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Spürt ihr auch die Dunkelheit in euch???

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  #21  
Alt 28.01.2011, 12:16
Benutzerbild von Keles
Keles Keles ist offline
Weisheitssucher
Goetterbote
 
Registriert seit: 08.2010
Ort: Odenwald
Beiträge: 808
Wenn ich jemals unter Depresion oder Wut leide davür hab ich in letzter Zeit alle gründe versuch ich mich zurückzuhalten.Wer tut das nich

Funktioniert nich immer auserdem denck ich mir scheise ich hätte nicht mit Karate aufhören sollen!
__________________
Die Zeit ist eine gute Lehrmeisterin. Schade nur, daß sie all ihre Lehrlinge umbringt.

Gute Freunde erkennt man daran,dass sie immer da sind, wenn sie uns brauchen.

Selbst zu denken ist der höchste Mut.
Wer wagt selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.
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  #22  
Alt 12.03.2012, 10:31
Benutzerbild von Chevalier de Franconie
Chevalier de Franconie Chevalier de Franconie ist offline
Dunkler Jäger
Stolzer Reiter
 
Registriert seit: 03.2012
Beiträge: 72
Ich spüre schon manchmal eine gewisse Dunkelheit in mir, meist Neid und Missgunst gegenüber anderen. Mordgelüste sind mir bisher noch keine gekommen, also ist es wohl halb so schlimm ^^
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  #23  
Alt 12.03.2012, 17:26
Benutzerbild von Morrigan
Morrigan Morrigan ist offline
Morticia Addams ;3
Einhorn
 
Registriert seit: 02.2012
Ort: Harz
Beiträge: 3.637
Ich persöhnlich halte meine sogenannte "dunkle Seite" eigentlich nicht zurück schließlich gehört sie wie ich finde zu jeder persöhnlichkeit eines Menschen, außer bei Mordgelüsten die muss man unterdrücken sonst bekommt man schwierigkeiten...
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“Dream as if you will live forever; Live as if you will die today.”

― James Dean
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  #24  
Alt 13.03.2012, 03:01
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Stimmt ... Außerdem meine ich gelesen zu haben, dass es sogar ein Gesetz gibt, das Aktionen wie gewaltsames Entfernen einen Menschen von diesem Planeten mit Sanktionen ahndet - kann mich aber auch irren .
Jedenfalls ist die dunkle Seite in uns doch diejenige, die uns inspiriert - immerhin hat man die intensivsten Träume doch eher in der dunklen Nacht als am helllichten Tag. Und so liegt auch in unserer eigenen Dunkelheit mit Sicherheit viel Interessantes. Und wenn sie mit der lichten Seite unseres Wesens verbunden ist, wird sie von diesem auch daran gehindert Amok oder so zu laufen. Und da dies hier keine Zeilen aus dem Bau sind, könnt ihr dies auch als WAHR betrachten.
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  #25  
Alt 27.08.2012, 02:18
Benutzerbild von Nephthys
Nephthys Nephthys ist offline
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Beiträge: 5.745
Zitat:
Zitat von Cassandra Beitrag anzeigen
Stimmt ... Außerdem meine ich gelesen zu haben, dass es sogar ein Gesetz gibt, das Aktionen wie gewaltsames Entfernen einen Menschen von diesem Planeten mit Sanktionen ahndet - kann mich aber auch irren
Du irrst dich... ganz klar, du irrst dich ^^


Uiuiui... ein Gefühlethread. Ganz was feines... kann frau sich mal wieder so rrrrrrrrrrrrichtig austoben ^^


Ersteinmal etwas allgemeines zu dem Thema:
Wir haben Gefühle, weil sie ihren Sinn haben ^^

Mhm ... nee ... anders:
Aus biologischer Sicht ist alles, was im Laufe der Evolution nicht herausselektiert wurde, nicht für das Leben des Individuums vor(!) der Fortpflanzung störend. Ausnahmen wären sicherlich Mutationen. Aber Gefühle unterliegen einem derartig komplizierten biochemischen (und somit genetischen) Mechanismus, dass da nicht viel mit "Spontanmutationen" zu machen wäre. Etwas anderes wäre der "Wegfall" einer Emotion.
(Wer den Absatz verstanden hat, darf ihn behalten ^^)

Okay: also... jetzt da ich kurz angerissen habe, dass Gefühle deshalb exisiteren, weil sie das Überleben der Spezies Homo sapiens sapiens gefördert oder zumindest nicht gefährdet haben, kann ich ja weiter sinieren.

Gefühle zeigen uns sehr vereinfacht und platt ausgedrückt etwas an, das uns gefällt oder eben auch nicht gefällt.
Zum "Problem" werde sie erst dann, wenn wir aufgrund unserer Moralvorstellung (oder schlimmer noch: die Moralvorstellug der anderen) an der Ausübung oder Vermeidung der von den Gefühlen geforderten Aktivitäten gehindert werden.
Oi... heute hab ichs aber mit komplizierten Sätzen o.O

Beispiel:
Wie vom TE angedeutet, ist man stinkesauer.
Was ist daraus zu schließen?
Es ist etwas passiert, was der Moralvorstellung (oder auch den Bedürfnissen) zu wider läuft. Ganz einfach.
Leicht nachzuvollziehendes Beispiel:
Wenn man (aus seiner Sicht) zu Unrecht angepflaumt wird. Schon das Wort Unrecht legt nahe, dass es sich um eine moralische Annahme handelt.
Wenn ICH es in Ordnung finde, dass ich lange schlafe und meine Ma (die natürlich ganz anderer Ansicht ist) mich rüde aus dem Bett wirft, dann werd ich sauer! Sogar aus zwei Gründen: der eine ist, dass Mutti meiner Ansicht, dass ich langes Schlafen okay finde, mit ihrer Aktion keinen Respekt zollt. Der andere ist, dass mein Körper das Bedürfnis hat zu schlafen.
(und nein: ich wohne nicht mehr zu Hause bei den Ellies - ich werde mich hüten in einem öffentlichen Forum zu schreiben, was mich im RL auf die Palme bringt ^^)
Die Kunst in dieser postulierten Situation ist es, meiner Ma nicht - dem ersten Implus folgend - mit dem nackten Hintern ins Gesicht zu springen, sondern den Ärger auf eine andere Art und Weise abzubauen.
Oh?
Abbauen? Ich habe nicht geschrieben: zu unterdrücken?
Wie kommt das?
Nun - ganz einfach: Gefühle zu unterdrücken kann vielleicht kurzfristig funktionieren - langfristig wird das aber nix.
Das führt auf lange Sicht gesehen nämlich zu dem was weiter oben schon von jemandem erwähnt wurde: Depressionen und/oder Agressionen.

Klaaar. Mutti, die am Bett steht und einem auf den Keks geht führt NICHT zu Depressionen. Aber wenn sich das "Gefühle unterdrücken" häuft, dann kann es sehr wohl dazu kommen!
Und ich rede hier nicht von den kleinen Verstimmungen, von den Tiefs, die zu jedem dazu gehören. Das sind Verstimmungen und nichts weiter.
ABER: Verstimmungen die sich über Wochen hinziehen... das ist dann wieder etwas anderes.


Also was ich eigentlich sagen möchte:
Nehmt euch die Freiheit eure Gefühle auszuleben!
Sch*** auf Moral, die euch von anderen aufgedrückt wird. Ihr habt mit eurer eigenen mehr als genug zu tun!
Wenn ihr - aus nachvollziehbaren Gründen - eure Gefühle nicht sofort ausleben könnt, dann macht es zu einem späteren Zeitpunkt. Aber macht es!
Wenn es bedeutet, dass ihr eure Meinung offen sagt, dann macht es! (rechnet aber damit, dass ihr Echo bekommt)
Wenns BDSM ist: super! Immer ran! (so lange ihr niemanden zu etwas zwingt, was dieser nicht will)
Wenn es der Drang ist, jemandem so rrrrrrichtig in den A*** zu treten, dann verdammtnocheins macht es! (weniger Konsequenzen hats allerdings, wenn ihr euch nen Sandsack besorgt und den mit nem Foto verziert)
Wenns euch darum geht, jemandem den Hals umzudrehen, bitte schön! (wir leben in einer Welt, in der das zum Glück auch virtuell geht ^^)

Macht was immer ihr (und euer Gefühl) wollt!
(Solange ihr die Konsequenzen nicht aus den Augen verliert!)


...


Tjoa ... die Klammern deuten es wohl leider an: man kann nicht immer so wie man möchte ... es gibt aus gutem Grund Gesetze ...
... und hier schließt sich der Kreis zum voraus gegangenen Post ...


