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Der Drow-Krieg

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  #141  
Alt 27.01.2010, 20:04
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Ein Fuß vor den anderen setzten und wen möglichst nicht umfallen...
Lelith schritt konzentriert auf ihre Zimmertüre zu. Obwohl es verlockend war, sich an der Wand abzustürzen, lies sie es.
Sie wollte nicht ihre Schwäche preisgeben.
Die Türe zu ihrem Zimmer ging ungewöhnlich schwer auf. Lelith lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen. Die Tür öffnete sich und Lelith landete auf dem Boden.
Mir ist noch nie aufgefallen, wie weich der Teppich ist...

Als Lelith das nächste mal die Augen öffnete, lag sie auf einem kalten Steinboden. „Was im Namen der Göttin...?“ entfuhr es ihr entsetzt.
War sie etwa so erschöpft gewesen, das man sie hatte entführen können?
Lelith erhob sich und stellte dabei fest, das alle Schmerzen verschwunden waren. Etwas, was ihr noch mehr sorgen machte, als dieser muffig, mit Schimmel überfallenen Ort.
„Leltih! Lelith!“ Die Stimme kenne ich doch! Das ist...
Die Tür wurde energisch aufgerissen und eine kleine Person stürmte in den Raum.
„Hyrr, was geht hier vor? Wo bin ich? Ich bin total...“ Hyrr ignorierte sie.
„Hyrr?“ die Zwergin hob kurz den Kopf. Lelith fuhr keuchend zurück. Das war Hyrr, daran bestand kein Zweifel. Aber e war eine viel jüngere Hyrr!
„Hyrr. Was ist passiert? Wo bin ich hier?“ Hyrr schaute sie an und lächelte plötzlich. „Lelith!“ die Zwergin breitet die Arme aus.
Lelith lächelte. „Ich freue mich...“
„Hyrr!“ ein Kind rannte durch Lelith durch, als seieh sie aus Luft. Lelith stolperte zurück.
Das ist unmöglich! Dieses Kind ist.... bin... ICH?!
Wie gelähmt beobachtet sie, wie Hyrr ein kleines Drowmädchen in einem schlichten, weißen, viel zu großem Leinenhemp umarmte.
„Was ist passiert Hyrr? Wo ist Mutter?“ sofort veränderte sich der Gesichtsausdruck der Zwergin.
„Hör zu Lelith, ich muss weg! Deine Mutter will, das ich mich für eine weile verstecke. Ich soll den Kompass mitnehmen.“
Den Kompass? Von was redet Hyrr da?
Aber ihr jüngeres Ich schien zu wissen, um was es ging. Hastig streifte sie eine Kette ab. Der Kompass war so groß wie die Kinderhandfläche.
„Hier, Hyrr.“
„Danke kleines.“ Hyrr küsste sie auf die Stirn und rannte eilig davon.
Lelith schaute Hyrr perplex nach.
Was soll das? Ist das ein Traum?
Lelith starrte ihr jüngeres Ich an. Sie war dürr und sah verwahrlost aus.
Das kurze Haar war fettig, verdreckt und ungleichmäßig geschnitten. Dennoch hielt sie den Kopf stolz in die Höhe.
Von drausen erklang geschrei und die Tür wurde erneut aufgerissen.
„Mama!“ Lelith starrte die Frau an.
Das ist meine Mutter? Plötzlich wurde ihr bewusst, das sie sich all die Jahre nicht an ihre Leibliche Mutter hatte erinnern können. Um so überraschter war sie, als sie die Frau sah.
Es war eine schöne Dunkelelfe mit einer ungewöhnlich heller Haut und goldenen Harren.
Die Augen waren eher orange als rot.
„Lelith hör mir zu!“ die Frau Frau keuchte. An ihrer linken Seite klaffte eine tiefe Wunde.
„Mama, was ist mit dir?“
„Hör mir gut zu mein Kind! Ich habe nicht viel Zeit, sie haben mich gefunden...“
„Wer?“
„Das ist egal, hör mir einfach zu! Ich habe deinem Vater ein Buch gegeben, darin steht alles. Ich...“
„Mein Papa?“
„Leltih bitte!“ flehte die Frau, Tränen rannten ihr über die Wange.
„Lelith, du bist keine reine Drowelfe. Das wierst du Verstehen, wen du alt genug bist. Du musst nur wissen, das du anders bist. Hörst du? Du bist nicht wie die anderen Kinder! Und du wirst auch nie wie die anderen Frauen sein! Schon alleine wegen deinem Blut. In deine Adern fliest das Blut einer Oberflächenelfe...“
„NEIN!!“
„NEIN!!“
Der Schrei Kamm gleichzeitig.
„Doch Lelith, das ist nicht schlimmes. Verstehst du? Das ist gut! Aber das ist ein Geheimnis ja? Du darfst das nicht erzählen. Sonst werden sie dir weh tun!“ jemand pochte an die Türe.
„Du muss rennen! Renn so schnell du kannst zu Waveris. Dort muss du dich verstecken. Du darfst nicht zurückschauen!“ sie nahm das Kind in die Arme.
„Eines Tages wirst du eine schöne, kluge Frau sein. So wie die Priesterinnen, die wir neulich gesehen haben.“
„Dann werde ich einmal eine Hohenpriesterin? Aber Mama, das ist doch langweilig...“
„Wen es so weit ist...“ die Tränen tropften auf Lelith Kopf. „...dann musst daran denken, was ich dir jetzt erzählt habe. Dein Vater ist Sazariel. Geh zu ihm, sobald sich alles Beruhigt hat und denk immer daran, das ich dich über alles Liebe.“ sie packte Lelit sanft am Kinn und Blicke dem Kind in die Augen.
„Versprich aber eines, meine kleine Tochter.“ flüsterte sie. „Versprich mir, das du nicht so wirst, wie sie! Versprich mir das du immer anders sein wirst. Höre immer auf deine Gefühle, sie sind das einzige auf das du dich verlassen kannst.“ das kleine Mädchen nickte.
„Gut, und jetzt RENN!“ das Mädchen kam stolpernd auf die Füße und blickte in langsam erlöschenden Augen ihrer Mutter.
Eine Eisenspitze ragte aus der Brust der Frau.
Der Schrei der kleinen Lelith zerriss die plötzliche Stille.
Die Türe wurde aufgesprengt.
Kurz darauf rannte die kleine Lelith los.
Die ältere Lelith starrte auf den Qualm. Bei dem Geräusch eines fliegenden Bolzen, zuckte sie zusammen.
Ihr jüngeres Ich wurde getroffen und stürzte kreischend zu Boden.
Das Kreischen der kleinen hörte nicht auf, so wie es Lelith in Erinnerung hatte.
„Warum lebt dieses Ding noch?“ erklang die kalte Stimme der Frau, die Lelith derzeitig Mutter nannte.
„Ich weis es nicht Mutter. Ich habe den Bolzen vergiftet.“ mit gezogener Waffe schriet die älteste Tochter auf die kleine Lelith zu. „Mutter, seht euch das an!“ Lelith blickte über die Schulter ihrer Schwester. Auf dem Rücken des Kindes, war eine Verätzung entstanden.
„Was sollen wir nun tun Mutter? Das Kind scheint die Gunst der Göttin zu besitzen.“
„Wir behalten sie.“ war die kühle Antwort. „Solange, wie wir sie brauchen. Wen wir den Krieg gegen das dritte Haus beginnen, braucht die Göttin ein Opfer. Immerhin fließt in ihren Adern das Blut einer Oberflächenelfe.“ die Mutter wandte sich ab.
„Oder aber, wir verheiraten sie gut. Sie ist nur eine Schachfigur. Nimm sie mit, und lösche ihre Erinnerungen an diesen Tag aus.“
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.

Geändert von Snowsong (24.02.2010 um 10:42 Uhr)
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  #142  
Alt 31.01.2010, 15:09
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Snowsong Snowsong ist offline
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Es war ein brennender Schmerz, der sie weckte.
„Was soll das? Meine Tochter schläft auf dem Boden, wie eine Dienstmagd?“ erklang die krächzte Stimme einer Frau. Lelith hob den Kopf und blickte in das Gesicht ihrer Mutter.
„Steh auf!“ ohne auf Lelith erschöpften Zustand zu achten, zehrte sie Lelith auf die Beine.
„Wasch dich! Der erste Teil der Zeremonie ist schon lange vorbei. Man frägt sich schon, wo du bleibst!“
Lelith derzeitige Mutter trug den Namen Cesara Sen´zier. Sie hatte das stolze Alter von 740 Jahren. Sie hatte einst um Zin-Carla gebeten und dabei den lebenden Geist achtungsvolle zwei Monate gelenkt. Dafür hatte sie ihr jugendliches Aussehen geopfert.
Sie hatte unzählige Falten und Milchig weise Augen.
„Zieh das an und beeile dich endlich!“ schimpfte sie. „Ich mach ja schon...“ Lelith wusch sich grob ab und legte das Festgewand an.
Es war ein langes schwarzes Kleid das sich an ihren Körper schmiegte mit dünnen Trägern und einem weiten Ausschnitt.
Lelith zog eine Kette mit einem Spinnenanhänger an und legte sich eine Stola um die Schultern. Dazu trug sie schwarze Stöckelschuhe.
„Und nun komm!“ die alte Frau zog Lelith hinter sich her. „Was fällt dir ein, einfach nicht zu erscheinen?“
„Aber Mutter, ich habe geschlafen! Die Prüfung...“
„Von einem Kampf, einem Gegengift brauen und ein paar Gebeten bist du schon so müde? Wie konntest du all die Zeit nur so gut Abschneiden?“ der Spott tat weh.
„Mutter, ich musste...“ begann Lelith.
„Sei endlich still!!“ fauchte sie.
Lelith hielt den Mund.
Schließlich erreichten sie die große Festhalle. Es waren alle Mutter Oberinen anwesend, deren Töchter die Akademie Verliesen. Lelith entdeckte auch die Spinnenkönigin.
Als die Herrin Akzerin sie erblickte, nickte sie und erhob sich. Sofort kehrte Ruhe ein.
„Ich grüße Euch alle.“ die Herrin der Akademie trat in die Mitte des Saales.
„Heute ist ein besondere Tag für 34 Schülerinnen. Heute werden sie offiziell das Amt als Hohenpriesterin antreten. Es war ein langer weg für diese 34 Frauen. Für manche länger, als für andere. Doch möchte ich eine Schülerin ganz besonders hervorheben.“ die Herrin nahm eine Schlangenpeitsche von einem Samtkissen.
„Ich rede von Lelith Sen´zier. Tochter des vierten Hauses.“ Lelith schluckte. Sie spürte die Blicke ihrer Familie auf sich. Langsam schritt sie auf die Herrin zu.
„Mit der Höchsten Punktzahl in nahe zu jedem Test und mit Leidenschaft, die ich bis jetzt noch nie bei einer so jungen Frau gesehen hat, hat sie die Prüfung als beste abgeschlossen. Sie hatte es nicht einfach, den Lelith ist das Kind, von dem jeder geredet hat.“ Akzerin schaute zum Thron der Spinnenkönigin.
„Wie von der Göttin und der Königin verlangt, prüften wir sie in folgenden drei Punkten:

