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  #21  
Alt 26.09.2012, 14:35
Benutzerbild von Nephthys
Nephthys Nephthys ist offline
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 08.2011
Ort: ~
Beiträge: 5.745
Achtung, Doppelpost!

Zitat:
Zitat von Kaeptn Beitrag anzeigen
Ah, der Nekromanten-Protagonist aus dem anderen Thread.
*eifrignick*

Zitat:
Insgesamt gefällt mir die Geschichte ganz gut,
Dankööö
Zitat:
einige Logikprobleme habe ich allerdings.
War zu erwarten
Zitat:
1) Nach ein paar Tagen sollte die Fäulnis (Kräuter hin oder her) eigentlich schon weiter sein. Gerade in den Eingeweiden sollte sich einiges getan haben, und wenn sie ihm die Kräuter nicht gerade in den Rachen gestopft haben, werden die da auch nicht viel helfen.
Was die Eingeweide angeht, da gebe ich dir absolut Recht. *

Was die äußeren Todeszeichen (Leichenveränderungen) angeht, so habe ich auf das Wissen aus diversen Vorlesungen zurückgegriffen und mir gestern abend noch die Mühe gemacht einschlägige Internetseiten zu besuchen.
Die stimmen soweit.

* Jaja, das ist so eine Stelle, in der ich mir ins eigene Knie geschossen habe. Wie ich schon Tjured geschrieben habe, kanns übel nach hinten losgehen, wenn man in einem Absatz Infos streut, die man erst später ausführlich beleuchten will.
Ich habs versucht noch zu "retten", was aber offenbar nicht ganz hingehauen hat ^^
(Da hat mir die Autolyse ein Beinchen gestellt ... *seufz*)

Zitat:
2) Wenn das Mädchen direkt nach der Wiederbelebung schon "untrügliche Zeichen" zeigt, wie lange dauert es dann noch bis sie stirbt? Denn immerhin ist der Nekromant schon so lange am Werk, dass sich Gerüchte verbreiten usw. Also müssten doch entweder die ersten Verwandten der Wiederbeseelten schon tot sein, oder er ist noch gar nicht lange am Ort.
Guter Punkt.
Dass die Angehörigen mit ihrem eigenen Leben zahlen werden, war mir von Anfang an bewusst.
Wie lange es dauern wird? Recht lange. Denn - wie von dir richtig erkannt - sonst wäre die Stadt entweder bereits entvölkert oder der Nekromant gelyncht ;-)
Du darfst nicht vergessen, dass der Protagonist aus der ersten Person Singular beschrieben wird. Was ER für untrügliche Zeichen hält, kann anderen noch lange verborgen bleiben.

Zitat:
Prinzipiell interessanter Ansatz. Stilistisch fällst du manchmal aus dem Rahmen (hocken, fummeln), ansonsten auch gut, wobei ich einen ganzen Roman in diesem sehr ausführlichen Stil anstrengend fände.
Japp. Muss noch ein bissl dran rumfeilen.
Daher bin ich ja froh über jede Kritik, die ich von euch erhalten kann.
Damit mir auch Stellen auffallen, die ich sonst überlesen hätte.


Ich danke dir herzlich

Nephthys
__________________
.
Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
.
Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt

Geändert von Nephthys (26.09.2012 um 14:38 Uhr) Grund: Edith bessert nach, damits lesbar wird ...
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  #22  
Alt 26.09.2012, 20:38
Benutzerbild von Laura
Laura Laura ist offline
Valar Dohaeris
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 09.2012
Ort: Blubb
Beiträge: 2.405
Wow, meine Güte wie lange hast du für diese Absätze denn gebraucht?
Bin schwerst beeindruckt.
Da ich mich noch nie mit dem Thema Necromantie beschäftigt habe, weiß ich leider nichts genaues über die verschiedensten Stadien eines verwesenden Körpers.

Nur, dass es für mich nicht schlimm ist, wenn es bei den verzweifelten Angehörigen länger dauert. Schließlich sind sie lebendig, in Bewegung, folglich ist es nicht ungewöhnlich wenn sie länger brauchen um zu "verfaulen" .

Außerdem ist es ja fantasy und in diesem Genre ist alles möglich.

Was den Hauptprotagonisten betrifft, würde ich auch lieber ein klein wenig mehr über ihn erfahren (anfangs hatte ich nicht mal gecheckt, dass ER ein Mann ist,(lange Leitung und so)).

So kann man sich besser in ihn hineinversetzen, sein Handeln, seine Beweggründe verstehen und womöglich mit ihm mitfühlen (wenn das denn irgendwie in deiner Absicht liegt). Zumindest sollte man sich mit der Hauptperson immer ein klein wenig identifizieren können (auch wenn man natürlich nicht in der Lage ist Tote auferstehen zu lassen)um eine Sympathie für ihn zu entwickeln.
Denn ich, für mich allein gesprochen versteht sich,
würde keine Geschichte über jemanden lesen, den ich nicht leiden kann.

Natürlich ist das ungewisse, düstere auch toll, doch für eine umfassende Geschichte, vielleicht sogar ein Buch würden mir noch etwas mehr Details gefallen.

Die Idee ist auf jeden Fall super

Bitte mach weiter, will noch mehr hören.

Ps.: Bei den letzten Sätzen habe ich richtig Gänsehaut gekriegt
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  #23  
Alt 27.09.2012, 01:25
Benutzerbild von Ravenchant
Ravenchant Ravenchant ist offline
Waldelfe
 
Registriert seit: 03.2012
Ort: Naher Osten von Hamburg
Beiträge: 39
Bin mal wieder schwer beeindruckt! Vor allem auch, wenn man bedenkt in welchem Tempo Du die gesamte Geschichte geschaffen hast!