Es grüßt euch eine philosophisch gestimmte

Nephthys

die noch soooooo viel mehr zu diesem Thema zu sagen hätte.
Es aber nicht tut - weil wegen: öffentliches Forum ;-)


P.S.: okay eins noch:
Es gibt keine "dunkle" Seite.
Evolution kennt kein "dunkel".
"Dunkel" wird sie nur durch die Moral!
(Letzteres kennt die Evolution übrigens auch nicht ^^)

P.P.S.:
Seid froh, wenn ihr in der Lage seid "sauer" zu sein.
Seid glücklich darüber, dass ihr auch "dunkle" Gefühle habt.
Wenn das nämlich nicht (mehr) der Fall ist - dann liebe Freunde, dann seid ihr am Ar***! Aber so RICHTIG!
__________________
.
Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
.
Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt

Geändert von Nephthys (27.08.2012 um 04:16 Uhr) Grund: Edith bastelt mal wieder an der Grammatik und an der Orthographie herum ...
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  #26  
Alt 27.08.2012, 08:37
Benutzerbild von Sepia
Sepia Sepia ist offline
Katzenelfe
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Beiträge: 2.086
hm.. normalerweise bin ich eine, die nicht leicht sauer wird. bzw dann ganz schnell wieder umkippt. ich schaffe es nicht wirklich, lange sauer zu sein (ich kenn einen, der hat ein halbes Jahr nicht mit seinem Dad geredet. ich schaff nich mal nen halben Tag, weil ichs irgendwann vergess, mit ihm rede und mir hinterher denke: mist, ich wollte ihn doch ignorieren!! xD)
aber.. ja, ich kann fies sein. so richtig mies. vor allem wenns um leute verarschen geht. weiß nicht, was da manchmal mit mir los ist, aber ich spiel teilweise mit den Gefühlen von anderen Leuten.
Da hab ich dann immer das Gefühl, da sitzt ein schwarzes kleines Teufelchen in mir und macht das alles, und ich betrachte das staunend und schau zu, was es macht, weils mich fasziniert.
Aber.. meistens machts dann irgendwann "klack" und ich denk mir: "was machst du hier eigentlich? das ist total gemein, würdest du wollen, dass das jemand bei dir macht? du wärst total wütend oder tieftraurig, der andere wahrscheinlich auch! lass das!" und dann lass ichs meistens auch. tja, und wie es so schön heißt: kleine sünden bestraft der liebe gott sofort. meistens hab ich dann auch noch total mühe, das alles wieder hinzubiegen :D selbst schuld, denk ich mir dann immer, lass es das nächste mal, dann passiert das nicht mehr. aber irgendwann mach ichs trotzdem wieder
__________________
"Darf ich dich besteigen?"
"Nein!"
"Aber.."
"Du darfst auf mir reiten! Besteigen! Ha!"
Elfenkönigin


"Entschuldige, ich habe meine Augen nicht dabei, sie sind mir dort draußen fortgeflogen."
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  #27  
Alt 27.08.2012, 10:20
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
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Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Aber Gefühle unterliegen einem derartig komplizierten biochemischen (und somit genetischen) Mechanismus, dass da nicht viel mit "Spontanmutationen" zu machen wäre. Etwas anderes wäre der "Wegfall" einer Emotion.
Ja, das ist auch so eine Sache, mit der ich nicht glücklich bin. Es hat lange gedauert, bis ich akzeptiert habe, wie wenig wir oft tatsächlichen Einfluss auf unsere Emotionen bzw. auf das haben, was uns (an)treibt. Siehe beispielsweise Menschen nach einem Unfall mit Schädigung des Gehirns oder Schlaganfallpatienten und wie diese sich teilweise danach verändern ...

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Gefühle zeigen uns sehr vereinfacht und platt ausgedrückt etwas an, das uns gefällt oder eben auch nicht gefällt.
Zum "Problem" werde sie erst dann, wenn wir aufgrund unserer Moralvorstellung (oder schlimmer noch: die Moralvorstellug der anderen) an der Ausübung oder Vermeidung der von den Gefühlen geforderten Aktivitäten gehindert werden.
Der Begriff der Moral ist hier vermutlich das Problem - allein deshalb, weil es nicht DIE Moralalvorstellung schlechthin gibt. Je nach Zeit oder Kultur gibt es da teilweise himmelweite Unterschiede. Und allein deshalb sollte man sich idR. auf sich selbst verlassen ... wobei das u.U. am Schwierigsten ist. Es setzt Ehrlichkeit und die Fähigkeit zur Selbst- und Fremdreflexion voraus. Und man sollte auch in der Lage sein, Konsequenzen abzuwägen bzw. "angemessen" bewerten zu können - und dabei meine ich nicht nur Konsequenzen für einen selbst, sondern auch für andere (falls einem die nicht schnurz sind).

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Abbauen? Ich habe nicht geschrieben: zu unterdrücken?
Wie kommt das?
Nun - ganz einfach: Gefühle zu unterdrücken kann vielleicht kurzfristig funktionieren - langfristig wird das aber nix.
Das führt auf lange Sicht gesehen nämlich zu dem was weiter oben schon von jemandem erwähnt wurde: Depressionen und/oder Agressionen.
Ganz genau! Darum regt es mich immer so auf, wenn mir Kollegen vorschwallen, ich müsse mich distanzieren und es wäre besser, seine Gefühle im Griff zu haben bzw. im "ruhigen" Rahmen darüber zu sprechen ...
Das kotzt mich jedesmal an wie nochmalwas!

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Also was ich eigentlich sagen möchte:
Nehmt euch die Freiheit eure Gefühle auszuleben!
Sch*** auf Moral, die euch von anderen aufgedrückt wird. Ihr habt mit eurer eigenen mehr als genug zu tun!
Wenn ihr - aus nachvollziehbaren Gründen - eure Gefühle nicht sofort ausleben könnt, dann macht es zu einem späteren Zeitpunkt. Aber macht es!
Wenn es bedeutet, dass ihr eure Meinung offen sagt, dann macht es! (rechnet aber damit, dass ihr Echo bekommt)
Wenns BDSM ist: super! Immer ran! (so lange ihr niemanden zu etwas zwingt, was dieser nicht will)
Na, das nenne ich Leidenschaftlich und ich unterschreib´ es gerne (aber wie zum Henker kommst Du auf BDSM? SM würde doch auch schon reichen. )

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Macht was immer ihr (und euer Gefühl) wollt!
(Solange ihr die Konsequenzen nicht aus den Augen verliert!)
Der letzte Satz war vermutlich wegen dem "öffentlichen Forum" und so, oder? Aber es geht ja auch nicht darum, die Konsequenzen nicht aus den Augen zu verlieren, sondern auch aufgrund möglicher Folgen die eine oder andere Handlung dann lieber doch nicht auszuführen.
Wenn beispielsweise ein Schüler, der seit Jahren gemobbt wird, seine Gefühle nicht mehr im Griff hat und aus Hass/Rache beschließt, Amok zu laufen, dann kann man das - bis zu einem gewissen Grad - verstehen (die Peiniger zu bestrafen ist da vermutlich die Hauptintention), aber letztlich ist es keine Lösung in dem Sinne.
Er wird dennoch Opfer bleiben, denn er hat sich quasi durch andere zu dieser Tat treiben lassen und tut somit etwas, was vermutlich nicht seiner Natur entspricht.
Und das ist hier - meiner Meinung nach - der Knackpunkt. Sich seiner Natur gemäß zu verhalten, ist es doch, worum es gehen sollte. Unabhängig von gängigen Moralvorstellungen. Doch auch hier gibt es wieder so einige Fallen (siehe Serientäter, Sexualstraftäter --> bei vielen weiß man ja bis heute nicht, inwieweit sie zurechnungsfähig bzw. schuldfähig sind). Aber das führt jetzt ohnehin alles zu weit hier ...

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
P.S.: okay eins noch:
Es gibt keine "dunkle" Seite.
Evolution kennt kein "dunkel".
"Dunkel" wird sie nur durch die Moral!
(Letzteres kennt die Evolution übrigens auch nicht ^^)
Stimmt. Genauso wenig, wie sie "Gut" und "Böse" kennt.

@Sepia: ich kenne das. Das kleine Ekel in uns ist ziemlich überlebensfähig. Schlimm ist es, wenn man über Leute herfällt, die einem a.) garnichts getan haben und die b.) ohnehin schon Probleme mit anderen oder so haben. Dann fühlt man sich so richtig wie ein Arschloch (leider erst hinterher, wie Du schon sagtest). Aber es spricht ungemein für Dich, dass Du versuchst, die Sache ins Reine zu bringen, was dann wohl heißt, dass Du Dich Entschuldigst oder so. Respekt.
Und solltest Du jemals einen Weg finden, wie Du das Teil in den Griff bekommen kannst, dann sag´ es mir bitte.
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  #28  
Alt 27.08.2012, 13:20
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Sepia Sepia ist offline
Katzenelfe
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Beiträge: 2.086
@Cassandra: hm.. glaube nicht, dass das geht. und jetz is grad wieder so ne Situation, die ich versuchte zu bereinigen und die dann.. ähm tja. ausgeartet is. jetz bin ich die, die sich total mies fühlt, obwohl ich eigentlich gar nichts so wirklich schlimmes diesmal gemacht habe.. naja. mal schaun, aber diesmal glaub ich wirds nich wieder :(
trotzdem is das kleine Teufelchen immer noch da, da wett ich mit dir :D
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  #29  
Alt 27.08.2012, 13:21
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Nephthys Nephthys ist offline
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Beiträge: 5.745
Hallo Juhu Sepia,