1.Mit einem Sieg über mich, in einer gewissen Zeit
2.Mit dem Mischen eines Gegengiftes. Dazu muss gesagt werden, ahebn wir ein Gift von der Oberfläche benutzt.
3.Und, die wohl schwerste Prüfung überhaupt: Lelith bat um Zin-Carla, gab den Knochen einen Körper und lies ihn 30 Minuten kämpfen ohne die Kontrolle über den Abtrünnigen Kazalus zu verlieren.“

Es ging ein Raunen durch die Menge.
„Lelith Sen´zier, Tochter des Vierten Hauses.“ erklang die Stimme der Spinnenkönigin. „Komm zu mir.“ Lelith gehorchte sofort. Vor dem Thron verneigte sie sich.
„Gib mir die Peitsche, Akzerin.“ wies sie die Herrin an. „ Zin-Carla ist die schwerste Prüfung, die man einer Hohenpriesterin auflegen kann. Es beweist, das der Glaube der Frau tief und fest ist. Da du dies geschafft hast, möchte ich dir die Höchste Auszeichnung geben, die eine junge Hohenpriesterin bekommen kann.“ die Frau stand auf und stellte sich vor die Kniende Lelith.
„Eine Hohenpriesterin beginn mit einem Kopf.“ sagte sie. „Doch du, die du deinen Glauben bewiesen hast, sollst diese Akademie mit einer Peitsche verlassen, die zwei Köpfe hat. Erhebe dich, mein Kind.“ Lelith gehorchte.
„Hier meine kleine.“ sie reichte Lelith den Griff der Peitsche. Zwei Köpfte hoben sich um sie zu mustern.
„habt vielen Dank.“ sie verneigte sie tief. „Ich werde den Titel der Hohenpriesterin mit würde tragen und unsere Göttin nicht enttäuschen.“
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  #143  
Alt 02.02.2010, 19:33
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Lazarus Lazarus ist offline
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Und wie siehts aus, warst du erfolgreich auf dem Markt, wollte der Zwerg wissen, so als ob überhaupt nichts passiert wäre.

Wie man's nimmt, ich hab einer Drow ein paar Goldstücke abgenommen, entgegnete Marius, wobei man schon an seinem Tonfall hörte, wie wenig begeistert er über diesen Erfolg war.

Schön, geschieht den Dunklen ganz recht, halten sich für die Krone der Schöpfung und damit für unantastbar. Irgendwie werd ich jedoch den Eindruck nicht los, dass du dich nicht darüber freuen kannst. Was ist los Jungchen?

Ich will jetzt nicht darüber reden, tu mir einen Gefallen und geh du die Kleider für den Magier besorgen, ich kann mich die nächsten paar Tage nicht mehr dort blicken lassen. Währenddessen, werde ich mich darum bemühen den Schaden, den du angerichtet hast wieder zu beseitigen.

Wie du meinst, ist deine Sache, aber du weisst ja, wenn du irgendein Problem hast, kannst du es mir ruhig sagen.

Ja ich weiss Grimm, aber es ist nichts, wirklich.

Mit leicht schiefgeneigtem Kopf und zweifelndem Blick startte Grimm den Halbelf noch eine geschlagene Minute an, bevor er die Hand ausstreckte um von Marius das Geld zu fordern.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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  #144  
Alt 03.02.2010, 15:34
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Snowsong Snowsong ist offline
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Missmutig starrte Lelith auf die Kleider. Es war die Kleidung die eine Hohenpriesterin trug.
Lelith zog sich langsam an.
Als sie einen Blick in den Spiegel warf, biss sie die Zähne zusammen.
Sie sah aus wie einen Hohenpriesterin.
Wie jede Hohenpriesterin. Nichteinmal ihr Halsband mit dem Glöckchen durfte sie tragen.
Mit der Peitsche am Gürtel verließ sie ihr Zimmer. Die Wachen auf den Gängen verneigten sich tief vor ihr. Lelith ignorierte sie.
Ihre Mutter wollte sie sehen um ihr etwas wichtiges mitzuteilen. Vermutlich wollte sie ihr mitteilen, das ihr Verlobte das Zeitliche gesegnet hatte.
Bei dem Gedanken musste sie unwillkürlich grinsen. Als sie allerdings vor der Türe zur Kapelle stand, wich das grinsen einer starren Maske aus Selbstbeherrschung.
Lelith holte noch einemal tief Luft, dann öffnete sie die Türe.
„Willkommen zurück.“
„Danke... Mutter.“ Lelith verneigte sich.
Lelith war ihr Missmut anzusehen. Doch die Mutter schien damit keine Probleme zu haben.
„Höre, meine Tochter.“ sagte sie mit gespielter Trauer. Lelith wusste, das diese Frau keine echten Gefühle haben konnte. „Bevor die Einladung zu deiner Weihe kam, erhielten wir die Nachricht das dein Verlobter bei einem Patrouillengang einer Lawine zum Opfer viel.“
„Nein, wie schrecklich!“ Lelith heuchelte entsetzten vor. „Was wird jetzt geschehen?“
„Eine Gute Frage, mein Kind. Es gibt, der Göttin sei dank noch einen anderen Kniedaten.“
Nah Toll....
„Es handelt sich um den Verwitwetetn Waffenmeister des ersten Hauses. Ist dies nicht ein Glücklicher Zufall?“
Ein zu Guter Zufall!
„Die Göttin sei gepriesen!“ Lelith blickte zu dem Götzenbild.
Musste das sein? Fragte sie stumm zu der Statur.
„Er ist zwar schon einige Hundert Jahre alt, aber das kommt uns zugute. Je früher er stierb, je früher bist du wieder frei.“ die Mutter Oberin stand auf.
„Ich möchte ihn dir der nächsten Zeit Vorstellen.“ Lelith verneigte sich nur. „Das war alles Tochter. Geh in dein Zimmer und erhole dich. Ich lasse dich Rufen, wen wir mit dem Gebet anfangen.“
„Sehr wohl Mutter.“ Lelith trete sich um und verließ die Halle so schnell wie möglich.
Sie stürmte mit erzürntem Gesicht die Gänge entlang.
Verdammt! Sie muss damit gerechnet haben, das ich den ersten aus dem Weg räumen werde! Fluchte sie stumm.
Als sie in ihrem Zimmer war, riss sie ihren Kleiderschrank auf und zog die lästige Kleidung aus. Sie hasste es, gewöhnlich auszusehen.
Wenig später trug sie eine weiße Bluse und einen Knie langen, dunkelblauen Rock. „Jetzt fühle ich mich wieder wohl. Oder was meinst du, Vhid?“ der Letrix miaute zustimmend.
„So viel ärger, und das kurz nach unsere Ankunft.“ seufzte sie. Lelith setzte sich ans Fenster. Sie vermisste Donea.
Vhid sprang auf ihren Schoß und schabte an dem Glas. „Was hast du?“ dann sah sie es.
„Das ist das fünfte Haus! Was machen die hier?“ die Gruppe wurde eingelassen, was hieß, dass die eingeladen waren.
Haben die doch was bemerkt...?
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  #145  
Alt 06.02.2010, 00:58
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Marius schüttete ein paar der erbeuteten Münzen in die Hand des Zwerges, genug für die neuen Klamotten des Magiers und vielleicht noch ein, zwei Biere in einer Tavernem, aber keinesfalls mehr, schließlich wollte er nicht, dass Grimmbart wieder in eine Schlägerei verwickelt wurde, wie es schon so oft der Fall war, wenn dieser genug Münzen dabei hatte.

Hm, ist ja nicht gerade die Welt, wie soll ich davon was "standesgemäßes" für unseren "Gast" kaufen, leg noch was drauf, meinte der Zwerg, wobei er die Worte standesgemäß und Gast so betonte, als wären sie etwas unanständiges oder gar ekliges, dass man vom Fuß abkratzen musste.

Na schön, hier hast du noch zwei Münzen, aber stell nichts Dummes damit an.

Alles klar Mutter und ich verspreche dir auch pünktlich um acht Uhr zu Hause zu sein, du weisst ja, nach Anbruch der Nacht habe ich Angst alleine auf der Straße zu sein. Aufgebracht in seinen Bart grummelnd marschierte der Zwerg aus der Höhle heraus, Marius konnte noch ein: Was bildet sich dieser Jungstpund eigentlich ein, ich könnte sein Vater sein und er macht mir Vorschriften, ich sollte ihn bei Gelegenheit mal wieder übers Knie legen, vernehmen, dann war der Bärtige verschwunden.

