2. Kapitel - Nur ein Job?

[Boba]

Er schüttelte den Kopf.
"Die Richter sind für jeden da. Höhere Richter waren selbst einmal oft Champions der Gerechtigkeit. Wir folgen einem strengen Kodex. Gerechtigkeit ist für jeden Menschen da, nicht nur für die Reichen. Habt ihr je versucht eure Recht auf dem legalen Weg zu erreichen?"
Er blickte in die Richtung in die Teria verschwunden war.

[Whitedragon]

Shatiel musste kurz lachen. Hätte ich versucht, mich an ein Gericht zu wenden, hätten sie mich umgebracht. Und vermisst hätte mich dann niemand, zu dem Zeitpunkt war ich Magd, die verschwinden immer mal.

[Boba]

"Du irrst dich gewaltig. Es mag sein das ein Teil der Stadtwache bestechlich ist, aber sicher nicht alle. Oder du hättest dich an einen Champion der Gerechtigkeit wenden können. Wir sind unbestechlich und dienen nun einmal der Gerechtigkeit. Die Brüder meiner Ordens waren sicher auch zu diesem Zeitpunkt in der Stadt vertreten."
Resigniert schüttelte er den Kopf.
"Selbstjustiz wie ihr sie gemacht habt ist kein Weg. Stellt euch vor, jeder würde so handeln. Die Gesellschaft wie ihr sie kennt würde im Chaos untergehen."

[Whitedragon]

Ihr versteht mich nicht. Der Mann, der mir mein Leid zufügte, war ein mächtiger Mann, er war der inoffizielle Herr über die gesamte Stadt. Ihm wurde alles berichtet, auch jede Anklage. Und er hatte Mittel und Wege, jeden zu töten, der ihm im Weg ist. Da hätte mir niemand helfen können. Die Stadt geht nicht im Chaos unter, sie ist das Chaos!

[Boba]

Er lachte leicht auf.
"Man merkt das euer Herr euch nicht aufgeklärt hat, was die Richtsbarkeit anbelangt. Und wärt ihr zu einem Bruder meines Ordens gegangen, so wärt ihr in Sicherheit gewesen. Auch wenn man es nicht glauben mag, können auch wir den Richter von seinem Amt entbinden und den Vorsitz übernehmen. Es gibt immer Mittel und Wege der Gerechtigkeit genüge zu tun, ohne Selbstjustiz walten zu lassen."
Er blickte sich nach Fay um, welche anscheind den Boden absuchte.

[Lazarus]

Nach geraumer Weile, in der er ohne Erfolg über eine Geistervertreibungsfalle, nachgedacht hatte, wurde er des Grübelns müde, weswegen er sich wieder etwas zurückfallen ließ. Zwar waren seine Augen nicht die Besten, aber sein Gehör war immer noch fast so gut wie in seiner Jugend, weswegen er die letzen Sätze des Gesprächs zwischen der Fremden und Richard mitbekommen hatte. Kann man wirklich so naiv sein, wie dieser Krieger. Bloß weil er ein Graf ist und noch nie hatte hungern müssen, glaubt er dass jeder seine Art von Gerechtigkeit teilen muss. Die Stadtwache ist genau so bestechlich wie jedes andere Gewerbe auch und das Gericht hätte sich einen Dreck um die Ansichten, oder Rechte einer Magd geschert. Gneau so wenig wie ich um eine tote Fliege trauere. Noch dazu wenn es um einen Adligen geht. Also wenn die Kleine unserem tapferern Recken nicht den Kopf gerade rückt werde ich das bald mal tun müssen.

[Whitedragon]

Mein Herr, ich denke, nur weil Ihr diesem Orden angehört, heißt es noch lange nich, dass er perfekt ist. Eure Ordensbrüder, auch Ihr selbst könnt gegen eine solche Hierarchie, wie sie dort herrscht, nichts ausrichten. Eine Magd ist nunmal nichts wert. Ich war ein nützliches Spielzeug, nichts weiter. Und das braucht keinen fairen Prozess.

[Boba]

"Jeder Mensch ist etwas wert, selbst ein Bettler. Aber ihr wart offenbar noch nicht in der Hauptstadt des Königreiches. Selbst der König muss sich dem Gericht dort beugen."