Zitat:
Zitat von Sepia Beitrag anzeigen
hm.. normalerweise bin ich eine, die nicht leicht sauer wird. bzw dann ganz schnell wieder umkippt. ich schaffe es nicht wirklich, lange sauer zu sein
Das ist doch nen feiner Charakterzug :-)
Und ich sage es nicht nur, weil es für deine Umgebung angenehmer ist - wer mag schon ne Meckerliese um sich herum haben? Sondern vor allem freut es mich für dich selbst. Dauer-sauer ist nämlich ein höchst unangenehmer Zustand. Der ist anstrengend. ;-)
Mehrere Gründe:
"Sauer-sein", oder hübscher formuliert, "Zorn" führt zu einem Adreanalinausstoß, der sich auf den Körper auswirkt. Der Puls jagt nach oben, du fängst an zu schwitzen, deine Extremitäten verkrampfen sich (Fäusteballen) und so weiter und so weiter.
Dazu kommt - da haben wir sie wieder - die eigene Moral, die dir sagt, dass man nicht zornig sein sollte. Was dann wiederum diesen Zorn verstärken - oder wenn es ganz dicke kommt - auf dich selbst umlenken kann.
Zitat:
(ich kenn einen, der hat ein halbes Jahr nicht mit seinem Dad geredet. [...])
Ich glaube, da steckt noch was anderes hinter.
Es ist nicht möglich ein Gefühl über eine soooo lange Zeit aufrecht zu erhalten... oder von mir aus auch immer wieder hochkochen zu lassen. Ich vermute, dass sich der Zorn auf den Vater langsam aber sicher in ein Schlechtes Gewissen (das Gefühl der Schuld) gewandelt hat. Dieses Gefühl macht es umso schwerer, wieder in Kontakt mit dem "Streitpartner" zu treten.
Aber wie gesagt: nur eine Vermutung ...
Zitat:
aber.. ja, ich kann fies sein. so richtig mies. vor allem wenns um leute verarschen geht. weiß nicht, was da manchmal mit mir los ist, aber ich spiel teilweise mit den Gefühlen von anderen Leuten.
Na, ob ich jetzt noch mit dir "reden" kann? Wo du doch soooo ein gemeiner Mensch bist?
...
Sepia, das was du beschreibst, macht JEDER ab und zu. Auch wenn er es nicht zugeben würde. Vor anderen nicht - und viel schlimmer: vor sich selbst auch nicht. Weil wegen die Moral sagt, dass das pöhse und so...
Ich glaube das hängt damit zusammen, dass man sich immer mit anderen vergleicht (normaler Vorgang - unser Gehirn funzt halt so) und dass wir ab und an dem Verlangen unterliegen, zu zeigen, wer der Stärkere ist (auch hier: das Gehirn ist Schuld ^^).
Das machen schon Kinder im Kindergarten, sobald sie in der Lage sind zu reflektieren - und auch hier liegt diese Fähigkeit an der Entwicklungsstufe des ... naaa, wer weiß es? Der unterschied von Erwachsenen zu Kleinkindern ist lediglich der, dass die (meisten) Erwachsenen im Mitteleuropäischen Raum im 21. Jahrhundert gelernt haben, dass es unmoralisch (Moral hängt von der Erziehung ab) ist, dem Schwächeren eine zu verpassen. Sie haben sich halt andere Kanäle gesucht. Und wenn es nur die "Vorstellung" oder die "Phantasie" ist, dem Gegenüber eine rein zu pinnen.
Oh, btw.: Tiere sind da nicht anders: solange bis DEUTLICH klar ist, wer der stärkere ist, wird sich ausgetestet. Wenn ne Katze ne andere anfaucht ist das in meinen Augen nicht so viel anders, als das was du beschreibst: Leute verarschen / auf den Gefühlen der anderen rumtreten (oder mit ihnen spielen).
Zitat:
Da hab ich dann immer das Gefühl, da sitzt ein schwarzes kleines Teufelchen in mir und macht das alles, und ich betrachte das staunend und schau zu, was es macht, weils mich fasziniert.
DAS hättest du wohl gerne! xD
Nix da Teufelchen!
DU!
Schon alleine, dass du diesen Charakterzug als "Teufelchen" bezeichnest, zeigt deutlich, dass dieses Verhalten DEINEN INNEREN MORALVORSTELLUNGEN ... und so weiter und so weiter ...
Du bist das, die sich so verhält. Akzeptier es einfach. Und verurteile es nicht. Werte es nicht. Nimm es wie es ist. Manchmal unterdrückst du deinen Impuls andere zu verar*** manchmal eben nicht. So what? Das ist nun einmal so... nimms hin :-)
(Und lebe mit den Konsequenzen von außen ... Konsequenzen gibts nämlich immer ...)
Zitat:
Aber.. meistens machts dann irgendwann "klack" und ich denk mir: "was machst du hier eigentlich? das ist total gemein, würdest du wollen, dass das jemand bei dir macht? du wärst total wütend oder tieftraurig, der andere wahrscheinlich auch! lass das!" und dann lass ichs meistens auch.
Da machst du selber "Klack", weil du in der Lage bist, dich in andere hinein zu versetzen. Klingt so, als würde dir das häufig zur "rechten Zeit" gelingen. Beneidenswert ^^
Zitat:
tja, und wie es so schön heißt: kleine sünden bestraft der liebe gott sofort. meistens hab ich dann auch noch total mühe, das alles wieder hinzubiegen :D selbst schuld, denk ich mir dann immer, lass es das nächste mal, dann passiert das nicht mehr. aber irgendwann mach ichs trotzdem wieder
Ich bin Atheist und ich würde "kleine Sünden bestraft der Liebe Gott sofort" gern uminterpretieren:
Entweder kommt die Strafe von außen - dann sind wir wieder bei den Konsequenzen.
Oder zufällig passiert etwas, das du als Negativ empfindest. Normalerweise würdest du es sicher einfach hinnehmen und abhaken. Aber dein schlechtes Gewissen - also das mächtige Gefühl der Schuld - lässt deinen Aufmerksamkeitsfokus auf dieses Ereignis überproportional heftig anspringen.

Es grüßt dich die noch immer phylosophisch angehauchte

Nephthys


@Cassandra: Deinen Post nehm ich mir auch noch vor - nach meinem Kaffee ;-)
(dann editiere ich diesen hier)
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
.
Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt
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  #30  
Alt 27.08.2012, 13:45
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Sepia Sepia ist offline
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Beiträge: 2.086
@Nepthys: hm.. nein, das mit dem bestrafen is dann eher so, dass dann von den andern, die cih z.B. verarscht hab, iwas kommt, wo ich dann denk.. scheiße. und was mach ich jetz? jetz komm ich hier nich mehr raus oO und dann bin ich die gearschte und darf zusehn, dass ich das alles iwie wieder ins ruder bring^^
hm.. du bist echt philosophisch :D danke für die ausführliche beantwortung meines posts.
ja, das kleine schwarze teufelchen bin ich. bzw ein teil von mir. so seh ich das ;)
ähm.. joa, bisher hats meistens irgendwie geklappt, dass es rechtzeitig war, aber dieses mal.. glaub ich nich mehr :D iwann muss man auch mal die schlimmen konsequenzen tragen, denke ich^^
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  #31  
Alt 28.08.2012, 04:00
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Nephthys Nephthys ist offline
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Hidiho Cassandra,

jetzt folgt die weiter oben in Aussicht gestellte Antwort auf deinen Post.


Zitat:
Zitat von Cassandra Beitrag anzeigen
Ja, das ist auch so eine Sache, mit der ich nicht glücklich bin. Es hat lange gedauert, bis ich akzeptiert habe, wie wenig wir oft tatsächlichen Einfluss auf unsere Emotionen bzw. auf das haben, was uns (an)treibt. Siehe beispielsweise Menschen nach einem Unfall mit Schädigung des Gehirns oder Schlaganfallpatienten und wie diese sich teilweise danach verändern ...
Oh, die Ohnmacht unseren Gefühlen gegenüber ist ein Thema für sich.

Zum einen ist es selbstverständlich so, dass sie uns genetisch in die Wiege gelegt wurden. Und wie alles, das mit den Genen in Zusammenhang steht, gibt es auch hier eine Gaußsche Normalverteilung. Es gibt Menschen, die das Glück haben vermehrt „positive“ (endlich mal wieder eine Wertung ^^) Gefühle empfinden zu können. Und dann gibt es auf der anderen Seite auch Menschen, die besonders anfällig für die vom TE postulierten „dunklen“ Gefühle und Gedanken sind.
Das hat etwas mit dem Limbischen System zu tun und der Amygdala. Menschen mit Depressionen und/oder der Fähigkeit zur Dissoziation (Die Fähigkeit sich „vom Körper und Gefühlen abzutrennen“) haben angeblich eine kleinere Amygdala als solche, die über ein ausgewogeneres Gefühlsleben verfügen. Die Quelle dazu müsste ich allerdings noch einmal suchen. Bei Interesse würde ich sie nachreichen.

Gefühle werden aber auch zu einem nicht unerheblichen Teil konditioniert (anerzogen). Wächst man in einem Elternhaus auf, in dem das als Vorbild dienende Familienmitglied die „Dramaqueen“ gibt, dann wird man selbst später wohl ähnlich agieren. Wächst man in einem sozialen Umfeld auf, in dem man vor allem Aufmerksamkeit durch gute Noten erhält (und sonst eher nicht), entwickelt man sich zum Workoholic. Macht man die Erfahrung, dass „Eigenlob“ stinkt, dann wird man seinen - als inneren Motivator absolut natürlichen und vor allem NOTWENDIGEN - Stolz unterdrücken und eventuell durch eine „Ersatzempfindung“ (z.B. Scham) austauschen.

