vernehme
Schon zieht es meinen Geist weg
Weg von hier, in die Realität zurück
Ich habe es geschafft
__________________

Geändert von Black Butterfly (08.09.2009 um 16:43 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #23  
Alt 27.08.2009, 21:35
Benutzerbild von Beowe dragon
Beowe dragon Beowe dragon ist offline
Dragonier
Ringtraeger
 
Registriert seit: 04.2007
Ort: Dragos
Beiträge: 10.777
Ich Drücke dir die Daumen, falls du es einen Verlag schickst, das sie es Drucken. (Werden sie aber Bestimmt)^^
Mit Zitat antworten
  #24  
Alt 27.08.2009, 22:00
Benutzerbild von Black Butterfly
Black Butterfly Black Butterfly ist offline
Goetterbote
 
Registriert seit: 02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 772
Nja, das dauert noch... ich muss das Buch erstma fertig bekommen, sage aber hier sofort bescheid
__________________
Mit Zitat antworten
  #25  
Alt 08.09.2009, 18:48
Benutzerbild von Black Butterfly
Black Butterfly Black Butterfly ist offline
Goetterbote
 
Registriert seit: 02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 772
2. Buch

2. Buch - Prolog, Pt I
Traumsterben


Ein Gang
Verschlossene Türen
Die, öffne ich eine,
Ins Leere führen

Ein Schritt vorwärts
Ein Tritt ins Leere
Der Gang endet
Ich fliege abwärts

Fallend sehe ich szenenhaft
Die Stationen meines Lebens
Triumph, Versagen
Nie so nah beeinanderlagen

Noch immer kein Boden in Sicht
Um mich herum nur dieses kalte Licht
Gedanken zerspringen in Scherben
Muss ich denn nun endlich sterben?

Abrupt endet der Fall
Liege, mal wieder
Schweißgebadet in meinem Bett
Mein Herz rast
Mein Kopf zerspringt
Beruhige mich langsam
Schlafe wieder ein


2- Buch - Prolog, Pt II
Scherbentraum


Erneut träume ich
Sehe einen Mann
In einer dunklen Gasse gehen
Eine Stadt, zeitlos, schön
Gehüllt in dunkelste Nacht
Kann bald fast nichts mehr sehen

Ein friedliches Bild
Das sich mir bietet
Sehnsucht erfasst mich
Neid auf diesen Menschen
Der ungestört all das genießt
Gehe auf ihn zu-

Und kippe nach vorne
Mir wird schwarz vor Augen
Ich pralle schmerzhaft auf
Schwankend seh ich mich um
Bin wieder in dem Gang gefangen
Er scheint verändert, älter
Auch wird es immer kälter

Versuche, eine Tür zu öffnen
Vergeblich, meine Hände frieren
Beinahe am Griff fest
Schreie, rufe, renne
Hat dieser Wahnsinn denn kein Ende?

Panisch renne ich weiter
Komme scheinbar nicht von der Stelle
Es kracht und ächzt
Das Gemäuer stürzt ein

Inmitten der Trümmer
Entdecke ich ein Fenster
Schwebend in der Luft
Ich schaue hindurch
Erblicke mich selber
Im Bett liegend
Friedlich schlafend

Ein Lachen entfährt mir
Grausam, verächtlich -
Mir? Wieso lache ich?
Panik überschwemmt mich
Als ich das Zerren des Erwachens spüre.


2. Buch - Prolog, Pt III
Traumscherben


Sehe sie vor mir
Renne ihr nach
Mein Körper bewegt sich
Ohne Kontrolle
Meine Gedanken zerspringen
Ohne Sinn

Gleich habe ich sie eingeholt-
Ich? Welches Ich?
Warum verfolge ich sie?
Bleibe stehen, ringe um Atem
Verwirrt, wie benebelt

Will die Gedanke ordnen
Doch es gelingt mir nicht
Brennender Schmerz durchfährt mich
Als würde ich mich an ihnen schneiden
Wie an Glasscherben
Oder Traumscherben

Mit diesen Gedanken wache ich auf
Und weiß, dass es keine Träume waren
Der Turm, die Verfolgung
Die Insel, der Vampir

Ich verliere die Kontrolle über mich
Und kann nichts dagegen unternehmen
Die Mordserie - war ich das?
Mir bleibt nur ein Weg offen
Um weiteres Unheil zu verhindern
Der letzte Weg ins Licht


2. Buch - Das Ende...?

Das Messer in meiner Hand
Das Gewicht beruhigt mich
Gibt mir Sicherheit

Wer ist der Herr über mein Leben?
Er oder ich?
Wer bestimmt über mein Tun?

