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Königreich aus Staub - forumsstory

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  #661  
Alt 20.08.2012, 07:56
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Darnamur Darnamur ist offline
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Drachentoeter
 
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Von einem erhöhten Standpunkt auf der kürzlich errichteten Wehrmauer beobachtete eine finster gekleidete Gestalt das Geschehen. Seine Statur war die eines breitschultrigen Mannes und sein Gesicht war von einer schwarzen Kapuze verborgen. Die Gestalt hatte von den übermenschlichen Kräften des avalischen Großkönigs gehört und war deshalb hierher gekommen...um sich dessen Macht einzuverleiben. Unter der Kapuze glimmerte etwas Rötliches. Es war ein Rubin, der an einem Lederband am Schädel festvezurrt wurde. Wallkrath lernte immer aus seinen Fehlern.
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  #662  
Alt 21.08.2012, 14:18
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Dunkler Wanderer
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Die achtungsgebietende Gestalt des Eishexers löste sich von der Mauer und verschwand im tiefen Schatten einer gewaltigen Zisterne, heraus trat ein abgerissen wirkender avalischer Fußsoldat.
Wallkrath wußte, dass sein Ziel sich ebenso wie er außerhalb der Zeit gewöhnlicher Sterblicher bewegte. Es gab keinen besonderen Grund zur Eile; dies war sein zuletzt begangener Fehler gewesen. Doch Gelegenheit würde den Dieb machen...

Endlich war es geschafft: Candvallon lag vor ihr...oder was davon noch übrig war. Gegen die aufsteigende Sonne blinzelnd überschaute Nortia das riesige Zeltlager der Angreifer, das sich förmlich um die Überreste der Stadt herumgewickelt hatte, nun da mit ernsthaftem Widerstand nicht mehr zu rechnen war. Sie erkannte eine Menge Standarten und Wimpel, welche den Standort der einzelnen Einheiten markierten, und schon bald machte sie aus, wonach sie gesucht hatte: ein blutrotes Herz, durch einen silbernen Querblitz geteilt. Das Zeichen, das die Gishka auf ihren Überwürfen trugen.
Gemächlich ließ sie ihr Tier auf diesen merkwürdigen neuen Vorort zutraben. Scheinbar waren eine Menge berittener Boten unterwegs, denn niemand nahm besondere Notiz von ihr, als sie durch die Reihen der provisorischen Verschläge, Hütten und Zelte trabte. Gelegentlich pfiff ihr irgendein Kerl zu oder rief ihr in bester Gockelmanier irgend etwas entgegen. Sie machte das Zeichen des hängenden Wurms, und der verhinderte Galan zog sich zerknirscht unter dem Gelächter seiner Kumpane zurück.
Sie hatte einen vagen Plan: der Sieger hatte immer die besten Informationen. Was sollte es? Kommst du in eine Stadt, in der alle schielen, dann schiele! Candvollon war nun ein Teil Pelingoras, also würde sie Pelingorer werden. Sollte es notwendig werden, konnte sie noch immer ihren Abschied nehmen, notfalls auf allen Vieren...
Im Lager der Gishka angekommen, sprach sie ohne Scheu die erste Amazone an, deren Rangabzeichen ihr etwas bedeutsamer erschienen. "Ich suche Arbeit. Wo kann ich mich einschreiben lassen?" Die Kriegerin musterte sie eingehend. "Avala?" "Ich bin nur ein weiteres Schwert, und dies kennt seine Herkunft nicht," sagte Nortia. Die Kriegerin wandte den Kopf zu einer Gruppe Amazonen, die gerade ein Vorratszelt aufstellten und rief etwas. "Goi!" antwortete eine und kam auf sie zu. "Du bist Avala? Warum hier? Rede!" Nortia wiederholte ihre Frage, und die Soldatin übersetzte für die Anführerin. Diese brach in Lachen aus und sagte etwas, das wenig schmeichelhaft klang. Kopfschüttelnd entfernte sie sich.
"Mitkommen, du," sagte die Soldatin und machte auf dem Absatz kehrt. Rasch stieg Nortia ab und folgte ihr, das Pferd hinter sich her führend. Die Gishka führte sie zu einem vorbildlich errichteten Befehlsstand. "Kettenhemd von dir," meinte sie beiläufig. "Ich erkenne Nesolata - Arbeit. Wen hast getötet," sie lachte leis. "Oder besser: wieviel?"
"Lass uns dabei bleiben:" antwortete Nortia. "Ich frag dich nicht, welchen hübschen Mädchenarsch du diese Nacht geküsst hast, und du fragst mich nicht nach meinen Vergnügungen aus."
Die Soldatin knurrte etwas Unverständliches und sagte nichts weiter.
Vor der Baracke waren zwei Männer an einen Pfahl gebunden worden; ein bleicher Hagerer mit finsterem gebt-mir-nur-eine-Chance-Gesicht und ein weiterer, drahtig wirkender, der geknebelt war und dem man zusätzlich die Augen verbunden hatte. Nortia zuckte zusammen, als sie die Reaktion des Tieres in ihr bemerkte; es rollte sich mit gesträubtem Fell in ihr zusammen und knurrte die Fremden an. ACHTUNG, GEFAHR! Verwirrt ging sie an den beiden vorbei und band ihr Pferd an einen aus der Erde ragenden Holm an, während die Amazone die Tür öffnete.
"Hier rein. Lass Frechheiten! Sei überzeugend!" In ihren Augen stand zu lesen, dass sie darauf hoffte, Nortia würde es nicht sein.
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  #663  
Alt 23.08.2012, 09:47
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Im Inneren des Zeltes stand ein längerer Tisch, der mit Dokumenten und verschiedensten Karten übersäht war. Dahinter saß auf einem Stuhl ein Mann mit schwarzem, welligem Haar und scharfem Profil. Der Kopf richtete sich auf und Nortia wurde von einem Paar graublauer Augen durchlöchert. "Ja bitte?", fragte der Mann in akzentfreiem Pelingorisch.
Nortias Gishka-Begleiterin sagte etwas, das sie nicht verstehen konnte, dann wandte sie sich Nortia zu: "Du sprichst mit Lordkanzler Yuvaris, Stellvertreten von Hoheit Begimeil!"
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  #664  
Alt 23.08.2012, 20:40
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Dunkler Wanderer
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Der Name sagte Nortia rein nichts, doch hier war wohl nicht der rechte Ort, Stolz zu zeigen. Also fiel sie auf ein Knie, senkte den Kopf und führte die rechte Faust vor die Brust. "Ich bin, Sire, die Eure."
Mit der typischen Langmut des Aristrokraten tat Yuvaris einen tiefen Seufzer. "Hoffentlich ist Yisara bald wieder zurück; ich habe wirklich Wichtigeres vor als Händeschütteln mit dem Fußvolk. Meine Gute," er schaute die Gishka an, "ich denke, wir haben hier den Beweis dafür, dass Avalien sich mit den Tatsachen abzufinden beginnt und das Beste aus seiner Situation herausholen möchte. Schmeichelhaft, nicht? Diese junge Dame möchte also eine Gishka werden..." Nun sah er auf Nortia. "Warum?"
"Ich suche einen Kerl," antwortete Nortia wahrheitsgemäß. "Einen Bastard, mit dem ich Händel habe..."
"Findest du nicht unter Gishka," stieß die Amazone voreilig hervor. "Viel Mannsvolk hat versucht, wenige leben um davon zu erzählen!"
"Ich weiß, dass diese Suche lang werden kann," sagte Nortia. "Und ich hörte, dass in Begimeils Armee noch niemand verhungert ist."
"Und wenn du ihn gefunden hast, ist es dann mit deiner Treue vorbei?" lächelte Yuvaris herablassend.
"Ich bin es gewohnt, meine Eide zu halten, aber ist es Gishka verboten Rache zu nehmen? Finde ich Aufnahme in der Schwesternschaft, so wird sie meine Welt sein, meine Familie und Heimat. Bitte zwingt mich nicht, die Baracke mit Beutelschneidern und Lustmolchen zu teilen."
"Ist zwar eine Premiere für mich," meinte der Lordkanzler mit gespielt hilfloser Gebärde, "aber ich bin Neuem gegenüber aufgeschlossen. Meine Gute, wie werden neue Rekruten bei euch aufgenommen?"
"Neue muss viel lernen über Sitte und Codex von Schwestern," sagte die Gishka. "Wird oft und hart geprüft an Hingabe zur Gemeinschaft. Hartes Training, viele Prüfungen. Dauert viele, viele Wochen."
Yuvaris ordnete einige der Pergamente auf dem Tisch. "Gibt es keinen schnelleren Weg?"
"Gibt es. Probe auf Bewährung." Sie sah grinsend auf Nortia herab. "Ein Zweikampf."
