Fantasy-Foren
Startseite Registrieren Hilfe Mitgliederliste Kalender
Grafik Grafik
 
Zurück   Fantasy-Foren > Fantasy Foren > Literatur, Lyrik und Kunst

Dämonenkinder [dark-Fantasy]

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 19.01.2010, 13:48
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Dämonenkinder [dark-Fantasy]

Hi,
ich dachte ich stelle mal den Anfang meines Kurzromans rein.
Ich freue mich über Kritik, Vorschläge und Anmerkungen jeder Art

Der Prolog ist noch nicht gut, so wie er ist, allerdings brauche ich momentan keine Vorschläge dazu (es sei denn jemandem brennt etwas dazu auf der Seele, was er sagen möchte^^), da ich noch überlege wie ich ihn grunsätzlich ändern kann.

Viele Grüße


Prolog:


Finsternis. Allumfassende Schwärze, so dicht, als habe sie Substanz. Nicht ein einziger Lichtschimmer hätte die Kraft, sich durch das Dunkel zu kämpfen, dessen war er sich gewiss. Sie schien ein Eigenleben zu besitzen, waberte um ihn herum, griff nach ihm und zog ihn in die Tiefe: In ein schwarzes Loch aus dem er alleine nicht mehr entkommen konnte. Das wusste er ebenso sicher, wie er wusste, dass ihn die Anderen wieder herausholen würden, allerdings zu einem Zeitpunkt, an dem er beinahe wahnsinnig sein würde von seinen wirren Gedanken und den tosenden, in ihm wütenden Schmerzen.
Doch soweit er sich erinnern konnte, schwebte er nun schon um einiges länger in diesem Nichts, im Nirgendwo, als es je zuvor der Fall gewesen war.
„Holen sie mich überhaupt zurück?“, fragte er sich mit plötzlichem Entsetzen und versuchte die Glieder in irgendeiner Art und Weise zu bewegen. Doch weder sah, noch spürte er seinen Körper.
Er spürte nur eines: Vernichtenden Schmerz.
Einer der sich weigerte in irgendeiner Weise zu verschwinden und selbst jetzt, wo er ohne Körper zu sein schien, brannte er in seinem Bewusstsein, wie ein Fegefeuer.
„Bin ich endgültig tot?“, sinnierte er, ohne dass er darauf eine Antwort wusste.
Endgültigkeit. Noch nie hatte er sich damit auseinandergesetzt. Für Engel gab es nur eine Endgültigkeit und die bezog sich auf ihr Leben selbst, jedoch nicht auf den Tod. Den Engeln war es verwehrt für immer, endgültig, aus der Welt zu scheiden. Weiterleben mussten sie, ob in Schimpf und Schande, als fleißige Arbeiter oder strahlende Helden.
Sie konnten nicht sterben. Wie konnte er dann sterben?
Er erinnerte sich nicht mehr daran, wie jene sie überlistet hatten. Sein Gedächtnis trübte sich bereits.
„Ist mein, nein,... unser Plan zunichte?“ Doch dann rang er sich, trotz der Pein, ein innerliches Lächeln ab.
Nein, verloren war vielleicht seine Seele, zerschmettert sein Leib, doch ihr Plan war noch lange nicht zerstört. Der Plan würde weiter leben... und zwar so lange wie sie existierten.
Das Nichts, in dem er langsam fallend schwebte, durchlief ein kaum spürbarer Ruck, dann hatte er das Gefühl rasend schnell in die Tiefe zu stürzen.
Plötzlich erkannte er, dass sie ihn nicht mehr zurückholen würden, nein,... nicht mehr zurückholen konnten! Zu tief hatten ihn jene in das Nichts gestoßen und nun war er zu weit fort von der Grenze des Lebens und zu nah an der Endgültigkeit des Todes.
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."


Geändert von Orendarcil (13.05.2011 um 20:50 Uhr) Grund: Anmerkung zum Prolog zugefügt
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.01.2010, 13:55
Benutzerbild von Lafàith
Lafàith Lafàith ist offline
projektjongleurin
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 11.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 5.625
sehr düster, aber ein schöner schreibstil... zur story an sich kann ich noch nichts sagen, aber deine wortwahl gefällt mir sehr sehr gut. *daumen hoch*

mich würde mehr interessieren :)
__________________
"Heute stehen wir vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter."


>> Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur! <<
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.01.2010, 15:20
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
vielen Dank für diese positive Rückmeldung!
Werde heute Abend oder morgen einen neuen Part reinstellen und in der Zwischenzeit auf noch vielleicht erscheinende Kommentare warten.

Viele Grüße
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.01.2010, 16:04
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Ich schliese mich Lafàith Meinung an.
Schöne Wortwahl.
Allerdings hast du das gleiche Problem, wie ich es einst hatte.
(Bis Bardin mir unter die Arme gegriffen hat^^)
Und zwar, ist das die Sache mit den Absätzen.
Ich habe selbst festgestellt, das man die Texte mit Absätzen besser lesen kann.
Versuch es einfach mal.^^
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.01.2010, 18:38
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
vielen Dank auch für deinen Kommentar ;-).
An sich ist die Gliederung auf den Normseiten schöner und die Absätze vor der jeweiligen wörtlichen Rede fällt hier leider nicht mehr wirklich auf.
Ich wollte nicht noch zusätzliche, teilweise vielleicht unpassende Absätze einfügen, weil solch ein kurzer Abschnitt dann recht zerstückelt wirkt. Daher enthält dieser Teil wenige Absätze, aber eigentlich empfand ich es als recht passend, so wie sie gesetzt sind... vielleicht kann dazu ja noch jemand etwas sagen
Aber danke für den Hinweis ;-)