Zitat:
Zitat von Cassandra Beitrag anzeigen
... es ist ein Talent, einen Charakter in wenigen Sätzen, lediglich über seine Äußerungen oder sein Verhalten dem Leser so plastisch vor Augen bringen zu können wie Du es tust.
*ganz dick unterschreib*

An der gesamten Form der Geschichte habe ich überhaupt nichts auszusetzen. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, hasse ich sinnlos ausufernde Beschreibungsorgien. Bei Deinen Texten empfinde ich die Beschreibungen aber immer als sinnvoll und passend.

Beim Lesen materialisiert sich die Welt Deiner Figuren geradezu in der Welt des Lesers.

An dem Begriff "hocken" kann ich jetzt nichts irritierendes finden. Er passt wunderbar zu der Assoziation eines unsicheren verängstigten Mädchens. Die Steigerung wäre "kauern" und das wäre meiner Meinung nach zu überzogen.

Das nicht vorhandene Verständnis der Situation ist für mich generell ein Antrieb eine Geschichte weiterzulesen. Wie Formorian zu passen schrieb:"Die Spannung knistert in jeder Zeile, wie ein überladener Akkumulator kurz vor dem Auseinanderfliegen!"

Habe anfangs so etwas in Richtung "Shades of Grey" vermutet.

Dennoch muss ich auch stark in die vom Kaeptn geschlagene "Logik-Kerbe" hauen.

Auch wenn man es noch so großzügig auslegen möchte, Fakt ist, der Necromant erkennt sofort die Anzeichen des Todes an dem Mädchen. Selbst wenn er darin begabter sein sollte (vielleicht spürte er, wie sich ihre Energien wandeln) als der durchschnittliche Mensch, so ist es doch keineswegs vermittelbar, dass der Verfall über sehr,sehr lange Zeit stattfinden wird und den Mitmenschen somit verborgen bleiben würde.

Des weiteren ist es sehr unwahrscheinlich, das jemand der in sehr absehbarer Zeit dazu gezwungen sein wird weiter zuziehen, ein stattliches Anwesen erwirbt. Auch stellt sich die Frage mit welchen Reichtümern er dies finanziert. Schließlich sind die befriedigten Bittsteller doch geradezu überrascht wie gering die Rechnung letztendlich ausfällt. Sein Lohn besteht ja praktisch nur in der Befriedigung seiner Bosheit, indem er sich daran berauscht, dass die befriedigten Bittsteller eigentlich die waren Opfer sind. Er zieht also weder materielle noch metaphysische Vorteile aus seinem Handeln. Selbst der Teufel würde doch zumindest die Seele für einen lukrativen Pakt verlangen!

Ich kenne den Begriff Necromant eigentlich nur aus Online-Rollenspielen wie WoW oder Diabolo. Glaube zumindest das es dort solche "Klassen" gibt. Ich kenne mich da aber nicht wirklich aus.
Was ich sagen will, besitzt die Figur des Necromanten allgemein verbindliche Eigenschaften die man nicht einfach für seine Geschichte "umbiegen kann?
Wie sich beispielsweise Elfen und Zwerge zu verhalten haben wurde ja auch von Tolkien "festgeschrieben". Wenn jetzt jemand in einer Geschichte davon berichten würde das Zwerge ganz allgemein der Dichtkunst frönen würden und Elfen zügellose Orgien feiern, würde man seine Ausführungen wohl als "total unrealistisch" abtun. Habe da keine Ahnung, aber ist der Grundsatz "Wiederbelebung gegen Tod eines Angehörigen" nach allgemeiner Lesart für einen Necromanten üblich? Oder ist sowas nicht weiter festgelegt und man "darf" es sich erfinden ohne Plausibilität einzubüßen?


Auch die "Integration" des Necromanten in die Gesellschaft scheint mir widersprüchlich. Zeitweilig könnte man denken, es handele sich um einen "bunten Hund" ! Es scheint bekannt zu sein, das er sich "an dem bedient, was die Stadt ausgesondert hat, auch wenn es nicht gern gesehen wird". Wer muss eigentlich sterben wenn er einen Hingerichteten, möglicherweise ohne direkte Angehörige, für seine eigenen Zwecke wiederbelebt?

Er scheint des Öfteren auf seinen "Berufsstand" angesprochen zu werden und ist dann bemüht mit Vorurteilen aufzuräumen. Gibt es mehrere von dieser Sorte? Man könnte fast schon glauben, es handele sich um ein eherbares Handwerk inklusive Gewerkschaft.

Um eine Erklärung für die Rückkehr des Bruders zu finden, soll sich das Mädchen ganz allgemein bei denen umhören die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Das würde jetzt auch bedeuten dass das Wirken des Necromanten ein offenes Geheimnis ist. Dabei hat sich das Mädchen doch, wie ich annehme, ganz bewusst in zerrissene Kleider gehüllt und mit Schmutz beschmiert um beim Besuch des Necromanten nicht erkannt zu werden.
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  #24  
Alt 27.09.2012, 14:41
Benutzerbild von Nephthys
Nephthys Nephthys ist offline
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 08.2011
Ort: ~
Beiträge: 5.745
Hallo Laura,

bitte entschuldige, dass ich erst jetzt auf dein Post antworte.
Zitat:
Zitat von Laura Beitrag anzeigen
Wow, meine Güte wie lange hast du für diese Absätze denn gebraucht?
Ziemlich genau so lange wie es die Timecodes angeben.
Abzüglich Raucherpausen, Kaffeepausen, Klogänge, Duschen und Einkaufen - aber vielleicht wolltest du es gar nicht sooo genau wissen

Zitat:
Bin schwerst beeindruckt.
Vielen, lieben Dank

Zitat:
Da ich mich noch nie mit dem Thema Necromantie beschäftigt habe, weiß ich leider nichts genaues über die verschiedensten Stadien eines verwesenden Körpers.
Muss man auch nicht wissen, finde ich.
Ich hatte mal nen Kurs in Entomologischer Forensik ((Erst)besiedelung von Leichen durch Insekten). Also quasi das, was in CSI und Konsorten gern mal herangezogen wird. Ist schon recht harter Tobak.