Jetzt kommt die gute Nachricht:
Man kann seine Gefühle umkonditionieren!
Man ist ihnen nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Man muss halt „nur“ herausfinden, welche Methode bei einem selbst am besten funktioniert. Und man muss „nur“ üben. Und zu Beginn muss man „nur“ feststellen, welche Gefühle einen eigentlich im Alltag stören … Aber das ist ein Thema, das an dieser Stelle viel zu weit führen würde.
Nur soviel: eine Umkonditionierung dauert umso länger und ist umso schwieriger, je älter man ist und je schlechter einem die Selbstreflexion gelingt.

Zitat:
Der Begriff der Moral ist hier vermutlich das Problem - allein deshalb, weil es nicht DIE Moralvorstellung schlechthin gibt. Je nach Zeit oder Kultur gibt es da teilweise himmelweite Unterschiede. Und allein deshalb sollte man sich idR. auf sich selbst verlassen ... wobei das u.U. am Schwierigsten ist. Es setzt Ehrlichkeit und die Fähigkeit zur Selbst- und Fremdreflexion voraus. Und man sollte auch in der Lage sein, Konsequenzen abzuwägen bzw. "angemessen" bewerten zu können - und dabei meine ich nicht nur Konsequenzen für einen selbst, sondern auch für andere (falls einem die nicht schnurz sind).
Da stimme ich dir zu. Möchte aber (wie immer) noch etwas ergänzen:
Moral ist ein zweischneidiges Schwert.
Sie ist notwendig, wenn man in einer Gesellschaft lebt. Denn sonst klappt das Zusammenleben einfach nicht. Leider kollidiert sie all zu häufig mit den inneren Bedürfnissen.
Die Fähigkeit zur Reflexion ist ein Lernprozess. Kleinkinder (wie ich es weiter oben schon einmal erwähnt habe) können sie beispielsweise noch gar nicht. Die synaptischen Verschaltungen, die eine Reflexion ermöglichen, sind noch nicht geknüpft.
Kinder und Jugendliche lernen erst nach und nach, wie sie reflektieren. Und ich sage „Lernen“ weil es tatsächlich so ist. Wer kennt die Frage „Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?“ nicht aus seiner Pubertät? ^^
Dazu kommt, dass sich die Fähigkeit zur Reflexion im Laufe des Lebens immer weiter ausbaut und auch wandelt. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich vor zehn Jahren die Welt wahrgenommen habe (Sprich: „Reflektiert habe“) und wie ich es jetzt tue … ein himmelweiter Unterschied. Da spielen sehr viele sehr krasse Erfahrungen mit hinein, die zu machen ich das Glück (!) hatte.

Nicht, dass ein falscher Eindruck entstanden ist:
natürlich finde ich, dass bei aller Selbstverwirklichung die Umwelt nicht aus den Augen gelassen werden sollte. Aber ich bin für mich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich umgänglicher bin, wenn ich mir die Freiheit nehme mehr auf meine Gefühle und Bedürfnisse zu hören, denn dann bin ich weniger gefrustet.

Und an dieser Stelle möchte ich eine These aufstellen (für die ich eventuell im Thread zerrissen werde – was ich prima fänd, da es zur Diskussion führt):
Die Welt wäre angenehmer, wenn die Menschen egoistischer wären!

Zitat:
Ganz genau! Darum regt es mich immer so auf, wenn mir Kollegen vorschwallern, ich müsse mich distanzieren und es wäre besser, seine Gefühle im Griff zu haben bzw. im "ruhigen" Rahmen darüber zu sprechen ...
Das kotzt mich jedes Mal an wie nochmalwas!
Es gibt Menschen, die nichts aus der Ruhe bringt – und es gibt impulsive Menschen.
Ich finde es ganz und gar nicht erstrebenswert, wenn man sich zur Ruhe zwingt, weil es einem von außen aufgedrückt wird. Entweder man hat selbst den Wunsch (und die Möglichkeit) sich zu beruhigen – oder halt nicht.
Also... wenn MIR einer mit dem Ratschlag (btw.: Ratschläge sind auch Schläge) kommen würde, ich solle ruhig und besonnen ein Gespräch suchen, wenn ich gerade auf 180 bin … dann sollte dieser Jemand gaaaaaaanz schnell in Deckung gehen ^^

Was ich damit sagen will: hast mein vollstes Verständnis, wenn du dir in solchen Situationen dein Frühstück noch mal durch den Kopf gehen lassen willst.

Zitat:
Na, das nenne ich Leidenschaftlich und ich unterschreib´ es gerne (aber wie zum Henker kommst Du auf BDSM? SM würde doch auch schon reichen. )
Oh, BDSM hat hier irgendein Vorposter mal erwähnt und sogar verlinkt – und Valas hat den Spielverderber gegeben ^^

Da fällt mir ein:
ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie sehr ein Gefühl eure Wahrnehmung beeinflusst?
Wenn ihr Lust empfindet, dann törnen euch Bilder / Geräusche / Gerüche an, die ihr sonst eher … ähhh … igitt oder lächerlich finden würdet.
Genauso ist es mit der Wut: wenn ihr auf jemanden so richtig sauer seid, dann kann der-/die- jenige sagen und tun was immer er/sie will: ihr bekommt einfach ALLES in den falschen Hals.
Dass „Liebe blind macht“ brauche ich wohl nicht weiter auszuführen ^^

Zitat:
Der letzte Satz war vermutlich wegen dem "öffentlichen Forum" und so, oder?
Nö.

Zitat:
Aber es geht ja auch nicht darum, die Konsequenzen nicht aus den Augen zu verlieren, sondern auch aufgrund möglicher Folgen die eine oder andere Handlung dann lieber doch nicht auszuführen.
Wenn beispielsweise ein Schüler, der seit Jahren gemobbt wird, seine Gefühle nicht mehr im Griff hat und aus Hass/Rache beschließt, Amok zu laufen, dann kann man das - bis zu einem gewissen Grad - verstehen (die Peiniger zu bestrafen ist da vermutlich die Hauptintention), aber letztlich ist es keine Lösung in dem Sinne.
Er wird dennoch Opfer bleiben, denn er hat sich quasi durch andere zu dieser Tat treiben lassen und tut somit etwas, was vermutlich nicht seiner Natur entspricht.
Und das ist hier - meiner Meinung nach - der Knackpunkt. Sich seiner Natur gemäß zu verhalten, ist es doch, worum es gehen sollte. Unabhängig von gängigen Moralvorstellungen. Doch auch hier gibt es wieder so einige Fallen (siehe Serientäter, Sexualstraftäter --> bei vielen weiß man ja bis heute nicht, inwieweit sie zurechnungsfähig bzw. schuldfähig sind). Aber das führt jetzt ohnehin alles zu weit hier ...
Ich finde es wichtig, dass man sich zumindest einen kurzen Moment die Zeit nimmt die Konsequenzen seines Handelns abzuwägen. Einfach nur, damit man sich für oder gegen eine Handlung entscheiden kann – bewusst entscheiden!
Dass das nicht immer funktioniert, ist mir klar. Es gibt Gefühlsstärken, die den Verstand einfach mal ausschalten. Totaler Tillt.

Den amoklaufenden Schüler … kann ich verstehen. Absolut.
Aber es gibt Millionen gemobbter Schüler, die nicht ihre Aggression nach außen tragen.

Serientäter, Sexualstraftäter … das ist ein Thema für sich. Vor allem weil es eine Frage der Definition ist. Habt ihr den Prozess von Breivik mitbekommen? Da waren sich nicht einmal die Profis einig, ob er denn nun „krank“ im psychischen Sinne war oder nicht. Soweit ich verstanden habe, hat das Gericht ihn für zurechnungsfähig erklärt ...
Sexualstraftäter … da finde ich gehört unterschieden zwischen Lustbefriedigung oder Machtanspruch. Um es vorweg zu nehmen: es gibt einen einzigen Fall von Pädophilie, über den ich mir ein Urteil bilden darf: nicht jeder Sexualstraftäter ist ein „krankes“ Monster. Menschen machen Fehler. Wie die Gesellschaft damit umgeht, hängt wie immer mit der moralischen Vorstellung ab. Es gibt/gab Kulturen in denen es vollkommen normal war/ist, dass sexuelle Handlungen an Kindern vorgenommen werden. In unserer Kultur hingegen ist es undenkbar.

Ein abschließendes Wort zur psychischen Krankheit:
sie ist Definitionssache ;-)

Achtung Provokation (!):
Wer sagt denn, dass Schizophrene nicht einfach eine blühende Phantasie haben?