Kapitel 1:
Es herrschte tiefster Winter. Schneeflocken tanzten wirr in den Windböen, die Chris eiskalt und unbarmherzig ins Gesicht fuhren. Gedankenverloren lief er, mit hochgezogenem Kragen, durch die beinahe menschenleeren Straßen einer ihm unbekannten Stadt. Er wusste nicht was er hier sollte und eigentlich wusste er noch nicht einmal, warum er überhaupt aufgebrochen war.
„Lasse deine Gedanken nicht in Richtungen kreisen, die unnütz sind“, erklang die dunkel, raue Stimme in seinen Gedanken.
Ja. Die Stimme war es, die ihn leitete und dazu brachte der Vergangenheit den Rücken zu kehren, erinnerte sich Chris, als habe er es tatsächlich vergessen. Das erste Mal tauchte sie an seinem zehnten Geburtstag auf. Sie redete davon, dass er sich abkehren müsse von allem Weltlichen und er sich nicht weiter um die Menschen kümmern solle. Er müsse nun seinen eigenen Weg einschlagen.
Aber Chris hatte weder vor, das Heim zu verlassen, in dem er seit seiner Geburt ohne Eltern lebte, noch einen anderen Weg einzuschlagen.
Welcher Weg hätte das auch sein sollen?
Daher widersprach er der Stimme vehement, schrie sie innerlich an zu verschwinden und ihn in Ruhe zu lassen.
Die Stimme leistete seiner Aufforderung nach ein paar Tagen schließlich Folge und verschwand, jedoch nicht ohne ihn daran zu erinnern, dass sie wiederkommen würde: „Ich werde dich wieder fragen, ob du meinen Worten folgen wirst. Doch bis dahin wird ein wenig Zeit vergehen. Zeit, in der du lernen wirst, dass die Menschen nicht mit deiner Andersartigkeit leben können, eine Zeit in der du den innerlichen Schmerz, die Wut und das Verhalten der Menschen zu hassen beginnen wirst.“
Die männliche Stimme, mit dem rauen, faszinierenden Klang erschien schließlich genau ein Jahr später, an seinem elften Geburtstag.
Erneut fragte er ihn, ob er bereit sei zu gehen, sich abzukehren von den Menschen und jenem Ort, der vortäuschen wollte seine Heimat zu sein.
Chris zögerte.
Ja, er zweifelte an seinem Leben und an der tatsächlichen Zuneigung der Menschen, die ihn umgaben und dennoch traute er dem mehr, als dieser Stimme.
Dieses Mal gab sie schneller auf; zu schnell für Chris Geschmack, denn kaum war sie weg, begann er an seiner Entscheidung zu zweifeln.
„Das war die Absicht“, unterbrach die Stimme Chris Gedanken.
„Wir brauchen niemanden, der in seinem Herzen noch einen Funken Zweifel trägt, ob es richtig ist uns zu folgen.“
Chris brummelte etwas in sich hinein und ließ seine Gedanken erneut in die Vergangenheit schweifen. Zu jenen Menschen, die ihn enttäuscht hatten.
„So sind die Menschen“, erklärte ihm die Stimme prompt und Chris gab es auf darüber näher nachzugrübeln.
„Wer bist du?“, fragte Chris stattdessen ein weiteres Mal und blieb an einer großen, viel befahrenen Kreuzung stehen. Der ehemals weiße Schnee war dort zu einer grauen, matschigen Pampe verkommen, platschend fuhren die stählernen Gefährte darüber und zermalmten ihn schließlich zu Wasser.
„Rechts“, instruierte ihn die Stimme ohne auf seine Frage einzugehen.
„Ich fragte dich etwas“, erinnerte Chris ihn und senkte hastig den Blick, als ihm jemand entgegenkam.
„Etwas ohne Belang“,kommentierte die Stimme und lachte leise über Chris Reaktion gegenüber des Menschen.
„Warum siehst du sie denn noch immer nicht an?
Kurz schwieg die Stimme, ließ ihm Zeit sich eine Antwort zu überlegen.
„Deshalb.“
„Das ist keine Antwort. Los, sieh diesen dort vorne an. Er kann es vertragen, los, sieh ihn an. Du wirst dich danach besser fühlen“, drängte ihn die Stimme, doch Chris hielt beharrlich den Blick auf seine Füße gerichtet.
Ein Mann mit dunklen, strähnigen Haaren zog, mit hochgezogenen Schultern, an ihm vorbei, ohne den erst zwölfjährigen Jungen näher zu betrachten. Chris hörte, wie seine Schritte auf dem knarzendem Schnee in der Ferne langsam verklangen.
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 20.01.2010, 09:20
Benutzerbild von Lafàith
Lafàith Lafàith ist offline
projektjongleurin
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 11.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 5.625
ich sehe der schöne schreibstil geht weiter :) was die absätze betrifft bin ich eigentlich zufrieden damit und auch im prolog würde ich nicht sagen, das welche fehlen. die darstellung im forum ist nunmal anders als die in einem word dokument. es würd zuviel arbeit machen das ganz akkurat auf eine bestimmte zeilenbreite zu kürzen... so wie es jetzt ist, reicht es, meine ich
__________________
"Heute stehen wir vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter."


>> Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur! <<
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 21.01.2010, 19:55
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Heyho,
ich stelle nun einen weiteren Teil rein und freue mich wie immer über Rückmeldungen. Auch Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht, wenn sie also jemandem auf der Zunge liegen nur her damit =D

Viele Grüße


„Och, jetzt ist er vorbei“
, verkündete die Stimme mit sichtlicher Enttäuschung und warnte kurz darauf: „Achtung Laterne!“
Chris wich gerade noch rechtzeitig dem gräulichen, blanken Metall aus, das urplötzlich in sein Sichtfeld geraten war.
„Willst du weiterhin auf diese Art durch die Gegend laufen?“, keifte die Stimme; ihren dunklen, monotonen Klang verlor sie bei diesen Worten ein wenig. Dann seufzte der Unbekannte in seinen Gedanken.
„Heb den Blick“, forderte er, doch Chris schüttelte den Kopf.
„Es ist niemand hier“, versicherte die Stimme und nachdem er es noch einmal bestätigt hatte, hob Chris tatsächlich den Blick.
„Und nun?“, fragte er die Stimme und betrachtete sich selbst in einem leeren Schaufenster eines ehemaligen Geschäftes. Die Spitze einer blonden Haarsträhne hatte sich unter seiner Wollmütze hervorgekämpft und in seiner dicken Winterjacke sah er beinahe doppelt so breit aus, als er tatsächlich war.
Doch am meisten faszinierten ihn seine eigenen Augen. Sie waren von einem dunklen braun, ja beinahe schwarz und standen im starken Kontrast zu seinem hellem Haar. Niemand durfte in seine Augen sehen, das hatte er sich vor langer Zeit selbst befohlen und bis dahin auch immer versucht es einzuhalten. Doch keiner der Menschen hatte Chris wirklich verstanden, wenn er sie nicht ansehen wollte oder mit Sonnenbrille durch die Gegend lief. Je mehr er seine Augen versteckte, desto mehr wollten sie diese sehen.
Meist ein Wunsch von kurzer Dauer.
Sahen sie in das Dunkel seiner Augen, fielen sie mit ihrem eigenen Blick scheinbar haltlos hinein, versanken darin und schafften es nicht, sich alleine daraus zu befreien. Sie erzählten sich gegenseitig von den Schrecken, den sie erlebten, nicht selten zuckten sie noch tagelang aus Angst urplötzlich zusammen oder begannen voller Verzweiflung zu weinen.
Auch seine Eltern hatte sich in seinem Blick verloren und verstießen ihn. Scheinbar fühlten sie sich nicht in der Lage ein Leben mit ihm zu teilen, wenn er nur Angst in ihnen entfachte.
„Jaja...wenn die Menschen nicht so viele negative Gefühle in sich hätten, könntest du sie auch nicht verstärken“, erinnerte die Stimme ihn.
Chris nickte und wunderte sich zugleich warum er es tat. Zuvor hatte er nie die Schuld, dass seine Augen diesen Effekt hatten, bei Anderen gesucht.
Ja, er verstärkte die negativen Gefühle der Menschen. Trugen sie Furcht in ihrem Herzen und sahen in sein engelsgleiches Antlitz, wie sie es gerne selbst bezeichneten, dann verloren sie sich in dieser. Schafften sie es sich seinem Blick zu entwinden, dann zog sich das Gefühl langsam in deren Herzen zurück, an den Ort, an dem es geboren wurde und dennoch verließ der Schrecken des Anblicks sie teilweise Tage- oder Wochenlang nicht mehr.
„Narben“, erklärte die Stimme knapp und riss Chris erneut aus seiner Erinnerung. Noch immer war es ungewohnt für ihn, dass er die Stimme seit seinem zwölften Geburtstag, vor ein paar Tagen, in seine Gedanken gelassen hatte. An jenem Tag, an dem die Kinder ihn erneut geschlagen und die Erwachsenen erneut verachtet hatten, als wäre er Dreck, der eine Krankheit zutage fördern könnte. Im Prinzip konnte er es ihnen noch nicht einmal verübeln, doch die Zeit hatte auch in ihm Narben hinterlassen. Schmerzende Wülste, die niemals mehr verheilen würden. Jene, die in seinen Erinnerungen und seinem Herzen prangten, heilten nur langsam, wenn überhaupt und sie hatten in ihm Wut, Hass und Verachtung genährt.
Chris wandte den Blick von seinem eigenen Spiegelbild ab und ließ ihn durch die Straße schweifen, in der er lief.
„Dort, siehst du sie? Siehst du sie?“, fragte ihn die Stimme und tatsächlich sah Chris etwas, das sich deutlich gegen den gräulichen Himmel abhob. Es waren die Spitzen und Kuppeln einer gewaltigen Kirche.
„Dort?“, fragte Chris und die Stimme in ihm verkündete, dass dem so sei.
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 21.04.2010, 16:29
Benutzerbild von *Cardea*
*Cardea* *Cardea* ist offline
Halb-Elbin
Stolzer Reiter
 
Registriert seit: 04.2010
Beiträge: 67
Mein Kompliment
Gefällt mir gut, allerdings würde ich mir eher dein Buch "Luzifer" kaufen ... für mich liest es sich irgendwie besser. Natürlich ist diese Geschichte auch ein echter Kracher und ich denke, dass du mit deinen Büchern echt Erfolg haben könntest ;)
Lg
*Cardea*
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 22.04.2010, 11:50
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
vielen Dank für dein Lob.
Es freut mich sehr, dass dir die beiden Geschichten bis dahin gefallen.

Viele Grüße
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 13.06.2010, 16:05
Benutzerbild von Hobbyschreiber
Hobbyschreiber Hobbyschreiber ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 05.2010
Ort: Zumindest nicht mehr hier!
Beiträge: 1.048
Dein Dämonenkinder-Prolog

Hi, ich versuch mal, was dazu zu schreiben.
Du hattes ja um ein paar stilistische Tipps gebeten. Ein Profi bin ich aber nicht, ich kann Dir nur meinen subjektiven Eindruck mitteilen und ob ich es eventuell anders machen würde. Das heißt aber nicht, dass es dann besser ist.