"Gut, also Verfahren B," meinte der Lordkanzler, während er sich in seine Unterlagen vertiefte. "Und draußen, bitte." Er machte mit der Hand die Geste des Entlassens. Die Gishka riss Nortia an den Haaren in die Höhe und zog sie hinter sich her. "Nix hübscher Hintern mehr für dich, Küken!" Mit lautem Knall schloss sich die Tür hinter den beiden. Hühnervolk! dachte Yuvaris prustend und suchte sein Leseglas in dem Pergamentwust, fand es und setzte es sich auf, als es an der Tür klopfte. "Ja bitte!"
Nortia lugte herein, ihr Schwert mit einem roten Tuch abwischend. "Euer Exellenz, wenn es recht ist, würde ich gern auf mein Anliegen zurückkommen..."
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Geändert von Formorian (24.08.2012 um 05:16 Uhr)
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  #665  
Alt 23.08.2012, 20:57
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(an welcher Tür soll es denn klopfen? )

Einen Moment erstarrte Lordkanzler Yuvaris und sah die Avalierin verblüfft an, die eben eine seiner eisern trainierten Gishkas niedergestreckt hatte. Dann lachte er laut los: "Du gefällst mir. Keine Sorge, ich werde zu meinem Wort stehen: Ab sofort bist du eine Gishka der pelingorischen Armee!" Er pfiff laut und eine der Kriegerinnen, die draußen vor dem Zelt patroullierten trat ein. Zuvor hatte sie Nortia noch spöttisch angesehen, doch nun lag Respekt in ihrem Blick. Yuvaris redete mit ihr und erklärte es dann Nortia: "Sie wird dich zu Issa führen. Dort wirst du Alles erhalten, was du benötigst! Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Anliegen!"
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  #666  
Alt 24.08.2012, 13:45
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"Ich danke Euch, Herr," sagte Nortia und beugte sich vor, den dargebotenen Ring Yuvaris`zu küssen.
"Beiss nicht den Stein aus der Fassung, das wäre schon Dank genug," entgegnete der Lordkanzler grinsend. Er hatte wirklich einen Narren an dieser wilden Avalierin gefressen.
Draußen folgte Nortia der Amazone zu einer weiteren Baracke, welche wohl die Schirrmeisterei sein sollte. Dort stand eine weitere Gishka hinter einer Art Tresen, und hinter ihr befanden sich mannshohe Regale, die vor allem möglichen Zeug überquollen. Ihre Führerin sagte ihr Sprüchlein auf und war verschwunden. Die Gishka schaute Nortia abschätzend an, tippte dann auf ihr Kettenhemd und den Kilt und zeigte mit dem Finger zu Boden. Schulterzuckend zog Nortia beides aus, ließ auch noch den Gambeson folgen und legte alles auf die Erde. Die Gishka tippte auf das Wehrgehänge. Nortia schüttelte entschieden den Kopf. Entschlossen griff die Amazone zu, und beide rangen eine Weile darum. Dann entwand sich die Waffe Nortias Griff und flog auf den Haufen am Boden. Erst da bemerkte Nortia, dass die Gishka nur einen Arm hatte; kein Wunder dass dieser so kräftig war. Armes Ding, dachte sie bei sich. Sie wird nie etwas anderes machen.
Ohne Waffe kam sich Nortia gleich doppelt nackt vor, doch Nacktheit wurde ihr ja bald zur Gewohnheit. Die Amazone musterte sie erneut eingehend von oben bis unten, wandte sich dann den Regalen zu und begann, verschiedene Sachen in vierfacher Ausführung daraus zusammenzusuchen. Untergewänder, Überwürfe, Fußlappen und dergleichen. Sie knallte alles zusammen auf den Tresen und überraschte Nortia über die Maßen, als sie in lupenreinem Avalisch sagte:" Das ist deins. Beschädigungen sind selbst auszubessern. Lass dir in der Unterkunft einen Spind zuweisen. Willkommen in der Hölle der bösen Mädchen."
"Du bist ebenfalls Avalierin?"
"Nein, aus Loyola, doch in Galloch Dyra aufgewachsen." Sie wandte sich den Regalen mit den Rüstungsteilen zu.
"Entschuldige, was hat dich nach Pelingora getrieben?" fragte Nortia, während sie begann, sich aus dem Haufen einzukleiden.
"Wenn du in einem abgelegenen Tal lebst, in dem nichts als Steine wachsen und dein eigener Vater dich abgefüllterweise regelmäßig mit der toten Mutter verwechselt, vergisst du sehr schnell woher du kommst. Ah, der dürfte passen." Sie warf einen Helm auf den Haufen.
"Warum kämpfst du gegen das Reich, das dich einst freundlich aufnahm?"
"Kleines, ich bin schon länger als zehn Jahre bei dem Haufen, und ich kam nicht erst als sich das Gewitter verzogen hatte. Du hast also dein Herz für die Schwesternschaft entdeckt? Wo warst du, als wir die knochenharten Kürassiere niederkämpften und den Palast nahmen? Was triebst du, als wir die Gossen vom schießwütigen Bettlergesindel säuberten? Hast du gut geschlafen in der Nacht, als wir uns den Weg aus der Umklammerung der Geisterhunde suchten? Hier, deine Patronentasche."
"Nein, all diese Vergnügen durfte ich nicht genießen," antwortete Nortia, während sie sich den schwarzen Mantel umhängte. "Auch nicht den Spaß, wehrlose Schnapsnasen in der Unterstadt zu massakrieren."
Die Amazone verhielt in ihrem Tun und schien ein Lachen zu unterdrücken. "Schon gut; wie du dir denken kannst, habe ich den ganzen verdammten Krieg hier drin erlebt. Als ich von "wir" sprach, kam das nur daher weil du in der Schwesternschaft kein eigenes Leben mehr hast. Du bist nur noch eine Gishka, und die Gishka sind alles!"
"Mich werden sie sicher nicht zur Ameise niederdrücken...und bei dir ist ihnen das wohl auch nicht so perfekt gelungen."
"Warts ab," sagte die Andere und fischte einen Harnisch von einem Stock. "Wer immer du vorher zu sein glaubtest, verabschiede dich von dieser Vorstellung. Wenn sie von dir verlangen, auf schwangere Mütter und hungernde Kinder zu schießen, du wirst es tun! Wenn ein hinfälliger, adliger Tatterlüstling voller Warzen und Furunkel vor seinem großen Abritt sich noch einmal eine besondere Trophäe sichern will, wirst du bereit sein! Sie bezahlen dich dafür, dass du alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigst! Deine unsterbliche Seele mag Praghda gehören, doch dein Arsch gehört den Gishka, verlass dich drauf!"
"Was wetten wir? He, bist du etwa eine dieser Prüfungen, vor denen man mich warnte?"
Jetzt lachte die Andere doch laut auf. "Stimmt, du bist noch keine Gishka, doch du hast dir das Recht erworben, zu einer zu werden. Warte." Sie hob das Schwert wieder auf und legte es gleichfalls auf den Haufen. "Nicht vorschriftsmäßig, aber wen interessierts? Habe vorhin gehört, du hast es Feralla damit gründlich besorgt. Sollten es vielleicht ins Bannermuseum hängen." Jetzt lachte sie wirklich schallend. "Ach ja, Waffen," prustete sie dann, griff in ein kleines Kästchen und legte verschiedenfarbige Münzen auf den Pult. "Deine Waffenmarken. Hüte sie wie dein Leben. Blau ist für Gewehr. Wenn du kein Knallpulver verträgst oder Angst um deine zarten kleinen Öhrchen hast kannst du auch eine Armbrust nehmen; wir haben noch ein paar. Schwarz für Bajonett, rot für Kampfklinge, ähem," sie legte die rote zurück ins Kästchen. "Pistolen sind Offizieren vorbehalten, Granaten gibt es nur auf Sondereinsätzen. Die Waffenausgabe ist die große weißrote Baracke links vor dem Ausgang. Alles ist nach einem Einsatz wieder abzugeben, gereinigt natürlich. Im Lager selbst sind nur Schwerter und Dolche erlaubt..." Eine Glocke begann zu läuten, tief und volltönig. Die Amazone erstarrte.
"Was bedeutet das?" fragte Nortia, obwohl sie es ahnte. "Alarm?"
"Ja. Mach dich besser schnell in die Sandalen."
"Angriff oder Übung?"
"Das wirst du schon herausfinden..." Das Schmettern einer Fanfare übertönte die Glockenschläge. Die Gishka bedeutete Nortia zu schweigen und lauschte aufmerksam. "Drei Kohorten in Abschnitt Helessa. Das ist direkt vor dem Osttor. Ah, ein Drache ist auch dabei. Das scheint wirklich ernst zu sein!"
Ein Drache! durchschoss es Nortia. Sollte durch einen verrückten Zufall ihre Suche bereits beendet sein? Das wäre ja zu schön...