Gleich werde ich es wissen
Stehe am Abgrund
Zu dem er mich getrieben hat

Springen oder umkehren?
Zu spät. Ein letztes Mal
Will ich frei sein

Ich setze die Klinge an
Nahe der Handwurzel
Direkt über den Adern

Ein einziger Schnitt noch
Trennt mich von der Freiheit
Setzt meiner Existenz ein Ende

Blut sprudelt hervor
Süßer Schmerz fährt in mich
Die Verheißung der Erlösung


2. Buch - ...oder ein Neuanfang?

Spüre seinen Geist erlöschen
Armer Narr
Denkt wohl, er könne mich so auslöschen
Es ist ein Leichtes, den Tod einzudämmen
Den Blutfluss
Will ihn schließlich noch behalten

Hätte nicht gedacht, dass er so leicht bricht
Doch der Wahnsinn beginnt an ihm zu nagen
An seinem jämmerlichen Verstand
Sodass er nun anfängt, zu verzagen.

Doch so leicht entkommst du mir nicht!
Habe noch eine letzte Aufgabe für dich...
__________________

Geändert von Black Butterfly (08.09.2009 um 18:54 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #26  
Alt 09.09.2009, 18:22
Benutzerbild von Aurian
Aurian Aurian ist offline
Magierin
Waechter des Lichts
 
Registriert seit: 11.2008
Ort: Wolfsburg
Beiträge: 6.208
Wieder mal sehr eindrucksvoll geschrieben. Hoffe für dich es klappt mit einem Verleger und für mich, dass es nicht so lange dauert, damit ich weiter lesen kann
Mit Zitat antworten
  #27  
Alt 10.09.2009, 12:56
Benutzerbild von Black Butterfly
Black Butterfly Black Butterfly ist offline
Goetterbote
 
Registriert seit: 02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 772
Ich hoffe mal, dass ich Euch diesen Wunsch möglichst bald erfüllen kann, wobei es im Moment eher an einer Schreibsperre hängt... mir fällt nix mehr ein, und bevor das so endet wie mit den Zwergen von Heitz lass ich mir da lieber noch ein bisschen Zeit

Alurl daewle
__________________

Geändert von Black Butterfly (10.09.2009 um 13:13 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #28  
Alt 06.11.2009, 21:28
Benutzerbild von Galran Zhadar
Galran Zhadar Galran Zhadar ist offline
Lester's Sumpfkraut
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
Registriert seit: 09.2009
Beiträge: 180
So, nun habe ich mich endlich mal hingesetzt und deinen Seelenturm aufgesogen und ließ ihn auf mich einwirken. Und ich kann nur sagen:
Bravo! Jeder, der noch Lyrik in seinem Herzen trägt wird dieses Meisterwerk schätzen lernen!
Ehrlich gesagt hast du mich sogar auf den Gedanken gebracht auch etwas in der Form zu machen, jetzt, wo ich meine anderen künstlerischen Projekte aus Langeweile und Zeitmangel aufs Eis gelegt habe... Mal sehen, was die Zeit mit sich bringen wird...
__________________
For those that control the central nervous system, control society, and the world.

- System of a Down
Mit Zitat antworten
  #29  
Alt 07.11.2009, 16:41
Benutzerbild von Black Butterfly
Black Butterfly Black Butterfly ist offline
Goetterbote
 
Registriert seit: 02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 772
Man dankt, werter Galran Zhadar, Ihr schmeichelt mir . Würde mich interessieren was Ihr dann macht, Eure Werke, die ich bisher gesehen habe lassen da große Erwartungen aufkommen!

Alurl daewle et nox vobiscum
Der Seelenvampir
__________________
Mit Zitat antworten
Antwort



Forumregeln
You may not post new threads
You may not post replies
You may not post attachments
You may not edit your posts

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:39 Uhr.

 
Grafik
Powered by vBulletin® Version 3.8.10 Beta 1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright by Fantasy-Foren.de 2005-2017 | Fussball Forum


Grafik