[Whitedragon]

Nein, dort war ich wahrlich noch nie. Aber Ihr wart auch noch nicht in meiner Stadt, und um meine Lage zu verstehen, müsstet IHr schon meinen Status innehaben.

[Lazarus]

Nach dieser letzten Aussage von Richard hielt es Merin vor Lachen nicht mehr aus, woraufhin er lauthals losprustete. Kopfschüttelnd lief er wieder an die Spitze der Gruppe Oh ja und ihr glaubt sicher noch an die Zahnfee. Ich hätte Euch niemals zugetraut ein so guter Märchenerzähler zu sein Richard, wahrlich von Euch kann ich mir noch eine Scheibe abschneiden. Ich hielt mich ja immer schon für witzig, aber das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht, oder wie ging dieses bescheuerte Menschensprichwort nocheinmal. Nein wirklich hört damit auf, oder ich bekomme Bauchschmerzen sprach der Faen laut vor sich hin, ohne darauf zu achten ob es Richard mitbekam oder nicht.

[Boba]

"Gut, nachdem wir den Wachmänner geholfen haben, komme ich gern einmal mit ihr eure Stadt um die Lage beurteilen zu können."

[Whitedragon]

Tja, das werdet Ihr nicht können.

Sie nickte dem Faen zu. Wenigstens einer versteht mich.

[Boba]

Er warf Merin einen finstern Blick zu.
"Gut, dann macht ihr doch weiter. Ich hoffe nur inständig das euch die Klinge nicht als erster in der Nacht trifft."
Er stapfte nach vorn davon, ohne weiter auf den Faen oder Shatiel zu achten. Langsam strapazierte der Faen auch seine Geduld.

[Whitedragon]

Mein Herr, aber ich denke, Ihr werdet doch der Erste sein, der dann den Täter vor Gericht zerrt. Das war nicht nett, das wusste sie, aber so eine Ansicht der Dinge war nicht normal, erst recht nicht, weil er der war, der sie als erstes angegriffen hatte.

[Lafàith]

Nanu warum so zornig?fragte Fay verwundert. Sie hatte von der ganzen Unterhaltung nichts mitbekommen.

[Boba]

Er schaute Fay aus den Augenwinkeln heraus an.
"Merin wird es noch schaffen mich soweit zu bringen das ich meinem Orden entsage und ihm eigenhändig den Kopf abreisse."
Natürlich meinte er es nicht so wie er es sagte, jedoch war er gerade nicht sehr gut auf den Faen zu sprechen.

[Lafàith]

Fay schmunzelte und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Mir scheint wir müssen uns beide zügeln, was den Faen angeht...wieder mit dem Blick nach vorn Ich halte dich zurück und du mich. Um ihn aufzuheitern setzte sie ihr strahlendstes Lächeln auf, um begann ein altes Volkslied zu singen:

Wir wandern, wir wandern,
von einem Ort zum andern.
Gefällt uns der eine nicht,
...

[Boba]

Er ballte noch einmal die Hand zur Faust und lauschte dann ihrem Lied. Langsam begann er sich zu entspannen und die Ruhe des Waldes zu genießen.

[Lafàith]

Fay beendete ihr Lied nach 3 Strophen. Es war kein Stück hoher Dichtkunst, aber leicht zu merken und hatte eine fröhliche Melodie gehabt. Sie sah sich um und bemerkte das viele Vögel verstummt waren, doch nicht wegen einer Bedrohung. Nein, sie waren einfach nur verdutzt, dass sie ihr Lied, ihre Sprache verstanden hatten, auch wenn die Worte der Menschen für sie nicht viel Sinn ergaben. Doch diese Verblüffung überwanden die Vögel sehr schnell und begannen von neuem ihre Lieder zu singen, die größten Teils vom Nestbau handelten, wie Fay amüsiert bemerkte.

[Teria McKenzie]

Teria war vom Weg abgewichen und hatte sich in die Büsche geschlagen. Dank ihrer Erfahrung mit solchen Wäldern tat dies ihrer Geschwindigkeit kaum einen Abbruch. Sie bewegte sich vergnügt zwischen den Ästen und Büschen hindurch. Immer mit offenen Ohren und Augen. Hinter sich höhrte sie das Knacken der Schritte der anderen, nach ihem Klang richtete sie sich um sich nicht all zu weit zu entfernen. In Wirklichkeit genoss sie aber die Bewegung daher zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen ab.