Die Amazone fischte noch einen verschnürbaren Beutel aus den Regalen und begann, Nortias Ausrüstung darin zu verstauen. "Ich erledige das schon. Hol dir deine Knarre, und solltest du zufällig diesen gottverfluchten Schlamassel da draußen überleben, dann komm doch mal wieder vorbei, ja?"

(ehm, wohl die Tür aus Abschnitt 662. Die Idee war eine leichte, transportable fensterlose Holzhütte, mit nassen Fellen behängt, der weder Kugeln noch Brandpfeile etwas anhaben können, als relativer Schutz für besondere Personen und/oder Ausrüstung. Yuvaris ist sicher nicht so genügsam wie Dschingis Khan)
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Geändert von Formorian (24.08.2012 um 16:41 Uhr)
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  #667  
Alt 26.08.2012, 09:41
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Darnamur Darnamur ist offline
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(habe wohl irgendwie Baracken mit Zelten verwechselt- )

Nortia nickte und verließ die Baracke. Draußen hatten sich Dutzende von Gishkas zu Schlangen formatiert. Die Unteroffizierinnen verteilten die Waffen. Nortia gliederte sich einfach in eine der Reihen und zeigte der Gishka ihre Kampfmarken. Diese drückte ihr ein Gewehr und ein Bajonett in die Hände und schob sie dann weiter.
Dort bildeten sich bereits einzelne Heeressegmente aus. Eine Gishka hielt eine Ansprache:"...doch heute wird sich das ändern. Heute werden wir die Hundemeute zurück in ihre Höhlen treiben und die Stadt, die wir uns mit Fleisch und Blut erkämpft haben zurück erobern. Zeigt Disziplin, denn sie fehlt den Hunden. Unkontrolliert werden sie sich auf uns stürzen. Doch wenn unsere Reihen Ordnung und Standfestigkeit beweisen, werden ihre Angriffe nicht gefährlicher sein, als ein Fliegenschiß! Für Pelingora!"
Die aufgereihten Gishkas schlugen sich auf die linke Brust und brüllten einstimmig: "Für Pelingora!"
Nortia fühlte sich eingeengt. Sie war von allen Seiten von Gishkas umgeben. Einen Drachen konnte sie aus ihrer ungünstigen Position nicht ausmachen. Dafür aber zeriss ihr im nächsten Moment das ohrenbetäubende Donnern von Kanonenkugeln beinahe die Trommelfelle. Ihre Ohren klingelten. Die Gishkas setzten sich laufend in Bewegung. Sie konnte nichts sehen, außer die Kriegerinnen vor ihr und wurde mit der schwarzgepanzerten Armee mitgerissen. Bald ertönten die ersten Schüsse, Kanonengeschosse und Handgranaten zischten durch die Luft und es regnete blutigen Brei.

"Komm jetzt!", sagte Lauhgash zu Rassmire und packte die Heilerin an der Schulter. "Jetzt ist der ideale Zeitpunkt um abzulegen." Arngshsziss' Schwester nickte. Sie warf dem grausam massakrierten Skriggleichnam an dem Pfahl noch einen letzten Blick zu, dann folgte sie dem alten Krieger. Ksmurr war der Letzte gewesen, der sich gegen Volovin gestellt hatte, doch mit seinem verletzten Bein hatte er nicht den Hauch einer Chance gehabt. Hinter Lauhgash betrat sie das große Schiff auf dem sich etwa drei Dutzend Skrigg aufhielten. An der Spitze von ihnen stand die alte Slusha einen Kapitänshut auf ihrem Schädel- ein äußerst bizarrer Anblick. "Die letzten Passagiere sind eingetroffen, Käpt'n!", meldete sich Lauhgash bei ihr.
"Schön!", sagte die alte Schamanin und ihr Gesicht verzog sich zu einem zahnlückigen Grinsen: "Anker lichten, Matrosen! Segel setzen!" Dann hob sie die Arme in den Himmel und ein Brausen ertönte. Durch den magisch erzeugten Wind wurde das Schiff schnell auf das Meer hinausgetrieben. Lauhgash starrte zurück auf Candvallon, eine Stadt, die eine einzige Ruine war. Sie hatten ihre Skriggbrüder im Stich gelassen. Doch es war der einzige Weg gewesen. Volovin hätte eine Evakuierung niemals zugelassen und die Meisten standen voll und ganz an der Seite des neuen Häuptlings. Lauhgash hoffte, das sie nicht alle starben...

Nortia hatte freies Blickfeld. Mittlerweile war das Schlachtfeld zu einem blutigen, chaotischen Todeskessel verkommen, der sowohl vor, als auch hinter den Mauern tobte. Die Skrigg hatten ebenfalls Feuerwaffen, doch ihnen fehlte eine Ausbildung an ihnen und sie waren für menschliche Verhältnisse geschaffen. Nortia konnte einmal miterleben, wie ein Skrigg sich selbst und seine Mitkämpfer mit einer Granate in die Luft jagte. Nortia blieb konzentriert. Mit tödlicher Prozession schaltete sie ihre Gegner aus. Sie schoss immer auf die Schädel. Nortia hatte miterlebt wie ein Schakalsmensch mit einer Kugel in der Brust drei Gishkas zerfetzt hatte und wollte nicht den selben Fehler begehen. Der Kampf war ein Massaker auf beiden Seiten. Doch die Gishka begannen nach und nach die Oberhand zu gewinnen. Nortia hatte keine Gewissensbisse beim Töten der Skrigg. Ein paar vor ihnen mochten noch vor ein paar Wochen für ihre Sicherheit gesorgt haben, doch das spielte nun keine Rolle mehr. In diesem Moment war sie nur noch eines: eine Soldatin.
Sie sprang über die Leichen der Schakale hinweg. Sie sah plötzlich keine Gegner mehr in ihrem Umfeld. Schnaufend rannte sie zur nächsten Seitengasse und spähte um die Ecke. Dann sah sie den Drachen...
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  #668  
Alt 26.08.2012, 13:32
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Lang wie ein halber Häuserblock, doch mit hängendem Hals und Flügeln lag er da auf dem Bauch und gab keinen Mucks von sich. Der unerwartete, bizarre Anblick hatte Nortia vor Überraschung stoppen lassen, denn das Bild hatte etwas geradezu Surrealistisches, doch die hinteren Reihen stießen sie hilfreich voran. "Pafigu examenili!" stieß die Anführerin im Rennen aus. Ein vielkehliges "Hayharrr! Yip yip!" antwortete ihr.
Nun kam doch Bewegung in das "Untier"; es fiel auf die rechte Seite, und etwa zwei Dutzend Skrigg krochen darunter hervor, den angreifenden Gishka mit wildem Geheul entgegenrennend. "Iru!" schrie die Kommandantin. Nortia bemerkte gerade noch rechtzeitig, dass sie plötzlich ganz allein der jaulenden Horde entgegenlief. Mit einem schnellen Blick zurück erkannte sie, dass die Vorderreihe abkniete und ebenso wie die zweite Linie auf die Skrigg anlegte. Sofort warf sie sich lang auf den Boden, und im nächsten Moment donnerte der bleierne Segen über sie hinweg. Sofort stürmten die Gishka wieder weiter voran, das Bajonett voraus. Rasch erhob sich Nortia wieder und tat es ihnen gleich. Dann kam der Zusammenprall. Ein Wald aus zuschlagenden Klingen und Äxten empfing sie, und den Kopf gesenkt stürmte sie mit vorgestreckter Waffe mitten hinein, traf etwas, das jaulend an ihr vorüberschoss und ihr dabei das Gewehr aus den Händen riss. Eine Schwertklinge schrammte über ihren Harnisch, ohne jedoch Schaden anzurichten, und etwas knallte gegen ihre linke Helmseite und brachte sie zum Dröhnen. Schwarze Punkte vor Augen sackte sie zusammen und zog noch im Fallen blank. Danach gab es nur noch stampfende Beine um sie herum; manche fellig, manche glatt. Dann ergriff eine Hand ihre Schulter und zog sie wieder in die Höhe. Es war eine fast ebenholzschwarze Kadishi, die ihren Helm verloren hatte und aus einer Platzwunde an der Stirn blutete. "Pafigi!" zischte sie; es klang eher drängend als ärgerlich.
Die Gishka hatten sich zu kleineren Grüppchen verteilt, welche die Rücken-an-Rücken-Taktik anwandten. In ihrer Gruppe befanden sich die Kadishi, ein Mannsweib dessen gerstenblonde Flechten sie als reinblütige Nesolata auswiesen sowie drei weitere, welche wohl echte Pelingorer waren. Und wieder einmal bewies sich die Überlegenheit der besseren Ausrüstung und Ausbildung: nach und nach wurden die Berge felliger Körper höher um sie. Dann, als die letzten der Schakale das Weite suchten, erkannte Nortia aus den schmalen Sehschlitzen ihres leicht verrutschten Helmes, dass sich eine Schwadron schwer gepanzerter Lanzenreiter direkt auf sie zubewegte. "Dekratu Armilia!" rief die Anführerin.
