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Fantasyfilme der letzten zehn bis fünfzehn Jahre (Stand: Ende 2019)

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  #1  
Alt 22.11.2019, 00:25
Benutzerbild von Cassandra
Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
Ort: Faerûn
Beiträge: 15.521
Fantasyfilme der letzten zehn bis fünfzehn Jahre (Stand: Ende 2019)

So, wir hatten vor Jahren einmal eine Diskussion darüber, dass Fantasy-Filme im Kino unterrepräsentiert
wären. Wenn wir von "Der Herr der Ringe" (der ohnehin schon etwas länger her ist), "Der Hobbit", diversen
Ablegern rund um "Harry Potter" oder "Game of Thrones" absehen: Welche Filme, die (meinewegen auch im
weiteren Sinne) dem Genre Fantasy angehören, liefen in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren im Kino (oder
auch im Fernsehen) und auf welchem Niveau bewegte sich das Ganze? Gibt es Versuche, das Fantasy-Genre
neu zu beleben - mit innovativen Ideen, ohne Klassiker zu ruinieren bzw. sie zu Mainstream-Popcorn-Kino
verkommen zu lassen?

Ich bin zwar kein Anhänger von publikumswirksamen Preisverleihungen wie dem Oscar, aber dennoch ist es
bezeichnend, dass es noch nie ein Fantasy-Film geschafft hat, in der Kategorie "bester Hauptdarsteller"/"beste
Hauptdarstellerin" (oder eben Nebendarsteller) einen Preis abzuräumen. Oder habe ich da etwas verpasst?

Warum gilt auch heute noch der Bereich der Fantasy als Tummelplatz für Leute, die nicht recht erwachsen
werden wollen? Ich werde oft gefragt, was ich als Lektor so mache. Und wenn ich antworte, dass ich u. a. auch
Fantasy-Romane lektoriere, kommt in der Regel die Antwort: "Ach. Und hast Du auch mal richtige Bücher in
Arbeit?" ...

Deshalb interessiert es mich, was sich hier in den letzten Jahren im Kino/Fernsehen (gerne auch aus anderen
Ländern außer Deutschland, England und den USA) getan hat. Das gleiche Thema zu Romanen habe ich erst
einmal außen vor gelassen, weil das u. U. den Rahmen sprengen würde, kann aber später gerne nachgeholt
werden. Kino/Fernsehen ist da (leider) übersichtlicher.


Dann fange ich mal an: Das Haus der geheimnisvollen Uhren.

Lewis Barnavelt, ein Waisenjunge, soll nach dem Tod der Eltern bei seinem Onkel Jonathan in dessen riesigen,
alten Anwesen leben. Es stellt sich heraus, dass sein Onkel ein Zauberer ist. Lewis macht sich zusammen mit
ihm und der Nachbarin Florence, einer Hexe, auf die Suche nach einer Uhr, die sich irgendwo in den Wänden
des Hauses befindet und die Macht hat, die Welt auszulöschen.

Der Film wird den Zuschauer nicht vom Hocker hauen, aber man merkt bei dem Detailreichtum und der Spiel-
freude der Darsteller, dass die Macher ihren Spaß beim Dreh hatten. Zwar lassen manche Special-Effects zu
wünschen übrig und Eli Roth versucht an einigen Stellen ein wenig arg gezwungen, seinen Ruf als Horror-
Regisseur (für Hardcore-Filme wie "Hostel") ins Familientauglich-Lächerliche zu ziehen (bspw. wenn Möbel
anfangen à la Disneys "Die Schöne und das Biest" herumzulaufen), aber wenn man davon absieht, ist der Film
ein Fantasy-Streifen im klassischen Stil.

Ist er innovativ? Nein, aber er kann als Hommage an die Filme der 80er verstanden werden, mit durchaus
respektablem Ergebnis.
Allerdings hätte das Thema mehr hergeben können. Wenn Roth statt auf Humor mit dem Holzhammer, mehr
auf Tiefe gesetzt hätte - gerne auch mit düsteren Elementen, die besser zu der Umgebung, in der die Handlung
hauptsächlich spielt, gepasst hätten -, dann wäre der "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" deutlich anspruchs-
voller geworden.
Vermutlich hätte er nicht an Filme wie "Pans Labyrinth" heranreichen können, aber er wäre möglicherweise
ein bisschen "ernsthafter" und weniger verspielt geworden und hätte damit einen bleibenderen Eindruck hinter-
lassen können.
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (22.11.2019 um 00:34 Uhr)
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  #2  
Alt 22.11.2019, 07:33
Benutzerbild von Mondkalb
Mondkalb Mondkalb ist offline
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Ort: Erlensternberg
Beiträge: 192
Von dem Film hatte ich mir auch mehr versprochen, aber er wirkt irgendwie leblos.