Zitat:
Nur, dass es für mich nicht schlimm ist, wenn es bei den verzweifelten Angehörigen länger dauert. Schließlich sind sie lebendig, in Bewegung, folglich ist es nicht ungewöhnlich wenn sie länger brauchen um zu "verfaulen".
Was die wiederbelebten Leichen angeht, habe ich es mir so gedacht (auch wenn es in der Geschichte nicht explizit beschrieben wird), dass sie tatsächlich verlangsamt verfaulen / verwesen. Wenn dem nicht so wäre, müsste der Nekromant spätestens nach einen Monat nach neuen Bediensteten Ausschau halten. Denn dann ist - bei echten Leichen - Schicht im Schacht und die sehen nicht nur unansehnlich aus sondern riechen extremst(!) penetrant.
Genau da liegt das Problem, das auch von anderen Postern schon angesprochen wurde: das Verwesen geht eigentlich sofort nach Eintritt des Todes los. Und die Autolyse (schlaues Wort für "Selbstauflösung") sorgt schnell dafür, dass es zu merklichen Verfallserscheinungen kommt.
Von daher hatte ich den Zeitraum von einer Woche zu großzügig bemessen.
Äußerlich ändert sich zwar noch nicht sooo viel (Vorraussetzung ist eine ausreichende Kühlung sowie das Abhalten von Aasfressern) - aber innerlich geht natürlich die Post ab.
(So. Jetzt werd ich aber aufhören damit - das ist ein Thema, mit dem nicht unbedingt jeder konfrontiert werden will.)

Zitat:
Außerdem ist es ja fantasy und in diesem Genre ist alles möglich.
Rischtisch

Zitat:
Was den Hauptprotagonisten betrifft, würde ich auch lieber ein klein wenig mehr über ihn erfahren (anfangs hatte ich nicht mal gecheckt, dass ER ein Mann ist,(lange Leitung und so)).
Japp. Ich finde auch, dass er noch etwas eingehender beschrieben werden könnte. Ich muss nen Weg finden, das was sich inzwischen über ihn in meinem Kopf manifestiert hat, zumindest Andeutungsweise mit einzubauen.

Zitat:
So kann man sich besser in ihn hineinversetzen, sein Handeln, seine Beweggründe verstehen und womöglich mit ihm mitfühlen (wenn das denn irgendwie in deiner Absicht liegt). Zumindest sollte man sich mit der Hauptperson immer ein klein wenig identifizieren können (auch wenn man natürlich nicht in der Lage ist Tote auferstehen zu lassen)um eine Sympathie für ihn zu entwickeln.
Denn ich, für mich allein gesprochen versteht sich,
würde keine Geschichte über jemanden lesen, den ich nicht leiden kann.
Japp. Da liegt die Krux
Grob weiß ich in etwa, was ihn antreibt und wieso er so handelt wie er es im Moment tut. Ich muss mal schauen, was davon (noch) funktioniert, wenn es schwarz auf weiß auf "Papier" steht.

Zitat:
Natürlich ist das ungewisse, düstere auch toll, doch für eine umfassende Geschichte, vielleicht sogar ein Buch würden mir noch etwas mehr Details gefallen.
Dann würde ich sie auf jeden Fall auch liefern

Zitat:
Die Idee ist auf jeden Fall super
Bitte mach weiter, will noch mehr hören.
Danke schön. Ich werd mal schauen, was sich machen lässt

Zitat:
Ps.: Bei den letzten Sätzen habe ich richtig Gänsehaut gekriegt
Das freut mich

Ich danke dir herzlich für deine Rückmeldung.


Es grüßt dich

Nephthys
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt
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  #25  
Alt 27.09.2012, 16:18
Benutzerbild von Darnamur
Darnamur Darnamur ist offline
nicht nach 24 Uhr füttern
Drachentoeter
 
Registriert seit: 04.2011
Beiträge: 1.467
Nach längerer Abwesenheit in diesem Bereich des Forums, werde ich mir diesen mittlerweile ziemlich großen "Brocken" auch einmal vornehmen. Könnte aber "ein wenig" dauern.
__________________
- Einmal Knochenmesser, immer Knochenmesser -
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  #26  
Alt 27.09.2012, 16:21
Benutzerbild von Nephthys
Nephthys Nephthys ist offline
Bewahrer des Friedens
 
Registriert seit: 08.2011
Ort: ~
Beiträge: 5.745
Lieber Darnamur, lieber Ravenchant,
ich bitte euch zu entschuldigen, dass ich meine Antworten auf eure Postings in einen einzigen Post zusammenfasse. Sonst steigen mir die Mods vielleicht doch noch aufs Dach, wenn ichs mit den Doppelpostings übertreibe


Zitat:
Zitat von Darnamur Beitrag anzeigen
Nach längerer Abwesenheit in diesem Bereich des Forums, werde ich mir diesen mittlerweile ziemlich großen "Brocken" auch einmal vornehmen. Könnte aber "ein wenig" dauern.
Es würde mich sehr freuen, wenn du dich durch den Brocken arbeitest
... und mir deine unverblümte Kritik um die Ohren haust!

Es grüßt dich

Nephthys


...