Mit leichtem Kopfschütteln und einem Grinsen im Mundwinkel schaute Marius dem Zwerg nach, bevor er sich wieder dem bewusstlosen Magier zuwandte. Das Lächeln erlosch schlagartig und machte so etwas wie Sorge und Zweifel platz. War es richtig den Magier hierher gebracht zu haben und würde er sie nicht bei der erstbesten Gelegenheit verraten, schließlich war er ein Drow? Was noch schwerer wog war die Tatsache, dass dieser anscheinend geistig nicht ganz auf der Höhe war und Grimmbart irrte sich, es gab etwas das schlimmer als ein Drowmagier war, nämlich ein verrückter Drowmagier. Der Dieb beschloss kein Risiko einzugehen und holte etliche Seile herbei, bevor er den Magier mühsam zu seinem Bett schleifte und ihn dann noch umständlicher zu fesseln begann, sicher war sicher.
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Geändert von Lazarus (06.02.2010 um 01:00 Uhr)
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  #146  
Alt 06.02.2010, 13:34
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Snowsong Snowsong ist offline
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Schlecht! Seeeeehr schlecht! Lelith ging in ihrem Zimmer auf und ab.
Wir haben doch einen Waffenstillstand! Wen die bemerkt haben, das ich zwei Hohenpriesterinnen erledigt hab, bekomme ich echte Probleme. Lelith warf einen besorgten Blick zum Fenster.
Ich sollte mich auf eine Flucht einstellen! Die Priesterin nahm ihre Dimensionstasche hervor und begann damit, zu packen.
Sie nahm alle Wertgenstände mit, all ihre Gifte und Gegengifte und plünderte ihren Kleiderschrank.
Danach begann sie ihre Bücher einzuräumen. Langsam füllte sich die Tasche.
So voll. Ich habe keinen Proviant, aber Geld um etwas zu kaufen. Meine Bücher und Schriftrollen habe ich auch, um mein Studium auch anderswo fortzusetzen, ein paar Gifte und Gegengifte, Kräuter und Raucherwerke für Rituale, Kleidung und Unterwäsche. Brauche ich noch was? Lelith schaute zu Vhid. Der Letrix gähne nur.
„Gut, dann habe ich alles. Mal sehne, was die wollen.“ Lelith grinste. Sie hatte alles soweit vorbereitet. Auf ihrem Bett lag die alte, abgetragene, braune Kutte mit der sie sich schon oft eingekleidete hatte.
„Das Spiel kann los gehen.“
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  #147  
Alt 15.02.2010, 14:30
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„Es ist wirklich nicht nötig, das du dich vor mir verneigst, Lelith.“ die Mutter des fünften Hauses lächelte sie falsch an. „Schließlich sind wir Verbündete.“
„Natürlich. Mutter Pollaren.“ Lelith nahm ihren Platz neben ihren Schwestern ein.
„Du scheinst noch immer auf diese ungewöhnliche Kleidung zu stehen. Sag mir mein Kind, ist dies nicht unbequem?“ dabei verwies die Gastmutter auf Lelith Kleidung. Lelith hatte, um im Notfall fliehen zu können, für eine sehr knappe, schwarze Hose entschieden. Um ihre Hüfte trug sie einen schwarzen Rock der vorne offen war. Ihr Oberteil war eine schwarze Lederkorsarsche, die ihr auch als Rüstung diente. Ein schwarzer, unverzierten Mantel schirmte die neugierigen Blicke von ihr ab und verbarg gleichzeitig die Schlagenpeitsche und die Tasche in der sie ihre Gegenstände und Vhid trug.
„Nein, verehrte Mutter, dieses Kleidung bietet mir ausreichend Bewegungsfreiheit. Ich kann mich in ihr Problemlos unters Volk mischen und so Dinge erfahren, die eine Priesterin nicht ohne weiteres erfährt.“ antwortete Lelith. „Und das funktioniert?“ zweifelte die Mutter des fünften Hauses. „Ja.“
„Nun, wen das dein Weg ist, so will ich nicht daran herum meckern.“ sie wandte sich von Lelith ab.
„Wir haben uns Heute hier aus einem wichtigem Grund versammelt.“ begann Lelith Mutter. „Heute werden wir als die ersten beiden Häuser in die Geschichte eingehen, die es wagen, einen Packt zu schließen. Wir werden ab heute unsere Krieger, unsere Macht und unsere Schätze teilen um das dritte Haus aus dem Weg zu räumen. Wir werden uns bis an die Spitze kämpfen und die Gunst des Hexenkönigs erlangen.“
Was für ein Schwachsinn sie doch redet... Dachte Lelith stumm. Früher oder Später wirst du deine Partnerin verraten oder von ihr verraten werden.
Genau wie Marius gesagt hat!!

Lelith lauschte den Plänen der Mütter, die zum größten Teil aus Liest und Meuchelmorden bestand. Etwas, was der Göttin gefiel.
Es war sehr langweilig, fand sie.
Aber scheinbar haben sie nichts bemerkt. Ihr Blick wanderte zu den beiden Untoten. Die Priesterinnen standen ruhig in ihren Reihen und lauschten den Berichten der beiden Mütter. Sie nickten ab und an und machten auch sonst einen sehr lebendigen Eindruck.
Sie verhalten sich wirklich so, wie die Lebenden. Stellte Lelith zu ihrer Freude fest.
„... nicht war Lelith?“ die junge Hohenpriesterin wandte ihren Blick ihren Mutter zu.
„Verzeih, ich war in Gedanken Mutter.“ die alte Frau verzog kurz das Gesicht.
„Ich sagte, du wirst uns den Weg ebnen.“ wiederholte sich die Frau. „Du wirst dich das erste Haus auskundschaften und uns die Informationen bringen, die wir benötigen!“
„Natürlich Mutter.“ Lelith machte einen kleinen Knicks.
„Allerdings...“ sagte die alte Drow dann. „... müssen wir dich vorher noch etwas... Verändern.“ Lelith runzelte die Stirn. „Verändern.“ unauffällig suchte sie mit ihren Füßen einen sicheren Stand.
„So ist es, mein Kind. Du musst dich verändern. Du bist viel zu auffällig, als das du die Frau eines Waffenmeisters werden könntest.“ Lelith spannte ihre Muskel an. „Und was versteht ihr unter dieser Veränderung, Mutter?“
„Gehorsamkeit, mein Kind.“
„Er ist ein Mann. Ich werde mich keinem Mann unterordnen. Das ist unter meiner Würde!“
„Das verlange ich auch nicht von dir. Ich rede von mir.“ Lelith blinzelte überrascht. „Ich gehorche Euch doch.“
„Nein, das tust du nicht. Ich habe dich beobachten lasse. Du bist garnicht so dumm, wie ich immer dachte.“
Die Wachen an den Türen zogen ihre Waffen. Zwei spannten ihre Armbrüste.
„Wen unser Plan gelingen will, müssen wir deinen Rebellischen Geist brechen mein Kind.“ die Frau zog ihre Peitsche. „Du bist viel zu aufmüpfig. Das können wir nicht tolerieren.“
Lelith legte ihre Hand auf den Griff ihrer Waffe. „Ihr wollt mich brechen? Wiest ihr, was ihr euch da vorgenommen habt?“ fragte sie mit spöttischer Stimme.
„Sei nicht dumm Lelith. Ich habe schon deiner Mutter dieses Angebot gemacht. Sie hat es abgelehnt und wir haben sie daraufhin getötet. Willst du ihr folgen oder bleibst du bei uns?“
Lelith presste ihre Lippen aufeinander. „Deshalp also musste sie sterben.“
„Deine Mutter war eine der fähigsten Assasiene der Stadt. Sie hätte in unseren Reihen Ruhm und Ehre gefunden. Aber sie lehnte ab, weil der Vater ihres Kindes es ihr geraten hat.“ die Priesterinnen lachten. „Lächerlich oder?“ die Wachen vielen in das Gelächter ein.
„Was ist nun Lelith? Bis du dabei?“
„Als Spielfigur?“ kam es leicht hin über ihre Lippen.
„Nein, als Tochter.“
Lelith blickte zu den Kriegern und ihren gezogenen Waffen.
„Als Gefangene.“ sagte sie dann mit ruhiger Stimme.
„Also, wie ist deine Antwort?“
„Eher sterbe ich, als von meinem Weg abzuweichen.“ antwortete Lelith ruhig und bestimmt. Wohl wissend, das sie gerade ihr eigenes Todesurteil unterzeichnete.
„Schade, aber so soll es sein. Los, erfasst sie!“
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Kleider, wo um alles in der Welt sollte er nur billige Kleider für diesen durchgeknallten Drow herbekommen, damit noch genug für eine Runde Bier in einer Taverne heraussprang? Und überhaupt sah er aus, wie jemand der sich besonders für Mode interessierte, hatte er Lippenstift aufgelegt, sich das Gesicht geschminkt und einen Rock angezogen, oder wirkte sein Bart seit neuestem weibisch? Verdammter Marius und verdammte Drow. Verärgert schaute sich der Zwerg auf dem Marktplatz um, doch was er sah gefiel ihm nicht besonders, mal waren die Kleider zu teuer, oder nur für Frauen, ein anderes Mal bestanden sie nur aus Schund mit Flicken drauf, vielen Flicken, so dass der Drow darin wie ein Hofnarr ausgesehen hätte. Grimmbart war darauf und dran sie genau deswegen zu kaufen, doch dann stellte er sich Marius Gesicht vor, wenn er mit so etwas zu Hause ankäme. Schließlich hatte er einen Stand gefunden, ein schmieriger, ungepfleter Mensch mit einem riesigen Bierbauch stand dahinter, der alles andere als vertrauenserweckend aussah. Die missmutige Mine die dieser aufgesetzt hatte verschand augenblicklich, als er Grimmbart sah und machte so etwas wie schleimerischer Vertrautheit Platz.

Tretet näher Freund Zwerg und schaut Euch meine kostbaren Waren an, ich bin sicher ihr werdet auch etwas in Eurer Grö.....hastig unterbrach er sich, als er bemerkte wie sich die Augen des Zwerges drohend zusammenzogen. Finden, dass Eure stattliche Statur umschmeicheln wird, meinte der Händler kriecherisch.

Ich bin nicht Euer Freund "Mensch", dass das mal klar ist und der Krempel ist auch nicht für mich, sondern für einen Dr.....äh, Gast von mir. Ist ein ziemlicher Hämpfling, aber zwei, drei Köpfe größer als ich. Ich brauche was schlichtes, am besten in schwarz und auch noch ein paar Socken und Schuhe, wenn ihr welche habt.

Natürlich, wie der Herr wünschen, ich habe hier ein Hemd aus feinster Seide, handgesponnen von meiner Frau persönlich, die die besten Webtechniken...

Genug, ich will nicht wissen wie das Hemd mit Vornamen heißt und welchen Beruf es ausübt, was soll das Teil denn kosten? unterbrach Grimmbart den Redefluss des Händlers.

Euch mache ich natürlich ein Sonderangebot, denn ihr müsst wissen ich war schon immer ein Freund der Zwerge. Sagen wir drei Goldstücke.

Du unverschämter Sohn einer Bergziege, sehe ich aus wie ein ausgemachter Trottel oder läuft mir das Gehirn schon zwischen den Ohren raus? Willst du mich beleidigen? Mit einer blitzschnellen Bewegung packte er den Händler an dessen Hemd und zog ihn unsanft zu sich herab, so dass dessen Kopf schmerzhaft auf die Ladentheke krachte. Ich frage dich nur noch ein einziges Mal, danach wische ich den Boden mit deinem stinkenden Kadaver auf, wieviel soll der Fummel kosten?

S.....sagte ich drei Goldstücke für das Hemd? Nein, s.....sicher nicht, ihr müsst mich falsch verstanden haben ich m...meinte 3 Goldstücke für das Hemd, eine Schwarze Hose und meine besten Lederstiefel.

Also zwei Goldstücke für alles zusammen, sehr schön, ich wusste doch, dass man vernünftig mit Euch reden kann.

Aber ich sagte doch drei.... erneut wurde er von dem Zwerg in seiner Rede unterbrochen, der inzwischen seine Axt gezogen hatte und mit dem Finger prüfend über die Schneide fuhr.

Meine Axt hat lange nichts mehr zerschlagen dürfen, meinte Grimmbart völlig zusammenhanglos und ließ seinen Blick langsam über das Geschäft des Händlers wandern bevor er fortfuhr. Aber mein geschätzter Menschenfreund, was sollte mein Gast denn mit drei Socken anfangen, zwei genügen vollkommen.

Der Händler, dessen Gesicht inzwischen merklich blasser geworden war, schluckte ein paarmal schwer, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Ich habe keine Socken, entgegnete er ängstlich und alle Freundlichkeit war aus seiner Stimme verschwunden.

Natürlich habt ihr, schaut doch mal an Euren Füßen herab.