Es grüßt dich

Nephthys
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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Geändert von Nephthys (28.08.2012 um 04:06 Uhr) Grund: Edith übt sich im Zitieren ...
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  #32  
Alt 28.08.2012, 11:22
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Das hat etwas mit dem Limbischen System zu tun und der Amygdala. Menschen mit Depressionen und/oder der Fähigkeit zur Dissoziation (Die Fähigkeit sich „vom Körper und Gefühlen abzutrennen“) haben angeblich eine kleinere Amygdala als solche, die über ein ausgewogeneres Gefühlsleben verfügen.
Habe ich auch mal gelesen - ich meine, im Zusammenhang mit Gewaltverbrechen und der Frage, warum hier die Mehrzahl der Täter männlich sind. Da hieß es dann, dass Frauen eine größere Amygdala hätten als Männer und somit auch bestimmte Prozesse besser kontrollieren bzw. steuern könnten. Und dann war da auch noch was mit dem Präfrontalen Cortex - das kriege ich jetzt aber nach einer schlaflosen Nacht echt nicht mehr zusammen. Du darfst also gerne was nachreichen.

Zitat:
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Gefühle werden aber auch zu einem nicht unerheblichen Teil konditioniert (anerzogen). Wächst man in einem Elternhaus auf, in dem das als Vorbild dienende Familienmitglied die „Dramaqueen“ gibt, dann wird man selbst später wohl ähnlich agieren. Wächst man in einem sozialen Umfeld auf, in dem man vor allem Aufmerksamkeit durch gute Noten erhält (und sonst eher nicht), entwickelt man sich zum Workoholic. Macht man die Erfahrung, dass „Eigenlob“ stinkt, dann wird man seinen - als inneren Motivator absolut natürlichen und vor allem NOTWENDIGEN - Stolz unterdrücken und eventuell durch eine „Ersatzempfindung“ (z.B. Scham) austauschen.
Das mag alles zutreffen, es kann aber genauso gut das Gegenteil eintreten. Wenn man in einem ... sagen wir mal ... unvorteilhaften Elternhaus aufwächst und die Eltern so ziemlich alles falsch machen, was man nur falsch machen kann, so führt das manchmal beim Kind nicht zur Nachahmung dieses Verhaltens, sondern es wird genau das Gegenteil erreicht. Man lernt das Handeln der Eltern zu verurteilen und versucht es selbst besser oder zumindest anders zu machen. Der Nachteil hierbei ist, dass dieser Erkenntnis oft ein jahrelanger und mühsamer Lernprozess vorausgeht.
Aber worauf ich hinaus will: das Elternhaus prägt mit Sicherheit dem Kind seinen Stempel auf - nur was es dann daraus macht, liegt immer noch in seinem eigenen Ermessen und Handeln. Deshalb akzeptiere ich die Begründung bei beispielsweise jugendlichen Straftätern nur bedingt, wenn es heißt, sie kämen eben aus einem "schwierigen Elternhaus" und so.


Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Jetzt kommt die gute Nachricht:
Man kann seine Gefühle umkonditionieren!
Man ist ihnen nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Man muss halt „nur“ herausfinden, welche Methode bei einem selbst am besten funktioniert. Und man muss „nur“ üben. Und zu Beginn muss man „nur“ feststellen, welche Gefühle einen eigentlich im Alltag stören … Aber das ist ein Thema, das an dieser Stelle viel zu weit führen würde.
Nur soviel: eine Umkonditionierung dauert umso länger und ist umso schwieriger, je älter man ist und je schlechter einem die Selbstreflexion gelingt.
Selbsreflexion ist da ja leider so eine Sache - ich könnte mir vorstellen, dass sie von so vielen Faktoren abhängt und man von daher garnicht sicher sein kann, was und wie man gerade reflektiert bzw. wie objektiv man dabei eigentlich vorgeht.

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Und an dieser Stelle möchte ich eine These aufstellen (für die ich eventuell im Thread zerrissen werde – was ich prima fänd, da es zur Diskussion führt):
Die Welt wäre angenehmer, wenn die Menschen egoistischer wären!
Also, da kann ich Dir nur zustimmen. Auf den ersten Blick erscheint es dumm, soetwas zu sagen. Man wird dann darauf hingewiesen, wie es in der Welt zugeht, Kapitalismus, Missbrauch, jeder nutzt jeden aus usw. . Aber ich vermute mal, dass Du das nicht damit gemeint hast.
Gesunder Egoismus ist ein Besinnen auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Man sieht sich zwar als Teil des Kollektivs, aber eben als einen eigenständigen und individuellen. Und man kümmert sich auch nicht so sehr um andere in dem Sinne, dass man sich ständig fragt, was dieser und jener jetzt wohl schon wieder von einem denkt etc.. Die Konsequenz hieraus wäre dann auch mehr Toleranz gegenüber andersdenkenden bzw. -handelnden, denn wenn man seinen Weg geht, interessiert es einen nur bedingt, was andere treiben. Leben und leben lassen wäre so eine ideale Folge egoistischen Denkens.

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Was ich damit sagen will: hast mein vollstes Verständnis, wenn du dir in solchen Situationen dein Frühstück noch mal durch den Kopf gehen lassen willst.
Ich glaube zu verstehen, was Du mir damit sagen willst . Schön, dass Du das verstehst.

Zitat:
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ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie sehr ein Gefühl eure Wahrnehmung beeinflusst?
Wenn ihr Lust empfindet, dann törnen euch Bilder / Geräusche / Gerüche an, die ihr sonst eher … ähhh … igitt oder lächerlich finden würdet.
Genauso ist es mit der Wut: wenn ihr auf jemanden so richtig sauer seid, dann kann der-/die- jenige sagen und tun was immer er/sie will: ihr bekommt einfach ALLES in den falschen Hals.
Dass „Liebe blind macht“ brauche ich wohl nicht weiter auszuführen ^^
Auch das kann ich unterschreiben. Obwohl man sich - zumindest in einem ruhigen Moment - durchaus im klaren darüber sein darf/ sollte, warum man z.B. jemandem permanent am liebsten an die Gurgel gehen würde, obwohl dieser einem doch garnichts getan hat usw. Auch viele Konflikte sind nur die Spitze vom Eisberg bzw. Symptome - und die eigentliche "Krankheit" geht viel tiefer. Beispiel: an meinem Arbeitsplatz (ist zwar nur Nebenjob, aber ein ziemlich intensiver) gibt es Probleme zwischen manchen Mitarbeitern und der Chefin. Warum? Jeder ist auf seinem eigenen kleinen Egotrip, Machtspielchen und persönlicher Befindlichkeitsscheiß sind da an der Tagesordnung. Und das sieht dann oft so aus, dass stundenlang darüber gestritten wird, wer den Kaffee früh am morgen kochen soll, der Tag- oder der Nachtdienst ... Dann gibt´s eine Supervision und man einigt sich auf den Nachtdienst und freut sich, eine "Lösung" für diesen Konflikt gefunden zu haben, ohne sich darüber im klaren zu sein, dass das eigentliche Problem ganz wo anders liegt.

Und was Du zu den Sexualstraftäter etc. gesagt hast, ist im Grunde auch meine Meinung. Die Zurechnungsfähigkeit bzw. die Schulfähigkeit einer Person festzustellen ist vermutlich eines der schwersten Dinge überhaupt. Übrigens gibt es dazu von E.T.A. Hoffmann eine Art Essay - er war ja u.A. auch Jurist und musste ein entsprechendes Gutachten erstellen ...
Und ich habe schon einige Leute kennen gelernt, die nicht gerade ... nette Typen waren. Trotzdem waren mir einige sogar sympathisch - obwohl ich wusste, was sie getan haben oder sogar noch tun. D.h. dass wir Menschen die "Dunkle Seite" nicht nur in uns selbst ausblenden oder mit ihr leben können, sondern dies auch bei anderen Menschen fertig bringen.
Ein interessanter Gedanke ... Ist das jetzt Akzeptanz im Sinne von meinem oben erwähnten "Leben und leben lassen", oder ist es etwas ganz anderes, weniger positives?

Geändert von Cassandra (28.08.2012 um 11:25 Uhr)
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  #33  
Alt 28.08.2012, 12:22
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Habe ich auch mal gelesen - ich meine, im Zusammenhang mit Gewaltverbrechen und der Frage, warum hier die Mehrzahl der Täter männlich sind. Da hieß es dann, dass Frauen eine größere Amygdala hätten als Männer und somit auch bestimmte Prozesse besser kontrollieren bzw. steuern könnten. Und dann war da auch noch was mit dem Präfrontalen Cortex - das kriege ich jetzt aber nach einer schlaflosen Nacht echt nicht mehr zusammen. Du darfst also gerne was nachreichen.
Im Präfrontalen Cortex sitzt die "Persönlichkeit".
Wenn also jemand (so wie du im vor-vor-herigen Post erwähnt hast) dort einen bleibenden Schaden davon trägt - sei es, weil er einen auf die "Birne" bekommen hat, sei es weil es einen Schlaganfall gegeben hat, sei es durch Neurodegenerative Erkrankungen - dann ist er nicht mehr der Mensch, der er einmal war. Und sehr wahrscheinlich wird er es auch nie wieder werden.

Thema Gewaltverbrechen...
ich hab da mal was recherchiert.
Bei der Persönlichkeitsstörung Typ Borderline (weißt schon: die komischen Typen, die sich schlitzen), wird die Agression von Frauen vornehmlich durch eine Autoagression (also das Schlitzen) abgebaut, während die Männer zur Fremdagression (Prügeleien) tendieren. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel. Im Endeffekt sitzen prozentual gesehen allerdings mehr betroffene Männer im Knast als betroffene Frauen.
Die Frage die sich mir stellt ist, ob es genetische Ursachen hat oder ob es mit der Erziehung in Zusammenhang steht.