Zitat:
Zitat von Ravenchant Beitrag anzeigen
Bin mal wieder schwer beeindruckt! Vor allem auch, wenn man bedenkt in welchem Tempo Du die gesamte Geschichte geschaffen hast!
Vielen lieben Dank

Zitat:
An der gesamten Form der Geschichte habe ich überhaupt nichts auszusetzen. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, hasse ich sinnlos ausufernde Beschreibungsorgien. Bei Deinen Texten empfinde ich die Beschreibungen aber immer als sinnvoll und passend.
Beim Lesen materialisiert sich die Welt Deiner Figuren geradezu in der Welt des Lesers.
Es freut mich, dass du es so empfindest.

Zitat:
An dem Begriff "hocken" kann ich jetzt nichts irritierendes finden. Er passt wunderbar zu der Assoziation eines unsicheren verängstigten Mädchens. Die Steigerung wäre "kauern" und das wäre meiner Meinung nach zu überzogen.
Auch wenn mir "hocken" ebenfalls recht gut gefällt, werd ich dennoch mal das Synonymwörterbuch bemühen - vielleicht spuckt es ja was anderes brauchbares aus

Zitat:
Das nicht vorhandene Verständnis der Situation ist für mich generell ein Antrieb eine Geschichte weiterzulesen. Wie Formorian zu passen schrieb:"Die Spannung knistert in jeder Zeile, wie ein überladener Akkumulator kurz vor dem Auseinanderfliegen!"
Auch dazu kann ich in erster Linie "danke schön" sagen.
Ich ziehe dennoch in Erwägung den ein oder anderen Halbsatz zu integrieren, der ein wenig auf die weitere Handlung eingeht.

Zitat:
Habe anfangs so etwas in Richtung "Shades of Grey" vermutet.
Kenne ich nicht.
Meinst du das hier? --> *klick*

Zitat:
Dennoch muss ich auch stark in die vom Kaeptn geschlagene "Logik-Kerbe" hauen.
Immer feste druff ^^

Zitat:
Auch wenn man es noch so großzügig auslegen möchte, Fakt ist, der Necromant erkennt sofort die Anzeichen des Todes an dem Mädchen. Selbst wenn er darin begabter sein sollte (vielleicht spürte er, wie sich ihre Energien wandeln) als der durchschnittliche Mensch, so ist es doch keineswegs vermittelbar, dass der Verfall über sehr,sehr lange Zeit stattfinden wird und den Mitmenschen somit verborgen bleiben würde.
Ja, vollkommen richtig und nachvollziehbar.
Da sollte ich wohl noch etwas nachbessern. Zumindest an einer Stelle erwähnen, dass der Tod der Mitmenschen eine Weile dauern wird. Wobei ich gehofft hatte, dass dieser Umstand ersichtlich sein würde.
Er erwähnt ja, dass es Zeit wird die Lager abzubrechen. Muss mal schauen, ob ich da noch was reinbringen kann, ohne das Ende vorweg zu nehmen.


Zitat:
Des weiteren ist es sehr unwahrscheinlich, das jemand der in sehr absehbarer Zeit dazu gezwungen sein wird weiter zuziehen, ein stattliches Anwesen erwirbt. Auch stellt sich die Frage mit welchen Reichtümern er dies finanziert. Schließlich sind die befriedigten Bittsteller doch geradezu überrascht wie gering die Rechnung letztendlich ausfällt. Sein Lohn besteht ja praktisch nur in der Befriedigung seiner Bosheit, indem er sich daran berauscht, dass die befriedigten Bittsteller eigentlich die waren Opfer sind. Er zieht also weder materielle noch metaphysische Vorteile aus seinem Handeln. Selbst der Teufel würde doch zumindest die Seele für einen lukrativen Pakt verlangen!
Mal schauen: das stattliche Anwesen kann ich damit begründen, dass er es gern speziell und/oder protzig mag. Sonst hätte er das Bild nicht aufgehängt. Ich könnte mir denken, dass selbst jemand, der zu häufigen Umzügen gezwungen ist, einen gewissen Komfort genießen möchte.
Was das Finanzielle angeht, möchte ich ins Feld führen, dass die Relationen nicht genannt wurden. Ich bin mir noch nicht abschließend sicher, welchen Gegenwert 20 Silbermünzen in der Welt des Necromanten haben. Sie dürften aber schon einiges sein. Aber da es um den Gegenwert "Bruder" geht, wirken 20 Silbermünzen auf die Frau eher wenig.
Um es in unsere Welt zu transportieren: Wenn mir jemand das Angebot machen würde meinen Bruder zurückzuholen (keine Angst, er lebt noch ^^), dann fänd ich beispielsweise 1000, 2000 oder gar 10000 Euro ebenfalls "wenig". Auch wenns objektiv betrachtet eine ganz gewaltige Stange Geld ist.

Zitat:
Ich kenne den Begriff Necromant eigentlich nur aus Online-Rollenspielen wie WoW oder Diabolo. Glaube zumindest das es dort solche "Klassen" gibt. Ich kenne mich da aber nicht wirklich aus.
Dito.

Zitat:
Was ich sagen will, besitzt die Figur des Necromanten allgemein verbindliche Eigenschaften die man nicht einfach für seine Geschichte "umbiegen kann?
Soweit ich weiß nicht.
Falls es sie gibt, dann kann es gut sein, dass ich mit den entsprechenen "Normen" breche.