Was das Genre insgesamt angeht, da gab es eine Menge, auch gute Sachen. Wikipedia bietet da praktische Listen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...r_2000er_Jahre
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...r_2010er_Jahre

Da sind viele Neuinterpretationen von Märchen- und Sagenstoffen dabei sowie auch Fortführungen etablierter Reihen, wie Pirates of the Caribbean, Hollywood setzt häufig auf Bewährtes. Allerdings war das auch z. B. bei den Märchenverfilmungen in Deutschland und der DDR so, dass man da alle paar Jahrzehnte die Klassiker mal wieder neu aufgegriffen hat.

Auch im TV gab und gibt es relativ viel. Da waren zahllose Neuauflagen (z. B. Die Schöne und das Biest, Sabrina, Charmed).
Magicians läuft recht erfolgreich Shadowhunters und Emerald City wurden leider schon früh abgesetzt.
Die neuen Streamingportale wetteifern seit langem mit interessanten Produktionen (z. B. Once Upon A Time, Grimm). Aktuell konnte die Prequel Serie zu Dark Crystal überzeugen, bei Amazon gibt es Carnival Row und die in Produktion befindliche Herr-der-Ringe-Serie.
Die BBC landet einen Hit mit His Dark Materials.
Auch die Wheel-of-Time-Serie nimmt bald die Produktion auf.

Es gibt auch viele Formate, die die Genre-Grenzen überschreiten und sich mit Horror, Mystery, Science-Fiction überschneiden. (Vampir-, Werwolf- und Zombie-Serien, oder z. B. Lost Girl oder Sleepy Hollow, Dark, Stranger Things usw. (Da wird an die Tradition von Klassikern wie Outer Limits, Twilight Zone etc. angeknüpft.)

Auch da ist Wikipedia hilfreich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Katego...y-Fernsehserie
https://de.wikipedia.org/wiki/Katego...y-Fernsehserie (hier finden sich auch all die Serien mit Superhelden, von Heroes und The 4400 bis zu den Marvel- und DC-Serien).
https://de.wikipedia.org/wiki/Katego...r-Fernsehserie (mit den Unterkategorien Vampirserie und Zombieserie)
https://de.wikipedia.org/wiki/Katego...e-Fernsehserie

Neue Fantasy-Literatur wird in zwischen ja auch am Fließband produziert. ;)

Geändert von Mondkalb (22.11.2019 um 10:10 Uhr)
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  #3  
Alt 22.11.2019, 17:26
Benutzerbild von Mondkalb
Mondkalb Mondkalb ist offline
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Registriert seit: 02.2011
Ort: Erlensternberg
Beiträge: 192
Ich bin die Wikilisten mal durchgegangen. Da ist viel Durchschnitt dabei. Sehr positiv in Erinnerung habe ich "Der Sternenwanderer".
Das ist wirklich ein schöner Fantasy-Film, mit toller Musik, klasse Darstellern und der richtigen Portion Humor.

Lobend erwähnen möchte ich auch "Mr. Magoriums Wunderladen", "Das Kabinett des Doctor Parnassus", "Alice im Wunderland" (Tim Burton), "Eine zauberhafte Nanny", "Lemony Snicket", "Charlie und die Schokoladenbrik" und "Maleficent".
"Prince of Persia" hat mir gefallen, weil er ein bisschen von allem ist und die Tradition der Tausend-und-eine-Nacht-Filme wieder aufgegriffen hat, die fast in Vergessenheit geraten sind.

"Hogfather" ist für mich die beste Pratchett-Verfilmung und kommt demnächst wieder zum Einsatz. Ein neuer Klassiker zur Weihnachtszeit. :)

Ansonsten sind viele Filme dabei, die ich gerne hin und wieder mal schaue, die mich aber nicht vom Sessel hauen.
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