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Alt 08.01.2013, 23:39
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
Ort: Faerûn
Beiträge: 15.535
Na, dann wollen wir mal ... ^^

Zitat:
Zitat von TYPH00N Beitrag anzeigen

Ich trat in den hell beleuchteten [erleuchteten] Saal ein [Evtl. wäre "Ich betrete den hell ... " besser.]. Goldenes Leuchten [Licht] strahlte mich aus allen Ecken aus [weglassen] an, ein unglaublicher Prunk umschloss [umgab] mich. Der gesamte Saal, in Maßen [weglassen] vielleicht einhundert Meter lang und rund vierzig Meter breit, war mit Verzierungen, Gemälden, geschwungenen Lampen und allerlei anderem Behang verziert. Die Decke zeigte eine gemalte Szene aus irgendeiner siegreichen Schlacht der Rai-Khuner, heroisch überzogen gezeichnet, die einzelnen Generäle mit den Gesichtern von hohen Regierungsmitgliedern – eine Geschmacklosigkeit [Finde ich klasse, diesen Satz!]. Ich war kein Mensch den das störte, dieser offen zu Schau gestellte Reichtum, diese Dekadenz, das war nichts was mich einschüchterte, doch trotzdem umfing mich ein leichtes Unbehagen, eine Beklommenheit, deren Ursprung aber nicht klar war. [Evtl.: Ich war durchaus nicht jemand, den dieser offen zur Schau gestellte Reichtum, diese Dekadenz stören würde, aber dennoch empfand ich ein leichtes Unbehagen, eine Beklommenheit die ich zwar nicht verstand, aber auch nicht leugnen konnte.] Waren es die Balkone, die zweireihig den Saal durchzogen, Regierungsbeamte tragend, welche ihre wachsamen Blicke durch die Halle schweifen ließen? Oder die goldenen Luster, schwer an der Decke hängend und einem wahrhaftigem Damoklesschwert gleich über den Sitzenden schwebend? Was es auch war, ich schüttelte das unangenehme Gefühl ab und lies [ließ] meinen Blick suchend die Menge durchziehen [über die Menge gleiten]. Auch wenn der General die Angewohnheit hatte unpünktlich zu erscheinen [sein], müsste mich dieser [er mich doch] schon erwarten, ich hatte mich [mir] reichlich Zeit gelassen.
Da! Ein aufgeregtes Winken erregte meine Aufmerksamkeit. Es kam aus einer der teuren Logen, welche, leicht erhöht, halb in der massiven Wand eingefasst waren. Das Winken konnte nur von ihm stammen. Die überaus mächtige Figur von 1,90 m, eine Körperfülle, welche man – höflich ausgedrückt – als sehr gut [Evtl.: stattlich] bezeichnen könnte, das rote, glänzende Gesicht und das schon schüttere braune Haar, welche sich zu einem unordentlichen Seitenscheitel gelegt hatte, der Körper eingefasst in eine weiße, mit Unmengen an Abzeichen behangene Uniform – dies alles lies mich Gewiss werden, dass er es war. [Dieser Satz ist definitiv zu lang. Es wäre besser, Du würdest ihn auf mindestens zwei Sätze aufteilen. Und es passt irgendwie nicht zu der restlichen Erscheinung des Generals, wenn Du ihn "aufgeregt" winken lässt.] Als ich meinen Gang in Richtung des Tisches steuerte wurde meinen Blicken zwei weitere Personen gewahr, welche ebenfalls am selben Tische saßen; eine Dame und ein Herr, beide mir unbekannt, was sich auch nicht änderte, als ich dem Tische immer näher kam. [Der Satz ist ebenfalls ein klein wenig zu schwerfällig und er hat zu viele Nebensätze. Evlt. könntest Du das Ganze etwas umformen und vielleicht zwei Sätze daraus machen.]
In Hörweite angekommen, drang mir sofort die dröhnende, herzliche Stimme des Generals ans Ohr: „Da lässt du uns so lang‘ warten mein Kind, das kenne ich doch wirklich nicht von dir!“ Mit einem Lächeln und einer[,] vom Drange selbstbewusst wirken zu wollen bestärkte Stimme antwortete ich [Evtl.: "... betont selbstbewussten Stimme antwortete ich ... "]:“Es tut mir Leid, Onkel. Ich wurde aufgehalten“. Ihn schien nicht zu interessieren wie im Genaueren meine Verspätung zustande gekommen war, sondern war sogleich interessiert[,] mich den anderen anwesenden Personen vorzustellen. [So nebenbei: da es sich bei dem ICH-Erzähler um einen Mann handelt, halte ich die Anrede "Mein Kind" für unpassend. Ich schätze mal, der General ist einer von der gönnerhaften Sorte, aber trotzdem nennt man höchstens eine Frau so. In diesem Fall hier würde ich "Mein Junge" vorschlagen.]
„Seyferin, das ist mein Neffe Kesver.“ Der Herr erhob sich und reichte mir mit einem kühlen Lächeln die Hand. Ein höflich gesagtes [höfliches] „angenehm“, kam uns beiden über die Lippen. Der Herr war sehr schlank und lange nicht so groß wie der General, jedoch nur so, um ausschließlich im direkten Vergleich zu diesem klein zu wirken. [???] Das schwarze Haar war mit Gel zu einer modischen, akkuraten Frisur geformt, das Gesicht passte sich diesem akkuraten [Weglassen] Schnitt an – es wirkte kalt und arrogant; wie das Gesicht eines Mannes, welcher viel Macht besitzt und sich dessen sehr wohl bewusst ist. Auch des Herren Blässe trug zu diesem Eindruck bei, das höfliche Lächeln konnte diesen Eindruck nicht verwehren [kaschieren].
„Seyferin e Minder ist der Vertreter des Außenministers, du hast sicherlich schon von ihm gehört“, kam es weiter von meinem Onkel. „Ein exzellenter Politiker. Ohne ihn hätte ich es in meiner Laufbahn nicht annähernd so leicht gehabt. Du wünscht ihn dir sicherlich nicht zum Feind [Du würdest ihn dir sicherlich nicht zum Feind wünschen.]“. Ein dröhnendes Lachen beendete den Satz.
Dunkel konnte ich mich an den Namen erinnern, ein Bild war mir dem Anschein nach jedoch nie untergekommen, ich merkte mir jedes Gesicht. Anscheinen war Minder die Art Politiker, welche hinter den Kulissen agiert.
„Zuviel der Ehre, verehrter General“, entgegnete der Vorgestellte mit einem versucht amüsierten Lächeln. [Evtl.: ... mit einem - von vorneherein zum Scheitern verurteilten - Lächeln.]