Zitat:
Wie sich beispielsweise Elfen und Zwerge zu verhalten haben wurde ja auch von Tolkien "festgeschrieben". Wenn jetzt jemand in einer Geschichte davon berichten würde das Zwerge ganz allgemein der Dichtkunst frönen würden und Elfen zügellose Orgien feiern, würde man seine Ausführungen wohl als "total unrealistisch" abtun. Habe da keine Ahnung, aber ist der Grundsatz "Wiederbelebung gegen Tod eines Angehörigen" nach allgemeiner Lesart für einen Necromanten üblich? Oder ist sowas nicht weiter festgelegt und man "darf" es sich erfinden ohne Plausibilität einzubüßen?
Sehr gute Frage.
Wie gesagt, kenne ich mich da nicht aus.
Meine Erfahrungen liegen eher in den PC-(Rollen)-Spielen. Der Selbstzweck liegt dort meistens darin begründet, dass sich Necormanten mit Zombies und Skeletten umgeben, die es gilt abzuschlachten. Idealerweise NACHDEM man dem Necromanten das Licht ausgepustet hat. Denn sonst kommen immer mehr und mehr Zombies angeschlurft ^^
Einen solchen Necromanten in eine funktionierende Geschichte als PROtagonisten zu überführen scheint mir recht schwierig. Mal angesehen davon, dass sich nur wenige Leser davon mitreißen lassen würden - würde mir schlichtweg die Grundlage fehlen mich in einen solchen Charakter einzufühlen. Und wenn ich mich nicht einfühlen kann, kann ich nichts transportieren.

Zitat:
Auch die "Integration" des Necromanten in die Gesellschaft scheint mir widersprüchlich. Zeitweilig könnte man denken, es handele sich um einen "bunten Hund" ! Es scheint bekannt zu sein, das er sich "an dem bedient, was die Stadt ausgesondert hat, auch wenn es nicht gern gesehen wird". Wer muss eigentlich sterben wenn er einen Hingerichteten, möglicherweise ohne direkte Angehörige, für seine eigenen Zwecke wiederbelebt?
Sie scheint wiedersprüchlich, weil sie es ist.
Seine Intention sehe ich in sofern, dass er sich seiner Abnormalität sehr wohl bewusst ist. Und sie auch hinnimmt, weil sie "der Preis" für seine Gabe / seine Leidenschaft ist. Auf der anderen Seite sehe ich ihn als einen Mann, der sich nicht vollkommen aus der Gesellschaft absondern will und daher Nähe sucht.
Ich sehe ihn ebenfalls als einen Mann, der sich die erste Zeit in einer neuen Stadt bedeckt hält, bis ... aaaach ... (*Ideenaufschreib* )
Die letzte Frage beantworte ich nicht - mag doch keine mögliche Ausarbeitung / Fortsetzung spoilern ;-)

Zitat:
Er scheint des Öfteren auf seinen "Berufsstand" angesprochen zu werden und ist dann bemüht mit Vorurteilen aufzuräumen. Gibt es mehrere von dieser Sorte? Man könnte fast schon glauben, es handele sich um ein eherbares Handwerk inklusive Gewerkschaft.
Nope. Keine Gewerkschaft.
Ich werte "Beruf" als "Berufung" mit Tradition.
Wahrscheinlich gibt es mehrere. Wie und ob das funktionieren würde, muss ich aber erstmal rausfinden.
Du darfst nicht vergessen, dass die Geschichte aus seiner Sicht geschrieben ist. Ich liebe Geschichten aus der Ich-Perspektive, weil sie mich näher an den Protagonisten heranbringen. Das Problem ist dann allerdings, dass nicht alles, was der Protagonist sagt und denkt der Weisheit letzter Schluss ist.

Zitat:
Um eine Erklärung für die Rückkehr des Bruders zu finden, soll sich das Mädchen ganz allgemein bei denen umhören die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Das würde jetzt auch bedeuten dass das Wirken des Necromanten ein offenes Geheimnis ist. Dabei hat sich das Mädchen doch, wie ich annehme, ganz bewusst in zerrissene Kleider gehüllt und mit Schmutz beschmiert um beim Besuch des Necromanten nicht erkannt zu werden.
Auch hier muss ich einräumen, dass sich einige der ursprünglichen Ideen beim Schreiben verselbsttändigt haben.
Aber ich glaube, ihre "Verkleidung" hat dennoch ihre Berechtigung:
Die Fähigkeit des Necromanten ist zumindest hinter hervorgehaltener Hand bekannt, aber sie scheinen auf eine gewisse Art und Weise dennoch geächtet zu sein. Die Vorsichtsmaßnahmen der Frau hatte ich von Anfang an als "übertrieben" im Kopf gehabt - was der Necromant dann auch mit "Was sie sich dabei wohl gedacht hat?" kommentiert. Es darf nicht vergessen werden, dass sie sich in einer emotional aufgeladenen Situation befindet - da trifft man schon mal seltsame (und auch alberne) Entscheidungen. Zumal es auffallen dürfte, dass ihr Bruder wieder auftaucht. es sei denn sie lügt ihre Nachbarn an und behauptet er wäre bettlägrig oder scheintot gewesen ... muss ich mir noch mal überlegen. Das könnte (in einer ausarbeitung) echt noch Potential haben *froi*.


Lieber Ravenchant, ich danke dir herzlich für deine (wie immer) ausführliche und fundierte Meinung

Es grüßt dich

Nephthys
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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Geändert von Nephthys (27.09.2012 um 17:00 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #27  
Alt 27.09.2012, 17:50
Benutzerbild von Darnamur
Darnamur Darnamur ist offline
nicht nach 24 Uhr füttern
Drachentoeter
 
Registriert seit: 04.2011
Beiträge: 1.467
Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Hallo liebe Freunde der fantastischen Unterhaltung,

Hallo.

ich würde mich sehr darüber freuen, wenn sich der ein oder andere die Zeit nehmen würde, sich die folgenden Zeilen durchzulesen und mir mit konstruktiver Kritik unter die Arme zu greifen.