Oh....äh, wie dumm von mir, selbstverständlich k...könnt ihr meine Socken haben, der Kunde ist schließlich König bei mir.

Nachdem der Händler die Kleider zusammen mit seinen getragenen Socken übergeben hatte, zahlte ihm Grimmbart die versprochenen zwei Goldmünzen. Er wollte gerade gehen, als er noch einmal von dem Verkäufer angesprochen wurde:

Einen schänen Tag wünsche ich Euch noch,empfehlt mich weiter und beehrt mich mal wieder.

Natürlich, und das nächste mal bring ich noch ein paar meine Freunde mit, sie sind genau so vernarrt in gute Kleidung wie ich, entgegnete der Zwerg mit einer Mischung aus Humor und Drohung.

Ihr Götter bloß dass nicht, verschont mich vor den Zwergen, meinte der Händler, aber erst nachdem er sicher war, dass Grimmbar ihn nicht mehr hören konnte.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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Geändert von Lazarus (16.02.2010 um 19:02 Uhr)
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  #149  
Alt 17.02.2010, 17:16
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Alles schien ewig zu dauern. Die Schläge der Peitschen, die fliegenden Bolzen, die herannahenden Wachen und die Zauber der Magier. Lelith sah alles langsam auf sich zukommen. Erst der biss, einer ihrer Köpfe riss sie aus diesem Trance- ähnlichen Zustand.
Plötzlich lief die Zeit wieder normal.
Lelith wurde von einem Krieger mit einem Breitschwert angegriffen. Sie sprang zwar zur Seite, doch er streifte ihren Oberarm. Hinter ihr stand schon eine ihrer Schwestern und bereitete ein Gebet vor. Kurz darauf konnte sie ihre Beine nicht mehr bewegen.
Oh Mist! Lähmungsgebet... ach verdammt....
Lelith durchsuchte ihren Kopf nach dem Gegengebet. „Wie einfach das war. Ich hätte mehr von dir erwartet.“ ihre Mutter spie vor ihr auf den Boden.
„An der Oberfläche sagt man: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“ Lelith sprang auf. Sofort flogen ihr drei Bolzen entgegn, denen sie aber ausweichen konnte. Mit dem Sprung nach hinten landete sich jedoch in der Reichweite des Waffenmeisters.
„Tut mir Leid kleines, aber das muss sein.“ er packte sie an ihren langen Haaren. Brutal zog er ihren Kopf zurück und legte ihr einen Dolch an die Kehle. „Beuge dich dem Willen der Mutter!“
„Die Mutter kann mich ja mal so was von...“
„Halt den Mund!“ ihre Schwestern eilten auf sie zu.
Oh oh, und jetzt? Moment!
„Peitsche!“ die Köpfe ihrer Peitsche bissen dem Mann schmerzhaft in den Oberschenkel. Seine Hand mit dem Dolch zitterte und näherte sich gefährlich ihrem Hals.
„Sag ihnen, sie sollen aufhören.“ zischte er. „Ich denk nicht dran!“ lautet ihre Antwort.
„Peitsche, beiß ihn etwas höher! HÖHER!“ der Dolch entfernte sich etwas von ihrem Hals. Lelith packte den Arm sofort. Und obwohl es ihr in der Seele weh tat, tauchte sie mit ihrem Kopf unter dem Arm durch.
Die scharfe Drowwaffe durchtrennte ihr Haar.
Aber sie war frei.
Lelith wartet nicht, bis sich der Mann wieder gefangen hatte. Sie stürmte auf das erstbeste Fenster zu.
Erneut schnappten die Armbrüste. Kurz darauf brannte es in ihrem rechten Oberschenkel. Einer der Schützen hatte sie getroffen.
Egal, ich hab das Gegengift dabei!
Sie hatte das Fenster fast erreicht, als sich ein rotes Spinnennetz vor der Scheibe bildete. „Jetzt haben wir dich!“ lachte ihr Bruder. „Von was träumst du eigentlich, wen du schläfst?“ schrie sie zurück.
Sie kletterte die Säule neben dem Fenster hoch. Dicht gefolgt von den Wachen.
Mist! Mist! Mist!
Es knallte und eine Peitsche schlang sich um ihren linken Knöchel. „Komm gefälligst runter!“ der Mann zog und Lelith stürtze zu Boden. Sie kam schmerzhaft auf dem Boden auf. Es knackte verdächtig in ihrer Seite.
Das war wohl eine Rippe. Dachte sie stumm.
„Hier endet deine kleine Flucht.“ irgendeiner stand ihr mit seinem Stiefel auf den Rücken. „Ich muss sagen, ich fand das sehr langweilig, Schwesterchen.“ eine ihrer Schwestern ging vor in die Knie. „Findest du? Wir sind noch gar nicht fertig!“ keuchte Lelith. „Ach wirklich? Was willst du denn noch machen?“ Lelith schafte es, trotz den schmerzen und dem Gift zu spöttisch lächeln. Dafür bekam sie einen Tritt ins Gesicht. „Los, züchtigen wir sie!“ 10 Peitschen knallten auf ihren Rücken und ruinierten ihr Oberteil.
Ts, sie sind so beschäftigt mit meinem Rücken, das sie meine Hände ganz vergessen haben! Lelith versuchte den Schmerz auszublenden. Langsam, um kein Aufsehen zu erregen, tastete sie nach ihrer Tasche.
Dort umfasste sie eine kleine Keramikkugel. „Wie gesagt.“ zischte sie durch zusammengebissene Zähne. „Lob den Tag nicht vor dem Abend!“ mit diesen Worten holte sie tief Luft und schrie: „Nafara! Unira!“
Die beiden hörten sofort auf, Lelith auszupeitschen und griffen die anderen Priesterinnen an. „Wa...?“ die Mutter brachte keinen Abwehrschlag zustande. Uniras Peitsche biss ihr die Kehle auf.
„Wir sehen uns wieder!“ mit diesen Worten zerschlug Lelith die Keramikkugel. Sofort wurde der dunkle Raum in gleitendes Licht getauft. Die Drows stöhnten Schmerzhaft auf. Als sie wieder einigermaßen sehen konnten, was Lelith verschwunden.
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  #150  
Alt 17.02.2010, 17:43
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„Diese eingebildete, hochnäsige, daher gelaufene, hässliche, arrogante, minderwertige Möchtegern- Priesterin.“ Hyrr schrubbte einen Topf. Wen sie wütend war, wusch sie meistens etwas. Nur so konnte sie garantieren, das sie nicht einem Gast an den Hals sprang.
Ihre Wut richtet sich heute gegen eine Hohenpriesterin.
„Zu wenig Zucker! PAH!“ wütend schleuderte sie die Bürste in das Wasserbecken. „Ich verwette mein Auge das dieses Flittchen noch nie etwas gebacken hat.“ sie packte ein Handtuch und begann damit das Geschirr abzutrocknen. „Zu wenig Zucker!“
Hyrr lies sich viel gefallen. Man konnte sie schlagen, beschimpfen und sie wie ein Genstand behandeln. Sie hatte sich längst an alles gewöhnt und nahm alles mit einem einfachen lächeln hin. Das einzigste, bei dem noch das Zwergische Erbe hervortrat, war, wen man an ihren Koch und Backkünsten herummeckerte. Und wen man ihrer Lele zu nahe trat.
Sie konnte sich rühmen, eine der besten Bäckerinnen der Stadt zu sein und jetzt behauptet eine daher gelaufene Dunkelelfe doch tatsächlich, sie hätte in dem Kuchen zu wenig Zucker getan!
Zum Glück trinken Hohenpriesterinnen kein Bier! Sonst würde sie behaupten, das in meinem Bier auch noch Zucker fehlt!
Hyrr stellte das saubere Geschirr auf einen Tisch. Das einsortieren überließ sie einer langen Person, die auch an die Schränke kam.
Zu wenig Zucker! Ich kann mich einfach nicht beruhigen!
Um auf andere Gedanken zu kommen, ging sie in die Backstube. Andere Sklaven waren damit beschäftigt Brot und süße Stückchen zu Backen. Hyrr kontrollierte etwas und lief dann weiter in die Hauptküche. Bald würden die Herbergsgäste von nebenan kommen, um ihr Abendessen einzunehmen. Die Öfen wurden vorgeheizt, Gemüse schon zugeschnitten.
Die Küchenchefin, eine Dunkelelfe nickte ihr zu. Die Frau war ebenfalls aus dem Armenviertel und eine der wenigen, die Hyrr als freundlich bezeichnen würde. Natürlich trennten Lelith und sie noch etliche Welten, und dennoch schätzte die Zwergin die Drow.
„Hyrr, eine der Gäste hat sich beschwert. Du hast...“
„Zu wenig Zucker! PAH!!!“ und schon war sie wieder mies gelaunt. „Die hat keine Ahnung von Kuchen! Ich nehme jetzt schon die Doppelte Menge an Zucker, als im Rezept vorgeschrieben!“
Die Dunkelelfe seufzte. „Ja, ich weiß, aber dennoch. Wir müssen...“
„Die wünsche der Gäste berücksichtigen. Bla, bla bla.“
Hyrr drehte sich um uns stampfte zur Tür. „Wo willst du hin?“
„Ich geh mal schauen, ob ein Gast was Essen will.“ knurrte sie.
Vielleicht ist ja jemand dumm genug, meine Kochkünste zu bemängeln. Dem würde ich was erzählen!
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  #151  
Alt 20.02.2010, 22:38
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Vergessen. Irgendwie wurde Grimmbart das lästige Gefühl nicht los, irgendetwas elementares vergessen zu haben. Naja, vielleicht fiel ihm bei einem oder zwei Bierchen wieder ein, was das war. Beim Trinken waren ihm noch immer die besten Ideen gekommen. Völlig mit den Gedanken an das nächste hochprozentige Getränk beschäftigt, dass er sich hinter die Binde kippen würde, merkte er nicht wie er die ganze Zeit beobachtet wurde. Sein Verfolger war erst durch die Aktion am Marktstand auf den Zwerg aufmerksam geworden, doch jetzt hatte er seine Beute erfasst und würde sie ganz gewiss nicht entkommen lassen.

Zuerst der Zwerg und dann der Halbelf, flüsterte die Gestalt mit drohendem Unterton.

Also für den Anfang vier Biere, und ne halbe Flasche Zwergenschnaps, dann kann ich endlich zum gemütlichen Teil übergehn, am besten mit nem richtig starken Grog, für die alten Knochen. Das sollte reichen und Marius dürfte sogar noch Wechselgeld zurückbekommen. Grimmbart, du bist einfach ein wahres Genie, mal sehn wo geh ich jetzt am besten hin? Unschlüssig schaute sich der Zwerg um, wieso war er eigentlich in eine verlassene Seitenstraße abgebogen?

Ich kann dir sagen wo du hingehst, schnurstracks in die Hölle, aber vorher verrätst du mir noch, wo der Halbelf ist.