So - mal abgesehen von meinem ewigen Gemecker gefällt mir dieser Text sogar noch besser, als der vorherige. Zwar bekam ich aus irgendwelchen Gründen das Bild vom Wiener Opernball nicht aus dem Kopf ( ), aber Du bereitest den Leser mit Deiner anfänglichen Beschreibung der vorhandenen Dekadenz sehr schön auf das Weitere vor. Evtl. könntest Du sogar noch ein wenig mehr auf die Umgebung eingehen. Zum Beispiel wäre eine etwas ausführlichere Beschreibung der anderen Gäste nicht schlecht. Damit hättest Du den passenden Rahmen: ein dekadentes Gebäude, ebensolche Anwesende und dann noch den gönnerhaften Onkel sowie seinen intriganten Minister - denn dass Seyferin zu dieser Sorte gehört, geht aus Deiner Erzählung prima hervor; auch ohne, dass Du es explizit betonst.

Überhaupt gefällt mir Deine Fähigkeit, über die Beschreibung von Äußerlichkeiten die Phantasie des Lesers dahingehend anzuregen, dass er sich die Wesenszüge - z.B. bei dem Minister - selbst vorzustellen vermag.
Auch hast Du diesmal (bis auf zwei oder drei kleine Ausnahmen) überlange Sätze vermieden - damit lässt sich der Text sehr viel flüssiger und angenehmer lesen.
Du müsstest nur noch darauf achten, nicht zu kompliziert zu denken. Ich vermute mal, in der gesprochenen Sprache redest Du auch nicht um drei Ecken, sondern kommst gleich zur Sache. Im Grunde kann man das auch beim geschriebenen Wort tun - solange man Umgangssprache vermeidet, natürlich.

Fazit: Nachdem ich jetzt weiß, was in dieser Stadt so alles abgeht und wie intrigant wohl die ganze Truppe da ist, würde ich schon gerne wissen, wie´s weiter geht. Wäre schön, wenn Du evtl. noch einen Auszug für uns hast. ^^
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)
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