Also insgesamt finde ich den Prolog gelungen. Man kann sich in die Situation und Hoffnungslosigkeit des Engels hineinfühlen. Schön finster und so. Stilistisch würde ich spontan sagen, es müsste ein bisschen knapper gefasst werden, teils durch Streichungen, teils durch andere Wortwahl. Für die entsetzliche und qualvolle Situation ist die Sprache zu "plaudernd". Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Da ich selber ein ziemlicher Schwafeler bin, weiß ich, wie schwer es erstens fällt, die liebevoll formulierten Sätze wieder wegzulöschen, und zweitens zu überlegen, was überhaupt zwingend nötig ist.
Für meinen Geschmack muss ein Prolog kurz und knackig sein. Deshalb auch die Sätze nicht zu lang halten.


Ich pfusche jetz mal ein bisschen drin rum, ja?


Zitat:
Zitat von Orendarcil Beitrag anzeigen
Prolog:

Finsternis. Allumfassende Schwärze, so dicht, als habe sie Substanz.

Kein Lichtschimmer konnte jemals die Kraft haben, sie zu durchdringen, dessen war er sich gewiss. Sie schien lebendig zu sein, waberte um ihn herum, griff nach ihm und sog (finde ich von der "Geschwindigkeit" her angemessener) ihn in die Tiefe, in ein schwarzes, endgültiges Loch aus dem er alleine nicht mehr entkommen konnte. Das wusste er ebenso sicher (in dieser Situation würde ich das positive Wort "gut" vermeiden), wie er wusste, dass ihn die Anderen wieder herausholen würden. Allerdings mochte das zu einem Zeitpunkt geschehen, an dem er bereits wahnsinnig geworden war von seinen eigenen wirren Gedanken und den wütend tosenden (oder tosend wütenden ... "In ihm" kannst Du weglassen. Wo sollten sie sonst wüten?) Schmerzen.
Doch nach seiner Einschätzung schwebte er nun schon viel länger in diesem Nichts als je zuvor.
„Holen sie mich überhaupt zurück?“, fragte er sich mit plötzlichem Entsetzen. ("Schließlich" würde nur als Ergebnis eines längeren Prozesses passen ... nach meiner Meinung) Wie im sinnlosen Versuch, sich dem weiteren Versinken zu widersetzen, versuchte er sich in irgendeiner Weise zu bewegen. Doch weder sah, noch spürte er seinen Körper. Er spürte nur vernichtenden Schmerz. Einen Schmerz, der einen eigenen Willen zu haben schien und keinesfalls nachlassen oder vergehen würde. Selbst ohne wahrnehmbaren Körper, brannte ("prasselte" klingt mir zu gemütlich) er in seinem Bewusstsein, wie ein ("heißes" das ist echt über, so wie ein weißer Schimmel) Fegefeuer.
„Kann ich denn endgültig tot sein?“, fragte er sich ("sinnierte er" klingt zu plaudernd), ohne darauf eine Antwort zu wissen.
Endgültigkeit... Noch nie war die für ihn von Bedeutung gewesen. Für Engel gab es nur eine Endgültigkeit und die bezog sich auf das Leben selbst, jedoch nicht auf den Tod. Engeln war es verwehrt für immer, endgültig, aus der Welt zu verschwinden. Weiterleben mussten sie, ob in Schimpf und Schande, als fleißige Arbeiter oder strahlende Helden.

(Hier bin ich total hin- und hergerissen. Das Wort Endgültigkeit ist in diesen Sätzen das zentrale Thema. Aber es scheint mir einfach nicht passend zu sein. Mir fällt aber auch kein besseres ein und es sind Deine Geschichte und Deine Sprache. Aber der Tod ist immer endgültig. Selbst bei Reinkarnation und Leben nach dem Tod ist der Tod das Ende der irdischen Existenz. Die Seele sollte dagegen doch weiterleben, oder? Wie ist das bei einem Engel? Er stirbt nicht, wei er keine körperliche Existenz, sondern nur eine körperliche Erscheinungsform hat? Das geht jetzt schon essentiell in die Philosophie rein. Die Endgültigkeit des Lebens scheint mir eine nicht zusammenpassende Wortkombination zu sein. Wie würde ich es schreiben?

"Kann ich denn tot sein?", fragte er sich ungläubig.
Ein Ende seiner Existenz ... nie zuvor hatte er sie für möglich gehalten. Für Engel gab es keine Endlichkeit des Daseins, nur die Unendlichkeit. Es war ihnen verwehrt, aus der Welt zu scheiden. Sie mussten weiterexistieren, für immer, sei es in Schimpf und Schande, ... Ja, vielleicht so ähnlich. Schwer, schwer!