Zitat:
Das mag alles zutreffen, es kann aber genauso gut das Gegenteil eintreten. Wenn man in einem ... sagen wir mal ... unvorteilhaften Elternhaus aufwächst und die Eltern so ziemlich alles falsch machen, was man nur falsch machen kann, so führt das manchmal beim Kind nicht zur Nachahmung dieses Verhaltens, sondern es wird genau das Gegenteil erreicht. Man lernt das Handeln der Eltern zu verurteilen und versucht es selbst besser oder zumindest anders zu machen. Der Nachteil hierbei ist, dass dieser Erkenntnis oft ein jahrelanger und mühsamer Lernprozess vorausgeht.
Aber worauf ich hinaus will: das Elternhaus prägt mit Sicherheit dem Kind seinen Stempel auf - nur was es dann daraus macht, liegt immer noch in seinem eigenen Ermessen und Handeln. Deshalb akzeptiere ich die Begründung bei beispielsweise jugendlichen Straftätern nur bedingt, wenn es heißt, sie kämen eben aus einem "schwierigen Elternhaus" und so.
Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass man seiner Erziehung nicht entkommen kann.
Selbst die Erkenntnis, dass das Elternhaus - sagen wir mal - suboptimal war, ist keine Garantie dafür, dass man sich gänzlich anders entwickelt, als es einem die Eltern vorgelebt haben.
Das "Zauberwort" ist "Verantwortung". Also die Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen. Damit ist eine Menge Arbeit verbunden, bis man die mitgegebenen Verhaltensweisen ausgestellt hat, die man selbst als "negativ" empfindet. Das erfordert ein höchstmaß an Selbstreflexion - dazu komme ich weiter unten noch einmal.
Was Straftäter und ihr Millieu angeht, da stimme ich dir allerdings zu: es ist das eine, wenn man durch die Eltern "seltsame Marotten"* mitgegeben bekommen hat, oder ob man das Gesetz überschreitet.

*im Sinne von Verhaltensauffälligkeiten, im Sinne von antiquierten Ansichten, im Sinne von "harmlosen" "Fehlern" also...


Zitat:
Selbsreflexion ist da ja leider so eine Sache - ich könnte mir vorstellen, dass sie von so vielen Faktoren abhängt und man von daher garnicht sicher sein kann, was und wie man gerade reflektiert bzw. wie objektiv man dabei eigentlich vorgeht.
Selbstreflexion funktioniert nicht objektiv. Wie denn auch?
Sie ändert sich ständig - allerdings in gewissen (selbstgesteckten) Grenzen.
Wenn ich von Selbstreflexion spreche, dann meine ich einen Vorgang, der über viele Wochen und Monate geht und immer wieder von "Außen" (Meinung von Freunden erfragen, z.B.) "geeicht" wird.

Was noch dazu kommt: so wenig wie man seiner Erziehung (vollständig) entkommen kann, so sehr ist man seinem Gehirn ausgeliefert.
Wenn man - Achtung! Semi-Provokation - nicht über den benötigten Intellekt verfügt, dann ist es unmöglich soweit zu reflektieren, dass man eine Veränderung herbeiführen könnte.

Dazu kommt noch etwas, das ich bezeichnen wollen würde, als den Unterschied zwischen "Wissen und Begreifen". Was nutzt mir ein Wissen darüber, dass ich - Beispielsweise - in der Gesellschaft anecke, weil ich vehement meine Meinung vertrete, wenn ich nicht begreife, wie mein Verhalten auf andere wirkt? Erst wenn ich im "Begreifen" bin, bin ich in der Lage mein Verhalten dahingehend zu ändern, dass ich zwar immer noch meine Meinung kundtue - dafür aber nicht mehr den Dampfhammer auspacke sondern dipomatisch vorgehe.

Dann gehört natürlich noch eine bedingungslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber dazu. Und die kann ... äääh ... zu sehr hässlichen Erkenntnissen führen. Viele schrecken davor zurück - wofür ich vollstes Verständnis habe.

Zitat:
Also, da kann ich Dir nur zustimmen. Auf den ersten Blick erscheint es dumm, soetwas zu sagen. Man wird dann darauf hingewiesen, wie es in der Welt zugeht, Kapitalismus, Missbrauch, jeder nutzt jeden aus usw. . Aber ich vermute mal, dass Du das nicht damit gemeint hast.
Nein. Ich meinte ganz sicher nicht sowas :-)

Zitat:
Gesunder Egoismus ist ein Besinnen auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Man sieht sich zwar als Teil des Kollektivs, aber eben als einen eigenständigen und individuellen. Und man kümmert sich auch nicht so sehr um andere in dem Sinne, dass man sich ständig fragt, was dieser und jener jetzt wohl schon wieder von einem denkt etc.. Die Konsequenz hieraus wäre dann auch mehr Toleranz gegenüber andersdenkenden bzw. -handelnden, denn wenn man seinen Weg geht, interessiert es einen nur bedingt, was andere treiben. Leben und leben lassen wäre so eine ideale Folge egoistischen Denkens.
Genau sowas meinte ich :-)
Wenn man mit sich im Reinen ist, seinen Frieden mit sich geschlossen hat, zufrieden ist, dann hat man gar keinen Grund wegen jeder Kleinigkeit in die Offensive zu gehen. Jemand, der ständig in der Angst lebt, seine "schlechten Eigenschaften" oder seine - hier schließt sich der Kreis zum TE - "dunklen Gedanken" könnten auffliegen, wird schnell mal zum "Angstbeisser" und/oder ist latent aggressiv.

Zitat:
Ich glaube zu verstehen, was Du mir damit sagen willst . Schön, dass Du das verstehst.
:-)

Zitat:
Auch das kann ich unterschreiben. Obwohl man sich - zumindest in einem ruhigen Moment - durchaus im klaren darüber sein darf/ sollte, warum man z.B. jemandem permanent am liebsten an die Gurgel gehen würde, obwohl dieser einem doch garnichts getan hat usw. Auch viele Konflikte sind nur die Spitze vom Eisberg bzw. Symptome - und die eigentliche "Krankheit" geht viel tiefer. Beispiel: an meinem Arbeitsplatz (ist zwar nur Nebenjob, aber ein ziemlich intensiver) gibt es Probleme zwischen manchen Mitarbeitern und der Chefin. Warum? Jeder ist auf seinem eigenen kleinen Egotrip, Machtspielchen und persönlicher Befindlichkeitsscheiß sind da an der Tagesordnung. Und das sieht dann oft so aus, dass stundenlang darüber gestritten wird, wer den Kaffee früh am morgen kochen soll, der Tag- oder der Nachtdienst ... Dann gibt´s eine Supervision und man einigt sich auf den Nachtdienst und freut sich, eine "Lösung" für diesen Konflikt gefunden zu haben, ohne sich darüber im klaren zu sein, dass das eigentliche Problem ganz wo anders liegt.
Such dir nen anderen Job.
Ein Arbeitsplatz der eine derartig schlechte Grundstimmung vermittelt, knabbert nur unnötig an deinen Nerven.

Zitat:
Und was Du zu den Sexualstraftäter etc. gesagt hast, ist im Grunde auch meine Meinung. Die Zurechnungsfähigkeit bzw. die Schulfähigkeit einer Person festzustellen ist vermutlich eines der schwersten Dinge überhaupt. Übrigens gibt es dazu von E.T.A. Hoffmann eine Art Essay - er war ja u.A. auch Jurist und musste ein entsprechendes Gutachten erstellen ...
Und ich habe schon einige Leute kennen gelernt, die nicht gerade ... nette Typen waren. Trotzdem waren mir einige sogar sympathisch - obwohl ich wusste, was sie getan haben oder sogar noch tun. D.h. dass wir Menschen die "Dunkle Seite" nicht nur in uns selbst ausblenden oder mit ihr leben können, sondern dies auch bei anderen Menschen fertig bringen.
Ein interessanter Gedanke ... Ist das jetzt Akzeptanz im Sinne von meinem oben erwähnten "Leben und leben lassen", oder ist es etwas ganz anderes, weniger positives?
Nein, es ist nicht "weniger positiv".
Meiner Meinung nach hat jeder das Recht, dass er für seine Fehler "büßen darf" und sie ihm danach verziehen werden. Sei es in dem er eine Strafe absitzt, sei es, weil er für einige Zeit von seiner Umgebung entsprechend behandelt wird.
Ich habe viele Freunde, die in ihrer Vergangenheit dumme Fehler gemacht haben. Da sind sogar Vorstrafen mit im Spiel. Aber hey: sie sind doch nicht "nur" ihre Verbrechen. Sie sind in erster Linie Menschen, die mir sympathisch sind und die für mich da sind, wenn ich sie brauche.
Außerdem: "der der frei ist von Schuld der werfe den ersten Stein."
(Japp, sogar ich als Atheistin finde, dass in der Bibel durchaus brauchbare Dinge stehen.)