Wie schon im Titel zu lesen ist: lohnt es sich diesen Text weiter zu verfolgen?
Und wenn ja, warum nicht?


Es grüßt euch eine neugierige

Nephthys




Sie hatte sich auf den ihr angebotenen Stuhl gehockt. Die Hände lagen, ineinander verkrampft, auf den zusammengepressten Knien. Ihre Kleidung zeigte deutliche Spuren von Schmutz, der offenbar in voller Absicht auf Rock und Wams verschmiert worden war. Ebenso beabsichtigt wirkten die Risse an Ärmeln und Rocksaum. Sie trug eine Kapuze, die tief in ihr Gesicht hing. Was sie sich wohl dabei gedacht hatte?

Auch wenn dein Schreibstil flüssig lesbar ist, muss ich sagen das du sprachlich noch mehr herausholen könntest. Insgesamt fällt bei genauerer Betrachtung auf, das all deine Sätze ähnlich konstruiert sind. Wenn ich mir den Text als Buch aus dem Regal ziehe, wird mir das weniger auffallen, weil ich nicht auf die Kritik fokussiert bin. Aber trotzdem wird der Leser es spüren. Ich selbst finde es spannender zu lesen, wenn die Sprache des Autors abwechslungsreicher ist. Gelungene Vergleiche, die Bilder in die Gedanken des Lesenden malen sind dabei oft ein gutes Mittel. Beispielsweise am Aussehen der Frau auf dem Stuhl könnte man so etwas gut anwenden. Versuche sprachlich abwechslungsreicher vorgehst, wird das mit Bestimmtheit auch das Interesse der Leser wecken und sie dazu auffordern mehr über deine Sätze nachzudenken.
Zu der Frage: Was sie sich wohl dabei gedacht hatte? Eigentlich empfinde ich die Frage als unnötig. Der Zweck der Kapuze ist es das Gesicht der Frau zu verbergen. Wenn du das so hin schreibst, wird sich der Leser fragen, was sich darunter verbirgt. Ist es entstellt, ist die Frau so in Trauer versunken oder verbirgt sie das Gesicht als Schande? Diese Fragen wird man sich stellen. Also auch die Frage, arum sie es tut. Sie dann aber auszuschreiben wirkt auf mich eher plump.

Im Übrigen möchte ich zu meiner Kritik noch sagen, das ich die Posts der anderen noch nicht gelesen habe. Sollte ich also etwas erwähnen, das du bereits vernommen hast, bitte ich dich darum es mir nicht anzulasten. Außerdem ist es alles was ich schreibe selbstverständlich nur meine eigene Meinung.


Ihre Augen ruckten unstet über die Einrichtung: ein schwerer Holztisch, gepolsterte Stühle – genau wie der auf dem sie jetzt hockte und versuchte möglichst unsichtbar, oder zumindest möglichst klein zu wirken – ein wuchtiger Schrank, zwei Regale, auf denen sich Bücher, Schriftrollen sowie mehr oder weniger nützlicher Tand stapelten, ein prachtvolles Gemälde an der sorgfältig getünchten Wand und selbstverständlich die mit einem Vorhängeschloss gesicherte Tür.

Zu lang. Dieser Bandwurmsatz muss nicht sein und wirkt eher abschreckend. Sinnvoller wäre es, das Konstrukt aufzuteilen. So wie ich mir den Satz ansehe, sollte das nicht weiter schwierig sein. Und auch zu viele Informationen. Ich an deiner Stelle würde den Aspekt, das die Frau am liebsten unsichtbar sein würde lieber weiter oben bei ihrer Beschreibung einbauen. Ich glaube hier fehlt ein Komma(bin leider kein Experte): genau wie der (Komma) auf dem sie gerade hockte.

Ihr Blick blieb lange an dem Schloss hängen, ehe er sich schließlich an dem Gemälde fest saugte.
Es zeigte das Portrait eines Mannes in den besten Jahren, wie man so schön sagt. Die Gesichtszüge waren scharf geschnitten, die Augen – unter dichten Brauen verborgen – schienen den Betrachter zu durchdringen.
„Schön“, sagte sie schließlich.

Auch wenn zwischen dem ersten "schön und dem Zweiten ein Satz liegt und sie unterschiedlichem Zweck dienen mögen, fällt die Wiederholung beim Lesen doch auf. Eine andere Wortwahl wäre mMn geeigneter."

Das sagten die meisten. Jedenfalls so oder so ähnlich. Und sie alle logen. Es war nicht 'schön'. Es war 'beängstigend imposant'. Und das sollte es sein.
„Mhm ...“, brummte ich und ließ offen, ob ich mich durch ihr versuchtes Kompliment geschmeichelt fühlte.
Sie sah zu mir herüber. Kurz.
Dann senkte sie den Kopf.

Eine sehr gut gelungene Passage. Bislang wusste man nicht, ob neben der Frau noch eine Person im Raum ist. Ich hätte sie sogar für den PoV deiner Geschichte gehalten. Dieser Überraschungsmoment wirkt sich sehr positiv aus. Auch das Mysterium, um das Bild hast du gut hinbekommen und auch das du für den Moment offen lässt, ob es der Protagonist selbst ist, ein von ihm gezeichnetes Porträt, das Porträt von einem Feind, oder irgendein Porträt das bei ihm im Keller hängt. Da ihm die Bemerkung der Frau schmeichelt ist wohl ersteres wahrscheinlich. Aber das du es nicht explizit erwähnst, halte ich für eine gute Idee