Sie konnten nicht sterben. Wie konnte er (Würd ich etwas hervorheben)dann sterben?
Er erinnerte sich nicht mehr daran, wie sie überlistet worden waren. Sein Gedächtnis trübte sich bereits.
„Ist mein, nein,... unser Plan zunichte?“ Doch dann klammerte er sich an einen einzigen tröstenden Gedanken. ("... rang er sich, trotz der Pein, ein innerliches Lächeln ab." Das liest sich zu sehr wie eine gemütliche Überlegung am knisternden Kaminfeuer, nicht so, als würde er unter entsetzlichen Qualen durch ein Höllenfeuer stürzen.)
Nein, zunichte war vielleicht seine Seele ( Kann das sein? Womit existiert und denkt er denn jetzt? vielleicht besser : "Verloren"), zerschmettert sein Leib, doch ihr Plan war noch lange nicht zerstört. Der große Plan würde weiter bestehen (finde ich besser bei einer Sache, als "leben"... und zwar so lange wie sie existierten.
In dem Nichts, durch das er langsam fiel, nahm er eine kaum spürbaren aber elementare Erschütterung wahr, dann schien er plötzlich rasend schnell weiter in die Tiefe zu stürzen. (Das Nichts scheint mir zu umfassend, um durch einen Ruck erschüttert werden zu können, wie ein Kleinwagen. Ich hab Dir gesagt, dass ich nörgelig bin ...)
Er musste mit Entsetzen erkennen, dass sie ihn nicht mehr zurückholen würden, nein,... nicht mehr zurückholen konnten!
Zu tief hatten sie (Wer jetzt? "Sie", seine Freunde, oder "Jene", die offensichtlich ihre Gegner sind? Das wird hier nicht richtig klar und Du solltest noch einmal an der Formulierung arbeiten, je nachdem, was Du ausdrücken willst ...)ihn in das Nichts gestoßen und nun war er zu weit fort von der Grenze des Lebens und zu nah an jener der Endgültigkeit. (Wieder dieses Wort ... vielleicht "Endlichkeit"?)
So, jetzt habe ich Dir vermutlich die Freude an Deinem schönen Prolog kaputtgemacht ... wollte ich aber nicht. Er gefällt mir wirklich. Warum haben "Sie" ihn ins Nichts gestürzt? Irgendwie bleibst Du insgesamt ein bisschen zu vage. Von einem Prolog würde ich mir ein bisschen mehr Geschlossenheit erhoffen. Ich kanns nicht besser ausdrücken. Aber mit Deinem Haupttext fährst Du dann ja an einer ganz anderen Stelle und viel konketer fort. Deshalb müsste (nach meinem Empfinden) der Prolog, der ja zunächst ganz für sich steht, ein kleines bisschen weniger mystisch sein. Wenn Du wenigstens mehr zwischen "Sie" und "Jenen" unterscheiden würdest, vielleicht durch verwendung von "Jenen Anderen" oder so ...

Puh. ich brauch erstmal ein Päuschen... Du vermutlich auch.

LG
"Schreibi"^^

Geändert von Hobbyschreiber (13.06.2010 um 16:09 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 13.06.2010, 18:00
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
vielen Dank für deine Vorschläge!
Die "Kleinigkeiten", die du angemerkt hast, werde ich so wohl auch umsetzen, sie sind wirklich besser ^^
Ein, zwei Punkte greif ich nochmal eben auf... vielleicht klärt das etwas, schließlich ist nicht alles von der Geschichte bekannt.
Eventuell kannst du dazu ja nochmal was sagen...also ob es damit einleuchtender wird oder ich es dennoch i.wie ändern sollte^^

Was die Endgültigkeit betrifft:
"Endgültigkeit... Noch nie war die für ihn von Bedeutung gewesen."-ist dein Vorschlag... aber das stimmt so ja auch nicht^^. Es gibt eine Endgültigkeit für die Engel (zumindest bei mir...über Realität muss man sich da ja keine/kaum Gedanken machen ) und zwar die, die das Leben selbst betrifft.
Die Engel sind bei mir unsterblich und damit ist diese Tatsache für sie selbst endgültig, es gibt nichts daran zu rütteln, weshalb er sich auch noch nicht damit beschäftigt hat, denn sie ist einfach eine Tatsache bei ihnen und lohnt sich nicht hinterfragt zu werden (in deren AUgen). Dort in der Geschichte haben die Engel eine körperliche Erscheinungsform, sie sehen aus, wie sie aussehen und können auch daran nichts ändern. UNsichtbarmachen oder ähnliches geht auch nicht^^, sie sind einfache Lebewesen, allerdings leben sie, wie man daraufhin schon vermuten kann, nicht direkt in unserer Welt.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum der hier im Prolog nun doch sterben kann. An sich weiß er warum und wie, allerdings erinnert er sich schon nicht mehr daran, da er gerade stirbt... wird allerdings später geklärt, es ist eines der Hauptpunkte, worum es sich dreht.
Allerdings finde ich deine Sätze dazu auch recht passen und gut...Mh...mal sehen wie ich es verändern kann^^ Ich hoffe deine Sätze darf ich eventuell auch dafür verwenden

Zu dem Satz von mir:
Zitat:
Doch dann rang er sich, trotz der Pein, ein innerliches Lächeln ab.
Joar, ist vielleicht etwas zu "glücklich" und unbeschwert für ihn^^
Allerdings kann er sich trotz seines Todes freuen... er entkommt einer scheinbar ewig andauernden Folterung und weiß, dass zum einen die Schmerzen bald vorbei sind und zum anderen, dass die "Anderen" nicht an sein Geheimniss gekommen sind... er nimmt es sozusagen mit in sein "Grab"..(haben Engel eins? Keine Ahnung...=D)
Daher ist er durchaus zufrieden mit der Situation, auch wenn er kurzzeitig davor erschrocken war, das die Anderen ihn wirklich sterben lassen und nicht wieder zurückholen (warum er das so entsetzlich findet, wird später geklärt...sagen wir es so, die Guten waren mal die Bösen ^^)
Zitat:
(Das Nichts scheint mir zu umfassend, um durch einen Ruck erschüttert werden zu können, wie ein Kleinwagen. Ich hab Dir gesagt, dass ich nörgelig bin ...)
Mh...ja, da hast du Recht... ich wollte damit irgendwie aufzeigen, dass er nun die Schwelle übertreten hat, bei der es klar ist, dass er nicht mehr leben wird...er ist sozusagen an einem gewissen Punkt angelangt, an dem eine "Wiederbelebung" unmöglich wird. Aber vielleicht sollte ich das doch anders umschreiben...du hast nicht zufällig eine Idee oder?
Ach von wegen nörgelig, dass ist gut so....immer her damit!
Zitat:
(Wer jetzt? "Sie", seine Freunde, oder "Jene", die offensichtlich ihre Gegner sind? Das wird hier nicht richtig klar und Du solltest noch einmal an der Formulierung arbeiten, je nachdem, was Du ausdrücken willst ...)
Mh, ja...das ist allerdings ein anderen "sie"...das es kursiv geschrieben ist, geht hier leider etwas unter im Forumstext..hatte kurzzeitig überlegt es fett zu machen, aber dann wär es zu herausstechend i.wie... Dieses "sie" tritt nur ein einziges Mal auf, ansonsten sind immer die Anderen gemeint...also die ihn getötet haben.
Dass sowohl die Hintergründe dieses "sie" verborgen bleiben, als auch "jene" nicht genauer erklärt werden hat seine Gründe. Hinter dem, was "jene" angerichtet haben steht der Verrat an sich und "sie" beeinhaltet einen Teil seines Plans (i.wie war der Satz kompliziert...nunja...=D). Da die Geschichte sich hauptsächlich um den Verrat und seinen Plan dreht, wäre es spannungsmindernd für die Story wenn ich sage, wer da wer ist.
Aber seine "Gedanken" werden später wieder ein wenig aufgegriffen und dann klärt sich das auf.
Daher ist der Prolog auch eher vage und der Leser soll sich genau das fragen, was du auch gefragt hast... nämlich das "warum" und das "wie".