"Verdammt, was heißt das?" schrie Nortia ratlos. "Bildet Gassen!" rief eine andere Amazone von irgendwo her. Die Gishka stellten sich zu mehreren schmalen Kolonnen auf, und gleich darauf donnerten die Reiter in unvermindertem Tempo mitten durch sie hindurch, den sich in weiterer Ferne neu formierenden Schakalen entgegen, ohne dass es zu einem einzigen Unfall kam.
Offenbar war für die Söldnerinnen die Sache damit erledigt; etliche nahmen ihre Helme ab, setzten sich ins Gras oder schauten, welche ihrer gestürzten Kameradinnen noch zu retten war. Einige machten sich einen Spaß daraus, ihre Waffen in das "Untier" zu stecken, das aus straff über einer Holzkonstruktion gespannter und bemalter Leinwand bestand; täuschend echt aus der Ferne, lächerlich in Berührungsweite. Die Flügel, der Hals sowie der Schwanz waren sogar beweglich. Ein nettes Spielzeug.
Woher wußten diese Höhlenkriecher von Drachen? ging es Nortia im Kopf herum. Sie mussten einem begegnet sein, und scheinbar hatte das Erlebnis sie recht beeindruckt. Vielleicht suchte sie ja an der falschen Stelle...
Die Anführerin erhob sich aus ihrer demütigen Gebetshaltung, ordnete ihre Ausrüstung und gab den Befehl zum geordneten Rückzug.
Zurück im Lager dachte Nortia an ihr Pferd. Wie hatte sie es nur vergessen können? Doch als sie bei der Hütte des Lordkanzlers angekommen war, fand sie nichts weiter als einen Pergamentzettel, der an den Holm geheftet worden war. Wütend machte sie sich damit auf den Weg zu Issa, um dort ihre Sachen abzuholen.
"Ah, du hast es also geschafft?" lachte die Schirrmeisterin, als Nortia in die Baracke hereinplatzte, und echte Freude lag darin. "Sie haben mein Pferd gestohlen!" stieß Nortia hervor. "Irgend eine verdammte Bald-Leiche hat mein Pferd!"
"He, langsam; die Gishka sind eine traditionelle Infantrieeinheit. Wahrscheinlich ist es requiriert worden. Man will dir wohl das Reiten abgewöhnen."
"Abgewöhnen?" schnappte Nortia und wedelte mit dem Pergament vor Issas Nase herum. "Dies fand ich dort! Íst dies die Wegbeschreibung zu ihrer Baracke, falls ich mich beschweren will? Dann schleich ich mich heut nacht dorthin und gewöhn ihr das Leben ab!"
"Zeig mal," meinte Issa und nahm ihr den Zettel aus der Hand. "Wie ich mir dachte, ein Gutschein für eine Requirierung. Und du bist an genau der richtigen Stelle, ihn einzulösen." Sie ging zu einer mit einem Öllappen bedeckten Kiste und fischte mit ihrer einen Hand drei Flaschen daraus, stellte sie auf das Pult. Es war cerebusianischer rosa Apfrikosenbrandy. "Da hast du dein Pferd," lachte sie.
"Was soll ich damit? Ich trinke nicht."
"Ah ja? Ich sag dir was: nach ein paar Wochen wird dir das Zeug zu den Ohren rauskommen. Ist so ziemlich das einzige, was einem hier die Ödnis und ständige Todesangst erträglich macht."
Schnaufend ließ sich Nortia auf dem Sack mit ihrer Ausrüstung nieder. "Kanns ja mal testen. Du auch?"
"Ich fürchtete schon, du würdest nicht fragen," meinte Issa und zog den ersten Korken mit den Zähnen. "Im Lazarett herrscht jetzt wohl Hochbetrieb; hier kommt wohl keiner mehr her..."
Als Nortia eine Weile später die zweite Flasche öffnete, meinte Issa mit melancholischem Blick an die Decke: "Alle fürchten oder bewundern die Gishka wegen ihrer Gelassenheit im Kampf und ihrer sprichwörtlichen Todesverachtung, aber soll ich dir mal was sagen? Im Grunde sind wir alle erbärmliche Feiglinge, jawoll! Du wirst kaum eine hier finden, die nicht vor irgend etwas davonläuft..."
"Bislang sah ich die Gishka nur als Tötungsmaschinen," meinte Nortia zwischen zwei Schlucken. "Nicht mehr als bezahlte Mörder. Aber seit ich hier bin erkenne ich doch Menschlichkeit. Ja, ihr seid eben Menschen."
"Nicht beleidigend werden, Küken," sagte Issa mit drohend wedelndem Finger, ehe sie die Flasche entgegennahm. "Mit Menschen kannst du dich anfreunden, aber hier machst du dir sicher keine Freunde." "Ach nein?" "Nie, nicht wenn du klug bist. Es täte zu weh, eine Freundin zerhackt, verbrannt oder zerquetscht zu sehen."
"Und Kameradschaft?" wollte Nortia wissen. "Wie sieht es damit aus? Da war diese Kadishi, die mir aufhalf, als ich was auf die Birne kriegte. Selbst verwundet, bringt sie mich im dichtesten Gewühl auf die Beine. Sie hätte draufgehen können!"
"Wahrscheinlich hatte sie niemanden sonst, der ihren Rücken deckte."
"Und als die Kavallerie auf uns zurennt und ich keinen Plan hab von wegen was tun, da ruft mir eine zu was Sache ist. Ich wäre sicher ohne sie unter die Hufe gekommen."
"Mhm, war wohl Bergyll, die einzige Avalierin außer dir in deinem Zug. Fast schon so lange dabei wie ich."
"Du denkst, sie half mir nur weil sie Avalierin ist?"
"Ne, war wohl ne Laune von ihr. Du setzt reumütige Erinnerungen an die Heimat voraus? Bergyll kommt aus Hendar Sül und ist stolz wie sonstwas drauf, bei unserem Einmarsch ne Granate ins eigene Elternhaus geworfen zu haben. Frag sie wenn dus nich glaubst, sie erzählt sehr gern davon."
Issa nahm einen langen genießerischen Schluck. "Du bist gerade einen Tag hier und schon eine Berühmtheit. Das schaffen nicht viele. Deine heroische Soloaktion beim Angriff auf die Rieseneidechse ist im ganzen Banner der Witz des Tages."
"Warts ab," knurrte Nortia. "Wenn ich erst kapiert hab, was die Kommandos bedeuten, werden sie mich anbinden müssen um sich ihre Prämien zu verdienen."
Die dritte Flasche.
"Weissu, isch such dan Kerl," brachte Nortia ihre Gedanken mühsam zusammen. "Grösste Aschloch vonne Welt auf fast so grosm Drachn. Schonma Drachn gesehn? Letschte Tage oda so?"
"Nischt Kerl oda so," brachte Issa heraus und hätte sich mit dem Flaschenhals fast ein Auge ausgestoßen. "Desch is vorbei, sachich dir. Nischt Kontakt zu Stehpisser; isch Gesetz!"
"Sah Valyrie aber gansch anners..." Issa verprustete, was sie im Mund hatte. "Sach nimma disn Nam! Gansch üble Sache! Tabu! Ham ihren Nam scheremoniell innen schwarzes Soldbuch geschriem, mit kleinen Buchstabn, unn dann ausgestrichn! Die Gishka, denen diesche Schande widerfuhr kannste an eener Hand abzähln. Zu erwähnen isch Verrat!"
"Schon jut, danke füre Wanung."
Als der schrille Ton einer Messingpfeiffe Nortia weckte, lag sie in voller Montur auf einem Feldbett, den Beutel mit ihren Sachen neben sich und hatte keine Vorstellung, wie sie dorthin geraten war.
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Alt 28.08.2012, 14:47
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Sie sah sich um, doch Issa war nirgendwo zu erkennen. Träge und gerädert krümmte sie sich auf die Beine und schlurfte blinzelnd ins Freie hinaus. Dort versammelten sich schon einige Gishkas. Es war dieselbe Einheit, mit der Nortia auch am Vortag schon gekämpft hatte. Einige der Kriegerinnen blickten hämisch grinsend zu Nortia herüber. Sie war zu müde, um auf die Provokation einzugehen und gliederte sich ohne zu Murren ein. Die Anführerin brüllte etwas auf Pelingorisch. Resigniert und nichts verstehend hörte sich Nortia den Vortrag an. Doch dann sprach sie plötzlich die Gishka an ihrer rechten Seite an: "Sie sagt, das die mysteriösen Wilden, die schon seit Tagen bei Yuvaris' Baracke gefangen gehalten wurden entflohen sind. Sie sollen sehr gefährlich sein und unsere Einheit soll sie suchen!"
