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Das Elixier

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  #61  
Alt 06.06.2007, 15:49
Benutzerbild von Islanzadi
Islanzadi Islanzadi ist offline
Svit-kona
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 02.2007
Ort: Irgendwo im Nirgendwo in Wien
Beiträge: 546
Wow, echt schön! Und es macht überhaupt nichts, dass die geschichte nicht so schnell abläuft-es ist ja so gut geschrieben, da vergisst man das... Und außerdem sind Geschichten, in denen man von einer Situation in eine andere geworfen sind, eh nicht so meins... (siehe irgendein anderes Kommentar von mir in diesem Thread^^) Einige Schreibfehler hab ich entdekct, aber nichts schwerwiegendes, dass ich mir gedacht hätte: Hä was is das jetz fürn quaaaaaaadsch-kaudawelsch
__________________
Atra Esterní ono thelduin, Mor´ranr lífa unin Hjarta onr, un du Evarínya ono varda.

fantasie ist wie ein kalender: sie ist unterteilt in einige module, aber sie erreicht nie ihre grenzen!
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  #62  
Alt 18.06.2007, 21:12
Benutzerbild von Fenni
Fenni Fenni ist offline
Borussin
Inspirator aller Magier
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Waltrop
Beiträge: 1.745
Die Rechtschreibfehler entsehen dadurch, dass ich das, was ich auf meinen Block geschrieben hab, auf den PC übertrage und es, ohne mir das noch mal groß durchzulesen, hier poste. Aber wenn man es trotzdem lesen kann, bin ich ja beruhigt

So, ich hatte gestern einen Anfall von Schreibwut, deswegen gibts jetzt einiges zum Lesen. Ich hoffe, ihr lasst euch von der Masse nicht abschrecken

Es war schon später Nachmittag als wir aufbrachen und wir liefen, bis die Sonne hinter uns verschwand.
Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben so eine lange Wanderung unternommen und war mir sicher, dass ich noch niemals so müde gewesen war. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte ich mich einfach auf den Boden gelegt und geschlafen. Ich war zwar sehr hungrig, aber mir fehlte die Kraft zum Essen.
Auch Ramika war erschöpft, ich konnte es nicht nur an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, sondern sie verringerte auch ihre Geschwindigkeit, so dass ich mich am Ende nicht mehr anstrengen musste, um mit ihr Schritt zu halten.
Schließlich, als die Sonne untergegangen war und die Dämmerung einsetzte, blieb sie stehen, nahm den Rucksack ab und warf ihn mit einem erleichterten Seufzer zu Boden. „Wenn Ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne die Nacht hier verbringen. Ich bin schon einige Jahre nicht mehr hier herumgewandert und kann heute keinen Schritt mehr gehen.“
„Ja, ja! Nichts lieber als das! Lasst uns heute Nacht hier bleiben!“ hätte ich am liebsten geschrieen, aber nachdem ich den ganzen Tag nicht mehr daran gedacht hatte, wurde mir nun wieder bewusst, dass wir hier nicht zu unserem Vergnügen herumwanderten, sondern eine Aufgabe hatten.
„Ich weiss nicht, ob das so eine gute Idee ist,“ wandte ich deswegen ein. „Wir sind hier vollkommen ungeschützt und es wäre schwer, den Dunklen zu entkommen, wenn sie uns hier angreifen.“
Ramika hatte sich zu ihrem Rucksack auf den Boden gesetzt und blickte zu mir auf. „Oh, macht Euch keine Sorgen wegen den Dunklen. Ich kann nirgendwo ihre negative Energie spüren. Und nun setzt Euch besser hin, Ihr schwankt ja schon vor Müdigkeit.“
Sie hatte Recht, ich schwankte wirklich, ich merkte es erst in diesem Augenblick. Meine Knie waren wie Butter. Ich nahm meinen Rucksack ab und setzte mich neben Ramika.
Für einen Moment schwiegen wir und ich genoss das Gefühl, die Beine von mir zu strecken. „Ihr könnt also spüren, wo sich die Dunklen befinden?“ wollte ich schließlich wissen und empfand meine Aufgabe, Ramika zu beschützen, auf einmal als ungeheuer simpel. Wenn sie immer genau sagen konnte, wann die Dunklen wo auftauchten, dann würde es ein Leichtes sein, sie zu beschützen.
Ramika lächelte einmal schwach. „Nein, ich kann immer nur fühlen, ob sie in der Nähe sind. Wo sie sich jetzt genau befinden, weiß ich nicht, ich kann es Euch also nicht sagen, so dass Ihr sie bekämpfen könnt, so wie Ihr Euch das grade vorgestellt habt. Ich glaube um diese Fähigkeit zu beherrschen, müsste ich bei einem Zauberer in die Lehre gehen. Aber Ihr könnt mir trotzdem vertrauen. Ich habe meinen Geist ausgesandt, bevor ich angehalten habe und ich habe nirgendwo eine negative Energie wahrgenommen.“
Ich hätte sie gerne gefragt was sie meinte, wenn sie davon sprach, dass sie ihren Geist aussandte, aber ich war viel zu müde um noch irgendwelche Fragen zu stellen, geschweige denn, ihr zu misstrauen. Also brummte ich nur eine Zustimmung und begann in meinem Rucksack nach einer Decke zu suchen. Ich fand keine Decke, aber dafür einen Schlafsack, wie Ramika mir mit leiser Stimme erklärte, denn ich hatte so etwas noch nie vorher gesehen. Sie zeigte mir anhand von ihrem, wie ich hineinschlüpfen sollte. Ich tat es ihr nach und kam sofort zu der Überzeugung, dass ein Schlafsack um einiges praktischer war als eine Decke.
Das waren meine letzten Gedanken, bevor ich schließlich in einen tiefen Schlaf fiel.