So schnell es seine kurzen Beine zuließen, wirbelte der Zwerg um die eigene Achse und zog noch während der Drehung seine Axt aus dem Rückengurt.

Zeig dich Feigling, oder hast du Angst vor einem ehrlichen Kampf? schrie Grimmbart die Finsternis hinter sich an, und obwohl er mit seinem Auge noch immer ausgezeichnet im Dunkeln sehen konnte, sah er nur Schatten hinter sich.

Du willst mich sehen Narr, nun gut, du sollst schließlich wissen wer dir einen qualvollen Tod bringen wird. Die Gestalt machte einen weiteren Schritt nach vorne und vollführte eine huschende Bewegung mit den Armen und die Schatten verschwanden. Endlich konnte Grimmbart erkennen wer vor ihm stand, nämlich niemand anderer als der Anführer, der Jammerlappen, die Marius und er vernichtend geschlagen hatten. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm, irgendwie wirkten dessen Proportionen auf entsetzliche Weise falsch.
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  #152  
Alt 21.02.2010, 17:14
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Zur Hölle mit der Familie! Lelith schleppe sich durch eine Gasse. Wenn ich das hier überlebe, werde ich mich fürchterlich rächen!
WENN sie überlebte. Aus ihr völlig unerklärlichen Gründen wirkte das Gegengift nicht. Es verlangsamte die Prozedur nur. Dazu kamm der hohe Bluverlust. Zwar hatte sie ein paar Verbände dabei gehabt und sich irgendwie notdürftig versorgt, aber wenn nicht bald jemand professionelles ihr half, würde sie sterben.
Wehmütig berührte sie ihr Haar. Wenigstens falle ich so nicht auf. Ich sehe aus wie eine Bewohnerin des Armenviertels.
Aber was brachte ihr das? Wo sollte sie hin?
Hyrr... Ja, ich sollte zu Hyrr. Die Zwergin war eine gute Wahl. Nur, wo war fand sie die?
Ach verdammt, ich bin am falschen Ende...
Verdammter Portalzauber! Wenn ich den Magier seh, der mir den Schrott verkauft hat, ist er ein toter Mann!
Schwor sie sich.
Sollte sie es in ihrem Zustand wagen, über den Markt zu laufen? Besser nicht. Es gab unzählige zwielichte Gestalten, die nach leichter Beute Ausschau hielten. Und im Moment zählte sie zu der sehr leichten Beute. Also, was jetzt?
Lelith sank schwer atmend an einer Hauswand zusammen.
Sazariel. Ich muss Sazariel finden. Der Drow lebte hier in der nähe. Das glaubte Lelith zumindest.
Stöhnend richtet sie sich auf. Es tat ihr wirklich alles weh. Sie war sogar gezwungen, sich an der Hauswand abzustürzen.
Welch Schande!
Bleib ruhig Lelith! Du musst nur aus der Altstadt raus...
Das war leicht gesagt. Sie kannte diese Gegend kaum. Zwar grenzte der Markt auch an diesen Teil der Stadt, aber die Verkäufer waren alles andere als vertrauenswürdig. Und meistens hatte man schnell einen Dolch im Rücken, wen man unachtsam war.
Für Frauen war es eine schlechte Gegend.
Ich zieh die Kapuze tief ins Gesicht, dass müsste reichen. Mit einem stummen Stoßgebet zu ihrer Göttin schleppe sie sich durch die verzweigten Wege des Armenviertels.
Sie wusste nicht, wie lange sie schon herum irrte. Die Schmerzen hatten aufgehört.
Es existierte nur noch diese unendliche Erschöpfung.
Sie hatte schon lange aufgehört sich die Gassen und Straßen zu merken. Lelith zwang sich nicht, darüber nachzudenken. Aber sie hatte sich hoffnungslos verlaufen.
„Du wirst verfolgt.“ wisperte einer ihrer Schlagenköpfe. „Ein Ork und drei Goblins.“ Lelith ignorierte sie. Sie war sowieso schon fast tot. Was machte es da schon aus, wen sie verfolgt wurde? Sie starrte stur auf den Boden.
Dabei krabbelte etwas rotes vor ihre Füße. Etwas bekanntes, rotes.
„Donea!“ sie hätte diese Spinne überall wieder erkannt.
Doch anstatt über ihre Füße wieder zu ihrem angestammten Platz auf Lelith Kopf zu krabbeln, eilte das Tier über den Boden. „Warte!“ Lelith quälte sich hinter der Spinne her.
Donea führte Lelith aus dem Labyrinth der Gassen heraus. Vor ihr erstreckten sich kleine, baufällige Hütten.
„Da soll ich runter?“ Donea eilte los und Lelith folgte ihr einfach mal.
Die junge Hohenpriesterin schwitzte. Das Gift hatte bereits Fieber hervorgerufen. Und mittlerweile konnte sie sich auch kaum noch auf den Beinen halten.
„Schneller, sie holen auf!“
„Hätte ich gewusst, das ihr so verplappert seit, hätte ich euch in die Tasche gesteckt!“ murrte Lelith.
Aber leider hatte die Peitsche recht. Ihre Verfolge holten auf. Mittlerweile zeigten sie sich auf offen.
Vermutlich haben sie die Brutspur gesehen...
Lelith konnte den Gedanken nicht zu ende denken. Sie stürzte.
Hinter ihr erklang der triumphierende Ruf des Orks.
„Steh auf!“ kreischten die beiden Köpfe. Aber Lelith fehlte einfach die Kraft.
Die Göttin hat wohl genug von mir.
Verschwommen nahm sie war, wie sich Vhid aus der sicheren Tasche befreite und an ihrem Ärmel zerrte. Auch Donea versuchte sie, zum weitergehen zu bewegen.
Lelith ging dem drängen nach und schleppe sich auf allen vieren weiter. Ihre Begleiter leiteten sie auf eines der Häuser zu.
Sie hatte die Schwelle fast erreicht, als sie von einer großen Hand gepackt worden war. „Ein Weibchen!“ grunzte jemand. Stinkender, fauler Atem schlug ihr ins Gesicht. „Ein schönes Weibchen!“ sagte eine andere Stimme.
Das war das letzte, was Lelith noch hörte...
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  #153  
Alt 22.02.2010, 20:50
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Erst nach einem zweiten genaueren Blick, konnte der Zwerg feststellen, was ihn so am Anblick des Schlägers gestört hatte, einer seiner Arme war vom Ellenbogen bis zum Handgelenk aufgeschlitzt, so als hätte etwas seinen Arm gespalten. Der Arm wirkte seltsam verkrüppelt, in sich verdreht, außerdem war er auf die doppelte Größe des anderen, normalen, Gliedmaßes angeschwollen und er schien in einem langsamen, fast unmerklichen Rhytmus zu pulsieren.

Man, du warst ja noch nie ne Schönheit, aber jetzt könntest du glatt nen Modelwettbewerb für das hässlichste Monster im Armenviertel gewinnen, meinte der Zwerg altklug.

Die einzige Antwort seines Gegners bestand in einem hämischen Lachen und einem blitzschnell geführten Hieb, der locker die Distanz von zwei Metern zu dem Zwerg überbrückte. Der deformierte Arm, hatte sich in unmöglicher Weise gestreckt und die gekrümmten Krallen an dessen Hand, hatten den Lederpanzer des Zwerges durchdrungen wie ein heisses Messer einen Butterblock. Ungläubig starrte der Zwerg an sich herab, eine Handbreit über seinem Herzen quoll helles, arterielles Blut aus einer tiefen Wunde hervor, und er hatte plötzlich Probleme mit dem Atmen. Verdammt, der Kerl hatte irgendwie geschafft seinen Lungenflügel und einen Teil der Arterien zu verletzen. Nur ein paar Zoll tiefer und er hätte sich die Radieschen von unten anschaun können.

Ein Glückstreffer, jetzt bin ich an der Reihe, meinte der Zwerg schwer schnaufend, bevor er mit einem lauten Zornesschrei, die Axt wie ein Derwisch schwingend um seinen Geger herumtanzte. Grimmbart traf, mehr als einmal und wurde selbst unzählige Male getroffen, und obwohl seine Verletzungen nicht so schwer waren wie die erste, merkte er doch wie das Leben langsam aber unaufhörlich aus ihm herausfloss. Seinem Gegner erging es nicht besser, aber dieser verkraftette die Treffer anscheinend etwas besser.