Überrascht wandte sich Nortia der Gishka zu. Das musste Bergyll sein, die Avalierin von der Issa erzählt hatte. Es war eine Frau, die bereits um die dreißig war, mit kurzem, schwarzem Haar und braunen Augen. Nortia konnte nicht sagen warum, aber die Frau schien etwas Aggressives auszustrahlen. "Danke! Ich bin übrigens Nortia. Ist es immer so, das unsere Einheit die Drecksarbeit erledigen muss?" "Ja, diese Einheit besteht im Grunde nur aus Nichtpelingorern, Neuzugängen und allen, die etwas auf dem Kerbholz haben. Ich bin Bergyll!" Die Anführerin brüllte etwas und die Gishkas setzten sich in Bewegung. Bergyll erklärte: "Wir werden zuerst einen nahe gelegenen Wald absuchen. Dort werden die Wilden vermutet!" Nortia nickte und trottete, immer noch schlafdrunken den anderen Kriegerinnen hintendrein.
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Alt 28.08.2012, 19:14
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Der erste Weg ging ins Waffendepot. Nortia reichte der Gishka mit dem Streifen auf dem Helm ihre Marken und bekam dafür Gewehr und Bajonett. Langsam begann das große Pochen in ihrem Schädel. Danach Patronenempfang, noch eine kleine Rede der Anführerin, und endlich ging es Richtung Wald. Dort angekommen teilte die Offizierin den Zug in Dreiergruppen auf; Bergyll übernahm als Dienstälteste natürlich die Führung. Die Dritte im Bunde war eine Pelingora mit dümmlich zusammengekniffenen Schweinsäuglein, bei der man sofort den Eindruck hatte dass sie lieber losballerte als Guten Morgen zu sagen und die Nipta hieß. Dann verschwanden die Gruppen im dichten Gebüsch. Schon nach wenigen Schritten schwitzte Nortia, als wären Wasserhähne aufgedreht worden. Bergyll und Nipta begannen ein leises Gespräch, während dem die Pelingora allmählich zornig wurde. Sie löste sich von Bergyll und wich fortan nicht mehr von Nortias Seite. "Was ist los?" fragte Nortia.
"Ich hab nur dieser dämlichen Rübenfresserin klarzumachen versucht, dass wir die beiden lebend fangen sollen. Aufs Bein schießen, sage ich. Klar, meint sie, aufs Nasenbein."
Sie fanden ein großes Stachelreitergelege, um das sie einen weiten Bogen machten. Das Temperament dieser Biester war auch ohne Junge mörderisch genug. Nach einer Weile (welche Nortia wie eine Ewigkeit vorkam) meinte Bergyll:" Nipta liebt dich."
"Isnichdeinernst."
"Kacksicher. Bei jeder anderen, die ihr so lange so dicht am Fell hängt, hätte sie längst einen Schreikrampf gekriegt, aber an dir klebt sie wie Hühnermist. Hör ich Glocken?"
Nortia wünschte sich ein gutes Frühstück, das die anderen sicher genossen hatten, oder einen Eimer.
Sie erreichten eine Lichtung, und Bergyll beschloss hier Rast zu machen. Die beiden zogen die Sandalen aus, legten sich ihr Marschgepäck als Kissen unter den Kopf und schlossen behaglich die Augen. Nortia begriff; scheinbar war die Gishka nur so lange dizipliniert und eisenhart, wie eine Offizierin sie im Auge hatte. Ihr selbst war nicht nach Schlafen. Kopf und Magen pochten um die Wette, als gäbe es einen Preis zu gewinnen.
Die Sonne war schon ein gutes Stück höher gestiegen, als es im Gebüsch vernehmlich raschelte. Augenblicklich richtete Nortia die Waffe auf das Geräusch und rief eine Warnung für die anderen. Leises Lachen war die Antwort aus den Büschen, und dann tauchte eine weitere Gruppe auf und machte es sich bequem. Bergyll blinzelte, erkannte eine der Ankömmlinge und sprang freudig auf. Die beiden küssten sich und machten sich daran, händehaltend die Lichtung zu verlassen. Ein seltsames Gefühl stieg in Nortia auf, dass sie nicht zuordnen konnte. Ehe das Grün sie verschluckte, wandte sich Bergyll noch einmal um, bemerkte Nortias Blick und grinste. "Nimm was du kriegen kannst, Küken - es könnte das Letzte sein."
Verwirrt sah sich Nortia im Kreise um und bemerkte Nipta, deren Blick sich an ihrem Gesicht festgesaugt hatte und deren Zunge in einer Weise wedelte, dass einem Waran davon übel werden konnte. Die beiden anderen unterhielten sich leise und schienen miteinander zu scherzen. Gestern hatten sie befellte Bestien, die wenigstens zwei Köpfe größer waren als sie und keinen Schmerz zu empfinden schienen niedergestreckt, doch nun wirkten sie eher wie kleine Patriziermädchen auf einem Picknikausflug.
Wind kam auf, und ein eisiger Schrecken durchfuhr Nortia. Das Tier, es regte sich in ihr. Feinde! Auf! Zerreissen! Der Wind hatte eine Witterung mit sich gebracht, welche sie zuerst nicht erkannte; zu neu und oberflächlich war der Eindruck gewesen, doch es war nicht schwer zu erraten, was das Tier so in Aufregung versetzte.
Die Gesuchten waren nahe!
Immer ungeduldiger wurde das Tier, und Nortia zwang es zur Ruhe, doch sie konnte spüren wie ihr die Kontrolle zerrann wie Sand zwischen den Fingern. Sie war schwach, nun, und das Tier tolerierte keine Schwäche!
Mit einem Aufschrei kam sie auf die unsicheren Füsse und eilte davon, fort von den Anderen.
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Geändert von Formorian (28.08.2012 um 19:18 Uhr)
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Alt 28.08.2012, 20:05
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Sie stolperte durch das Dickicht und fühlte sich hilflos. Sie streckte das Gewehr mit dem Bajonett von sich weg, um einen Gegner sofort auf Abstand halten zu können. Der Wald, der an sich friedlich geschienen hatte schien plötzlich einem verfluchten Dschungel zu gleichen und ihrem Kopf hämmerte es wild. Ihre Instinkte drängten danach, so schnell wie möglich von diesem götterverlassenen Ort zu verschwinden, doch das Tier hatte eine Witterung aufgenommen und das Tier nahm sich seine Beute. Nichts konnte es daran hindern. Nortia striff mit dem Lauf ihres Gewehrs einige Äste beiseite. Die Bäume standen hier nicht soweit beieinander wie im Trakheras. So hatte sie zumindest ein weitgehend freies Sichtfeld. Dann hörte sie die Laute. Es war ein ekelerregendes Schmatzen, das in ihr Übelkeit hervorrief. Sie ahnte bereits, was es war das diese Geräusche hervorrief. Langsam näherte sie sich dem Ursprung der Laute. Dort lagen Bergyll und ihre Freundin. Einige Momente lang mochten sie noch glücklich gewesen sein, doch nicht sehr lang. Der Brustkorb der Kriegerin war aufgebrochen, die zerborstendenen Rippen ragten nach außen. Das Blut lief aus ihr heraus, wie aus einem zerschlagenem Weinfass. Bergylls Kopf war ebenfalls zerstört. Die Schädelplatte war aufgerissen worden und ihr Hirn entfernt. Ihre Freundin, deren Körper von der Geliebten herabgerutscht war lag mit dem Rücken zum Boden. Ihr Kopf war einen kleinen Abhang zwei Schritte weiter hinabgerollt. Über dem Leichnam kniete der bleiche Mann mit dem stets finsterem Blick. Seine langen, weißen Klauen wühlten im aufgeschlitzten Rücken der Frau, an deren Fleisch er sich gütlich tat. Er blickte zu Nortia auf. Blut klebte an seinen Zähnen und lief ihm übers Kinn. Er zischte, packte sein Langmesser und sprang auf den nächststehenden Baum, den er in einem Höllentempo erklomm. Von dort schwang er sich weiter auf andere Baumriesen und verschwand aus Nortias Blickfeld. Sie blieb allein auf der Lichtung stehen. Allein bis auf die Leichen. Dann hob sie ihr Gewehr an und feuerte in die Luft. Einmal. Zweimal. Nortia hoffte, das die Schüsse die Richtigen anlocken würde.
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Alt 29.08.2012, 10:16
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Eine ganze Weile geschah gar nichts, dann tauchten raschelnd Nipta mit den beiden anderen und eine weitere Gruppe gleichzeitig am Ort des Geschehens auf. Die Gishka waren einiges an blutrotem gewohnt, und so starrten sie nur ratlos auf die beiden Leichen. Nur eine aus der dritten Gruppe begann zu wimmern, und zum ersten Mal sah Nortia eine Gishka weinen. "Firian..."