Ramika weckte mich am nächsten Morgen so früh, dass die Sonne noch als roter Ball im Osten stand.
Ich fühlte mich, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen, sondern die ganze Nacht in einem Steinbruch geschuftet. Als ich mich mühsam aufrappelte, taten meine Beine und meine Schultern so weh, dass ich einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken konnte.
Ramika hatte ihn zwar gehört, überging ihn aber geflissentlich und trieb mich zur Eile an.
Während ich ein hastiges Frühstück, bestehend aus einem Stück Brot und einem kräftigen Schluck aus der Wasserflasche zu mir nahm, rollte sie mit geschickten Händen meinen Schlafsack zu einem kleinen Bündel zusammen und stopfte ihn in meinen Rucksack.
Fünf Minuten später waren wir wieder unterwegs.
Zuerst war jeder Schritt eine Qual und ich war mir sicher, dass ich den Tag nicht überleben würde. Ich begann, mich nach Arisa und ihren schnellen Beinen zu sehnen.
Doch nachdem wir einige Stunden gelaufen waren, wurden die Schmerzen erträglicher und verschwanden schließlich ganz.
Die Landschaft war die gleiche wie gestern: Gras, wohin man sah und hier und da ein paar große Steine, aber mehr nicht.
Irgendwann begann mich das Wandern durch diese monotone Gegend zu langweilen und ich musste mir immer wieder vor Augen führen, dass es einen wichtigen Grund gab, wieso ich es tat.
Ich erwischte mich selbst häufig dabei, dass ich Ramika einen verstohlenen Seitenblick zuwarf, ihre Aura spürte und an das Land dachte, das ich gesehen hatte, als ich sie damals festgehalten hatte. Ich glaubte ihr, wenn sie sagte, dass sie kein rohes Ei war und für mich war sie auch nicht mehr die Elfe von damals, aber trotzdem war etwas an ihr, das mir es nicht ermöglichte, mit ihr ungezwungen umzugehen. Ich hätte mich gerne mit ihr unterhalten, aber worüber? Alles, was ich zu erzählen hätte erschien mir uninteressant und nichtssagend. Und sie irgendetwas zu fragen traute ich mich nicht. Das Einzige, wozu ich mich überwinden konnte, war ein tiefer Seufzer und die Verwünschung: „Diese Landschaft ist einfach schrecklich. Nur Steine und Gras, wohin man sieht.“
Ramika nickte. „Ja, Ihr habt Recht. Aber es gibt leider keinen anderen Weg zu den Bergen als diesen. Ich nehme an, die Landschaft in dem Land, aus dem ihr kommt, ist anders?“
Ich nickte nur, aber dann spürte ich ihren Blick auf mir und als ich den Kopf wandte, erkannte ich zu meiner Überraschung, dass sie mich fast gierig ansah. Ich wusste nicht genau, was ich von diesem Blick halten sollte und so begann ich einfach, ihr von Eslin zu erzählen. Und das war genau das, was sie von mir hören wollte. Den Rest des Tages erzählte ich ihr von Eslin und wenn ich eine Pause machte, dann löcherte sie mich so lange, bis ich weiter erzählte.
So vergingen die nächsten Tage: Wir liefen, aßen, tranken, schliefen und ich erzählte.
Und, langsam aber sicher, kamen die Berge näher und das Land wurde hügeliger. Hügel voller Pflanzen und blühenden Sträuchern, die gar nicht so leicht zu überwinden waren, wie ich zuerst gedacht hatte.
Es war Mittag, die Sonne stand im Zenit und brannte mit unbarmherziger Macht auf uns nieder. Ich war schweißgebadet als wir endlich die Kuppe des Hügels erklommen hatten, aber dafür wurden wir mit einem wundervollen Ausblick belohnt: Im Hintergrund die majestätischen Berge, auf deren Gipfel ich Schnee erkennen konnte, davor die hügelige Landschaft mit Häusern und Bäumen und davor ein breiter, blauer Fluss, der sich in vielen Kurven durch das Land wand. Ich blickte auf das klare, glitzernde Wasser und bekam auf einmal unheimliche Lust, dort zu schwimmen.
„Kommt, lasst uns gehen!“ rief ich ungestüm und wollte loslaufen, aber Ramika hielt mich zurück, in dem sie mir leicht die Hand auf die Schulter legte. „Wartet bitte! Ich habe ein ungutes Gefühl wenn ich diese Landschaft sehe. Ich spürte dort negative Energie und es gibt dort viele Möglichkeiten, uns aufzulauern. Wir müssen vorsichtig sein!“