Also...nocheinmal vielen Dank für deine Vorschläge!
Ich hab gerne Kritik...sonst kann ich mich ja auch nicht verbessern und nörgelig bist du gar nicht... sagst nur das, was dir in den Sinn kommt und so gehts mir auch immer.

LG
Orendarcil
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 16.06.2010, 15:42
Lúthien Yávëtil Lúthien Yávëtil ist offline
Inspirator aller Magier
 
Registriert seit: 12.2007
Beiträge: 1.886
Hey, hab deine Geschichte gerade gelesen.
Der Prolog gefällt mir ganz gut, gerade weil er so mysthisch und unklar ist, das ist wahrscheinlich Geschmackssache ^^
Nur eine sache habe ich beim ersten Lesen nicht ganz verstanden:
Zitat:
Doch soweit er sich erinnern konnte, schwebte er nun schon um einiges länger in diesem Nichts, im Nirgendwo, als es zuvor der Fall gewesen war.
Du meinst wahrscheinlich, dass derjenige schon öfter an diesem Ort war, oder? Ein kleines Wörtchen mehr und jemand wie ich muss den Satz nicht mehr dreimal lesen:
...als es je zuvor der Fall gewesen war.

Das erste Kapitel ist eine gute Einleitung in die Geschichte, inhaltlich gibt es nichts zu meckern, aber ein paar Tippfehler:
Zitat:
„Lasse deine Gedanken nicht in Richtungen kreisen, die unnütz sind“, erklang die dunkel, raue Stimme in seinen Gedanken.
Zweimal Gedanken hintereinander klingt "doppelt-gemoppelt" ^^
Wie wäre es so: „Lasse deine Gedanken nicht in Richtungen kreisen, die unnütz sind“, erklang die dunkle, raue Stimme in seinem Kopf.

Hier passt der Genitiv nicht wirklich:
Zitat:
„Etwas ohne Belang“, kommentierte die Stimme und lachte leise über Chris Reaktion gegenüber des Menschen.
Und ich würd es eventuell ein bisschen umstellen:
über Chris Reaktion dem Menschen gegenüber
Du kannst das "gegnüber" aber auch davor stehen lassen, wie du meinst.

Zitat:
Die Spitze einer blonden Haarsträhne hatte sich unter seiner Wollmütze hervor gekämpft und in seiner dicken Winterjacke sah er beinahe doppelt so breit aus, als er tatsächlich war.
Ich glaube an dieser Stelle käme wirklich mal "wie" statt "als" ^^
...doppelt so breit aus wie er tatsächlich war
Da bin ich mir aber nicht so ganz sicher, irgendwie klingt beides falsch. Müsste ich nochmal nachschlagen.

Zitat:
Sie waren von einem dunklen braun, ja beinahe schwarz und standen im starken Kontrast zu seinem hellem Haar.
Braun und Schwarz sind an dieser Stelle Nomen. *Klugscheißerin* ^^
Sie waren von einem dunklen Braun, ja beinahe Schwarz, und standen im starken Kontrast zu seinem hellen Haar.
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 17.06.2010, 16:36
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
vielen Dank auch für deine Meinung.
Und deine Anmerkungen werde ich wohl auch alle soweit umsetzen^^
Viele Grüße
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 28.06.2010, 18:15
Gnoturr Gnoturr ist offline
Kobold
 
Registriert seit: 06.2010
Beiträge: 14
Zitat:
Also insgesamt finde ich den Prolog gelungen. Man kann sich in die ..... die Sätze nicht zu lang halten.
Der Meinung von "Schreibi" schließe ich mich prompt an. Mir gefällt dein Prolog recht gut, lässt sich im Allgemeinen schön "runterlesen" und vermittelt den Leser von Anfang an dabei zu sein, es quasi "live" mit zu erleben, zumindest kommt es mir so vor. Des Weiteren umschreibst du gut die Emotionseben, sowie die kritische Denkweise des Engels.
Bis auf vier Unsicherheiten (Formielierungsfehler und Rechtschreibefehler, der sich "Schreibi" mit Sicherheit bereits angenommen hat), rate ich dir weiterzuschreiben ;)


Gruß
Gnoturr
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 29.06.2010, 22:05
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
vielen Dank fürs Lesen und deine Meinung!
Du meintest, du schließt dich "Schreibis" Meinung an... meinst du dann auch, dass ich den Prolog noch knapper halten solle und die Sprache im Prolog zu "plaudernd" ist? Das kam nicht so ganz rüber, da du ja nur einen Teil von Schreibis Kommentar zitiert hast.