Schließ keine Freundschaften...
Dann tauchte auch noch die Anführerin mit ihrer Gruppe auf und stellte einige Fragen. Die Amazonen wiesen auf Nortia. Diese zuckte bedauernd mit den Schultern und wies auf die Baumwipfel. Die Anführerin fluchte hemmungslos. Immer weitere Gruppen kamen nach und nach hinzu.
Die Kommandantin teilte die Streifen neu ein und machte Nortia sowie Nipta und den zwei aus Firians Gruppe klar, dass sie die Leichen zum Lager zurückbringen sollten. Die Gishka begannen aus dem was sie vorfanden Tragen zu bauen, während die Anführerin mit dem Rest die Jagdt eröffnete.
Zurück im Lager wurde Nortia klargemacht, dass sie sich sofort in Yuvaris`Unterkunft einzufinden hätte. Dort erwartete sie der Lordkanzler bereits mit undeutbarem Blick, und es waren noch drei weitere Personen anwesend: Eine wohldekorierte Amazone mittleren Alters, die sie mit stahlhartem Blick musterte und sich ihr als Yisara vorstellte, und die ihr eröffnete dass sie ihre direkte Vorgesetzte sei und sie nun die Wahrheit zu sagen hätte. Die zweite Person bedurfte keiner Vorstellung, sie war Nortia aus frühen Kindertagen wohl vertraut: Bragrimms, dessen Narben in seinem dunklen Gesicht vor zurückgehaltenem Zorn rot leuchteten. Die dritte...war Issa.
"Meine Gute," sagte Yuvaris gedehnt, als müsse er jedes Wort zehn mal überlegen, ehe er es zum Mund herausließ. "Wir wissen nun, dass die Person, nach welcher du suchst, ein Seneschall der avalischen Kürassiere ist, Feldan mit Namen, richtig? Zufällig hegen wir ebenfalls ein vitales Interesse an dieser Person. Hättest du wohl die Güte, uns alles zu berichten, was du diesbetreffend weißt? Und lass kein Detail aus, sonst müssen wir leider zu anderen Formen der Befragung greifen."
Nortia warf einen giftsprühenden Blick auf Issa, welchen diesen unverwandt erwiederte, als sähe sie Nortia zum ersten Mal.
Vergiss Freundschaft! Diese gibt es in der Gishka nicht!
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Geändert von Formorian (25.09.2012 um 10:50 Uhr)
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  #673  
Alt 30.08.2012, 06:07
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"Wie sie wünschen, eure Lordschaft", sagte Nortia. Sie glaubte nicht, das es ihnen in Hinbezug auf Feldan weiterhelfen würde, trotzdem erklärte sie ihnen Alles was sie wusste. Feldan ist geboren worden, als der Sohn eines kleinen Landlords, er wuchs allerdings in den staubigen Gassen Candvallons auf, wo sein Talent als Drachenreiter schnell erkannt wurde. Feldan wurde zum Seneschall ausgebildet und im Laufe der Jahre sogar zum Prinzseneschall seiner Kürassiere ernannt. Über seinen Charakter lässt sich sagen, das er bereits damals ein egoistischer Dreckssack war. Jedenfalls beteiligte sich Feldan an einen geheimen Plan- dem Plan zur Tötung Jorin, des Königbruders, der versuchte in einem Komplott den avalischen Thron an sich zu reißen. Feldan wurde allerdings die Luft zu heiß. Er schlug sich wieder auf Jorins Seite und versuchte im den Kopf von Königin Sillisa zi bringen. Diese entronn dem Tod durch den Selbstmord ihrer Doppelgängerin. Feldan flog nach Candvallon und wurde festgenommen und entkam auf spektakuläre Weise dem Gefängnis. Seitdem hat es geheißen, sein Drache sei in den Bergen gesichtet worden. Das sind die letzten, - schob älteren Nachrichten- die ich zu Feldan bekommen habe, mylord"
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Alt 30.08.2012, 15:29
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"Das ist ebenso hilfreich, wie es nutzlos für uns ist," schnaubte Bragrimms. "Was kannst du uns über Feldans spirituelle Integrität erzählen? Welchem Gott huldigt er?"
"Wohl dem, der seinen Namen trägt," antwortete Nortia. "Er akzeptierte niemals jemanden über sich."
"Hure, sage uns die Wahrheit, oder müssen wir dir die Daumenschrauben zeigen?" bellte Bragrimms.
"Was ist aus dem großen Meisterhehler der Unterstadt geworden?" spottete Nortia. "In meiner Erinnerung bevorzugtest du stets die subtileren Methoden."
Bragrimms sog tief die Luft ein, um dieser unverschämten kleinen Rekrutin den Marsch zu blasen, doch dann stieg die Erinnerung in ihm auf. "Schlangenkind, bist du es? Oh ja, wer sonst könntest du sein? Ich erinnere mich; die kleine rotznäsige barfüßige Göre, die halb verhungert zu mir kroch und eine Meisterdiebin werden wollte. Die durch Öffnungen glitt, bei denen selbst meine gelenkigsten Meister passen mussten. Die die Streifen der Miliz schon von Weitem roch. Ich habe mich deiner angenommen, weil dein starker ungebundener Geist mir imponierte. Was suchst du nur bei den Mordmädchen, bei denen alle in die selbe Form gehämmert werden?"
"Das ist irrelevant!" stieß Yisara hervor. "Diese meine Untergebene hält Informationen über einen der drei Auserwählten zurück, aus welchen Gründen auch immer!" Sie schaute Nortia direkt ins Gesicht. "Der Eid des Banners ist dir verwehrt, denn du hast dich mit einer bestimmten Absicht in die Schwesternschaft eingeschlichen. Du kannst dich reinwaschen, indem du uns nun erzählst, was du über Feldans Rolle in der Auferstehung des Göttertriumphirats weißt."
Oh prima, dachte Nortia. Du willst es ganz genau wissen? Was hälst du hiervon: ich bin die Enkelin des allerersten Königs, den diese Welt kannte! Verängstigte Affen stahlen die Macht der Erde, um ihre eigene Ordnung zu etablieren und so ihrer vorbestimmten Vernichtung zu entgehen. Sie schufen den Pakt, um sicherzugehen dass die widernatürliche Vorherrschaft der Angst bestehen bleibt. Ich werde den Pakt verhindern, indem ich einen der Auserwählten töte, doch der Pakt selbst ich mir egal. Ich will den Bastard bluten sehen für das, was er mir antat, und zum Arull mit allen Göttern und ihren Wegen!
"Ich weiß, dass er einer der Erwählten der Drei ist. Doch dies spielt für mich keine Rolle. Ich will ihn tot sehen, getötet von meiner Hand! Sollen die Götter danach ihr Geschäft selbst regeln, es ist mir egal!"
Yuvaris blickte weiterhin unbewegt auf sie, doch seine Mundwinkel zogen sich zu einem leisen Lächeln in die Höhe. "Willkommen in dem Club," sagte er.
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Alt 04.09.2012, 17:08
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"Was meint ihr?", fragte Nortia vorsichtig.
"Ich denke das unsere Partei- bestehend aus Bragrimms, Yisara, mir und ein paar anderen dasselbe Ziel wie du hat. Deine Vergangenheit mit unserem hochgeschàtzten "Bettlerkònig" dùrfte die Zusammenarbeit sicher leicht gelingen lassen. Wir versuchen schon seit geraumer Zeit den Gòtterpakt zu zerstòren, wenngleich unsere Absichten anderer Natur sind!"
"Genau! Wir kàmpfen dafùr, das diese Welt nicht lànger von Gòttern geknechtet werden muss!", Bragrimms warf Nortia einen zornigen Blick zu. "Ich glaube kaum das diese Frau uns mit ihren von Rachsucht gepràgten Absichten hilfreich sein kann!"
Issa legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Das ist doch vòllig irrelevant. Jede Hand, die uns hilft, sollten wir nicht ausschlagen. Und Nortia hat sich bilslang nur als fàhig erwiesen! Und vielleicht gelingt es ihr am ehesten Feldan aufzuspùren!"
Bragrimms schùttelte die Hand ab, nickte dann aber widerwillig. Yuvaris kam wieder zu Wort und richtete sie auf Nortia: "Natùrlich hàngt das alles auch von dir ab! Dieser Pakt kann nur zustande kommen, wenn du dich ebenfalls dafùr bereit erklàrst!"
Nortia war dankbar, das sie auch noch zu Wort kommen durfte: "Ich werde euch mit all meiner Kraft unterstùtzen, Lordkanzer" Sie ging auf ein Knie nieder. Das war genau das was Yuvaris wollte. Aber es konnte sicherlich nicht schaden, sich bei ihren neuen Verbùndeten einzuschleimen. Vor allem da Bragrimms sie nicht ausstehen konnte.