So long

Nephthys
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Geändert von Nephthys (28.08.2012 um 12:25 Uhr)
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  #34  
Alt 18.09.2012, 11:57
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In unserem Kulturkreis wird die "dunkle Seite" gewohnheitsgemäß als böse, abgründig, triebhaft, unkontrolliert und durch und durch verachtenswert betrachtet. Wer ihr verfällt, gilt als egoistisch, roh und vertiert, vom Teufel geritten. Dabei ist sie nichts weiter als unser ursprünglichstes Erbe aus grauer Vorzeit; die Weisheit des Tieres, unverstellt von widernatürlichen, die eigene Existenz gefährdenden Konstrukten wie Moral und Nächstenliebe. Die Evolution hätte es niemals so weit gebracht, hätte sie sich den Luxus der Nächstenliebe oder des Mitleids geleistet. Grausam, aber wahr!
Das Tier lauert in jedem von uns, stimmt, aber es lauert nicht auf, sondern für uns! Das ursprünglich "Böse" in uns hilft uns, dass wir uns unserer Umwelt als wehrhafte Wesen präsentieren. Es sorgt dafür, dass wir anerkannt und respektiert werden. Wer es unterdrückt oder gar - was ich für unmöglich halte - ausmerzt, findet sich schnell entrückt lächelnd im Lotussitz wieder, brav "Hallelujah" oder "Om" vor sich hinmurmelnd und die andere Wange hinhaltend, auf welche die Welt mit Begeisterung draufhaut. Er hätte keinerlei Antrieb mehr irgend etwas zu tun und würde im eigenen Dreck elendig verhungern. Das "Gute" wäre sein Untergang.
Oliver Fehn brachte es genial minimalistisch auf den Punkt: gut ist, was ich mag. Böse ist, was ich nicht mag. Heute haben wir gelernt, das "Böse" an die Leine zu legen, aber unser Griff an dieser sollte nicht zu fest sein! Das Tier will, dass wir überleben und uns behaupten; der Engel will, dass wir nicht wieder ins tierische Dasein zurückfallen und am Echo unserer Umwelt zugrunde gehen. Nur wem es gelingt, beide miteinander zu vermählen darf darauf hoffen zu bestehen.
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Geändert von Formorian (18.09.2012 um 18:15 Uhr) Grund: Was ist "Meidleid"? sry
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  #35  
Alt 18.09.2012, 12:29
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Zitat von Formorian Beitrag anzeigen
Heute haben wir gelernt, das "Böse" an die Leine zu legen, aber unser Griff an dieser sollte nicht zu fest sein! Das Tier will, dass wir überleben und uns behaupten; der Engel will, dass wir nicht wieder ins tierische Dasein zurückfallen und am Echo unserer Umwelt zugrunde gehen. Nur wem es gelingt, beide miteinander zu vermählen darf darauf hoffen zu bestehen.
Das hast Du gut gesagt - ich möchte das mal (vorsichtig) unterschreiben, wobei ich das letzte Wort "bestehen" umändern würde in "sich zu arrangieren". Immerhin sollte trotz allem noch "leben und leben lassen" gelten.
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  #36  
Alt 18.09.2012, 12:42
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  #37  
Alt 18.09.2012, 12:50
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Das ist richtig ... Es liegt nicht in unserer Natur stets "gut" zu sein - wie auch immer man das definieren mag. Irgendwann bricht die ganze aufgestaute Wut und der Ärger den man hinunter geschluck hat, wieder hervor ... Die Konsequenzen hierbei dürften dann streckenweise verheerender sein, als wenn man gleich explodiert wäre und es dann hätte gut sein lassen können.
Aber eruptive Ausbrüche werden ja gerne als unreif bezeichnet und lassen sich nicht mit unserer ach-so-reifen Gesellschaft in Einklang bringen ...
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  #38  
Alt 18.09.2012, 13:02
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In unserem Kulturkreis wird die "dunkle Seite" gewohnheitsgemäß als böse, abgründig, triebhaft, unkontrolliert und durch und durch verachtenswert betrachtet. Wer ihr verfällt, gilt als egoistisch, roh und vertiert, vom Teufel geritten. Dabei ist sie nichts weiter als unser ursprünglichstes Erbe aus grauer Vorzeit; die Weisheit des Tieres, unverstellt von widernatürlichen, die eigene Existenz gefährdenden Konstrukten wie Moral und Nächstenliebe. Die Evolution hätte es niemals so weit gebracht, hätte sie sich den Luxus der Nächstenliebe oder des Meidleids geleistet. Grausam, aber wahr!
Interessante These.
Auch wenn ich ihr in einigen Nuancen widersprechen muss ... nee ... möchte.
Moral und Nächstenliebe sind per se nicht existenzgefährdend. Ganz im Gegenteil: Gefühle / Konstrukte dieser Art haben sich aufgrund unserer Art und Weise des Zusammenlebens herausgebildet.
Wir als der Primat Homo sapiens, als auch unsere Vettern (Primaten anderer Gattungen) leben in einer sozialen Struktur. Und eine soziale Strukur kann als solche nur dann überleben, wenn es Mechanismen gibt, die sie funktionieren lassen.
Zumal Begrifflichkeiten wie "Moral" und "Nächstenliebe" je nach Definition etwas anderes bedeuten.
Wenn ich hingehe und den Instikt seine eigenen Gene zu beschützen - also alle Mitglieder der Familie (ganz besonders die eigenen Kinder), der Sippe und weitgegriffen: der Gemeinschaft - als "Nächstenliebe" zu bezeichnen, dann handelt es sich ganz und gar nicht um ein "existensgefährdendes Konstukt", da wirst du mir sicherlich zustimmen.

Wenn ich mich auf eine andere Ebene begebe - meinetwegen eine theologisch gefärbte (zur Erinnerung: ich bin Atheist) - dann könnte ich die "Goldene Regel" der Christen anführen: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“, oder alternativ: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu“.
Wir sind uns sicher einig, dass sich gerade die Christen die "Nächstenliebe" auf die Fahne geschrieben haben. (Die pervertierten Auswüchse, die der ursprüngliche Glauben durch die Kirche hat durchmachen müssen, lasse ich an dieser Stelle bewusst aussen vor - das würde einen eigenen Thread verdienen.)
Wenn ich also darauf verzichte einen anderen zu töten, und sei es nur, weil ich selbst nicht getötet werden möchte - dann würde ich nicht von einem "existensgefährdenen Konstrukt" sprechen wollen.

Evolution zu personalisieren halte ich als Evolutionsbiologe für ... schlichtweg falsch!
Es gibt Mechanismen, die ihr zugrunde liegen:
Stark vereinfacht gesprochen geht es um das Überleben des Individuums bis zum Zeitpunkt der erfolgreichen Fortpflanzung.
Noch vereinfachter (und leider personalisiert) gesprochen: die Gemeinschaft der Gene (= Genom) versucht es bis in die nächste Generation zu schaffen.
In unserem Genom ist ein großer Cortex (= Großhirnrinde) verankert. Und in ihm findet sich der Präfrontale Cortex, in dem unter anderem die Persönlichkeit und auch das (Un)rechtsbewusstsein finden lassen. Woher man das weiß? Unter anderem dadurch, dass Individuen, die aufgrund einer Verletzung die Funktionalität des Präfrontalen Cortex eingebüßt haben, ihre Persönlichkeit und das Unrechtsbewusstsein verloren haben. --> Sie wurden aggressiv und unberechenbar.
Worauf ich hinaus will: wenn "Moral" und "Nächstenliebe" die Existenz gefährden würden, dann gäbe es schon lange keinen Homo sapiens mehr. Denn dann wäre er ausgestorben.

Zitat:
Das Tier lauert in jedem von uns, stimmt, aber es lauert nicht auf, sondern für uns! Das ursprünglich "Böse" in uns hilft uns, dass wir uns unserer Umwelt als wehrhafte Wesen präsentieren.
Ich persönlich mag es nicht, diese Instikte als "tierisch" zu bezeichnen. Möglicherweise, weil sie in unserem Sprachgebrauch negativ besetzt sind.
Man könnte sie als "basal" bezeichnen. Ist Geschmackssache.
Ich stimme jedoch mit dir überein, dass "böse" Eigenschaften wie z.B. "Egoismus" das Überleben (in jeglicher Form) des Individuums unterstützen.

Zitat:
Es sorgt dafür, dass wir anerkannt und respektiert werden.
So?
Ich respektiere niemanden, der wie ein Berserker seine eigenen Interessen durchdrückt.
Ich habe im besten Fall Angst vor ihm. Aber das ist nicht das gleiche. Von Respekt kann da keine Rede sein.