Leider habe ich im Moment Klausurenzeit, sonst würde ich eure Texte hier im Forum auch mal wieder lesen^^

Viele Grüße
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #16  
Alt 13.05.2011, 18:44
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
irgendwie hab ich ja vergessen hier mal weitere Abschnitte zu veröffentlichen
Falls es noch jemanden interessiert wie es weiter geht, hier ist mal der nächste Abschnitt. Aufgrunddessen, dass er im Zuge eines Wettbewerbes für ein Hörbucg teilweise veröffentlich wurde, kann ich sie sowieso nicht mehr für Ausschreibungen verwenden und liegt mit seiner Zeichenzahl (als Kurzroman) auch eigentlich immer über denen von gesuchten Kurzgeschichten. Shit happens
Nunja...hier gehts nun also weiter, ich freue mich natürlich über Rückmeldungen.

Der Prolog muss nicht weiter kommentiert werden, es sei denn es brennt jemandem etwas auf der Seele. Der Prolog ist an sich noch nicht so richtig gut, allerdings weiß ich noch nicht, wie ich ihn sinnvoll ändern kann, ohne viel an dessen Inhalt zu ändern (bzw. an dessen nicht vorhandenem Inhalt ).

Viele Grüße




„Was erwartet mich dort?“, hakte Chris verwundert nach und wandte den Blick wieder auf seine Füße.
„Die Wahrheit der anderen Dimension“, erklärte die Stimme mit einem rauen, geheimnisvollen Klang. „Die Dimension, in der schon seit der Menschenexistenz die Engel des Himmels und die Gefallenen um die Vorherrschaft ringen.“ Chris stutzte und blieb wie angewurzelt stehen.
„Engel?“, fragte er dann und kurz darauf, ob auch die Stimme einer sei.
„Ich? Ja, aber dazu später. Du wirst alles an dieser Kirche erfahren. Es ist jener Ort, an dem Ezekiel in der anderen Dimension fiel. Trotz seiner Qualen hat er dennoch den begonnenen Plan nicht aus den Augen gelassen. Bevor er letztlich starb, versiegelte er seine Erinnerungen in den Statuen der Erzengel, die an dieser Kirche zu wachen scheinen. Es ist ein Erbe für alle Kinder, die so sind wie du.“
„Wie ich?“
„Ja, ja, aber jetzt lauf. Für Engel läuft die Zeit ein wenig anders, aber auch für uns währt sie nicht ewig. Wenn sie uns entdecken ist alles zunichte.“ Chris leistete seinem Drängen schließlich Folge und erreichte nach mehreren Minuten die gewaltige Kirche, die inmitten eines scheinbar endlosen Platzes in den Himmel aufragte.
„Such nach dem Engel Sandalphon“, befahl die Stimme, doch Chris blickte ratlos die, nebeneinander links und rechts am Eingang aufgereihten, Engel an. Weder wusste er, wer eben jener Engel war, noch hatte er das Bestreben näher an die unheimlichen Statuen heranzutreten. Die Augen der steinernen Figuren waren leer, kalt und schienen ihn gleichzeitig zu durchbohren.
„Der Linke! Berühr ihn und du wirst sehen, was Ezekiel sah.“ Chris legte nach wenigen Sekunden des Zögerns seine Hand auf den eiskalten Stein, doch kaum berührte seine Haut das Gewand des Engels, spürte er eine unnatürliche Wärme. Sie strömte in seine Glieder, erfüllte jede Faser seines Körpers und lähmte seine Sinne.
„Nun wirst du erkennen wer du bist und bald wirst du jene treffen, die sind wie du, Dämonenkind“, erklang die Stimme in seinen Gedanken, doch Chris konnte dem nichts mehr erwiedern. Machtlos versank er in einer tiefen Finsternis, die ihn umschlang und an die Erinnerungen Ezekiels kettete.


Kapitel 2:

Bilder tauchten vor ihm auf und rasten unhaltbar an seinem inneren Auge vorbei. Er sah Kriege, geführt mit Pferd und Lanze, als auch mit Maschinengewehren und Panzern. Erde spritzte empor als Sprengkörper detonierten, Menschen schrien vor Angst und Wut, sich gegenseitig tötend, weil ihre Regierung es angeordnet hatte. Freunde wurden zu Feinden, aus Opfern wurden Täter, aus Unterdrückten passionierte Revolutionäre. Jedes Bild wurde abgelöst von Weiteren, die in rascher Abfolge den Mensch von seiner schlechtesten Seite zeigten. Welch ein Neid, Hass, Zorn und Potential alles, außer sich selbst, zu vernichten in ihm steckte. Währenddessen gab Ezekiel seine Gedanken preis und Chris konnte nicht anders als ihm zu zuhören.
[...]
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 16.05.2011, 19:49
Benutzerbild von Rakara Drachentochter
Rakara Drachentochter Rakara Drachentochter ist offline
Eiskatzendämon
Goetterbote
 
Registriert seit: 11.2010
Beiträge: 938
Klingt gut und ist sehr interessant.
Zitat:
Er sah Kriege, geführt mit Pferd und Lanze, als auch mit Maschinengewehren und Panzern.
hier hat sich, glaub ich ein gram.-fehler eingeschlichen, oder gehört das so?
und hast du Absichtlich Ezekiel geschrieben? kenn kenn den nämlich als Ezechiel.