"Sehr schòn!", làchelte Yuvaris. "Fùr den Rest des Tages hast du frei. Ich denke das diese Wilden auch ohne dich gefangen werden kònnen!" Mit einer Geste winkte er sie nach draussen.
Nortia schlenderte erleichtert ùber das peligorische Lager. Sie steuerte geradewegs auf Issas Baracke zu. Eine andee Unterkunft war ihr bislang nicht zugewiesen worden. Als sie die Tùr òffnete erstarrte sie. Dort kauerten die beiden bleichen Wilden. Derjenige mit dem Finsterblick, den sie bei seinem Festmahl bereits bestaunen konnte. Und den anderen der gelbe Schlangenaugen und eine grùnliche Zunge besass. Der Gelbàugige erhob sich aus seiner kriecherischen Position und vollfùhrte einen seltsamen Tanz, der wohl eine Art Verbeugung war: "Meisssssteriiin! Endlich sssseid iiiihr bei unsss! Eure treuen Diiiiener haben euch schon erwaaartet! Alle Eeeehre dem Blute Saudans, dessss Grooossen!"

(sry, die Rechtschreibung làsst sich leider nicht vermeiden!)
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  #676  
Alt 05.09.2012, 08:31
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Nach diesen Worten glitt Nortias Hand langsam wieder vom Schwertgriff, den sie unwillkürlich fest erfasst hatte. Einem Moment lang starrte sie noch fassungslos auf die beiden vor ihr dienernden Gestalten, dann brach sie in schallendes Gelächter aus. Hatte Papilein Sorgen, dass sein Töchterchen vielleicht mit ihrem Vorhaben überfordert wäre und wollte auf Nummer sicher gehen? Sie hatte keine Vorstellung, auf welche Weise der Befehl übermittelt wurde, doch die Tatsache an sich grenzte an Beleidigung!
Überrascht stellte sie fest, dass die Gegenwart der beiden elenden Gestalten das Tier in ihr völlig ruhig ließ. Vielleicht hatte sie seine Reaktion bei der ersten Begegnung misverstanden, und es war nur empört über die Behandlung der Zwei. Ebenso später im Wald; sie verstand nun, wer für das Tier den Feind darstellte. Es hatte die beiden schützen wollen!
Sie betrat die Schirrmeisterei, und in gleicher Weise wichen die beiden noch immer buckelnd vor ihr zurück. Sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich und besah sich die beiden. Dies waren also die Jeggo, die Gemiedenen. Aulus hatte versichert, dass sie Menschen seien, doch davon müsste man sie erst einmal überzeugen. Das Leben in der trostlosen Weite hatte sie verändert, hart werden lassen, zu reinen Maschinen des Überlebens. Offensichtlich war diese ausgezeichnete körperliche Anpassung auf Kosten ihrer geistigen Stabilität geschehen. "Zunächst rennt ihr davon, nur um in die Höhle des Löwen zurückzukehren, Gelbauge? (den anderen taufte sie spontan Mordgesicht)? Nennt ihr das klug?"
"Wiiir siiiicherrr," grinste Gelbauge und machte eine Geste, die wohl einem bekräftigendem Nicken entsprach. "Töteriiiiiinnen alle fooort, suuuuchen kluuuge Arris, niiieemand suuuucheeen hiiiiier!"
"Du scheinst mir ein gewitztes Bürschchen zu sein, Gelbauge," nickte ihm Nortia zu. "Nennt ihr euch selbst so; Arris?"
"Jaaa, Arris die Üüüüübeeerdaueeerndeeeeen, wiiiie duu reeeedeeeen," erklärte Gelbauge. Mordgesicht kauerte nur weiterhin am Boden, doch sein Blick hing wie angenagelt an ihrem Gesicht. Scheinbar beherrschte er keine menschliche Sprache, oder es stand ihm nicht an zu reden, oder er war schlicht zu beschränkt. Es hätte Nortia nicht verwundert, wenn er plötzlich zu bellen begonnen hätte. "Kluuugeeee Arris beeefreieeen siiiiich, loooockeeen Töteriiiiinnen foooooort, daaann kooommen zuuurück woooo Duuuuft voooon Sauuudaaaanbluuuut staaaaark, woooolleeeeen heeeelfeeeen..."
"Das ist überaus freundlich von euch," stellte Nortia fest, und das Eisblumenlächeln fand seinen Weg in ihr Gesicht zurück. "Doch ist Aulus`Tochter sehr wohl selbst in der Lage, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern." Sie machte eine kurze Pause, als müsse sie überlegen. "Einen Dienst könnt ihr mir allerdings doch erweisen. Es wird meinen Stand hier sicher stärken, wenn ich mir eure Köpfe hole..." Als Nortia betont langsam das Schwert zog, senkten beide den Kopf und boten ihr den Nacken dar. "Saudaaaanblut seeeehr kluuug," sprach Gelbauge ohne das geringste Zagen. "Arris glüüüückliich wenn voooon Nuuuutzeeeen."
Test bestanden, dachte Nortia. Dennoch hatte sie eine Entscheidung zu treffen, und zwar schnell. Jeden Augenblick konnte Issa oder sonst wer hier hereinspatzieren und ihr intimes Techtelmechtel mit Monstern stören, und welchen Nutzen könnten diese Kinderschrecks wohl für sie haben? Die Aussicht unter der ständigen Kontrolle von Aulus zu stehen schmeckte ihr überhaupt nicht.
Sollte sie sich den Luxus leisten herauszufinden, was diese beiden für sie imstande waren zu tun, oder doch besser auf Nummer sicher gehen?
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Geändert von Formorian (06.09.2012 um 11:46 Uhr)
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Alt 05.09.2012, 11:52
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"Wer seid ihr?", fragte Nortia den Gelbäugigen. Von dem anderen erwartete sie keine Antwort. Der Jeggo krümmte sich vor ihr. Die verfärbte Zunge hing ihm aus dem Maul wie ein triefender Lappen: "Iiich biiiieen Neeeerooroos, deeer Heexenmeisteeer voom Schlangeeeenfeelseen! Und daaas iist Soogoo, deer Unwürdigee, eein Schweeiiigeeer!"
Nortia betrachtete das Mondgesicht:"Warum schweigt er?"
"Eeer haat siich die Zungee abgebissn!"
Der Schweiger begann eifrig zu nicken und bleckte die spitz gefeilten Zähne an denen immer noch Blut klebte.
Nortia nickte. Sie fühlte sich in ihrer Vermutung das diese Kreaturen vollkommen wahnsinnig waren bestätigt. Aber es war interessant zu wissen, das der Gelbäugige und augenscheinlich Intelligentere von Beiden ein Hexenmeister war. Das konnte ihr durchaus von Nutzen sein, sollte sie irgendwann einmal gegen einen Magier antreten müssen. Sie wollte bezüglich der Fähigkeiten des Gelbäugigen weiter nachhaken, als das Geräusch von sich nähernden Schritten erklang. Issa! Die Schirrmeisterin musste mit ihrer Unterredung mit den drei anderen fertig geworden sein.
"Versteckt euch!", zischte sie den beiden Jeggos zu. Gelbauge reagierte als Erster. Mit einem Sprung klebte er an der Wand fest und kletterte wie eine Spinne an ihr empor. Mondgesicht folgte und rutschte kurz vor dem Ziel ab, doch eine klauenartige Hand packte ihn und zog ihn mit enormer Kraft zur Zimmerdecke empor, wo sich nun beide- scheinbar problemlos festklammerten.
Dann wurde die Tür zur Baracke aufgeschlagen und Issa trat herein. Sie warf Nortia einen kühlen Blick zu:"Du bekommst jetzt deine eigene Unterkunft. Als wichtige Verbündete steht dir das zu. Misura wartet vor dem Zelt! Sie wird dich hinführen, wenn du deine Sachen zusammengepackt hast!"
Issa drehte sich auf dem Absatz um und verschwand mit schnellen Schritten. Nortia starrte ihr hinterher. Einen Augenblick wollte sie ihr etwas hinterherrufen, doch schon im nächsten Moment schalt sie sich selbst dafür. Von der alten Issa, die sie kennengelernt hatte, war in dieser Frau nichts mehr zu spüren gewesen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Jeggos. Beide hingen immer noch wie überreifes Obst von der Decke. Sie fragte sich, ob die Beiden wohl auch Stadtmauern erklimmen könnten...
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  #678  
Alt 06.09.2012, 09:55
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Um keinen Verdacht zu provozieren, entschloss sie sich der Aufforderung Issas sofort nachzukommen. "Wie viele gibt es von euch?" fragte sie die Jeggos an der Decke, während sie zur Schlafzelle der Baracke schritt. Ihr Marschbeutel lag noch immer auf dem Bett, wie sie ihn zurückgelassen hatte.