„Es fällt mir schwer …“, begann sie.
Ich setzte mich schweigend an den Tisch, legte die Hände auf die Platte und wartete.
So wie sie jetzt ihren Kopf hielt, konnte ich gerade noch ihr Gesicht unterhalb ihrer Nasenspitze erkennen. Die Lippen waren aufeinander gepresst, das Kinn von Furchen durchzogen. Sie rang mit sich. Wie die meisten. Und wie jedes Mal fragte ich mich, ob sie ihre Entscheidung nicht schon längst getroffen hatte. Nein, das stimmte nicht. Ich
wusste, dass die Entscheidung schon längst getroffen war – nur ihr selbst schien es noch nicht bewusst zu sein. Sie schien nach wie vor zu glauben, dass sie noch die Wahl hatte.
„Man erzählt sich …“, wieder brach sie ab.
Irgendwo im Haus rumpelte es.
Sie schrack hoch. Ihre Augen waren geweitet, hefteten sich erneut an die verschlossene Tür.
„Schon gut. Ich habe eine Katze“, erklärte ich. Unterließ es aber näher darauf einzugehen.
„Oh“, hauchte sie. Sie schien sich zu entspannen. Das überraschte mich nicht sonderlich: ein Haustier hatte etwas normales.

Er aber scheint nicht normal zu sein, wie? Was hat es mit der Frau auf sich? Was hat er mit ihr vor? Ein Prolog kann ein gutes Mittel sein Fragen aufzuwerfen. Das hast du genutzt. Und ich bin jetzt auch interessiert, wie es weitergeht. Soviel zu deiner Frage am Anfang. Um das Buch zu kaufen, würde es vermutlich noch nicht reichen, aber ich würde auf jeden Fall weiterlesen.


Anfangs hatte es mich stets verärgert, dass man mir „Normalität“ absprach. Mein Haus lag weder in einem düsteren Wald noch in einer verachteten Gegend. Meine Erscheinung deckte zudem sich mit der Einrichtung dieses Raumes: freundlich, gepflegt, wohlhabend. Alles in allem sehr einladend.

"deckte sich zudem" wäre wohl sinnvoller.

Ich vermied es penibel den Erwartungen, die sich an meinen Berufsstand hefteten wie lästige Egel, öffentlich zu entsprechen. Aus bitterer Erfahrung heraus verriet nichts an mir, oder in diesem Zimmer, etwas über meine Leidenschaft.
Schön. Abgesehen von meinem Portrait. Aber hat nicht jeder eine Schwäche? Meine größte war es nun einmal, meine liebste Errungenschaft zu präsentieren, die ich dereinst aus Dankbarkeit geschenkt bekommen hatte. Und wieso auch nicht? Gemälde sind zum Betrachten da. Es wäre einem Frevel gleichgekommen, hätte ich es zu den anderen …
Und gehört es nicht dazu, sich auf einem Gemälde etwas … vorteilhafter abbilden zu lassen, als man es in Wahrheit ist? Zumal … von diesem Künstler! Wie oft ich es bedauerte, dass die Unterschrift am rechten Bildrand niemandem mehr etwas zu sagen schien.
Ihr Räuspern holte mich zurück.
„Mein … mein Bruder ist … er hat …“, stammelte sie.
Langsam ging meine Geduld zur Neige. Ich zwang mich zu einem aufmunternden Lächeln.
„Ja?“, fragte ich höflich.
Recht viel mehr gibt es bis jetzt auch nicht mehr zu sagen. Alles in allem sehr interessant. Und der Charakter der Hauptfigur ist gut gezeichnet und auch erfrischend anders. Ich glaube zu wissen, wer der Künstler ist.
Ich kann mich natürlich auch irren, aber das hätte zumindest zum bisherigen Verhaltensmuster des HP gepasst.

To be continued...

Soviel zu dem "Brocken" . Ich werde das Ganze wohl doch nicht auf einmal abarbeiten. Aber es wird fortgesetzt, keine Sorge. Steht ja auch da. Da, oben! Über diesem Absatz! Genau!

LG,
Darnamur

Edit:

Ich habe mir jetzt auch den zweiten Absatz durchgelesen. Insgesamt eine sehr interessante Entwicklung, aber ich habe nichts gefunden, das ich unbedingt hätte ansprechen müssen. Deshalb verzichte ich hier auf eine derartige Bearbeitung wie beim ersten Teil.
In dem verschlossenem Raum liegt wohl das Ritualzimmer des Mannes. Insgesamt sind die meisten Rätsel, um die Beziehung der Personen und um die jetzige Situation geklärt worden. Ein paar Fragen bleiben allerdings offen. Warum fesselt der Mann seine Kundin? Und was hat es mit ihr auf sich- ihr Gesicht scheint vernarbt zu sein und sie verbirgt es. Auch diese Frau hat ihre Geheimnisse. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!


Edit 2(Absatz 3):

Ok, die Vermutung über die Funktion des Zimmers war richtig, über die oben genannten Mysterien erfahren wir dagegen nichts neues. Der Mann ist ein Nekromant, was man aber hätte schon vermuten können, nach den ersten Textabschnitten. (Und deiner Aktivität im zugehörigen Forenthread ;) )
Was du meinesjaachtens ein bisschen vernachlässigst ist der Charakter des HP, der dir in den vorangegangenen Absätzen so gut gelungen ist. So hättest du sicher etwas mehr Humor miteinbringen können. Auch seine Gefühle, während der Beschwörung wären dazu ein guter Anlass gewesen. Das hat mir ein wenig gefehlt, weil einfach nur der Prozess geschildert wurde.
Punkt 2: Quo vadis? Dabei stellt sich natürlich zuerst die Frage, ob dieser Zext teil einer länger Geschichte werden soll, oder einer Kurzgeschichte. Wenn ersteres der Fall sein sollte, wäre es mMn sinnvoll schon jetzt Informationen einzustreuen, was den Leser erwartet. Den es ist fraglich, ob allein die
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Geändert von Darnamur (29.09.2012 um 11:20 Uhr)
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  #28  
Alt 29.09.2012, 10:50
Benutzerbild von Ravenchant
Ravenchant Ravenchant ist offline
Waldelfe
 
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Hallo Nephthys,

ja, meine Vermutung mit "Shades of Grey" war jetzt nicht so ernst gemeint. Er bezog sich eigentlich nur auf das fast schon mit den Händen greifbare Machtgefälle zwischen den beiden Personen.