Wenigstens kann das Ding bluten und was für ein schönes Muster sein Blut auf dem Boden hinterlässt, wirklich ein hübsches Grün, überlegte Grimmbart mit einem seltsamen Anflug von Galgenhumor. Er sah bald ein, dass es nur noch eine einzige verzweifelte Möglichkeit gab, diesen Kampf zu beenden. Grimmbart sammelte noch einmal all seine Kräfte und stürmte mit rasender Geschwindigkeit auf seinen Gegner zu, die Axt zum Schlag hoch erhoben, so als wollte er den Kopf seines Gegners spalten, doch statdessen führte er einen Seitlichen Hieb gegen das linke Bein seines Kontrahenten aus, so fest, dass die Axt stecken blieb. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und einem leisen Gefühl des Verlusts ließ er sie stecken wo sie war und taumelte noch immer in der Vorwärtsbewegung, geduckt zwischen den weit geöffneten Beinen seines Gegners durch. Entgegen aller wahrscheinlichkeit gelang das Manöver sogar und in der Zeit die sein Gegner brauchte die Axt aus dem Bein zu ziehen und sich umzudrehen, hatte der Zwerg schon ein gutes Stück zwischen sich und seinen Verfolger gebracht. In seiner Brust war ein lautes Rasseln zu vernehmen und er sah alles nur noch verschwommen vor sich, dennoch wagte er einen kurzen Blick nach hinten. Was er sah ließ seine Schritte noch ein wenig schneller werden, das Monster war keinesfalls stehen geblieben um sich von seiner Wunde zu erholen, sondern rannte fast so schnell wie ein Mensch hinter ihm her. Die Verletzung die einen Normalsterblichen binnen weniger Minuten getötet hätten, oder ihn zumindest doch so sehr behindert hätten, dass dieser zu einer Verfolgung nicht in der Lage wäre, schienen das Ding hinter ihm nur unmerklich zu verlangsamen, gerade so als wäre dessen Fuß nur eingeschlafen und nicht bis zum Knochen aufgeschlitzt. Ihr Götter was war das nur für eine Kreatur? Grimmbart war fast am Ende seiner Kräfte, ein falscher Schritt, ein loser Stein, der unter seinem Fuß wegrutschte und es wäre um ihn geschehen. Das Einzige was ihn noch weiter rennen ließ war das Geräusch von vielen Stimmen, anscheinend hatte er den Marktplatz fast erreicht, das und die Tatsache, dass er Marius warnen musste. Er rannte wie er noch nie in seinem Leben gerannt war, sein atmen hörte sich nunmehr so an, als wäre ein Dampfkessel leck geschlagen und ihm wurde fast schwarz vor Augen. Grimmbart näherte sich einem Gasthaus, wie er an dem Gelächter und Gläserklirren hören konnte. Seltsam das nächste Gasthaus war doch nicht direkt am Markt, da gab es nur so ein komisches Teehaus. Er hatte sich immer gefragt wie sich ein Teehaus im Armenviertel halten konnte, denn Tee war normalerweise nicht das Nationalgetränk in einer so verkommenen Gegend. Nur schwule Elfen, Drow und Eunuchen tranken Tee, also musste es wohl an den Backwaren liegen, dass das Geschäft sich so lange gehalten hatte. Während er sich noch seine vollkommen sinnlosen Gedanken über Tee machte, krachte er auch schon mit voller Wucht gegen einen der Tische, die hier im Freien standen und zerschmetterte ihn mühelos, bevor er schmerzhaft auf den Boden prallte. Marius, ich muss Marius warnen, hauchte er mit letzter Kraft und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, endlich weiss ich was ich vergessen habe, Unterwäsche für den Drow, seine Gedanken verwirrten sich zusehends und das letzte was er bewusst wahrnahm, war das Gesicht einer Zwergin die sich über ihn beugte und das sein Verfolger noch immer nicht da war, war er abgehauen? Grimmbart konnte sich nicht lännger wach halten und verlor sein Bewusstsein.
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Geändert von Lazarus (22.02.2010 um 21:23 Uhr)
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Alt 22.02.2010, 22:16
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Das ist sie ja schon wieder! Hyrr fixierte die Priesterin mit bösem Blick. Wehe dir, du sagst wieder was über Zucker!
Die Zwergin räumte gerade einen Tisch ab. Die Priesterin ignorierte sie. Hochnäsiges Ding! Um die Priesterin nicht bedienen zu müssen, begann Hyrr damit, die Gäste am Eingang zu bedienen. Orks, Goblins, Drows, Menschen.... es gab alles. Nur keine Zwerge!
„Hallo Hyrr.“ diese Stimme kannte sie! „Sazariel!“ der Drow grinste.
„Bringst du mir ein Stück von deinem berühmten Apfelkuchen?“
„Aber sicher doch!“ Hyrr wollte schon los stürmen, als er sie an der Schulter packte. „Und leiste mir Gesellschaft, ja?“ er klag sehr ernst. Hyrr nickte. „Sets dich an deinen Stammplatz. Ich komm gleich.“ mit diesen Worten eilte sie los.
Ist etwa etwas mit Lelith? Bei diesem Gedanken krampfte sich ihr Magen zusammen. Wehe, es hat sie einer angerührt!
In der Küche herrschte bereits Hochbetrieb.
„Der werte Herr Sazariel wünscht meine Anwesenheit.“ sagte sie zu ihrer Chefin. Die Dunkelelfe nickte nur. Sazariel war ein Stammkunde, denn sie nicht verlieren wollte. Schließlich hielt er dem Gasthaus allerlei unmögliche Gäste vom Hals.
Mir einem Tablett auf dem Apfelkuchen, Tee und Zucker stand, eilte Hyrr nach draußen. Auf der kleinen Terrasse, in der Dunkelsten Ecke wartete er auf sie.
„Lass es dir schmecken.“ Sazariel lächelte uns schob sich ein Stück davon in den Mund. „Du kannst einfach hervorragend Backen, meine Liebe.“
„Du bist der einzigste, der dies würdigt!“ brummelte die Zwergin.
„So? Erzähl.“ Hyrr schnaubte und begann von der Priesterin zu reden. Sazariel hörte alles still an, dann lächelte er. „Hyrr. Nimm das nicht persönlich. So ist meine Rasse halt. Glaube mir, würde es ihr nicht schmecken, würde sie dir den Kuchen ins Gesicht werfen.“
„Das soll sie wagen, dann werfe ich was zurück.“ dabei dachte sie an etwas großes, schweres, scharfes.
„Der Punkt ist doch, das sie nicht wieder kommen würde. Aber so wie du gesagt hast, hat sie genau den gleichen Kuchen bestellt und isst ihn auch. Die will nur um den Preis feilschen.“
„Schlampe...“ Hyrr verschränkte die Arme vor der Brust. „warum bist du eigelich hier?“
„Wegen Lele.“ sofort wurde er ernst.
Schlechtes Vorzeichen...
„Ich war vorhin... Geschäftlich unterwegs und dachte, ich könne sie besuchen.“
„Und?“ Hyrr beugte sich vor.
„Scheinbar ist sie abgehauen.“
„Oh, nicht gut!“
„Ja. Ich habe nur einen kurzen Blick riskirt. Es sind zwei Hohenpriesterinnen gestorben, die Mutter des fünften Hauses hat ihre Stimmbänder verloren und mindestens zwei Priesterinnen sind erblindet.“ Hyrr pfiff anerkannt. „Das klinkt nach Lele.“
„Ja. Aber sie ist nirgends zu finde. Ich hatte gehofft sie währe bei dir...“
„Nein.“ die Zwergin starrte betrübt auf ihre Hände. „Aber ich werde die Augen nach ihr offen halten.“
„Gut. Ich werde sie derweil an ihren Lieblingsplätzen suchen.“ Sazariel machte Anstand zu gehen.
„Warte noch.“ Hyrr holte tief Luft. „Wenn sie abgehauen ist, dann ist sie jetzt Freiwild oder? Was machen wir jetzt? Sollen wir es wagen sie....?“
„Still.“ unterbrach Sazariel sie. Er starte in auf die Straße. Hyrr lauschte, konnte aber nichts verdächtiges hören. „Was ist?“ der Drow wies ihr an, ihr zu folgen. „Drinnen sind wir sichererer.“
Im inneren war alles noch normal. Gäste redeten, die Bedienstete bedienten und die Priesterin hatte ihre Peitsche gezückt.
Moment.
Die Priesterin hatte was getan?
Sofort verstummten die Gespräche. „Etwas nähert sich!“ sagte sie mit ihrer hellen Stimme. Kurz darauf Krachte etwas nur wenige Meter hinter Hyrr in einen Tisch.
„Im Namen der Berge, der Schmiede und...“ dann verstummte sie.
Das war ein Zwerg!
Ohne auf die Warnenden Rufe der anderen zu achten, eilte sie zu ihrem Artgenosse. Er war schwer Verletzt und hatte wohl gerade einen Marathonlauf hinter sich.
„Oh oh oh.“ Hyrr lies ihr Auge über den Zwerg schweifen. „Das sieht übel aus.“
„Schau dir erstmal das Ding da hinten an.“ Sazariel war neben sie getreten. Er hatte zwei Kurzschwerter gezogen und starrte auf eine dunkle Gasse.
Hyrr sah nichts, außer Schatten und Dunkelheit. Da Drows aber so gute Augen hatten, zweifelte sie nicht an den Worten des Mannes. „Er muss einen Kameraden habe.“
„Wie kommst du darauf?“ Hyrr zerriss gerade ihre Schürze, um die tiefe Wunde an der Brust zumindest vorläufig zu verbinden. „Er redete von einem Marius, den er warnen muss.“
„Verdammt gute Ohren.“ murrte Hyrr. Dann stutzte sie.
„Marius... Der Kerl hat Lelith angegraben und sie anschließend beraubt!“ sofort verengten sich Sazariel Augen zu Schlitzen.
„Dann sollten wir den Zwerg retten.“ der Dunkelelf trete sich um, um den Wirt zu holen.
„Keine Sorge, Artgenosse. Ich wert dich wieder auf die Beine bringen.“ Hyrr war sich nicht sicher, ob er sie hörte. Sein Zustand war sehr kritisch.
Nun kann ich dein Wissen wieder benutzen, um ein Leben zu retten. Dachte sie lächelt.
Sazariel kam kurz darauf mit zwei Orks zurück.
„Legt ihn vorsichtig hier drauf und bringt ihn auf mein Zimmer!“ die beiden Orks gehorchten Wortlos. „Hyrr, du sorgst dafür, das er da lebendig wieder raus kommt.“ wies er sie an. „Mach ich!“
„Schaffst du das auch?“
„Ich habe lange Zeit mit einer Waldläuferin und einem Heiler zusammengelebt. Ich weiß, was ich zu tun habe.“
„Gut.“ die Orks trugen den Verletzten eilig ins innere des Gasthauses. „Sorge dich nicht um das Ding, das ihn so zugerichtet hat.“ der Dunkelelf berührte seine Waffen. „Heute Nacht ruhen hier drei Priesterinnen, zwei Waffenmeister und mehr als ein Dutzend Krieger.“
„Als ob ich das nötig hätte!“ knurrte Hyrr. „Ich habe schließlich auch noch eine Axt!“
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Geändert von Snowsong (24.02.2010 um 10:27 Uhr)
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„Übel, übel.“ Hyrr stellte eilig eine abgetragene Tasche auf den Tisch und wühlte darin herum.
„Was auch immer es war, es hat ihm die Lunge beschädigt. Und er verliert Blut. Viel Blut.“ brummelte sie zu Sazariel. „Ich werde mein ganzes können einsetzten müssen und selbst dann kann ich für nichts garantieren.“
„Mach dir keine Sorgen Hyrr.“ der Drow lehnte an der Wand und starrte auf das Fenster.
„Leichter gesagt als getan.“ zuerst musste sie die Arterie wieder herstellen sonst würde der Zwerg verbluten. „Soll ich einen Heiler besorgen?“
„Einer, der nicht auf dein Geld aus ist? So was gibt es hier?“ scherzte Hyrr. Sie zog eilig einen kleinen Stein hervor.
„Ich habe seit unzähligen Jahren keine Magie mehr benutzt...“
„Du schaffst das schon. Schließlich haben dich Atropa und Zebrun ausgebildet.“ sagte Sazariel um ihr Mut zu machen. Hyrr hörte ihm aber gar nicht mehr zu. Sie hatte sich bereits ans Bett gestellt und ihre Hände auf die Brust des Zwerges gelegt.
Sie stellte sich die Lunge vor und schickte ihren Geist in den Körper des Verletzten. Langsam begann sie damit, die Arterien wieder an ihren Platz zu schieben.
Es es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie das Loch in seiner Brust schließen konnte. Mit einem seufzen lies sie sich nach hinten fallen. Dort stand bereits ein Stuhl.
„Ich konnte das Loch nicht ganz schließen.“ sagte sie zu Sazariel. Der Drow reichte ihr frisches Wasser. „Gib mir bitte die Verbände.“
Sie säuberte die Wunde, schmierte eine Heilsalbe darauf und verbannt ihn danach.
„Jetzt hoffe ich nur, das ich keinen Fehler gemacht habe.“ sie wischte sich den Schweiß von ihrem kahlen Schädel.
„Einen Fehler würde ich ausschließen. Du hattest immerhin gute Lehrer.“
Bei der Erinnerung an Atropa und Zebrun durchzuckte Hyrr ein leichter Schmerz. Die beiden Waldelfen waren ihr sehr gute Freunde gewesen.
Atropa, eine Waldläuferin und Zebrun, ein Heiler. Beide hatten sie die Zwergin aufgenommen, gesund gepflegt und dann ihm Hain wohnen lassen. Es war eine schöne Zeit gewesen. Bis...
Ja, bis diese Dunkelelfen- Patrouille aufgekreuzt ist, den Hain angezündet hat, Zebrun ermordete und die Arme Atropa mit mir hier her verschleppt hat!
Schon allein bei der Erinnerung stieg Wut in ihr auf.
„An was denkst du gerade?“ Sazariel holte sie in die Wirklichkeit zurück.
„An nichts.“ Hyrr stand auf und packte Tasche. „Wenn er aufwacht, ruf mich bitte sofort. Ich weiß nicht, wie er reagiert, wen er dich als erstes sieht.“ sie öffnete die Türe. „Und versuch bitte nicht, etwas über diesen Marius heraus zu bekommen, ja? Ich mag es nicht, wen man einem Artgenossen etwas antut.“
„Wen du mich so lieb darum bittest, werde ich selbstverständlich ruhig bleiben.“ kicherte er. „Obwohl ich doch einmal neugierig währe, wie du mit einer Axt zuschlägst.“
„Plappre noch eine weile so weiter, und ich werde dir meine Kampftechniken einzeln vorführen.“ drohte sie ihm mit gehobener Faust.
Sazariel kicherte nur. „Geh Arbeiten Hyrr. Ich hole dich dann.“ versprach er ihr.
„Das hoffe ich für deine Gesundheit.“ mit diesen Worten trat sie auf den Gang und zog die Türe hinter sich zu.
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  #156  
Alt 24.02.2010, 20:34
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Grimmbart, spürte weder wie er von den Orks hochgehoben wurde, noch was die Zwergin un der Dunkelelf besprachen. Was er jedoch fühlte war die Tatsache, dass er dem Tod näher als dem Leben war. Er konnte schon das Schlagen der Hämmer in der großen Schmiede seines Gottes hören, raue Zwergenstimmen, die laut ein ihm bekanntes Lied sangen, in dem es sich Hauptsächlich um Gold drehte und noch weiter entfernt Stimmengewirr, das von einem großen Fest kündete. Sauft nicht das ganze Bier ohne mich, schrie er ins Dunkel des Ganges vor sich. Hundert Meter entfernt war der Ausgang des Stollens und er konnte schon den Feuerschein der Schmiede und das Zischen der Blasebälge hören, mit denen die Glut weiter aufgeheitzt wurde. Er wollte schon losrennen, als ihm eine erschreckende Tatsache bewusst wurde: er hatte seine Axt im Körper seines Feindes zurückgelassen, ein Unding, wenn nicht sogar ein Frevel, wie konnte er seinem Gott gegenübertreten, unbewaffnet und damit fast nackt? Er würde sich ganadenlos blamieren, suchend drehte er den Kopf nach hinten um den Gang wieder zurückzugehen und die Axt zu holen. Der Tunnel endete jedoch schon nach drei Metern in einer Sackgasse, dafür sah er jedoch, dass seine Waffe unerklärlicherweise wieder in seinem Schulterhalfter steckte. Ja, so ist's schon besser, Grimmbart summte bereits leise das Lied seiner Kameraden mit, während er langsam vorwärts schritt. Kurz bevor er das Ende des Ganges erreichte, prallte er unsanft gegen eine unsichtbarte Mauer. He was soll das lasst mich ein, oder bin ich etwa nicht gut genug für diese ehrwürdigen Hallen? den ersten Teil des Satzes hatte er in wütendem Tonfall, den zweiten jedoch fast ängstlich ausgesporchen, gerade so als fürchte er sich vor einer negativen Antwort.