"Oooooh, viiiiiiieleee!" antwortete Gelbauge - Neroros in stolzem Ton. "Auuuge kann niicht üüüberblickeeeen, wenn alleee zuuusammeeeen!"
"Das meinte ich nicht," versetzte Nortia und schulterte den schweren Beutel. "Wie viele sind jetzt hier? Sind euch welche eurer Art gefolgt?"
"Jaaaa, koooommen niiicht alleiiin. Dreiiii Händeee weniiiger dreiii..."
"Also zwölf, wenn ich dich recht verstehe," sagte Nortia, als sie wieder direkt unter ihnen stand und zu ihnen aufsah. "Wo sind sie nun?"
"Fooort. Tooot. Verniiiichteeet. Zeeerriiiiebeen. Töteriiiinnen maachen heuteee grooooßes Festmaaaahl?"
"Da träumst du von. Passt auf: trefft mich in der Nacht im Wald, die Stelle, an der deinen schweigsamen Freund der Hunger überkam. Versteckt euch so lange irgendwo; vermeidet jeden Kontakt! Ich werde kommen, ganz sicher." Notfalls auf vier Pfoten. Ein riesiger Wolf wird Aufsehen erregen, aber keinen Verdacht. "Habt ihr das verstanden?"
Noch immer wie eine Spinne an der Decke hängend, begannen die beiden auf und ab zu wippen, was in ihrer Gestik wohl ein Nicken darstellte. "Groooßees Saudaaanbluuut befiiiiehlt, kluuuge Arris gehoooorcheeen," näselte Neroros untertänig. "Gelooobt seiii Saudaaan!"
"Hail Saudan," hörte sich Nortia selbst sagen und verließ die Hütte, vor der eine schon allmählich ungeduldig werdende Misura sie erwartete.
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  #679  
Alt 07.09.2012, 08:02
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Misara war eine Frau im Alter von dreiundzwanzig Jahren, auch wenn sie bedingt durch ihr äußeres Erscheinungsbild älter wirkte. Die dunkeläugige Amazone aus dem pelingorischen Süden, dem ehemaligen Nerria hatte einen vollkommen kahlen Schädel- bedingt durch eine seltene Krankheit. Der Körperbau der Kriegerin war äußerst robust.
Misura führte Nortia von der Schirrmeisterei fort zu einer von außen relativ gewöhnlich wirkenden Baracke und erklärte ihr nun das dies ihr neuer Wohnort sei. Der Eindruck von außen täuschte und sollte vermutlich auch täuschen. Denn im Inneren war das Gebäude überaus luxeriös ausgestattet. Nortia fühlte sich wie im Himmel. Noch nie zuvor im Leben hatte sie eine solche Wohnung gehabt. Am Liebsten hätte sie sich sofort in das weiche Federbett gestürzt.
Dann stellte Misura ihr ihre Bediensteten vor und Nortias Freude schwand schlagartig. Schaglasch, ihr Koch war ein Skrigg mit schwarzem, ölig glänzenden Fell, welches bestialisch stank. Misura versicherte zwar das seine Kochkünste sehr beeindruckend seien, aber bei seinem Anblick malte sich Nortias Fantasie schreckenerregende Köstlichkeiten, wie Madensuppe und Rattenragout vor. Schaglaschs Füße waren durch eine kurze eiserne Kette gefesselt, die ihn dazu zwang sich in äußerst trägem Tempo vorwärts zu bewegen. Nortias Haushälterin war eine siebzigjährige Gishka, die sie die gsnze Zeit über lüstern anstarrte. Ihr Name war Meria und sie wurde von anderen stets "Die alte Meri" genannt.
Misura selbst erklärte ihr schließlich, das sie selbst Nortia zu schützen verpflichtet war und auch alle anderen anfallenden Arbeiten bewältigen würde. Nortia nickte matt und entließ ihre neue Dienerschaft, um sich wie es ihr Plan gewesen war ins Bett zu werfen. Es konnte sicher nicht schaden ein wenig zu schlafen. Heute Nacht würde sie nicht mehr dazu kommen. Sie freute sich jetzt schon darauf, was Schaglasch ihr zum Mittagessen servieren würde. Vielleicht wäre es das Beste auch in Zukunft die Kantine weiter in Anspruch zu nehmen.
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  #680  
Alt 07.09.2012, 14:35
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Als sie erwachte, standen eine duftende Schüssel und eine Essschale auf dem kleinen Tisch neben dem Bett. Wohl eine Aufmerksamkeit von Schaglasch. Nortia bemerkte bei dem Duft, dass sich ihr Magen um sich selbst drehte; sie hatte tatsächlich den ganzen Tag noch nichts gegessen. Der Sonne nach würde es wohl früher Nachmittag sein. Möglicherweise hatte das Küchenzelt noch offen. Wenn sie sich beeilte fiel vielleicht noch etwas wie zünftige Bohnen mit Speck und Schwarzbrot für sie ab...
Dieser Duft jedoch...es roch nach Gaddish - Lammfleisch mit Maisnudeln in heller Kräutersoße. Der dumme Magen sprang ihr vor Freude fast in den Hals.
Schüttelnd dachte sie an den undefinierbaren Brei, mit dem man sie im Skrigglager zwangsgefüttert hatte. Aber dieser Duft...!
Schließlich schwang sie sich doch aus dem Bett und riskierte einen Blick. Ah ja, es roch nach Gaddish, sah ganz nach Gaddish aus. Vielleicht nur mal einen Löffel, nur um die Vermutung zur Gewissheit werden zu lassen. Gedacht, getan ließ sie den Happen vorsichtig über der Zunge rollen, bereit alles zielsicher in die Schüssel zurückzuspucken und diese elende Wanzentöle zu den Latrinenkommandos zu befördern, wohl sie wohl hingehörte.
Und im nächsten Moment tat sich der Gaddish-Himmel für sie auf...

"Er ist ein gottverdammter Narr!" spie Bragrimms aus, nachdem er den Alekrug mit lautem Knall auf die Tafel absetzte. "Dieses Weibstück ist eine verdammte Schlange! Als Kind bereits! Sind wir so verzweifelt, dass wir wie die Hunde nach jedem Knochen schnappen, der vor unsere Schnautze kommt? Eher würde ich einem grinsenden Roßtäuscher trauen als dieser Milizschnüfflerin, von der niemand weiß wessen Suppe sie gerade kocht!"
Yisara füllte beiden nach, während sie ohne ihn anzublicken meinte: "Begimeil war ein verbitterter alter Uhu, aber er war kein Narr. Niemand konnte es ihm jemals recht genug machen, seine Auswahlverfahren waren gnadenlos. Dennoch wurde Yuvaris unter ihm zum persönlichen Berater; sicher nicht weil er nichts von Menschen verstand."
"Vielleicht entdeckt er ja gerade seine weiche Ader," spottete Bragrimms und nahm einen neuen, gewaltigen Schluck. "Existiert nicht unter den Gishka der Brauch, Kerlen welche sie besonders verachten etwas abzuschneiden, um sich ein Kosmetikbeutelchen daraus zu machen?"
"Ja, den gibt es noch," gestand sie und schenkte ihm mit undurchschaubarer Miene rasch nach. "Für solche, für die ein sauberer Tod zu gut wäre."
"Ich benutze einen alten erbeuteten Kosmetikbeutel als Rauchkrautsäckchen. Als Yuvaris dieses Exemplar sah, brach er in Tränen aus. Warum, frage ich mich?"
"Er ist ein Mann, durch und durch!" stellte Yisara nachdrücklich fest. "Doch seine Männlichkeit beschränkt sich nicht auf den Gebrauch von Klinge oder Gift, und sicher nicht auf den einer spitzen Weiberzunge!"
"Traf ich einen wunden Punkt?" grinste der ehemalige geheime Regent der Unterstadt aufs Anzüglichste. "Ich sage, wir können ihm nicht länger trauen, und dass er zum Sicherheitsrisiko wird. Und dass," er rülpste laut und ungeniert, bereits halbbetrunken. "...die alleinige Führung unsere Sache in eine entschlossene, starke Hand gehört! Wer braucht diesen übersichtslosen Pergamenthelden noch, der sein Herz an dahergelaufene Jorinshuren verliert und unsere Idee in Gefahr..."
Mit leisem ssssp glitt Yisaras Kurzschwert aus der Scheide, und im nächsten Moment befand sich die Spitze an Bragrimms Adamsapfel. "Und wer wird der Nächste sein, den du aus dem Boot wirfst? Ich vielleicht?"
Bragrimms Narben leuchteten violett, als er untern dem Tisch nach seinem Rambaker nestelte. Und dann hörten beide das alarmierende Rufen draußen im Lager.
"Bestie! Holt die Waffen! Eine Bestie rennt hier herum!"
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Die klügsten und kreativsten Menschen werden von den phantasielosesten Vollpfosten niedergeschossen.
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