Schreib weiter, dass macht süchtig. XD
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 17.05.2011, 15:01
Benutzerbild von Orendarcil
Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
Registriert seit: 01.2010
Beiträge: 1.090
Hi,
es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt.
Zunächst zu Ezekiel. Ezekiel und Ezechiel sind zwei verschiedene Engel, die zufällig einen ähnlichen Namen haben. Ezekiel ist jedoch der Engel des Todes und der Transformation, Ezechiel der der Treue und des Wissens.
Ezekiel wird oft Ezekeel/Zekeel geschrieben.
Ich fand das Attribut "Transformation" passt gut zu der Geschichte^^
Bei dem genannten Satz weiß ich nicht wo/ob da ein Fehler sein könnte, allerdings ist man ja mehr oder weniger ein bissle blind, wenn um es die eigenen Texte gehen

Viele Grüße und ich freue mich natürlich wie immer über Rückmeldungen




„Gefallen sind wir? Nein! Wir sind nur der Gegenpart der weißen Engel nichts weiter. Woher wüsste die Menschheit was gut ist, wenn sie das Schlechte nicht kennen würde? Wir sind zugleich unentbehrlich wie entbehrlich. Wir bilden ein Gleichgewicht zu den weißen Engeln, doch es sind nicht unsere Taten, die all den Schrecken auf der Menschenwelt verursachen. Sieh! Ohne unser Zutun schaffen die Menschen es, sich selbst zu vernichten. Wir sind es nicht, die das Leid verursachen, denn wir sind eingesperrt von jenen, die sich treue Ergebene Gottes nennen. Wir begannen einen Plan zu entwickeln. Einen, der die Welt selbst und die Engel, vor der Liebe zu den Menschen, retten wird. Der Plan seid ihr, Dämonenkinder. Gezeugt aus Gefallenen und Menschen. Ihr seid die Zukunft einer Welt in Gleichgewicht und Frieden.“

Abrupt endete die Bilderflut und taumelnd stolperte Chris ein paar Schritte von der Statue zurück, als ihn die Schwärze wieder freigab.
„Die Nächste, die Nächste“, drängelte die Stimme in Chris Gedanken und ohne wirklich zu wissen warum, berührte Chris einen weiteren Erzengel, jenen der Metratron zeigte.

„Verstoßen hat er mich!“, donnerte eine beinahe lieblich klingende Stimme in den schwarzen Gewölben wider, in die Chris Bewusstsein eintauchte.
„Er liebt sie mehr, ist das gerecht? Ist das gerecht?“, schrie die Stimme und nun wusste Chris auch woher sie kam. Am Ende des Gewölbes befand sich eine schwarze, von Fackeln spärlich erleuchtete Halle und grob konnte er die Umrisse einer gewaltigen Gestalt erkennen, die auf einem steinernen Thron Platz genommen hatte. Langsam ging Chris näher heran und dann sah er, mit wem das schwarz geflügelte Wesen sprach. Es war ebenfalls ein Engel mit dunklen, glänzenden Flügeln, doch im Gegensatz zu denen des Engels auf dem Thron, überzog sie ein gräulicher Schleier.
Er kniete vor dem Erhabenen und lauschte seinem Ausbruch des Zorns.
„Die Menschen,... ich habe ihn gewarnt, ich habe ihm, dem Herrn über diese Welt, gesagt, dass er ihnen verfällt. Und nur wegen ihnen übte er Verrat an uns Engeln, die die verrottende Masse aus Erde und Staub nicht anerkennen wollten? Nein, nicht wir üben Verrat, sondern er und all jene die ihm folgen. Michael verbannte mich in seinem Namen und dafür verfluche ich ihn und mit ihm gleich die Menschheit. Höre meine Worte... Die Dämonenkinder werden gegen die Weißen obsiegen, ihre Seelen sind nicht verwundbar durch die Splitter des Kristalls und sie werden die Menschheit dazu bringen sich selbst zu vernichten.
Ezekiel, du sagtest sie haben die Macht nicht nur Gefühle zu spiegeln, sondern auch sie hervorzurufen nicht wahr? Die Menschen werden ihren eigenen Gefühlen erliegen, sie werden in ihrem Hass ertrinken und sich blind vor unfassbarer Wut gegen sich selbst wenden. Sie werden sich selbst vernichten und ihre Welt eigenhändig dem Erdboden gleich machen. Ein Schauspiel wird es sein! Eine Groteske, welche die Menschen mit Schmerz, die Weißen fassungslos, mit Schrecken und Trauer und wir mit Erleichterung und Freude betrachten. Wir werden dafür sorgen, dass die Weißen ihrer Laster befreit werden. Ihnen und dem Herrn sollen die Augen geöffnet werden, damit wir es wieder sind, die von nun an geliebt werden.
So wie es einst war, als mein Name noch als `Morgenröte´ in ihrem Gedächtnis weilte.“
Stille trat ein, nur unterbrochen vom leisen Tropfen des Wassers, das von den Decken des Gewölbes fiel.
Urplötzlich drehte sich der kniende Engel zu Chris um und seine strahlend blauen Augen schienen sich direkt in ihn hineinzubohren.
„Dämonenkind... Höre seine Worte und die Meinen. Ihr müsst beenden, was wir begannen. Nicht wir sind jene, die Schlechtes wollen. Wir sind gefangen, bewacht von jenen mit weißen Flügeln. Doch auch du hast die wahre Natur des Menschen erkannt, nicht wahr? Die Bosheit in ihnen. Sonst wärst du nicht hier. Wir, die Gefallenen, sind die Einzigen, welche die wahre Natur der Menschen erkannten, und dass sie die weißen Engel in ihrem Inneren vergiften. Ist die sterbliche Rasse fort, kehrt endlich der lang ersehnte Frieden in unserer Welt ein, denn allein die Menschheit ist das, was zwischen uns zu stehen scheint.“
Die Stimme des Engels nahm einen flüsternden, beinahe zischenden Klang an: „Höre Luzifers Worte. Jener, der uns alle zum Licht zu führen gedachte. Beendet das, was wir begonnen haben.“
Dann löste sich die Umgebung in gräulich, schwarzen Wirbeln auf.
__________________
"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."


Geändert von Orendarcil (17.05.2011 um 15:04 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort



Forumregeln
You may not post new threads
You may not post replies
You may not post attachments
You may not edit your posts

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 10:50 Uhr.

 
Grafik
Powered by vBulletin® Version 3.8.10 Beta 1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright by Fantasy-Foren.de 2005-2017 | Fussball Forum


Grafik