Geh wieder zurück, ertönte plötzlich eine ihm unbekannte und ziemlich schrille Stimme.

Warum?

Wie warum? Weil äh...ich es dir sage, laut meinen Unterlagen hast du noch nicht genug Heldentaten vollbracht und deine Zeit ist noch nicht gekommen. Außerdem bin ich dein Gott und befehle es dir, meinte die Stimme besserwisserisch und in dem Versuch göttlich zu klingen, was jedoch sträflich misslang.

Noch immer konnte Grimmbart den Sprecher nicht sehen, aber eines wusste er mit Sicherheit, kein Gott und schon garnicht sein eigener hatte eine so hohe, nervtötende Stimme, und seit wann scherten sich Zwerge schon um Unterlagen? Du bist sicher nicht mein Gott, also komm raus und zeig dich, damit ich dich wegen dieser Blasphemie bestrafe.

Jaja, ist ja schon gut, du hast mich ertappt. Vor Grimmbart trat auf einmal ein Gnom aus der massiven Wand hervor, in der einen Hand hielt er ein Buch, dass fast so groß wie er selbst war und dass unheimlich schwer sein musste, die andere umfasste eine kleine Feder von der Tinte auf den Boden tropfte. Ihr Zwerge habt einfach keinen Sinn für Humor, warum musste mich mein Gott auch ausgerechnet zu den Rauschebärten schicken? Belohnung für gute Dienste, pah, dass ich nicht lache. Andere Verwalter sind für Menschen, Drow oder Orks zuständig, und war krieg ich, hä? Ja genau du hast's erfasst ich muss mich mit diesen mürrischen, nach Bier stinkenden, verschmutzten, ungehobelten.... Die Litanei des Gnoms wurde schlagartig unterbrochen, als ein Hammer aus der Schmiede mit hoher Geschwindigkeit angeflogen kam und sich zielsicher eine Handbreit über dem Kopf des Gnoms mit lautem Krachen in das Felsgestein bohrte.

Ähm...andererseits hätte es mich natürlich auch schlechter erwischen können, so wie meinen unglücksseeligen Kollegen Karl, du musst wissen er ist für die Verwaltung von Insekten zuständigen. Ja, wenn man es so sieht bin ich mit Zwergen noch gut bediente, auch wenn sie ziemliche Stur....hastig unterbrach er sich, bevor noch jemand auf die Idee kam einen zweiten Hammer zu werfen.
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Geändert von Lazarus (24.02.2010 um 20:36 Uhr)
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  #157  
Alt 25.02.2010, 23:59
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Sie konnte nicht verhindern, das schwarze Punkte in ihrem Sichtfeld herum sprangen. Das war der Preis, wen sie Magie einsetzte.
Zwerge und Magie.
Gab es etwas ungewöhnlicheres?
Aber Hyrr hatte es machen müssen. Mit der linken Hand wischte sie sich den Schweiß von der Stirn, mit der anderen rührte sie in der Suppe.
Oh Vater der heiligen Schmiede, lass mich diesen Abend heil überstehen! Betet sie stumm.
Natürlich hatten die Priesterinnen bemerkt, das jemand Magie eingesetzt hatte. Wen sich herausstellte, das sie das war, würde sie niemand mehr retten können. Nicht einmal ihre Lelith, selbst wen sie kleine als neu erste Mutter der Stadt erschien.
Hyrr hatte Magie benutzt, etwas, was Sklaven verboten war.
Und Drows waren sehr darauf bedacht, Gesetzte einzuhalten. Besonders den Sklaven gegenüber.
Bleib einfach ruhig Hyrr, bleib einfach ruhig!
Aber es war nicht so einfach, ruhig zu bleiben, wen eine Priesterin neben einem stand und einem auf die Finger schaute.
Besonders nicht, wen es die ist, die mit meinem Kuchen Probleme hat!
Das Wort „Zucker“ schwebte wieder in Hyrrs Kopf herum und brachte sie auf andere Gedanken.
„Was hat den Zwerg den angegriffen?“
„Du sollst Arbeiten, nicht reden!“ die Peitsche knallte. Hyrr biss die Zähne zusammen.
Noch mal, und ich werde zurückschlagen!
Sie stellte es sich bereits vor, wie sie den großen Schöpflöffel der Priesterin über den Kopf zog, als eine andere Sklaven sie rief.
„Der werte Herr Sazariel schickt mich. Er will, das du ihm seinen Tee bringst. Außerdem meinte er, sein Diener währe am Aufwachen. Du wüstest Bescheid.“
Hyrr nickte. Sie und Sazariel hielten es für besser, den fremden Zwerg als „Diener“ auszugeben. „Übernimm du das Rühren.“ die Menschenfrau gehorchte.
Alle Erschöpfung viel von ihr ab. Hyrr suchte eilig ein Tablett, stellte dort Sazariel Lieblingstee, Gebäck und selber gebrautes Bier drauf und stürmte dann zum Zimmer des Drows.
Wie sie vermutet hatte, erwartet er sie schon. „Er hat vor kurzem angefangen zu reden.“ lautet seine Begrüßung. Hyrr trat an das Bett und überprüfte den Puls.
„Er hat auch kein Fieber, das ist gut. Allerdings habe ich nicht geglaubt, das er nach so kurzer Zeit wieder aufwacht.“
„Tja, der kleine ist entweder sehr zäh oder aber, du hast besser gearbeitet, als du dir vorstellen kannst.“
„Oder beides.“
„Oder beides.“, stimmte er ihr zu.
„Was wirst du ihm sagen, wen er wach ist?“, wollte der Dunkelelf wissen.
„Ich? Ich werd ihm erstmal gehörig die Meinung Geigen! Er hat einen Tisch kaputt gemacht und sein Kumpel hat für einen Nervenzusammenbruch bei Lele gesorgt. Dem Kerl wert ich von so was die Leviten lesen, das er nicht mehr weiß wo oben und unten ist!“
„Du bist ganz schön sauer.“, stellte er fest. „Ich? Nein, überhaupt nicht. Du hast noch nie eine wütende Zwergin erlebt, sonst wüstest du das.“, mit diesen Worten setzte sich Hyrr auf den Stuhl neben dem Bett und wartet.
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  #158  
Alt 27.02.2010, 18:12
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Wie dem auch sei, deine Zeit ist nicht gekommen und bevor du meine weiterhin verschwendest, werde ich dich zurückschicken.

Was soll der Unsinn, hast du dir mal meine Wunde genauer angesehn? Sie ist so tief, dass man ein komplettes Goldstück darin verschwinden lassen könnte, also sag mir nicht, meine Zeit wäre noch nicht gekommen, du dämlicher Knilch, ich will jetzt in die große Schmiede und du hälst mich sicher nicht davon ab.

Dein Körper wird gerade mit Magie geheilt und ich wäre dir verbunden, wenn du die Beleidigungen zukünftig unterlassen könntest, ich tu schließlich auch nur meinen Job, außerdem ist in Paragraph 463, der übrigens auf Seite 1267 zu finden ist, klar und deutlich geregelt, dass.....