Ich nickte und umfasste unwillkürlich meinen Schwertgriff. „Macht Euch keine Sorgen. Ich werde auf Euch aufpassen.“
Sie lächelte mich an. „Ich weiss.“
Ich spürte wie ich rot wurde und senkte den Kopf.
„Aber nun los,“ sagte Ramika. „Wenn mich nicht alles täuscht, dann wolltet Ihr doch schwimmen gehen und ich finde, soviel Zeit können wir uns nehmen.“ Sie begann den Hügel hinabzusteigen und ich folgte ihr mit einem Seufzer. Ich musste aufpassen, was ich dachte. Nicht, dass Ramika herausfand, wie befangen ich mich in ihrer Gegenwart fühlte aber vermutlich war ihr das durch mein Verhalten schon längst klar.
Zum Schwimmen hätte ich mich gerne ganz ausgezogen, aber das konnte ich vor Ramika nicht tun und so streifte ich mir nur mein durchgeschwitztes Hemd, meine Stiefel und meinen Schwertgürtel ab, bevor ich in den Fluß sprang. Das Wasser war wunderbar kühl und ich blieb eine ganze Zeit unter der Oberfläche und schwamm knapp über dem Boden. Als ich auftauchte, hatte ich mich schon ein ganzes Stück von Ramika entfernt, die da saß und die Füße ins Wasser hielt. Mir fiel ihre Warnung ein und ich beeilte mich, zu ihr zurück zu schwimmen.
„Ich spüre, dass Ihr eine Frage habt,“ erklärte sie mir, als ich bei ihr ankam. „Aber sie ist zu komplex, als dass ich sie erkennen könnte. Also sagt mir bitte, was Ihr fragen wollt.“
Mir war die Frage zwar selber erst grade eingefallen, aber bei Ramika wunderte mich nun nichts mehr. Ich zog mich neben sie ans Ufer. „Seid Ihr sicher, dass die negative Energie, die Ihr wahrnehmt, wirklich von den Dunklen ist? Denn als ich damals aus Eslin fortgegangen bin, standen sie erst kurz vor unseren Toren und so lange bin ich noch nicht unterwegs. Meint Ihr wirklich, dass sie schon bis hier her vorgedrungen sind?
Ramika dachte einen Moment über meine Frage nach. „Woher, glaubt Ihr, kommen die Dunklen?“ stellte sie mir dann eine Gegenfrage.
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Wenn ich es wüsste, dann würde ich sofort dort hingehen und die Ursache vernichten.“
Sie lachte einmal leise. „Nun, stellt Euch das nicht so einfach vor. Nur, weil die Zauberer aus unseren Ländern verschwunden sind, heißt das nicht, dass damit auch alle magischen Kräfte gewichen sind. Seht mich an, ich besitze eine gewisse Macht, aber ich kann sie nicht nutzen, weil ich es nicht gelernt habe. Aber es wird andere Wesen geben, die ihre Macht nutzen können. Vielleicht hat eines dieser Wesen die Dunklen erschaffen, was auch immer die Motive dafür gewesen sein mögen. Menschen so zu verändern, ihren Lebenswillen zu brechen, erfordert große Macht und ich bin mir sicher, dass nur jemand, der große Intelligenz besitzt, solch eine Fähigkeit erlernen und anwenden kann. Und wenn dieser Jemand so intelligent ist, dann hat er sicher herausgefunden, dass wir losgeschickt wurden, um dem Ganzen Einhalt zu gebieten und wieso sollte er sich dann darauf konzentrieren, die Länder im Süden zu vernichten, wenn von uns die Gefahr ausgeht?“
Das klang plausibel und einleuchtend. Allerdings… „Aber wieso schickt dieser Jemand die Dunklen, um uns zu vernichten? Wenn er so große Macht hat, dann wäre es doch für ihn ein Leichtes.“
Nun war es an Ramika, mit den Schultern zu zucken. „Was ich gesagt habe, ist nur dass, was ich vermute. Es kann natürlich auch ganz anders sein. Aber etwas Konkretes werden wir sicher nur herausfinden, wenn wir nach O’ebisbo gehen.“ Sie zog die Beine aus dem Wasser und stand auf. „Lasst uns weitergehen, unsere Pause hat nun lange genug gedauert.“ Sie schulterte ihren Rucksack und nahm ihre Stiefel in die Hand.
Ich erhob mich ebenfalls, zog mein Hemd über meinen noch nassen Oberkörper, belud mich mit meinem Rucksack und griff ebenfalls nach meinen Stiefeln. Mit nassen Füßen in Stiefeln zu laufen war nicht unbedingt etwas, das man als angenehm bezeichnen konnte.
Es war schon später Nachmittag, als wir weitergingen und als die Sonne Anstalten machte, unterzugehen, erreichten wir die ersten Häuser eines kleinen Dorfes.
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