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To plot or not to plot – das ist hier die Frage...

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  #1  
Alt 18.01.2016, 20:13
Benutzerbild von Alihadzi
Alihadzi Alihadzi ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 11.2015
Ort: Xandoria
Beiträge: 1.381
To plot or not to plot – das ist hier die Frage...

Sehr frei nach Shakespeare „To plot or not to plot, that is the question“ würde ich gerne von Euch erfahren, wie Ihr es mit dem Plotten von Euren Geschichten haltet. Macht Ihr den Einsatz von Plots abhängig von Länge und Komplexität der Story? Oder setzt Ihr immer diese Technik ein? Wenn ja, nur für Schlüsselszenen oder ganz akribisch für jede Szene? Oder verzichtet Ihr gänzlich auf diese Methode?

Ich selbst hatte bei meinem ersten Buch auf’s Plotten verzichtet… d.h. anfangs… als aber die Anzahl der Seiten sukzessive angewachsen war, legte ich mir notgedrungen einen Plot der Schlüsselszenen an, um den korrekten zeitlichen Ablauf sicherzustellen und die beteiligten Figuren nicht mehrfach an unterschiedlichen Handlungsplätzen auftauchen zu lassen. Auch meine Figurenbeschreibungen (Aussehen, Charakter, Herkunft usw.) sind zum Teil erst im Laufe des Schreibens entstanden. Aber ohne Hilfsmittel wie Plotten und Figurenbeschreibungen, Namensübersichten (Länder, Städte, Gebirge…) und einer groben Landkarte hätte ich mich mit Sicherheit bei knapp 900 Manuskriptseiten verzettelt. Für den Folgeband habe ich von Anfang an einen Plot erstellt, aber recht grob und hauptsächlich mit den Schlüsselszenen. Zur Zeit verwende ich Plots lediglich als Gedankenstütze und um Fehler zu vermeiden...was aber nicht heisst, dass ich ncht schon morgen ein totaler Plotter-Fan oder gar Abtrünniger werde...
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"Logik wird dich von A nach B bringen, Phantasie wohin du willst"
Albert Einstein
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  #2  
Alt 18.01.2016, 21:37
Benutzerbild von Cliff
Cliff Cliff ist offline
Zwerg
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 01.2014
Ort: Emsland
Beiträge: 678
Also ... wo fange ich an *grübel*

Für Band I hatte ich nur einen losen Handlungsstrang, da die Geschichte auch rein linear ist und nur die Hauptfiguren eine "Reise" unternahmen. Jedoch habe ich mir gleich zu Beginn eine Landkarte angelegt und mir Gedanken über die zu schaffenden Wegstrecken gemacht. Damit dies auch stimmig ist wurde fix eine Exceltabelle mit "Wegstreckenrechner" erstellt. Zudem einen Datei mit grundlegenden Dingen, wie Namen, Alter, Herkunft, Rasse, Familienaufstellung etc., sowie einen Metaplan in Excel mit einer Gesamtübersicht über die Mythologie, Herkunft, Götter usw... Auch musste ich ein Lexikon für eine eigene Sprache in Excel anlegen und diverse andere Worddokumente (Gedichte, Landschaften u.a.).

Für Band II wurde es allerdings insgesamt noch etwas komplizierter. Die Wegstrecken-Exceltabelle wurde um weitere Transportmittel und Rassen erweitert. Eine weitere Tabelle für die Zwergensprache und eine Tabelle mit den zuletzt sechs Handlungssträngen, die teilweise parallel nebeneinander herliefen (also chronolisch mit dem ithenländischen Kalender und den Ereignissen jedes Tages) wurde unumgänglich.

Allmählich verliere ich bei den ganzen Dateien (Namen, Ahnenkunde, Stadt- und Landkarten, Wesen/Rassen/Völker, Waffen, Erdkunde usw.) aber auch schon den Überblick
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  #3  
Alt 19.01.2016, 07:28
Benutzerbild von Alihadzi
Alihadzi Alihadzi ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 11.2015
Ort: Xandoria
Beiträge: 1.381
Wegstreckenrechner - klingt interessant. Wird bei Deinen Figuren wohl kaum vermeidbar sein...