Dass der Necromant gern ein komfortables Leben führt, kann man gut nachvollziehen. Nur stört mich das das Mädchen nicht nur erstaunt ist über den niedrigen Preis, sondern das der Eindruck auch noch dadurch verstärkt wird, dass sie es praktisch aus der Portokasse bezahlt. Sie begleicht ja die Schuld mit Münzen, die sie mit sich herum trägt, das wirkt nicht wie ein besonders hoher Betrag. Dementsprechend müsste der Necromant extrem viele Kunden haben, was wiederum sein Wirken im Verborgenen widersprechen würde. Wenn in einem Ort massenhaft Tote oder zumindest tot geglaubte wieder auferstehen würde das sicherlich überregional für Aufsehen sorgen. Mir würde es plausibler erscheinen, wenn er beispielsweise noch einen "eherbaren" Beruf ausüben würde und seine spezielle Tätigkeit als, wie man steuerrechtlich sagen würde, "Liebhaberei" betreibt!

Du gehst nicht auf meine Frage ein, wie seine genaue Position in der Gesellschaft ist. Wenn es nur nicht gerne gesehen wird, dass er sich "an dem was die Stadt ausgesondert hat bedient" würde ich doch vermuten dass seine "Künste" schon recht weitläufig bekannt sind.

Dass er bewusst arglosen Menschen den Tod bringt, kann man doch eigentlich nur als "Rache an der Gesellschaft" interpretieren. Für vielleicht vormals erlittenes Unrecht? Dass er ein Bedürfnis nach Nähe zu anderen Menschen hat, passt meiner Meinung nach nicht zu seinem offensichtlichen Sadismus.

Wie ist unser Necromant eigentlich zu seiner Gabe gekommen?
Kann er steuern, wer sein Leben hergeben muss oder ist es immer die Person die um seine Dienste bittet?

Abschließend noch eine Überlegung:

Ist es wirklich so wichtig, dass sich seine Opfer langsam in Leichen verwandeln.
Könnte diese nicht auch allmählich ihre "Lebensenergie" verlassen? Sie würden dann immer anfälliger für Krankheiten und daran letztendlich zu Grunde gehen. Der Verdacht würde dann nicht zwangsläufig auf den Necromanten fallen.
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  #29  
Alt 29.09.2012, 11:24
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nicht nach 24 Uhr füttern
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(konnte nicht mehr weiterschreiben. Auf meiner mobilen Vers. scheinen dem Schreiben engere Grenzen gesetzt zu sein.)

...Idee das ein Nekromant die Hauptrolle in deinem Buch spielt, einen ganzen Roman tragen kann.
Da das bereits dein vorletzter Post war, bin ich zuversichtlich noch heute den letzten Abschnitt zu schaffen. Werde dann hier weitereditieren.

LG,
Darnamur


Edit:
Ich nehme an, das mit diesem Post die Kurzgeschichte endet? Insgesamt hat sie mir gut gefallen, auch die Pointe. An einigen Stellen hättest du vielleicht noch feilen könne, aber das trübt den Gesamteindruck nur wenig. Was die angesprochenen Punkte von oben angeht bzgl. der Frau, werde ich nochmal nachschauen, ob ich es vielleicht überlesen haben. Ansonsten wäre ich über eine Erklärung für die Begriffsstutzigen unter uns= ich dankbar.



LG,
Darnamur
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Geändert von Darnamur (29.09.2012 um 11:51 Uhr)
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  #30  
Alt 09.10.2012, 20:06
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Eine Frage an alle, die mir in diesem Thread bisher unter die Arme gegriffen haben:

Ich möchte mich so langsam an die Verbesserungen machen.
Und weil ich eine unverbesserliche Egozentrikerin bin, werde ich die neue Fassung der KG auch auf meiner HP posten.
Ich würde dort gern meinen Helfern danken. Selbstverständlich "nur" mit dem Nickname.
Und weil ich nicht möchte, dass sich jemand (zu Recht) ans Bein gepieselt fühlt, frage ich auf diesem Weg nach eurem Einverständnis dafür.


Es grüßt euch

Nephthys
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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Wer sich für Fantasy, Kurzgeschichten, Betrachtungen zur Sci-Fi, darstellerisches Handwerk, Computerkunst, Rezensionen, Biologie, Histologie, Taxonomie ... interessiert, der wird hier fündig: Marinas (fantastische) Welt
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  #31  
Alt 09.10.2012, 20:56
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Darnamur Darnamur ist offline
nicht nach 24 Uhr füttern
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  #32  
Alt 09.10.2012, 20:58
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Nephthys Nephthys ist offline
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Zitat:
Zitat von Darnamur Beitrag anzeigen
Einverständnis erhalten.
Vielen herzlichen Dank dafür
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  #33  
Alt 10.10.2012, 08:28
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Laura Laura ist offline
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Also ähm, für den Fall, dass ich auch damit gemeint bin,
gibts von mir natürlich auch ein OK
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  #34  
Alt 10.10.2012, 08:43
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Nephthys Nephthys ist offline
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Zitat:
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Also ähm, für den Fall, dass ich auch damit gemeint bin, gibts von mir natürlich auch ein OK
Aber natürlich!

Danke dir
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