Man Freitags nur Fisch essen, oder nur mit dem Wind schiffen darf, und man nur......moment mal, was soll das heissen, mit Magie geheilt? Kein anständiger Zwerg der was auf sich hält hat etwas mit Magie zu tun, außerdem sind wir fast immun dagegen. Wer macht sich da an meinem Körper zu schaffen. Rede endlich, oder ich spalte dir deinen wirren Schädel mit meiner bloßen Faust.

Unterlasse bitte diese haltlosen Drohungen, ich weiss auch nicht, wer dein erbärmliches Leben unbedingt retten will, ich weiss nur, dass du noch etwas wichtiges zu erledigen hast, etwas dass mit einem gewissen Marius zu tun hat. Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich habe in zehn Minuten Mittagspause und absolut keine Lust sie mit einem unhöflichen Zwerg zu verbringen, meinte der Gnom leicht verschnupft, bevor er sich von Grimmbart wegdrehte.

Warte, nicht so schnell, ich brauche mehr Antworten.

Sehe ich aus wie ein wandelndes Lexikon? Natürlich habe ich mehr Wissen in meinem kleinen Finger, als du in deiner dicken Rübe, welche du Kopf nennst gespeichert, aber das ist nichts, was einen Sterblichen etwas angeht. Also verschwinde gefälligst.

Du verdammter eingebildeter Gnom, ich sollte dich..., doch Grimmbart kam nicht dazu seinen Satz fortzusetzten, denn plötzlich verschwamm alles vor seinen Augen und er fiel in ein bodenloses Loch. Aus dem er schlagartig mit stechenden Schmerzen in der Brust erwachte. Noch im Dämmerzustand zwischen Tod und Leben, setzte er seinen angefangenen Sazt fort: ordentlich durch die Mangel drehen, so dass dich noch nicht mal deine eigene Mutter wiedererkennt, du bescheuerter Gnom, wie ist überhaupt dein Name? Erst als keine Antwort erfolgte, stellte er fest, dass er wieder unter den Lebenden verweilte.
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  #159  
Alt 28.02.2010, 20:19
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„Ich glaube Hyrr, damit hat er dich gemeint.“ Sazariel betrachtet den Zwerg neugierig.
„Mich?“ Hyrr sprang von ihrem Stuhl auf. „Wen soll er sonst als Gnom gemeint haben? Ich bin etwas zu groß dafür oder?“ meinte der Dunkelelf gelassen.
Hyrr lief dunkelrot an.
„Gnom, Ja?“ knurrte sie. Die Zwergin holte tief Luft. „Was erlaubst du dir eigentlich du daher gelaufener Straßenköter?“ explodierte sie. „Ich verausgabe mich hier um deinen Hintern zu retten und als dank beschimpft du mich!“
Sazariel hob eine Wimper. „Jetzt bist du aber wütend, oder?“
„Ja verdammt! Und wie!“
„Ich glaub er hat dich sogar verstanden, schau mal, er hat die Augen offen.“
Das besserte Hyrrs Laune sofort.
„So Freundchen!“ zischte sie. „Und jetzt sag mir das nochmal ins Gesicht!“ drohend hob sie die Faust. „Was...?“ krächzte der Zwerg.
„Das, was du gerade gesagt hast. Wiederhol es nochmal, und ich werde dich eigenhändig in die große Schmiede schicken!“ der Zwerg blickte sie total perplex an.
Hyrr wusste natürlich, warum er so verwirrt war. Sie war eine Zwergin, komplett kahl rasiert und nur mit einem alten Kartoffelsack bekleidet. So etwas sah man nicht alle Tage.
„Jetzt spitz mal deine Lauscher.“ solange der Zwerg noch verwirrt war, musste sie das ausnutzen. Hyrr kannte ihr Volk gut. Zwerge ließen nie etwas auf sich sitzen. Und der da, schien zu der Sorte zu gehören, die nie einem Kampf aus dem Weg gingen. Bevor er irgendetwas unternahm, musste sie ihn aus bremsen.
„Ich habe dein lausiges Leben gerettet.“ bei diesen Worten stemmt sie angriffslustig die Arme in die Hüfte. „Oh ja, ich hab dich gerettet. Dabei bin ich ein großes Risiko eingegangen. Weiß du was Drows mit Magie begabten machen? Also sei dankbar ja?“ der Fremde nickte noch immer verwirrt. Aber Hyrr konnte an seinen Augen sehen, das er langsam wieder zu sich kam.
„Gut. Dann währe das geklärt.“ sie packte das Tablett und stellte ihm den Krug Bier vor die Nase.
„Dieses Bier habe ich gebraut. Wen du weißt, was gut für dich ist, wirst du es bis auf den letzten Tropfen leeren. Oder ich werde sehr beleidigt sein, verstanden?“ es blitzte bereits etwas in den Augen ihres Artgenossen. Sein Verstand kehrte nun mir großen Sprüngen zurück.
Bier war die beste Möglichkeit, einen Zwerg zu besänftigen. Und da dieses Exemplar wie ein anständiger Krieger aussah, würde er das Bier auch austrinken.
Kein Krieger wies das Bier einer Zwergin zurück, es seiden er wollte sie beleidigen.
Tatsächlich leerte er den Krug mit wenigen Zügen. Nachdem er ihn wieder abgesetzt hatte, rülpste er laut.
„Das war gut.“ Hyrr nickte zufrieden. „Sehr schön.“ meinte sie.
„Dann können wir ja zum Thema zurück kommen.“ sie hob eine Wimper und betrachtet den Zwerg mit einem wage-es-ja-nicht-mich-zu-unterbrechen-Blick.
„Du hast einen Tisch zerschmettert, den wirst du zahlen. Außerdem habe ich mich deinetwegen in Gefahr gebracht, weshalb du mich auch entsprechend entschädigen wirst! Und, da ich dein Leben gerettet habe, bist du mir natürlich auch etwas schuldig. So verlangt es der Ehrenkodex der Zwerge. Ich werde die Schuld gleich bei dir einlösen, mein guter.“ sie grinste breit und zeigte ihm dabei ihre weißen, geraden Zähne.
„Du wirst mich noch heute zu deinem Freund Marius führen, damit ich ihm ordentlich eins hinter die Ohren geben kann. Du musst wissen, er hat vor kurzem meine kleide Tochter sehr, sehr beleidigt und beschämt.“
„Ma... Marius?“
„Oh ja, er hat ihr schöne Augen gemacht und ist dann einfach verschwunden. Nicht ohne ihren Geldbeutel zu klauen und ihr Haustier! Meine arme kleine Lele war am Boden zerstört und stand lange unter Schock.“ Hyrr benutzte absichtlich Lelith Spitzname. Lele konnte auch ein Zwergename sein. Der Fremde sollte keinen Verdacht schöpfen.
„Also wie sieht es aus? Wirst du mich, Hyrr Steinblut, Tochter von Gomis Steinblut, erster Krieger des Steinblutclans zu deinem Freund bringen?“
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  #160  
Alt 01.03.2010, 18:57
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Grimmbart als verwirrt zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahres, er fühlte sich gerade wie durchgekaut und wieder ausgespuckt. Er war gerade eben noch in der großen Schmiede gewesen und hatte sich mit einem verrückten Gnom gestritten, jetzt erwachte er neben einem Drow und einer anscheinend ebenso verrückten Zwergin die ihn mit Worten geradezu bombardierte. Er kam überhaupt nicht dazu zu antworten, aber das machte im moment eh nichts, da er noch viel zu benommen war um überhaupt zu kapieren was das Weibsbild von ihm wollte. Während er ihr Bier, welches garnicht mal so schlecht schmeckte, auch, wenn es für seinen Geschmack ein paar Umdrehungen zu wenig hatte, trank begann ihm langsam zu dämmern was sie von ihm verlangte. Und mit der Erkenntis kam die Wut, die gleich in einem Massaker enden würde wenn er nichts dagegen unternahm. Während sein Gesich die Farbe einer überreifen Tomate annahm zwang er sich in Gedanken ruhig zu bleiben:

Ganz ruhig Grimmbart, nicht gleich ausflippen, zähl bis zehn und atme tief durch, schalt er sich in Gedanken selbst. Straßenköter!! Was bildete sich dieses glattrassierte Weibsbild, die nicht einmal eine anständige Kriegerin war, eigentlich ein? Glaubte sie etwa, dass er noch immer der verliebte Pantoffelheld war, der er mit jungen hundertzwölf Jahren seine erste Liebesnacht hinter sich gebracht hatte? Scheiss drauf, als er bei 35 angekommen war und sich noch immer keine Besserung eingestellt hatte, musste er seinem Ärger Luft machen:

Wenn ich auch mal was dazu sagen dürfte. Ich hab dich nicht gebeten mein wertloses Leben zu retten, im Gegenteil, ich hätte mich lieber selbst mit einer rostigen Gabel erstochen, als mich mit Magie heilen zu lassen, so was tut nämlich kein anständiger Zwerg, verächtlich mussterte Grimmbart sein Gegenüber, welches eigentlich ziemlich hübsch wäre, wenn sie nur ein paar anständige Haare überall hätte. Diese Nacktheit verwirrte ihn und reizte irgendetwas tief ihn ihm, doch er verdrängte den Gedanken ganz schnell dorthin, wo er hergekommen war. Was interessieren mich Dunkelelfen? Mit denen macht mann kurzen Prozess, nichts für Ungut Spitzohr, meinte er zu dem anwesenden Drow, bevor er sich wieder an die Zwergin wandte. Wofür hälst du mich, und noch interessanter wäre die Frage wofür du dich eigentlich hälst, du bist auf jeden Fall nicht meine Mutter, dass ist die nämlich die einzige Frau von der ich mir was sagen lasse. Ich werde dir deinen dämlichen Tisch und deine Unkosten bezahlen, wütend knallte der Zwerg den Beutel mit den Goldmünzen auf den Tisch. So dass sollte reichen und was den Rest betrifft, schmink dir das mal schön ab, ich schulde dir zwar etwas, aber das bringt mich nicht dazu meine Freunde zu verraten. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Marius einen Zwerg bestiehlt, der Junge hat nämlich Anstand. Also denk dir gefälligst was andres aus, was du haben willst, und das ist mein letztes Wort, so wahr ich Grimmbart Eisenfaust, Sohn Stahlhammers aus dem Clan der Felshallen bin, aber überleg schnell Weib, ich hab noch eine wichtige Verabredung.

Mit einem energischen Satz sprang Grimmbart von seiner Liege auf, ein Fehler, wie er nur Augenblicke später feststellen musste, er fühlte sich noch immer so schwach wie ein neugeborenes Küken und der Boden schien bedrohlich zu schwanken, so als wäre er gerade auf hoher See. Doch sein Stolz war stärker als die Schwäche, er würde gewiss nicht vor der Bäckerin und dem Drow zu Boden fallen.
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