Für meinen aktuellen Plot nutze ich OpenOffice Calc (oder Excel) und verwende die Zeilen quasi als Zeitstrahl. Kleine Textkärtchen (=Textfelder) mit Arbeitstitel, Figuren, Ort und Stichpunte zur Handlung kann ich beliebig auf dem Spreadsheet verschieben. Um es für mich übersichtlicher zu machen, habe ich 3 Bereiche (wie parallel angelegte Strassen) für den Protagonisten, den Antagonisten und für Nebenhandlungen angelegt. Wenn z.B. Protagonist und Antagonist in einer Szene gemeinsam vorkommen, dann schiebe ich das Textkärtchen eben auf die Trennlinie der beiden Bereiche. Klingt vielleicht etwas kompliziert, aber es stellt eine einfache Möglichkeit dar, die Handlungen noch überblicken zu können und zeitlich in die richtige Reihenfolge zu bekommen.
Auf dem Bild habe ich so ein Kärtchen und den aktuellen Plot dargestellt (naja, viel läßt sich nicht erkennen, aber es geht ja nur um den Eindruck...). Da läßt sich sicher noch einiges verbessern, aber für meine Zwecke reicht es vollkommen...
Ach ja, auf dem Kärtchen steht "Kapitel" - eigentlich ist es erst einmal der Arbeitstitel...
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Plot.jpg (67,9 KB, 5x aufgerufen)
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Albert Einstein
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  #4  
Alt 19.01.2016, 11:25
Benutzerbild von Cliff
Cliff Cliff ist offline
Zwerg
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 01.2014
Ort: Emsland
Beiträge: 678
Moin, Moin ... sieht in der Tat zunächst etwas verwirrend aus

Hier mal meine Tabelle zur Chronologie von Band II ...



Und folgenden Metaplan habe ich einfach mal als "Ithologie" bezeichnet



Ich hatte auch mal ein Freeware Schreibprogramm für "Schreiberlinge" ausprobiert, aber irgendwie war mir Word dann doch lieber. Vor allem schreibe ich direkt im End-, bzw. Druckformat, sodass ich später nicht noch alles konvertieren und anpassen muss.
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  #5  
Alt 19.01.2016, 11:47
Benutzerbild von Alihadzi
Alihadzi Alihadzi ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 11.2015
Ort: Xandoria
Beiträge: 1.381
beeindruckend!

Ich persönlich habe mich auf diese Textkärtchen eingeschossen, da sich diese leicht verschieben bzw. neue Kärtchen hinzufügen lassen. Zu detailliert mag ich es nicht vorausplanen, denn ich brauche zum Ausformulieren noch meinen Freiraum. Da kommen plötzlich neue Ideen, die wieder Änderungen verursachen. Und je weniger man vorher ausgeplant hat, dest höher ist die Chance, dass man umfangreichere Änderungen auch wirklich durchzieht. Der Plot ist nur eine Gedankenstütze, so eine Art roter Faden für mich, darf aber keine Hemmschwelle sein, wenn sich neue Ideen beim Schreiben quasi überschlagen...

Aber es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich oder ähnlich die Schreiberlinge an ihr Werk gehen.
...und man kann vieleicht auch Methoden kombinieren... wie sagt man so schön: man nimmt das Beste aus zwei Welten...wobei es hier weit mehr als nur zwei Methoden gibt...
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Albert Einstein
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  #6  
Alt 19.01.2016, 12:48
Benutzerbild von Cliff
Cliff Cliff ist offline
Zwerg
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 01.2014
Ort: Emsland
Beiträge: 678
Also meine erste Grafik zur Chronologie wurde erst während des Schreibens erstellt. Ich habe die Eckpunkte und wesentlichen Dinge dort vermerkt, damit ich alles in einer Datei überblicken konnte ... die Datei war zunächst nur eine leere Tabelle

Die "Ithologie" wurde bereits vor Band I angefertigt, aber stetig ergänzt und verändert ... Sie ist eher so eine Art mythologischer Überbau, an dem ich mich orientiere.

Aber in der Tat geht jeder vermutlich anders vor und dies hängt sicherlich auch von der jeweiligen Geschichte ab. Diese beiden Dateien sind bei mir nur ein Bruchteil all der angelegten Worddokumente, Coreldateien und Exceltabellen ... vermutlich findet auch nur ein Bruchteil all der Ideen zur Mythologie, Herkunft der einzelnen Völker usw. seinen Weg in die Trilogie
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