Zitat:
Wer es unterdrückt oder gar - was ich für unmöglich halte - ausmerzt, findet sich schnell entrückt lächelnd im Lotussitz wieder, brav "Hallelujah" oder "Om" vor sich hinmurmelnd und die andere Wange hinhaltend, auf welche die Welt mit Begeisterung draufhaut.
Offenbar hast du keine Ahnung von "Ohm", kann das sein?
Falls du den Sen-Buddismus aufgreifen (angreifen?) wolltest, was ich aus "Lotussitz" und "Ohm" schließe, so möchte ich dich gern aufklären:
Es geht beim Sen ganz und gar nicht darum, sich anderen Gemeinschaftsmitgliedern gegenüber schwächlich zu präsentieren. Es geht vielmehr darum (auch hier: vereinfacht), sich auf sich selbst zu konzentrieren und dadurch eine innere Stärke (also nix mit draufhauen!) zu erlangen.
Wer in sich selbst ruht, den kann man gar nicht angreifen. Und im Umkehrschluss hat es jemand, der es geschafft hat den Zustand einer Meditation zu erreichen (das dauert u.U. ein Leben lang), gar nicht mehr nötig hat, seinen (berechtigten) Egoismus (mit dem Dampfhammer) nach außen zu tragen.
Ich kenne Menschen, die es geschafft haben, zumindest eine Ahnung von dem erlangt zu haben, was hinter Sen steht - und glaube mir: niemand würde auf die Idee kommen, auf diese Menschen "draufzuhauen". Sie strahlen trotz ihrer "Schwäche für das Gute" eine "Stärke" und "Ruhe" aus, die sie gar nicht erst zu "Opfern" werden lassen.
Also nix mit: Ohm = mal ordentlich draufkloppen ;-)

Zitat:
Er hätte keinerlei Antrieb mehr irgend etwas zu tun und würde im eigenen Dreck elendig verhungern. Das "Gute" wäre sein Untergang.
Du magst mir verzeihen, wenn ich darauf sage:
Plakative Sülze!
Ich möchte nochmals die von dir weiter oben genannte "Nächstenliebe" bemühen:
Wenn jeder "Nächstenliebe" und "Gutes" praktizierte, dann gäbe es niemanden, der verhungern muss.
Außerdem möchte ich bezweifeln, dass nur "böse" Gefühle / Instinkte zu einem inneren Antrieb führen.
Was meinst du, wie sehr "Liebe" (als Exempel für "gute" Gefühle) als Antrieb dienen kann?

Schön ... wir sollten uns ohnehin mal darüber unterhalten, welche Gefühle du unter "böse" und welche du unter "gut" einordnen würdest. Nur damit wir eine gemeinsame Ebene finden können.

Zitat:
Oliver Fehn brachte es genial minimalistisch auf den Punkt: gut ist, was ich mag. Böse ist, was ich nicht mag.
Falls das auch deine Definition sein sollte: damit kann ich was anfangen.
Mal abgesehen davon, dass ich "gut" und "böse" ohnehin ablehne - ist mir zu extremistisch. Oder zu schwarz / weiß, wenn du so willst.

Mhm ... die Aussage von Fehn birgt einige interessante Akpekte, die die schwarz/weiß Malerei wieder aufheben.

Zitat:
Heute haben wir gelernt, das "Böse" an die Leine zu legen, aber unser Griff an dieser sollte nicht zu fest sein! Das Tier will, dass wir überleben und uns behaupten; der Engel will, dass wir nicht wieder ins tierische Dasein zurückfallen und am Echo unserer Umwelt zugrunde gehen. Nur wem es gelingt, beide miteinander zu vermählen darf darauf hoffen zu bestehen.
Hier sind wir wieder auf einem Nenner. :-)
Auch wenn ich andere Begrifflichkeiten verwenden würde.


Es grüßt

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Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt
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  #39  
Alt 18.09.2012, 13:02
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
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Eben da wird die "gute Moral" zu deinem Feind. Völlig falsch ist es m.E., Ärger zu schlucken, mit sich herumzuschleppen und dann schließlich bei jemandem abzuladen, der eigendlich eine Umarmung verdient hätte...das inoffizielle christliche Modell . Nach meiner Erfahrung sind die eifrigsten Kirchgänger daheim die übelsten Eitergeschwüre. Fromm ist man vor anderen, jene welche die Liebe dieser falschen Heiligen verdient hätten werden bevorzugt zur Zielscheibe aufgestauten Hasses.
Ich leite so gut ich es vermag ungerechtfertigt erhaltenen Ärger prompt an den Verursacher zurück. Weshalb Gewissensbisse? Er ist schuld daran, dass meine Lebensqualität beeinträchtigt wurde! Und nur er ist der gerechte Adressat dessen, was er in Gang brachte; mein Vorrat an Nächstenliebe hebe ich mir auf für die Menschen, die ihn verdienen. Er aber schreit danach zertrampelt zu werden, und hört er trotz Warnung nicht auf werde ich zu Eis und geb ihm wonach ihm verlangt.

Edit: dies war auf Cassandras Post geschrieben...bin als älterer Mensch etwas von der langsameren Sorte... *Krücke such*

@Nephthys: ich weiß sehr wohl, dass die Evolution nicht bewusst selektiert, aber Tatsache ist nun einmal, dass eine Spezies, die "ihre Feinde liebt" keine Chance hätte zu bestehen.
Deine Anmerkungen zum Buddhismus geben sehr gut die offizielle Lehrmeinung wieder (ich bin mit einer Angehörigen dieser Philosophie übrigens verheiratet und meine schon, ein wenig davon zu verstehen :-)), und dies war nur als ein Beispiel gedacht. Ein Mensch, der ausschließlich auf seine "höheren, guten" Bestrebungen reduziert wäre, hätte tatsächlich keinerlei Antrieb, da ihm die treibenden Impulse seiner Tiernatur fehlten, welche sein Überleben sichern. Er wäre ein absolut unmotivierters Gemüse, aber glücklich...
__________________
Die klügsten und kreativsten Menschen werden von den phantasielosesten Vollpfosten niedergeschossen.

Geändert von Formorian (18.09.2012 um 13:17 Uhr)
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  #40  
Alt 18.09.2012, 13:13
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Nephthys Nephthys ist offline
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Zitat:
Zitat von Formorian Beitrag anzeigen
Völlig falsch ist es m.E., Ärger zu schlucken, mit sich herumzuschleppen und dann schließlich bei jemandem abzuladen, der eigendlich eine Umarmung verdient hätte
*sign*
Zitat:
...das inoffizielle christliche Modell
Uff ...

Zitat:
Nach meiner Erfahrung sind die eifrigsten Kirchgänger daheim die übelsten Eitergeschwüre.
Solche Fälle kenne ich auch.
Andererseits darf ich zwei Theologen meinem Freundeskreis zurechnen, die sich bemühen, ihren Glauben realistisch (!) umzusetzen. Ganz ohne zu Eitergeschwüren mutiert zu sein.

Zitat:
Ich leite so gut ich es vermag ungerechtfertigt erhaltenen Ärger prompt an den Verursacher zurück. Weshalb Gewissensbisse? Er ist schuld daran, dass meine Lebensqualität beeinträchtigt wurde! Und nur er ist der gerechte Adressat dessen, was er in Gang brachte; mein Vorrat an Nächstenliebe hebe ich mir auf für die Menschen, die ihn verdienen. Er aber schreit danach zertrampelt zu werden, und hört er trotz Warnung nicht auf werde ich zu Eis und geb ihm wonach ihm verlangt.
Du magst "starke Bilder", kann das sein?
Vom Prinzip her gebe ich dir recht: der Verusacher ist selbstverständlich der richtige Adressat.

Nur sollten die Relationen gewahrt bleiben.

Ausserdem gebe ich zu bedenken, dass nicht alles, was du als "Ärger" und als "Beeinträchtigung" empfindest, zwingendermaßen auch als solche gemeint gewesen sein müssen. Da spielt immer auch (d)eine Interpretation mit hinein.


Es grüßt

Nephthys


Zitat:
Edit: [...] *Krücke such*
*Krücke reich* :-)


Ediht:
Blöde, dusselige Edihts:


Zitat:
@Nephthys: ich weiß sehr wohl, dass die Evolution nicht bewusst selektiert, aber Tatsache ist nun einmal, dass eine Spezies, die "ihre Feinde liebt" keine Chance hätte zu bestehen.
Schon richtig.
Allerdings fürchte ich, dass wir da in Gefahr geraten, etwas durcheinander zu schmeißen, was strikt getrennt gehört:
Interspezies
und
Intraspezies
Letzteres bezieht sich auf das Verhalten innerhalb einer Art. Und innerhalb einer Spezies gelten gänzlich andere Regeln als zwischen verschiedenen Arten.
Zitat:
Deine Anmerkungen zum Buddhismus geben sehr gut die offizielle Lehrmeinung wieder (ich bin mit einer Angehörigen dieser Philosophie übrigens verheiratet und meine schon, ein wenig davon zu verstehen :-)), und dies war nur als ein Beispiel gedacht.
Dann verstehe ich nicht, wieso du ausgerechnet den Buddismus aufgegriffen hast, wenn du der Meinung bist, etwas davon zu verstehen? Hast du nicht damit gerechnet, dass jemand auf die Barrikaden geht, wenn du ihn derartig negativ und plakativ aufgreifst?

Zitat:
Ein Mensch, der ausschließlich auf seine "höheren, guten" Bestrebungen reduziert wäre, hätte tatsächlich keinerlei Antrieb, da ihm die treibenden Impulse seiner Tiernatur fehlten, welche sein Überleben sichern. Er wäre ein absolut unmotivierters Gemüse, aber glücklich...
Ich bleibe dabei: Blödsinn!
Abgesehen davon hast du noch immer keine Definition dazu geliefert, was du unter "gut" verstehst.
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt

Geändert von Nephthys (18.09.2012 um 13:34 Uhr) Grund: Edith editiert ...
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